Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 12.11.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189011127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-11
- Tag1890-11-12
- Monat1890-11
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.11.1890
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
6 ml» > k 22. n> Licht Lprüe- Vreimer -1, :h- Mid Nättvc'l- ster und ehli >ge, er- und nucn, »Ham- M, Ml. »MI. IMer r«r di, ioob, ktü.^ MM, sehrbM.. 40 Thlr. t IS, ». r«grblatt für PvltlU. UnNrkmltuu«. EOLütiSverkebr. ' Vvrleulxnäi«. Knondenütlr. v«»iia»i>et>ülu vie,ieiiälulitt> M.r.so. ducck Pull M 2.7°. - Olooaiuii« v, Aulu»d!>iuu»kttMul>kiislr.Rv.8-3. Haiauaa» ins 12 ttkr. z)n NknUoSt: ipr. ttloucro L, mir an Wottikuloae» Pias jllir. Pie ilvainqe Eru»d»il« tmisrialu «L>U>e»> lbPla., iürMou- aaa »der nacN tzkiilaarn 20 Pia. liucri» tzintt> >i>>naeian!M tzeile io via Vl»Iunk>ianuaen nui dkrVrivat- filc tzriie so Pia- Einc üNiraickail iir (ne uottoHuaioc Nninalnne der Änrciae» >r>>rd mau neaedrn Ans» wüuiae AolnoOiunnaoailinaae argen Pnrderdc^iijlnnn ouuu OinriiiiartkN oder PoiirmzaiMma. kür Njickande rnnn.inunun Sckirtkt» Hütte Icme rierinndlnmcU. klnlündinunnen nelnnen m»u»tlick>r iianUnuie LierniUielttnnchi.üien an. Ji'ruwreMeil n. !iö. Jahrgang. Aufl. 50,000 Stück. Unsoro Lnnoneon-Krpoäitjon doürnlet «ieb tt ««Ir» 8 (neben äor vresünor Laub u. viu-L-viu Hotel xolclnsr Ln^ol). Kaasenkein L Doller. A.H., §res-en. Dresden, 1890. 8, i'r»»Kvr^ti-. :r«. M ^ üt Iliio, 8klitzll'tzl8ti'. 6. Julias SvllLaUvd, Z 8vv 4V. H k«tr0louiüIu.uii)on. Ä I'I ok. vr. Iii« kl 8 ^orMLl-LrUke! M viünitei Ducli- unck Snvlt8lt1n-I.n»re>. Z UMM i» M-, L»-, IM I. MMM ^ ttuutt» l ui li« in ullon lordoii »n<j tjualikäton. -«>«« kvleliscti» tloeivakl M VN I orsst8 v^vilvn t'si dvn, Swlc-Ii vte. » .V^^ Dresäou, ^ Mllr.N. I 2U «ttipüelllt. los leben sie in der Vergangenheit, bei den alten Egyptern und Griechen, lernen Latein und Hebräisch und sind erstaunt, wenn sic in die Welt treten, das; man dort Englisch und Französisch und andere verachtete moderne Sprache» spricht. Geichichtstabellcn. die im heutigen Schulleben die Stelle der früheren Danmscbrauben und svanischen Stiesel eingenommen haben, werden rückwärts und vorwärts „gebüffelt", ober das Heranwachsende Geschlecht daraus vorznbereiten, wie es in den Stürmen des politischen Lebens ein mal sich rn verhalten habe, damit Kaiser und Reick nicht verderben, das widerstrebt der Majestät der Schule. Der Religionsunterricht giebt das gleiche Vild. Welch' schreckliche Sprüche müssen aus wendig gelernt werden, die znm Thcil unverständlich sind und für junge Gemüther auch nnveriiändlich bleiben müssen ; wie wird die Dogmatit und Kircheiigrichichie „gepaukt", damit ja Jeder wisse, wie die Mutter des Origiw'S hiej; oder wie alt der heilige Augustinus *!I 4! L,,»^«r- Preußische LandlagSacbeiteu^ Schulreform, löosnachrichlen, Meeting des Reitvcreins, VetcrS'Abfahrt. Abholung der Frachtgüter. Schwurgerichtsoerhandiungeu, Gerichtsverhandlungen. Drei Bkusikaufsührungen. Politisches. Am heutigen Tage wird der preußische Landtag im weißen Saale des Königlichen Schlosses zu Berlin »rlt besonderer Zcicr- lichkcit eröffnet werden. Seit geraumer Zeit sieht man diesem Moment mit lebhaftester Spannung entgegen. Weiß man doch, daß dem Hause die Resultate langjähriger Arbeit in drei großen Nrsornigcsedenrwürfen vorgclcgt werdcn sollen, die in das wirth- schastlichc und geistige Lebe», sowie in die innere Verwaltung der Gemeinden eine tief einschneidende Umgestaltung dringen müssen. Auch der Umstand, daß das preußische Abgeordnetenhaus vom Könige in eigener Person durch eine Thronrede erössnet wird, die nach Art großer programmatischer Kundgebungen die Ge leise weisen soll, in denen künftig der StaakSwagen einhcrrollt, kan» die allseitig«: Ailsmerksamlcit nur noch erhöhen. Man wird auS der Thronrede erlahren, welches die zukünftigen Ziele der >v>"de. aber die sittliche Leite de? sllciigionsiiiiterrichis bleibt dürr und unangebaut. AkNhere Einsassuug. daS sollten licki die .Herren Steuerpolitik, des Bolköschulgeseßcs und der Landgcmeindcordnnng sind. Ob aber nach alledem, was bereits in die Oefsenluchkeit ge drungen ist, noch irgend etwas Neues darin gejagt werden kann, steht billig zu bezweifeln, auch wenn unter den heutigen Verhält nissen Ueberrnschniigen nicht ausgeschlossen erscheinen. Ei» Urthcil läßt sich natürlich erst füllen, wenn der Wortlaut der Gesehentwnrse versiegt und auch dann wild sich trosi aller Rcdekämpse und theo retischen Anseinanderiehungen eine Entscheidung über den Werth der einzelnen Maßregeln »och kaum fällen lassen, da gerade bei sin.anzicllcii und wlrlhschaftlichen Fragen oft die Praxis der Theorie ei» Schnippchen schlägt. Der Mißerfolg der Zuckersteucr bietet hierfür ein nnerguicklicheS Exemvel. Auf eine allzu scharfe Oppo- siii 'n wird wohl keiner der drei Entwürfe z» rechnen haben, es sei denn, daß die konservativen Abgeoidneten aus dem Osten sich gegen die Regelung der ländlichen GemeiiHcverhiiltnisse, durch welche ihre eigenen Gerechtsame beschnitten werken sollen, mit einiger Energie sträuben oder daß die Herren vom Ecntrum bei Gelegenheit der Echulgeiekgcbung ihr Steckenpferd auszäumen und die .Herren Vikare und Dekane in den Sattel zu setzen versuchen. Dagegen werden die Eiferer von der linken Seile des Hauies dieses Mal schwerlich, wie bisher, durch den beredten Mund des znngenschlagmäch- sigen Herrn Rickert gegen Alles und noch Einiges loSdonneru lassen, und amtclle der ewigen Sermone wird der Landesdirektor a. D. und bisherige Vollskribnn das ianste Lied der Nachtigall ertönen lassen. Tie Freisinnigen müssen doch dem Volke zeigen, daß man gar nicht immer Oppositionsmann zu sein braucht und sie müsse» namentlich den Anschein verstärke», als habe die Regierung eine zierliche Wendung nach links gemacht und fuße auf neuen „Stützen der Gesellschaft". Auch ist die Dankbarkeit noch nicht ganz auSge- geslorben im Lager des Freisinns, die Opferung Stöcker'S rührt ielbsi die Mannesseeleu im fortichrittlichen Harnisch. Einige fromme Aumcbe haben sie zwar noch immer, aber sie denken: Kommt Zeit, komm! Rath. Zu diesen Wünschen gehört namentlich das Verlange», daß der preußische Landw>rthichaitSminister Freiherr v. Lucius sein Portefeuille nicdcrlege. Diesem Mann sind sic schon deshalb wenig grün, iveil er einst der Hausfreund deS Fürsten Bismarck war und auch fernerhin den Traditionen der ehemals Rcichskanzlcr'schcn Politik von Aiisrcchlerballnng der Korn- und Viehzölle unentwegt treu blieb. Mit iciueni Sturz hvssen sic zugleich die Aufhebung des Identitätsnachweises und ähnliche Zugeständnisse im Sinne des borienmäßigen Betriebes der Landwirthschast herbeifükren zu kön nen. und daraus erklärt es sich zur Genüge, wenn icil einigen Tagen allerhand Rücktriktsgcrüchtc in den Blättern spuken. Ueber die Nücktlittöabsichten des UnterrichtSminislers von Gvßlcr dagegen ist cs ganz still geworden, trotzdem gerade dieser Monn naturgcniäß nicht nur beim Ecntrum, sondern auch bei dcni Freisinn wenig be liebt ist und sich den ganzen Groll der letztgenannten Partei nament lich in jener berühmten Sitzung des vreußiichcn Abgeordneten hauses zuzog, wo er aus eine Anfrage Stöcker s ein großes, amt liches und recht fatales Material bctrcjsS der Ueberhandnadme des jüdischen Elementes m den höheren Schulen beizubringen wußte. Außerhalb der direkten gesetzgeberischen Ausgaben des preu ßischen Landtages in der nächsten Session steht der Erlaß, welchen Kaller Wilhelm in allernächster Zeit über die Frage de« Unterrichts in den höheren Schulen an die Oessenilichkeit richten wird. Der selbe wird, wie es scheint, nicht die neuerdings wieder vielerörterte Frage berühre», wie weit eine geringere Berücksichtigung des alt sprachlichen und eine größere Betonung des naturwissenschaftlichen Unterrichts nothwendig ist, sondern er wird — und das muß jeder Freund der Fugend nur mit wärmstem Danke begrüßen — den Hinweis daraus enthalte», daß die Heranwachsende Generation nicht mit den Formeln einer lobten Gelehrsamkeit gefüttert werdcn soll, sondern daß der Unterricht einzig die lebendige Gegenwart im Auge behalten muß Wir Alle erleben es ja schaudernd an unsern Kindern, mit welch' unheimlicher Sicherheit sie über die Züge Alexanders des Großen und die Renen des Apostels Paulus Aus kunft zu geben wissen, wir scheu, wie unsere Söhne iiiibarinheizig durch daS Abiturienten Examen „rasseln", wenn sie ein unregel mäßiges, griechisches Verbum falsch coujugiren, und wir fühlen Alle noch das mitleidige Lächeln des gestrengen Oberlehrers in der Seele brenne», als wir die Höhe des Mont Everest nicht a»f Fuß und Zoll anzngeben vermochten: wir erquicken uns täglich daran, daß untere Töchter die ältesten französische» Troubadours, deren Gedichte sie natürlich nicht leien dürfen, der Reihe nach herunterschnunen und gelehrte Aussätze über das Vcihältniß der Kelten zu den Etruskern schreiben. Bei ioviel Gelehrsamkeit ist eS sicherlich zu viel verlangt, wenn unsere Kinder auch noch etwas von dem erfahren sollen, was uni sie herum in de> Welt vorgeht; schnldlvS und Harm- Pädagogen merken, verwandelt Blei nicht in Gold, und eine Eiche kann durch das künstlichste Pfropfen nicht dazu gebracht werden, Aprikwen zu trage», lim so mehr ist der Grundsatz, daß schm, die Schule an der Bekämpfung der slaatsgesähriichen Einflüsse der Sozialdemokrafie iheilnehmeu soll, indem in ihr gegenüber den Bc- skrebunaen »ach maleriellem Wohl eine starke sittliche Grundlage geboten wird. und daß der Sinn für unter Dcukicvihum und die Größe unserer Nation geweckt und lebendig erhalten wird, von jedem wahren Patrioten nur mit größter Freude zu be grüßen. AllccdingS wird die Schaar der Manchetterlenic. oic das „freie Spiel der Kräfte" gefährdet glaubt. Protest erheben gegen eine Beeinflussung der Schule im kaisertreuen, nationalen Sinn: das darf aber Niemande^ beirren, der es versteht, daß es im ureigenste» Interesse des Staates gelegen ist. die Kräsle der Jugend ziiiainmenzillialten und zu seinem Wohle nutzbar zu machen. Auch j der Hinweis daraus, daß unsere Lehrer chait das eigene Auge mehr dem todtcn Buchstaben entfremdet und freien Blick t'iir die Gegenwart gewinnen m»ß. ist dankbar zu begrüßen- Das Vtndinm „n den Universitäten, namcntiich daS der Philologie, züchtet eine crichreckliche Welteuksremduug bei seinen Jüngern. Auch in den Seminarien, den Boiberectnngsanstalien decVolksschnliehcer. über- wiegt todier Formelkram. Hier soll Wandel geschaffen und iiamenilich volkswcrthschastliche Fragen in den Bereich de« Unterrichtsstoffes gezogen werdcn. Denn wie die Quelle, io der Bach; wie der Lehrer, so der Schüler. Werde» in dem neuen Erlaß die Grundsätze weiter verfolgt, welche am «>. Fedruar dicie? Jahres in der Ordre über die Oraamialic'n des Kadettenkorps zum Aiwdrnck kamen — und es scheint, daß dem io ist -, io können alle Wohlmeinenden nur zugcbcn, daß der Kaiser de» Nagel am den Kops getroffen hat. Os«. Mittwoch. 12. November. Börsenhälste machte die steigende Bewegung weitere und erhebliche Fortschritte. Ausgedehnte lokale Deckungen fanden statt. Banken bei lebhaften Umsätzen steigend, auch fremde Bahnen durchweg er holt, während für deutsche Bahnen nur geringe? Interesse bestand. Bergwerke erzielten ans»ahm?!os höhere Eonrse und fremde Ren ten schlossen sich der Bewegung cm. Im Eassaverkchr waren Ban ken fest, Dresdner Bank 2M Proz. höher Deutsche Bahnen still und eher schwächer, österreichische Bahnen anziehend, ebenso Berg werke. Jndnslriepapiere ruhig, aber gleich»lls befestigt. Oester- reicbische Prioritäten zienitich seit, deutsche Fonds vielfach besser. P'ivaldiSkont >>V- Proz. Nachbörse fester. — Weiter: feucht, nebelig, kühler. Südostwind. I» r a n r s ll r « «. L». «Sbcud».» czridil.268,75. Siaarob. 215,5!). Low«. 127,60. aioltztr- —. En vier 87,10. ««rol. 0>»!. cviiür. 08.86. Ditkout» 217.00 ! DrrSdn.^v!. 152,80. Uaur, . Gclsenkirchn, —. Kcsl. ' e ». «NbeudSo ikred» :!»:>,75. Slaaisbatzi» 215,50. «»wlxiroeo I1?H, Nordwcst 218,50. Mnrknoien 56.70 lliiz. Kredit 518,50, Heft. «»->«. SÜUuI>. «eine 81,65. «-leide 161.87. Idtaliener 8ZH5. «i»,t«- badn 551,25. Lomdn--e» 526.75 »o. Prioritäten —. Spanier 75-/,. ciklMpter 185,00. Oktonrnnen 627.50 oseomcae 656,t»0. g/est. Part». Produkten iTttiintz.I Welzen der 'November 25.20, per März-Kuni 25 60. liebaupiet. Lviritu» der 'November 55.75 rer Mai-August 57.50. ruhig. Oülböl per Nvvcmber 62,50. per März-giini 61,00, still. « -II kl » r » a m. Produkten lSaitug.. wetze» per Novemtrr —» tz«r Iti-rt 225. lttongcu »er Mllrz 156, vcr Mai 152. OertlichrS uud Sächsisches. König traf am Montag Abend 9 Uhr n Wl! Aeriiichreib- und ^eniiprech-Berichte vom kl.November. Berlin. Der Kaiser wohnte heute Nachmittag einer Sitzung deS Laiidesökonomie-KoUegiumS bei. Morgen erösfucr er den Land tag und übermorgen begieet er sich zur Hvsjagd noch Letzlingeii. von wo die Rückkehr am Sonnabend ertolgt. - Italieimche Tele gramme bestäligeu, daß bei den Komeienzeu zwilchen Eaprivi und Erisvi i» Mailand aucb wirlhtchanti de Fragen berührt wurde». Dc»tschcr>cits ivll es sich um Zugeständnisse für die Einfühlung italie nischen Weine? und anderer Bodenerzeuguisse handeln. - Prof. Koch wird da? Ergebnis! seiner.Heiluiigsveriuche wahrscheinlich in der Millwochssitzuiiq der incdi!iui>che» Geiellichasl am W. d. Pi. durch mündlichen Vortrag der ärztlichen Welt Berlins mittheilcn. Ueber die Ergebnisse hak er dem Kaiser dreimal persönlich Bericht erstatten müssen. — Dem Reichstag soll zunächst ein Antrag auf Bewilligung von tzM.cüst) Mk. zur materiellen Unterstützung weite rer (über die Tuberkulose-Heilung hinausgchcnder) Hcilocriuchc von Infektionskrankheiten zngehen. Dem Frankfurter „Generalanzeiger" zufolge werde der Kaiier Koch 2 Millionen zur Verfügung stellen, davon 1 Million zur Gründung eines Staaksinstitnts. das sich nur mit Gewinnung des Heilitosfe? bc'chäftige» soll. Berlin. Zur GcwcrvcordnuiigsnoveUe Kat Schmidt-Elberfeld einen Antrag cingebrachk, wonach in Gewerbebetrieben mit 50 und mehr Arbeitern ständige Arbeilerausschilsse bestellt werden sollen. — Die Einfuhr ungarischer Schweine nach Sagan. Svroltnu, Lauban und Inner »t gestaltet worden. — In dem Beleidigungs prozeß der Schauspielerin Frl. v. Schabelskv gegen den Ttiekwr Barnav und Paul Lindau wegen Veröffentlichung des UrtheilS, welches der Vorstand des Vereins „Berliner Presse" im Fall Lindau erlassen hatte und wegen Veröffentlichung eines Schreibens Barnay'S an Lindau wurden heule beide Angeklagte vom Schöffen gericht freigesprochen. Erfurt. Die Sozialdemokraten sind bei den Stadtvcrord- netcnwahlcii trotz größter Anstrengung unterlegen. Gotha. Der Redakteur Boshardt. wegen Beleidigung deS Fürsten von Bulgarien angeklagt, ist außer Verfolgung gesetzt. .Hamburg. Bei einem Neubau in Hammerbrook ist ein Baugerüst cingestürz!; 3 Personen wurden unter den Trümmern begraben. Stuttgart. Das Lehrerseminar in Nagold wurde wegen Ausbruch der Influenza geschlossen. Sveher. In PirmaienS ist ein Aiisstand der Arbeiter des Schubmachergewerbes ansgebrochen Tie Fabrikanten lehnen eö ab. mit den Arbeitern wegen Abänderung der Fadukordnnng zu unterhandeln. Wien. Das Fieber bei der an Maiern erkrankten Erzherzo gin Marie Valerie hat sehr nachgelassen und es ist etne baldige Genesung zu erwarten London. .Hinsichtlich der Abgrenzung oee Kamernngebirlcs soll Deutschland neue Vorschläge gemacht haben, die hier im Prin zip angenommen seien. Lo » dv n. Nach weiteren Meldungen über den Eiienbahn- »nfall bei Towntvn brach durch den heftigen Zusammenstoß der Maschine im ersten Waggon des Personencugcs Feuer aus. Da durch den Anprall, »nt dem die Heiden Zuge ans einander fuhren, iiievrcre Waggons zertrümmert wurden, war cs uninöglicb. die Rei senden ans den brennenden Trümmern hcrvorzuziehcn, sodaß 6 Per sonen verbrannten. London. DaS Urtheil der Queens-Bench in Angelegenheit der von der Schweizer Regierung beantragten Auöliesettnig Castioni's lautet dahin, daß der Antrag abzuwciscii sei, weil der Tod Roisi's während einer politischen Erhebung erfolgte Ccistioni Wird noch heute in Freiheit gesetzt werden. Tic Berliner Börse crössnete verstimmt auf beun ruhigende Meldungen über den Geldmarkt in Ncwyork und scher weichende Course in London. Als später aus London bessere Nachrichten eintrafen, befestigte sich die Tendenz; in der zwei ten — Se. Majestät der mit dem fahrplanmäßigen Dresdner Schnellzug m Wurzen ein und begab sich sofort nach Thallwitz. Brausende HvchS empfingen Se. Majestät beim Verlasse» de? Bahnwagcns und vflanzten sich fort beim Durchfahren der Straßen von Wurzen. Se. König!. Hoheit Pii»; Georg traf erst später qeacn 10 Uhr mit Extrazug ein und übernachtete in Wurzen »n Hotel Stadt Leipzig. Früh 7 Uhr fuhr Se. Königl. Hoheit weiter nach Thallwitz. — Se. König!. Hoheit Prinz Georg begab sich vorgestern Abend nach Wurzen, woiclbst er übernachtete, und tras gestern behufs Aiichcilnahmc an den Jagden in Thallwitz ein. — Ihre König!. Hoheit Prinzeß Mathilde begab sich gestern >rüh nach Nossen und kehrte Mittags nach hier zurück. — Ter Tivisionsauditenr Gustav Gotthcls Frenkel der 3. Division Nr. 32 wurde seinem Gcjuche entzpreckend vom 1. Februar 189k an mit der gesetzlichen Pension in Ruhestand versetzt. — Der Lehrer Benjamin Lindner in Kuhschnappel erhielt das Albrechlskrcuz. — BahnbosSinipektor Karl August Bühring in Neumark erhielt von Sr. Durchlaucht dem Fürsten Rcuß älterer Linie die Medaille .Morita:,o cki^nitati". — Gestern Nachmittag hielt der Dresdner Reitverein von 2 Uhr an ans dem Eavnllerieexerziervlatz unter sehr starker Belheilignng ein Meeting ab. Ten iniercssantcn Rennen wohnten die Offiziere hiesiger Garnison mit vielen auswärtigen Kameraden, Herren und Damen der Aristokratie, darunter Herren Oberstall- meistcr v. Cbrenstein, General v. d Planitz und zahlreiche Freunde des Rennipories, bei. Sehr viele Herren des Militär- und Civil- standeS vcrlolgten dos mimnihige Schauspiel stolz zu Roß. So war das Otsi-ierkorps des Drainbatalllons ausnahmslos zu Pferd erschienen. Die gesammte Gardereiterkavellc spielte auf dem Sattel platze, woselbst in der Nahe der Ehrenpreise sich das Hauptlcbcn eiitsaltetc. lustige Weilen. Pünktlich hob das Haide-Iagdreilen an, an dem sich einige dreißig Herren bethciligten. Es galt bei einer Tislance von ca. 5500 Metern aus sandigem Boden viele Hindernisse zu nehmen. In der Kämpferschaar, aus der mehrere rothbesrackte Herren hervorlenchtelcn, befand sich in der Uniform des Schükcnregiments auch Sc. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August, der nach heißem Kämpfe als erster Sieger durch das Ziel ging. Dem Königl. Sieger jubelte man laut zu. Als 2.. 3., 4. und 5. gelangten an'S Ziel: Sekondclcntnant v. Salza (17. Ul.l F.-St. „Boicnfrau". Sekondeleuinant v. Arnim (G -R.s br. St. „Edith", Rittmeister Graf Fabrice (G.-R). und Sckoiidclcutnant Gras Rex (G.-R) br. W. „Iagdkönig". Hieran schloß sich das Hcllerjagdrennen, Distance ca. 3500 Mir., Ehrenpreise den drei ersten Pferden. Es starteten 7 .Herren. Einer trennte sich, ohne Schaden zu nehmen, kurz vor dein Ziele, vom Pferde. Erster Sieger blieb: Sekondeleuinant v. Ermord (17. UI.) br. W. „Far inelri", zweiter und dritter: Sckondeleutiiant v. Arnim (G Rl. br. St. „Voltz" und Sckondeleutnant v. Stammer (18. Hui.) br. St. „Fairplay". Die Preisvertheilung vollzogen die Damen Frau Oberst Schnitze und Frau Oberst v. d. Planitz. Die Preise be stände» in werthvollcn Sportgegenständen. Sc. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August erhielt ein elegantes silbernes Frühstücksserviec. Nack dem Nennen vereinigten sich die Herren Theilnchmcr im Ossi ziersknsino des Gardereiter-Negimenls, woselbst bei frohem Mahl und lustigem Becherklang der hohen Freude über den schneidigen Sieger aus dem Königshanie Ausdruck gegeben ward. — Die Rennen hatte wiederum der Prennerieiltnant des Gardcrcilerregi- incnks Herr v. Salza und Lickitenau mit großer Umsicht geleitet — Wie bei seiner Ankunft, so wurde auch bei seiner A b - fahrt von Dresden Dr. PctcrS mit stürmischen Svmpathie- bezeigimgen begrüßt. Als er vorgestern gegen >7 Uhr Abends von Hole! du Nord ans zur Bahn sich begab, halte eine nach Hlindcricn zählende Menge wiedenun an der Ecke der Mosezinskn und Pragerstraße Posto gefaßt, um dem Scheidenden Abschicde- grüßc zu dringen, und als der gefeierte Gast mit Herrn Dr. Melmcrt am Böhmischen Bahnhof borfnhr, erwarteten ihn auch dort wieder ählreiche Verehicr. die ihn mit Hochrufen und Tücherschwcnken begrüßten. Eine rührende Szene spielte sich hier in der Vorhalle ob. Ein alles Mütterchen von woyl 80 Jahren, das. wie es >agtc. bis jetzt vergeblich versucht habe, den kühnen Afrikaforscbcr während seines Aufenthaltes in Dresden zu sehen, trat an denselben heran, um nach iürer Wetze ihr dankbcncs Her; ihm unter wiederholten Händedrücken ausznschültcn. Ehe Dr. PetcrS in das Eoupee stieg, bat er Herrn Tr. Mehncrt. für all' duS Wohlwollen und Interesse, das ihm und seinen Begleitern von allen Seiten in io weitgehen dem Maße und in so herzlicher Weise bewiesen worden sei, den tiefgefühltesten und innigsten Lank für die Dresdner Bevölkerung entgegcnzimehmen. Unter erneuten Hochrufen setzte sich der Leipziger Schnellzug in Bewegung, um Herrn Dr. Peters niit seinem Freunde nach Eovlrnz zu entführen, wo Dr. Peters heute bereits wieder sprechen wird. — In der Herrn Dorcherdt von Sr. Majestät gewährten Audienz überreichte dieser den Kovs eines von ihm am oberen Tana geschossenen Büffels mit geradezu prachtvollem Gehörn, der nach der Bestimmung Sr Maiestät unter den Seltenheiten des Mvritzhurgcr Schlosses als ein werthvolleS ErimiernngSzcichci, an die deutsche Emin Paicha-Exvcdition künftig Ausstellung sinden soll. Ter von Borcherdt erlegte Büffel fiel erst ans den 7. Srbnß. «8 ^ §8 VS SS -on- — ** * »v ZL ' «77 I ! - c -^s -! W Swi W M . ''n i ' f s fW- (M' --M. r * -''AM 4 i DM»-- W - - - !» Ns. i - ' -I .c .1 5/^ - 'DM D.'-1 !> 'E L'i
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite