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Dresdner Nachrichten : 02.11.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189011026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-11
- Tag1890-11-02
- Monat1890-11
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.11.1890
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ckidS« .w'»«» ^ hiidi«» . u,a hunl Fr Poimnta^.. «abe «»lak'aiwter - leine «crbuidtlg Iwiawwi» netimen lämmn«» n!" 35. «ufl. KV. . Jahrgang. l,VVV ÄLL v s L" 5. jl Dresden, 18SV. krsislisle» ^rutl» uuä sl-M'O. Larl?1L^, vrestsa, VaUsttsgro 25. o. s«»o, Lltourrlrt, awpüaült ssws rnrtliolr Sn»Avi»»-IL»üpt ln «ka»«ll Orixinal-Iliistsnl, VWk' »u VoppI«G«»» ««»>«> sto. "W> io grvaator ^aivkckl uock dillixsl. j«mr.8°>mw». «»r, H«,«au»ui. SoNisk. Ltablirt »8S». kmü>»ä«»«tn<;Ii» HUIIosIvin»,»» s I»«rn«tvInitIIavlL « «lt k»rt»v, über »»ckr teovli»»>»1, niolit Illvdsack. 8Itst»ät: SI»rI«a»tr. Iv, IS, rnilolliiueeatr. 40. Kaust.: ttstnriobite. t8t»ckt 6örlitr). vLWMKtz rn iileicktzfii io allsn Mrbsll uiut bostan tjmrlitLton hält «tsts auk l-axsr unck smpüsblt ru billi^8t«ll Uroikoa HVllI». Vi»1»i»v, 8vI»vL«L»tr»r,8v S, Vovil- nvcl LoellsIllo-llLiläliiox. ^öüÜLLüälMS mit krodigrktudsü. W» LlvvLIip Mr^rstnv IVntoi»«1iie. WWW V«<r>IvI> Lrtsvl»« ^««Ssni». ksrä. vorlaed M»vdL GZ» S/ßcki Relchttag und Arbeiterschutz, Alter-« und Invalidenversicherung, Eroberung von Witu. Holnachrichten, Stadtverordnetenwahlen. <>) b»S» Svv» Hofrath Jencke, Casino- und giesiourceherrenessen.. Gerichtsverhandlungen. Tagergeschichte. ^.VtvvNt. 4 AI«r1lLStr»Ws« 4 (k'vrnsprvotistvllv 321). VE«e». Der deutsche Reichstag soll nunmehr, wie «S heißt, am 25. November von Neuem zusamnrentretrn. nachdem er in außer gewöhnlich langen Ferien Zeit gehabt hat. sich die weitgehenden Beschlüsse seiner Kommission über den Arbeiterschud durch den Kops geh« zu lasten. Al» diese Beschlüste gefaßt wurden, stand man bekanntlich noch in hohem Maße unter dem Einfluß des Rausches, welchen der Ausfall der letzten Wahlen tn den Köpfen des Frei sinn», der Klerikalen und Sozialdemokraten erregt hatte, da glaubte mau auch auf mancher Seite, durch Uebertrumpfen der anderen Bartete» an Arbeitersreundlichkeit sich bet der neuen Regierung des Herrn v. Caprivi lieb Kind zu machen. Thatsiichlich schien es. als wenn die menschenfreundlichen Herren der Kommission der Ansicht waren, getrost für möglichst weitgehende Schutzmaßregeln stimmen zu können in der Gewißheit, daß die Regierung ohnehin Masterin ihren Wein schütten und da» üppig sprießend« Geäst des sozialpolitischen Fruchtbaumes beschneiden werde. Inzwischen sind nun manche Wastertrvpfen in'» Meer gegangen, die Sozialdemokratie bat auf ihrem Parteitag deutlich genug helauSgeredet, daß sie selbst bei weitgehenden Zugeständnissen nicht zufrieden sein, sondern den Boden langsam umpräpariren wolle zu einer ganz neuen Gesellschaftsord nung. und die fröhlichen Wadenstrümpfler vom deutschen Freisinn haben vom Baume der Erkenntniß genosten, daß ihre Zeit zur RegierungSfähigkeit trotz aller Arbeiterfreundlichkeit noch nicht ge kommen sei. leidlich ist regierungsseitig ziemlich deutlich erklärt worden, daß die über die Vorlage hinausgehenden Bestimmungen aus die Annahme durch den BundeSrath nicht zu rechnen hätten, während gleichzeitig von der Industrie, namentlich durch den Mund der Hande1Skammern, lebhafte Proteste gegen die Kommission-« beschlüste in die Oeffentlichkeit drangen. Stellt man daneben die jenigen Erscheinungen in Rechnung, welche auf dem deutschen Industriemarkt durch die wirthschaflliche Abschließung der Ber einigten Staaten, durch die stet» erneuten Zollmaßregeln Rußlands, durch den französischen Tarif und in dem Ablanf der Handelsverträge drohen, so daß die deutsche Konkurrenzfähigkeit schweren Prüfungen auSgesrtzt wird, io wird thatsächlich nur derjenige ein wahrer Arbeiterfreund heißen können, der die Leistungsfähigkeit der Arbeit geber nicht ln maßloser Weise überspannt. Tenn die herrlichsten Schutzbeftimmungen. die weitestgehenden Maßregeln in der Sorge für de« freien Sonntag, für die Arbeitszeit, für Frauen und Kin der. verlieren ihren Zweck, wenn die Gelegenheit zur Arbeit über haupt in ansehnlichem Maße verringert ist oder wenn die Verkürz ung der Arbeitszeit gleichzeitig eine Herabsetzung des Verdienstes zur Folge hat. Gerade m diesem Punkte lag der Kern der BiS- marck'ichen Opposition gegen die neuerlichen Fortschritte des ArdeiterschutzrS und wenn auch zu hoffen ist. daß diese Bedenken durch da» regierungsseitig geplante, maßvolle Vorgehen in der Reform entkräftet werden, so müssen sie doch auch den Anlaß geben, gegen jede Uebertreibung» wie sie in der Annahme aller Kommis- sionSanträge läge, Front zu machen. Bekanntlich folgt manchem Rausch der Katzenjammer und schwerlich werden die etwa beschäf- tigungS- und verdienst!»» gewordenen Arbeiter sich besonders leb haft eine» papiemen Gesetze» freuen, welches ihre Arbeitszeit verkürzt. Auch da» erste, in seinen wobllbätigen Folgen überaus groß artige Gesetz, durch welche» dem Alter und den Invaliden Lebens- untechalt gesichert wird, soll in der kommenden Session noch einmal Gegenstand der Debatte werden. Bekanntlich haben die Bielefelder Handelskammer, sowie einige freisinnige Vereine gegen da» Jnkraft treten de» Gesetze» am l. Januar l89i petitionirt. und e» liegt in der Natur der Sache, daß diese Eingaben noch rechtzeitig erie digt werden. Doch dürfte ihrem Wunsch schwerlich willfahrt werden, zumal sich verständige Leute der Ansicht nicht verschließen werden, daß «in so komplizirtcr. gesetzlicher Mechanismus seine etwaige BerbefferunqSbedürstigkeit nur in der Praxi», nicht aber am grünen Tisch erweisen kann. Allerdings aber ist «S dankenSwerth. wenn möglichst rechtzeitig noch über einzelne Festsetzungen, welche Un klarheiten herbetführen können, authentische Auskunft geboten wird. Eine recht wichtige Frage erglebt sich u. A. au» der Bestimmung de» Gesetze», daß jegliche Anwartschaft auf eine Rente erlischt, wenn nicht im Laufe von vier Jahren für mindesten» 97 Wochen Beiträge geleistet worden sind: Können die mehr als 66 Jahre alten Personen nun alsbald nach Inkrafttreten d«S Gesetze» Alters rente beanspruchen, obwohl sie diele Beiträge naturgemäß nicht geleistet haben? Diese Frage beantwortet eine Ausführung des »Reich-an, " mit Ja, und e» ist nur mit Dank zu begrüßen, daß hiewurch dem humanen und wohlwollenden Grundgedanken des Gesetze» Genüge geschieht. Ein anderes, vielfach angeregtes Be denken wird darin gesucht, daß nach dem Wortlaut de» Gesetzes die siebzigjährigen Arbeiter keine Altersrente beziehen können, wenn sie nicht mindesten» einen einmaligen Beittag geleistet haben. Diese» Bedenken ist um so gewichtiger, als mehr dem 115.000 Personen an der Lösung desselben ein Interesse habe». DaS ReichS- versicherungSamt hat eine Entscheidung hierüber noch nicht getroffen, und wem e» auch scheint, daß der Gesetzgeber den mehr als Sieb zigjährigen die Altersrente ohne Weitere« zuzuwenden die Absicht hatte, so möchten wir doch den hierher gehörigen Arbeitern rachen, nach dem Inkrafttreten de» Gesetze» lieber den einmaligen, gering- sügigen Beitrag von einigen Groschen zu leisten, um nicht in ihrem Rentenanspru» später irgendwelche Verkürzung zu erfahren. , . 6°"5,"baS°n Die Vorgänge auf km industriellen Markte Haber inzwischen ZM z.,m Vettaffe! hat Ter Artikel empfiehlt in manchen kolontalfeindlichen Köpfen die Erkenntniß aufdämmern dringend eine freundschaftliche Politik Dänemarks gegenüber Deutsch- kaffen, daß die Kolonialfrage für Deutschland etwa» mehr al» ein land. Abenteuer bildet, und die jüngsten Ereignisse haben wieder einmal den Blick auf Ostafrika gelenkt. Leider Gottes sind wir dort ja in manchem Punkte auf eine stille Resignation angewiesen. Namentlich der Klang des Namenö Witu kann den Deutschen nicht besonders lieblich in die Ohren tönen. Der Kunde, daß die Resi denz de» Sultans der Suaheli von den Engländern erobert und eingeäschert wurde, wird wohl alsbald die zweite folgen, daß Fumo Bakari aufgehängt und sein Land wie ein zappelndes Vöglein von der großen englischen Schlange einfach verschluckt worden lei. Es theilt damit da» Schicksal manche» anderen Landes, welches Eng land unter seine väterlichen Fittige nahm. Wäre Fumo Bakari ein Weißer, so hätten unsere Tragödiendichter allen Grund, ihn zur Hauptperson eines TranraS zu machen, in welchem die Ver körperung der europäischen Politik die Rolle des Octavio Picco lomini zu spielen hat. Denn wenn der Sultan auch durch die Zulassung der Ermordung unserer Landsleute sich die Sympathien der Deutschen verscherzt haben mag, so werden wir doch ohne Wei tere- zuzugeben haben, daß es ohne seine bitteren Erfahrungen mit einer europäischen Schutzherrschaft, ohne die erfolgte Auslieferung an leine Todfeinde niemals so weit mit dem Manne gekommen wäre, wie e» jetzt der Fall ist. Einen ganz besonders ironischen Beigeschmack erhält aber die Affaire noch dadurch, daß die Eng länder, die sich ohnedies niemals aus parem Drange nach Ver breitung der Civilisation in Unkosten stürzen, ihr Vorgehen als einen besonderen Freundschaftsdienst gegen Deutschland ausgeben werden und daß wir ihnen für die prompte Bestrafung der Mörder Kündet'» und seiner Gefährten auch noch offiziellen, feierlichen Dank sagen müssen. Auch die Weltgeschichte liebt es biswrilcn, auf ihrem ehernen Gange sich die Satyrmaske vor das Gesicht zu stecken und sich in blutigen Scherzen zu eigeben! Kernschretb- und Keras-rech-verichte vom 1. November. Berlin. Ter Kaiser konferirte Vormittags mit dem Reichs> kanzler v. Caprlbi und kam Nachmittag« auf einige Stunden nach Berlin. —^PUnz Heinrich ist nach Darmstadl abgereist. — Die " ----- sich dieser Tage . eingrtroffen ist. Krnnvrinzessin von Griechenland ir.ffen am Montag hier ein. Zur Vermahlung der Priiizessiir Viktoria kommen noch der Kronvrlnz und die Kronprinzessin von Dänemark nach Berlin. — Es erhielten das Komlhurkceuz 1. Kl. de» süchs. Albrechtsordens: Oberst u la suits des Generalstabes der Armee v. Langenbeck. daS Komtdurkreuz 2. Kl. die Oberstleutnants v. Bredow und v. Griesbeim. das O'fiaerkrem desselben Ordens die Majore v. Gmben, Freiherren v. Sentcn-Bibran und v. Wedelt. Berlin. Deutschland bat im englisch-portugiesischen Streit eine Meinung nach London nicht abgegeben, da es um seine An sicht nicht besragl wurde. Offiziös wird dem hinzugefügt: Eine befriedigende Erledigung der englisch-portugiesischen Differenzen, die aber durch fremde Einmischung n», erlchwert werden könnte, würde die deutsche Regierung im Interesse der portugiesischen Mo narchie allerdings mit Genugthuuna begrüßen. - Im Anschluß an die Unterredung des Königs der Belgier mit Wißmann soll für die Eröffnung der Handel-Verkehrswege zwücbcn Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat die Auszweigung dieser Wege im Innern auch unter finanzieller Mitwirkung des Kongostaatrs in gleichzei tiger Wadnedmung der Interessen des Letzteren in's Auge gefaßt sen. - ES wird bestätigt. daß Robert Koch seine Univcrsiläts-Pro- sessur für Hygiene niederlegen wird. Jbm wird auf Staatskosten ein Spezialinstitnt für ietne eigenen bactercologischen Forschungen nach Art des Pasteur'schen in Paris gegründet werden. — Nicht eine neue Stemvelstenrr aus Aktien, sondem eine weitere Besteuer ung der Aktiengesellschaften ist beabsichtigt. — Die Patenlgeietznovelle erfährt gegenwärtig eine Umarbeitung ans Grund der in der Oeffentlichkeit zu Tage getretenen Kritiken. — Bei den preußischen Justizbehörden waren, wie im „Slaatsanz." mrtgetheilt wird, am 1. Juli d. I. 2975 Referendare beschäftigt. Die Zahl der beschäf tigten Referendare ist seit >88l, wo sie 3937 betrug, stetig zurück- aegangen. — Einer den Zwecken deS Jmpsgcsetzes znwiderlausen- drn, >n der Sachlage nicht begründeten Befreiung von der Jmpf- pflicht soll behördlicher Anordnung zufolge dadurch entgegengctreren werden, daß in allen der Polizeibehörde zweifelhaft erscheinenden Fällen des 8 2 des Jmpigesetzes, dem Vater, Vormund u. s. w. deS zu impfenden Kinde» die Vorführung desselben vor dem Jmps- arzt binnen einer bestimmten Frist zur Vermeidung einer Exekuttv- strafe bis zu 60 Mk. ev zwangsweise Vorführung aufgcgedcn und die Entsckcidung deS JmvfartteS abgewartct werden soll. — Der Berliner Polizeipräsident veröffentlicht daSErgebniß der wegen deS BrandnnglückeS Friedrichstrabe 139 angestelltcn Untersuchung. Danach trifft die Feuerwehr keine Schuld. Sic hatte bei ihrer Ankunft nur Leichen bergen können. — Der hiesige Rentier Andersten, ein reicher und hochaiige ehencr Mann, hat sich heute erschossen. Er soll an fehlgcschlagcnen Börsenspekulationen be- theiligt gewesen sein. Magdeburg. Am 17. Nov. findet hier die Verhandlung gegen 50 Vorsteher von Geweikschaftsvercinen statt, welche on- geschuldiqt sind, mit anderen politischen Vereinen zu gemeinsamen Zwecken m Verbindung getreten zu sein. Frankfurt a. M. Der ultramontane Geschichtsschreiber Immen ist als Kardinal-Archivar beim Kardinal-Kollegium in Rom desigiiirt. Mainz. Aus dem hiesigen Vichhofe wurde die Maul-und Klauenseuche amtlich konstatirl. Wien Der Zarewitsch nimmt hier einen eintägigen Aufent- alt und steigt auf Einladung deS Kaisers von Oesterreich in der ofburg ab. Madrid. Infolge der Mac Kinlcy-Bill haben 13 Tabak- Fabriken auf Kuba den Betrieb eingestellt. London. Die drei Meilen lange elektrische Eisenbahn zwischen der City und Süd-London wird am Dienstag in Gegenwart des Prinzen von Wale» eröffnet. — Osman Tigma rückt gegen Süa- kikn vor. Dir Araber sind gut verproviantirt und bewaffnet. Petersburg. Beim Bau eines Concertham'eS In Kowe- now stürzte daS Gerüst ein, wobei 10 Arbeiter getödtet und 5 lebensgefährlich verletzt wurden. Kovenhaaen. ^eS Aufsehen macht ein Artikel deS Newvork. Beim Untergang des spanischen Dampfers „Viz- caya" bei New-Jersey sind 65 Personen, darunter der Kapitän und 16 Passagiere, ertrunken. Unter den Ertrunkenen befindet sich auch der Albanische Millionär Lolvo mit Familie. Auch das Kühlen schiff. mit dem der ivanischc Dampfer zusammenstieb, ist mit der ganzen Besatzung gesunken. Die Berliner Börse eröffneie fest, doch war das Geschäft ruhig. Später schwächte sich die Tendenz ans Realisationen und Btankoabgaben allgemein ab. Doch gestalteten sich die Kursrück gänge im Allgemeinen nicht erheblich. Banken verloren die ur sprünglichen Avancen. Von deutschen Bahnen Ostpreußen und Marlenburger angeboten, ausländische Bahnen schwankend, Dux- Bodenbacher unter lebhalicn Umsätzen nachlassend. Für fremde Renten bestand wenig Interesse. Rüsten weichend, Bergwerke, ob gleich ziemlich fest, konnten doch die anfänglichen Gewinne nicht behaupten. 2m Kassaverkchr Banken ruhig, gut behauptet, deutsche Bahnen schwach, österreichische fest, Bergwerke und andere Industrie- Papiere gleichfalls fest, deutsche Fonds mehrfach höher, österrei- cdilche Prioritäten still. Privatdiskont 4"/>« Prozent. Nachbörse geschäftslos. — Wetter: schon, milde, Süd-Süd-Westwrnd. » r a » r s » r « >tr«ri L88.IS «Ia»l»d. 2I7Z0. »,»». 132.25. «Iltzin S7^!0. «»r«. u„. 8S.Ä0. »Hk,«, 211,90. Lr»»d>>. m. 151,70. Look» —. Gelltnkir»kU —. Still. »->«»»»» m. «r»»»re,» ««»>,»>. «Ittt» ,er >n,,emdrr 215, ptr mir» 221. «»„k» »er M»rz 151, »er Mal —. vertlicheS nutz Sächsisches. — Anläßlich deS katholischen Feiertages .AllerHeiligen" wohnten gestern Voimittag Ihre Majestäten dem Gottesdienste in der kathol»cken Hoikirche mit Predigt und Messe bei. Die Kirchen musik ward durch die Kgl. Hoftrompeter verstärkt. Nach dem Gottes dienste nahm der König in seinen Gemachem die Vorträge der Herren Slaaisminister und Abtheilungsvorstände entgegen, ertbeilte einige Audienzen, präsidtrte einer Sitzung des Gesammtministe- liums und begab sich nach Billa Strehlen zurück, woselbst um 5 Uhr Hoftafel stattfand, zu welcher mehrere Einladungen ergangen waren. — Die Abreise der Königl. Majestäten nach Sibyllenort dürfte nicht vor dem 16. November erfolgen. — Se. Majestät der König hat dem Dramaturgen deS König!. Hvstheaters Herrn Dr. Koppel-Ellfeld den Titel »Inten- , danzrath" mit dem Range in der 4. Klaffe der Hofrangordnung ' verliehen. — Ihre Majestät die Königin hat an Stelle der Ende d. I. aus königlichen Diensten tretenden Hofdame Freiin v. Miltitz lhre frühere, wegen Kränklichkeit seinerzeit in's Privatleben zurückge zogene Hofdame Fräulein von Carlowitz vom 1. Januar 1891 als solche wiederum ernannt. — Hofgärtner Melchior zu Großsedlitz erhielt das Albrechtskreuz. — Anläßlich des 25jährigen Jubiläums der Sächsischen Bank erhielt am gestrigen Tage Herr Consul Heuschkel. Direktor des genannten Instituts, den Titel und Rang eines Kommerzien rat h e s. — Dem Landgerichtsrath Robert Adolf Roscher in Chem nitz wurde die nachgesuchte Entlassung aus dem Staatsdienste unter Belastung seines Titels und Ranges bewilligt. — Dem Amtsgerichtsratb Gustav Adolf Munkel in Dresden wurde der Charakter als OberamtSnchter beigelegt und Amtsrichter Carl Julius Zeißig in Annaberg »um Landgerichtsrath bei dem Landgericht Chemnitz ernannt, während Amtsrichter Dr. Arthur Kino in Dresden an daS Amtsgericht Leipzig und Amtsrichter Dr. Arthur von Petrikowskyin Leipzig an das Amtsgericht Dresden versetzt wurden. — Dem Professor an der Akademie der bildenden Künste zu Dresden. Christian Friedrich Gönne, welcher weit über 30 Jahre in dieser Tdätigkeit erfolgreich gewirkt bat. wurde die erbetene Ver setzung ril den Ruhestand bewilligt. — Dem Pfarrer an der St Mattbärkirche zu Leipzig Johann Paul Kaiser wurde von Sr. Majestät dem Könige von Schweden und Norwegen der Nordsternorden verlieben. — Von hervorragender Seile schreibt man uns: „Möchten Sie nicht angesichts der bevorstehenden Stadtverord-- netenwahlen die Leser der „Dresdner Nachrichten" ermahnen, Männer zu wählen, welche Verständniß und Befähigung besitzen, um sich an der Berathung über die so wichtigen in Aussicht stehen den Fragen »u bethriligen, als da sind: Hygienische, Schleusen und Gruben, sowie Desinfektivnsfragen und die ganze Elekttizitäts- und Bclruchtungsftaae. Es wäre ganz nothwendig und zu wün schen. daß endlich einmal hervorragende Professoren deS Polytech nikums. welche sich dazu eignen, gewählt würden; also vor Allem Prof. Dr. Walther Hcmpcl, dann der von Braunschweig soeben hierher gekommene Prof. Engels, eine Autorität in hyaienüchen Bansachen, die das Jngcnicursach betreffen, und dann der Prof, für Elektrotechnik Dr. Slenger! Sic würden sich ein wahres Verdienst erwerben, die Dresdner Bürger ans die Existenz und die Bedeutung dieser Herren hinzuweisen, möchten auch die gewich tigen Stimmen dieser Herren manchen Leuten unbequem werden." — Nach 62jähriger Amtsführung trat am 31. Oktober d. I. ein treuergebener Diener unseres Königs, einer der hervorragendsten Pädagogen Sachsens, ein wahrer und selbstloser Freund unserer gehörlosen Mitmenschen, Herr Johann Friedrich Jencke, Kom- tlmr rc.. Diiektor der Taubstummenanstalt zu Dresden, von seinem schwere», verantworinngsreichcn Posten zuruck. Wie tief die Liebe und Verehrung zu dem Scheidenden und die Anerkennung und Würdigung seiner eminenten Verdienste i» den Herzen seiner Pflege befohlenen und den Gliedern der Tanbstnmmengcnreinde wurzeln, davon gab die am Reformationsscst Vormittags II Uhr in der Anstaltskapellc stattgefnndenc Abichiedsfeicr ein erhebendes und lebensfrischcs Bild. Aus allen Theilen deS Vaterlandes waren frühere Zöglinge deS Institutes herbeigekommen, um ihrem gelieb ten „Vater Jencke" nochmals dankend die Hand reichen zu könne». Auf dem Altnrplatze halten außer dem Lehrerkollegium die Fami- ticnglieder des Herrn Hofrath Jencke und deS Herrn Direktor Dtötzner, sowie nachgenannte Herren Platz genommen: Geh. Schulrath Kockel, Hosrath Tr. Sckieck, Rektor Dr. Wohlrab. Lic. Dr. Lieschke und Dr. Phil. Stötzncr (Zwickau). Tiefbewegt waltete Herr Hosrath Jencke seines Amtes und hielt zunächst mit den Anstaltszvmingcir einen liturgischen Gotiesdlemt, gedachte anläßlich des Festes des großen Reformators Dr. Luther und dankte Gott für die überreiche Fülle von Cliadenbeweisen, die sei» Wirken zu einem reichgesegnelen gestaltet haben. Worte des innigsten Dankes widmete er der hohen Staatsrcgierung. die den, vaterländischen TaubstummenbildungSwescn allezeit zweckentspre chende und umfangreiche Fürsorge angedeihxn ließ. Worte de, o
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