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Dresdner Nachrichten : 15.11.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189011155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-11
- Tag1890-11-15
- Monat1890-11
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- Dresdner Nachrichten : 15.11.1890
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«,dr. D^niIewiirlHi^D ^ luld. i. »U-ciu-llr. n. gri-iu». l'rvgooiutl. 35. Jahrgang. Aufl. 50.000 Stilck. ^Itnuutit 13 lMil UrmMli'a«»«. ro>Lw«»tvi>, „iä. Ssllä. Zpitrsn. Ssocksrdvits- o. sllg vLwsiiicdosiSor.LitilcsI. Dresden, 1890. VI» Nr« L Valllronmieiwk«»-, 8«4I,8t- ttiütiMr, ksorllii8«:lilo8tzr Kro^ects -.-rati« »uä kruuea. sitüelc im Uestmaucli. I1r<8<Ion-N., »««««» 27. VoUvllv 8vdlLkckevIloii, E ? 8i>eei»Iitiit: LLwssUiLLrLsc^öü tz ? klWvII-Niuu «»I>iw8 V. Motrlor, Z Hl I» ^Itniarltt II. UMvAMs - MbMsits» klLSVLLrvll Z! LLö1)s1-LlL§s.2iQ ^ Ke«T SVerMstMjiil, siliMr. S, I, ß <im Non^o äro üo.'uuriuN»! 0. <i »»uiuo^or' A ompsiolilk aoino 8«4i«Ia» vini I^olilvl-lllölrel N ainar s-anoigsiai Li-aelstiinff. K jedor Art,->»8 «len I>e«Ie»tninl8<e» stlagliiittan da8 In- und Auslands, e»«i«lel>len in rei« illniltiger Aiimvalst Z >vuu. liilll ^ Kolm. H N>«aninrltt II. ^>i»8«i»i««I,^t«»>I<» IHN. trvü'on 1orUvü.lu6Utl 61N. n°ki. ködert kvllmLN»« Mp itt ^Nl-a-s' 1!aprivi's Landtagsrede. ErhschaitSstencrvorlage. .Hosnaclnfthleii, Stadtverordnetenwahlcii, Stadtpcroidnetensitzuiig. tl» » « ^ V» Städtische Äiheitöanslalt, Gerichtsverhandlungen, TagcSgeschichle. Lottericlistc. Kaller Wilhelm-Dciiknift. drei- oder viermal der Fall und ebenso oft muß in Zulnnst die auch ohne besondere Vorsichtsmaßregeln haltbar ist. Steuer entrichtet rverdcn. Hier würde, falls das in Preuße» de solate Prinzip einmal in Sachse» Nachnhiiinng finden sollte, eine Politisches. Es ist nicht ohne politische Bedeutung, daß die Nesormvor- laaen, welche dein Preußischen Landtage vorgelcgt worden sind, nickt, wie cs ursprünglich erwartet wurde, von dem einstigen sichrer der Nationallidcralen und jetzigen Ressortminister für Finanz- sachcn, Hcrril Miguel, eingebrachl worden sind, sondern daß eine kinleitcndc Rede des Ministerpräsidenten von Eaprivi die allge meinen, hierbei in Frage kommenden Gesichtspunkte entwickelte. Es wird hierdurch einfach demvnslrirt. daß nicht ein immerhin noch parteilich gciärbtcr Einzelministcr der preußischen Regierung ihr charakteristisches Gepräge verleiht, sondern daß die Reformen das geinciinamc Programm der prenßiichen Staatsregierung bilden und als solches gelten sollen. Die Rede des Herrn von Eaprivi ist, wie berichtet wird, mit Beisall ausgenommen worden, namentlich hat sein Appell an den Eifer und die Vaterlandsliebe der Land- doten allscitigc Zustimmung gesunden. Jedoch milchen sich bereits letzt in die Versicherungen allseitigcr Herzenseinigkeit störende Tone, indem in den Hauptarganen leitender Parteien gegen einzelne Be- slinunungen und selbst gegen ganze Gesetze Front gemacht wird. Daß hierbei die verschiedenartigsten Gesichtspunkte in Frage kommen' ist lelbslvcrssändlich. Während die Konservativen in erster Linie sich gegen die Gemcindcordnung wenden, ertönt aus den Or ganen der Herren Richter und Rickcrt der alte Klagcsang über die dmch das Stcncrgesetz beabsichtigte Schmälerung des Stcuer- bewilligungSrechtes der Volksvertreter sowie die alte Hauptmelodie des demagogischen TudelsackcS von der ungenügenden Berück sichtigung des armen Mannes. Die bevorstehenden Verhandlungen und namentlich die zu erwaitendcn Programmrcdcn der Parteiführer werde» sa alsbald über die Ausnahme im Allgemeinen hinlängliche Auskunft geben, io daß cs für heute auch überflüssig erscheint, an allen einzelnen Paragraphen Kritik zu üben. Immerhin aber ver mag man auS der Rede des Herrn v. Eaprivi bereits ein allgemeines Bild der bei den Vorlagen befolgten Absichten zu gewinnen, wie cS auch seht schon erlaubt sein mag. innerhalb des gemeinsamen Rahmens über einzelne Bestimmungen ein Urtheil zu fällen. Au der Spitze des prenßi'chcn Staates steht derselbe Herrscher, welchem die oberste Leitung der Geschicke des Deutschen Reiches zickommt, auch sein erster Diener vereinigt das oberste preußische Amt mit der höchsten Würde des Reiches. Es erscheint daher sell'swcisländlich, daß die gleichen Gesichtspunkte im Reiche wie in dem Kronlande der Hohenzollern die innere Entwickelung bc- summen Wie im deutschen Reichstage die Gesetzgebung durch die besondere Rücksichtnahme unerläßlich sein. Eine fernere, besonders billigenSwertlie Bestimmung des preußischen SteuerentwurseS liegt darin, daß der Versuch gemacht wurde, die Altlengesellschasten, welche bisher von jeder staatlichen Einkommensteuer befreit waren, jetzt ;» diesen Lasten mit heran znziehen. Ramcntlich sollen aus ländische Aktionäre inländischer Akkirngcsellschasten in dankcnS» weicher Weise slenerpilcchlig gemacht, gleichzeitig auch der auslän dische Ärunrchcsitz reicher Inländer zur Besteuerung hcranaezogcn ! werden. Wer sich rin Gut am (Heuser See, Waidoestände in ! Steiermark oder Gruben in Belgien leisiet, dessen Geldbeutel kann ! billigcrwciie dafür auch bluleu. Schließlich iei noch einer Maßregel erwähnt, welche rin Balle ! besondere Befriedigung erregen wicd: die Heranziehung der großen Standesherren zur Steuerzahlung. Bisher waren bclannilich nur die Nachkommen der ehemals reichSuc.mittelbaren Familien ans ! Grund der Pschlüsse des Wiener und Aachener Eongresses von ! jeder Abgabe frei. Gerade die reichsten Leute crireutcir sich somit eines besonderen Privilegiums, das historisch ja ganz gercchtkertigt war. iiisosern eS den Ersatz bot für andere, den Beweisenden ent zogene Rechte, das aber längst erstorben ist. wie jedes andere Recht, welches zu Grunde geht, wenn seine Quellen versiegt sind. Heute haben alle Untcrtliancn. otuic Ausnahmen — und die StandeShcrren sind doch nur Unterlhancn — an den allgemeinen Lasten iheilznnehmen, denn das Skaatswohl kennt keine Gründe mehr, ein derartiges Privdcg aufrecht zu kihalten. Der cnglllchc Adel hat mit den anderen Ständen gcwclteisert, alle staatlichen Anforderungen zu ersüllen: auch der deutsche hohe Adel führt den Walsliprnch „XaI>Io886 oblixo" — wäre cS da nickt an ihm, frei willig den Vorrechten einer überlebten Vergangenheit zu enti'agen? Ter preußische E"»vnrr, der sie zicr Steuer hcranziehcn will, trägt den historischen Momenten Rechnung, indem er den ehemalig RcichSnnniillelbareir eine Eiuschädignng bietet. Werden gcncn- iibcr der Tbalsacbe, daß das Nürgerlluiin ovscrwilliq seine letzten Kräfte im Interesse des Staates nnspa'mt. die Spitzen des Volkes sich ans dem Staatssaclel, aus den Daschcn der Swnerlrüger für Opfer bezahlen lassen, welche der cinsachsle Bürger willig trägt? Ferinchreib- und Ferilsprech-Bcrtchte vom 14 November. Berli n. Der Staalscnizeiger pcrösscnllicht die Hosansage der Vermählung der Prinzessin Viktoria von Preußen mit dem Prin- zeri Aevtph von Schamnburg-Lipvr. Darnach fnide^aui Montag Tnicl beim Kauer in der Bildergalerie des König!. «Schlosses und daran anschließend Festvorstellnng im Opernhause, am Dienstag Familicntaicl bei der Kaiserin Friedrich und am Mittwoch die Ver mählung ielbst statt. Nachdem am Mittwoch >l' > Uhr Nachmillags der im Palais der Kaiserin Friedrich vom Minister des König!. HanscS zu vollziehende standesamtliche Alt siattgcsnnden. erwlgl 5' > Uhr in der Schloßkapelle die Feierlichkeit der kirchlichen Vermahlung. Be! derselben werden dein Braurpaar folgen: der Kuiier mit der Viclnchl aus die Anforderungen der sozialen Kämpfe bestimmt und ! Kaiwnn Fried-ich, die Kaiserin, gesührt vom Fürsten zir >scdauin- dn,«b möalicblleS (Sntaeaei,kämmen alle! bürg Lippe. Prinz Heinuch mit der .ruifiin^zn Lchaumbnrg-Lwpe. durch möglich,1eS Eiilgegcnkonnncn »uc vollzieh, Kvnsistoiinlrath D-.. Tryrnder iu Vcrlretnng sO f deS erkrankte» Schloßpsairers Kögel. Darauf findet in, Weißen welcher der Kaiser die Gesundheit des päter eriolät die Eercnu'nie der Ver- thcilniig des Slriinwibandcs dnich die Obc>l>oimcittcrln der Braut, Freifrau von Reischach. — Tie Nachricht des Moniteur de Rome. d r Vc'i'uch gemacht wicd, Icrcchiuztcn Ansprüche des „vierten Standes" zu bcscccdigcn. toll auch die Rcforiiigesctzgebung in Preußen z» dem Kitt gemacht ! Saale Galatascl slattz bei ivciden, welcher alle Freunde einer gesunden Entwickelung gegen- § Vra.cnpamcs ansbrinal. über den revolutionären Bestrebungen der Sozialdemokratie ver einigt. Es sind also wesentlich Bemühungen des Reichstages Sommbelld, 15. November. Für den Ge brauch aber muß die>c Flüssigkeit verdünnt werden. Die Vcrdünn- sterilisirt und unter Wasservelichlniz ansbc- Arbcitcn sozialer Natur, welche mvuiiack die Z»s>immenkn»'! Eaprivi'S nccl Ecisoi auch dem Proseltc zes in gewissem Sinne parallel einer Bermählung des Kronprinzen von Italien ini! der Prinzeß cen laufen werden. Die Rede des Herrn v. Eaprivi hat dccscn Gcsichts- pnnk! recht glücklich in dcn Bordergrnnd gerückt, indem sic ihn bei ßinnnllichen drei Vorlage» in längerer Ausführung hcraushob. Ob er aber dadurch im Stande war. die Parteien zu veranlassen, daß an allen Seilen „Gewehr in Ruh " gcblaien wird, scheint nnS, wie ge sagt, zwcisclhait. Nicht als ob wir von der staatsmännisch gewandten lind i» ihren Formen überaus verbindlichen Sprechweise des neuen Kanjlels gegenüber der siegbaftrn. hinrcißcndcn Bcrcdticimkeit eines Bi-»iarct gering dächten, die allerdings in wesentlich kräftigerer Weite im Stande war. die Nation in ihren Bannkreis zu icißc», wohl aber lehrt die Geschichte im Allgemeinen, das; freundliche llclciredang den Leidenschaften des ParlciintcresseS gegenüber weniger mächtig ist. als die staatskluge Methode, die Interessen Margarclhc von Prenßcn gegolten habe, ist salsch. — Der Minister für Liilidwirlhcchcnt v. Lucius tritt am l. Dezember zurück und be glicht sich bald darum nach feinen Güicrii bei Erfurt. ÄlS Grund des Rücktrittes wird Arbe»Sinnd>gkeiI angegeben. Der „Hamb. Eoncsp." meint aber, der Grund liege liescr. — Das Oisizierskrcuz des sächsischen AlbrechtSoidciis crbceilcn die rnr Dienstleistung beim Kaiierl. Marstnll komm«indirlcn Majors v. Plüskow nnd v. Fcistcn- bcrg Paliich, das Ritteltreiiz desselben OrdcnS Hanplinaiin Hube im Magdcbniger Feldarlillerieregiincnt. Berlin. Der Bundesiaih ».ihm gestern mehrere EtatScnt- würfe an und überiviks dcn Gefetzentwnrr bctr. die llnterstützniig von Familien der z» Friedcnsnbiingcii cinbernicncn Manmchciflen und betreffs der Znckersleucr, sowie die Verordnungs-Entwürfe j über die Znkrastfetznng des Alters- und JnvalidilälsversichcrnngS-! gcsetzcs am I. Janilar, iowic Aiissülirungsbestiinimiiigen dazu, an die znsländiacn Ansichnsjc. Der nllgeincincn Landes - Knapp-^ schafls - PensionSkasse in Sach'cn und der Pensionskasse für Vorgänge in dem größten der denischcn Bundesstaaten niüssen naturgemäß auch für die Anschauungen in den kleinere» Ländern von Einfluß sein. Zudem läßt sich iinmerhin die Frage auistellcn, ob nicht cinirlnc für Preußen vorgeschlngene Vcfiiinmiingc» bci- ipielc-welle für Sachsen rbciiiognt nnchzliahincn wären, wie unser größerer Nachbar leine» Anstand genommen hat, in seiner Stener- voringe die bewährten und IN vielfacher Beziehung niustcrgitllgcn Einrichtungen nnscrcs engeren Vaterlandes zum Gcgennaiidc der Nuchainncmg zu wählen. Hier kämen in erster Linie die Bcsliin- mnnacn des neuen Erbschasisstenergeictzes in Betracht. Die Ab sicht der preußischen Regierung bei duner Vorlage ist eS. daß sie st» Wcicnilichen nur eine Eontrole der Tcllalaiionspsticht für die Einkommensteuer viele. Wenn auch eine Besteuerung siir Erb schaften der Scitenvcrivandicn bestand,, >v soll jetzt eine solche auch für Ehegatten und Tcscendcntcn im Beilage von '/s Prozent, für Ascendenten im Betrage von I Prozent cingcführt werden, doch mit der Maßgabe, daß Erbschaften unter IMv Mk. von der Steuer freiznlassc» sind. ES iil klar, daß in der vorliegenden Frage sich große Bedenke» breit machen müssen: denn es muß dem natürlichen Gefühl widerstreben »nd gegen rin tiefgehendes, sittliches Moment verstoßen, wenn die Ersparnisse der Eltern dcn Kindern nicht im vollen Betrage ausgchändigt, sondern zu Gunsten des Staatswcsens einer Besteuerung nntcizogc» werden und man wird sich des Gesichts nicht völlig entschlaacn könne», daß hierin ein Verstoß gegen die Grundlage der Familie ruht. Aber anderer teils wird allein auf diesem Wege eine wirksame Eontrole deS Staates über die snndirle» Einkommen ennöglicht und ein leid lich wiiksanie>- Ersatz sür dir zur Zeit als nndnrchsührbnr nnge- fehcnc Eapitalrcnicnstkrier geschaffen. Daß auch hier krasse Unge rechtigkeiten möglich sind, bedarf kaum der Erwähnung. Denn wenn das eine Vermögen in 50 oder <iO Jahren nur einmal seinen Besitzer wechselt, jo ist dies bei dem anderen in derselbe» Zeit gegeneinander auszuipiclen und ans dem Wege deS Compromisscs der Preußischen Staatslnchnveiwall.mgcn wurde zum Ziele zu gelangen. das Recht zur selbstständigen Durchführung der Jnvalidiiäts- Für Sachsen üaben die Einzelheiten der Entwürfe nur ein! und Alters-Versicherung ziigestanden. — Die Ärbeitcrschutz- sl'kundärcS, jedoch durchaus nicht geringes Interesse. Tenn die! Kommission des Reichstags nahm die Bestimmungen über die Arbeitsordnung mit einem Zusatz an, wonach in Gewerbebetrieben, in denen mehr als HO Penoncn gegen Lohn bcschäsligt sind, die Arbeitsordnung jedem Arbeiter bei seinem Einsiitt in die Beschäf tigung zu beliändig«'» ist. — Ein Antrag Bebel, wonach die Ar beitsordnung dem Gcwerbcgcricht zur Genelunigniig vorgelegi weiden soll, wurde abgelchnt. — Graf Moltkc hat sich über die Verwendung der Gelder zur Moltkestiflnug. bis setzt etwa 105.000 Mk., dem Eomikee gegenüber dahin geäußert, daß ihm eine Ver schmclzuiig der Parchinicr und Berliner Stiftung angenehm iei. oder eritcre vielleicht zur Schnssnug von Arhciterwohmingen oder zur Unterstützung von Witlweu und Waisen zu vcrwcnden sei. Berlin. Das Herrenhaus beschloß heute über die geichäft lichc Behandlung von Vorlagen, v. KIcist-Netzow beschwerte sich darüber, daß dem Herrenhanse leine der Resornivollagen zuerst zu- gegangen sei. Tie Folge weide sein, daß die Session bis in dcn Sommer hinein dauere. Herzog von Ratibor wurde erniächligt. den Kaiser, die Kaiserin Friedrich und die Prinzeß Viktoria zur Vermählung der letzteren Namens des Harnes zu beglnckwümchcn. Ferner thcilt der Präsiden! »nt, daß er dem (anwesenden) Milgsiedc Mottle im dessen 00 Geburtslage die Glückwünsche des Hanses nbcrbracht habe. Die Mitglieder stimnilc» dem mit Beisall unter Erheben von dcn Plätzen zu. — Nächste Sitzung unbestimmt. — Die Novelle zmn Hlicne'schcn Uebcrwrisiingsgcjetz bestimmt, daß der dcn Kvininnnalpcrl'änden zu überweisende Betrag, von den ans! landwirlhschasttichen Zollen eingehenden Summen sür die ElatS- jahrc 1 sicht Ol und IsiOI Od um je 10 Millionen gekürzt wird, die zur Unterstützung von Gemeinden bei Voltssch»>baule» zur Verfüg ung gestellt weide» sollen. Berlin. In einer Eitraansgabe der dcnlschcn medizinischen Wochenschrift veröffentlicht Pros. Kuck die angeknndigtcn weiteren Miltheilnngcn über das Heilmittel gegen die Dnbcrlulvic. DaS — Die S t a d t v er o rd n c te n w a h l e n stehen vor der Thür. Es ist die« ein Ereignis; von größerer Tragweite ftir die ganze Stadt, als sich so manche stimmberechtigten Burger deuten, die so wenig Gcmeinsinn und so viel Neigung zur Beguemlichkeit hoben, daß sic nicht einmal am Wahltage ihr Stimmrecht anSnbcii, und wenn diese Pflichterfüllung ihnen noch sa leicht gemacht wild. Hat doch sogar die Witterung Einstnß ans die Stiinmenzahl Dieselben Lculc, die Wind und Wetter nickt scheuen, wenn es irgend daraus ankomnit, die Neugierde zu befriedigen, bleiben am Wahltage daheim oder beim Friihschovven sitzen, wenn sic nicht ganz besonders aniinirt werden, ilncr Bürgerpflicht nachznkoiumcn. Aber die Stadtverordnete»»'«,!'! ist ein ganz wichtiges Ereignis;, besonders für Dresden, denn nn'krc Stadt ist seit etwa k5 Jiibren allmählich zur Großstadt geworden, und damit sind die Ausgaben, die der städtische» Verwaltung zmallen, gewachsen und die Aus führung derselben ist koniplizirler, als früher. „Ader", höre ich eincn ind«,seren len Wähler lagen, „das ist sa Sache des Etadlraths, und -..„.was am Allmarlte bcichiossen wird, daran kann »ns der Landhaus Mistel besteht aus bräunlicher. Uarer Fstsisigkeit. die an und sür sich > slraßc nicht viel geändert werden." Liese Anschauung von dem Ä!r U Mk? n»g mns; durch Hitze . wahrt weiden. Vom Magen aits wirkt daS Mitte! nicht. Um eine zuvcrläisige Wirkung zu erzielen, muß cs subkutan bcigebracht werden. Als JnjektionSstcllc iväblte Pros. Koch nach einigen Ver suchen mit anderen Stellen die Nückenstcllc», zwischen dcn Schul terblättern und in der Lendcngcgend. weil die Injektion an diesen Stellen am wenigsten, ja in der Regel sogar keine Reaktion zeigte und fast schmer.lvS war. st--t Stunden nach der Injektion gewahne man Ziehen i» den Gliedern, Mattigkeit, Neigung zum Husten. Atheinbeschiverden. welche sich schnell steigerten. Tie all gemeine Reaktion besteht in einem Fieberaiisall. welcher, meistens mit einem Schültelirosle beginnend, die Körpertemperatur über 30 Grad, oft bis -10, selbst 41 Grad steigert. Daneben bestehe» Glikderschmerren. Husten, große Mattigkeit, vsterS Uebclteiten und einige Male Erbrechen, sowie cüie leichte, iktenichc Färbuna. in einigen Fällen wird auch das AnSlrcten eines Ocdcnis an Brust und HalS beobachtet. Der Ansall beginnt in der Regel 4—5 Stun den »ach der Jnseklion und dauert 12—15 Stunde». Die örtliche Ncaklion kann am besten an solchen Klinken beobachtet werden, deren tuberkulöse Asiektion sichtbar zu Tage liegt, wie z. L. bei LnpnSkrankcn. Tic Reaktionen in dcn inneren Oiganen. nament lich in dcn Lungen, entzieht sich dagegen der Beobachtung, wenn man nicht vermehrten Husten und Aiisivurf der Limgentranke» nach den ersten Jnjestionen als Reaktion bezeichne» will. Jin elftere» Falle doniinirt die allgemeine Reatllvn. Gleichwohl muß man onnehmen.daß auch lner gleiche Veränderungen sich vollziehen, als sie bei dcn Luvvsen beobachtet wurden. DaS Mittel wird in Zukunft ein un- cntbebrlichcs, defensives Hilssmittel bilden. Mn» wird damit im Stande sein, daS Leiden vom Beginn der Phtbisis selbst danii zil diagno- sliciren. wenn eS nickst gelingt, durch dcn Fund von Bacillen oder elastischen Fasern im Sputum Auskunft über die Natur des Leidens zu erbalten. Trüseiiasseklionen, vcrilccktc Knochentuberkulose, zweifelhafte Hantlilbcrkulose und dcrgl. werden leicht zu eckeiinen sein. Bei Lungen' und Gclenllnbcrt'stvsc wird sich scstslellcn lassen, ob der KrankhestSprvzeß in Wirklichkeit seinen Abschluß gesnnden hat. DaS Mittet rodlet nicht die Gewebebacillen, sondern das tuberku löse Gewebe. Es ist somit nur im Stande, lebende tnbertftlose Gewebe zu beeinflussen; aus bereits todtc wirkt cS nicht. Bei Lupus, Drüsentnberkulosc. Knochen- und Gclenkluberkuloie wurden viele Heilerfolge erzielt; ebenso ist beginnende Lungenschwindsucht mit Sicherheit zu Hellen und zwar in 4-0 Wochen. Freilich liegen noch keine Erfahrungen vor. ob die Heilung eine definitive ist. Die Dosis des Mittels kann im Laufe von st Wochen ans das füns- hundertfache der AnsangSdosis gesteigert werden. Nur bei solchen Kranken, deren Lungen viele große Kavernen enthielten, war keine objektive Besserung wahrnehmbar. Der Schwerpunkt des neuen Heilverfahrens liegt in der möglichst frühzeitigen Anwendung. Es darf künftig gar nickt mehr zur Ausbildung der schweren Formen der Tnberk leie kommen. — Das vor einiger Zeit vom Staate angckanslc, zwischen Schumann- und Charilcstraße gelegene Gebäude wird zu einem Institut stir Kock eingerichtet. Der Umsatz der Ertranuinmcr der deutschen medizinischen Wochenschrift dürste sich ans Hniidertkausci'.de belaufen. Eine große englische Zeitung bot 10,000 Mk. für alleinige Ucberlassnng der Koch'tchen Veröffentlich ungen bei einem Vorsprung von 12 Stunden. Ter Verleger Thieme-Lcipzig lehnte dies aber ab. Land» ii. Eapitän Eamervon hat sich von Bcnnett'S west- afrikanischer Erftcdition loögesagk, da er entdeckt hat, daß Bcnnett nickt ausschließlich wissenschaftliche Zwecke verfolge. Der Kolonial- minlster hat demzufolge den versprochenen Beistand zurückgenominen. Die Berliner Börse eröffnet«: ziemlich fest, später aber beeinflußten die Transaktionen zwischen der Bank von England und der Bank von Frankreich, sowie Nachrichten über Londoner Insolvenzen und der empfindliche Rückgang der englischen Koniols die Stimmung nngünstig. Besonders waren Banken, Renten und Transpvrlwcrtbc avgeichwächk, während sich Bergwerke thcils gut behaupteten, thcils Höher wurden. Jin Kassaveckchr Banken ruhig und wenig verändert, ebenso deutsche Bahnen. östcrreichischcBahnen nachgcbcnd. Beigwerke und Jnduslriepapierc belebt und fest. Hartmann gewannen 2 Pro;., Sächs. Stickinaschincn 2M Proz. Von deutschen Fonds iämmtliche Reichsanleihen schwächer, öster reichische Prioritäten behauptet. PrlvatdiSkont 5'ft Proz. Nach- böric ziemlich fest. — Wetter: Trübe, feucht, Westwind. »rrankiur > «. v«. -Adr»»».» Sreii» rK5.5>(>. «i»»r»l>. LI-,',rom». 1',g,Ii>. «olizirr —(?,.»trr S6,N>. No». «>»l«r. dii.-»'. Llä.ou. DreSdu. vk. >gg,i>i«. Lovr»:-. Gclscnkirchcn —. 2lill. «iei». ITIbeudS.' See»» »>»:>,»). «iaoi»«»»» r'Ii.7S. o«,i,d«r»ei> IH.i««', Nordwkst 0lMaekuoicn.->>!,72.',. »ng. Vrrdit 0N',7,'>. Ziiiwach. « a r « «. > Zchloft.i Nexlk gl,"7. «,Ietil« !«>:>,«!>.',, .-riaiicller ! Gl-alk- balin komdaede» 0-1 bo. Pri«r«tLlc» —. Cpailicr 75-^. Imvter (8'.',81. c»ow»»ei> «!-'i.«X>. «HScomvle 63«»,»«». Träge. « - e r r«. »roäurien iB»Iug.> «e«,e» »er November Löst», ver MS, c-Imii S!> 9«', »»big. Svirilu«« ver November 33.7ö ver Mai-Nuguft 37,7S, bcliauvlcl. Rudel ver November 63,«»', ver März-guni 01,0", behonvicl. R o> «> e r » a m. Urodukie» «Siblub'. wci/irn ver iNovcmber —, ver März 222. Roaaea ver März I.',7. ver Mai IbZ. London «Produkicu > Bericht'. Wci.,cn träge, englischer crmailrnd, Hasrr rbcurcr und gesrogt. Ncbrigcs scs«. — Wrttcr: Schön. Oertliches «nd TiichsischeS. — Bei der König!. Hofjagd am Ist. d. M. aus der Jmigcn Haide wnrden 2 Oichböcke, «: Rehe, 75 Haien, 30 Kaninchen, 2 Waldscknepscn und 1 llrebhuhn zur Strecke gebracht. -- Sc. Diirchlancht F ü r st H ohenlo h c, Statthalter von Elsaß-Lothringen, der mif der Durchreise von Berlin hier cingc- . . ^ troffen imd im Hotel du Nord abgcstiegen ivar, hat sich am Toiincis- v. KIcist-Netzow beschwerie sich! tag Nachmittag nach Slraßbnrg znrückbegcben. Ei M. ^ üWt —. e-.x: W «M -s -UW - SP ! -'s? ^ !ä-«o , e-k ä/M > »'-i st: - ii ' - 7z. st " ^ , > 4. s 7.M ' - äst MK!
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