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Dresdner Nachrichten : 29.11.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189011293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-11
- Tag1890-11-29
- Monat1890-11
- Jahr1890
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- Dresdner Nachrichten : 29.11.1890
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8elm Hrnilse Vletortutru»« I Etodn a. V»tEd»o»»trM» I »ruxüidl« Li, L«I»t ^e!>ten!vi!er- ttiinlizellukv Mr Herren mul Onwen. 35. Jahrgang. Nufl. 59,000 Stück. SpeeisI-rsdrUc 'M <8 «Ni»»» LpectsI-radrUc xepttigtai Lioxtolmnrlcoll IM» xopi-ilgtar 8j(>->olmirrlc6ll klsuva d. vr^ Lsikerstr. 17 (kkrospreedüllsedllM 1141), «mpOttlilt !,o«onc!srs aus Out v >'»« UI,,*»«- ru 1 5i« ki«t/i««i ItOi». «NMio OuttllNkvi» Uil6 .jvtjor ärt. Dresden, 1890. ILuLL^srks. !ji simoldoson, inoetnrnmelio W 6Iit>iore, Aristo»«,Ilora- ^ pboim, Llirnmikans, 8vm- tlt irlionions. liai-monilcrr«, ij Olcariims, Uarmmsiuin«, ^ Violinen. 8aitrm etc. ote. Koten xu allen moelurn. Alrmilccvoilco», Istantasio- k nitilcol uüt Llii8ilc in reiel,8ter In^rvald Icnutt man dilli^t bei MUs«MkM, !> 8eb!o88-8tin88ö 14. VXAMAS«««««» klL8VLLrv» zeclsr Lrt »ns «len bedeutendsten (ilasliiitten des ln- und Auslandes, emptebleo in reiekbnltixer I.»8«.aI>I VVMl. irttil L 8nl,n. K Aieaaiarltt II. k'ern»«!,» »UV. IlvritL LM^ner iLniän-s' Parnell - Skandal. Reichskanzler "»»» OeIeI» Nrngkt. Gistprozcß Schrön. Politisches. Es gehört zu den recht wenig erfreulichen Ausgaben, a»f An gelegenheiten des politischen Lebens einzugehe», deren Charakter durch eine der widerwärtigsten Handlungen, durch die Entweihung des häuslichen Heerdes, bestimmt wird. Aber der Skandal, in welchem der Liebling der englischen Freibeitsmänncr, der Führer der irischen Unabhängigkeitspariei. Herr Parnell, die leitende Nolle spielte, zieht immer weitere Kreise und droht eine Tragweite zu erlangen, die sich vorläufig noch gar nicht übersehen lässt. Es scheint fast, als wen» der Makel, der auf dem irischen Führer ruht, eitdcm er die Würde der Häuslichkeit verlebte, Irland um seine Freiheit, die libmalc Partei Englands um ihren Sieg und den alten Gladstone um keine Aussichten ans die einstige Nebcrnahme der Negierung bringe» soll. Mas da momentan in England vergeht ist siir den beschränkten Untcrthancnversland einfach nnbegreislich. Wenn in Deutschland ein Abgeordneter sich ein ähnliches Vergehen, wie Parnell. z» Schulden kommen liehe, für welches überdies der gerichtliche Schuldbeweis erbracht iit, dann würde man denselben, ob er konservativ oder klerikal, freisinnig oder sozialdemokratisch von Farbe ist, ohne grosse Höflichkeit ans NcichS- oder Landtag hinauskomvlimentirrn. So ging eS beispielsweise dem freikoiffcr- Viniven Abgeordneten Wehr, dessen Vergehen wesentlich gemildert wurde durch die materielle Nnthlage, in welcher er sich jahrelang befand. In Frankreich allerdings kann man cs erleben, daß Leute, die wegen Betrügereien und anderer fauler Geschichten in Zucht häusern Wolle spannen, späterhin zu emenfesten Stützen der Ne gierung avanciren. In England, in dem Lande der Sittenstrenge und Tugend, da hätte man doch erwartet, daß die Auflehnung der öffentlichen Meinung stark genug sein würde, de» eheichänderischen Parnell dauernd auf'S Trockene zu sctzcn. Man hätte auch vor allen Dingen erwartet, daß Parnell selbst die von ihm durch sei» ganzes Leben vertretene Sache Irlands höher stellen werde, als seine persönlichen Ziele, und daß er nicht plötzlich seine ganze Ver gangenheit in einer Wciie desavonircn werde, die sein ganzes linderes Auftreten nur als einen Ausfluss des politischen Ehr geizes, nicht als eine von sittlichen Zielen getragene That erscheinen lisch Schwer mag es ja sein, einer erträumten Krone zu enkiagen, schwer, in der Vollkraft des Schaffens in den Nebel des Privat lebens zurücknisinken, ober immerhin doch leichter, als mit be flecktem Schilde im Kampfe für eine als heilig gepriesene Sache sin Vordergründe zu stehen. Sollte Parnell aber dennoch zum Rücktritt veranlaßt werde», so hat ec durch sein langes Sträuben bereits jetzt den Beweis erbracht, daß er nur gezwungen, nicht iceiwillig eine» Posten ansgiebt, ans dem nur Makellosigkeit und Ehrenbnstigkelt weilen dürfen. Tie Nachrichten, welche bisher über die ganze Geschichte der letzt.» Tage aus England vorliegen, sind überaus unklar und in ihren psychologischen Zusammenhängen schwer verständlich. ES ist nicht klar, warum die irischen Abgeordneten, trotz aller Abmahmiiigen von befreundeter Seite und trotz des energischen Protestes der ein flußreichen, katholischen Bischöfe, Parnell abermals an die Spitze ihrer Partei stellten. Mag derselbe auch noch so große Fähigkeiten besitzen, mag der Fortschritt der freiheitlichen Bewegung Irlands größlcittheils seiner Fähigkeit und keiner Tbatkrast zu verdanken sein, ko dürften sich doch innerhalb der Partei unschwer genügende Erwtzkräflc haben finden lassen, um den Freund der Sünderin. O Slica wenigstens so lange zu ersetzen, bis über der jüngsten Aiif- ,age von Tristan »nd Isolde einiges Gras gewachsen ist. Der alle Gl dstone, der trotz seiner sonstigen Greisenhaftigkeit einen höchst entwickelten Geruchssinn besitzt, hat nach einigem Zögern, während dessen er wohl den Ausspruch der öffentlichen Meinung abwarkelc, gethan, waö das Klügste war: er hat sich zum Anwalt der bedrängten Moral gemacht und seinem bisherigen Freunde sozusagen die seidene Schnur geschickt, mittelst deren der Privatmann Parnell den Politiker Parnell an den Nagel hängen sollte. Tie seidene Schnur hatte, wie eö in civil,sirten Ländern üblich ist, die Form eines Schrcibe- bricseS, in welchem er anSführt. daß das Verbleiben Parnell'S in der Führerschaft der Irländer im höchste» Grade schädliche und vernichtende Folgen für die grüne Insel haben, daß nicht nur viele und erprobte Freunde des Homerulcs in arge Verlegenheit gerathcn müßten, sondem daß er selbst sich gcnölhigt sehe, eventuell die Leitung der liberalen Partei mcdcrzulegen und sich in's Pri» batlebcn zurückzuzichcn. Diesen Klageruf des verzweifelten Greises hat Parnell nicht einmal für »othwendig befunden, leinen ver sammelten Parteigenossen vorzulegen und aus diesem wcht gerade sehr vornehmen Wege zunächst seine Wiederwahl durchgcsetzt. In dessen hat aber das nachträgliche Vckaniuwerden von Gladstoue's geharnischtem Schreiben eine Anzahl von irischen Abgeordnete» doch etwas kc'psschni gewacht, lind in neuerlichen Zusammenkünften macht sich das Bestreben geltend, den bisherigen Parteiführer »och zu einem freiwilligen Verzicht zu veranlassen. Aber Parnell letzt allen derartigen Bohrverslicben eine eiserne Gemüthörude entgegen. Was kümmert s ihn, ob «Philipps graue Haare weiß sich färben?" Hat er doch sicherlich, seit ihn Gladstone während seiner Ministcr- schast in Kilmainham cinsperrte, an persönlicher Zuneigung siir den großen Greis wenig gewonnen. Die Irländer selbst sind in höllischer Verlegenheit, denn Parnell war der einzige, wirklich slaatsmännische Kopf, der den Exccnirlcitälen eines O'Vricn und Lavitt gegenüber ruhig Blut behielt und sich trotz der mannig fachen. ihm gelegten Fallstiicke politisch am Wenigsten kompro- mOktute. Tie irischen Abgeordneten zögern und zögern mit ihrem definitiven Entkchluß. indem sie vorgeben, erst vorher noch die Stimmen der in Amerika befindlichen Parteigänger vernehme» zn ^ I-etlviMiireii-^tseiillitiit! ß OröKkts ^nknvulil in ullcin ?>'M8lr>Mn. Z A CSe«e1»»nr»eIivoI1« Hviilx »ton. ^ Lsrnkarä küäi§sr, » kummi-8v!mlur, I»Ni I»ui L«»i , > » *1 IinN i*« Ii«-. Uranos I'nkiilclaMr xn billiae» I'romc-n. i r. ,Iom.XltlUktt'lU). eniplitchlb xui >>iili<-en und s,rirlctis«:iion Ikewu vnri»i«r- »In lmitmm dar I-ei,chti>Zc(>jt, Koliriiiüt. und lAer-nux. <«i »I»I von I «tp. von Eavrivi in Dresden, Stadtvcrrndiieiemvahl. Stadtuerordnetensitzlmg, Milttüretat, Naltirpredigcr Gnttzett, Scheibenichützenoall. Gerichtsverhandlungen. A H Uonk 8LrtM§,M»ilirl'.l 1!» li. .MlMr. K ^ «-X »2-* '<« >« -w ->r »s.2 >ik -X 'jk smttmbettd, Novbr. sollen. Tie Situation wi,d hierdurch ein wenig komisch, die Freunde ParneÜS ihm fernerhin die Stange halten, was lehr wahrscheinlich ist, so muß Gladstone sich, um sich nicht selbst Lügen zu strafen, ziirückzieheu und sein Interesse der privaten Rübcncultur in Hawnrden zuwendcn. Es hängt also, wie die Times etwas höhnisch, aber nicht unrichtig bemerkt, vollständig von der Gnade des ehebrecherischen .Hauptes einer verbrechciiichcn Verschwörung ab. Gladstoue's politische Laufbahn abzuichließen, eure Thalsache, die sicherlich zu den sonstigen Eigenthümlichteiten Gladstoue's nicht übel passen würde. Unübersehbar sind die Folgen, welche iiir England ans diesem Conslikt erwachsen können. Schon jetzt hat der Fall Pamell der Sache der Liberalen und der irischen Homeruler übermäßig ge schadet. Kommt cs zu einem dauernden Bruch uns zum desini- tiven Rücktritt Gladstoue's, so ist zunächst eine Spaltung im irischen Lager unvermeidlich und auch das konservative Kabinet des Lord Salisbury feiert einen Triumph, wie es denselben bisher noch nicht zu verzeichnen hatte. Ter Ministerpräsident wird sicherlich ^ die Gunst der Lage ansnutzcn, um das Unterhaus anfzulöken und l Neuwahlen auSznschrcibe», welche eine erhebliche Verstärkung der beiden Regierungsparteien, der Tories und der liberalen Unionistcn, sowie d,e Dccnnirnng der Irländer zur unvermeidlichen Folge hätte. Tritt alle,dings Parnell, wenn auch nur dem Zwange, nicht dem eigenen Triebe gehorchend, doch noch zurück, so hat zwar Gladstone bei seinen Lindslenten die Aureole eines Eato erlangt, aber gleichzeitig ist auch das eiserne Band, welches ihn mit der Partei der Iren verband, für immer gesprengt. ES gilt hier der alte Spruch: Wenn Zwei sich zanken, freut sich der Tritte — wenn Parnell und Gladiione sich in den Haaren liegen, können Salisbury, Balfonr und Harlington gcinülhsrnhig ihren Rubber Whist spielen. Zeruschvcid- nuv Aeniwvech-Bericht vom 28 November. Berlin. Der Kaffer kehrt morgen Abend ans Schlesien nach PvlSdam zurück. — Geaeraladjnlant Generalleutnant v. Witlich ist ans Fianknlrt wieder hier cingelrvfsen, wohin er sich begeben hatte, um dem Grvßycrzon von Luxemburg anläßlich dessen Ne- gicrungSantiittcs ein .Handschrcib-'e ,» übencichcn — v. Mlinicl wncde heule von der Kaiserin Friedrich empfangen — Aiffang Tc- zembcr findet in Bcttin ans Beiina»» oes Kncgsininisleis eine Konfercn; kämmt! cher Ehorgeneralärzre k'att, welche sich mit der Frage der Anwendung des Kock scheu Heilmittels beschäftigen wirb. Pcinz Wilhelm Karl August von <:cha!lmburn-L!vpc erhielt das Großkrenz des Rothen Ablerordens. Prinz Friedrich Georg Wilhelm Bruno zu Schaiuiiburg-Lippe den Rothe» Adicrvrdcn I. Kl. — Der Bnndesralli hat geile n AilSsubruiigsbestimmangeir nun In- v.'Iidiläts- und A liersvcrsichemnaSgesctz angenommen und der Chem nitzer Tünger-Abfnkr-Geiellschaft das Recht zur Ausgabe von Aktien nntcc dem geletzücken Mmdestbelrage ertheilt. — FinKövc- nickcr Ansrnhrvrazcß hat das Ge'chwarencngericht läinmtlichc An geklagte kür schuldig befunden uno diese zn Zuchthausstrafen in der Tauer von l bis 5 Fahren und Gesangnißstrasen in der Tauer von 2 Monaten bis -t Fahren -neckanitt. Berlin. Ter «Reichs inz " giebt eine Darstellung, wie sich nach dem neuen Etat dis siiiiiiiiesle Verbälkniß des Reiches zu den Bnndesttaaken darstellt. An staid »lernden und cinmaiigcn Aus gaben ersordertder »eueEtai einen Mehibedark von 46.tt Millionen, zn dessen Deckungen zunächst eine veranschlagte Mchreinnalnne von 15.!) Millionen zur Verfüg.mg fleht. Ferner soll zur Deckung der Mehrausgaben über den Betrag von IR> Millionen hinaus von den Zöllen und der Tavaksstener des FahreS I8'.!'k1tt eine Summe von 10,2 Millionen znrückbchattcn und für eine gleich hohe Summe von Zinsen der Rcichsscbuld dicics eine Mal verwand! werden. ES sind also 20,4 Millionen durch Erhöhung der Malrikiilarbeitrüge zu decke». Hierdurch verschlechtert sich aber nicht das finanzielle Verhaltittß der Bundesstaaten zum Reich, denn bei dem vcran- , ichlagten Mchccrirag der Zölle und Tabaksstcucr, der VccbcmichS- ! steuer von Branntwein und der Rcichsstempelabgaben, weiche aesetz- mäßig nicht dem Reiche vcrbieiocn, wild sich der Betrag der ilevcr- weiinngcn um 02.8 Millionen erhöhen. Tie Einzelstaalen er halten al'o vom 'Reiche 12,4 Pttlliviicn mehr, als sic an dasselbe abiührc». Fm linfendcn Fahre hatten sie umgekehrt 0,6 Millionen mehr an daS Reich zu zahlen, als sic von demselben eihielton. Wien. CzcchischericitS wird die Meldung vom Rücktritt Taasfe's verbreite!. Sein Nachfolger werbe der Statthgltcr von Böhmen. Gra» Tlmn, dessen Potte» der gegenwärtige österreichische Gesandte in Dresden, Graf Ehvtek, übernehme» tolle. Die Nach ncht bedarf der Bestätigung, Rom. Ter radikale ärcviilirlc Ferrari sandte an die Kammer eine Jntervellotwn an Crispi ein. in welcher er von der Re gierung eine Fntecprctattc'ii gewisser Bestimmungen des Allianz- Vertrages zwischen Italien und den Eentialniachlen verlnnat. London. Ter Dauivser «Wcstbmnc", von Kassa in der Krim ! nach Dünkirchen mit Getreide »ittcuvcgs, sank am 25. November I im Schwarzen Meere. Von der Besatzung sind »nr der Kapitän ! und 4 Mann gerettet. 20 Personen werden vermißt. — Parnell > wird beute ein Manifest an das irisch«" Volk erlassen. Er bittet i dasselbe, mit seinem Urtheil zurnckzuhalten, bis cs das Manifest gelesen habe» werde. Bukarest. Gestern Abend wurde hier wieder ein starker ' E'dstvß verspürt. Mehrere Häuser bekamen griffe, ein Neubau ist cingettarzt, doch sind Menschen nicht verunglückt. Warschau. Der verhaftete Gärtner Bacrinsky hat die Namen ! der beide» an dem auf dm Warschau-Blomberger Balm vcrüvkcn Raub inord Beiheiligie», welche er einige Tage nach der Thal bcher- ! berate^ angegeben. Beide haben eine verbrecherische Vergangenheit. . Ter eine ist bekannt durch de» »n vorigen Fatne an dem Kassner der Scheibler'schen Fabrik in Lodz verübten Raubmordes. Die Polizei rst auf der Spur des Versteckes der beiden Verbrecher. Newyork. Dillon erklärte in emer Unterredung mit einem Reporter vor seiner Abreise nach Cincinnati, Gladstone halte die Schlüssel der Situation in den Hände». Dillon sicy zugleich die . Nothwcndigkeit durchblicke», daß Parnell sich zurückzichc. Tie Berliner Börse ietzic mit höheren Kursen ein, doch ! machte sich bald Neolisationslust bemerkbar. Dann verstimmte der Rückgang der russischen Noten und die Geiammthalliing ermattete. Die anfänglichen Kurssteigerungen gingen rasch wieder verloren, ' nämentlich für spekulative Banken. Deutsche Bahne» matt, auch Wenn . österreichische ließen später nach: Fonds unterlagen Raffen matt, andere ausländische nur geringen Schwankungen. Auch in Berg werken vollzogen sich Rückgänge. Fm Kassavcrkehr Banken schwach bchanvtck, Effenbal.nen nacbgebend. Bergwerke gleichfalls schwach. Jiidnilriepaviere still, sächsische Stickmaschinen 4.90 besser. Ocster- reichische Prioritäten schwächer, öprozentige Goldprioritäten an- aebolcit. Privaidiskont 8 Prozent. Nachböcse matt. — Wetter: heiter, kalt, Nordostwind. w t e a. lAbtiidS.c 6»>»I 0!>8,M. SlaalSbalin xrr.üo. r'om»ar»e» lSZ.oo, Nordwes» XlS.vo. Marknoien Sü vu Uaz. »redi» a.'co.oo. Bcscslin». « <> r » ». cSLlutz. Rente Sö.aä. rixleld! UN L',. AtoNener R.S7. «loatS- b-ibn M.cill. Llimdnc-Ic-N Mi.r'5, Prtorltntei, —. Sdanicr 71 ,4. »addier »88,75. I. tlomadkn M.oa Edeomvie —. Rildtg. « - r » ». «rodutteu ISidluhy weireu »er Roncuiber L6 80. der Mär,c-N»»> ck ln, fest. Svtrt»>S vcr Ruvemdrr 87.25, der Mai-Rugnst 8!),75, dedanpici. Rubül per November 88,50, per März-J»»i 85,50, scst. d> cu n e r » a »c. «rodukirn iStt-Iuli . wrtze» der November —, »er März 828. Rociaeo Vcr März 158, vcr Mai 155. London (Produkte» > Bericht!, «ttctreidc r»t,ig. Weizen sictia. Nndcics fest, unverändert, russischer Hafer mitunter »heurcr, ziemlich gcsragi, — Wetter: Schnee, LertlichcS und Sächsisches. — Rcntant Eduard Hops beim Amtsgericht Leipzig wurde znm EonimissionSratti ernannt. — Zum eitlen Male in seiner Eigenschaft als Kanzler des Reichs hat Herr v. Caprivi gestern Dresden vetreicn. Seine Ankansl erfolgte Bormittags 44 Uhc 12Minnteii mit dcni fahrplanmäßigen Schnellzug über Zosicn-Elstcrwcrda ans dem Böhmffchen Bahn- Hofe. Taselbst hatte» sich zur Begrüßung eingesnnden: Ihre Ercellcnzcn preuß. Gesandter (tzraf Tönhoss mit dem LcgativnS- setäctär Prinz Licbncnvskv, Durchlaucht, KriegSwiiuslrr Gras Fabriee. Gchciimath v. Metzstch und ein preußischer Otsisier. Sobald der Reichskanzler, der d>e vrcuß, Generatsnuisorm mit Helm und Ria »lei trug, dem Salonwagen entstiegen war und die Herren beglicht batte — in seiner Begleitung befand sich der persönliche Adjutant Hauptniann r>. Ebmcycr — stimmte das zahlreich erschic neue Publikum.Hochrufe an, die sich aiff dem Adsabrtsplatz wieder holten. Herr v. Eavrivi, der in seinen Gesichtszügen mehrtach an seinen großen Vorgänger erinnert, dankte mir sreundlichcm mitz- türischen Gruß. Ja bereitnekender köcclalicher Hoseguipagc begab er sich zunächst an der Sette des Grasen Dönhoff nach der preuß. ZV.sgndtghe.it auf dcr Göthcstraßc. Bald erictiien ec sodann im Hotel des Kriegsministcis Graten Fabriee ans der Secstmße. um daselbst an dem Dejeuner a io iourelietto thcilzunchmcn. Dasselbe dauerte bis Uhr. Thcilnclimcr wacen im uevrigcn: der Gast geber mit Gemahlin. Ihre Excelleiizen die Staatsnnniner v. Noslitz- Wnllwltz. Tr. v. Gerber, v. Thüimnel, Tr. Schnrig. die Gesandten Preußens, Oesterreichs, BahernS. GrasTönkoff. GrifEhotek, Frei herr v. Nnttbamincr. der russische Miiiisterresieeitt Geh. Rath v. Mengden, der englische Geschäftsträger Slrachcv. Esy. mit ihren Legations- und Botschaftssekretäre», Gchcimrach v. Mctztch, Legi lionörath v. Friese», Generalmajor v. Minckwitz und Gemahlin »nd Rittmeister v. Ovpcn-.Hnldenbera. Gcaf Henckel v. Donnersinarek und Geniahlm und Nittmeincr Graf Fabriee. llcack Aushebung der Tafel bcgab sich der Reichskanzler um I Uhr zur feierlichen Audienz in das Königl. Nesidenzschloß. Taselbst halte die Hcrremvachc vom Garderciterregimeiit in Paradeuniform Aufstellung genommen. Unter Führung des .Herrn Kammerderrn und EcremonieiimeislerS v. Mctztch betrat der Oieichskanzlcr, mit dem schwarzen Adlcrorden geschmückt, den Audienzsaal, woselbst der kleine Dienst, bestehend ans de» Herren Generaladiulanl Gencralmaior v. Hodenbecg Oberhosmeister v. Watzdorf ifür den noch in Libyllcnort weilenden Herrn Oberkammecherrn Exe. Grat Vitzthum! und der dienstlhncnde K nninerherr v. Eattowitz Zeuge der herzlichen Begrüiznng Sr Nlajcttäl des Königs und des Reichskanzlers waren. Bei d>eser Gelegenheit überceichle Le. Majestät der König dem Reichskanzler den Väv-oldcn der Rantenkrone. Diese höchste Ordensanszeccl,- mmg erklärt sich daraus, daß Herr v. Eaprivr bereits die Groß kreuze anderer Souveräne besitzt. Hanptman» v. Ebmeyer erhielt das Ritterkreuz 1. El. ocS AlbrechtsordcnS. Stach der Audienz bei Ihrer Maiestät der Königin machte der Herr Reichskanzler Besuche bei den Prinzen der Königlichen .Hauses, während inzwischen Karten in der preuß. Gesandtichllsi abgegeben ivnrsen. Um 0 Uhr holte ein königlicher Galawagen den 'Reichskanzler znm Schlai: ab. woselbst ihm zn Ehren sin großen Speiieiaate der 2. Etage Galaiatel zu 00 Gedecken statlfand. An demselben nahmen Thcil: der preußische Gesandte Graf Dönhoff. Legalionsiekceiär Prinz Ltchnowskn, die Königl. StaatSmiiiisler General der Kavallerie Graf Fabriee, v. Noslitz Wallwitz. Dr. v. Gerber, v. Thüimnel, Da. Sehurlg, dcr Generaladjutant General der Infanterie v. Rudorfs, die Gencraileulnanks v. Schweingel, Schnrig, v. llteuhcr, v. Kirchbach. Generalmajor v. Minckwitz, der Generalmajor Larraß nndderjGeh. Rath v, Metzich. Urach Aushebung der Tafel trat der Reichs kanzler 7 Uhr 00 Min. vom Leipziger Bahnhose die Rückreise nach Berlin an. wvielbst bekanntlich heute Hr. v. Caprivi ein diplo maiffches Diner giebt. — Tie gestern stattgcstmdciicn Sladrvcrordncten- Wahlen nah,ne» einen dnechweg ruhigenBerlans. Nicht weniaer nIS 14 Candidaicnliste» ivaren von den verichiedencn Vercinen lind Corporation«:» ausgestellt worden, unter einander zeigten dieselven aber mir geringe Abweichungen. Am meisten schienen die Wahlvor schlage des Conscrvativen Vereins und der vereinigten Bezirksvec eine seitens der Wählerschaft gewürdigt zn werden. Die Wahl betheiligung dürste nicht größer geweien sein als andere Jahre, ja eS ichicn, als brächte man der Wahl sogar geringes Interesse en! gegen. Bis 12 Uhr ist f.,st an allen Wahlslelle» von einigennaßen And a,ig nichts zu bcmerlen gewesen, aber von da an ist die Be theilignng eine etwas lebhaftere geworden, vbschan sie nrch halb 2 Uhr. affo nahe am Schluß dec Wahl, an einigen Stellen die vorjährige Höhe noch lange nicht erreicht hatte. Eine» der erste» Wühler, dcr alsbald nach Eröffnung des Wahl-Lvkalc-s ernhien. war Se. Königl. Hoheit Prinz Georg; Se. Königl. Hoheit hatte im Restaurant «Znm Gäniedicv" am Ferdinandplatz zu wählen. Ein schönes fürstliches Beiwiel für Erfüllung der Bürgerpflicht! — Von ansässigen Kandidaten wurden gewählt und erhielten Stimmen: Kaufmann Thümmler 6107, Kanzleisekrelar Gehh 6099, Avothekcr Müller 6000, Schneidermeister Nissen 4817, Tischleroberineislcr Kaschcck 4617, Kaniinann Stein 4109, Hand schnhfahrikant Gnieiner 4420, Kamm am Günther 4211. Eom- merzicnralh Mcnz -1089, Gürtlermeister Heimbold 0801, General- ngent Schwarz OO'xi, Wachswaareniabrikant Kranic 0199, Privat mann Bober 0Z>8>, Ferner craielkeu Stimmen: Lcsscr 2987. Seid er 274l, Lehmann 274.'. Reichardl 25l>6, Erncmann 222t, Herold 2082. Heinzc 1406. Heiilschel I loO, Wetzet 1097. Eisenach 4392. — Von » nansässi gen Kandidaten wurden gewählt und erh'cltcn Stimmen: Kaufmann Behrens 6162, Apotheker Friedrich 6087, Hofmth Tr. Osterloh 6082, Tischlermeister Lungwitz 6030, er« 'S
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