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Dresdner Nachrichten : 07.09.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189009074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-09
- Tag1890-09-07
- Monat1890-09
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.09.1890
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Stschts eln-e-anaerr. i«ur tu eiriem ristil» dir «utlur.' Melnik. Wafferstand am 6. Dept. 4 U. Nachm. Litt Ein. über Null. Leitmeritz. Wafferstand z au, L Scpt. 8U. 30M. «bd».l 656 Cm. über Null. -L.« 35. Jahrgang. Aufl. 48,500 Stück. kÄdrZIcv contodüvkkrn V/r/r Dresden, 189V. kreisliston zxratl» und krcureo. Varl klnni, Dresden, xVcrllstmsss 12. Vapotou. dUU»»t« aber ko»1« Im» L«It« ! Lmt- tivKutr«. E)arl V1««Iea»ai»», Loklisk. Ltaklirt L8SS. vsstor klI88b««Itz»WtM ist Vleckeina«» s IZvrn«tvIiiüII»vlL ^ r»t§ W'Li'dv, über Xackt Irockvvvä, nickt kivdonck. . tlt«i,ät: Harieostr. Iv, -tmatlenstr. IS, ^r«lok»u«r»tr.4v. K«ui>t.: stslnrloiistr. (8lodrOörlitr1. kvrä. SsrlLvd Kaedf. V^siiüiLnälMA mit krohisrLtudsv. LasKUrillvIiv I'»«t«U8tvn, ens«»,!« tiol. L>v»väNr tün rein« vkatu» «vln«. Mld. Nlmtz. 8ckMl8l>'. 6, hält sein krÜ8»1v8 Das« von L Lo8M-, Itoek- IM- ^ü2Ub3-§toÜSL ^ dkl diliixsten krvissn bestens omptdklsn. « 4 M«I ilLSlkR »88« 4 <1^rn8piv6k8loI1v 321). Kr. SSV. ZMel: vk»«»onn«a «edatte» stk Politisches o». »«u«,,r,v »»rr««,. Wohlthätig nennt der Lichter die Macht deS Feuers, »wen» sie der Mensch bezähmt» bewacht." DaS Gleiche gilt auch voni Wasser und zwar buchstäblich. Furchtbar ist diese, der Fesseln sich entrasfend« HlmmelSkraft den Menschen geworden, den Thalbe- wohnem zumal. Im September ist noch niemals eine solche Wassersnoth erlebt worden. Alle Ueberschwemmungen fielen zwischen WinterSauSgang und Frühlingsanfang, zur Zelt deS Eis« ganges und der Schneeschmelze: die Userbewohner sind hierauf regelmäßig vorbereitet. Unerwartete Wassersnoth tritt bisweilen im Hochsommer ein als Folge von Wolkenbrüchen. Daß aber im September, der kühles und beständiges Wetter zu bringen pflegt, «in Hochwasser wüthet, das die Sintfluth von 1815 nahezu erreicht, darauf war Niemand gefaßt. Die Menschen haben die in dem wochenlongen Regen niedergeströmte Flüssigkeit-masse unter- schätzt. DaS Königreich Böhmen zeichnet sich durch ein dichlcs Netz von meteorologischen Stationen auS. es giebt dort mehr Regenmesser al» in anderen Staaten. Wie kommt'S. daß man ihre Beobachtungen nicht rechtzeitig sammelt, verarbeitet und mit der ge hörigen Nutzanwendung versehen der Bevölkerung bekannt giebt ? Da nach langjährigen Beobachtungen die Niederschläge von Jahr zu Jahr sich mehren, die nassen Jahre häufiger, die trockenen seltener werden, so ist es sicherlich angezeigt, aus der jetzigen WasscrSnoth zu einer Durchsicht und Prüfung aller auf den Negeitzall und den WasserbenachrichtigungSdienst sich beziehende Vorschriften und Ein richtungen zu gelangen. Freilich, gegen alle verderblichen Folgen wochenlang« Regengüsse können sich die Menschen nicht schützen; aber mancher Landmann hätte bei dringlicher Warnung noch seine Ernte an Fcldfrüchten und Grummet einbringe», mancher Ufcrbe- wohner fein HauSgeräth retten, die Holzhändler ihre Vorräthe besser bergen, die Schiffer ihre Fahrzeuge, die Badebesitzer ihre Anstalten kräftiger verankern können. Nun beklagen wir den Tod zahlreicher Menschen: im böhmischen und sächsischen Elbthal sind die Aecker nnd Wiesen mit Geröll und Schlamm überdeckt. Hun derte von Häusern durch die eindringeuden Fluthen beschädigt, große Ernte- und Holzvorräthe weggejchwemmt, sonstige« Eigen- thum vernichtet, der Wohlstand, ja die Existenz zahlreicher Menschen auf lange Zeit zerstört oder doch in Frage gestellt. Man wird, nachdem sich die erste Aufregung gelegt, die Frage aufwerfen, waS der Mensch thun könne, um die Wiederholung solcher Heimsuchnngen durch WasserSnoth mindestens zu erschweren ? Der Eine wird an einen besseren Schutz der Wälder (die Ver wüstung der Goldbestände hat die Niederschläge und damit die UeberschwemmungSgefabr vermehrt), der Andere an Anlegung von SammelbaisinS zu» Aufnahme jäher Wildbachfluchen, der Dritte an sonstige Uferschutzbauten, der Vierte an bessere Jlußreguli- rnngen deirken. Heute sei die Aufmerksamkeit auf einen anderen Punkt gelenkt. Wer entschädigt die Opfer dieser WasscrSnoth? Vielleicht wird man die öffentliche Wohlthätigkeit anrufen, wie bei den Verwüstungen, die die Wolkenbrüche in vorigem und diesem Jahre in der Oberlausitz und im Erzgebirge angerichtet hatten Aber daS genügt nicht. Hier muß der Staat «»greifen. Leider giebt es keine Staatsanstalt, welche die Vergütung von Wasser schäden bewirkt. Am letzten sächsischen Landtag batte der Abg. Starke den Antrag gestellt, eine Landesanstalt zum Zwecke der Versicherung der Grundstücke gegen Wasserschäden zu errichten, auch hatten die Gewerbevereine des erzgebirgischen GanverbandeS die Erweiterung der LandeSbrandkasse zu einer staatlichen GebäudevcrsicherungS- onstalt aeaen Elemenrarschäden überhaupt beantragt. D« Landtag lehnte Beides ab: ja, er verwarf sogar den bescheidenen Antrag des Abg. Niethammer: die Regierung solle erwägen, ob nicht die LandeSbrandkasse die Vergütung übernehmen könne für Schäden, die durch Eiementarereignisse an Gebäuden angerichtet werden. Die jetzigen Wasserschäden dürften bewiesen haben, daß sich der Landtag doch die Sache zu leicht gemacht hat. In Sachsen sind innerhalb der letzten 40 Jahre etwa 4 bis 5 Mal Wasserschäden in großem Umfange eingetreten; in 3 Fällen, davon 2 in der neuesten Zeit, hat der Staat erheb liche Unterstützungen gewährt. DaS Verlangen ist aber berech tigt, daß der Staat grundsätzlich bei solchen Unglücksfällen, gegen die sich der Einzelne nicht schützen kann, unterstützend eintritt und Da» hat die Handelskammer zu Plauen auch im vorigen Jabre beschlossen, indem sie eS für Pflicht deö Staate» «klärte, eine Vergütung für den Fall eintretendcr Bedürftigkeit nach deren Maß- stabe zu gewähren. Die Errichtung einer besonderen Landesanstatt gegen Wasserschäden, ähnlich wie die LandeSbrandkasse, bat ihre sehr erheblichen Schwierigkeiten: man denke nur an die Fragen: ob zwangsweiser oder freiwilliger Beitritt? ob Versicherung auf Gegenseitigkeit? Die Abstufung der Gejahrenklassen, der Umstand, daß manches Gebäude überbanvt niemals Wassersaefabr erleidet und Luderes vermehren diese Schwierigkeiten. Aber die Zuweisung an die LandeSbrandkasse dürfte sich eben. Freilich stößt man da ans ein cäge beziehen sich nur auf Schäden an Gebäuden. Ab« verdienen nicht auch die Liegenschaften eine gleiche Berücksichtigung? Soll der Staat nicht tur verschlammte Aecker und Wiesen entschädigen ? Und wenn durch Ueberschwemmung Holz- und Erntevvrräthe. M z« —. batten Entschädigung der Opfer, Präsidentenwahl in Frankreich. Hosnnchrichten, Ueberschwcmmungsgebiet, Verkehr n Dresden, Zoologischer Garten. Gerichtsverhandlungen. Tagesgcichichte. »Kabale und Liebe". gestanden hat, Anlaß, auch zu berichten, was er von diesen Ge schichten weiß. Wie erinnerlich, mußte Präsident Wilson ab danken: wer sollte sein Nachfolger werden? Die meisten Aus sichten hatte der frühere Minister Fcrr», der aber den Stadlkaten in die Seele hinein verhaßt war. Außerdem kam noch der je Sonntag, 7. September. HM Ministerpräsident Frcycinet und der frühere Kammerpräsident Flo- arret in Frage. Jeder von ihnen bildete sich ein, die Mehrheit der Stimmen auf sich zu vereinigen. An der Spitze der Präsidcnten- niachcr stand der bekannte radikale Aba. Clemenceau. Wäre Ferch gewählt worden, so war es mit dem Radikalismus sofort aus: die Wahl Ferchs sollte um jeden Preis verhindert werden: Elcnicnceau scheute selbst vor dem Bürgerkriege nicht zurück. Er setzte sich mit den revolutionären Ausschüssen in Verbindung, ließ Revolver an das Volk verlheileir und vcranlaßte den berüchtigten Cominunarden- gencral Eudes, sich im Panier Rathhause festziisetze», während der Congreß in Versailles zur Präsidentenwahl schritt. Um die Abge ordneten abzuichrecken, Fern» zu wählen, telcgravbirte mg» nach Versailles: im Pariser Ratbhans sei bereits die Commune auSge- rnfcn worden, schon die Anknndigniia der Wahl Ferrv's würde daS Zeichen zum Straßenaufstand sein. Ter Congreß hatte bekanntlich den Abg. Earnot gewählt und datier unterblieb die Revolution in Paris. Wie aber waren die Radikalen auf diesen Carnet gekommen? Als sein Name in einer Ansichußsitzung genannt wurde, rief Cle- mcncan ans: ,Waö fällt Euch ein, Carnot ist ei» Duminkopf und vollständiger Reaktionär." Stach einigem Besinne» aber sagte er »aber wir haben nichts Besseres." Nunmehr betrieb Cleinenceau selbst die Wabt Carnvts. De» Radikalen war also der reaktionäre Dninmkops Carnot an der Spitze des Staates lieber als ein be fähigtcr, thatkiästiger Mann wie Ferrh. Nun. Carnot ha, sich bekanntlich inzwischen besser «wiesen, als die Meinung Clcmenceans annabm. Aber wir fragen, welchen Zufälligkeiten, weichen Machen schäften dankt er seine Stellung! Cr wird gewählt gerade, weil er ein Dninmkops und im klebrigen herzlich niibedcutcnd sein soll Die Gegner der monarchischen Staatsform machen gegen diese so oft geltend, daß durch den .Zufall" der Geburt auch ein untüchtiger Fürst den Tbron besteigen kann: min betrachte man hier die Summe von Zufällen, die ein fragwürdiges Staatsoberhauvt ge radezu künstlich schassen. Diese Enthüllungen über die elenden Durchstechereien, die in einer großen Nevudlik zur Wahl des SlaatSoberhaugtes führten, sind zur Belehrung für alle Diejenigen die den Werth der erblichen Monarchie noch nicht zu schätzen wissen, äußerst werthvoll. Es bestätigt sich eben hier der alte i fahrnngssatz, daß das organische Leben einer Hrrrscyerfamilie dem wahren Genius eines Volkes viel näher kommt, wie eine durch Wahlen, Zcttclimgen und Durchstechereien zusammengewürfelte Präsidentenrcihc. Selbst in der Natur baden die Bienen, die ordnungsliebendsten Thiere. monarchische Einrichtungen, nnd auch sie stützen sich auf den Grundbegriff alles irdischen Leben?: den der Familie und ihrer organischen Fortführung. belebt. Auch deutsche Bahnen bcie stigten sich, während sich öster reichische nur knapp behaupten konnten. Bergwerke konnten sich später erboien, wurden aber gegen Schluß auf Grund der Be- strllnugszisser» bei der Dortmunder Union wieder schwächer. Im Kassaverlchr Banke» ruhig, Eisenbahnen schwach. Bergwerke und andere Jndustriepnvlere ziemlich fest, österreichische Prioritäten ab- gcschwücht. PrwatdiLkout 3 Prozent. Nachbörse fest. — Wetter: kheilweise bedeckt, Norweslwind. » ra » k , « rJ ». »i. ««de»»«., «red«, Wl,K>. «»„««» «3.!». «,»». 187.75. «-«,«» —. «,,»>er S8.00. 1tr»r. U„. »,l»r. »I.SO. 288,10, D»lSI>». vk. l68.!> >. t!nnr» 151,10. Jtall-Nkr —.—. Fest. «Süll«». «tntrSS.20. »»leid« lOK.80. A«aIIe»er S6H7. «tos«», badn 072,50. »miida--»«» 852,75. »». Bnorlt»««» —. Gvanicr 78'/,. Uadvll« <35,81. 025.00 tk«c»i»»ie 685,05. giest. » , r « «. vr»«»cir» <s<dl»5 > «e«,r» »er Leplbk. 25.S0. »er Ja»,-Avril 25.80, ruhig, evirilll« »rr kcvtemdrr 85.75. »er Januar-April 87,75, matt. Nii»8I per Scptcmdrr 7>,75, »rr Jaunar-Apsil «7,00, matt. » IN <r, r » a IN. AraduNcu iSidlußl. «etzra per Ilovemhrr LN, per März S21. A»„e» »rr Lctoder 11», per März lll. aschinen, ß sie nnd Handwcrks- HauSaerätb 'eug zerstört werden, ohne daß sie dbe rechtzeitig gewarnten Besitz« retten können, so ergiebt sich auch hier «ine Vergütung- Pflicht d«S Staate». Sicherlich ist die Negvlinmg dieser Ding« nicht leicht, ebensowenta die Abmeffung der Schäden und der Ent« schädlgrmg; aber die M in der Neuzeit häufenden UnglückSfälle durch Ueberschwemmnngen. namentlich Wolkenbruche, drängen dazu, die Entschädignngsvflicdt de» Staates grundsätzlich anSzusprechen. Wie man in einer Republik Präsident wird, darüber hat man ln Frankreich jetzt recht «bauliche Enthüllungen erhalten. Seit einig« Zeit hat der frühere boulangisti che Abg. Mermeix im Daris« »Figaro" die Coulissengehemimtse BoulangerS «zählt. Hierauf se' zunächst nicht ringraangen. Diese Enthüllungen geben Term Rochefort. der bekannmch vis zuletzt treu zu Boulang« Fernschreib- nnv Acrirsprcch-Berichle vom 6. September Berlin. Als die Kaiserin Friedrich am Tage ihrer Abreise von Athen mit dem König von Griechenland vom Haule de« deutschen Generalkonsuls in Phaicron mit der Dampfftraßrnbakm nach Athen zurückkehrte, kam dem Zuge plötzlich auf demselben Ge leise ein anderer Zug entgegen. Ter Lokomotivführer des Königl. Extrazuge» erkannte die Gefahr erst im letzten Augenblicke, da eine Kurve den entgegenkommenden Zug verdeckt gehalten hatte- Er gab sofort das WarnungSsignnl und der Maschinist des anderen ZugeS vermochte den letzteren durch sofortige» Bremsen noch znm Sieben zu bringen, so daß beide Züge dicht vor einander hielten. Bert in. Bei dem engeren Wettbewerb für das Kaiser Wilhelm-Denkmal anf der Schloßsreiheit sind zu sietem: ein Mo dell deS Reiterstandbildes einschließlich deS Sockels und aller etwaigen Nebenfiguren im Maßstak,e von der natürlichen Größe. Ferner ein Entwurf für die einschl. der ihn begrenzenden . - „ rung des DenkmalplatzcS durch völlige Ueberbanung der Spree ist unter gewissen Bedingungen ,«gelassen. Das Denkmal muß min destens 33 Bieter vom Schlosse abstehen. Unter den zum Wett bewerb Eingelodenen befinden sich u. A. Prof. Joh. Schilling mit den Architekten Schilling und Gräbner ln Dresden. Die Ent würfe sind bis zum 1. Stpril n. I. emzuliefern. — Aus Veranlas- sung des Auswärtigen Amtes gehen ein Sekretär deS MarineamteS und je ein Beamter der Intendanturen von Kiel und Wilhelms haven nach Sansibar ob, da die OberrechnnngSkamincr eine größere Spezialtsirimg der Rechnungslegung über die Kolonialtruppe fordert. — Hofkapellmeister a. D. Deppe rst in Pyrmont am Ge- btnrichlog gestorben. — Die GewnkschaslSkonferenz findet am 16. November in Berlin statt. Leipzig. NcichSgcrichtspräsident Dr. v. Slmson hat noch mals bis znm 1. Februar n. I. Urlaub erhalten und tritt dann in den Ruhestand. Wittenberg. Gestern ertranken 6 Ulanen beim Ueber- setzen über die Elbe. Sprottou. Der Bober übcrfluthet die ganze Boberau und den Stadttheil Fischerwerder. Der Verkehr wird auf Kähnen ver mittelt. Koblenz. Der Rhein steigt seit gestern Abend stark infolge der Neckarübmchwenimungen. Wien. Kars« Wilhelm und König Albert treffen am 30. d. u den steirischen Hosjagdcn ein und nehmen auf dem Jagdschlösse Nürzsteg Absteigequartier. Paris. Die Neste der DammeS. welche den Hafeneingang von La Vollste bei NochelleS versperren, sollten gestern mittelst 100 Kg. Dynamit gesprengt werden. Durch Unvorsichtigkeit eines Arbeiters explodirte die ganze Dnnamitmenge. Sieden Arbeiter wurden buchstäblich in Stücke gerissen, 7 andere sind mehr oder minder schwer verletzt. — Die Ausständigen im Borinage veran lassen viele Fabriken Belgiens und NordfrankreichS sich niit deutscher Sohle zu versorgen. Ra gab. Der Eisenbahnverkehr ist Bäder sind seit gestern wieder bergestellt. Lissabon. Der Zustand bessert. Newyork. Die bedeutendsten Fabrikanten der Vereinigten Staaten bildeten euren Verband zu gegenseitigem Schutze gegen unberechtigten Ausstand. BuenoS - Avres. Die Nationalregienmg hat aui Ersuchen dr» Gouverneurs von Entre-RioS Truppen und Kriegsschiffe ab« gesandt. Die Berliner Börse «öffnete zunächst abwartend. Die Spekulation machte ihre Engagement» von den Schwankungen >eS Silberpreises abhängig. Sväter befestigte sich die Tendenz. Im Vordergründe standen russische Wcrthe. In russischen Noten große Umsätze. Banken anfangs abgeschwächt, später besser und nicht unterbrochen, die Zustand des Königs hat sich merklich ge- OertltckreS uud Sächsisches. — Se. Majestät König Albert traf in Torgau gestern früh 6 Uhr miltclsl Soiiderzuges von Leipzig ein, um den Kavallerie manövern. unter Leitung deö Generalleutnants v. Rosenberg, bci- znwohne». Die dreitägigen gegenseitigen Manöver der beiden Kavatlerstdivisioncn fanden nunmehr ihren Abschluß: dieselben verliefen bisher ohne Unfall. Nachmittag nach 3 Uhr traf Se. Majestät von dem Manöverfelde wieder ,n Strehlen ein. Die Absicht, vom Mnnövcrgcläiidc nach Buixdors zu gelangen, musste aufgcgcbcu werden, da die Elbe nicht pasfirt werden konnte. Se. Majestät kehrte daher mittelst CrtrazugcS von Torgau über Falken- bcrz-Nödcrau zurück. Um 5 Uhr fand daselbst Hoftafel statt, zu welcher mehrere Einladungen ergangen waren. — Ihre Kgl. Hobelt Frau Prinzessin Friedrich Leo pold von Preußen beehrte gestern das Magazin deS Hoflieferan ten I. Olivicr und bewirkte doieldst Einkäufe. — Steuerinspektor Jul. Schubert m Leipzig «hielt daS Ritterkreuz 2. El. vom Verdienstorden, der Untersteuereinnchmer Traugott Tränkncr in Borna da» Aibrcchtskrcuz. — Ter Hausmann der Landständischen Bank. Johann Gottlieb Lange, hier, erhielt die silberne Medaille „für langjährige treue Dienste". — Der Gesammtausschnß iiir die Nationalfeier deS 2. September spricht, wie ans dem Ankündigungstheile unseres Blattes zu ersehen ist, allen Denen, welche den Ausschuß durch Wort und Tbat bei den Vorbereitungen zum Feste, wie bei demselben selbst unterstützten, besonderen Dank aus. — Uebcr den Verlauf des HochwasserS sind bei der Königl. Wasscrbandirektion gestern nachstehende Nachrichten eingegnngcn. Prag: 5. Scpt. 7 Uhr früh -i- 561 Cm., 7 Mir Abends -j- 533 Cm.. Melnik: 6. Scpt. 8 Uhr Abend» -st 675 (Stillstand seit 4 Stunden); 6. Scpt. 5 Uhr früh -st 661 Cm.. Leitmeritz: 5. Scpt. 10 Uhr Abends -st 660 ; 6. Sept. 2 Uhr früh -st 661, 4 Uhr früh -st 666, 6 Uhr früh -st 668, 8 Uhr früh -st 670. 10 Uhr Vorm, -st 670, 12 Uhr Mittags -st 669 Cm. (seit Vorm. 10 Uhr Fall). Aussig: 5. Sept. 5 Uhr Nachm, ch- 770, 8 Uhr Abends -st 780. Dresden: 5. Sept. 12 Uhr Nacht» ch- 503. 6. Sept. 6 Ubr früh -I- 522, 11 Uhr Vorm, ch- 526, 1 Uhr Nachm, -st 628 Cm. - . Ein Mittags von der Königl. Wasterbaudireksion ausgegebener Bericht giebt an: Wahrend deS gestrigen Tage» (Freitag) und der vergangenen Nacht ist noch ein wesentliche» Sterzen deS Wasser spiegels eingetreten. wie aus den vorstehenden Zahlen znlersehen ist. Die in böhmischen Häfen und Liegeplätzen abgerissenen Fahr zeuge sind, wie anzunchmen, unterwegs bez. an den Pfeilern der Etbbrückcn zertrümmert, so z. B. hat ein dergleichen die beiden rechtzeitigen Landöffnungen der Albcrtbrücke verlegt. Treibendes Holz. Stämme. Bundbolz und Prahmcntheile haben in bedeutenden Massen nicht nur in, Verlauf deS gestrigen Lage», sondern auch während der vcraanaeneu Nacht Dresden passirt nnd zeitweise nicht unwesentliche Versetzungen an einzelnen Brückenöffnungen verursacht. Das eine der hin gestern früh abaeaangenen Bäder, nämlich daS Friedrichödad, ist in Forberg bei Nresa znm Stehen gebracht worden, während die Riesa« Badeanstalt fortgetrieben ist. Am gestrigen Nachmittage endlich sind vom Schandau« Quai zwei Zollschuppcn von den Flntbrn ansgehoben und fortgeschwemmt morden. Heute früh 7 Uhr M Min. rissen sich die unterhalb der AugustuSbrückc bis dahin mir Mühe fesrgehaltenen Johannisbäder und das Stadtbad für Männer los und trieben unaufhaltsam tromab. Beim Anprall an die rechtsufrigen Pfeiler der Marien- brücke zerbrachen beide Bäder, die Trümmer blieben aber in der Wasserstände tn dem Moldau-, sowie in dem böhmischen und säch lichen Elbaebiet ist auS der nachfolgenden Zusammenstellung er- ichtlich. ES dürste, da oberhalb Leitmeritz ein weiterer Wuchs nickt mehr stattfindet, vielmehr von Prag und Melnik beträchtlicher Fall gemeldet ist. ein baldiger Rückgang deS Wasserspiegels bevor- lehen und mit dem früh 5 Uhr eingenetenen Stand von 522 Cm. üb« Null der Höhepunkt nahezu erreicht sein. — Ein Nachmittags ansgcgcbener weiterer Bericht lautet: In Leitmeritz selbst und oberhalb überall Fall bis auf zwei Pegelstcllen an der kleinen Elbe. Jndeß wird der von dort gemeldete Wuchs höchsten» eine Verzögerung des allgemeinen Falles, nicht aber einen erneuten Wuchs veranlassen. In Aussig ist heute Vormittag halb 8 Uhr ein Kahn ohne Mannschaft abgerissen nnd treibt zu Thal; der- elbe Hot 8 Uhr 45 Min. Bodenbach passirt. In Schöna hat sich ein früher dort bavarirt« Kahn heute früh halb 6 Uhr gehoben und trieb ebenfalls zu Thal. Von Schandau (Hasse) ist 8 Uhr 35 Min. Vorm, viel Holz abgcganqen. In Dresden passirte anschei nend das Königliche Bad von Pillnitz Vorm. 10 Uhr 37 Min. die AugusluSbrücke. Weiter ist Vormittag 11 Uhr die sonst an der Plicbiiivmülidniig liegende Badeanstalt von Naumann abgc- schwommen und hat sich dieselbe an den, die beiden rechtsseitigen Landösfnunacn der Albertbrücke schon seit gestern sperrenden Kahn sin' chwemmungsge? vergangenen Nacht und deS gestrige« TageS an Ausdehnung noch bedeutend gewonnen. Straßen und Plätze, die seit der Riesenfluth deS JahreS 1862 nicht wieder von Hochwasser heimgesticht wurden, standen völlig unter Wasser. Die 1662« Flulh ist nunmehr leider ubertroffen. Nur 1815 erreichte die Elbe mit 644 Cm. einen hö heren Stand. Die Wilsdruffer Vorstadt und Friedrichstndt. die Geschäftsverkehr war in den üb« Fleisch, Brot. Butter und Milci hwemmlen Straßen aufgehoben, wurden aus dn inneren Stadt UM „p urst Nswsrülr". äv üer k'iLnenkIrelrv 22 uuä AeumarLt 5
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