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Dresdner Nachrichten : 04.12.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189012043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-12
- Tag1890-12-04
- Monat1890-12
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- Dresdner Nachrichten : 04.12.1890
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SüÄrteM^d Iml>. i. »a Aiuitll. u. grü»». llrox«ul»n. 35. Jahrgang. Aufl. 50,000 Stück. ülever'z 8«I»I»LrK«lLv o»r t-^tlll sokiLkrook-moror, 8». <«. Dresden, 1890. htzlMmSIöe:! Vrlisln»!« a. vnpl.i, duitvimror I 3»t,-a»liu-st>>. Uvurs- s bUll'r, I-tmascliullu» slo. ruill ! krsi-s von 75-700 Lik. I Veläruekdiläsr ^ IN ksr'jsstor ckeio 1^o»Äv ontsploekvoä. ^ut sn Lor«dltU von ü ^ 1 m dis 75 i Linrukwun^. ^onverLolckavL. K « Sklill«, I Nucti- ii!.! Kuu-it - Hüliolull/s, II I« tl <oakv ckvm LiOcri-Iliouter). ^7 ?^ÜÄ .-.j- LS^ »«<v oissOllgu, soviv Vkiooer u. Sllffl. Vadrilcal» in ßflüsstor Lusnabl. V«Uuuedk«InUllIo v«rLe» di» 30. vsodr. iwr«iau»elrt. Milll. KofhiltfaöriklNlt L. ?. LsLniAvv, l ILünI^-IoIianiistp. und ksolivirvl-lr. 2«. n-nIr,,,, s, 11»»»L imrurLL IL rm rr« ..fr..,. ! WneUeder- uuus tzWaljler fs ^ Sr Dresden k3- I Welallwaaren ^ ^ ». 'f «lbum. Fächer Wilsörufferstv. 44. j Kchmucksachen Hröstto Ausrvahc in allen H'roisla;;en. iiiiiirriirriLLri^irrrrrrrrrrirrrrrt ^s vresrleu, W Rallllr.L ß krsk. vr.ZW'8 RorwLl-VrivotstoSv, ^vulwitvu ü> ^wij.Mrti^vr ^U8ivit!i1 ompliolilt «sie eoncm^jcmiito I1.ru vt-Xioiloiloga 7ssn LeLisms MM., 2U bi» dIo-ii-Kti a!88>«- 2«. Lnisn-s' Helgolairdbeeatbiiilq, Parucllscandal, der Fill Riyuaud. .Hosnachrichten. Weihuachtsseiidirngen. ..Emile Gedanken", Deutscher > /Ä VIS» OrZO» FVNglt. Reformvercin. GerichtSverhandlangen. Tagesgeschicyte. „Alte Jniiggcsellen", Wohllhäligkcitrcvncert. s . . Politisches. Beim Wiederbeginn der Relchstagsverhandlunacn trat sofort recht bezeichnend der Charakter der grundsijtzlich oppositionellen Par- leieu zu Tage. Ter Abg. iliichter sprach bei der ersten Berathung über die Vereinigung Helgolands mit dem Deutschen Reiche den Wunsch aus. daß auch andere afrikanische Schutzgebiete gegen so reelle Gewinne wie Helgoland losgeschlagen werden könnte». Vielleicht finde sich in Europa, meinte er. irgendwo noch ein Inselchen, das wir gegen einen weiteren Thcü unseres Kolonial bcsitzcs elnlauschcn könnten. In einer Zeit, wo unsere Handels- bezicbniigen von Seiten Rußlands, Frankreichs, Nordamerikas den schwersten Hindernissen und Beschränkungen unterliege» und auch anderwärts Absperrnngßmaßregeln nicht ausgeschlossen erscheinen, wo unS die Wahrheit deS großen Grundgedankens der Kolonialpolitik, uns rechtzeitig siir die Zuknnft.selbst unter großen Opfern, neue große Absatzgebiete in außereuropäischen Ländern zu sichern, gleichsam auigcdrängt wird, da sind die Nichter'ichen Acußcrungcn nur auS seinem blinden fanatischen Oppositionsgeist erklärlich. Eng land har früher Hunderte bvn Millionen hingeben müssen, ui» spätere Generationen die Früchte seiner weisen Kolonialpolitik ernten zu lassen. Die Gesinnungen der sozialdemokratischen Führer brachte der Abgeordnete Stadlhagen sehr deutlich zum Ausdruck, indem er hcrtiorhob, daß er das Wort .patriotisch" nicht gern in den Mund »ahme. Mag auch der jüdische Rechtsanwalt damit seinen Frak- tionsgenossen auS dem Herzen gesprochen haben: wir können darum noch nicht glauben, daß die Million Wähler, welche bei den letzten RcichStagSwablen sozialdemokratische Stimmzettel in die Wahlurne geworfen, solche nichtswürdigcn hochvcrrätherischeu Worte icmalS möchten in die That umsctzen. Mit Ausnahme der vaterlandslo en Umsturzpartei begrüßten alle Parteien des Reichs tages den Wiedergewinn Helgolands mit ungetheiltcr Zustimmung. Wir wolle» mit denz Staatssekretär v. Bötticher hoffen, daß dies« seltene Einwüthigkett als ein gut« Omen für den ferneren Verlauf der tmcderanfgenoinnicnen ReichStagsverhandlungen betrachtet werden kann. In strenger Beobachtung der NeichSperfassung schlägt der Ge setzentwurf vor, unter Zustimmung von Reichstag und Bundesrath Helgoland Preußen einjuverleibcn. Die Befragung dieser Organe erscheint erforderlich, denn das streich ist cS, welchem die Erwerbung Helgolands zu danken ist, und somit haben seine gesetzgebenden Faktoren über dasselbe zu bestimmen. Daß man ein so kleines Territorium als solches nicht selbstständig macht, svndern einem großen StaatSmesen angliedcrt, crgicbt sich ans den einfachsten Grundsätzen der Praxis. Selbstverständlich muß dies unter billiger Rücksichtnahme auf die vertragsmäßigen Rechte und geschichtlichen Eigenthümlichkeitcn der Helgoländer geichehcn. So wird Helgo land bis zum Jahre 1910 außerhalb des Deutschen ZollgcbirteL blciben und auf die Tauer einer Generation mnß das Deutsche Reich auch noch aus die Einstellung Helgoländer Rekruten ver zichten. Ucbcr die maritim-militärischen Einrichtungen konnte von der Negierung noch keine bestimmte Entschließung mitgethcilt werden; namentlich schwebt noch die Frage, ob Helgoland Reichs- lriegshafen werden soll oder nicht. Der Abg. von Bcnda erhob die Mahnung, dem Gouverneur ein anständiges Gehalt auszu- wellen, um seinen Ncpräsentationspflichten Nachkommen zu können. Diese Gchaltsflagc gehört unzwcifelhast vielmehr vor den preu ßischen Landtag: aber es wäre sehr heilsam gewesen, einmal die Monopolvcrhältnisse auf Helgoland zur Sprache zu bringen, welche bisher wenigstens unberechtigt hohe Preise in jeder Richtung zur Folge hatten uird unter denen namentlich die deutschen Bade gäste schwer zu leiden hatten. Ter Parncllskandal hat noch immer nickt seinen Abschluß er reicht : Ter Führer der irischen Nationalvartei sträubt sich mit Händen und Fußen, im Dunkel seines PrwatlcbcuS zu verschwinden. Er will sein politisches Leben so theuer wie möglich verkaufen und die Macht, die er als der ungekrönte König von Irland über sein Volk auögcübt, nur gezwungen aus den Händen geben. Es schien früher unglaublich, daß sein Ansehen jemals Schifsbruch erleiden könnte; seine 85 Myrmidonen gehorchten blindlings seinem Worte, er war Diktator in seiner Partei. Pamell verfügte ganz selbstständig über den DiiitenfondS, und wer unterstützt sein wollte, mußte sich direkt an ihn wenden. Noch kürzlich hat er einen Kandidaten für einen erledigten irischen Sitz ernannt, ohne seine Parteigenossen oder die Wähler zu Ratbe zu ziehen. Und selbst letzt noch, wo sein bürgerlicher Thron in'S Schwanken gekommen, behandelt er seine ehemaligen Anhänger mit despotischem Hochmuts). „Er be handelt uns", äußert sich einer seiner Fraktionogenvssen, „gerade als ob wir mit seiner Fran Ehebruch getrieben hätten." Aber auch an Parncll wird sich schließlich die Wahrheit bestätigen, daß ein Man», dessen Vergangenheit nicht makellos, dessen Ehre nicht unbefleckt ist, nicht dauernd an der Spitze einer großen einflußreichen Partei stehen kann. Tie hochgehende Entrüstung der Engländer hat freilich im Grunde wenig Berechtigung. Ja der höheren englischen Gesellschaft herrscht vielfach eine laxe Moral und wohl viele von denen, welche so überlaut aus Geltendmachung von Tugend und Siltiamkeit pochen, wollen die Splitter »nd Balken in ihren eigenen Augen nnd in denen ihrer Umgebung nicht sehen. Man erinnere sich der Enthüllungen der Pall Mall Gazette, des Prozesse-, den die deutsche Gouvernante Frl. Wiedcmann wegen Bruchs de- HeirathSvcrsprechenS gegen einen der vornehmsten Lords anstrengte, der wiederholt an'S Tageslicht gekommenen sexuelle« Excesse seitens Angehöriger der höchsten englischen Aristokratie und endlich der jüngst gemeldeten Entscheidung des Londoner Ehcscherdungsgerichtshofes gegen Lord Eonnemora. Früher waren die Engländer auch gar nicht so strenge Sittenrichter: der geniale Fox war der liederlichste Mensch seiner Zeit, der Nationalheld Nelson huldigte der „freien" Liebe mit der berüchtigten Lady Hamilton und Lord Palmerston blieb trotz seiner galanten Sünden der Liebling seiner Mitbürger. Die Entrüstung der Engländer über de» Ehebrecher Pamell erscheint daher in der Tbut etwas verdächtig: das Grnndmotiv ist der Haß aller Engländer gegen Pamell, der durch seinen irischen Separatismus die Einheit des Reiches gesäbrdet. Wäre andererseits Pamell eine vornehme und edle Persönlichkeit, dem die nationale Sache, die er vertritt, höher steht, als seine eigene Machtstellung, so Halle er schon vor Monaten Mittel und Wege finden müssen, um das dem irischen Homerule drohende Unheil abzuivenden. Statt dessen fügt er zu dem Ehebruch nach eine» Vertlauensbruch, indem er streng vertrauliche Mittheilungcn. welche ihm früher Gladstone gemacht, veröffentlicht. Für Gladstone sind dieie Enthüllungen nicht sehr ehrenvoll: denn seine Freundschaft für die Iren erweist sich nun als Köder und Humlmg. Gladstone hat ernstlich nie daran gedacht, Irland die Selbstständigkeit zu geben, von der er so oit in saibimgs^ vollen Wendungen geredet. Tic ganze Parncllaffaire wird somit nicht ohne weittragende Folgen für die innerpvlitische Lage in Großbritannien bleiben: die liberale Partei wird sich voraussicht lich von der Mehrheit der Homeruler trennen und ihr Programm revidiren, indem sie letzt die Nefvrmvlüne für das eigentliche England in den Vordergrund stellt. Als eine fernere Wirkung des ParnellikandalS kann eine neue parlamentarische Eonstcllntion und ein KabinelSwechsel hcrvvrgeben. Für Irland ist ein Rückschlag zweifellos. Tic durch Paruell's taktische Gewandtheit gewonnene Position wird verloren gehen und das wiche Volk wieder um leine schönsten Hoffnungen gebracht werden durch die studentischen Liebesabenteuer seines großen Führers. Ja, wenn die Lippen der Frau O Shea etwas weniger schwellend gewesen wären' Auch die französische „(üironirzrrv «errnchstouLa" ist um einen erbaulichen Fall bereichert worden. Dem Bankier Mary Raynaud- welcher wegen betrügerischen Bankcrolts und anderer Schwindeleien wiederholt bestraft worden, mar cS vermöge Gcldbeslcchungen ge lungen, vor einigen Moimlen bei einer Ersatzwahl von den Auver- gnatcn zum Tcpntirtcn gewählt zu werden. Jetzt ist plötzlich der saubere Herr spurlos verduftet und die von ihm unter Posaunenstößen gegründete „Staatsbank" zusaminengebrocben. Das Defizit beträgt mehrere Millionen, welche Raynaud anvcriraut worden waren. Unter unglaublichen Bersprechungen — 90>) Proz. Gewinn — Halle der Spekulant in fast sämintlichen Pariser Journalen zur Bctheilignng a» seiner Unternehmung ausgesorderl. Solche Vor kommnisse sind mchc gerade ang ethan, den Credit des Rcpubli- kanismuS zu erhöhen. Selbst die Unterstützung de» inlemalionalcn Vatikans, der sonst io gern die katholische Kirche als Hort und Fels der Throne preist, dem jetzt aber die Ncvolutionsklänge der Marseillaise >o wohlthuend in s Ohr tönen, wird die französische Republik nickt vor den Untergang bewahren können. Ter Kardinal Lavigerie erklärt zwar in seinem neuesten Schreiben die Wieder kehr der Monarchie in Frankreich für unmöglich und die dortige Republik für unzerstörbar, die MinisterkrisiS, welche in Paris bcvor- Znstedcn scheint, spricht aber nicht dafür, daß die Franzosen sich für die stabile revublikanische Regiernngssorm eignen. Ter Finanz- minister Nouvicr batte eine schwere parlamentarische Niederlage er litten, denn trotz seines Widerspruches weigerte sich die Kammer, sein Anleihcprojekt von 700 Millionen zur Eonsolidimng eines Thcilcs der schwebenden Schuld vor der Schlußberathung deS Budgets zu erledigen. So ist die Einigkeit der republikanischen Paricicn, welche seit dem gemeinsam erkämpften Siege über den Boulangismn» bestand, wieder in die Brüche gegangen. Der Miniiterrath ist zwar vorläufig der Ansicht, daß zunächst von der Demission des FiiianzininislerS Nouvier nicht die Rede sein könne, doch ist der Sturz des Ministeriums unvermeidlich, wenn die Mehrheit der Kammer sich gegen die Alkoholsteuer, welche Nouvier für nothwcndig hält, erklären sollte. der Kricgervereine sollten ihre politischen Rechte nicht verkümmert werden. Aber cs sei ein Uebergriff, wenn die Kliegecoereinc Vorsitzende» als sülche einen Einfluß auf ihre Mitglieder zu ge winnen suchten, um das Wahiceinitat nach einer vestmnnten Rich tuug zu gestalte». Auer (Loz,) verwahrt sich den Andeutungen Tr. Mehncrl s gegenüber, als ob die Sozialdemokraten ihrem Vatc i- lande gegenüber nicht cben'o ihre Schuldigkeit gethaa hauen, n ie die Angehörigen anderer Parteien. Sind die Sozialdemokraten für die Armee brauchbar, so liege kein Grund vor, sic aus den Krienervcieuicn niiszuschsießen. Tr Mehnert itons.): Die Sozia! dcmotratcn haben sich öffentlich als Rcvubliläner betänni, und wenn ich sage, sic brechen die Treue gegen den König und letzen sich lcichisertig über ihren Fahneneid hinweg, so habe ich ihnen damit nur ihr Recht gegeben. Sie könne» keinen Platz in den Kricgervereinen finden. (Lebhafte ZiiNiminung rechts.) Der Antrag Rickerl wird angenommen und demgemäß dicBeschlnßsaffniig ühec die Giltigkeit der Wahlen auSgesetzi. — Die Berathung über die Prüfling der Wahl des Abg. v. Henk skons.) wird ausaeietzt. — Tic Wahl Schütie'S (freis.) wird für gütig eiklärt, die Wahlakte» abcr »ein Reichskanzler behnis FeNstellung behaupiclcr Uniegel- mäßigketlen nbcrwieicn. Es folgt Prüfling der Wahl des Fchrn. v. Münch tsrüker VolkSp ). Derselbe verwahrt sich in längerer Rede dagegen, daß er versucht habe, aus illegalem Wege Stimmen zu sangen. Er beantragt, die von der Kommission geforderten Er bedungen noch weiter auszndehncn. Tie Beschlußfassung über seine Wal)! wird bis nach dm erlangten Erhebungen arlSgeietzt, der weitergeheiide Antrag Münch abcr abgelehnt. — Morgen 2. Be- raihung der Helgoland-Vorlage, 1. Beralhnng der Patcntgesetz- Novclle nnd des GebraiicuSmnstcrschutz-Äcsetzes. Berlin. Der Kaffer wies MM Mt. siir den Wißmann- Dampser an. — Dem Tageblatt wird auS Sansivar gemeldet, Wißmann und Freiherr v. Soven besuchten heute Vormittag den Sultan von Sansibar, «sodcn und der stellvertretende Rcichskom- inissar Dr. Schmidt reisten heute nach Europa ab. — Witzmann tritt heute eine Reise zur Jnspizirung der Kültenplätze an. — Ter Ehrcnratb des AcrzievcreinS der Königsladt erklärte nach eingehen der Prüfling das Verfahren des Tr. William Levy für rein und makellos. Berlin. Mit Rücksicht aus die bevorstehende Entbindung der Kaiserin bat der Kaiser besoblen, daß die kirchlichen Fürbitten für eine glückliche Entbriidring Sonntag, d. 7. Dezember, beginnen. — Das griechische Kronprincenpaar kcbrt in 8 bis 10 Tagen ans Petersburg nach Berlin zurück, wo cs noch einige Zeit verweilen wird. — Zn weiteren Berathnngcn der Immcdiat-Kominrision für d»ü Militär-Strafrecht sind die Mitglieder derselben, darunter der sächsische Gmeicümajor v. Naab »nd der Abtheilruigövor,stand im sächsischen Kricgsiniiiisterium, Geh. KriegSrath Guth, hier einge- trvsfen. — Heute fand die Grundsteinlegung der neuen katholischen Sebafliankirchc statt. Tie Weiherede hielt Fürstbischof Dc. Kopp. Der Kaiser licß sich durch General p. Wiklich bei der Feier vertreten. Rom. Ter Kricgsminiistcr bringt einen Gesetz-Entwurf ein, wonach die Dienstpflicht bis zum 45. Jahre verlängert werden soll. Petersburg. Ter Zustand des Großfürsten Nikolaus Nikolajcwilsch hat sich verschlechtert. Seine Gcistcskrankhcit äußerte sich neuerdings in Tobsucht. Tie Berliner Börse verlief in sehr matter Tendenz. Tie neuesten Gvldentncchmen aus der Deutschen RcichSbank und unaünitige Londoner und Pariser Nachrichten verstimmlen. Um fangreiche Realisationen fanden statt, namentlich waren Banken stark angcbolen. Eredit-Akticn weiter weichend ans die Nachricht, daß die mehrfachen Kohtcnvergwerkögrüiidniigcn zweifelhaft gewor den. Dcntiche Bahnen ruhig, österreichische matt. Bergwerke stark weichend, besonders Kohlen-Äkticn ans ElienbahiibctriebSbcichräii- knngcn, russische Wcrlhe nnd andere fremde Renten matt. Später mackte die rückgängige Bewegung weitere Fortschritte.^ besonders Banke» und Bergwerke stürmisch angcboten. Gegen Schluß trat aus teste Parlier Eourse eine schwache allgemeine Erholung ein. Im Kassavcrkehr Banken weichend, Dresdner Bank 2.10 Proz. niedriger, dcukichc Bahnen ruhig, österreichische matt. Bergwerke stark angedoien. Indnstriecn schwach. Dcntiche Fonds nur thcil- weise dehaiiptet. Oestcrrcichischc Prioritäten still. PlivatdiSloiü UR Proz. Nachbörse matt. — Wetter: Trübe, gelinde, Süd- Ostwind. »raoksurt a. N. <III,e«»D.> Credit M.75. «laaiSd. !!N>,0ö. vom». 120.50. GiN»ikr —. E, rirr 07,00. »»kür. Uno. i»oldr. 00.10. LiScouio 208.10. DreSd». VI 153,21. Laura —. Grisknlirchc» —. gcsi-! rv i e n. ISbendS.! Credit l!02.75. «taaiodaiin 211.75. romdardn» 138.50, Nordwcst 213,50. M-rkmucn 50.025. Uiig. yrrdit 358,50. Befestigt. 10 » r - Schluß. Rente 05,05. »«leide lOI.55. Atatteuer 01,50, StaatS- badn 557,50. Lamdnrdrn 312.50, >o. vrtoritOten —. Spaniel- 75-/.. «addier 487,18. Oito«a,r» 622.53. (lOcomvic 630,03. gcst. «arid. vr-dut««u iSchluft.) we«»r« per Dceembcr 26.60, per Marr-guni 16 63, rollig. Svirttuo »er Decenider 36.15 per Mai-August 33.50, broauplel. ROdOl per Dcccn.dcr 63,50, per März-guni 65,00. still. » UI st e r » a m. «ruduktru tSchlll-'. wetze» per März 222, -er Mai —. Muoae» per März 156, per Mal 151. London iProdutirn - Berichi». cstetreide rubigst, Welze» «td Gerste stetig. Nebliges fest, fast nominell. — Wetter: Nebeligst. 'S Oertltchcs nnd Sächsisches. — Sc. Majestät der König und Se. Königl. Hobelt Prinz Georg begaben sich gestern fläch in Begleitung ibrer Adsrilaiiten Generalmajor Freiherr» v. Hodciibcra nnd Rittmeister Freiherrn v. Müller zur Jagd auf Kreyerner Revier. Unter den ührlgen Jagdgaste» befanden sich Geiierallcnliimit z. D von MontM, Exe . Präsident v. Schvnberg, Oberst Müller v. Bcrneck. Tic Tafel mit der Prinzeß Ausführung des Ker,»schreib- «nd Fernsvrech-Berlchte vo n 3. Deccmber. Berlin. Reichstag. An Stelle Dr. Bürcklin's (nat.-lib.) wird Sckncider-Hainm (nat.-lib.) zum Swristflihrer gewählt. Dann wurden Wahlvrüsiinncn erledigt. Tic Kommifficm beantragt, die Wahl von Reden (nat.-lib.) kür giltig zu crkiäwn, dem Reichskanzler abcr die Wahlakten zu überweisen, nm einige behauptete Unregel mäßigkeiten richtigzustellcn. Rickcrt (kreis.) verla,igle eine weiker- gchcnde Untersuchung, namentlich auch über die Wahlagitation in den Kriegervereinen. Ferner soll der Bergrath v Delle» über ein von ihm verbreitetes Flugblatt vernommen werden. Auer (Soz.) bcllagr sich über uiige'ktzstche Behandlung sozialdemokratischer Wahlversammlungen. Baumbach-Altenbnrg (Reichsp.) rechtfertigic das Verhalten der Kriearrvercine. Dieselben hätten keine öffentliche Agitntion betrieben. Allerdings bliebe» sie ihrem Molto treu nnd richteten dnrnacb ikr Vc-Halten. Es könne kein Beiipicl der Zurück weisung eines Denlschseeisinnigen von der Mitgliedschaft wegen dessen Partcliiellung nachgewicicn werden. Dr. Mcbnerl (ko»'.): Obeiberg- ratb v. Dellen habe in seinem Flugblatt sachlich durchaus Recht gehabt. Sein Fehler sei gewesen, daß er in seiner Eigenschaft als Cbcf zu seinen Untergebenen gesprochen habe. WaS die Kricacrvereinc betresse, io der Militär-Verein „Jäger nnd Schützen" sein diesjähriges Skis gebe rS viele wiche, in driiew gcrnde die Freisinnigen scharf ngüirt NingSsest nbbielt. hätten. Im Allgemeinen werde bei den Wnblen nur die Mahnung ! — Ihre Königl. Hoheit die Fran .Herzogin Maximilian Emannel ausgesprochen, leine Stimme ab,»geben. Warum solle dem ge- in Bauern bat gestern Nachmittag Dresden wieder verlassen dienten Soldaten nicht erlaubt sein, was jedem anderen Staats- und sich nach Hannover begeben. bürgcr kreisliche? Soll er sich aber nicht von Denen zurückzicben, l — Der Bevollmächtigte zmn Bundesrath, Königl. Sachs. Geh. die leichten Herzens ihren Fahneneid vergessen, ihrem König die Rath v. M e tz s ch, ist nach Berlin gereist. Treue nicht halten und die Achtung vor dem Königihmn unter-^ — Dem hier wohnenden pciff. Sladtgeiidarmcn Fcrd. Elc- arabcn? TaS GcgcniheilwärePflichrvergessenheit. (Beifallrechts.) ment, dem Stadtbez.-Jnsocktor a. D. B ö h (e. hier, und dem Strombeck (Eentr.) sprach für den Antrag Rickert. Ten Mitgliedern vens. Aufseher z» Hiibcrtntzbiirg nnd Waldheim, Hochmnth. fand in Moritzbnrg statt. — Ihre Majestät die Königin wohnte Maximilian in Bayern vorgestern Abcnv der „Oberon" im Hostheatcr bei. — Ihre Königl. Hobest Frau Prinzeß Maximilian, -Herzogin in Bayern, besuchte gestern Vormiltaa daS Johairneum und begab sich hierauf mit Ihrer Majestät der Königin in s Königl Schloß, woselbst das zweite Frühstück eingenommen wurde. Nachmittags halb «! Uhr siino Tafel in Strehlen statt. — Se. Königs. Hobelt Prinz Johann Georg bcrhciligle sich Vorgestern in Leipzig »n der vom Offizierkorps des l()7. Re giments im Casino veranstalteten Gedenkfeier der Schlacht von. Vitti'erS nnd begab sich von dort nach der Ecntcalbnlle. woselbst der Militär-Verein „Jäger und Schützen
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