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Dresdner Nachrichten : 26.09.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189009266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-09
- Tag1890-09-26
- Monat1890-09
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- Dresdner Nachrichten : 26.09.1890
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r,,e«»tt für VE. UnierLaltun,. LOMtlSveckedr. Uörtenderitt. Srrmdeiilill«. »«»»»Okduks vlnttNährlich M. r«. t>u>m dw Po» M. 2.7s. - «»»alim« P «,,l>!»d>s»»«n> Marcetilir S«v. s-a. cxoimiaas pcs is Ul,r. 6» Mmliadl: Gr. «ivnera s. »»> a» Woche» aarn im> 9 >>»r. Die ltpalime G,.»»d,ei>« cunaclatu sSUbem isP,a.. NirMon- Pia. Antuudiaanaeu acc! dn Privat- ie»e Zeile rv Pi«. Eine Büraichakt i»r die »achiilaaiae Autnalune der «luzeiaei, »»rd »ich, »cacbe». And' i ivarliae Aiiliiudiauiiaoausiraae aeaen I Portierderalilima y„r<Ii Brie,marken oder PoiieiuMiImia. gür Ructaavc eiiiaeiandler Schritt» Iiuüe Ie»ie Perlnvdlichkeil. 1 sliikiiiidiaiiiiae» »einiiei, ianiuilltche^ namlmne Perniilleliiiiaosiclle» an. üernwrechiielle Nr. »i. Nclroremnrmilpcil, iKerMlirolü'eWcr 5.5. Jahrgang. Oummlmkliitol ^ ,v V'''"' ' 7 ,>..,«4»»^ voll 19 dlarlc NN vmptiobit in > L M eloppon IL«IILV, L L (10l0>Iuw8), Aufl. 50.000 Stück. I Lpoejirl-Os.xek.ltt für Ikojse-Zrtikal unck Hon-sii-slockovanron. Dresden, 1800. UUK bi«« IO. ktürotmv^smittsl kür Roeonvaloscouton und Uiutanns. M- K L lasvliv » I»I., mit «Isvi» 1 HI. SO I't. ^ krowptor Vor8>mät nuoir n»8ivlirt8. Lxl. Hoknpotkekv, vrosckon, Vaoi xvnldor. Vollvllv SvklLlSvokvll, 8pe«i»I>tiit: ULmesIdLLrLscksu » kliitieli-tzinireiiliW W. Wstrlvr, ß IiIoritLlI1in§Lsr,i1>iK»8tiiWt>'.- 1>i-tz8tleiier VernivLMnAS-MstM IM K O^l^nr <16 völlige). ^ N empswiclt./.iir biiliga» ni»i pralcliA'.beu Kama Iit>l8e-f'o>n'i>Iei'- ^ E koll'er nln vniemu der l^-icbti^kr-it, Kolickitüt »ml lelozzicnii. Kj A Orö«8tv ^usllnltl von cku8aU«rn-Heet!88uii'v8 « 9 . M'LLS^VN8t»'U88V L—L. 1^tN'Il8>>I'66ll8t6ll(; 1000. Nr. 269. Kviellel: Einwände gegen das Jnvaliditäts- »nd ?tttersvcrsorg»ngsgcsetz, Kriegsminister v. Vcrdy, Sozialdemokratie. Hof- und Personal-! ^»1 Nachrichten, ZusaiiiliieilstcUbarc Fabrschcinbette. Lnilichiffiahrt. Gerichlsverhandluiigen. Tagesgeichichte. „Touren n» Orient".! LemniwottNLer Redaktenr Mr Politisches v'. »mil «> «rev »> rrrdden Ist eS wahrscheinlich, daß der BnndcSrath das seiner Elnfiih- niiia harrende JnvaliditatS- und AltersversolgunMeieb in den Papicrkorb wirst? Denn darauf läuft doch zuletzt der von den Ureislnniacn in's Werk gesetzte Ansturm gegen dieses Gesetz hinaus. Man kann zuversichtlich behaupten: Das wird nicht geschehen. Wohl aber ist cS wahrscheinlich, daß dnS Gesetz, bevor es in Kraft tritt, einer Durchsicht unterzogen wird. Die Verhältnisse liegen also. In dem InvaliditütSgcsetze war der Tag seines Juslcbcntrctens vsscn gehalten worden: der Bundesrath stimmte der vom Reichstag beschlossenen Fassung des Gesetzes zu, dasselbe wurde im Ncichsanzcigcr am ö. Juli 1889 veröffentlicht, auch wurden einige Bestimmungen durch kaiserliche Wendung bereits cingeführt. Man nahm auf Glinid einer Aeubcrung des Staatssekretärs v. Bötticher an, dass der Bundesrath den 1. Jan. 1891 als Tag dcS Jnslebcntrctens des Gesetzes bestimmen würde. Aus dieser Sachlage ergicbt sich, daß ei» Aufschub seiner Einführung recht gut angeht. Ter Bnndcs- rath und die Cinzclstaatcn haben bisher mit großem Eifer alle Vorbereitungen getroffen, damit das Gesetz mit dem Neujahr in Kraft treten könne. Hierzu ist ein gewaltiger burcaukratischer Apparat »vtlnvendig. Die erforderlichen Behörden sind in der Bildung be griffen, die Beamten in's Ange gefaßt, Geschäftsräume sind gemiethet, die Arbeiter aufgefordert worden, sich mit Zeugnissen über ihre Veichäfligung während der letzten 3 Jahre zu versehen, um die Wohlthatcn des Gesetzes zu genießen. Tic Wahlen von Ver tretern der Arbeitgeber und Arbeiter wurden zum Thcil schon Vvr- gcnommcn und was andere unerläßliche Vorbereitungen mehr sind. Aber, je näher es zur Ausführung des Gesetzes kam. desto mehr müssen der BuudeSrath und die Landesregierungen die Ucbcrzeugung von dcr Abäudcrungsbedürftigkcit vieler Bestimmungen des Gesetzes gewonnen haben. Eine vereinfachende Umgestaltung desselben gilt den maßgebenden Stellen für unerläßlich, weil sonst die Turchsührbar- keit des Gesetzes mindestens fraglich erscheint. L lesen praktischen Gründen wird Niemand die Beachtung versagen. Es giebt aber außerdem noch grundsätzliche Gegner dcS Jnvali- lüäisgesetzes. Die einen bemängeln die Kargheit der zu zahlenden Rente, die anderen, daß cs außer der Reichs-Versicherungsanstalt noch solche für Bapern, Sachsen und Württemberg geben soll: mamien Arbeitgebern sind die Kosten, die das Gesetz ihnen auser- legen wird, zu hoch: wieder andere nehmen an dem Rcichszuschuß Anstoß. Anfangs bat das Reich jedem Rentenempfänger einen Zuschuß von !>0 Mk. jährlich zu zahlen: das macht in den ersten Jahren, wo cS deren nur wenige geben wird, einen Reicks;»schuß von 6s-> Mill.; dieser steigt »ach 10 Jahren ans 38V- Miü. und wud, wenn der Beharrungszustand erreicht ist, 69 Ni ill. im Jahre betragen. Aus diese und andere Einwände sachlich clnzngeheu, würde zu weit führen. Sie sind des Breitesten bei der Bcrathung im Reichstage dnrchgcsprochen worden. Nur daran sei erinnert, daß das Gesetz nur unter dem starken Hochdruck dcS damaligen Reichs» lanzlerd zu Stande kam. Fast alle Parteien stimmten gcthcilt; von den Eoniervativen und Nationallibcralen sprang ein Thcil ab und stimmte mit den Gegnern, umgekehrt hals einBruchthcil dcS Centrums, das ü» Ucbrigen gegen das Gesetz stimmte, die zur Annahme uothige Mehrheit bilden. Ta nun die Jnvaliditätsvcrsorgung ein Theil der kaiserlichen Sozialpolitik ist. welche das Eentrum unterstützt, so würde sich das Centrum sicher nicht einem Anträge, das ganze Gesetz fallen zu lassen, anschlicßcn. Der Bundes- re.!h aber würde gewiß nicht sich zu der Erklärung hcibeilasse», er habe das Gesetz nur ans Unterwürfigkeit gegen den Fürsten Bis marck beschlossen. Die Grnndzüge des Gesetzes, einschließlich des Reichszuschusses, werden unter allen Umständen aufrecht zu er halle» sein. Etwas Anderes aber ist cS, wenn der Bundesrath sich von der Undnrchfiihrbarkcit des Gesetzes in seiner jetzigen Fassung überzeugt hat und eine Vereinfachung desselben für uner läßlich hält. Einen Vorwurf wird Niemand daraus hcrleitc». Die Jiwalidltäls- und Altersversicherung wird sich ans 12 Mill. Menschen erstrecken. Ein solches Riesenwerk ist noch niemals und von keinem Staate unternommen worden. Es gelingt nicht gleich aus de» ersten Anhieb. Ter Kriegsminister v. Verdi) wird am 1. Okt. als solcher zmücktrclcn. Die Gründe dafür führen auf die Vorgänge im letzten Reichstage zurück. Es war bei der Beralhung der Militärvorlagc- Herr v. Verdi) kündigte Zukunftspläne über die Umgestaltung deS Heerwesens an, die große Beunruhigung erzeugte»: zum Waffen dienst sollten alle Leute auSgchobcn werden, die fähig wäre», die Waffen zu tragen, von einer Herabsetzung der Dienstzeit könne aber nicht die Rede sein. Ans diese Pläne hatte der Reichskanzler v. Caprivi schon vorher hingcwiesen. Als nun an der durch cme solche Perspektive hervorgerufenen Erregung das neue Wehr- gesetz scheitern zu wollen schien, gab Herr v. Caprivi eine Erklä rung ab, welche den Kriegsminister d. Verdi) ziemlich bloSstellte. Man horte ans seinen Worten heraus, daß bei dem Kriegsminister jene ZukunftSplttne Gegenstand innerer Uebcrzeugung seien, wäh rend er, der Reichskanzler, sie sich nicht zu eigen gemacht, sondern nur als vorhanden mttgetheilt habe. Ter also blosgcstcllte Herr v. Verby war ersichtlich verstimmt» er führt seinen damals gefaßten Entschluß, abzntretcn jetzt auS. Der Reichstag wird also einen neuen KriegsMlnister am BundeSrathstische vor sich erblicken, dem nur zu wünlchen ist, daß er sich mit dem Reichstag aus so guten Fuß zu sehen verstehe, wie im klebrigen sein Vorgänger. Es wäre ein sür das Vaterland höchst bedauerlicher Verlust, wenn ein so ausge- reiclmeter Offizier in keinen besten Jahren völlig in Ruhestand trete. Herr v. Verdi) gehört zu den gedankenreichsten Strategen, den besten Organisatoren und den glänzendsten Militälschriftstellcr» der Neuzeit. Ci» solcher Kopf darf nicht seicr»! Die Sozialdemokratie in Berlin hat, wie gemeldet, ans eine Illumination am 1. Okt. zur Feier des Erlöschens dcS Sozialisten gesetzes verzichtet. Abgesehen davon, daß möglicherweise die Po lizei ans Grnnd irgend welcher gesetzlicher Bestimmungen hätte einschrcitc» können, so sagten sich die Sozialdemokralen, daß die Fcnsterfrvntcn ihrer Anhänger lvahricheinlich keine lehr imposante Illumination abgegeben haben würden. Außerdem, und das ist die Hauptsache, ist jetzt die Parole: Vorsicht! ausgcgebcn. Mit der größten Sorgfalt soll Alles vermieden werden, was irgend zu Aus schreitungen führen oder die bürgerlichen Kreise vor den Kopf stoße» könnte. Vor Allein dürfen die wahren Endziele der Sozialdemokratie nicht enthüllt werde». Es fällt unS nicht ein, die Grnndrijse des künftige» Sozialistenstaates darzulcgen, das hieße Perlen vor die Säue werfen, bat einer der Ihrigen ausge- rnfcn. Wir sind viel zn gescheckt, die Spießbürger durch positive Vorschläge lznr Verbesserung der Lage der Arbeiter) zu erstellen, führte ein anderer Gcnvssc aus. Das Letztere stimmt. Brächte» die Sozialdemokraten praktische Vorschläge, die Lebenslage der arbeiten den Klassen zu heben, so lieferten sic damit Len Beweis, daß der jetzige Staat doch nicht so grundschlecht ist, wie er immer ansgc- gcbcu wird. Darum hüllen sie ihre Pläne in gehcimnißvollcs Dunkel. Deshalb sind auch jene ioziaidciiiokcatischen Zeitungen, welche aus ihrem Heizen keine Mördergrube machten, sondern un vorsichtig vccriethen, welches Loos die Sozialdemokratie der bürger lichen Gesellschaft zngcdacht hat, z»m Schweigen ruck in den Besitz der Parteileitung gebracht worden. Damit wird verhütet, daß die Unberufene», die, ledig des Sozialistengesetzes, irisch auS der Schule geschwatzt halten, die vorsichtig gezogenen Eirkcl der Partei leitung stören. Wie lange sich diese Elemente zurwkhallcu lassen, kann mir die Zukunft lehren. Die bürgerliche» Klassen mögen sich aber nicht täuschen lassen: nur, weil die Bekanntgabe der wahren Ziele der Umjlurzpartei die bürgerlichen Klassen und auch, wir zweifeln nicht daran, die Mehrheit der Arbeiter von der Sozial demakratie abipcnstig machen würde, mahnt die Parleilcilnna.zur Borsicht. De» Wenigsten Derer, die bisher sozialdemokratische Stimmzcttcl abgabcn, oder in Volksversammlungen „voll nick ganz" den Anssübrnngcn des Rciercittcn beislimmlen, sind die Forderungen der Sozialdcmokralie klar: noch weniger sind sie gewillt, dicie Fvrdernngcm durch eine blntige Umwälzung zu verwirklichen. Käme die Sozialdemokratie mit ihren letzten Zielen heraus, zeigte sie ihr wahres Gesicht, so würde sich die Zahl ihrer Anhänger bedeutend lichten. Acinschreib- nnd Aeriiftzlecki-Btrichle vom 25. September. Berlin. m Kwiian wird Kaisers am Geburtstag des Grafen dem nochmaligen Besuch des Moltke cnlgegcngciehcn. — Der kominandircnde General des 8. Armcckorps, Frhr. v. Loä, cr- biclt den Schwarzen Adlerorden. - AIS Nachfolger deS Kriegs- minislcrö v. Vcrd» kommt der „Post" zufolge in erster Linie der konuuaudireudc Genera! vcS 9. Armeekorps v. Lcsczinsku in Be tracht. Ter Rücktritt Vecdn's bedeute in keiner Weste einen Bruch. Auch in deutschen mililärstchen Kreisen wird die Frage einer Um- unstoiiniruiig der Arinee mit Rücksicht ans das ranchichwache Pulver erwogen. Berli,ii. Der „Reichsanzeiger" schreibt: Wiederholt sind i» jüngster Zeit, tlieils offen, theils mehr verschämt — in der Presse Versuche gemachl worden, das in Aussicht stehende Voile Inkraft treten des Jnvalidiiäts AtterS-VersichernnaSgesktzes zn hsttterlreibcn oder wenigstens ans eine nocb weitere Verzögerung der Inkraft setzung hinzmvirle». Diesen Bestrebungen gegenüber ist darauf lnnznweisen, daß ä 162 deS Gesetzes bei redlicher Auslegung der Bundesrath nicht die Bcstigniß giebt, das Gesetz uiiaiisgeführl zn lassen »nd von der vollen Inkraftsetzung desselben abzisteben. Denn, da die Vorschriften des Gesetzes, uxstchc sich ans die Herstellung der zur Tnrchfnhrniig der Jiioaliditäts-Altersversicherung erforder lichen Einrichtung beziehen, krait Gesetzes bereits mit dem Tage der Verkündigung desselben tn Kraft zu treten sind, so kan» die weitere Beslimmima, nach welcher im Ucbrigen der Zeitpunkt des Inkrafttretens des Gesetzes durch kaiserliche Verordnung mit Zu stimmung des BnickcSralhcS bestimmt wird, nur die Bedeutung haben, daß zunächst die zur Durchführung der Versicherung erfor derliche» Einrichtungen hergcitelll werden sollen und daß, sobald dies geschehen i>», das Gesetz feinem vollen Umfange nach in Kraft gesetzt werde» mich. In diesem Sinne sind von den dazu be rufenen Behörden >. Z. die sehr umfangreichen Vorarbeiten unver züglich in Angriff genommen worden, deren Abschluß dw Vorbe dingung für das volle Inkrafttreten des Gesetzes ist. Die Rcichs- behördcn »nd die zuständigen Behörden der Bundesstaaten sind mit gleichmäßigem Eifer bemüht gewesen, das erstrebte Ziel so früh als möglich zn erreichen. Schon jetzt läßt sich mit Sicherheit annchinen, daß die Jnkranietzung des GcictzeS zum 1. Januar 1891, dem von vornherein dafür in Aussicht genommenen Zeit punkt, erfolgen wird. Von der Absicht, diesen Zeitpunkt auf weiter hinaus zn schieben, kan» keine Rede fein. Berlin. Ter Kaijclbninne» von Begas soll noch in diesem Jahre vollendet und auf dem Schloßplatzc ausgestellt werden. — Die rnisische Regierung bereitet angeblich ein Gesetz vor. wonach ans Rußland ansgewicsene Personen, die von der benachbarten Ne gierung als nicht z» ihr gehöcig znrückgewieien werden, zur An siedelung nach Sibirien verichickt werden tollen. K i e!. Prinz Heinrich überiiahm heule das Kommando der 1. Malroien-Divisio». Köln. Anfang Oktober erscheint ein gemeinsames Hirtcn- schreibcn der deutschen Bijchöse über die soziale Frage. Pose». Bei einem Feuer in Wilhelmöinark sind drei Kinder verbrannt nick zwei Kinder schwer verletzt worden. M cricbn r g Der Kaffer hat unter dem Ausdruck herzlicher Antheiliinhme zur Linderung der drückenden Notk i» der von der Ucbcrschwcmiimng bcnngcsuchten Cldnicdcrmig 5000 Mk. telegra phisch überwiesen. Stuttgart. Der evangelische Bund nahm im Anschluß an den Vortrag dcS Professors Bepschlag über die Reformation und die soziale Frage eine Resolution a», in welcher er sich zu der Ucberzeugung bekennt, daß nur durch die im Prinzip der Refor mation liegenden geistlichen und sittlichen Mächte die christliche Gesellschaftsform hccbcigcführt und der Sozialismus überwunden werden könne. M i e n. Von den Laiidgemeindewahlen zu dem niedcröstcr- rcichiichcn Landtag sind bisher 12 belamtt, davon 3 liberal, 9 anti- liberal. W i e n. Zur Ausschmückung der Straßen bei der Ankunft des dculicken KaiieiS bat der Gemcindcrath 8",000 Gulden bewilligt. W i c n. Bei de» Landtagswahlcii gewannen die Anüliberalen 4 neue Sitze, verloren indessen l Mandat.' Die Antisemiten feiern Sicgcsscste. Pola. Der Stapcllans deS TvrpcdorammichiffcS „Kaiserin Elisabeth" ist Vormittag im Beisein des Admirals Freiherr v. Sterneck glücklich von Snitten gegangen. Tic Erzherzogin Marie Valerie vollzog RamenS der Kaiserin den Taufakt. Paris. Ter Miistslerrath setzte die Eröffnung der anßcr- ordenllichen Kannncr!cffion aus den 20. Oktober fest. — Für die Uebcrichweminlcn der südlichen TcvailemcntS wurde ein Kredit von 3M,000 Fres. eröffnet. Die Lage im Süden hat sich so gebessert, daß der ArbeitSminister ans die geplante Reste dorthin verzichtet. Rom. Tie von der cnglstchcn Regierung zu den Verhand lungen mit Italien, betreffend die Abgrenzung der englisch-ilalie- nstchcn Besitzungen in Afrika enlscickclen Tclegirlcn sind gestern ringe troffen und von Erispi empfangen worden. London. Der „TinieS" zufolge entspann sich der Streit zwischen den Deutschen und Eingebocenen in Wstn ans dem Rcckste des Holzfällens im Wttngebictc. Nachdem die Deutschen mit Ge walt in den Ort gezogen ivrrcii. geriethen sie in eine Falle, in welcher sie gowalliam znrückgchalten werden sollten. Sie scnerlen, woraus die Eingeborenen über sic beifiele». — Aus Petersburg wird der.Times" gemeldet, der Chef des Gefangenenwesciis schlage vor, die weiblichen Gefangenen in Sibirien nicht mebr körperlich zn bestrafen, sonder» cintrelendcnfalls m Zellen ciiiznspcrrcn. — Der Sekretär des Schatzamtes, Jackson, der jüngst Irland bereiste, bezeichnet die Nachrichten über die Kartofselnoll) sür übertrieben. In einzelne» Kreisen sei die Ernte befriedigend. T ipprra r l>. William und Hadrik bBricii, Tillon nnd der Tepnlirte Eoicdon, welch' Letzterer heute früh verhaftet wurde, er schienen heute vor Gericht unter der Anklage, in Verfolg des sog. irischen Feldzugsplanes eine Verschwörung angczctlclt zn haben, um die Pächter au der Zahlung des Pachtgeldes zu hindern. Der Führer der Liberalen, Morleh, sowie mehrere radikale Deputirte, bcgjeitclen, von einer großen Menge gefolgt, die Angeklagten bis zum Gerichtsiaale. Bei dem Versuche der Polizeibeamtcn, die Menge zu zerstremn, erhielt Morlcy einen Stockschlag. Ter Gc- richtslaal stk von Pvlizcibcamte» stark bewacht. Newhor t. Bei de» intcrnalionalen Znsanuneilküiisten von Ingenieuren hier und in Pittsburg wird Deutschland von 142 Fachlciilen vertreten sein, deren Abreise beute von Hamburg erfolgt. N e w l> o r k. Der Präsident der Mormonenselte veröffentlicht ein Manifest, welches die Beschuldigung, daß die Mormoneii- gemeinde fvrst'ahre, die Polhgamie vorzuzchreiben, entschieden in Abcede stellt und gleichzeitig die Absicht der Mormoncngcincstide nnssprichk, sich dem Gesetz der Vereinigten Staaten, welches die Polhgamie verbleiet, zu »»tettverfcn. Die Berliner Börse verlief heute schwach, ngmcittlich verstimmte der scharfe Rückgang der russischen Noten. Ungünstig wirkten auch Meldungen über den Goldausgang aus der Bank von England. Umsangreiche Realisationen, wie Blankoabgaben fanden statt, Banken und deutsche Bahnen blieben ruhig, dagegen österreichische Bahnen a»i starkes Angebot ermattend; Kohlen- und Eisenwerk!,e angebote». Für russische Noten lagen aus Petersburg minangrcichc Vcrkaiifsordrcs vor, die ein erregtes Geschäft vcrau- lnßlen. Auch andere russische Wcrthe niedriger, sonstige fremde Renten still und schwächer. Im Spätcrvcrlaufc blieben russische Noten bewegt »ick stark weichend, während sich aus de» übrigen Gebieten die Kurse ziemlich behaupten konnten. In, Kassavcrkchrc schwache Tendenz, Nachbörse fester. — Wetter: Borwiegend be deckt, Westwind. ,> ra „ rIurI X. s». aribevb».! Sre»» L7g.M. Staats». LN.7S. «am», ira.ao. cnallzlcr —. Esat-lcrttroc. llira. Goldr. 91.0». DISconto 229,29. DrcSdn. Bk. IW.79. Laura 194,59. Itastencr —. Behauptet. Bar«». Schluh.! »lerne 95,V5. «luletli- I9II.59. .Mallencr 94,29. Staats, bahn 577,59. tjamdarOe» 9511.25, »o. PrtorNLten —. Spanier 78'/». ISaPvier 49:1,75. vttouiauru 949.75. VSconipir —. gcst. Barts, «roputlk» ISchluh.I Setzen «er keptbr. 25.89. per Januar-SIPrll 25.49, fest. Spiritus vec September 99.2.',. ,-er Januar-April 98,25, ruht», »iitbitl pcr September 98,75, per Ia»»ar-Apr>l 99,25, weichend. » IN n r r v a «ripnticu cschlußi. «rite» per Siopcmher 229, -er März 229. »tuaae» per Octodcr 149, per Mürz 445. M'' M Oertliches «ul» Sächsisches. — Am Montag l»rr vor der Hoftafci überreichte Se. Majestät der König in der Villa zu Stichle» Sr. Königs. Hoheit dem Prinzen Ruprecht von Vaster» den HauSordc» der Raulenkrone. Ebciiio wurden der Major und Adstitaiit des Prinzen Ludwig von Bayern, v. Niedheim. mit dem Ofsizicrskrcuz und der Huipimann und Admtant des Prinzen Ruprecht, Zerreiß, mit dem Ritterkreuze 1. Klasse des Albrechtsordens ausgezeichnet. — Sc. Maß der König ist vorgestern Abend halb 11 Ulir, von Schandau lviimiciid, wieder in der Villa Slrehlc» cingelroffeii. — Krciöhanptmanii Freiherr v. Hansen zu Zwickau cr- bielt von Sr. Hoheit dem Herzoge von Sachscii-Altenbiirg das Eviiithilkkrenz 1. Klasse des Sachien-Eriicstmischen Hanöordcns. — Zmn Präsidenten der Handclskainmcr in Leipzig wurde an Stelle des verstorbenen Dr. Wachsmnlh Herr Gcneralconsnl T h iemc erwählt. — Ein schöner Beweis von L c i P z i g s W oh l t h tt ti g ke i ts- s i >i n. Bis 23. d. M. sind dort für die Wassergeschädigten 30,185 Mk. ciiigcgaiigeii. — Ter Absatz zusammcnstcllbarcr Fahrscheinhefte ist seit seinem Bestehen 1881 von Jahr zn Jahr gestiegen und hat im Jahre 1889, bis z» welchem die siatsttischcn Ermittelnngcn reichen, die Höhe von 383,661 Stück erreicht. Die meisten ausgesertigten Heile, 118,730 betrafen Reisen für Entfernungen von 1001 bis 1500 Km. Nachdem dieses Fahrkarkemystem im Jahre 1890 eine wesentliche Erleichterung dadurch erfahren hat, daß die Bedmgnng der Nundreste fallen gelassen worden ist, die Fahr scheinhefte sonach an Stelle gewöhnlicher Rückfahrkarten ver wendet werden könne», wird sich voraussichtlich bald ein noch weit stärkerer Verkehr entwickeln. Ta im Jahre 1889 die schweizerische» Transporlanslaltc» und 1890 die dänischen, schwedi schen nnd nortvepischen Eisenbahnen in die Reihe der am Nmck- rcstcveckehr bclhciligten Verwaltungen eingctreten sind, umfaßt der selbe nnnmchc das weite Gebiet von Trondhjenc bis zur Adria und von Memel lüS Geist bez. Vltssiiizfen und Ostende, für welches man sich jetzt ein Fahrscheinbeit nach eigener Wahl des Ncstcwcges zu- faniinenstcllcii kann, dcffcn Kostenbetrag ma» gleich in der Heimalh in landesüblicher Münze zu berichtigen in der Lage ist. Eine «ehr 0'
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