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Dresdner Nachrichten : 23.11.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189011232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-11
- Tag1890-11-23
- Monat1890-11
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.11.1890
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.oder 'ijoOeiozaOliiu». «ur NMnb« eina^ulld n TLnst-. " Iiucko k»>« ««rbuidlimllit. 1 MMuüi-miiik» ,>cl>>iicu läminUt«»' 3L. Iah Ausl. L9,vü0 ig^astinnsUlll. jvdÜÜKsrNv Dresden, 1890. trrumo. Larl klLvI, vissSvu. Vsllstrssso 25. o. Nosso, M M. Lltwarkt, owpksllt als Akvaestv» r lLpj88tzNV ZsLIiiltztz, rwxouoliws uuck sekduo Sauäurdoit. ri««le»»ai»u, üokliof. Ltublirt I8S». L--W, r>IWl»«ck«IIS»8tl ich i.« s ir«rn8tviuüN<»«;lL E mit ülior r>'«>:>>t truolcuonO, uictlt liuSoll«. ^ 4Iliiillllt: IHmlenste. 10. /zmsllenst»'. IS, Keuvt.: stelnrllltistr. (8tlicki.OörIitL). ttilli. NlMtz, 8ckck<rl8ti'. 6, ompUeiilt 8eI>Iaf« oolt-V>Ioa^« in »rn'sser ^.usivalil, «nllono unä K 8«I«l«»v IIo»'ron-HVv»tvi» in seinen Ua88in8. » Koolisto Uoäionunz-! Villi^«tv Ureiso! K Ikorä. vorlLvk IVaedf. ^Vs'uüiLvälM§ mit. krodisrL^ev. MW Vvvülir M» ^v»»« X«tui «t!lue. I^M» rüt»11kl> ^uvtcin. 4 M«rItL8tr»8«v 4 <1'viN8prv6lt8toIIv 321). Llli«a«k- Todtensonntaa. Dr. Koch's Tuberkulosenheilung, Gemcindewahleu. vir» v^»«» Äcliengesellschaft, Gerichtsverhandlungen. Lvtlcricliste. Eiienbadntaris, Volkszählung. Krankenversichcluugr- „Ter faule Hans". »Tic Schöpfung". Sonntag, 23 Novdr. Voltttschr». Wenn die Natur abttirbt. wenn der herbstliche Wind durch dürre- iGeüst pfeifend dahinfährt oder die gelbgewoidenen Blatter am Bo» Iden in wildem Spiel einherjagt, wenn todesmüde schweres Gewölk loni Himmel bängt oder der Frost die herbstlichen Blüthen mit tödt- Ilichem Hauche streift, dann wandeln die Gedanken der Menschen auf »ernsten Bahnen. DeS TodeS rührendes Bild, welches draußen im Iweitcn Walde, über Halden und Auen, in Gärten und Feldern sich jzcigt, niahnt dringend, des eigenen Takeln« sinnend zu gedenken. !1nS dem Verrauschen und Verschwinden des sommerlichen Lebens. auK der Vernichtung alles Lebendigen in der Natur erhebt sich daS ewig-düstere Gesetz, daß Alles, was besteht, werth ist, zu Grunde zu lachen. Wohl mag der Gedanke an daS Ende aller Tinge, wo wir hie Antwort erhalten auf Hamlct'S trübsinnige Fragen, auch sonst Ion uns heranlreten, wenn ein liebes Kind unS entrissen wird, ein lobsterbendes Zweiglein. daS kaum emporgeketmt auSdcm Schooße des »Lebens, von einem Windhauch dahingerlssen wird in die weite» »Sphären der Unendlichkeit, oder wenn Eltern und Brüder. Freund in nd Verwandte in der Fülle ihrer Kraft dem Tode frühzeitige ISteuer entrichten — niemals aber drängt sich unS der furchtbar ernste Gedanke an Tod und Vernichtung mit solcher Macht auf, als wenn die ganze Natur ihr Sterbekleid anlcgt, als trage auch sie an dem Leid, das die Menschendrust bewegt. So bedarf eS kaum der kirchlichen Mahnung, heute am Todten > onntage Derer Izu gedenken, die auf dem Friedhof einer lichten Zukunft entgegen- Ischlmnmern. Längst sind wir cs gewohnt, an diesem Tage die »Grober unserer Lieben zu schmücken mit den letzten Bluinengabcn Idrs Jahres, denn der herbe Schmerz wird leichter verklärt in der igriinen lebenathmendcn Fülle. Es ist «in Gedanke voll rührender Zeetze, zu wissen, daß auch uns dereinst die letzte Statte, wo wir. ermüdet vom Kampf, Ruhe fanden, von liebender Hand gcschinückt ltverden wird. Aber hat unser Geschlecht denn Zeit für Pietät, bat Isie noch den alten deutschen Sinn für ernste Poesie? Verlor sie ßucht über dem Hasten und Jagen nach Gewinn und Aufregung, «u dem Wogen und Fluchen des täglichen Lebens, die weichen Eni jpsindiuigcil der Seele? Fast will es so scheinen, denn selbst aus dcr Feier des TodlensonntagS klingt diese Lehre. Mit vornehmen Mienen blickt ein großer Thcil der sogenannten «guten Gesellschaft Ihcrab auf die schöne, alte Sitte, daß an einem einzige» Tage die iGedonken des protestantischen Volkes gemeinsam im Reiche der iTodtcn weilen, mit cynischem Lachen verspotten die .vornrtheitslosen Freigeister" dcr sozlaldemokratiichcn Jugend den KultnS der Tobten, und selbst der Mittelstand bat den Akt der Pietät zu einer Mvdesachc ! gewandelt. Nicht mit einfachen, schlichten Zeichen der Liebe werden die Gräber geschmückt, sondern man sucht einander zu übecbletm iin Pomp und äußerem Schmuck. Dcr Tag ist zu ernst und schon Idic Majestät des Ortes sollte es verbieten, daß in der Ausschmück Imig dcr Gräber ein unziemlicher Wetlkamvf entsteht. Eine fromme ITHräne. ein stummes Gebet, ein schlichter Blumenstrauß — damit lici es getha» l Am heutigen Tage mag wohl so Mancher, im Hinblick aus die lAachrichien. welche auS Berlin über die großen Erfolge deS trefflichen l Forschers Koch in die Welt gelangen, mit bitterem Gefühle die Frage stelle»: Warum konnte die erlösende Thal nicht früher voll endet sein, vielleicht lebten dann die Themen noch, die hier unter dem Rasen schlummern. Vielleicht — ja! Aber e» ist vergeblich, in die Speichen eines Rades zu greifen, daS den Berg hinabrollt dein srit Ewigkeit festgesteckten Ziele entgegen. Nicht mit Bitter krit, sondern mit Freude und Dank ist eS zu begrüße», wenn in Zukunft die Gewalt jene» Würg-Engcls gebrochen ist. der die Mcnjchen in ungezählten Schämen dahinrasst. Es ist ein «Wenn mit dem dieser Satz beginnt, denn noch ist der Beweis nicht erbracht, daß da» Koch'sche Heilmittel all' >ene Hoffnungen zu erfüllen im Stande sei, die sich an die ersten Nachrichten von seiner Kraft geknüpft haben. Nicht Koch und seine Freunde sind daran schuld, daß cü wie ein Taumel über die Armen gekommen ist. welche an dcr Schwindsucht erkranktsind, sondern de» Ueberschwang etlicher Zeitungen war ein Bundesgenosse der übertriebenen HossnungS- sreudlgleit, welche ja gerade Lungenkranke stets im Uebermaße erfüllt. «Jeder vernünftige Meirich muß doch begreifen, daß eine zerstörte Lunge nicht mehr ersetzbar ist und daß ern neuer Blasebalg nicht dem Brustkasten eingesetzt werden kann", so drückte sich kürz lich ein Dresdner Arzt aus. Auch Pros. Albert in Wien und mit ihm andere besonnene Männer warnen vor übertriebenen Hoff nungen. ehe nicht die Zeit den nothwendigen Beweis erbracht hat. daß nicht vielleicht eine Reaktion, vielleicht eine fchädigeiide Wir kung aus den Gesammtorganismus auSgcübt wird. Professor Koch selbst hat in vorsichtiger Bescheidenheit in seiner Veröffentlichung das Wort .vielleicht" und «möglich" statt des apodiktischen «gewiß" und .sicher" gewählt. Ta muß eS auch Pflicht einer ehrlichen Presse sein, vor allem Ueberschwang zu warnen und namentlich darauf hinzuweism, daß Koch'S große Entdeckung keineswegs ein Universaltrünlleio gegen den Tod bietet, sondern vorläufig nur daS erste, glücklich vollendete Glied in einer Keile bildet, die vielleicht erst in ferner Zukunft die breite Pforte verschließt, durch welche die Schwindsucht unzählbare Schaaren in's Todesland trieb. Der heutige Tag hält die Gedanken gebannt l» der Welt des Vergangenen, er soll sie aber auch lenken tn dle Zukunft. Auf der Spitze der Pyramide im Parke zu Brauch, unter welcher da» Herz de» Fürsten Pückler betgesetzt Ist. findet sich der Spruch: «Gräber sind Bergipitzen der Zukunft." Wa» die Todtrn dort unten in ihren Gräbern «rrqngen. dg-, sollen »vir festhalten und sichern. Auch im politiichen und wuthjchastlicheu Leben gilt dieicr Satz, mabnend, daß Jeder seine Pflicht als Bürger erfülle nach besten Kräften. Nur daun kann eS möglich sein, Das, was wir von den Vätern ererblcn. dauernd zu bewahren. Große, entscheidende Ereig nisse bietet ia die nächste Zukunft in «»scrcin Lande nicht; dennoch aber dürfen wir uns nicht in ruhiger Sicherheit wiegen und jenen Elementen ungestört das Feld überlassen, die an bcm gcwaltsamcn Umsturz deS Bestehenden ein besonderes Interesse haben. In Kurzem stehen in zahlieichen Städten und ländlichen Geuicindcu Sachsens die Wahlen zu den örtlichen Vertretunaskörpern bevor. Wenn auch in den großen Städten die Gefahr infolge dcr bestehenden Wahlord nungen nur gering sein mag, daß Sozialdemokraten die Oberhand gewinnen, w ist diele Gefahr doch dringend i» kleineren Orten, ia Dörfern und Landgemeinden, in denen die radikalste unserer Parteien seitMonde» esing bemüht ist. ihre Minirarbcit zu vollziehen und sich den Boden zu ebnen. Die Apathie und Nachiäisigkcil der Lrdnunas- parleien ist hierbei ihr wirkiamilcr Bundesgenosse. Statt sich agitatorische Elemente vom Leibe zu halten, statt ihnen In wirksamer Weise entgegenzulreten. überlasse» sie ihren Gegnern geinüthSrnhig daö Feld. Aber damit nicht genug: während die Sozialdemokratie ihre Hecrsckaaren vollzählig zur Wahl fuhren und durch schönste Koutrvle jeden noch so lauen Anhänger zur Erfüllung seiner Wahl Pflicht drängen wird, bleiben die «Vertheidigcr dcr Ordnung" mulhig rn Hanse und sind nachher, wenn sie das Wahlresultat ans den lärmenden Tcnwnstraliviien der Sozialisten cnnhrrn aus's Höchste erstaunt. «Ja. wie ist das nur möglich?" so tönt eS dann. «Wir Konjervalivcn sind doch hierorts weitaus In dcr Majorilät!" Ja, allerdings sind die geehrten Herren in der Majorität, aber diese Majorität jaß während der Stimdcn der Wahl binter'm Kaffee am warme» Oien, und io ist cs wohl erklärlich, daß konservative Land- gemeinden sich eines sozialdrmokratischen Gemcindcralhcs und aller damit zilsaiiimeiihängciidcn Woblihatcii erfreuen! Möge daher die Mnbiinng, sich bei den beoorjlehcuden Gemcmdewahlen seiner Pflicht zu erinnern, nicht aus steinigen Boden sollen! i Davos. I Koch unseren 22Z. Aeruschrelb- und Aerujprech-Bcricht vom 22 November. Berlin. Der «Reichsmzeiger" veröffentlicht amtlich die Verleihung des Großkreuzes des Nolhen Adterorbeus an Tr. Koch. — In dem bri Berlin gelegenen waldreichen Bvrvrt Johannis thal wird zur Anwendung des Koch'schcn Heilverfahrens gegen die Tliberculoie ern medizinisches Institut errichtet. — Ter Pariser Arzt, Dr. Henri Schaffer, telegraphirt dem „Figaro" aus Berlin, er habe Pros. Koch, Tr. Llbbertz und die v. Bergmano'iche Klinik besucht, was er dort grsehcn, erscheine so übernatürlich, daß die ganze Autorität v. Bergmann's solches kaum wahrscheinlich machen könne. — Aus Bonn wird dagegen gemeldet: In dcr chirnrgischcn llnivcrsitülslliiiik beginnt Pro». Trcndclcnbnrg vor 200 Studirrn- den, vielen Reizten und Professoren soeben Einspritzungen an 40 Kranke». Von neun gestern bevanvelten zeigten einige-io Centi- Gcad Fieber, andere zweifellos Tuberculöle blieben rcakllonsfrei. Berlin. Tculscdland hak soeben das sranzösiiche Proteltorat über Madagaskar, Frankicich das englische Prolckiorat über San sibar anerkannt. — Der „Ncichs'iiizoger" vc»vffcullicht die zwischen der Reichsrcgiernng und der englischen Botschaft in Bcclin wegen der Abtrelling des Küneiigebicics zwischen den Flüssen Umva und Rovvuma, sowie der Jivcl Mafia an Deutschland und bezüglich der Abfindung des Sultans von Sansibar Ende vergangenen Monats gewechselten Violen. Darnach zahlt die Ncichsregierung bis zum 31. Dezember d. I. in London 1 Millionen in Gold. Bis daliin erhält der Sullan von dcr Tcutich-Ostasrikanischeir Gesellschaft die jcnige Zahlung aus den Zöllen, aus die er noch den bestehenden Ablnachungen Anspruch hat. Die Gesellschaft räumt bis zum 31. Dez. alle von ihr benutzten Waarenhäuser n»d sonstigen Ge bäude. die Eigenthum des SuliaiiS sind.— Ter Rücktritt Vohscu's von dcr Leiluug der Tculsch-Ostasrikanischen Gesellschaft erfolgte nicht wegen des Vertrages mit dem Reiche, sondern aus Gründen, die mit seiner späteren Stellung in der Gejelljchast Zusammen hängen. Berlin. DaS Abgeordnetenhaus setzte die Berathung des Einkommensteuergesetzes fort. Richter (freu.): Die ganze Steuer reform lasse nur.die Steuerzahler mehr bluten. Aus der Arndc- riliig des Tarifcs erwüchsen den Gemeinden schwere Nachthcilc. Die Eibschastslleiltrvorliige sei schon so guk wie begraben. Tie neue Finanzpolitik lause uus enie Dotlriiiig des lnndwillhschciftiichcil Ostens auf Kosten des industrirllen Westens hinaus. Gegen die Sozialdemokratie helfe die Reform nichts. Dazu müsse man er» die jetzige Wirtbschasisvolitik anfgcbcn. So lange dieselbe soitgc- setzt werde, sage er zu allen Sleuervorlagen: 'Nein I" Fiiianzminijlcr Tr. Miguel proteslirte dagegen, daß man den Vorlagen einseitige Interessen unterlege. Bei einer Steuerreform liiiiffe eö sich darum bandeln, den Grund und Boden zu entlasten und das mobile Ka pital stärker hcranznzichen. DaS System der persönlichen Steuer müsse weiter ansgcbaut werden. Durch die Verwcndungsbcstim- inuiig sei das Entscheidungsrecht der Volksvertretung in weirem Umfange gewahrt. Eine richtige Veranlagung der Steuer nütze auch den Gemeinden und gleiche den Nachiheil reichlich aus. dcr ihnen aus dem Forisall dcr linieren Steueriuisen erwachse. Er sei überzeugt, datz die Reform das Wohl deS Landes erhöhe. Hegte er diese Ueberzcugnng nicht, so stände er nicht an diesem Platze. (Beifall.) — Weiterberatbung Montag. Berlin. Die „Post tritt phantastischen Meldungen über eine ungeheure Erbschaft entgegen, die dcr bisherige iciudwirlh- ichgstiiche Minister Dr. Lucius gemacht habe und denn Benag sich früher dcr Bestclicrung entzogen habe. Die Schwiegermutter des Dr. Lucius. Frau Souchah, ist im Januar in Wiesbaden unter Hlmerlnffung eines allewingS bedenkenden Vermögens ge storben. Dasselbe war aber, wie amtlich scstgeslellt ist, zur vollen Höhe cingeicvotzt. — De», Bundesrathe ist der am 26. August mit der Türkei abgeschlossene Handelsvertrag mit einer erläuternden " mkjchrist zugegangen. — Der Obermundschcnk des Kaisers, Graf v. Pücklcr-Burghauß, erhielt daö Großlreuz deS Sachs. Albrrchtö- ordenS. Bochum. Die bentlgc Nummer der Bergarbeiierzeitung bringt eine Fülle von Angabe», um die vorhandenen Miizstände zu beweisen. DaS Herbeigebrachle Material bezieht sich aus das Nullen, die Schlchtdaucr rc. Las Blatt folgert anS der großen Unznkrzedenheit, daß der folgende Streik eine ganz gewaltige Aus dehnung gewinnen müsse- HaderSlcben. Bei den hiesigen Stadtvcrordnetenwahlcn wurden sümmtliche Kandidaten der Tcuischen gewählt. Prag. Der Landtag leh»te den Antrag dcr Minorität auf Uebergang zur Tagesordnung über die Culturrathsvorlage mit 158 gegen 63 Stimmen ab Nom. Nach vorläufigen Berechnungen wird der italienischen Negierung bei dem morgenden Wahlen eine Mehrheit von 320 bis nähme der Anleitung 3ö0 Stimmen Zufällen. ' ^inoerlckNot mni-vc-i, wi Durch Dr. Gclbke in Dresden bewogen, Hit Prost Kurort in hervorragender Weise berücksichtigt. 23 Flaschen Lymvbe sind für iäinmtliche Aerzte »n Schweizerhosc ein- getroffen, woselbst die Jmpsung bereits begonnen hat. London. Ter Geirndte Urnguatz's erklärt im Aufträge des Präsidenten der Republik, datz Uruguay sortsahren werde, die Zinsen und Amortisanonsanoten seiner Anleihe zu bezahlen Sansibar. Die beiden Mörder der während des Auf standes in Kiiwa um s Leben gekommenen Beamten der Deutsch Ostasrikanischen Gesellschaft, Krieger und Hessel, sind ermittelt und hingerichlet worden. Bilbao. Ein kleiner Veranügungsdampfcr von Las Palmas (Canarische Inseln) ist in der Nähe dieser Stadt unlergcgangm. Eiwa 20 Personen, die sich auf den Ccmarischcn Inseln als Eur- gäste aulhielten. sind ertrunken. D,e Berlincr Börse eröffneie in reservirter Haltung und die Kurse waren nur wenig besser als gestern zum Schluß Später ermatlelc die Tendenz, von Kassen ausgehend. Ums mgreichc Rea lisationen, sowie auch Blancoabgaben fanden statt. In der zweiten Börsenhälfte veranlaßten steigende Pariser Nolirungen wieder eine Befestigung. Las Geschäft mar in Banken und russischen Werthen sehr belebt, andere Gebiete wenig beachtet, Franzosen auf gün stigen Wr-chciiansweis steigend, auch böhmische Bahnen anziehend. Ostpreußen stark schwankend, fremde Reuten besser, Bcrgwecke un entschieden. Im Rasjaveikelir Banken und deutsche Balnicn ruhig, österreichische Bahnen besser. Jndnstrieoapicre fest, Sächsische Stirk- niaschliien 1V-- Prozent höher, Deutsche Fonds anziehend, ebenso österreichische Prioritäten. Privatdiskont 5'. , Prozent. Nachbivrse schwächer. — Wetter: Regnerisch. Südwestwind. » r a n r f 0 r« ». «. im,,»»«., <»r«i« LSI n». LU.lo. ««»». IM S«. »aiiUer E,-«»er »«,5». ««e,e. Ullü. »,i»r. Ä.5U. »itk„t, 208.50. Lee«»». Sk. >51,00. Laue« —. tHclseiikirchc» —. gesi. « Ie ». iAbn>»».> Lee»«» 20S.Z0. S>a-»«dal,» 288,75. Sowdarte» 1ZZ.75, Skordwcft 218,00. vlarloole» 5S.15. Ung. llrcdi» 850,25. schwach. « , rI ». >«chli>».) Rciiir 01,87. »»Irl», 104.55. At-'Iener 08.10. S»„l». bah» 516.25. Lombaeae» 807.55, »». VrtorlUUen —. Lvanicr 71. E,o«ic» <82,81. oitamaar» «07,50. VScombie . Behauplct, 0 « r» ». *ro»»Ne» <««»,».> «elze» »er oiouembcr « SO. »er Mtrz.Aimt L5.S0, brhauvtrt. Svlrilu« «er Ro»1ir. 88.00. »er Mai-A»ll»ft 10,25, ftrigrnd. Oiudöl vre Nooeullirr er,25. per März.Iuui 61.50. bkhauptci. » a,«, e », »>. «robuttn, iSnanhi. Welt,« per »tppcmter —, per März «»„«» »er Mtrz 100. per Mat 156. OertttchrS nud Sächsisches. — Dem Med. prakt. Biesold in Reinhardtsgrimma wurde das Ritterkreuz 2. Kl. vom Albreckts-Oiden verlieben. — In dcr Handelskammer zu Plauen i. V- hat die Verkehrs- Kommission über die Etiisühmilg des Zonen tarifcs bcz. die Emiäßigung dcr Pcrsonentarüc auf den sächsischen Staalscisen- bahnen ein sehr interessantes Gutachten erstattet, welches umsomehr Beachtung verdient, als dcr Ha»del?k»miiicrsekrctär in Plauen, Landtagsabg. Kirchbach, mit Recht als dcr beste Kenner unseres Eisenbalin-BudgelS gilt. Tie Komniiffion ist zu den, Einschlüsse gelangt, zu beantragen, die Handels- und Gewcrbckmnmer in Plauen i. V- wolle sich dafür verwenden, daß der Effcnbabn- pcisonciltarif unter gnuidsätzlicher Beibehaltung des EntjerniiuaS- inaizslabcö, soweit möglich, vereinfacht und in den ersten drei Klassen um mindestens 37'/o Proz. dcr bisherigen Preise für einfache Fahr karten, die 4. Klaffe um 25 Prozent ermäßigt weide. Mit diesem Beschluß wird also der Verbilligung und zugleich Vereinfachung der Personeniarise das Wort gcrcdest ein Zonentarif aber grund sätzlich verworfen. Die von der Kommission ausgestellte Rechnung kann als unrichtig nicht bezeichnet werden. Es wird vor Allem dargelcgt, daß die Verzinsung des Anlagckapitalcs dcr sächwchcn Staalseiscnbahnen nur einen Ucberschuß von höchstens 21.202,000 Mk. erivrdert, während der wirkliche Üebmchuß 36.l3l.632 Mt. betrug. Eine Herabsetzung der Fahrpreise für einfache Fahckarten nur bis zur Höhe des jetzigen Preises der Nückfabrlärlen würde nur einen Ausfall von etwa 3.650,000 Mk. zur Folge haben und von dem über die Verzinsung dieses An!agckavitalcS hinaus vorhan denen Ucberschuß von >1,810,620 Mk. obgchcn. Von den übrig- bleibenden 8,200.859 Mk. könnten die Fabroreise um weitere 25 Prozent, alio bis auf die Hälfte des gegenwärtigen Preises ein facher Fahrkarten, herabgesetzt werden. Dann würden immer noch 2,883,087 Mk. übrig bleiben, um damit die Rente aus 4,195 Proz. zu erhöhen. Mit Rücksicht auf den Wegfall des Freigepäckes — dieser ungerechten Besteuerung der ungevcurcn Mehrzahl dcr Rei senden zu Gunsten weniger — sowie aus eine selbst nur ganz mäßige Steigerung des Personenverkehrs würde die Verzinsung des Aniagc- kavilals sich trotz jener starten Ermäßigung wahrscheinlich immer noch aus 4,895 Prozent bringen lassen. .Hiernach könnte selbst die Tilgung dcr Staatsschuld mit 1 Proz. noch bestritten werden, ohne die Verzinsung des AnlagckapitaleS in Frage zu stellen. Hierher ist aber auch noch zu berücksichtigen, dag das Anlagekapital noch als voll in dcr Berechnung sigurirt, während cS ja zu einem großen Tbcile schon getilgt ist. Es ist gewiß noch wcnia bekannt, daß die gesamnite sächsische Staatsschuld nur noch Olli Millionen beträgt, während das Anlagekapital der StaatSeiicnbahnen iM'/L Million repräsentirt. Wenn die Kommission demnach die Heräbictzung der Tarife nur um 37' o Proz. (statt um 50 Proz.) bcantracft. so leiten sie dabei nur Rücksichien aus staatsmianzpoiittschc Bedenken, welche dem Verzicht aus einen großen Einnahmc-Ueberschust nn Interesse besonder« dcr Steuerzahler entgegcngestcüt werden können. — Für die Volkszählung läßt dcr Stadtrath gegen wärtig an die Zähler, welche sich freiwillig gcmeldek haben, die nöthigen Unterlagen vcrthcilcn. Dieselben bestehen in einer Legi- timntivnskarte, die am 4. Dezember erlischt: einer Verordnung des Ministeriums dcS Innern, einer Anweisung für die Zähler, einrr roßen Menge von Hansliallnngölisten und einer Eontrolliste für ie Zahler. Die Zählbcrirke sind so begrenzt worden, daß auf den einzelnen Zähler etwa 30—40 Haushaltungen kommen. Ans den Mlbogrn sind im Ganzen 19 Rubriken anszufüllcn, sic betreffen kamen, Alter, Geschlecht, Familicustand, Geburtsland. Religion, Beruf, Stand. Erwerb, Staatsangcbörigkcit, etwaige Gebrechen u. I. w. Eme besondere Rubrik behandelt die am Zählungstage vorübergehend Abwesenden. Die «Zähler haben die Haushaltnngs- listen in den Tuge» des 28. bis 30. November persönlich an die HauShaltungSvvrständc civziigcbcn und vom 1. Dezember von Mittag» an wieder einzuholm. Spätestens bis zum 2. Dezember Abends muß das Einsammlunnsgcichäft beendigt sein. Umfänglich wird das Geschäft für solche Zähler, welche den Stand in Erzich- unaö-, BiidungS-, Heil-, Verpflegung«-, Strafanstalten. Gefäng nissen, Kasernen. Gastbösen u. i. w. auszunehmen haben. Die den Hau«-- und Anstaltslisten beigcsügtcn Erläuterungen sind klar und faßlich, sodaß der Eintrag rin Allgemeinen nicht viel Schwierig keiten verursachen wird. Erleichterte^ würde aber die Keiintniiz- S ro- , wenn der Druck derselben zweckmäßiger eingerichtet worden wäre. Er geht nämlich quer über das ganze
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