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Dresdner Nachrichten : 10.09.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189009102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-09
- Tag1890-09-10
- Monat1890-09
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.09.1890
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»en tll« r«ßk»l«tt s»r Pslttik. Untrrdaltmi,. tpesLüItlvrcketr. vöriendrüchl. drrmdrniitte. V«»o»arbübr vtrrlrl jährlich M. rso, durch d>k Poll Pt. 2.7g. - «nnahme v ttnl»udi»u»»c» Manenstr.W0.8-». tzomilaa» viS I» Ulir. I» Neustadt tzlr «ioiler». 8, mir m> Wucher hj-»Udr. Ple Uvalilqc <Ln» luiliielastr »Lllbei» ibPr».. surMon- ia,S oder nachchksucurrii M Pf,, iluleirn Slnch >l!inacia»al« rieste «8 P>». «nllindiannaen anl derPnvat- stne Zeile zo Pi» lkinc Burulchalt für d>e llächsttäaiae ktuluahme der «mnaen nnrd nicht aeaedeii. AuS> wärNix slttlliudiaunaöauiiwue acaen Porbeidk.jnstlnn^ d">ch -lnelmaneu ,vdcr Posteiinaliluna. . kür Rstckaabe rinaelanolcr Hchrtft» stucke leine Pervindlichkei». Ankündiaunaen irelnnen lammtllL, ' alle Hern^illrliin^lsteNc» cm. II. 35. Jahrgang, «ufl. 48.500 Stück. Ilnsors Unnonooll-Iüipsclition boüuüet siek 4L Mtr»p>h,v 4L (llsdsii äor vresänor Limit u. vis-ü-vis llotet xolckrsr Lnzzol). K-astlilleiii t Mgkcr, A.H.. Aerdeii. Dresden, 1890. 8r>ivIclossn, meetirrnisolis lllLvivrv. 01ri8ton8,Uor3- pllvn», stlimoplioli», 8vnr- pdooion», Üirrmvlliltsti, Oltiiriiiil«, Hurmonium8, Violinen, Lniten ste. vte. Uoten ru allen ureellan. iln«lt«srltoll, kitnlllteio- rrrlilrvl mit tln8ilc in reichster >u»x»KI truutt «an billiget. bei 8LbIoL»-8tr»5»s 14. Nid. Nliliitz, 8e!ieW8ts. 6. xrÖWt68 l'ueli- u. LuelrKlrin-Iinxor, vmpüohlt »üwmtlloN« ^alielto» äor Herbst- unä IVinter-Lsison. Uvlekst« ^unnnlil vc>» «rsets dv5tvr in »Non ?rm>isri. k'Ll'M',, Xvoitua, I'ardou, 8toÜon «to. I IlUll, vrosäsn, Klilkilr.U. INüiit«! ^NL«IIiaie Foi»z>va ^az;«>iiiatrei> Ä Hr-teii cksatxl!>xain»!,eli«>» Ikavelo« li!» von 1!» Llurlc sn. W ködert Lu«Lv,1Itlii>ir>it I MW»s>, ß Lpoe.-Oesebilkt 1. Uoi8e--Vitiicel n. Usrron-Uecloxaaron. LZ Mritr Lliu^«er omptiviilt r.ur tzilli^on unci praßtiuelinn Leiste Utit-iv-W nlst illnieum der lusietii-i^Icost, Kolickitüb uini L!e<rg.»7„ <»I Ül8«tv o4««^vnI»I von I»vn-Hive»«it»irv8 vte. H.n§ULtuL2trs>W Hr. 4 (U.dLttr «Iv Nr. 253. Kpitkel: Verantwortlicher NedaNear kür Politisches vr. »mll «ie rev in »irsdev. Kaiser und Kaiserin, kaiserliche Sozialrekorm und Soiialdciiiokratie. Ui'ternchmerverbände. Ausruf zur Woblthäligkeit, Vechccruilltcil kuirch Hochslnch, AuStrackiien der Wabnilliaen. GerichtSverbandiunacn. Hendichel-Anöslelliiiia. Rur io ist der Staat im Stande, niiberechliatcn FoideruiMii und der immer übcrhandnclimcnden Uiibotmlisch;kcit und Bcachllichkeit kicwisser Kreise mit aller Entschiedenheit ciitaelienzutrelcn. Eine sorstiältiste Abwäannl; der beidericitiacn Rechte der Arbeit,ieber und Arbeitnehmer ist geboten, eine gesetzliche Organisation ist her- benmühicii, welche'ricdlichcre Ncrhältnissc begründet, als sie zcilher icslerc Yirundlagcn sind zn schassen, ans denen die In dustrie ruhiger gedeihen kann, als es jetzt ost noch den Anschein Eine Sprache von herzerquickender Wärme redete unser Kaiser, als er beim Festmahl in Cravenstcln ans daS Gcdeiben von Schleswig-Holstein trank. Sein Trinksprnch knüpfte daran an, das; ihm die Elbhcrzoglhümcr den Juwel gegeben haben, «der an. seiner Seite glänzt" : die Gattin. Unser Kaiser feiert sein Gemabl nlö sicmchlcn „das Sinnbild sümmtlichcr Tugenden einer germanischen Fürstin"!. , ^ ^ ..... und er rühmt cS namentlich von ihr. das; sic ihn in den Stand D» Staat kann unmöglich die Augen verschlletzen vor ver setzt. „freudigen Geistes" den schweren Pflichten seil.es Pcruss ob-^"wi'llchcn i,,d,„tr;cllen Entwickelung, noch den modernen RechlS- znliegen. Mit dielen Worten ist Wesen, Art und WickmigülreiK denen Mlllwneii beicc.t sind. Ein erbcblichcr -rhcil der ersten Frau Tciitschlandö anf'S Glücklichste wahrheitögctrcu go-j der .lrbcitcrsehnst bat sich schon seit geraumer Zeit ,n Gewerk schildert. Ja. so ist die Kaiserin Victoria Angusla: die erhabene ^h-N-en zn iammcln und zu gliedern begonnen Ta sie Niemand Herrscherin ist zugleich das Muster einer deutschen Frau. Sic js^ blerbci unterstutzle, konnte es nicht fcalcn, da.; dlc Bewegung rn nicht bivs die treue Mutter ihrer fünf blühenden Sühne, sic nimmt Bahnen und ,n sasichc Alande gerieth. welche sie zur Besi-Ic- anch an den Sorgen ihres Gatten regsten Anthcil und sie wallet j d-!st,"g ihrer pcriünstchen Zwecke auSnntzcn. T.e Nnsichrcstllngcn ihre- Amt- als Lebensgefährtin so, das; der Galle sich freudigen^'""kung babcn in neuerer auch die Arbeitgeber ge LebcnSmnth bewahrt, sich den Ausgaben seine! Berufs zn widmen.! Verbaue e zn sammeln und zn gnedern. Wohl Dem. dem Gott ein solches Weib gegeben! ES ist der gröktc Schatz auf Erden. Im zweiten Tbcile seines TrinkspruchcS redet der Kaiser in seiner Eigenschaft als ReichSoberhanpt. . ... trauen auf eine ruhige Entwickelung der inneren Verhältnisse be- ^ben'o sccli ihn. Ter LandlagSmarschall halte von den Schatten gesprochen. ' welche das Innere Teutschlaiids verdunkeln. Ter Lkaiser griff dies . . ^ ... -. . . . - ^ ^ . ans und sprach ohne Umschweife von den „nmstüncnden EI--j^^!' ^^u s-ch ale.chen E.nwaud hemuS i „e sind lediglich menten". Er erklärte, er blicke beruhigt in die Zukunft, aber er! ""l die soziale ;,nd wir!h chasst.che KuegSfuhruug gcnclste . be- fügt- sogleich hinzu, unter welcher Voraussetzung er dies thnc: crl^-t "nd zngeichn.t en: Jedes w.ll mit dwicr Svafie denGegner miisse dabei ans solche Männer, wie die SchleSwia-Oolsteiucr!wirksamer bekämpfen. Aber n.cht der w,rlh,cha,tl,che bauen. Würllich fuhr dann der Kaiser fort: „Ich hvsse, datz eS Mir gelingen wird, die Schatten, von denen Sic sprachen, zu bannen. Ich vermag cS aber nur dann, wenn jeder deutsche Mann an seinem Thcile seine Hilfe Mir angcdeihen lässt und Ich hoffe und erwarte, das; die Mitglieder der Provinz ein Jeder für sich und ein jeder in seinem Mirliingskrcisr eS sich angelegen sein lassen werde, dahin zu wirken, das; die festgcschlossenen Bande der Ord nung aufrecht erhalten werden den nnislürzcndcnElementen gegenüber. trieben, sich in Verbände zu sammeln und zn gliedern, hin ^ i Tculsthland, England, Amerika und Australien sehen wir, daß die Arbeitgeber ihren wilden Cvnciirrcnzknmpf verabschieden und sich Feste- Mr-! ^ Abwehr rwer gemcmsamcn Gcfabr ziisammcnschstcLen. Tas die Unicrnkbmcrvcrbändc als nothgcdrnngenc Abwehr bezeichnet, j Aber beide Organisationen, die der Arbeitgeber wie Arbeitnehmer, Wenn ei» jeder Bürger seine Pflicht thnt, dann bin auch Ich im Stande, iür Sie zu sorgen und zu Unserer aller Heil in Ruhe und Frieden die Geschicke dcS Vaterlandes zu lenken und Ich setze das Vertcanen in Sic. daß. was auch kommen möge. Sie mit Ruhe und Geduld der Entwickelung Unserer Legislation und deri'^^ ^sw'-d- enigegenzmehe». Unter,luge em ,eder gute iniiercn Zustände entgegensetze» und Mir nach Ihrer altbewährten Krieg, sondern der Friede soll daS Endziel sein, nickt die Unter jochung LeS einen ThcilS, sondern die Versühnung Beider. Hier mns; ! der Staat einietzen, er mutz die widerstreitenden Tbcile zu einem . harmonischen Ganzen verbinden, dessen Leitung er selbst in der . Hand behält. TaS geht freilich nicht leicht und nicht von heute ! ans morgen, aber gehen thnt es, wenn nur ein ehrlicher Wille und i eine feste Hand da ist! ruft das führende Blatt der Eonscrva- ticcn anS. Nun Beite?, den ehrlichen Wlllen und die feste Hand hat iunser Kaiser. Er forderte die schleswig-holsteinischen und mit i ihnen alle deutschen Patrioten ans, „was auch kommen möge, mit Ruhe und Geduld der Entwickelung j Mittwoch, IV. September. Tas Wasser sinkt. Die Gefahr ist sür Wien ge- Wien. schwimden. Paris. Am nächstjährigen Mmwver sollen statt 2, 4 Armee korps tbcilnchmcn, wodurch ein Mehraufwand von 1,3 Millionen Ftc-s. entsteht. — Bei der parlamentarischen Arbeiterengnelekommis- sion sind l6,0>ist Antworten aus die Fragebogen cingegangsn. 4000 erklären sich für den Achtstundentag, 3000 dagegen. 7000 wollen den bestehenden Zustand aufrecht erhalten wissen. — In F-ranzüsisch - Guyana sind durch die letzten Uebelschwemmungen schreckliche Verwüstungen anaerichtct worden. Nom. Russtand vrokeslirt gegen den französisch-tunesischen Vertrag, welcher dir Ausfuhr russischen Getreides nach Frankreich bcuachlheiligc. Londo n. Tie Nachricht, die Königin Viktoria bereite eine Veröncntlichulig dc§ Briefwechsels deS Prinzgemahls mit den Kai sern Wilhelm und Friedrich vor. wird von der „TimeS" dementirt. — Tie KricgSschisse Eampedown und Kowe wurden nach Ports mouth bewhlen zur Unlerinchung über ihr instrnitionSwidriges Verhalten bei den letzte» Manövern. — Die strenge Turchsuchurrg des Gepäcks in den eirgüichcn Häsen ist gemildert worden. Las Handgepäck wird in der Regel nicht untersucht. — Die leitenden Kanfleirte Dublins bildeten ein Antistrcikkomitce. Tie Verliner Börse setzte fest ein. Die meisten Conrsc waren am' Teckmigskäuse Höker, schwächten sich aber bald ab. nach dem die Deckungen beendet waren. Gleich,eitig wurde das Geschäft ruhiger. Im Weiterverlanf ermattete die Haltung auf allen Gebie ten. Es fanden sowohl umfanareiche Realisationen wie Vlanko- abgabcn statt. Banken vernachlässigt, Bergwerke fortgesetzt schwan kend, aber vorwiegend schwach. Von Eisenbahnen waren österrci» ctzüche fester, auch fremde Renten befestigt. Im Cassavcrkebrc waren Banken still, dcntlche Bahnen schwach, österreichische »eit, Bergwerke meist niedriger, auch deutsche Fonds und öster reichische Silberprioritäten schwächer. Privatoiskont 3 Proz. Nach Vörie schwach. — Wetter: schön, Vormittags Ostwind, Nachmittags Nordwestwind. ^ ranr 1 nr , ». »!. ,«deiid».I «NdU L7S.S». «>,««». TB^S. r«»». 107.1». «all,irr I8I,!>» «,a»rr Sii.»I>. tkror. ll»». G»r»k. 01,70. LiLro»« rrn.I». Lrr»»u. ivk. I»7M. tianr« tb0.k». Jtalirnrr —. en». v - r > r. Echlatz. Slrnlc SL.M. «uirldc rvS.üS. r»«»ttr»«r W.M. »abn üg?.75>. iis,:,dl>r»ri> Wl,L>. ««. PrioritLtr» —. Spanier 78'/,. «asvlrr liiü.og. Lrl»uinuen i-L!.ü» Ee-c»m»ie 87»,»». Trä»c. V , ri ». «r°»»r«en IS-iilu«., «r«»r» »cr Sk»t»r. N.7». »er Ja»,-Avril »i> !>», rnhia. kvirilu» »rr Ecvtcmbcr »L,L». ver; Janu«r-A»ril 17,L», still, »iuvist »cr Scvtcmdcr 7l,7ü, »cr Jim»ar-7l»ril 88,»», ruhig. > Deutsche den Kaiser in iciiieni ebcnio menschenfrenndlichen und hochherzigen als klaren, festen Entschlüsse! Tie Rückwirkung dieser Gcsammtpolitik ans die arbeitenden Klassen wird dann nicht auS- blcibcn. Sobald der Arbeiter zum Bewusstsein kommt, dah Staat und Gesellschaft mit ihrer Macht ihm nicht icindlich, sondern lör- ^ dernd zur Seite stehen, verliert die sozialdemokratische Lehre ihre ^ Anziehungskraft, der Bann wird gebrochen, der Zusammenhalt löst ! sich. Ter friedliche Arbeiter findet für seine gesetzlichen Bcstrcb- i,»-- c. c- - . -c ' <c ^i nngkil alle Unterstützung bei Kaiser und Reich; aber mit Denen, über den Elementen des Umsturzes sie sind eigcnS mit HinblickA. , a- L -c r E ^ die trotzig gcgc Staat u d Ge ell chaft die mailst ballen, wild die Treue und Anhänglichkeit helfen werden." In diese» Worten ist das RegieningSProgramm des Kaiser enthalten. Er ist der geborene und entschlossene Vcrthcidigcr der! scstgeschiossencn Bande der Ordnung, die er nicht lockern lassen will, j Ec wird dies aber nur dann mit Erfolg Ihn» können, wenn die s Elacstkbürgcr selbst ihre Pflicht tlmn und ihn ililtcistützen. Tie i kaiseilichen Worte athmen Mntd und freudige Siegeszuversicht gcgen- Sozialistengescb ab; die Staatsgewalt steht von da ab der Sozial demokratie anders gegenüber als seit einem Jahrzehnt. Schon jetzt, wo die Regierungen die Zügel de? in kürzester Frist doch er löschenden Sozialistengesetzes am Boden schleifen lassen, führt diese Partei eine andere Sprache als vorher. Man mutz sich daraus ge sicht machen, dab man nach dem 1. Oktober, besonders aber nach dem Parteikongretz in Halle, noch ganz andere Dinge erlebt. Diese Partei gicbt sich da nicht blvS eine neue Organisation, sie rüstet sich auch zu einem umfassenden Ansturm auf die Grundlagen der Staats- und Gesellschaftsordnung. Namentlich wird sich die So zialdemokratie daraus werfen, ihre Agitation auf das Platte Land zu tragen und wie seither in den industriellen Fabrikarbeitern, künftig in den landwirthlchafllichen Arbeitern Anhänger zu werben. Eine bange Sorge hat sich vielfach der Gcmüther be mächtigt. Man fragt sich: wo soll Das hinaus? Diesem Gefühle gaben namentlich die Blätter Ausdruck, welche den Standpunkt der Grosstnduslrie vertreten. Dieselben stics;cn, wie die Lripz. Ztg. eS nannte, wahre „Unkenrufe" anS. Eonscrvaiive Blätter sind so fort dielen Schwarzmalereien entgegengetreten. Die obengenannten Sprachrohre der rheinisch-westfälischen Grotzindnstriellcn hatten sich allerdings die ärgsten Blösicn gegeben. Sie griffen die arbeiier- lvisjcn. Acrnschrcili- und Fernsprcch-Bcrichte vom L. September. B: rlin. Der Kaiser trifft Donnerstag früh von Schleswig in Eharlottenburg ein, von wo aus er mit der Kaiserin zu den Manövern de- K. und 6. Armeekorps nach Breslau reist. — Tie Kauen» ist Mitlaas von Gravenstein nach Potsdam zuriickgekelirt. — Der Kaiser trifft, wie jetzt scilsleht, am 2. Okivber in Schön- brnnn ein. woselbst Priinktafei stattsindet, nach welcher sich die Kaiser Wilhelm und Franz Josef, sowie der König von Sachsen nach Mürzsleg zu (-tägigen Jagden begeben. — Der Herzog und die Her zogin von Connanght sind Nachmittags beim Prinzen Leopold in Potsdam eingetrossen. Sie begleiten am Dvniicrktng den Kaiser nach Breslau — Der „Reichsanzciger" tbcilt amtlich mit, datz mit der Wahrnehmung des Amtes des kaiserlichen Kommissars für Helgoland vom 10. d. M. ab an Stelle des zn andelwetter Ver wendung obberirieiien OOehlNegiernngsratbcs Mermuth der ständige HiilSardeiicr »n NeichSamte des Innern, RegicrungSrath Dr. Kelch, beauftragt worden ist. — NeichstagSpräsident von Levctzow erhielt das Grotzkrenz deS Japanesiichen Ordens dcS Spiegels; das Grotz- krciij deS Sächsischen AlbrechtsordenS empsing der Obervräjidcnt der Provinz Poren Grat v. Zedtlitz-Trützschler, daS Ritterkreuz 2. Klasse destcldcn Ordens der Domtümmerkc Becker beim Domslifl z» Naiimbnrg, Der erste Assistenzarzt an der kql, sächs. F-rancn- Oertliches und Sächsisches. — Kommissionsrath Herrmann Gmeiner-Benndorf Dresden erhielt den kgl. preußischen Kronenorden 3. Klasse. in Kap! klinik zu Dresden, Dr. mcd. Münchmcycr, erhielt das Ritterkreuz 2. Klastc des Oldenbnrgischen Hans- n»d Verdienstordens. — Der freundliche Politik deS Kaisers an, sie wollrcn nichts von der Ar-i Vrcd'ger a» der diesigen JernsalcmSkirchc Freiverr v. Svd-n, früher besterlekiistaeketzaebuna wissen Hiervon ober Ini-t der Koiser niebt'Eheiunitz, wurde von der theologr chei, Fakultät zu stratzblirg bcilcricv, vgcicvacvung wistcn. Hiervon aber latzt der Knttcr mehl der Theologie ernannt. - Die zwischen den in und cr thnt wohl daran. Er hat den PulSscblag der Zeit richtig ^Afrika intcreisirlcn Mächten schwebenden Verhandlungen über den erkannt. Trotz dcS Bestehens des Sozialistengesetzes und unter Schutz der Millionen sind d-m Abiehliisse nahe und versprechen ein dem Obwalten deS zeitherigen Verhältnisse» zwischen Arbeitgebern i bistnedsgendeS Ergebnitz. - Die „Tlmeö".L>icldnna von.einem ,n ,,..8 rr>i. > betnrchtkiiocn Wrackwcrden des in Dar-es'-L-aiaam genraiidete» und Arleitern hat sich die Sozialdemokratie vergrößert. Die ^ ^ulschen PostdampferS „Reichstag" bestätigt sich nicht. DaS Schiff massenhaften AnSstande der letzten Jahre und andere Crichcliinngen > an geschütztester Stelle im Hase» von Dar-eS-Salaam und im wirihschafllichen Leben bedrohen das Wohl deS Staats. Der i löscht seine Ladung. Bei der nächsten Springflulb ist das Wicder- Staat kann nicht länger daS Versuchsfeld abgebcn, auf dem Arbeit- flottmcrdcn desselben zu erwarten. - Die Meldung, daß sich Ober geber und Arbeiter, lediglich von ihren eigenen Interessen geleitet, ihre Kräfte messen. Ter Staat muß hier zum Besten beider Theile und zum Wohle deS Ganzen cingreifen. Daher strebt die kaiserliche Sozialreform nicht blos Das an, was man im gewöhnlichen Sprachgebrauch Arbeilcrichntz nennt: nämlich Schonung und Erhaltung der menschlichen Arbeitskraft, NcguIIrnng der Frauen- und Kinderarbeit, Sonntagsruhe u-dergl., sondern auch ArbeiterauSschüsie und sonstige Einrichtungen, die aus dem Grundsätze der Gleichberechtiaung zwischen Arbeitgebern und Arbeitern beruhen. Mit anderen Worten: Erfüllung berechtigter Forderungen innerhalb der Grenze deS Möglichen und Zulässigen.' Offiziersasfaire enthalten babcn. Präsident v, Achenbach gegen die erfolgte Bestätigung der Wieder wahl Tr. v. Forckcnbeck's zum Oberbürgermeister von Berlin erklärt habe, erweist sich als unrichtig. — Die Einsubr ungarischer Schweine auö Stcinbrnch und Biclitz-Biala zum Aoschlachlen auf dem hiesi gen Schlachthofe ist widerruflich und bedingungsweise gestattet worden. Gravenstein. Ter Kaiser begab sich Vormittags 8 Uhr zu Pferde nach dem Manövcrtcrrain, die Kaiserin fuhr im offenen Vierspänner zn der Stellung dcS OstkorpS. DaS OstkorpS adancirte ans Gravenstein. Die Torpedodivision deS WcslkorpS griff theil- weise in daS Gefecht ein. U l m. Ter verschwundene und im Dodenlee leer ausgkfnndcne Postbcutel soll n. A. die UnlersuchungSaktcn über die Stuttgarter em Kaufmann und Pianosortefabrikantcir Ernst Eugen o, Mitinhaber der Firma Ernst .Kaps zu Dresden, wurde das Prädikat „Königlicher Hofpianvsorlelabrikant" verliehen. — Wennschon die König!. Staatsregicrnng von dem letzten Landtag die Ermächlrgnng erhalten hat. in Fällen außerordentlicher Naruiercignissc finanziell helfend einzugreifen und von dieser Er mächtigung zweifellos in Rücksicht auf den ganz enormen Schaden, den die Ueberschweininnngögebicte bei dem jetzigen Hochwasser erlitten, den ausgiebigsten Gebrauch machen wird, und wenn auch zu erwarten steht, datz die lokale» Behörden, wie z. B. unier Stadtrath, für die Wasscrgcschädiglcn der Stadt Dresden — auch ihrerseits bestrebt sei» werden, soweit irgend möglich, Unterstützungen zu gewähren, io erscheint cs doch auch angezeigr, derprivaten Wohlthätig- keit ausgiebigen Anlaß zur Bethäliguiig zu geben. Ter Schaden, den die Hochslitthcn unserem engeren Vaterland? Sachsen zngcfügk haben, ist ein so großer, daß gewiß gern Jeder, der es vermag, sein Schciflciii zur Milderung de« NothstandeS beitrügt. In Rücksicht auf die Vcrlheilung der eingehenden Spenden ist eS mit Freuden zn begrüßen, daß in äbnlicher Weise, wie dies für Böhmen die Statlhalterei zu Prag acthan, auch hier die zuständige Regiermigs- bchörde sich an die Spitze der Sammlungen gestellt hat. Tic Kgl. Kreisl> auptmannschaft Dresden erläßt folgende Bekannt machung : Obwohl sich der Umfang der durch die jüngste Elbhoch - sluth verursachten Verluste noch nicht bestimmt feststcllen läßt, so ist doch keinem Zweifel unterworfen, daß schwere Schädigungen des Wohlstandes der Bewohnerschaft der an der Elbe gelegenen Ortschaften stattgcfundcn haben. Schon hat sich die Privatwohl- thätigkcit in cmcrkenncnswcrther Weise geregt und die König liche Krcishanptmcilmschaft nimmt daher keinen Anstand, nnter Vorbehalt näherer Organisirung des UnterstützungswerkeS sich zu Entgegennahme von Beitrügen, welche zunächst zu Befriedigung der dringendsten Bedürfnisse verwendet werden sollen, bereit zn er klären. Die Bildung von Sammclstcllen, welche von Zeit zu Zeit hierher abznliescrn haben würden, ist erwünscht, inbesondere wird dieselbe den VcrwaltnngSobrigkeiteii deS hiesigen Regierungsbezirks empfohlen. — Im Stadtverordnctenkolleginm ist man bereits seit einiger Zeit mit der Beschlußfassung über die demnächst vorzunchmcilde Neu- bcz. Wiederwahl einer Anzahl unbesoldeter Stadt- rüthe bcichüftigt. Es haben Ende dieses JahrcS anszulcheiden die unbcsoldclc» Räche: Herren Lingke. Vüscnberg, Schröder, Kahler, Dr. Meng und Höckncr. Sv viel wir darüber hören, dürsten hierbei einige neue Mitglieder dem Nathskollegium zuge- srchrt werden, namentlich da eine Wiederwahl nickt alle Ansschci- dende treffen wird; z, B. kann eine solche bezüglich des Herrn Etadlrath Dr. Meng nicht erfolgen, da dieser ans acsiindbcillicheii Rücksichten eine etwaige Wiederwahl nicht annchmen zu wollen eiklärt hat. Ei» Thcil der Stadtverordneten hat nun beschloss!:», bezüglich der Neu- oder eventuellen Wiederwahl den in Aussicht genommenen Herren die Frage vorzulegen, wie sie sich zn dcr Stcncrreform stellen, da ihnen in erster Linie an der Lösung der selben gelegen ist. Von der Beantwortung dieier Frage wird es nbhängcn, ob die Betreffenden die Stimme eines TheilcS des Kol legiums erbalicn oder nicht Unter den tu Aussicht genommenen Ncnzilwähleiidc» ioll sich auch Herr St.-V. Baumeister Hartwig befinden. ES scheint damach, daß derselbe nunmehr die Mitar beiterschaft im Rache nicht mehr so ansicht, wie vor mehreren Jahren, wo er bekanntlich erklärte, er werde lieber von Dresden wcgzicben, als anS dem Stadtverordncten-Kvlleginm anS- »nd in da- Nachskolleginm eintreten! Solche Meiiiuiigsändcruna ist nur erfreulich, denn Herr Baumeister Hartwig kann gewiß einschnei diger Stadlrath sein. — Bclrcffs der Ueberschwemmimg des Kgl. Schlosses zu Pil l- n i tz verlautet: Am Donner-tag Abend stieg der Strom in das
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