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Dresdner Nachrichten : 30.11.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189011309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-11
- Tag1890-11-30
- Monat1890-11
- Jahr1890
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- Dresdner Nachrichten : 30.11.1890
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qaid. -Mch IS nintiltta »e »äckui nieinz ctiade emaeiantner VcdM» kein» «ervmdlichkeit. ... / neliine» mmmMch»' < --Zellen dlaunirn iikl>mk» sann all« «ermttlrjuiiaSiicUe «rnwrechilell» Ni '>, 35. Jahr^g. Aufl. 50.000 8l»^önig^ol5insLn1v. ksbrilc v. contodüvtisrn Dresden, 1890. « p» s <» k» S7 s o Z Lroislrston krall» unä tüirneo. Lrrl?1au1, vrescleo, IVallslrsssv 25. 8 M! »r.S« «e»! vorrüelicks, Lus cksn fglnvtsn rrinorikim. Drlnclcell xrofe-rbitzstv S-Ileoal»» L>k»rrv, 100 Ltüek L Äarß 8V Ltz. voi >. V. Vodrso, 8<mlr«e k. ««N^«l. — Tn^Niiellleli. «INlr.-I. L'srlrvnlLttlstvn, Lguaroll- unck Ool-I'ai Kon in 'Indes. Sari VlvElvmaa«, »oriietorant, tit»«»>It> ^»rlendl»>,>>>! I» u»ä ^mallriiülr«»»« 18, >cu>>I»>11: Ilklnrlili^I!-»,»>> <km>It NUrM»>. E ?srä. SsrlLeli ÜLclikolMr ß ÜVoiud.incklnni', mitLrokierkjtnbo» ^ » Mvr1tL8tl »88V ^«r»8I»l v^U8t. sri.^ Uocviibr tue roilio Xisturnoino. fjij —— ^ük>ltl> kl i n. —— ^ „lllVLltävlläLllk". Lv>iollooi>-V«rmittollllls kür ckie „I»r«-a»-r Alaoli, Ivkten", ckon .,ltrv»««Iavr-»nrvlkvr**, sovrio kür r> .o anckvren 2oitungon. ttllrrtdrleke kra'l». „luvLliäenÄLvk". !r Kövcntcker Prozeß, sozialdemokratische Agitation und ArbciiseinstcUungen. Hofnachrichtcn, Volkszählung. LaiideSkulturralh. Neue «»«»». FßkttH»«. Straßenbahn, Kellnerversuinniluiig. Giiwrozeß Schrön, Gcrichtsvcrvandluiigcn ' -- . ... ... . . .- - - Sinsonie-Eonce-t. Gasttpicl Carl Svntag's. Politische«. Ter Prozeß aegen die Aufrührer von Köpenick hat nach einer Zechandluna von mehreren Tagen sein Ende erreicht mit der Ver» rthellung sämmtlicher Angeklagter. Die Unruhen in der einstigen lkesidenchadt der Hevellersürsten. die namentlich am 20. März ihren Höhepunkt in dem gewaltsamen Ende eines pflichtgetreuen Ordnung«- samten erreichten, sind noch in frischer Erinnerung. Tie Lumme der Ereignisse küßt sich kurz in den Worten des Staatsanwalts zuiani- fueiffassen: „Eine große Menschenmasse rottet sich zusammen, ver höhnt die Polizei, verübt Gewalrthätigkeiten gegen die einzelnen Solizeibeamten. schiebt auf dieselben, johlt und lärmt mehrere Abende hindurch in den Straßen. Erst einer starken Militärmacht, hie schließlich aufgeboten werden mußte, gelingt es. die Rübe und Ordnung wiederherzustellen und die anständige Bürgerschaft vor der krawallirenden Menge zu schützen." Es ist nicht der Vorgang au sich, der die Aufmerksamkeit fesselt, denn in uiffercn Tagen sind vir ja an Tumulte und Straßen-Skandale hinlänglich gewöhnt, xS ist auch nicht das tragische Beiwerk, daß das Gespenst des kodeS seine dunklen Schwingen damals entfaltete, wohl aber muß Idcr Umstand, daß unter den Urhebern de« Skandals ein« ganz Ibesonders rohe Gesinnung zum Ausdruck kam, sowie die Zeichen, Ausständigen verbunden waren und behielten nur solche Leute, die Men Vereinen sernstanden. Hierin sehen die Sozialdemokraten eine Herausforderung ihrer Arbeiterorganisationen; sie vermuthen, wenn auch grundlos, daß die Freiheit der Arbeiter, Jachvereinen anzugc- hören, angetastct worden solle und wolle» cs dcshalb ans eine Kraft probe ankommen lassen, von der sie onnehmcn, daß sie für ganz Deutschland vorbildlich sein werde. Man dars gewannt sein, wel chen Verlauf der Hamburger Conslikt nehmen wird. Wie derselbe aber auch ausgeht, io wird man in dem Zusammenhalten der Arbeitgeber nur ein Zeichen einer gesunden Politik iche», voraus gesetzt allerdings, daß dieselben nicht durch Ucbergrisse in das durch die Verfassung gewährleistete Vereinsrecht sich die Shmpathiecn verscherzen. Wenn auch im Allgemeinen die Arbeiterbewegung wenig akute Erscheinungen ausweist, .so dark man es sich doch nicht verhehlen, daß eS an vielen Stellen unter der scheinbar ruhigen Oberfläche fortglimmt. Sv hat vor einiger Zeit das Organ der rheinisch west fälischen Bergarbeiter einen Artikel veröffentlicht, in welchem ein neuer Streik dieser so eminent wichtigen Berussklasse in Aussicht gestellt wurde. Die sozialdemokratischen Blätter haben Gelegenheit genommen, jede Schuld an dieser Bewegung von sich abzuweiscn, m , -m . ! es liegt kein Grund vor, ihrer Erklärung zu mißtrauen: wobl aber tvelche den Vorgang nicht als ein Werk, wohl aber als eine indirekte^ man sich hier, wie bei den Köpenicker Ausschreitungen, de« Gefühls nicht erwehren, daß em innerer CausalneniS zwilchen der sozialistischen Propaganda und den Blasen, welche die Bewegung iFolge der sozialistischen Propaganda erscheine» lassen, die Vcran- llassung geben, bei diesem Thema einen Augenblick zu verweilen. I.Tie Polizeibeamten müssen geärgert werden", „Die Polizisten I sind Bluthunde", solche und ähnliche Aeußerunqcn sind in großer Zahl von den Attentätern gethan und gerichtlich fcstgestellt worden. ES prägt sich hierin ein wilder, anarchischer Haß gegen die bestehende Ordnung aus, deren Organe die Männer sind, welche die Uniform der Polizisten tragen. Die Stellung dieser Beamten ist nicht leicht. Sie haben eS nicht nur Tag für Tag mit denjenigen Auswüchsen der Menschheit zu thun, welche unsere Gefängnisse und Zuchthäuser der Bergarbeiter zieht, vorhanden ist Sätze, wie der folgende: „Die Löhne sind im Beigleich zu den Dividenden zu niedrig, die Kohle ist Nationalcigenthum und dem Bergmann gehört die Aus beute, nicht dem Capital; der Bergmann will unabhängig von dem Banne der Beamten sein, das Maß ist voll" und ähnliche Aenßer- ungen klingen verzweifelt ähnlich, wie die Brusttöne, mit denen anderen Orten die Menge rcgalirt wird. Air glauben nicht. an ... daß die Drohung zur Thal wird, zumal wenn es gelingt, die inter bevölkern, sondern sie haben auch die Antipathie empffndsamer dauernde Abstellung aller Mißstände seilenS der Regierung und ' Wi ' ! Leute zu ertragen, die ihnen oft genug bei der Ausübung ihre« Berufs, sei eS auch nur ans falschem Mitleid, hindernd cntgegentreten, statt ihnen bei,»siehe«. In Köpenick waren es keineswegs bloß diejenigen Elemente, welche man unter dem Namen der „Bassermann'schen Nachtgettalten" ehrend zusammen zufassen pflegt, die sich mit Flinten und Knütteln bewaffneten und in ihrem Haß so weit gingen, daß sie einen unglücklichen, wehrlos gemachten Wachmann mit 14 Wunden zerfleischten, sondcm cS fanden sich aus der Anklagebank auch Leute, die niemals, zuvor mit den Be hörden in Konflikt gerathen waren und deren Leidenschaften nur durch eine gewissenlose Agitation aufgcstachelt sein konnten. Lag doch ein irgendwie packender Grund zum Aufruhr überhaupt nicht vor. denn das Verbot einer sozialdemokratischen Vnlksversammlung. welches kurz vorher erlassen worden war. ist schwerlich genügend, um die Bolksmassen zu Tod und Vernichtung zu treiben. Worin siegt denn nun ober daS eigentliche Motiv? Auch die Gegner der Sozialdemokratie werden sich dagegen verwahren, den Führen» der selben irgendwelche persönliche Schuld beizumessen. Ihnen wild der Putsch sogar im höchsten Grade unangenedm gewesen sein, zumal cs gerade wenige Tage vorher von Seiten des Kaiser« aus gesprochen war, daß den berechtigten Forderungen der Arbeiter Gerechtigkeit widerfahren solle. Aber andererseits dars nicht ver kannt werden, daß der größte Tbeil der Bevölkerung von Köpenick, wie dies aus den Wahlergebnissen hervorgeht, zum Gefolge von Singer und Sradthagen gehört, daß die fortgesetzten Reden der Agitatoren «ine starke Erregung in die Bevölkerung trugen und daß diese Erregung die Haupttriebfeder des KrawalleS gcivesen ist. Die Vorgänge in ihrer Geiammtheit sind und bleiben daS unbestreitbare Resultat agitatorischer Verhetzung. Wenn man die Schlciiße» öffnet, muß die Ueberichwemmung eintrcten; wenn die Fluchen dann Fluren und Aeckcr vernichten und Menschenleben zerstören, dann ist eS leicht, diese Folgen von sich abzulehnen mit der Erklärung, man habe nur dem ausqcdörrten Boden frische Nahrung zuführen wollen. Selbst eine eiserne Disziplin, wie sie deren die Sozialisten sich rühmen, vermag nicht die Lcidenschaflen zu zähmen; sie ging in Köpenick in die Brüche, und sie wird noch oftmals in die Brüche gehen. 2n den, Kampfe, welchen die Sozialdemokraten gegen die be stehende Gesellschaftsordnung führen, schien cineZeitlang. vielleicht unter dem Einfluß der mißlichen wirlhschaftlichen Verhältnisse, wenigstens insofern eine Ruhepause clngetreten zu sein, als irgend bedeutende Autständc nicht zu verzeichnen waren. Dies hat in der letzten Zeit an einer Stelle eine Aenderung erfahren. In Hamburg und Umgebung, wo eben erst der Streik der Bauarbeiter zu Ende gekommen ist. ist eine neue Arbeitseinstellung veranstaltet worden, welche 6000 Tabakarbeiter umfaßt. Dieser Streik itt von der Sozialdemokratie zur Parteisachc erklärt worden, doch ist cS nicht dieser Umstand allein, der ein besonderes Interesse wachruft. son dern auch die Thatsache. daß die dortigen Arbeitgeber der Tabak branche sich zusammengeschlossen und mit einander solidarisch erklärt haben. Fürst BiSmarck hat einmal das Wort gesprochen, daß die ArbeitgederstrelkS viel größere Nachtheile für die Arbeiter bringen können, als alle Organisationen der letzteren jenen zufügen können. Eine entscheidende Probe auf dieses Exempel wird ,etzt in Hamburg gemacht. Die Arbeiter hatten über eine dortige Firma die Svene verhängt, obgleich der Verein der Arbeitgeber sich zu einer Vermittelung bereit erklärte und die betreffende Firma die gefor derte Lohnerhöhung im Betrage von 10 Proz. bewilligt hatte. Infolgedessen entließen die vereinigten Fabrikanten alle diejenigen Arbeiter, welche ln Gewerk- oder anderen Beruf-Vereinen mit den durchBerallaemcineuing der bereits für die stiatiichenWertem An griff genomnienen Reformen eine friedliche Lös.mg emirelen wir«; aber andererseits liegt eS doch im allgcme neu Interesse, zur Vor sicht zu mahnen, damit rechtzeitig Vorkehrungen gegen die unüber sehbaren Folgen eines allgemeinen BergaibeilcrauSm werden. Aber auch die Mahnung sei an dicie jüngsten Volt>anm- »iss- geknüpit, daß die Klasse der Arbeitgeber aus Kränen sich Mühe gebe, de» Arbeitern die Mvalichkeit einer freundlichen »ud ourköimnl'chen Enstcnz zu verschaffen. Herz haben — das ist das beste Reeept! Fernschretb- nnd Akrnsprrch-Bertckue oo.n .0 November. Berlin. Ter Kaffer trifft morgen früh wieder in Berlin ein. — Der Kronprinz und die Kronvimzessin von Griechenland verlassen Anfang nächiter Woche Berlin wieder. — Tie „Nordd " erklärt die in offiziöse» Blättern enthaiiene Mitlheilung des „Moni teur de Rome", die rnropüiiche „Haule fmcincc" verweigere Italien jede weitere Untcrilütznng. als vollständig anS der Lust gegriffen. Geriichnveise verlaute!, der diesseitige Bvlichaster am Petersburger Hofe. General v. Schweinitz. we>de nach seinem gestrigen ffi'iäh- rlgcn Tienstinbiläi»» sein Abschiedsgesuch erneuern. — An Stelle dcS bisherigen griechrichen Gesandten am hiesigen Hofe, VtachoS, ist Cleon Rangabe, der Sobn des früheren Gesandten in Berti», bisher Gesandter in Petersburg, ernannt worden. — Die Kocb'schen Versuche, ein Heilmittel gegen Tlvhthcrie zu gewinnen, nehmen, wie verlautet, einen überaus günstigen Fortgang. — An der bevor stehenden militärärzttichen Temonttration des Koch'schcn Heilver fahrens — 2 -5. Dez. — werden auch die Gcnerilärzte der sächsischen, bayrischen und würtiembergischen Armeekorps theitnehmen. Stabs arzt Dr. Phuel hat wegen seiner Verdienste um bakteriologische Leistungen und um die Demonstration des Koch'scben Verfahrens den Trtcl Proffssor erhalte». — Ter „NcichSanz." veröffenilicht die ÄttSführungSbestimmimgcn des Jnvalidiläts- und AltcrS- versicherungsaesctzcS, welche die Befreiung vorübergehender Beschäf tigter von der Besicherung-Pflicht und die Eiltwerlbung und Ver nichtung der B arken betreffen. Vorübergehende Tienstlci'luiigcii sind als eine die Versicherung-Pflicht begründende Beschäftigung nicht anznsehen, wenn sie von iotchcn Pcrioncn. die berufsmäßige Lohnarbeit r'ibkrhanvt nicht verrichten n) nur gelegentlich, insbeson dere zu gelegentlicher Aushilfe, b> zwar in regelmäßiger Wieder kehr. aber nur nebenher und gegen ein geringfügiges Entgelt, welches »um Lebensunterhalt nicht allsreicht und zu den Ver sicherungsbeiträgen nicht i» entsprechendem Berhätlniß steht, «') zur Hilfeleistung bei Ungiücksfällcn oder Verheerungen durch Natur ereignisse verrichtet werden. Ferner, wenn sie von solchen Bcrnss- orbeilcm. die in einem regelmäßigen, die Vcrsichcrilngspslicht be gründenden Arbeit«- oder TicMtoerhältniß zu einem beliinnnlcn Arbeitgeber stehen, ohne Unterbrechung diesc-Z Verhältnisses bei anderen Arbeitgebern nebenher, sei es nur gelegentlich »nr Aushiltc. sei cS regctmäßlg. verrichtet werden. — Der Landeseisenbalmrath wird in seiner Lmung vom 9. Dezember u. A. über einen Antrag bctr. die Ein'ührung cilieS allgemunenAusnahmetarifcS für Stciii- und Blaunkohlen. Coaks. Brennholz. Torf. Erze aller Art nnd Kalksteine bercithcn. — In der Presse wurde jüngst über die in Folge mangelhafter Fragestellung an die Geschworenen eisolgte Freffprcchnng eines der vorsätzlichen Tödtnng eines Menschen über- mhrten Angeklagten berichtet. Nach seitens der preußischen Justiz verwaltung veranlaßten Nachsvrschuiigcn ist ein solcher Fall von einem preußischen Schwurgericht nicht ermittelt worden. — Der bc- rübmlc Weiße Saal dcS Berliner Schlosses soll dicien Winter znm letzten Male als Festraum dienen und dann vollständig »mgebant werden. „ ^ Berlin. Die „Kolomalztg" bringt cmen mtercstantcn Be richt Emin Paschas au» Tavora vom 18. August. Er empfiehlt darin die Schassuiig eines festen Stützpunktes für die deutsche Macht im Innern Ostasiikas nnd schlägt dasür Tabora vor. Von Unterdrückung der Sklaverei im Innern könne für setzt keine Rede sein, dcigegen sei der Sklavenhandel und die Sklavenjagdcn rück sichtslos zu unterdrücken durch militärische Macht nnd geschickte Benutzung und Förderung gewisser Humanitär wirkender Mission»- onstalten. Tabora als Centn»» sei mit 150 Soldaten. 2 bis t gröbere Stationen je mit 100 Mann, zu belegen. Ferner wlle eine Anzahl Stationen zweiten Ranges begründet werden. Effte Sonntag, :!0. Novbr. Bedingung ffir gedeihliche Entwickelung im Innen, bleibe definitiv die Besetzung und Ausschließung dcS Seec» Gebietes. Emin wüiffchl schließlich Abtrennung der Landestheile im Innern vom Kifften gebiet und Gestattung eigener Verwaltung Eine Million Marl für den Beginn und >Million später wären mehr als genügend, die Vecwaltmigskostcn lo lange zu decken, bis sic jene Gebiete selbst tragen tönnieii. I Leipzig. Das Reichsgericht hat sdas Unheil, welches das Landgericht Guben am 2. Oktober iin Prozeß gegen die Bankiers Gebr. Wolfs und Genossen wegen Untreue gegen die Attiengeicü- lchast für Hotlablilatian m Guben fällte, aufgehoben und die Angelegenheit zu einer andccwcitigcn Verhandlung a» d«2 Landgericht Cottbus verwiese». Ehe m n i tz. Die gestern Abend staUgesundcire Antisemiten Verhandlung, in der Liebermann v. Sonncnberg sprach, verlies stürmisch. Die Sozialisten versuchten, dieselbe zu sprengen. Lul> li >iitz. lieber den Nachlaß des verstorbenen Prinzen. Karl v. Hohenlohe-Iiigelsingen. wurde der Konkurs verhängt. Breslau. Der Nolilnatskaiididat Bernstein, der beschuldigt ist, Sitllichkeitsvergehen begangen zu habe», wurde aus der Untci- stlcbuiigSbast entlassen, nachdem die wiffenichastlichc Deputation für das Midizinalwc'cn in Berlin ihr Gniachwn dabin abgegeben, daß Bernstein an chronischer religiöser Geistesstörung leide. Bern- st-stn befand sich gegen 9 Monate zur Beobachtung in der Berliner Chaiitö. M e tz. Infolge zwischen Nom und Straßburg geführten Ver- bandiuligen ist der Direktor des bischöflichen Gymnasiums in Montignu-Metz, Dr, Fritzen, für den Straßburger Bischosssttibl in Aussicht genommen. K openhagc n. In Stockholm wurde heute die Antignariat- iind Kunstsammlung des Juweliers soninicr, die einen Werth von 2'/s Millionen remäsciitircii sollen, nach Deutschland verschifft, nm in Köln verauttionirt zu wcrocn. Die Berliner Börse eröffnetc mit vorwiegend schwacher Gnmdteildeiiz. Tie Schwankungen der rnffiichen Noten verstimm ten, Im Sväternerlanse trat aus bessere London nllnemciiic Be teiligung ein. doch koiinlen sich die gestiegenen Kurie nicht voll behaupten, da die Pariser Anfang-tnrlc den gehegten Erwartungen nicht entsprachen. Banken belebst, deutsche Bahnen still, aber gegen Schluß erholt. vsterreichi'chL Bahnen cwiangs schwach, später an ziehend. fremde Fonds geffagi. Großen Odejsaer VerlarrsSaustrügcn in russischen Noten staunen Käufe der hiesigen Spekulation gegen über, Bergwerke schwankend, L irrrahiitte weichend. Schluß stergcnd, Kassaverkchr ruhig. Privatdiskont 5 Prozent. Nachbörse fest. — Wctler: Nachts Schnee, gelind. Nordnordostwind. »r-»kl»r« ».w. c«l>ei,d».> <»re«ic L6» ac» sraaisb, 2N,'M. «om». II!N>c». «allzt-r —. El vier S7.I0 »vroc. ll»a. «oldr. r>z.Na. viSk»»l» IM.eo, Lresdii. »k. II>L,!>0. Lasra —. Eclsculirchcn —. gcft. wie». «Ade»»s.> ckr«»» «la-lSd-idu ','» «>>>. I'omdaree» IR,7:>, Nordwcft INS.M. vlarkmae» SS 5>7L Ung.ErcdN lI5i.oo. Acft. «idluS. Rcnie »».ffl! «»leid» IM.:!e. AlnUeucr!>!!.'!». «taatS- dadn 5L7,5a. v»«d»>'»«» IM!,75. »o. Vcioritglcn —. ZMntcr 7l>/„ »8»,OS. 0>«»«»»r» MIM. <k«ron,vic «.'5,00. Trägc. V , r I «. «r»»vriea isaixli.I wetze» »er Sioociulicl es ea, vcr März.gu», rS,10, bciiLUPikl. SdtriniS ver liiovbr. g« .'5, der Mai-Augtist 5!i,50, nicichriid. Riibül Per November ea.75. »er März-guni SS,00. scsi. »m»er»am, «rodnree» >«tia>iin. wcizr» ver Novemberper März eee. R»aae» ver März 150. ver Mai IS!. - 3 W -- «E. KW? Ns' OertltchcS nnd Sächsisches. — Sc, Majestät der König und Ihre König!. Hoheiten Prinzen Georg und Friedrich August begaben sich gestern trüb zeittg zur „Tbiergartenjagd" nach Moritzpnra, von der sie ersr AbcndS nach Dresden zurückkchrtcii. Das Frühstück fand »»Walde. daS Tiner im Jagdschloß Moritzbmg statt. An der Jagd hatten die Herren Generalleutnants v. Kirchbacb. Tschmchky, General majoie Geiicraladinkaiit v. Hodcnberg, v. Minckwitz, Oberhosineister Geheimrall, v. Watzdorf und die Adjutanten Major Freiherr v. Wagner und Rittmeister Freiherr v. Müller theilgenonimcii. — Ihic Majestät die Königin beehrte gcitcrn Mittag halb 1 Ubr das Atelier für kunstgewerbliche Frauenarbeiten von Fr!. Gasch. Struveitraßc 10, k.. mir ihrem Bcstlche und bewirkte zahl reiche Einkäufe von Stickereien, Porzellan- und Oel-Malerricii. sowie neuer Eiiclir- und Lederdurchbrnch-Arbeiten. — Die Herren Kaiifleuie Ehrig ri. Kür biß, Inhaber der Firma Ehrig u. Kürbiß in Dresden, Wcbergasse, wurden zu Hof liescranlen Sr. König!. Hoheit des Prinzen Friedrich August ernannt. — Die entsetzliche Katastrophe, welche über die altbcrülniile Karstadt Karlsbad hercingebrochen ist, hat nicht nur der Stadt selbst einen bis setzt noch unberechenbaren Schaden verursacht, sie hat zugleich Hunderte von Eristenzcn vernichtet und der Verlust, der den Kauf- nnd Effvcrbslcittcn erwachsen ist. von welchen gegen 500 nichts als das nackie Leben retten konnten, betaust sich ans mehr als anderthalb Millionen Gulden. Das Elend ist grenzenlos und die blühende Staat, in der sich Tausende und Taufende von Kranken Lenen und Gesundheit wicdergcholt. gleicht heute einer Stätte der Trauer und des Elends. Angesichts dieser allgemeinen Roth, die ans städtischen Mitteln weder zn beheben noch zu mil der» ist, erlaßt der Bülgcrmcistcr.Stcllverlrctci einen Animi mit der Bitte, dem furchtbaren Elend durch milde Gaben zu stenern. um damit den mittellosen Bcichästtglen die Möalichtest zur Erheb ung zu bieten. Der Nothruf nmerer österreichischen Landsleute, die immer bcreitstehen, zu Helsen, wo sic tonnen, wird gewiß nicht uiigehört verhallen, und wenn nur alle Diejenigen ein Scherslein beitragen, welche in dem berühmten Enrortc Genesung und Erho lung gefunden und denen auch i» Ziilimst Karlsbad eine Wall sahrtsltälte des leiblichen Wohles werden soll, w ist damit schon viel gethan und manche Throne kann czelrocknct werde». Unter stützungen nnd Gaben in jeder .Höhe nimmt unsere Geschäftsstelle entgegen. — Bei allen Tciijenigeii. welche sich als Zähler für die Volkszählung gemeldet haben, dar, zwar ichun anS der Thatsache ihrer ficiwilligen Anmeldung zn diesem Ebrcnaiiitc ans Vcrständniß für die Nolliwcndigkeit einer geivisscubastcii und lückenlosen Durchführung des ihnen anvertrautcii kleinen Thcils einer großen nationalen Aufgabe geschlossen werden. Um ihnen j>doch dicicniae Freudigkeit in dem iiiicntuclttich übernommenen Amte zu erhalten, welche zur zweckentsprechenden Durchführung desselben unbedingt ersorderlich ist, bedarf es vor Allem eines ent grgcnkommenden Verhaltens der Bevölkerung. Die Gefahr einer unerwarteten Mehrbelastung der Zähler liegt namentlich darin, daß dieselben beim Abgebcn oder beim Wiedcrabhvlen der Zahl Papiere in einer Haushaltung Niemanden antresscii, an den sie sich wenden können, und io den Weg nach ihrem Zählbezirk wieder holt machen müssen. Wir mochten daher — einer Aiifsaldcliing von Seilen der Central-Leltung des VolkszähliiiigsgeschiistS für Dresden folgend — an alle Haiishaltiiiigsoorstätide und besonders
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