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Dresdner Nachrichten : 19.11.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189011190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-11
- Tag1890-11-19
- Monat1890-11
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- Dresdner Nachrichten : 19.11.1890
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ZerzenkrsnleuÄerjE elü!i»8 ^Iiiilüieli, ^u» 8ev 4V. vLlll«iitlle!l« rii liltzi<!esii u> üUsn I'nrdsn Ullck dosten (jualitäten lullt stets unk I-axor unck oniptivklt 211 dilliMton Kreisen HVUIi. Httkinv, V, A » laok- un,I vooltsklii.llnncklonß. I» Fnsediuss NU meine im verganxonon Zlemito kenrusxv-redvns kZlizrrok-i'p«-!»«- Il-e<« erschien Eben eine neue Ibr tall» I'iililtoil« »ater cker Loiwlelninnß oinM L Z xr l'lau«. vroscksn, N»Nr.N. /<?/'§<-/?<// Fsse/E //s/'sc/s//-5/7FA h' 8 8i»veiLMättzk-km8!i8ltz. rvoleltg ckon Herren Fer/.ten, Xrimlcen- liilnsern. Xurunstiilten, krivntlclnnicell etc. nutz Vvr!:mj;eii gratis und tiuuee rn- ^esirnät rrttrck. Vermählung in Berlin, Mniisier v. LuemS, Ärbeitercontractbruch. Homachrichte», Elnkommendeclaration. Müglitzthalbahn, Privalwohlthäiigkeit, Gerich!sverh>i»dlllngcn. Tagesgeickichte. Lotterielistc. Henrik Ibsen. uirdKnoieiipuirkl des Ganzen dildek, zu der Frage, od dcr ContraktS- brnck bcstcast werden soll oder nicht. Tie Sozialdemokraten ivie die Freisinnigen erklären die Sira'darkcit einfach für uiiannelniibar. aus menschlichen, juristischen, voltSwirihschafilichcii und Gott weiß welch' andere» Gründen. Für die Arvcilgcdcr und für Diejenige», die für das Blühen und Gedeihen van Gewerbe nnd Jndunrie ein Herz haben, ist aber das ganze Gesetz ohne Annahme dieser Bestim mung unannehmbar. Der betreffende Passus der NegicrungSvor- lage lautet: ,,Hat ein Geselle oder Gehilfe vor rechtmäßiger Be- Ls,r1 'WsirLsekuek, nur 2rON»PHt61'8tl'i188t) 18. Mittwoch.1 vvdiL Politisches. Am heutigen Tage reicht die Schwester unseres erhabenen Kaisers, die Prinzeß Victoria von Preußen, dem Prinzen Adolf von Schaumburg-Lippe die Hand zum Bunde sür'ö Leben. Das deutsche Bolk hat stets mit seinen Herrschern Leid und Freude gc- theilt, und fest wurzelt in den Herzen Liebe und Verehrung für das angestammte Fürstenhaus wie für das HauS deS ehrwürdigen Heldenkan'ers Wilhelm. So werden auch an diesem Tage Tausende ihre Blicke nach der Hauptstadt des Reiches wenden und dem hohen Paare ihre Glückwünsche aus treubewegler Brust senden. Mit Freuden ist es zu begrüßen, wenn die deutschen Fürstenhäuser immer enger und inniger uni das Kaiserhaus sich schaaren, wenn feste Familienbarche Diejenigen umschlingen, deren Einigkeit eine Bürgschaft für des Reiches Macht und Größe ist. Liebe hat die jungen Herzen zusammengesührt, Liebe möge sie verbunden halten alle Zeit, und Segen möge aus dem Bunde «sprießen für sie selbst, für Land und Volk! Selbst die gegnerischen Blätter müssen anerkennen, daß der vom Kaiser in Gnaden entlassene preußische Minister der Landwirth- schaft, Frhr. v. Lucius, die bei seiner Berufung in ihn gesetzten Erwartungen nicht getäuscht hat, daß er mit großer Geschicklichkeit sich hineingeardeitet hat in sein Amt und in demselben mehr leistete, als viele seiner Vorgänger. Wenn sie dann aber weiterhin an ihm tadeln, daß er nach seiner Berufung vom Freihandel sich abgelehrt und Vectbeidiger deS Schutzzolles und agrarischer Jn- teiessen geworden sei, so finden wir gerade hierin den Beweis, wie gut er sich in sein spezielles Fach hincingesundcn hat. „Amt bringt Verstand" ist ein altes und wahres Wort, wenn Jemand das ihm anvcrtrante Amt von Grunde ans zu erfassen und zu verstehen sich bemüht. Auch Lucius gehörte zu den Leuten, die sich nicht scheuen, im Alter noch zu lernen und frühere Jrrthiimer abzu- streisen. Als er die Schäden kennen gelernt hatte, an denen unsere Landwirthschast besonders in Folge der unter Friedcnthal zur Blnthc gelangten freihändlerischen Richtung krankte, zögerte er nicht, seine Pflicht zu thun und Mittel zur Gesundung und Förderung der seiner Obhut anvertrauten Interessen zu suchen. Leichter ist es freilich, aus einem allgemeinen Prinzip Zeit seines Lebens hcrum- zurcilcn und alle unbequemen, nicht recht dazu passenden That- sachen cnlwcder frischweg zu negiren oder aber für böswillige Er findung und Lüge zu erklären. Die Landwirthschast müßte kein höheres Interesse haben als die vollständige und wohlfeile Ernähr ung des Volkes, behaupten die Gegner. Gewiß ist dies ihre Auf gabe. aber man w>ch eö den Landwirthen doch kaum verübeln können, wenn auch sie zu dem zu ernährenden Volke sich rechnen und wie alle Leute für ihre Mühen und Sorgen etwas Greifbares in die Tasche stecken wollen. Wie berechtigt das Zögern war, die Vichsperre gegen Oesterreich ohne Weiteres aufzuhebcn, beweist das Gutachten der nach Ungarn zur Prüfung der dortigen Zustände entsandten Sachverständigen, die sich keineswegs für unbedingte Beseitigung aussprechen. Gewiß ist im Interesse weiter Kreise, besonder- auch bei uuö in Sachsen, die Freigabe der Fleischeinfuhr zu wünschen, und auch Minister Lucius wird sich Dem nicht ver schlossen haben, aber andererseits bandelt es sich um Krankheiten, die dem Viehstandc unseres Landes bis zur Vernichtung Gefahr drohen: nicht sowohl um Maul- und Klauenseuche, als vielmehr uni pestartige Epidcmieen. die bisher durch die umsichtigen Maß nahmen der Negierung von den Grenzen des Reiches ferngehalten sind. Ei» domo uovus, ein bisher ini politischen Leben fast ganz- lich unbekannter Mann, wird nunmehr den leergewordencn Minister sessel einnehmcn. Herr v. Heyden, 1839 geboren, wurde vom Landrath zum Landesdirektor in Pommern, weiterhin zum Regierungspräsi denten in Frankfurt a. O- befördert und im Jahre 1884 durch daS Vertrauen seines Kaisers in den StaatSrath berufen. Als Abgeord neter schloß er sich der konservativen Partei an. trat aber nur durch einige gehaltvolle EtatSreden aus dem allgemeinen Rahmen heraus. Begreiflich ist es. daß man im gegnerischen Lager, wo man einen Manu liberaler Färbung gewünscht und erwartet hatte, über diese Nachfolgerschaft wenig erbaut ist. Tie Jubelhymnen über den Sturz des vielgeschmähten Lucius verstummen, und die hosfnungs- srvkien Klange über den neuen Kurs, über die Wendung zum Bessern machen melancholischen Betrachtungen Platz über Das, was der Schovß der Zukunft in sich bligt. Weiß man doch, daß der neue Minister 1879 schon nicht nur die Börse als geeignetes Stcuerobjekt bezeichnete, sondern auch äußerte, der Nothstand bade wenig mit dem Roggenzell und den Hoden Roggen- Preisen zu thun; und der größte Konsument im Staate, nämlich das von der Landwirthschast lebende Publikum, müsse konsumtions- sähig erhalten werden. Aber aus der Thatsachc seiner Berufung, aus dem Wechsel der Personen glaubt man doch, auf ein Abweichcn von der bisherigen Richtung nach links, auf ein Eintreten des landwirthlchaftlichen Ministers gegen die Interessen der Landwirth- schaft hoffen zu dürfen, nnd in gewohnter dreister Weise stellt ihm das Mosse'sche Organ die Prognose, nur wenn er gänzlich breche mit der Schutzzöllnerci, werde er sich dauernd im Amte halten und den Dank de« Volkes erwerben. Der Mcinungswechsel, den man Lucius so höhnisch vorgeworfen hat. hier würde er mit Jubel begrüßt werden. Wir unsererseits hoffen nnd wünschen, daß der neue Minister in den alterprobten Bahnen unserer Wirthichaftspolitik bleibt und. wenn aus politischen oder anderen Gründen Opfer gebracht werden müssen, der Landwirthschast nicht mehr zumnthet, als sie tragen kann. Die Arbelterschutzkammission ist jetzt in ihrer Berathuna zu dem Paragraphen der Regierungsvorlage gekommen, der den Kern- cndigung des ÄrbeitsverhäliuisseS die Arbeit verlassen, so kann der Arbeitgeber an Stelle der Entschädigung eine au ihn zu erlegende Buße fordern, welche für den Tag deS Vertragsbruchs und irden folgende» Tag der vertragsmäßigen oder gesetzlichen Arbeitszeit, höchstens aber für 8 Woche» bis aus die .Höhe des ortsüblichen Tagclohns sich betauten darf. Dasselbe Recht steht dem Gesellen gegen den Arbeitgeber zu. wenn er von diesem vor rechtmäßiger Beendigung des ArbeitsvcrhällnisseS entlassen worden ist. — Ab satz 2: Ein Arbeitgeber, welcher einen Gesellen verleitet, vor recht mäßiger Beendigung deS ArbeitSoe-hältnisses die Arbeit zu ver lassen, ist dem früheren Arbeitgeber für den dadurch entstehenden Schaden oder die verwirkte Buge als Scldstichnldner nnt.verhaftet. In gleicher Welle hattet ein Arbeitgeber, weicher einen Gesellen an- uimmt oder behält, von dem er weiß, daß derselbe einem audeien Arbeitgeber zur Arbeit noch verpflichtet ist." Tie Streikes der Ictz- rcii Zeit haben bewiesen, daß in einer großen Zahl unserer Arbeiter der Rechtssiini, der ihnen eigenmächtiges plötzliches Verlasien der Aibeit verbieten würde, nicht wohnt. Während sie mit Aegns- augen daraus achte», daß der Arbeitgeber alle Punkte des Arbeits- Vertrages auf das Peinlichste erfüllt, glauben sie berechtigt zu sein, ans die von ihnen eiiigegangencn Vervsticvinngen mit souveränem Gleichmuth herabzusehen. Den, Arbeitgeber stand bisher als einzi ges Mittel nur die Klage ans Schadenersatz zu Gebote. Wie 'chwierig die Feststellung dcs letzteren ist, weiß ein Jeder, der in dre verwickelte» Verhältnisse eines großen gewerblichen Etablissements sich hinein zu denken vermag. Ward dann doch mit vielen Ai übe» und vielem Zeitverlust wirtlich ein verimheilcndes Erkenntnis; er stritten, so war der Arbeiter m den meisten Fällen nirgends »rebr ausznsinden. und war auch dies gelungen, io hatte der Kläger doch da» Nachsehen, weil leiten die Exekution von Erfolg begleitet war. Die eine Folge hiervon mußte sein, daß der Arbeitgeber lieber auf dieses Mittel verzichtete, und eine andere, daß dies Geiübl der Sicherkeit gegen Strafe auf das Gefühl für Recht und Billigkeit in unseren Arbeiterkleisen zersetzend und vernichtend einwirkte. Nu» will man an die Stelle des Schadenersatzes eine Buße für jeden Tag der vertragsmäßige» Arbeitszeit bis zur Höhe deS ortsüblichen TagelohneS treten lassen. Von anderer Seile ist aber darauf hin- gewiesen worden, daß der ortsübliche Tagelvhn, gewöhnlich des wirklichen Lohns, zn niedng gegriffen sei, um ctingcrmaßc» cm- vsindlich und abschreckend zu wirken, besonders den sogenannten qnali- siclrten Arbciler» gegenüber. Auch dürste letzteren bei einem Vertrags bruch tciiens dcs Arbeitgebers mit einer Buke von 1'/--Mark statt der sonst verdienten OMark wenig gebolse» <ein. EmpfehlenSwerth scheine cs vielmehr, den täglichen Dnrchichnittsvcrdicnst im letzten Jahre, der für die Unfall- und Jnvalidenkasten >a ohiiehin iestgestelll werden muß, zur Norm für die Buße zu wählen. Ferner bleibt die Schwie rigkeit bestehen, den zur Buße verpflichtete» Arbeiter nuszusiirdc» und den Betrag von ihm enizuzieben. und damit bleibt dem Arbei ter auch das Gcsübl der Strasflcheihcit, während er ieiiierseltö den Arbeitgeber sofort und mit Enelg haftbar machen kann. Hiergegen gicvt cs nur daS eine Mittel, das neulich bereits von deni Abgeordneten v. Stumm bei einem anderen Punkte der Novelle vorgeschlagen ist, nämlich die pfandweise Zurückhaltung eines Theils deS Lohnes oder die Beschlagnahme dcs noch zn ver dienenden bis zu emer angemessenen Höhe. Ilebrigxns enthält dieser Vorschlag gar »ichtS Neues. Ter von unseren Deutschfrci- sinnigc» mit 'v großem Stolz zu den Ihrigen gezählte alte Volks- srcuns Fritz Harkort hat ihn ui seinem Arbeitersptegel bereits Anfang der 70er Jabre gemacht. Aernschreib- und Aernsvrkch-Verichte vom 18 November. Berlin. Der Reichskanzler v. Eaprivi betriebt sich Ende d. M. nach Dresden, um dem König und der Königin von Sachsen seine Aufwartung zu machen. — Der neue Landwirt!)- schnftSnnnislcr v. Heyden, ein Halbbruder dcs Staatssekretärs im Reichsschatzamt, Frhr» v. Maltzabn, stellte sich in einer heutigen Sitzung des Staalsiiliinslerinms seinen College» vor. — Der Gc- wcrbesteucrgesctzcntwurs ist dem Landtage nunmehr zngegaiigc». Er soll bei der Veranlagung für 1893 bis 94 zur Anwendung kommen. Betriebe, bei denen weder der säbrliche Ertrag 1500 Mark, noch das Bctriebsanlagekapital 3000 Mk. übersteigt, sollen ge- werbcsteneifrei sein. Für den Betrieb der Gastwirtbschasten, Sckankwirlhschasten und dcs Kleinhandels mit Branntwein oder Spiritus ist noch eine besondere Betriebsstcucr zu entrichten, welche 10 bis 100 Mk. betragt. — Dem Landtage wird eine Novelle zur Kirchengememde- und Synodalordnung für die östlichen Provinzen zugchcii, wonach die von der letzten Äencralstniode vvrgcnommenen Aciidcrunaen zur Kirchcngcnicindcordmina die staatliche Sanktion erhalten sollen: die Aciiderimg, betreffend die Bcfngniß deS Patrons zur Ernennung cmcS Aeltcsten oder zum persönlichen Eintritt in den Gemeindekirchenrath. und die RechtSgiltigkcit von Beschlüssen der kirchlichen Gemeinde und Synodalorgane. — Der .SkaalSanzeigcr" veröffentlicht amtlich die kaiserliche Ordre vom 1. Mai 1889. betreffend das Schulwesen, sowie die darauf vom SkaatSministerium festgesetzten Vorschläge. Die Oidre sowohl, wie die Vorschläge sind bereits dieser Tage anderweit veröffentlicht worden. Tie Vorschläge haben unter dem 30. August v. I. die Genehmlgimg des Kaisers gefunden. Eine gemeinsame Bcrathung von Männern verschiedener Lebensstellung über die Reform des höheie» Schulwesens ist gegenwärtig ln Vorbereitung. Sobald ihre Ergebnisse vorlicgcn, wird an die Umgestaltung de? Lehr planes oer höheren Schulen hcrangetrcicn. Um die dem niederen Schulwesen durch Kaiserlichen Befehl zugewielenen Ausgaben zu erfüllen, sind zunächst Ergänzungen zum Seminailcsehnch anSgc- arbcitct worden, die so emgeiichtet sind, daß sic in allen Lehrer bildungsanstalten benutzt werden können, gleichviel, welches Lese- i buch sonst dem Unterricht in denselben zu Grunde liegt. Mittelst Königlicher Verordnung vom 13. Okt. d. I. ist die Einführung dieser Ergänzung in den Unterrichtsgcbrauch der Seminarien ge nehmigt worden. Die Ergänzungen sind zunächst in einer Auflage Von 48,000 Exemplaren erschienen. — Im Kellergeschoß eines HauseS unweit de» Linden fand heute die Explosion einer Granate statt. In der Werkstatt eines GelbgießernicisterS wurde altes Me tall eingeschmolzen. Unter dcntzclbcii befand sich eine Granate, welche der Meister für cnlladcn hielt. Plötzlich cxvlodirtc dieselbe lind zerschmetterte einen Lehrling, der ans der Stelle verstarb Ein Gehilfe wurde schwer im Gesicht verletzt, während der Meister mit unerheblichen Verletzungen davonkam. Danzig. «Prozeß Webr.) Bis jetzt sind 13 Zeugen wegen der Fersenaucr Melioration vernommen. Ungünstig lauteten be sonders die gutachtlichen Aussagen der Rcchnungsrcvisoreil und der Meliorationstechniker. Im Uebrigen wurde nichts wesentlich Belastendes vorgcbracht. In den mit Wehr's vorzeitigen Gehalls- entnahmen zuiaiinnenkängciidkn Betrugssällen fiel die Beweisauf nahme für Wehr günstig ans. Die Verhandlung über einen Ab schnitt der auf Betrug lautenden Anklage mußte wegen Erkrank- ung miSwärtiaer Zeugen vertagt werden. Nom. EriSpi wird in seiner bevorstehenden Rede u. A. auS- snhrcii. daß. wcmiMeline'sZolltarifGesetzjwerden sollte, mitFranl- reich keine wirthichastticke Vertrag-Politik mehr möglich sein werde. Zum Schluß der Rede werden sozialvolitische Gesetzentwürfe ange- kuiidigt nnd die Arbeiter gewarnt, sich in Streiks zu politischen Zwecken einznlaffen. M adri d. Hier wurde ein Leichnam ausgefunden, dessen Ver stümmelungen an Jack's Verbrechen erinnern. London. Pamell beschloß, rnbgiltig die Führerschaft der irischen Partei beiznbchalleii. — Tie Umwandlung der Firma Ba- ring in eine Ackiengesellichast soll in Aussicht genommen sein. Petersburg. DaS Kriegsministerlum plant die Errichtung einer großartigen Fabrik, in der jährlich 250,000 Pud Schwefel säure bergestcllt werden sollen. Für die Einrichtung dieser Fabrik sind Prelle ausgcsetzt. Tie Berliner Vörie crvffnete beruhigter auf den befrie digenden Ausweis der Rcichöbank nnd die festeren Abendnotimngeil der auswärtigen Botte». Das Geichätt war nnsangs iehr lebhaft; es landen größere DeckungSküufe statt. Später wurden die Um sätze ruhiger und die Kurse kvnnlen sich nickt ganz behaupten. Die neuen aus London gemeldeten Rückgänge für Argentinien und Uruguay üblen wenig Einfluß ans. Banken vielfach schwankend, DiS» koirtokommanditanthcile standen im Vordergrund des Geschäfts, deutsche Bahnen vorwiegend schwach, österreichische erholt, fremde Renten gleichfalls erholt, Bergwerke fest. Am Schluß wurde die Tendenz im Anschluß an weichende auswärtige Nvtirnngen matt. Ini Kaffaverkrhre Banken ruhig und meist etwas besser, Dresdner 2/e Prozent höher. Deutsche Bahnen schwächer, österreichische vor wiegend gut behauptet, ebenso Bergwerke, andere Jndustricpapiere dagegen schwach. Von deutschen Fonds 3 nnd tzVwrozenlige Wertste besser. Von österreichischen Prioritäten Silber gefragt. HM pW" . ' > /'.-IM ,!,D> '-ML - ^ rr ^ WWWWW S W Z. Aü ^ »»« Privatdiskont 5'/» Prozent. Nachbörse schwankend. — Wetter: ZL " «k SLön, früh Nebel, etwas kühler. Südwestwind vor««. ,sal«K. vieine Y4,7'>. «lolrtbk >>»,<). Al-Neoer sa.35. «iaatS- dndn 510,Lomdord»- »IL.VV. ««. P-iorttttk!i —. kimiiier rzr/,. E»i>»te« ZiN«-tl-maoe» KV7.L» ikacomvii «Ls.W. Fest. « » r i «. vrodoitk» ILckiln«.) «etzcv «er Silwcmbcr 25, 7». »er Mär.nHunt 25 M, ruhi». sviritil« «er Noucmbcr Ä.7S «en Mai-Aligusr W.L>, scsi, Rüböl per Novcmbcr 60,00, »er Miirz-Jmii 61,25. rnhig. » UI « e r « l> III. ««»duttr» «sal»y>. weit» z>cr Novemttr —» per März LI. Oiouaen «er MSiz 160, «cc Mai 157. Hrankfor » a. I><- i««eu»s.> itrr»>« 261 25. Siaar«». 210,10. t!oa>». >20 50. «alt,in —(?i»>ler 06.20. »«e,e. lloa. Okoldr. 89..D. Lite»»«» 200.70. vreSdu. vr 150,10. Ua-ra Gklsenlirchcn Fest. «-«ex. 'Abends.» ikredi, «03.00. «taaisbahn 211,00. Lombardei, lLS.OO. Nordwcs« 218,00. Markoatcl, 56.825. llng. Credit 052,00. Fest. OertltcheS und Sächsisches. — Ter Roth hat nunmehr die vormalige Rekter- ka ferne an der Reitbahnstraße vom Kvnigl. Finanzministerium erkauft, nachdem dasselbe den früher geforderten Preis auf 330,00« Mk. herabgesetzt hat. DaS bedeutende Areal soll u. A. mit zu Schulbauzweckcn verwandt werden. Ter abgeschlossene Kaufver trag bedarf noch der Zustimmung der Stadtverordneten. — Ter Rath hat beschlossen, der hiesigen Niederlassung der Grauen Schwestern die seiner Zeit aus 3 Jahre vcrwilliglc Unterstützung von jährlich 1000 Mk. auf weitere 3 Jahre zukom- mcn zu lassen. — Zur Ausnahme von stadträthlichcn öffentlichen Bekannt machungen wird der Rath Anschlagctafcln aus F'nlvlith an- schaffen lassen. Ter Preis derselben wird sich ans 2200 Mk. stellen. — Wie jetzt das König!. Finanzministerium bekannt g>cbt, findet die Eröffnung des Betriebes auf der schmalwimgen Prival- eiienbadn Zit tau-Oybin mit der Zweigiinie LertS- dorf-Jo irsdorf, deren Betrieb von der Staatseiscnbahn- verwaltniig übernommen wird, definitiv am 25. d. statt. — Endlich ist sie eröffnet, die langcrschnle Bahn durch das liebliche Miiglitzthal! Laß dieselbe langersehnt war, bewies die große Theilnabme der Bevölkerung, welche vorgestern Vor mittag die ErösilinngSfahkt mit vielen Freudenbezeigungen begleitete. Ter offizielle Fcstzng vereinigte in Mügeln die von Dresden. Pirna nnd den adjacncnden Städten hcrbeigekommencn Verlrclcr der Behörden und die Fcstgäste, um in dem Zuge, welcher aus zwei bekränzten »nd mit Fähnchen vcrlcheneii Scknndärbohnlokomo- tivcn und aus elf neuen irhöncn Wagen, worunter ein bckiänztcr Salon- und ein Musikwagcn, bestand, die lnmiiiliichell Fcstgäste und das von Pirna hcrbeigckvmmenc Stadtmnsitchor zn besördern. Zu nächst fand eine Besichtigung der neuen Babnhossanlagcn In Sta tion Mügeln statt, sowie deS neuen VabnhofSgebandcS daselbst. Die Unterlnnneliing der Bahn dort ermöglicht es, daß alle ei»- und aussteigcnde» und »ach verschiedenen Richtungen fahrenden Passa giere nie die Baimgelcise zu betreten brauchen, wodurch jeder Ge- sabr vorgcbcugt ist. Die Geleise der neuen Sektindärbah» liegen ans Dobnacr Seite nnd führen daraus gleich neben der bcloiniieir Müglitzstraße in das Thal selbst hinein. An dem Fesizugc belhci- ligte» sich Seilen der Küingl. Gcncraldirektion die Herren Fiiiailz- räthe Neumann. Dr. Schclchcr (der König!. Eommissar für diese Linie) nnd v. OLr, sowie die Herren Obcringeinenr Dr. Futsche und die Abtdctlimgsingcnieure Klette und Poppe, Negierungs- banmeister Hertel. .Hermann und Feige. Ferner waren er schienen Herr OberregiernngSralh AmkShauvtmaini von Kcsnngec aus Dippoldiswalde. sowie in Stellvertretung der Amls- hanptmannschajt Pirna Herr Rcgicriiiigsasscssor Tenbert, Seiten der Dresdner Handels- nnd Gewerbclammer die .Herren Eoinmcr- zienrath Haensel-Pirna »nd Stadtrath Schwee-Dresden, sowie die Herren Abl.-Eoinmtffare Schaaischniidt nnd Jrcnzel. Als wnltige Ehrengäste waren Leiten des Glaslnittcr und Geisinger Eomitces geladen die Herren Geh. Hofralh Ackcimanii. als Vertreter dcs 5. städtischen Landtags:oahlkrcn'es. Rittergutsbesitzer Otto - Naiiiidorf. ivwie e»ie große Anzahl sonstiger hervorragender Bürger nnd Ein wohner deS Miiglitztbalcs. Ungern vcrinißie man die Herren Land- tagsabgcordnctcn Advokat Schreck »nd May. welche seit den 25 Jahren, in welchen um Anlegung dieser Bahn pclilivnirt worden ist. im Landtage daS nun vollendete Unternehme» stets eifrig befür wortet und gefordert haben. — Gesuhlt von .Herrn Bahnvcr- walker Leincr in Uniform begann nun der Fcstzng seine Fahrt unter dem Jubel der Bevölkerung, welche sich zn beiden Leiten der Balm ausgestellt hatte und durch Blumen- und Fahnenschmuck an den Häipcrn »nd durch Zurufe ihrer Freude Ausdruck gab. In Station Dohna begrüßte der stellvertretende Herr Bürgermeister SN ^ rr «>L sx-. . WV W!- "/ r W ^ N ' 'N l'' - ? » j-. WS lMW ' ,Ni-'
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