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Dresdner Nachrichten : 21.12.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189012211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-12
- Tag1890-12-21
- Monat1890-12
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.12.1890
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«aiinaen zitbmkii !am> »le Pinmtmumzsuclle »miwrrmmlle Nr. II. .ummtlUt« iicUr» an. 35. Jahrgang. Aufl. 50,000 Stück. Troisli3to» zpiatt» uuck Ij tnrneo. Dre-de»,18S0. Larl?lLu1, Vrvsäell. VsIIstrssse 25. ß I^ckermsren - 8p«mlit5t! 6rö88ts ^U87vadl in all«» krsiMgsa. vvsvIiinsollvoNv Hs«al»vltvi». LmiLarä NMe», ^L.Lü?5"!is-' 0IN1lo«U — » — «1M7v1. L'arvv»It«8t«n, Aquarell- unä (Ist-IM rhon in Dnbss. Dari D1<-«I«>inann, NakUakerant, tltit.L«! >0 mul »n«»<-u>lr«»,e >8. x»«-t»ilt- »lürlitr). Ligavren ht6pa?!>Aant<an var7ii!»iie1i na^^onä. e A. »«««««««««>»«« »1-MiichLir<Urm§ nüt krodisntirdöil. M U«I U», UM»FR Lck»UFLL HM W«VI>R» ««»»älin I7in >n«n» n ot»«-. 7.» ZVoihnaedtaeo^eiionIcon var7ii!»lie1i pin^oml. oloMot var- pacict in ffistotisn 711 D, 50 nnä l06 .Nii-N in reichster L.ns- Ä vaick nn«> 7U allen I'reiseu !>< > 8 Ik. H. HG vll^on, Kooktl'ilfns 0. «r. 35» t»ie«el: <S«H»äIir 171 n Xntv» n«1i»e. belast« kan»«!li.L«8vii7.ou, vclit« ktums, ztraea u. Lagnaeü. Minister Herrfurth und die preußischen Conservativen. VertrailenSvoiunr für Crispi. Hosuachrichten, bandlnngcn, TageSgesthichtc. Donkünsllerverci». konservativen Auffassungen und Wünsche gehaiidbalit. das; er Miß- An die geehrten auswärtigen Leser! Bei -er bedeutenden Auflage der „Dresdner Nachrichten" ist es nothwendig, die Bestellungen auf das erste Vierteljahr 18V1 bei dem betreffenden Postamts bis spätestens den 25. dieses Monat» bewirken zu wollen, da andernfalls auf ungestdrte Hortlieferung bez. rechtzeitige Neulicferung -cs Blattes nicht gerechnet werden könnte. Alle Postanstalten im Deutschen Reiche, in (Oesterreich Ungarn und im Auslände nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Die Bezugsgebühr beträgt bei den Aaiserl. Postanstalten im Deutschen Reichsgebiet »iertekjährkich 2 Mark 75 As., in (Oesterreich 2 Huld. 28 Aren;. ausschl. Aufgeld. Für Dresden nimmt die Unterzeichnete Geschäftsstelle während der Dienststunden Bestellungen auf das nächste Vierteljahr zum Preise von 2 Mark 50 As. (einschließlich Bringerlohn) entgegen. Seschäsls-tle der „vres-ier Nachrichten" Marieustraste 38. Politische-. Kurz vor dem friedlichen Weihnacht-fest ist In Preußen zwischen dem Minister des Armem Hcrrfurth und der bisherigen parlamentari schen Gefolgschaft der Negierung, den Conservativen. ein Konflikt ausgebroche», wle er dort selten zur Erscheinung gekommen ist. Ten widerspenstigen Conservativen ist die fröhliche WeihnochtSlust verkümmert, denn auf ihrem Weihnachtstisch liegt nun die mah nende und drohende Ruthe des Herrn Hcrrfurth: die Auflösung des Abgeordnetenhauses. Cie werden zu Hause am Christbaum zn erwägen haben, ob sie trotzig die Züchtigung heraufbcschwören oder hübsch artig sein wollen. TaS Streitobjekt, nm daS cS sich hierbei lnmdeit. ist der Entwurf zur prenßlschen Landgemeindeordnung. Der Minister glaubt die ungeschmälerten Rechte der Krone wahren z» müssen, während die konservativ-klerikale Majorität für dir znrZcit noch gellenden Grundsätze der Selbstverwaltung eintrit». Bisher war tn Preußen sowohl die Bildung ncner Gemeinden, d. h. die vollständige Verschmelzung früher selbständiger Landgemeinden oder GnkLbezirke. als auch die Begründung sogenanriter Zwcckocrbänsc (zur Erfüllung einzelner Gemeindraufgaben, wie des Wegebaues. dcS Held- und FlurschutzeS, deL ArmenwrsenS u. s. w.) von der Zustimmung oller betheiligten SelbstverwaltungSorganc abhängig. Diese Bestim mung will die preußische Regierung beseitigen, iodaß in Zukniilt nach Anhörung de» KreiSausschusseS eine königliche Verordnung zur Bildung neuer Gemeinden und Verbände genügt, während die beiden konservativen Gruppen nebst den Ultramontanen hierbei jede Mitwirkung der staatlichen Verwaltungsbehörden auöschließcn und die Gemeinde- und Berbondsbildung lediglich dem Ermessen der Selbstverwaltungskörper anheimstellen wollen. To der auf dem Lande benschende Großgrundbesitz, besonder- l» den Provinzen des preußischen Ostens, nicht selten einseitige Gesichtspunkte verfolgt und in den KreiSauSschüssen. welche bisher bei der Bildung leistungs fähiger Gemeinden durch Zusammenlegung von Comniunen und GutSbrzirke» oder bei der Schaffung von Zweckverbänden maß gebend waren, einen entscheidenden Einfluß ausübt. so ist es bei den bisherigen Gesetzesbestimmungen der Regiemng unmöglich, in den jenigen Fällen, wo au« staatlichen oder anderen wichtigen öffent lichen Interessen gegen den Willen der betheiligten Selbstverwalt- ungsorgane eine Eemeindebildung durchzuführen wäre, dieselbe zwangsweise durchzusetzen. Hierin liegt eben der Hauptgedanke dcS RrgiemngSentwurfeS, daß die letzte Entscheidung jederzeit der Krone bez. dem Minister des Innern Vorbehalten bleibt und daß vor Allem die zwangsweise Bereinigung von Landgemeinden und Gutsbezirkcn nicht lediglich dem Ermessen der Selbstverwaltung-behörden, Ins besondere de» KreiSauSschusieS, überlassen ist. Zunächst geberdet man sich aus Seite der Conservativen noch recht unfolgsam und starrköpfig, besonders auf der äußersten Rechten, als deren Leiborgan die „Kreirzztg." gilt. Selvst der Landralb v. Rauchhoupt, der sich sonst immer nach Kräften bemüht hat. cS mit der Regierung nicht zu verderben, fand seinem Vorgesetzten, dem Minister de» Innern, gegenüber den kecken Muth, auszurufen: »Der Minister möge thun, was er wolle, die Konservativen würden ihrerseits auch thun, wa« sie wollten." Die Konservativen malen da» Schreckgespenst einer liberalen Regierung an die Wand, welche, wenn Alle» dem ministeriellen Befinden anheimgestellt wäre. Tan. sende von GutSbezirken und Gemeinden mit einem Federstriche be seitigen könnte. Die Rechte der Krone aber glauben sie dadurch zu wahren, daß sie die ländliche Gemrindevrrfassung als festestes Boll werk monarchischer Institutionen in ihrer Entwickelung und ihren» selbstständigem Fortbestand und vor Beeinträchtigrmg ihrer rechtlichen Befugnisse schützen wollen. Einem anderen Minister gegenüber würde» die Konservativen vielleicht elnrn weniger .schneidigen" Ton angeschlagen und von vornherein bet prinzipiellen MrtnvngS» Verschiedenheiten den Weg der Verständigung, de« Kompromisses, betrerrn haben. Aber Herr Herrfmth hat sich offenbar die Gunst eine- großen rhetle« der konservativen Partei durch seine bisherige Amtsführung verscherzt. Ob di« bürgerliche Abstammung des Minister», wie manche freisinnigen Blätter behaupten, in de» Augen der Herren mit ein« langen Ahnenrrthe der entscheidende JeUer ist. mag dahingestellt bleiben; jedenfalls hat rS Verstimmung erregt, dich er da- Bestätigung-recht wiederholt gegen di« «irr«« griffe höherer Verwaltungsbehörden wiederholt rectisicirt und daß er seinen Bcamienapparat nicht bei den Wahlen einer einzelnen Partei zur Verfügung gestellt hat. Ter schwebende Konflikt kan» entweder zum glücktritt Henstirths. zur Auflösung des Abgeordnetenhauses oder zur Nachgiebigkeit der Konservativen führen. Nach den sehr entschiedenen Erklärungen des Ministers in der Landgemcindeord- »ungSkommiision. daß der Negienmgsenlwius unbedingt durchgeietzt werden würde, scheint Herr Herrsurlü bestimmt darauf zu rechnen daß das Gesamintminislerium solidarisch für ihn eintritt. Auch dürste der Kaiser die Ansicht seines Ministers theilen und nach dem Grundsätze ..lrc« volo, »io.strireo" kaum zur Nachgiebigkeit ge willt sein. Sollte also selbst der willfährigere Theil der Konsev vativen auf dein Oppositionsffandpunkie beharren, so gäbe cs für die Regiemng keine» anderen Ausweg, als den Appell an das Volk, d. h. die Auflösung des Abgeordnetenhauses. Aber allem Anscheine nach wird es zn diesem äußersten Schritte, der übrigens nur eine Stärkung der deutschfrcisinnigcn Partei und wohl auch der Nationalliberalen erzielen könnte, nicht kommen: denn schon jetzt erklären die Jreikonservativen, daß sie sehr gern die Hand zur Verständigung und Versöhnung reichen wolle». Und selbst wenn die Kommission zur Vorberathung der Landgeineindcordnung bei ihren Beschlüssen beharren sollte, um gleichsam die Tehors zu wahren, so ist damit noch lange nicht gesagt, daß nicht eine Schwenkung eintritt. sobald daS Plenum des Abgeordnetenhauses, das Damoklesschwert der Auflösung vor Augen, zur entscheidenden Abstimmung schreitet. In Italien hat noch im asten Jahre die von CriSpi vielfach so überaus scharf kritisirte Opposition den Versuch gemacht, an dem verhaßten Gegner ihr Mükhchcn zu kühlen. Vor Kurzem waren dort zwei Minister, Seismit Toda und Giolitti, zum Rücktritt ge- nöthigt worden und namentlich die Ursache, welche des Erstgenann ten Verschwinden vom Ministersessel herbeisührte, war den Herren Jrrcdentisten im höchsten Grade ärgerlich. Man wird sich erinnern, daß Seismit Doda bei einem Bankett in Udtnc, aus welchem die Zurückgabe von Triest und Trient verkannt und also gegen daS ver bündete Oesterreich recht fatale Forderungen geltend gemacht wur den. ruhig sitzen blieb, ohne a»ch imr die geringste Miene zu einem Protest gegen die begangene Taktlosigkeit zu machen. Selbstver ständlich mußte dies seiner Zeit im An-lande den Eindruck Hervor rufen, das; der Minister mit der allgemeinen Politik seines Kabi- nctS nicht einverstanden und daß er für die Entlassung reif sei, wen» anders nicht auch Crispi seinen Stempel unter die Lhorhcit seines Untergebenen drücken wollte. In der FreikagSverhaudlung des italienischen Parlamentes hat denn auch wirklich der (^.mini ster in einer längeren Rede den Beweis erbracht, daß es sich bei ihm in Udinc gar nicht in» eine Fahrlässigkeit, sonder» um eine bewußte Demonstration gegen die dreibundfreundliche Politik Ita liens handelte. Er erklärte sogar, daß sein Vaterland unter CriSpi die mannigfachsten Tciiiüthlglingen erlitten habe und spielte dabei augenscheinlich auf die Kränkung an, welche ein civilisirtcS Voik empfinde, wem, ein anderes ebenso civilisirtes Volk aus das Geschrei einiger, meist kaum der Schule entlaufener Jungen ihm nicht sofort zwei blühende Provinzen auf dem Präsenlirbrctt darbringt. Viel Glück hat Seismit Doda nicht gehabt: nur die äußerste Linke nahm sich seiner Sache an und verließ, während 271 Abgeordnete dem alten CrisPi ihr volles Vertrauen auSdrnckten, unter den übli chen LärmSscene» den Saal. Ob Seismit Doda mit biuailSgcivan- dert ist. berichtet der Telegraph nicht, doch steht es zu hoffen. Immerhin ist der ganze Vorgang nicht nur ein Symptom dafür, daß der italienische Premier für die nächste Zukunft über eine kompakte, ihm ergebene Majorität verfügen kann, sondern er berechtigt auch zu der Hoffnung, daß die Stellung Italiens zu den europäische» Mächten in absehbarer Zeit einem Wandel nicht unterwarfen ist. 321). Gemcindetag. GE tsvc ^ Y ^ ^ j ? t?tl> l'. London. Amtlichen Berichten zufolge ist im Westen Irlands HrmgerSnath ansgebrochen. Drei Kanonenboote bringen Kartoffeln. Das Wetter ist ungewöhnlich kalt. In gan; England sind die Ka näle gefroren und die Bmiicnschlsffahrt ist gehemmt. Ter Land- Verkehr ist durch großen Schneefall säst zum Stillstand gebracht worden. London. .Reuter's Bureau" meldet vom 19. d. aus San sibar. die deutschen Zollbeamte» hätten die leitenden britischen Kaufleiite benachrichtigt, daß vom 1. Januar l89l ab auf alle aus Sansibar in das deutsche Gebiet eingesnbrte» Waarcn ein Zoll von 5 Prozent erhoben werden niüsse und daß beabsichtigt sei, an der Küste 8 Stationen zu errichten, zur Erbcbung des Zolles und zur Vcrrbiolgung von Pässen an die nach irgend einem anderen Hafen des deutsche» Gebietes abgehenden Schiffe. Tic daraus be zügliche Bekanntmachung sei iniolge der Abwescnhcit des Ncichs- kommlssars v. Wißmann »och nicht erfolgt. Petersburg. Der Minister des Innern beringte, das; alle Personen, welche als AnswandeningSagenten für Brasilien fcstge- stellt werden, auf 1 oder mehrere Jahre i» d!e militärische Straf kolonie des Jestungsdienstes ringcreiht werden sollen. A the». Briese aus Kreta melden, daß vorigen Freitag bei Kladisscs der verstümmelte Leichnam des Le!p;iger Universitäts- Professors Neins »nigesunden worden sei. Auf Veranlassung des österreichischen Konsuls leitete der Gouverneur sofort eine Unter suchung ein. welche ergab, daß Prof. Neins drei Tage vorher beim Einsainmeln von Naturalien überfallen und beraubt wurde. Bisher sind lt Personen, als des Mordes verdächtig, verhaftet, doch be haupten die Griechen, daß türkische Soldrten den deutschen Pro fessor als einen angeblich griechischen Spion gelobtet hätten. Die Berliner Börse war zu Beginn verstimmt auf Nachrichten ans Argentinien, wonach der Kongreß geneigt sein soll, die Vorschläge des Londoner Eomilccs anriinebiiicn. rsväter befestigte sich die Tendenz etwas, hanvtiüchllch von russischen Noien ansgehend. Tic Abschlüsse per Januar gewannen heute an größerer Ausdehnung. Im Ganzen war aber das Geichäst still. In Banken bcichränklc sich dasselbe später satt ausschließlich ans Krcditaktieii und Diskontokoinninndit. Eisenbahnen unbeachtet. Fremde Renten gut behauptet Bergwerke, besonders Kohlen, an- geboten. Im Kmsavcrlehr ruhiges Geschäft. In Jnduslrievapicrcir üdcnvog Realisanonslust. Privatdiskont 5'/» Prozent. Nachbörse ruhig. — Werter: Gelrnd, Vormittags heiter, Nachmittags bedeckt, etwas Schnee. Südostwind. a. «. c»dk,»s.» «red» uec.M. ei„i»b. ria.M., romd. T 2 r- >.», INisa. OoUitir —. E,z»»rr »6». ««-or. lla». oa.6a. Ltlr»»» ' ,7». NI. ' Lvr.oa. Lnrri». NI. lS2,ac>. emn, —. ErlsenNrchen —. Utiihia. ««« ». c»tzrnd».> «,«««»«»» e«m»ar»ro NU.L» N»r»»eH ru.no. vr«rl»„n> ös an. U,„. UrcdN W7L4. Mat« » »rI». «snluyo Ntntk a-.aa. «--i-m- lai.z.',. :ilaiir»er gr,Za. «mm 5.ra,rio. e»!»»»r»r, »». «rlokltiNc» —. evaMcr 7ZV«. Eaarac» . zsa.ar. «os.aa. cescomrne «>'j2,du. Rniga. «irl». vro»«tt«n cssrmm »elreu »rr Deccmbkk 26,70. »kr Miirz.Auni —ruhig. Lbirltug vkr Dcrruibcr 27,c>0. «kr Moi-A»giist frst. Nühol «er Drccmbcr 62,»», «er MSrz-Juui still. « u, st e r « , m. Ur^nlkt« i Schlu»), wtlzr» »er Mir» —» »er Mat —» I Sl«,„e» «er März lL8, «er Mai lös. , Aeruschreib- nirv Fenrsprech-Vertchte vom 20 Decciiiber. Berlin. Eine Verordnung wird in Kürze erwartet, welche bestimmt, daß daS Koch'schc Heilmittel nur an solche Anstalten, welche eine entsprechende Garantie bieten, nicht aber an einzelne Aerzte abgegeben werde» darf. — Dem Reichstage ging die Denk schrift über den neuen ReichstngLba» z». Danach ist die Bau ausführung hinter dom 1884 ausgestellten Arbeitsplan erheblich zurückgeblieben. Als äußerster Zeitpunkt für die Fertigstellung des Baues ist mit Zustimmung der ReichSbankommissivn der l. Okt. l8Kt festgesetzt, tu der bestimmten Erwartung, daß die Bauvenval- luna mit allen Kräften bestrebt ieln werde, diesen Teuni» ciiizii- baltrn. Wenngleich der Baufond (anfätiglich 29,617,609 Mk.) zur Zeit sich als auskömmlich darstellt, so soll doch, um eine Ucber- schrrituna zu vemieiden. bei den weiteren Aussührnngcn mir der größten Sparsamkeit verfahren werden. Besonders soll die innere Ausstattung »um Theil einen lichtere» Charakter erlwltc». als nnck, den anfänglichen Plänen de» leitenden Architekten daflis tn Aus sicht genommen war. — Die Landräthe der Kreise Schtveidnitz und Rrichcnbach sind von der Regierung ausgcsarderr worden, neue Enntttekungen über die Lage der Weder im Eulengkbirge. insbe sondere über deren Zahl. Alter und LrwerbSanrllen festzujtellc». Posen. In vergangener Nacht sind drei Dienstmädchen durch Kohlenoxyds»- vergiftet wmtden, well die Ofenklappe zn früh ge schloffen war. Dortmund. In der heiitigen Generalversammlung des Bergbanverein» wurde die Verlängerung des AriSstandSversichc- nmaSverdande» bi- Februar 18S2 emstlmmig beschloffen. Cinge- z°htt/ind bisher 1N. MillIo«n Mark. rn. Die BtmdeSveflannnlung bat heute ihre Wintcrsession und wird voraussichtlich am 30. März wieder zusammen rn der BnndrSvcksammlnng «jSSAULUL-l und die Fm'tekung einer rndgiltigrn OtrilichtS mrd SSchsischeS. — Se. Majestät der König und Se. Königs Hoheit Prinz Georg begaben sich gestern mit 16 Cavaliere» zur logen. B e r g- kcllerjagd. Tie Zusammenkunft der hohen Schütze!» fand liatv 9 Uhr BonnittagS aus dem Bcrgkeller statt. Frühstück und Diner wurven in der Königs Villa zu Strehlen eingenommen. Es bc- thetligten sich an der i» mehrere Treiben zerfallenden Jagd auf Räcknitzer und benachbarte» Fluren die Herren Generale v. Ru dorfs. n. Montl's. .v. Lcvnhardi. Exccllcnzen, Obcrslallmcislcr v. Ehrcnstmr, Err.. Gcncralmafor v. Sckönbcrg, Obersten Schnltzc, von Hausen »nd Edler v. d. Planitz, Kammcrhecren von Arnim, von Friesen. Major von Hangs Königs Flngeladjutant v. Fricten- Miltitz. Adjutant Nitstncister Freiherr v. Mutter. Die Jagdbeute von 278 Haien wauderte in die Wild- und Geflügelhandlung des Herrn Hoflieferanten Earl Müller, Jolinnnesstr. 22. — Geh. llkeglerungsraih Prof. 9tagcl, hier, erhielt das Eornthmkieuz 2. Klasse des Albrechtsordcns. — Das Leidienslkrenz erhielt der Kaufmann Ferdinand Merkel in Mykau. — Se. Königl. Hoheit Prinz Albert beehrte gestern mit seinem militärlichen Bealettcr das Stliimpswaarenhaus des Hof lieferanten Hermann Mühlberg mit feinem Besuche, um verjchicdeue Einkäufe zu bewirken. — Der an den deutschen Reichstag zu sendende Protest der Bewohner Dresdens und der Umgegend gegen die Aushebung des Jesuiten ge sctzeS ist m zahlreichen hiesiflcu Geschäften zur Unteiichiist aiiSgrtkgt. Auch in der Ezpedilion der „Dresdner Nachrichten" (Parterre) werde» Unterschriften angenommen. Die gesummte evangelische Stadtgcistlcchkeit Dresdens hat beschlossen, den Protest zu unterzeichne». In demselben wird daraus hingewie- scn, daß der Jciiiiteirvrden dm Zweck verfolgt, den Protestantis mus zu vernichten. ..Wir sind dader >idcr;cmgt". beißt es vasclbsl, .das; durch die Rückkehr der Jesuiten n»d der ihnen verwandle» Orden in'S Deutsche Reich der koiifcisioncllc Friede in iinlereni Valerlande in verderbenbringenden Haß und Kamps verwandelt, die bürgerliche Freiheit, sowie des Glaubens und de» Gewissens schwer beeinträchtigt »nd untere ganze aus dem Boden der Reformation erwachsene deutsche Kultur arg gefährdet werden würde. Zwar steht die Zulassung des Jesuitenordens in's Deutsche Reich auch in offe nem Widerspruche mit um'cwr tächsiscl^n Stoatsvenaiinng, in deren 8 56 cS anSdrückiich heißt: .Es dürfen weder neue Klöster errichtet, noch Jesuiten oder irgend ein andenr geistlicher Orden jemals im Lende ausgenommen iverdcn". Gleichwohl würde durch die Aushebung des deutschen Jesuttenaesetzes auch für »ns Sachsen die Gefahr entstehet!, das; durch die Bestrebungen zu Gunsten der Jesuiten der gerade bei uns bisher so wrgsältig behütete und glück lich bewahrte konscissonellc Friede einer heftigen, in ihren Fol gen für unsere staatsbürgerlichen Verhältnisse gar nicht zu ermessen den Störmrg anSgeietzt sein wüide". — Von berufener Seite werden wir darauf aufmerksam ge macht, daß der Hniwci» in Nr. M. wonach an« heutigen Sonntag bei den Vostanstalte n in Dresden die Annahincscdalter wie an den Wochentagen, jedoch nur zur Auflieferung oder Ab holung von Palleten geöffnet seien und daß zur Auslieferung bez. Abholung der übrigen Postsendungen nrir die an Sonn- »nd Feier tagen üblichen Dienststunden abgchalten winden, ans einem Miß- verstäudniß beruht. Wie die in derselben Nummer veröffentlichte amtliche Bekanntmachung zum Ausdruck bringt, werden heute die Annahmeschalter bei de» Vostanstalten in Dresden ohne irgend welche Beschränkung hinsichtlich der Annahme bc>. Ausgabe M W
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