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Dresdner Nachrichten : 20.11.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189011206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-11
- Tag1890-11-20
- Monat1890-11
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- Dresdner Nachrichten : 20.11.1890
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HU. »öttl i t, 8ä6lu4. ii. Xgl. 1^iou88. llotirlwto^rripli,; L-rv««Iv», 1'r»kvr8tl'»88v 40, I. Lt»8v. «vritu, livtr»L>»r«rpi»iL l^, !',«!. Üi. IiiM'8 Vchinil!-! r 0. Voss», Kgl M, Lltmarllt, emptielrlt,'«l8 XviiOdt«'!,: E VApi88tz>1« Kiruiittztz, 8 UUAeUolUU0 uncl KellöNO Uittuhu'boit. ,««ler»i>iU't!»-8peki»iiM! Z 6rÖ88to ^U8iv:>lll in rillon ^icüttlriMU. A ^«uUtilvu ^ tVustIV onuc88ioni>4.t; LervliLrä V.MZsr, ^ "5"?.!"'^!''' ^ Z ,u» ^gg,ü Lckisiüs N'Lelik., Rr. 324. Kviegel: Sozialdemokratie »ach Ablauf des SozialistengeictzeS. Parnell Lcandal. Hostiachrrchten, Ät-idtveroldiietciiwahlc», Chryian-l theiittiin-Ausstelluiig. Handwcrkervereiii, GerichlSverhaiidluiigcn. Lottcrielille. „Ter Köiiigslenlnani". Kirchcii-Concert. > Tonnerstag, M.Novbr. PolttischrS. Bei dem cnislen Charakter unserer Zeit darf man auch die kleinsten Slmiplome nicht übersehen, die bci richtiger Würdigung geeignet sein könnten, über die dringenden fragen sticht zu ver bleiten. AlS ein solches ist das Fiasco nicht zu übersehen, welches die Veriaiumlnngen der Sozialdemokraten neuerdings säst durchweg ersaliren. Bor wenigen Tagen war auch hier iu Tressen eine sozial- demokratische Bersammlung anbcraumt worden, die, ohne das; bc- ,andere Umstände Vorlagen, nur von einer überaus geringen An zahl von Genossen besucht war, obwohl ein zu anderen Zeiten besonders interessantes Thema aus der Tagesordnung stand. Aehn- licbc Nachrichten liegen aus anderen Grokslädtcn vor und auch die Niederlage der radikalen Parteien in Brannschweig, Breslau, Nürnberg und anderen Orten bei Gelegenheit städtischer Wahlen konnten aus den ersten Blick die Bermnthung nahe legen, das; die schnell cinovrgcwachsenc Bewegung innerhalb der Arbeiterwelt ebenso schnell zum Verlausen oder gar zum Versanden gelangt sei. Eine derartige Ansicht hat nur einen Kern von Wahrheit, in Wirklichkeit sind jedoch noch ganz andere Faktoren j„ Rechnung zu ziehen, welche namentlich den Jubel darüber, Last der Fall des Sozialistengesetzes eine erlösende Thai gewesen sei, als verfrüht erichcinen lassen. Es sind schon mehr als sieben Wochen, cs sind aber auch erst sieben Wochen, seit das Ausnahmegesetz fiel. Es ist nhwer. bci einer so kurzen Zeit ein Ucthcil über die Dauerhaftigkeit der jetzigen Verhältnisse zu fällen. Gcwis; ist einznräunien und die eben angeführten Symptonic deuten daraus hin. daß die so zialistische Bewegung iu diesen Wochen an Schärfe verloren hat. Der Name der Sozialdemokraten ist jedoch viel zu häufig mit dem Worte „Taktik" verbunden worden, die Leiter der Bewegung haben viel zu häufig darauf hiugewicsen, man solle ans OvvoctunitätS» gründen den Beweis erbringen, das; alle früher etwa vorgekommencn Ausichrcstniigcn einzig und allein dem Sozialistengesetz zur Last fallen, als das; man sich ohne Weiteres Vorreden liehe: Seht, wir Sozialdemokraten sind ebensolche Freunde einer ruhigen Entwickel ung der Tinge, wie Ihr Ordnungsparteiler. Derartige Acusjcr- inigk» dürfen dem friedlichen Bürger wohl saust lockend, mit der Wirkung eines schlafbringenden Opiates i» die Ohren klinge», doch ne dürfen die Aufmerksamkeit nicht davon oblenke», datz Mittel und Ziele der Sozialdemokratie nach wie vor dieselben bleiben. Aber die Sache hat noch ganz andere Seiten, die mit dem Aus horen des Ausnahmegesetzes nur zum Thcil und nur indirekt zu !lm» haben. Während diese Souderbestiminnngen in Kraft standen, war cs den Führern der Arbcitcrmassen leicht, den Schein des Mlicimcrlhnms ans ihre Stirnen z» bannen und durch den Hin weis aus pmvnlichc Widerwärtigkeiten den Mangel jedes sachlichen Materials zu ersetzen. Tie Methode, in Versammlungen die „Leiden" der Einzelnen zu Sporn und Gcihcl der Zuhörer zu machen. Prägte sich selbst in den NcichStagSredc» der Vorkämpfer aus Wenn man die stenographischen Berichte der Reden eines Grillenbergcr und Singer dnrchblättert. wird man Unfällen Seiten wuchtige Geschosse gegen das „Spitzelthiiin". gegen „Polizeiwillkür" uud obiiglcillichc „Grwaltakte" finden, nirgends jedoch ein brauch bares Material zn der anscheinend so noihwcndigen Gesundung „aus gesetzlichem Wege". Jetzt ist cs anders geworden, der letzte der ..Genossen", der in Plötzensce seine Strafe verdüble, ist unter dcm Jubel der Freunde und mit Vorantragung eines roll) und weis; gesprenkelten Taschentuches hinausgcwandert in die goldene Freiheit, und plötzlich fühlen die Gefolgsleute der Sozialdemokratie leie verunglückte Dramendichter, das; ihnen der Stoff ausgegangeir ist und daß die Wiederkehr derselben stcrcotppcn Redensarten m den Veriainmlungcn am Ende — langweilig wird. Rur noch ein „Ltcrn" ersten Ranges, wie Bebel oder Liebknecht, vermag das Parterre cinigerniatzen zu füllen: auch das Anstreten eines zwanzig jährigen, jungen Mensche», wie des Kandidaten Pöus vermag an- zutocken, wenn er die Vorzüge der freien Liebe entwickelt — im klebrigen können selbst die Reibereien zwischen einzelnen Partci- grösim kein sonderliches Interesse mehr erwecken. Tic eigene geistige Oede treibt die Sozialdemokratie um so sicherer einmal znm Selbstmord. Die Wirkung, welche die Gedankenleere ihres SnstemS aiiSüben ums;, wird noch verstärkt durch die siegende Kraft, welche die staatSiozialen Thalcii deS Fürsten Bismarck und des Kauers Withclin des Zweiten auSülwn. Gerade jetzt steht die Einführung dcsAlters- imd JnvatidcngcsctzrS vor der Thür und man braucht nur das freudig-naive Staunen eines alten Arbeiters zu betrachten, wen» man ihm klar macht, daß er i» wenigen Monaten bereits vom Staate eine Rente erhalten kan», die ihn vor den Entbehrungen der Arbeitsunfähigkeit schützt. ES ist sehr weise gewesen, die lieber- gangsbestimmnngcn dickes Gesetzes dcrarl zn fassen, das; die Wohl- Ihaicn desselben sofort Jedem zn Thcil werden, der sich als wirk- sicher Arbeiter zn legitimsten vermag. Jetzt, wo das Geld baar und blank zur Auszahlung kommen soll, da sind die Argumente der Führer von dein hartherzigen „Racker von Staat" denn doch zn dünn, als datz nicht Mancher zur vernünsligen Einsicht ziirückkäme. Ebcino werden die Bemühungen deS jetzige» KasterS sür da? Wohl des arbeitenden Volkes den Samen der Erkenntnist von Neuem säen und die Männer der schwieligen Jaust dahin ziiiücksührcn, wohin sie gehören: unter das Banner des sozialen Königthnms. Es ist keine besonders vergnügliche Woche, welche Old England soeben durchziimachen hatte. Eben würgte es noch verzweifelt an den schweren Beschuldigungen, welche einigen englischen Kolonial- oqizieren mit grösserer oder geringerer Berechtigung gemacht waren, da kommt der Eisenbahminsall von Tannton und eine ganze Kette von kleineren Zinainmeiistösieu bei London und Edinburg. Kaum ist der Kummer über die gerechten Vorwürfe halb verschluckt, die man gegen die vielgepriesene, englische Bahnvenvallniig erhebt, .da bricht der Glan; der britischen SchissSverwaltung zusammen, indem der „Scrvent" zu Grande gehl und eine Unzahl von menschlichen Öwern i» die Tiese reifst, weil man aus Bequemlichkeit und Liederlichkeit ein seeuntüchtiges Fahrzeug in s Meer hinauslieb. Damit nicht genug : man hatte in England mit besonderer Gcnngthuung daraus hin- gewiescn, dich man mit dem neue» Magazingewehr iu dcm Wctt- sireit der Rationen um die beste KriegSwasse den Vogel abgc- schossen habe, jetzt treten die sachkundigsten Autoritäten auf und beweisen, das; man sich dupiren lieh. Was blieb den braven Leuten noch übrig, um sich in die Brust zu weisend Zweierlei: ihre gestillten Kassen uud ihre tugendhafte, prüde Puritancr- moral. Ach. auch diele beide» Säule» sind geborsten und können über Nacht stürzen. TaS Haus Bnrstig, die Perle unter den enq- lischen Walliäckeii. kracht und knackt an allen Enden, die herrliche „Bank von England" sängt an zu rutschen und statt, wie bisher, mit settem Lächeln ans die Geldkatze zu trommeln, mich John Bull die Hand hohl machen und sic Franzoien anpnmpen. Bleibt a!io noch die vielgcrülmite Moralität. Uud auch diese giim in die Brüche. Madame O'Sbea, Gattin eines ihr ebenbürtigen Mannes, ist Schuld daran, indem sie dem „Könige von Irland", dein ob seiner Tugend allseitig verehrten Parncll, gestatten?, durch mehr als stins Jahre bci ihr die Rolle des Mars ;n spielen, wahrend sic ihrem beirnbl-n Gemahl die Rolle des Bnlkonns zmvieS. Aber bekannt lich bat schon in der Odyssce des alten Homer der beleidigte Gott der Schmiede ein eisernes Netz um das verliebte Paar geschlungen und folgerichtig hat auch Kapitän O'Sbea einen Reisen geschmiedet, der He>rn Parnell unauflöslich an alle Jene fesselt, deren Ebre einen Makel erlist. Der Weg des Eic sbeo darf nun einmal nickst der Weg eines Helden sein; das hat neben vielen Anderen einst Herr Charles Tilke erfahren, der gleichfalls die Roienkettcn mit den Dorne» des volitiichen Lebens vereinigen wollte, und dasselbe er sähst setzt Herr Parnell. der verschlossene und mclanchostschc Bcr- schwörer , an dessen .Herzen „der Gram um der grünen Insel Schmach zn nagen schien". Oder sollte Alt-England auch Aus nahmen kennen und dem reuigen Don Inan verzeihen? Möglich ist es immerhin und vielleicht erlebt — wir cS die letzten Nach richten sogar wahrscheinlich macken — die staunende Welt das Schauspiel, dasi der verunglückte Liebhaber weiterhin an der Spitze der Opposition seiner tugendhaften Entrüstung donnernde Worte verleiht. Aernschrclb- und Hernsprcck-Vcricht vom 19 November. Berlin. In Gegenwart des Kaiserpaares, der gesummte» kaiserlichen Familie und der hier weilenden Fürstlichkeiten fand Nachmittags die Vermählung der Prinzes; Viktoria mit dcm Prinzen von Lchalimbnra-Lipve statt. Die Feier vollzog sich duichans in dem Rahmen des hierfür vom Kaiser icslgcietzlen Programms. Tic civilattliche Trauung ivnrde im Palais der Kaiserin Friedrich vom Minister des Kvmgl Hauses v. Wedelt, die kirchliche Einsegnung in der Kapelle des Könial. Schlaues durch Konsillorialralh Dryander vollzogen. Der Altar der Scblotzkavellc war reich mit Blumen geschmückt, welche d>e Königin von England gesandt hatte. Bei der Training kniete das junge Paar ans einem von der Kaveri» Friedrich sclbstgestickic» Teppich. — Morgen findet in Gegenwart des Kaisers die Vereidigung der Rekruten der Garnisonen Berlins, Eharlotienbnrgs, Spandaus und Lichterfeldes hierielbit statt. — Bei der Berliner Sladivcrordnctcnsizcang sind zwei dringliche An träge ans Verleihung des Ebrenbürgenechtö und ans llebcrweimng von Nänmlichkesten zur Ausübung seiner Eriindang an Pros. Robert Koch eingegangen. — Tie „Norddeutsche" tritt der An nähme entgegen, als ob unter dem neuen Minister v. Heyden ein Wechsel hinsichtlich der landwisttuchastlichcn Schutzzollpolitik zn er warten sei. — In der Arbettcrichntzkommiisioir des Reichstages, welche heute die Bestimmungen gegen die VerriisScrklürunge» be- rieth, ward folgende Resolution von Mstgliedem des Eentnuns eingehracht: die verpündeten Regierungen zu ersuchen, dem Reichs tage Ihnnlichst bald einen Gcsetzentwnrs. betreffend die gesetzliche Anerkennung beruflicher Organisalione» der Arbeiter unter Festsetz ung von Normativbestlminungcir vorzulegen. Tie Eonierva- tivcn beabsichtigen bei der Berathung der Einkommensteuer ons eine stärkere Entlastung der mittlere» Einkommen hin- zuwirken und eine Progression der Sicncrlwhe bis 5 Prozent aiizustrci'eii. — Ter Geh. AdmiralitütSratt, Diltrich erhielt neben seinem Titel die Bezeichnung „Chefkonstrukteur.' der kaiserlichen Marine". — Am Freitag sinder die Gerichtsverhandlung gegen den Grafen v. KleistLotz statt. A ii g s b il r a. Im städtischen Krankenhause werden aus Kosten der Stadt Einrichtungen getrosten, uni das Koch'sche Heilverfahren mittellosen Kranke» unentgeltlich zugänglich zn machen. Königsberg. Im Garten dir Unwersitäts-Angenklinil ivnrde heute die Büste des verstorbenen Ophthalmologen Prof. Ja- kobsen. modellirt »vn Pros. Rcnsch. feierlich eitthnllt. Danzig. (Prozes; Wehr und Gen.) Der Staatsanwalt be antragt gegen Wehr in einem Bctrngssall Frciivrechnng. wegen der übrigen Anllageminktc 4 Jahre Gcsängnist. 4jährigen Ehren Verlust und I20l> Ml. Geldstrafe, gegen Holtz Ist Monate Gelang ins;, und gegen den Agenlen Crispin wegen Wehr in einem Falle geleisteter Beihilfe 200 Mk. Geldstrafe. Rendsburg. Bei den hiesigen Sladtvcrordnetcnivable» sind die Sozialdemokraten vollständig initerlegcii. Pest. Es fand ei» Znsalninenstos; der Gendarmerie mit wallachischen Bauern statt, die während der Installation eines ihnen nickt genehmen neuen Pfarrers die Kirche stürmten und auf die eiiischrcttendcn Gendarmen mit Steinen wnrscn. Tie Gendar mene »msste schliesslich von den Waste» Gebrauch machen, wobei 0 Ausrührer gctödtet und Ist schwer verwundet wurden. Paris. Der russische General ScliverSIow ist heute Vor mittag seinen Verwundungen erlegen. Die Untersuchung der An gelegenheit wird eisrigst geführt: da Scltt'erskoiv die Ucdcrwachnng der hiesigen Rnssenkolonic leitete, glaubt man allgemein an ein? Rache der Nihilisten. Paris. Ter Kriegsminister verbot den Unternehmer» inisi täriichcr Arbeiten ausländische Arbeiter zu bcsihättigen. — Im Schatzamt zu Bordeaux ward ein bedeutender Diebstahl verübt. Die Diebe wurden festgcnommcn. Man fand bei ihnen 450,000 Franken Coupons. Brüssel. Die gestrige Plenarsitzung der interiialionaleii Zollkonnnission für Afrika verlief ergcbnstjloö, da Frankreich seinen Widerspruch gegen gemeinsame Zolltarife sür die Ostt und West küste ansrcchl erhält und ans das Recht eines jeden Staates, eigene Zolltarife zu erlassen, besteht. M adrid. Nachdem die Cholera nunmehr gänzlich erloschen ist, findet heute in der Cathevrale zu Balencia ein Tedcum statt. Auch sind grobe VolkSfreudeniesle in Vorbereitung. Belgrad. Tie vci der heutigen Eröstaung der Skirptchlina verlesene Thronrede hebt hervor, da!; durch gcacincitige tonale Ani- Uärnng der Vettragszustcind mit Oesterreich-Ungarn wicdcrhcrge. stellt lind der irenndschasilichc Cbaraiter in den Beziehungen Ser biens zu der Nachbar-Monarchie gewahrt worden sei. ^ New-Zhork. Ter Direktor im deuncheu Reichspostamt Sachse wird in Washington erwartet behufs Abschluß eines Ab koinmens. wonach deutsche und ainerikanliche Postbnrcaus aus de» Hamburger und Bremer Dampfern errichtet werden sollen. — Ein Aufstand der Sivnxnrdianer wird als bevorstehend angckündigt. Die Berliner Börse crvstnete aus Grund beunruhigender Londoner und New-Norker StinnnnngSbcrichte in ausgcregier und flauer Haftung. Die KurSerinähiguiigen waren ans allen Gebieten ichr bedeutend. Auch aus Wien liefen ungünstige Berichte ei». ES lagen bcdculciide KausordrcS vor. Das stärkste Angebot be stand in Bauteil, deren Kurie vrozeutweise fielen und später »och Wetter zurückgingen. Deutsche spekulative Bahnen eröffneten gleich falls niedriger, konnten sich aber später ans dem niedrigeren Ni veau behaupten. Oesietteichischc Banken rin Anschluss an Wiener Meldungen stark weichend und stürmisch angebotcn. Auch Schweizer Bahnen gingen um mehrere Prozent zurück. Bergwerke stark au- acbolen und vrozcntwei'e niedriger, fremde Renten matt, Russen flau. Deckungen veranlasstcn ini Spüterverlanfe eine kleine Besse rung, die aber bald wieder verflog. Das Geschäft war bewegt, aber uiiregelmähig. Ini Kassavcrkehr Banken flau, Dresdner 3,40 niedriger. Tcnlichc Bahnen meist schwächer, österreichische matt. Bergwerke meist cmgeboicn und gedrückt, andere Jndnstriepapiere gleichfalls matt. Von deutschen Fonds zprozenlige fest, tt'/ vroz. vorwiegend niedriger, österreichische Prioritäten matt. Privatdis kont 5'M Prozent. Nachbörse stau. — Wetter: vorwiegend nebelig, windstill. « ranks » r > a. «I. iUbcndS.» Yrttit W.»d. LlaolSb. Mi,78. «omd. Ni.7:>. «allzier 174,7,4. E» «ler !>S.'Ä t»r„k. Uua. Ni>l»r. 88,2». Lite»»!» A2,7a. Drei»«, vk. >18,04. Laura 132,00. iOttscntirchni —. Bcsscr. Wir«. liütknd«.» »rr»» 200,00. SlaaiSdada 231,00. vom»ar»k» 128,78, Nordwcst 213,80. Marluolcn 86.88 U»g. ttrcdil 313.78. Hlo». v » r , SLla». Rcnir 01,38. »al«,8> 101.22. AlaNrner 02.60, «taat«- tadn 832,80 Lau,»,r»«a 301,28. »». VrtortlSlen —. Svantcr 73. Lavtzler 176,87. 880.00 c!«co>nvie 610,00. Nnruttchicdcii. « , r i «. vrad-ktea iSSiIaO.I wr«<ea »er Otavrinbcr 28 80, »er Mi» ; glu»i 28 00, Nil»». SVirieaS I>cr Novrmbcr 38.28 prr Mai-7l»gust 38.78, ftcigcnd. OiOdöl »er Novc.nder 63,28, »er War.r-giiiU 61,80. riiiiig. » u, ,1 e r » » m. «ra»llkeeo lSchluyi. wrlzea »er Oiovcmber —, per März 222. !Ii»,ae» »rr Mär; 187. »cr Mai 188. London iProdukirn - Bcriibn. cOclrride tränest. Weizen schwächer. Hafer fest. Ucbrincs rnliig, unverändert. — Wetter: Oteguerisch. OeitttcheS >»«iv Sächsisches. — Herr Oberstallmeisicr b. Ehrcnstein hat sich gestern zn mehrtägigem Ausenlhalt zu den König!. Maicstalcu nach Schlei; Sibhllenorl begeben, — Ihre Königliche Hoheit die Grosjhcrzogiii Marie von Mecklenburg-Schwerin ist gestern Vormittag von hier ! wieder nach Berlin abgcrcist. — Den Amtsrichtern Otto Oester Witz in Zwickau, Dr August R otzschke in Oeisnitz, Emil Obenans in stcadeburg und August Steche in Groizcnhaiu wurde der Titel Amtsgerichts rast) verliehe», — Die diesjährige Ergänznugswahl sür die Stadtverord neten ist bclcimttlich aus Freitag, d. 28. d. M„ augeietzt worden ES hat die Wahl von Ist ansässigen und ltt unawaisigeir Stadt verordnetc» zu crfolacu ttcdcr stimürberechtigic Burger hat sich a» veni vbgcdachtcn Wahltage in der Zeit von Vormittags!) Uhr bis Nachmittags 1 Uhr — cm Jeder aa der Wahlstcllc desjenigen Wahloczirls. in welchem die in der Wahlliste angegebene Wo!, nnng desselben liegt — persönlich ci»z»frndeii und den Stinnnzettel vor dem Wahlgiisichussc abzngeben. Auswärts wohnhafte «timui- bercchtigte haben vor dcm Wahlausschüsse deS l. Wahlbezirls abz» stimmcii, grotze Brüdcrgasse 25. Stimmberechtigt bei den Gc- meindewahlen sind nur Bürger, welche die sächsische Staalsangc- höiigleit besitzen und in der am 5, d. M. abgeschlojsciicii Wahlliste ailfgcsührt sind. Nicht stimuibercchtiat sind: Alntoiciienipsängel. Bürger, welche sich in EonciirS besindcn, Bürger, welchen die bürgerlichen Ehrenreckste entzogen worden sind. Burger, welche die Abcntrichiiing von Staats- öder Gcineiiideabgabeii. einichlieglich oer Aligaben zu Schul- und Armcnkassen. länger als 2 Jahre ganz oder tlicilweisc in Nückstaud gelassen baden, und welche die Selbst ständigkeit verloren habe» oder die für den Erweib des Bürger rccrstes festgesetzten Vorbedingungen nicht mehr erfülle». Aus den SÜminzctteln sind die zu Wählenden so zu bezeichnen, das; über deren Person kem Zweifel übrig bleib!. Insoweit Tlimnizettel dieser Vorschrift nicht entsprechen oder Name», Nichtwählbarer ent halten, sind dieselben ungiltig. Werden »icbr oder weniger Namen, als erforderlich, ans einem Stimmzettel gesunde», so wird hier durch zwar die Giltigkeit desselben nicht ansgchobcn, cs sind aber die letzten a»f dem Stimmzettel überzählig enthaltene» Namen als nicht beigesügt zu betrachten. Nach Ablans der zur Abstimmung seslaeieltteu Zeit ist Niemand, der nicht bereits an der Wahlstelle sich bcsindet. mehr zur Wahl zuznlassen, Trnckercmplare der Stadt verordneicn Wahlliste nebst dem Verzeichnisse der am JalncSschlus; ansschcideiidcn Stadtverordneten werden, soweit der Vorrat!, reicht, während der nächsten acht Tage Vormittags von !> bis I Uhr und Nachmiltcigs von o—7 Uhr im Altstadter Nathhauie, 1, Ober geschob, Zimmer Nr, kl an Stimmberechtigte nneiitgeltlich verab« folgt. Die Ausickieidenden sind wieder wählbar — Das ani Neujahr in's Leben tretende I n v a l i d i tä ts -- und AltcrSversichcningsaesetz bringt eine Wirkung der Streiks hervor, nn die bisher Niemand gedacht hat. Zur Erlangung der Nom 7<l, LebenSiahre rintrctcnden Altersrente ist bekanntlich eine Mjährige Wartezeit erforderlich. Um jedoch ältere Arbeiter, welche ani Neujahr das 40. Lebensjahr bereits übclscknitteii haben, nichr von dem Genus; einer Altersrente anszitschlichc». ist im Gesetze vorgesehen worden, das; Arbeitern über 40 Jahre, welche den Nack, weis iühre». in den st Jahren vom k. Januar 1888 bis zum stl, Dezember 1800 während 141 Woche» i» versichcrimgsvilichtigcr Beschäftigung gestandcn zn haben, die Wartezeit abgekürzt werde, nämlich um dieienine Zeitdauer, welche zwischen dem Anfänge des 40. und dem khalsächlich zurückgelegtcu Lebensjahre liegt. Wer jedoch nicht 141 Beschäftigung-wachen innerhalb datier Frist nach weisen kann, hat keinen Anipri'.ck, ans Abkürzung der Wartezett. Die st Kalciideriahre I888-I8!>0 zählen 150 Wochen. Wer in den selbe» mehr al° 15 Wochen gestreikt, also weniger als III Wochen gearbeitet hat. gebt der Woblthat der Verkürzung seiner Wartezeit verlustig. Nach der Bangewerkcnzeitnng werden viele Baichnnd.- Dresdner Mllrerti Gebr.Psund, Lantznerkr. 41 >4
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