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Dresdner Nachrichten : 02.11.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189011026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-11
- Tag1890-11-02
- Monat1890-11
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.11.1890
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Anerkennnng sendete er seinen Mitarbeitern. di» «n Freud und Leid mit Tirue und Hingebung an de» ihnen zngewleleiien Kiiwern aearbeilet und da» Ansehen der Dresdner Anstalt nicht nur m Sachsen, sondern auch ini Anstande gefordert haben. Dankerfüll« >en Hericus gedachte er der vielen heiingeganaenen Wohlthäter. durch deien Veunächtnisse Noch und Elend von hunderten unserer gehörlosen Mitnienichcn fernnehalten und gelindert werde» konn te». Mit dem Wunsche, das; auch in künftige» Jahren die Anstalt zur Ehre Gottes, zum Wöhle der Taubstummen und zum Segen des Vaterlandes wirke» möge, empfahl der hochverdiente Festredner seine großartige Schöpfung der Gnade deS himmlikchen Vaters. Tie von Herren koinmenden und zu Herzen gehenden Worte erfüll ten» die andächtig versammelte Gemeinde mit tiefer Wehmuth. Selbst die Spenden der »Luther Stiftung", welch« auch an diesem Rcformalivnsseste zur Vettbettung gelangten und in früheren Jahren bei den veglücktrn Kindern innige Freude hervorriesrn, ver mochten den herbe» Schmerz der Trenn»,nasstunde nicht zu «rindern. Hiernach vollzog Herr Hvtrath Jenrke im Austrage deS Hern, Geh Schulrath stocket die feierliche Einweisung seine» AintsnachsolgerS, des Herrn Direktors Heinrich Ernst Stötzner, und zwar am Grund deS SchriitworteS 1. Cor. 3. 11: Einen andern Grund re. Mit liefcmvsu»de»en Worten daiikte Herr Direktor Glotzner der hohen Behörde und den. Scheidenden für da- Vertrauen, durch welches er schon seit mehreren Jahren zu», Mitarbeiter deS Herrn Hofrath Jencke berufen worden sei und versicherte, dah er unentwegt bemüht sein werde, das Werk im Sinne seines edlen Gründers sorl- zusührrn und bat dnS Lehrerkollegium um vertrauensvolles Ent gegenkommen und treue Mitarbeit. Im Austrage des Lehrkörpers widmete bicrguf Herr Oberlehrer Hildedrand dem neue» Anstalts leiter herzliche Vegrüßungsivvrle und Hen Pastor Tr. Lieschke schloß die ergreifende Feier mit einem erbebenden Gebet. — Durch ein Herren-Essen. welchem der Stempel gediegener Vornehmheit m jeder Hinsicht ausgedrückt war, weihte der Verein Neustädter Eajiiro am Neformatrons'est die aufs Ge ichmackvollste hergerichteten Raume in dein erkausten Grundstück Königstraßr 15 auf's Feierlichste ein. Das schöne Bcwutztsein, nunmehr ein prächtiges eigenes Heim zu besitze», zog sich wie ein rothrr Fade» durch die Tafelreden, deren erste in militärischer Würze und Schneidigkert sojort den Nagel gut den Kopf traf, indem sie daraus hinwies. daß bei dem Worte Vaterland und Heim jedes Her; unwillkürlich Köder schlage bei dem Gedanken an de» tapferen und »uldeii Herrscher, dessen weises und gerechtes Walten dem Namen der sächsischen Heimalh welk über die Grenzen des großen deutschen Vaterlandes hinaus Achtung und Anerkennung verschafft habe. Dieser treffliche Trinkspruch aus des Königs Albert Ma jestät. hei welchem sich jämmtliche Tiichgenossen pon den Plätzen erhoben Hallen, gipielke in einem begeistert ausgenommenen drei fachen Hoch mit nachfolgender Sachienhvmnc. Tie nächste ln be haglicher Form gemächlich anregende Tischrede knüpfle an das Horamche „tme eint m vobm" an und pries die endliche Erfüllung der jahrelang gehegten Wünsche der Geiellschast. sowie Tieienigen im Besonderen, die sich um daS Gelingen verdient gemacht. In einer durch Fülle rhetorischen Schmuckes, Wärme deS Vortrages und zündende Schlagwortc ausgezeichneten darauffolgenden Reoc ichüderte ein durch «eine erfolgreichen Bemühungen uni die ästhe tischen ^hauptsächlich musikalischen) Genüsse der Vcrcinsabende hochverdientes Vorstaudsmikglicv die an Stelle der üblichen Sommerfrische diesmal ausgesta»dene Mühewallung und Sorge für Herrichknng und Jnszenirung des nunmehrigen Vereins- und Clubhan'es mit eigener r^ekonomre. Eine Reihe geistvoller Trink- T'rüche und launiger Tatellieder bemühten sich noch, es dem Vor- ^ A reducr greichzulhun im Prellen und Rühmen deS zulünsligen fröh- lichen Zusammenlebens mit den grauen und Juiigfranen m den «v ^ cr sa würäig erössneten Räumen .. und während wiche heitere LL —> "7 Reden und Gelange sic begleiteten, floß das von Gang zu Gang AcZ^>«üch steigernde und »nt Nummer Eins cum lauclo glänzend abivl- — »UA irrende knluiacische Toktoreramen, welches die eigene Küche und der » ^ .eigene Keller vor lauter Kennern zu bestehen halte, munter »ort in dcni geselligen Zusammensein, das sich in ungetrübter bis in die späten Nachtstunden hineinzog. herrschte all- Z «gemein nur eine Stimme darüber. daßdaSNeustädtcrEasino unter —» r» S keinen günstigeren Auspizien die Saison hätte eröffnen können. ^ Z — Tie Ressource der Dresdner Kauf in annschast versammelte vorgestern in den oberen Räumen des König!. Belvc- ^ 2 dercs eine Anzahl Gäste zur Feier ihres zehnten Stiftungsfestes. -SS .Treu den Grundsätzen und Traditionen der Vereinigung galt der SL N-Lvon Herrn Koinmerziemalh Lindcmanir auSgcbrachte crite Trink ^ 'Z sprnch dem Kaiser und König Albert, als den Fliedeiissürsten, die ÄL bestellt sind, daS Reich zu ichirmen und die gegnerischen Parteien ^".zn versöhnen. Der Fcstspruch klang in die Sachienhvmnc ans, Ter patrio- > Konsul Heuschke!. lliessource unund Im Hinblick «» -auf die Molike-Fcier, deren glanzenden Vcilguf Redner als eine M G der gerechiieriigslen Hnldignngen hcrvorhob. führle er anS. daß er und ^ TT mit ihm Tausende von Anderen eine Lücke in den Festlichkeiten zu 2 2 2 Eine» bcS großen Feldnurrschalls gefühlt haben. Neben und mit einem Moltlc hafte ein Bismarck gewirkt und der Eine wäre ohne L» Lr-r den Anderen wohl kaum zu nennen. Sein Toast gelle den beiden Baumeistern des Deutsche» Reiches, den nm unser LandeLwohl mit 8 unsterblichen Verdiensten gekrönten idealen Freunden Moltke und "Bismarck. Ein lang anhallender Beifall und wahr und tief em psundenc begeisterte Hochs dankten dem Redner für die wohl Allen aus dem Herren gesprochenen vortrefflichen Worte. Ein Trink- 'vrnch ans die Damen, von Herrn Borstand Kaufmann Schwager ansgebrachl. und ein Toast des Herrn KonmierzienrathS Collenbnsch im Name» der Gäste auf den Vorstand der Ressource leitete zu freien Reden und zu musckalischen und dramatischen Vorträgen über. Für die letzteren machten sich außerordentlich verdient die Herren Kammcrviriuos Henri. Schultz, Howrganisl Brendler, die Herren Hofopcrniänger Eickberger. Jemen, Gntzichbach und Hoischanwieler Emil Schubert, ivelcher niit zwei Vorträgen: .So ist es gekom men" und einem Kameruner Lied „Beim Tätoiviren zu singen" lauf die Melodie: „Ich schnitt es gern in alle Rinden ein") einen Sturm von Beifall hcransbeichwor. Tie von Meister Fiebiger ge stellte Tafel war. wie nicht anders zu erwarten stand, von exgnisi- kein Gehalt und eine Dessert-Neuheit, welche in Form von kunst voll heigestclit''» Lokomotiven, ans Wassel» und Hvhlhivvcn gebaut, ans mast-vc» Cttcnbahnichieiicn r» den .Eisbomben" heran gerollt wurden, gaben eine allerliebste sieben,ischung ab. Liebenswürdige Laune und eine natürliche heitere Geielliglelk hielten Mitglieder und Gäste noch lange »ach der Datei ziimmincn. — Tie Nachfrage nach Eintrittskarten zu dem Vortrag des Herrn Tr. Peters ist eine ungeheure. ÄuS allen Schichten des Biirgcrthilms lausen wrlnMrcnd Gesuche »m Karten ein. In erster Linie werden wohl dirienigen GcsuchsleUci berücksichtigt werden müsse», die gleichzeitig an dem dem Vortrag unmittelbar trügenden E o ni in e r s theilnehmcii wollen. Für dieien CommcrS sichen übrigens besondere Ilebcrrnschnngen bevor. — Auch für das nm 0. November ans der Terrasse statlsindende Festmahl erfolgen bereils vielfache Anmkldinigcn nnv ist es dringend erwünscht, daß Tieienigen, die hier im engeren Kreise Dr. Peters und leine mu- lhigcn Genossen kennen lernen wolle», an der bekannt gegedenen stelle dies baldigst mtttbeilc». — Die Sozialdemokraten von TrcSden-Neustadt i l. Reichstagswahllreis) waren voracstern in Pieschen in einem Gaslhofc versammelt, um den Bericht deS Landlaasabgeordncten Kaden über den sozialdemokratischen Kongreß in Halle rntgegenzn- nchmcn. Kaden, der als Telegirter mit »r Halle gewesen war. be- hauvtcte n. A. in seinen Ausführungen, daß von Zerwürfnissen in der Partei nicht die Rede sei, diese stehe vielmehr mächtiger und geeinigter da als je vorher. Jetzt nach Ablauf des Sozialisten gesetzes, rvo sich die Pariei erst ordentlich organisiren könne, werde die Lozialdeinekratie unüberwindlich werden. Auf dem Parteikon greß habe er derjenigen Kommission mit angehört, welche über die Opposition in der Partei zn Gericht gesessen habe. Was habe sich dabei ergeben? Alle diejenigen, welche Opposition gemacht batten, seien Querköplc, die durchaus «ine Nolle in der Partei spielen wollt-,, und erbittert wären, weil mau sie nicht ln den Reichstag ge« wählt habe. Er halte das ganze Vorgehen dieser Opposition für einen Frevel an der Partei, denn nur gekränkter Ehrgeiz sei die Triebfeder dieser Leute. Der Hauptopponrnt Wen,er habe lange nicht die Macht hinter sich, al- wie inan vielleicht glaube. Für die gegenseitigen Beschuldigungen, die Werne» der Parteileitung und dicie wieder ihn, gemacht habe, sei Von keiner Seite ein Wahrheits beweis erbracht worden, deshalb habe man Werner auch nicht auS- schließcn können, aber man habe ihn nicht mehr Örtchen lassenlund damit ici die Sache nbgetban. (?) Ter nächste Telegirte, ein ge- wistcr Hciman», äußerte sich, daß er die Opposition in der Panei nicht gerade so angesehen wünsche wie Kaden. Eine Kritik müsse erlaubt sein, sie dürfe aber nicht auSarten. Die Versammlung verlies sonst ruhig, nur am Schluß gab es eine Eontraverse mit dem überwachenden Beamten wegen der Trllrrsqmmlung. - Die SächMch-Bö-mIschr Damflchifsfabrt«. Gesell- schast licht beute Nachmittägig» und 230 je ein Extralchm von Dresden nach Pillnitz und Nachm. 53Ü r»d Ü.30 von Pillnitz »ach Dresden de,kehren. — Beider Ziehung der Scho nd a uerA »«stell ung>« lotterte fielen der Hauptgewinn, ein echt silbernes Kaffer- und Thec-Service. auk Nr.2V738 in dir Lollektion von Lenk in Schön bride I», Erzgebirge, der zweite Gewinn, ein Galonschrank »nd eine prachtvolle Stutzuhr, ans Nr. 27513 in die Eollektion vo» Gustav Wicdcmann in Dresden, der 3. Gewinn, eine Jagdzimmerrtnrtch- tnng, auf Nr. 47004 in die Collektion von Zieger in Könlaslrl». der i. Gewinn, eine goldene Glashütter Uhr. auf Nr. 34478 und der 5. Gewinn, ein« Meißner Porzellan-Stutzuhr, auf Nr. L1448. Vollständige Gewinnlisten find von Dienstag, d. 4. Nov., an gegen Einsendung von M Psa. durch da- AusstellungSkomite« Herrn Rudols Sendia in Schandau zu beziehen, oder del den Herren Lotierte-Collettruren einzniehen. — Heute Abend beginnen pünktlich um 8 Uhr wieder die litterarisch-musikalischen Unterbaltunasabende tm Volks beim. Wasserstraße 7. die tm vorigen Winter so rasch beliebt geworden find. Diesmal stehen auf dem Programm: Vorträge aus dem Klavier. Zither, Gesang und hochdeutsche und plattdeutsche Dekla mationen. — Am Donnerstag Abend hielt Herr Livillngenienr Dr. Pröll im Bürgervereln für lue Pirnaische Vorstadt wtederum einen inter essanten Vortrag über »Drucklustanlagen und deren Bedeu- tutia für Städte". Anwesend waren u. A.: Oberintttzräthe v. Weber, Kunz. LandgerlchtSdirektore» Knrtz (ReichStagsabgeord- neter), Boott. Oberlandesgrrlchtsrath Üblich, Hauvtmann Bollborn. Woldermann, die Herren Stadträthe Wetzlich »nd Schönecker und mehrere Stadtverordnete. Den Vorsitz führte Herr Rechtsanwalt Dr. A. Lebmanti. Bereit- früher sind die Einzelheiten deS Vor trages wiedergegeben worden. Die am Schlüsse durch den Vor sitzenden iiiitgetveillc Aussprache de» Ministers Miauet, daß an» der Frankfurter Ausstellung im Gebiete deS BeleuchlungSwescitS gar nichts Neues zu erwarten sei. dagegen erwarte man eine um- »assende Ausstellung von elektrischen Motoren, eircgre begreifiicher- wett'e Aufsehen. Herr Ministerialdirektor Geh. Rath Böttcher hat sich über diese Drucklnfkanlagc» dahin ausgesprochen, „daß nach seiner persönlichen Ansicht die Drucklusrnnlagen neuerdings kür Dresden eine erhöhte Bedeutung gewonnen, nachdem das Projekt der elektrische» Beleuchtung aus unbestimmte Zeit hinausgeschoben ist. Bedeutung würden sie freilich auch in Verbindung »nt der elektrischen Beleuchtung haben: er habe sich gefreut, in Berlin in dieser Ansicht weiter bestärkt worden zn sein." — Gestern wurde die Feuerwehr zweimal alarmirt: Nach mittags '/»3 Udr nach Auuiionstraße 71, woselbst eine Trockenslube in Brand geratden war und i» der 6. Stunde »ach Briesnitz, wo selbst hinter dem Schulgebäude eine Strohfeime einen weilhin- lenchtendcn Feuerschein verbreitete — Mit heute nimmt die Linie Friedrich straße - Fürsten - straße der neuen Slmßenbaluigesellschaft am Kiankenhanie ihren Anfang: demgemäß tritt eine weitere 10 Pfg.-Thcllstcecke Jriedrich- straßc-AItmarkt hinzu. — Die deutsche Schlihmacherzeitung. Berlin, setzt rwei Preise von je 25 M. stii die Lösung folgender Fragen aus: 1) Wie können wir am besten die vraktische» und geschäftlichen Kenntnisse er langen. die wir als selbstständiger Schuhmacher unter den heutigen Zettvcrhälknissen besitzen müssen ? 2) In welcher Wette ist ein Schuh- gelchäft, den Zcitvechältnissen entsprechend, zn begründen und wie ^ muß cS betrieben werden, um mit Erfolg konkurrircn zu können ? — Also auf, Ihr Ritter mit der Ahle! — Der kaufmännische Verein „H a n s a". Kreisverein des Ver bandes deutscher Haiidlnugsgehil fen, hält Dienstag den l. d. Abends llhr im Vereinslokal „Münchner Kindlbrän" einen Vortrags abend ab lind spricht Herr Oberlehrer Tr. Phil. E. Hvhlfeid über Moltke". — Gestern beging der Zinanzkalkulator Dobritz sein 25jäh- riges Dienstiubilüum. Sowohl teinc Voigcsehten als auch seine Kollegen gaben Zeichen ihrer Achtung und Freundschaft. Das gleiche Jubiläum feierlen zwei Beamte der Gütcroerwa!tn»g Drcsden-N. Schles. Bahnhof: Fmchlbriettiägcr Elanß und Packer Lorenz. Es wurden den Jubilaren, welche infolge ihrer Thätig- keit auch bei der hiesigen Geschäftswelt wohl bekannt sind, unter entsprechender Ansprache ihres Chefs mehrere von ihren Mitarbeitern gespendete Geschenke verstehen. — Gestern Vormittag wurde ein Schnliuädckcn durch eigenes Verschulden aus der Güterbaluihosstraßc von einem mir Kartoffeln beladenen Wagen umgcsahren und erlitt dabei Verletzungen am Risiken und den Oberschenkel». — Sächsische Bank Jubiläum schaler (Denkmünzen) zur Erinnerung au das 2'ijiihrigc Bestehen nnsercs vornehmen vaterländischen Bankinstituts «I. Nov. IKtib—IstsXtt, hat die wohl bekannte Firma Richard Tillrr, hier, JobanneSstraße 9, geprägt. Diese geschmackvoll nur in Feinsilber ausgcfüdrte Medaille, welche im AverS die Widmung, sowie in kleinen Kraiijmedaillons, gleich wie die Note» der Bank. den Merkur- und -Laronsii Kops zeigt, birgt gleichzeitig ein Teiitmai für die Bankleiter.des ersten Bicriel- jahrhnnderts, indem deren Namen und zwar einerseits die der ver storbenen Kcehnc v Wanntchass und andererjeits die der heutigen Heittchkel * Mackowsk», sinnvoll auf der Medaille angebracht wurden. Ter Revers zeigt kausmännische Embleme. Der Preis des Gedenkthalers, billig mit «Mk. ezcl. Etui ciiigcslellt. wird ge wiß Viele zur Erwerbung desselben veranlassen. — Liebhaber» von KoPtdouche » ist ei» neuer, von der Firma F. E. Hopf n. Co. Nachf., Ottensen bei Hamburg, in den Handel gebrachler (vatentirler) Apparat zu empfehlen, der so ziem lich alle Elgcnichaslen enthält, die von clncm ähnlichcir Gegen stand verlangt und erwartet werden können. Der Apparat (Preis 9 Mk.) ist leicht transportabel und gleich schnell und äußerst prak tisch im Hause und aus Reisen zu vciwendcn. Ec läßt sich mit warmem und kaltem Wasser gebrauchen und seine Anwendung ist so einfach und leicht, daß sie »ich ohne Weiteres ansführt. Jnlcr- esscnten wird kaum elwas Einfacheres und Vollkommeneres ge boten werden könne». Tie Neuheit ist in größeren Parsümene- und Hausstandsgeschästen z» habe». — Tie unlängst aiigekündigten EzperimeiitastVorlrägc des Herrn Gustav A m berg finde» am 7., Ist, Ist und 16.November im Saale von Braun's Hole! statt. Ta- Programm lautet: Elektricität, Akustik, Physikalisch-astronomlscher Vorlrag, Geolo gische Skizzen. — Seit längerer Zeit sind hier in ziemlich frecher Weite ans dem Schlachtviebhof und bei einzelnen Fleischern Diebstähle von Flcischwaaren zum Thcil mittelst Einbruchs oilsgc- führt worden, ohne daß cs bisher gelungen wäre, der Diebe hab haft zn werden oder einen Anhalt dafür zu gewinnen, in welcher Weise die gestohlenen Flcischwaaren vcrwerthet wurden. Da es sich stets um größere Mengen bandelte — so ist z. B. ans dem Schlachttws ein halbes Schwein im Ganzen, einem Fleischer auf der Schestelstraße sind in der Zeit vom 23. zum 25. Oktober nicht weniger als II Stuck SchwcmSkeiilcii im Weiche von 180 Mk. anS leinen, in der Friedrichslraße gelegenen Eiskeller, einem anderen Fleischer sind 80 Psnnd Schinken gcilohlen woiden —, so war von vornherein wahrscheinlich, daß eine ganze Anzahl vo» Tiebsgeicllen gemcinschaftlich diese Diebstähle zur Ausführung brachte und daß dieselben für ihre Beute eine gute Absatzguelle batten. Diese Annahme bat ihre volle Bestätigung gesunden. In der Nacht zum 28. Oktober wurden von einem Wächter zwei Männer dabei beobachtet, als sie vor einem hiesigen bekannten Gasthause NachtS gegen 2 Uhr in einer Droschke ansuhrcn und anS dieser einen schweren Sack abluden. Der Wächter setzte die nah« Polizeibeztrkswach« von dem ihm verdächtigen Vorfall in Kenntniß, welche sofort der Sache ans den Grund ging und dabet die oben erwähnten 80 Pfund Schinken in dem Sacke vorfand. Die beiden Männer wurden bald als zwei Fleischergrsellen auS Bautzen bcz. Prausitz entlarvt und des Diebstahls überführt. Feiner wurde auch der Hehler, ein hiesiger privattsirender Fleischer, enntttelt und sestgestcllt. daß derselbe die ihm gelieferten Fleisch- waaren sehr diel unter ihrem Werthe gekauft und an die Inhaber von hiesigr« Schankwirthschaften im Einzelnen mit großem Ge winn weiter zu veräußern gewußt bat. Gleichzeitig wurde in Er- sahrunagebracht. wer die übrigen Theilnehmer an den Diebstählen seien. Den umfassenden Bemühungen der hiesigen Kriminalpolizei gelang «- denn auch bald, diese ebenfalls auSzumttteln und ding fest »u machen, bet welche» Gelegenheit auch noch ein weiterer Fleischdiebstahl zum Nachtbeile de» FletlchermeisterS Kunze auf der »önigSdrückerstroße aufgedeckt wurde. Dieser Diebstahl ist von einem jener vier sauberen Genossen ohne Wissen der anderen in Gemeinschaft mit einem fünfien Fleischergelellen auSgefübrt worden Die fünf Diebe und der Hehler sind lärnmtlich festgenoannen und dem Königl. Amtsgericht zugesührt worden. — Vorgestern fand an der Universität Leipzig der feierliche Rektorwechsel statt. Die Feier in der Aula begann um 11 Uhr. Dir Aula bot den FrsttheUnrtzmrm diesmal eine großartige llebrr- bei l^inversitätSgebäuden rmd Grundstücken entsprungen sind. Üeber de« großen Katheder der Aula spannte sich ein draplrter Balda chin. welcher zur Verbesserung der Akustik dienen soll. Die Fenster« wand nach dem Augusiutplatze zu zeigte sich im Schmucke von neun gemalten Fenstern, die sich über die unteren Fenster de» Saale« erheben. Letztere sind roth drapirt und mit gelben Vor- hängen und durchsichtigen Vitragei, von derselben warmen Farbe verhüllt. Dl» Feiisiermalereten stellen da- Wappen der Universität, link- und recht» umgeden von den Wappen der vier Fakultäten und denen der vier Stationen, ein jede- durch lateinische Unterschrift oder Legende bezeichnet, dar. — Zur Rechten der Faknltütswappen sehen wir daS sächsische und das bayrische, zur Linken bas meiß nische und polnische Natioiialwappen. In der Mitte befindet sich da» allgemeine Universität-wappen, rechts davon da« theologische und da« medizinische, link- das juristische und daS philosophische Fakultätswavpen. Der derzritiae Rektor Dr- phil. jur. und med. Wilhelm Wundt, ordentlicher Professor der Philosophie, erstattete vom großen Katheder aus Bericht über da« Studienjahr seiner AnitSwätigkelt (1889/90) als 902. Rektor Magnificu« und übergab dann feierlich Rektorat mit Insignien an seinen erwählten lind bestätigten Nachfolger Tr. jur. Karl Binding. ordentliche» Professor der Rechte. Dieser trat sein Amt sofort »ach ber In vestitur mit einer Rede an. Vor und nach de» beide« Reden fanden Gesangaussührliiigen de« UniversitätssäiigervereinS zu St. Panli unter Leitung des Pros Dr. Phil. Hermann Krctzichmar statt. AuS den» Bericht des scheidenden Rektor«, der mit großem Beifall aus der akademischen Corona der Chargirte» und Nicht Eharglrie» entargenaeiiomnieii wurde, lei nur die auaeiiblickliche Frequenzziffer milgethellt. die sieben mehr al« am 30. Oktober 1880 beträgt: 3359. Jnseribirt wurden nahezu 800 acgen 787 ini gleichen Zeit räume l889. Der antretende Rektor sprach, der Schlichappell von de» Stlldirendc» mit Beifall begleitet, über Edrekund Ehren, über die Ehre der Person als solcher, nicht der Amts-, nicht der HerrsLer- ehrc, mit Rücksicht auf die Gegenwart und die inriüische Auffas sung. Unter den Anwesenden befanden sich die beiden Prinzen Johann Georg und Max und ein großer Theil der Mitglieder de« Reichsgerichts. — Die bekannte Eigarrenfabrik von Hermann Hunger ln Frankcnbera veranstaltet« vieler Tage im Kaisersaal daselbst aus Anlaß des Eintritts zweier Söhne in die Firma ihrem nach Hunderten zählende» Arbeitervertonal eine Festlichkeit, in deren« Verlaufe das gute Einvernehmen zwischen Arbeitgeber und Arbeit nehmer mehrfach zn Tage trat und weiteren Ausbau erfuhr. Bei der Tafel brachte der Senior der Familie in herzlichen Waltenden ersten Trinkipruch ans Se. Majestät den König auS. daran er innernd, daß König Albert vor einigen Jahren der Fabrik eine» eingehenden Besuch abgestattet habe. Begeistert erhob sich die Tafelrunde und stimmte jubelnd in daSHoch ans den LandcSuerrn em, wobei die Sachsenhynme den Festsaal dnrchbrauste. Alsdann hob der Festball an. — InHauSwalde bei Dippoldiswalde brannte am Mon tag Abend in der 9. Stunde erst die Scheune und dann da» Scilengebände des Gutsbesitzers Hermann Gietzclt mit der ac- samniten Ernte total nieder. Ter Brandstifter hat an den Giebel der Scheune eine Leiter angelegt und von dieser auS das dort lagernde Stroh angezündet. Ter Besitzer lag krank in seinem Bette und beim Ausbruch des Feuers lief er in der Fieberhitze davon. In einer nahen Lehmgrube wurde er von de» ihn Suchenden aufgrsniiden und wieder unter sicheres Obdach znriickgebracht. Es ist dies nun bereits das dritte böswillig angelegte Feuer in diesem Jahre. — Am Mittwoch fand in Meerane in dem Secinimmer der Leichenhalle die Sektion der Leiche des Kindes der inhnftirlen Ainoiiie Baldans statt, der die letztere, die Mörderin ihres Knaben, beiwohne» mußte. Bei der Leichenöffnung ergab sich, daß der Magen des Kindes durch die eingeflößte Schweseliänre total ver bräunt und dadurch der un»iittelbare Tvd des armen Geschöpfes hcrbeigesiihrt war. — Ei» feite» schönes Stiftungsfest feierte am vergangenen Donnerstag der Militär-Verein,.Sächsische Grenadiere" zuLcipzig im großen Saale der Centralhalle daielvst. Den ehemaligen G>e- nadieren wurde hierbei die besondere Ebre zu Tbcil, Se. Königl. Hoheit den Prinzen Max. die Generalität, das Ost'ijierkolpS sowie sehr zahlreich erschienene Gäste begrüßen zn können. Die Dresdner Grciiadier>Ncgin:cnker waren dinch Tcvittalioneu vertrete». Bon vielen Mililärvereiuen trafen Glückwunschtelegramme em. Nach dem der Vorsitzende, Haubold, iiicherzlicheu Worten die Festversauim- lung begrüßt hatte, hielt Herr Schuldirektor Mutti eine schwung volle Festrede. Nach derselben winde von lt> Bereinsmitaliebern ein Wassenrcigen mit Rapieren mit Eleganz und militärischer Exaktheit zur Ausführung gebracht. Der Vorsitzende dankte sodann im Namen des Vereins der Fcslversamniliing für den reichen Besuch »nd brachte ein Hoch auf dns gesummte Königshaus aus. Hieraus er griff Se. Königl. Hoheit Prijnz Mar das Wort »nd toastete mit markigen schneldigen Worten auf das fernere Gedeihen des Vereins der Grcuadierc und ließ schließlich de» anwesenden reichen Daincu- flor hochleben. Heller Jubel und brausende Hochrufe dankten dem hohen Svrccher ttir leine herzlichen Worte. Der sich anschließende Ball hielt die Anwesenden lange Zeit in schönster Harmonie bei sammen. — EpVe » dnrf. 1. November. Jeder Tag macht die ganze Lage der an der Tchwindclassaire der beiden Erdiiektoicn Bcthei- liglen nur noch trüber. Schon jetzt weiß man. daß die durch die rassiriirteii Schwindelmanöver König's und Ncbenlitch's verun- neiite Summe in der am 24. Oktober tagenden Gläubiger- und Schn dncrversainiiilnng. in welcher man ans Grund der von beiden Direktoren geführte» Gcheimbücher von nahezu 1 Million Mark st'ruch, noch zn niedrig migegeben worden ist und daß bei den täglich fällig werdenden und »och bis zum 31. Dezember ahlaufen- den Wechseln der von den vcukchiedenattigsien Betroffenen zu deckende Verlust kaum hinter I 'T Millionen zmückbleibrii dürste. Offenbar haben die beiden tauberen Tirekivren die Flucht schon seit längerer Zeit vorbereitet. Ausfällig ist cS, daß ein früher bei König und Rebeniisch Angestellter, der vor Jahresfrist plötzlich wnrloc' ver schwand — wie es hieß in Folge von geschästlichcn Unregelmäßig keiten. die aber von König und Ncbentisch vertuscht wurden — einige Tage vor der eigentlichen Katattrovhe in Evpendorf wieder aiifkanchke. Seitdem ist derselbe mit den beiden Defraudanten wieder wer weiß wvhin verschwunden. Mit immer größerer Sicher heit nimmt man an, daß sie ans ihre Flucht große Summen mit- geilommeil haben. TageSgeschichte. Deutsche'« Reich. Unter der Aufschrift „Fürst Bismarck und die badi'chen Naltvnall'beralen" veröffentlichen die „Hamb. Nachr." eine Zuschrift auS Baden, der wir Folgendes entnehmen: Die Badenser haben mit tiefem Weh im Herzen den gr-eisen Kaiser Wil helm aus dieser Well »cheiden sehen, und haben ebcnio aufrichtig den leider ollzufrühcn Tod deS edle , Kaiser Friedrich betrauert. Aber sie haben doch einen schönen Trost in der Thalsache finden kvnneri, daß des »ene» Kaiserreiches Henlichkclt unerschütterlich und fest gegründet dasiebt »nd daß eS keinem Feind je wieder einfallcn dürfe, den Lüdwcstcn des Reiches zum Spiclball seiner Laune zu machen. Diese Zuversicht gründete sich in erster Linie darauf, daß der jugendliche Hohcnzollernfürst mit fester Hand die Zügel der Regierung ergriff und daß die treuesten Paladine des hvchfcligcn Kaiser-, vor Allem Fürst Bismarck und Graf Moltke. ihm mit dem reichen Schatz ihrer Erfahrung zur Seite standen. Die national liberale Partei Badens, die ihr engeres Vaterland in einem Zeit raum von dreißig Jahren, unbekümmert um den Zwist und Hader anderer Parteien, durch treue Unterstützung der Regierung zu einem blühenden und wohlgeordneten StaatSwesen rmvorheben half, blickte auch mit Stolz und Freude aus den Aufschwung der Ver hältnisse tm Reiche, der unter der Führung des gewaltigen Kanz ler« sowohl auf dem inneren, wie auf dem äußeren Gebiete über all glänzend hervortrat, und sie mußte deshalb tief erschüttert dar über sein, daß jener Mann vlötzltch „nd ohne erklärlichen Grund für unS von der Leitung der ReichSaeichäste rurückzntreten sich ae- nöthtat sah. Auch hier bedauerten die Nationalltbcralen dies Er- aebniß in erster Linie der Sache wegen, weil dem jungen ReichS- schiff damit plötzlich der oltersahrene und in Sturm erprobte Steuer mann genommen worden war, und da« zu einer Zeit, al» er gerade dabet war. die letzte» Klippen zu umschiffen, al» er da» Werk, dem seine ganze Lebensaufgabe gewidmet war. durch eine Ordnung und Ausgleichung der inneren Vechältnisse in glorreicher Weise, wie er es begonnen, auch zum Abschluß bringen wollte. Nnn, das sollte ihm leider nickt vergönnt sri». und man wird sich In das Unver meidliche zu lüge» baden, wenn nicht die Vorsehung durch uner wartete und vielleicht unerwünschte Ereignisse eL ander- sügt. Aber geradezu unverständlich muß e« unS hier in Baden erscheinen.
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