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Dresdner Nachrichten : 08.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189101084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-01
- Tag1891-01-08
- Monat1891-01
- Jahr1891
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- Dresdner Nachrichten : 08.01.1891
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:ik. Jahrgang. Aufl. 52.000 Stück. IWI- rrLuovstr»«» 8 «ml 10. Dresden. 1891. VI»ürv L»! N.-.P»»»«». VolUcorirnronstor, selbsb- tträtixvr, ?k«iÄU8etllo«sr H»ür^l;0Uv8»vr. Lroszrvcchc null kraneo. -l»,e»Vtt LMelr im Evbrrruetr. Lart I)ic«(iou-X., VIe«Itxlv»»xx«> 2? ik-«n>»i>rvoI,-Xwr >1, Nr. 2l<X». Liiiilet-Irtzheilln-M, N A VI« «r seit ckcrdren in Iiiosi^or XinclarkvilaustLlt vsroränvt « v-ürcl, omptiolrlt clio ^ Külömonis-Apolsjelre. Zrc5i>ell. Mmnarkt 8. LÜQiAl Hanns Hankstasn§1 Hot'plioto^rairli (v. z. Süotis I^L nzx«-r «t»'. 36. tV. k. 8evM. liWrneMiÄWtz 13, LN-ieiix,»r,-tltr^ 2LSS. ! NM cdWDM-ksdÄ »FM-knMMU l'o^iiliil'siü'jli Mx.I.UoI»i, I t«-r«va«t «>VI ^ I Z»XX«»I «»»> ir«-ritnx. Vsrleiwrnstult aller rVrten O'üttiirro vom billiMivn >»u /.um vloxanteuwii Ocmro, Xationaltraeliten aller Nrt. rciavic- lljutarwi-lro 6o8tümo zecioir /oitaltorn. I. l >fv> »ii i> k «-i> lüi »NX« iii Ix vviiili-ii z> i >» ni i> I »uxzx«1ülir4. «r. 8. - UnglückSsälle virschiedener Art. ScnatSwahlen i» Frankreich. Hosiiachrichlcii, Juilizraty Dr. Stübcl, Alterlhiiinsvereln. Weihnachts- t-eschcrungen, Gcmerbcvcrein. Gcrtchtsverbandlungc». TageSgeschichle. „DaS Bild des Signorclli". Wilhelm Taulicrt ff. vrssLsn-^.., Lalsrisstr. 28 (Vvlvpl»«,» L8tt). Tomierstazz, K.Joiniar. PoMischtS. Da« neue Jahr zeigt gar keine freundliche Physiognomie. Rabenschwarze Wolken düngen am Himmel, stundenlang wirbeln die Schneeflocken durcheinander, die Elsbahiipächler verüben be- iiiiblen Ge»iüthes die Arbeit deS Sisyphus, inimer von Neuem die weihe Hiniinelsgabe wcgznichtppcn — Musterbilder der mensch lichen Slcligkeit — und andere Bewohner des irdischen Jammer- ihalcS schwelgen tu dem Genuß, der nach der Lehre der Philo sophen im Leiden, in kalten Füßen und rothgluhenden, schnupsen- gksegneten Nasen, liegt. Die Straßenbahnwagen gerathen mit rüh render Hartnäckigkeit auS dein Geleise und auf weiten, schnee bedeckten Feldern, wo kein sreundlichcS Licht die Dunkelheit erhellt, kein gastlich Dach dem Frierenden winkt und kein dampfender (sin'g die Ermatteten labt, da steht die Lokomotive, cingcschneit. scslgesahren. ein Bild der Verzweiflung, da tönen schreckliche Ver wünschungen verklammtcr Passagiere zum Himmel, die den An schluß versäumten und nun an die alte, gute Frau Holle für ihre Qualen und Verluste gerichtliche EntschädigungSan'Priiche stellen. TaS ist aber AllcS erträglich slic Ten, der vorsichtig war in der Wahl seiner Erzeuger und dessen Wicgcnkisscn mit Tauscndmark- schcinen aufgepolstert waren. Wo aber die Notb ein unwillkom mener Gast ist, wo kaum ein elendes Obdach die Armen schützt, wo keine Arbeit, keine Kohle, kein Licht vorhanden ist. da wird des Winters Macht zehnfach und zwanzigfach empsunden und die Bitterkeit einer trübe» Existenz zielst durch die Herzen. Der Winter bringt glanzende Feste für den Neichen, da mag auch das »Gedenket der Arnien" lebendig sein, denn Heller als schimmernder Kerzen glanz leuchtet daS Licht erfüllter Menschenpslicht. Die Physiognomie des beginnenden Jahres ist auch sonst nicht erfreulich. Allerhand Nachrichten von Unglnckssällcn bösester Art dringen zu »nS. In Hamburg zeigte die Perle unserer humanen Kullnr, das Dynamit, seine verderbliche Macht; bei Posen wurde» durch einen Eisenbahnnnfall Leben vernichtet und die ent schliche Grubcnkatastrophe i» dem Dreifaltlgleitsschachte zu Polnisch- Ostran rnst die düster-schrecklichen Bilder herauf, welche Zola im .Germinol" so ergreifend darstcllt. In Leeds müssen 12 blühende Mädchen einen grausigen Flammcntod sterben, weil ein unbcrnüns- tiger Festordner den Kindern, die in lose, Schnee darstellende Baumwolle gehüllt sind, zur Erhöhung des Effektes brennende Payiertaieriien in die Händchen giebt. Auch sonst kann Einem des Ialnec-ansang nicht besonders behagen. Das soziale Gespenst ,egt au verschiedenen Stellen prüfend seine schwarzen Flügel. In der größten der Hnnsastädte hat sich ein Ansstand der Schiffs- und Werftarbeiter entspannen, der große Dimensionen anzunehmcn icheint. in einer schlesischen Industriestadt kain es zu Unruhen und in Schottland hat der Streik der Vnhnarbeiter zu blutigen Zu- sammcnslößcii mit der Polizeimacht geführt. Auch aus dem Gebiete der hohen Politik sieht cs nicht besonders heiter aus. Die Ergrei fung beS russische» Untcrthnnen Lutzkt auf dem Territorium einer an deren Macht ruft in recht unliebsamer Weise die Erinnerung daran wach, daß die politische Conslcllalion Europa's es unmöglich er scheinen läßt, derartigen Frechheiten des knutcnreichcn Nnßland energisch zu begegnen, ohne daß alsbald der liebliche Knabe Frieden von seinem Schliiinnierplätzchen am Bache cmporgeschrcckt wird und die Maske des Krieges drohend über den Wolken erscheint- Mon ärgert sich, man ärgert sich sogar schrecklich, sowohl am gol denen Horn, wie in Sofia und Wien, aber man verschluckt den Aerger und Lntzki wird in Zukunft znm Wöhle des europäischen Friedens in Sibirien Zobel fangen oder Experimente im Platina- incheii unter sorgsamer Hut eines liebreichen Wärters veranstalten. In Amerika künden die Mannen der Mac Kinley-Bill einen Ans- wtliingSkricg gegen die allerletzten Mohikaner an, die so nnver schäm! sind, nickst HungerS sterben zn wollen und ans die Erfüllung der ihnen gegebenen Versprechungen z» dringen. Die armen Kerle, die Nolhhänte. einst die freien Herren der Premier», würden ja wohl auch ohne Gcwalimaßrcgcln bald ausstcrbcn nach dem harten Gesetz, daß die schwächere Race der stärkeren Platz macht, aber den Amikecs vollzieht sich dieser Prozeß zn langsam und so tmiß die Feuerwaffe dem Fenerwnsscr nachhelscn. Gespannt darf man nur darauf sei», ob die thräncnfcuchlen Seelen, die an deu Wassern des Themse-Babylons über das Schicksal der russischen Juden weinten, und deren ManneSmnth bis zn einem Protest an den russischen Kaiser emporsticg. nun auch an ihre Vettern jenseits deS Lceaiis eine Kundgebung richten werden oder ob man un gerührt die Söhne des großen Geistes in die seligen Jagdgründe ilälplvs hiniiberziehen läßt. Die guten Wvllsäckc von London haben eigentlich auch sonst schon ihre schwere Noth. Die klugen Robbeisthiere im Behringsmcer, die bisher sang- und klanglos cln- gcsalzcn wurden und. wenn sie mit ihren kurzen Füßen nicht schnell genug dem sonnig-lockenden Strande entflohen, ihre Felle zum Schmucke der Ncisekosscr vergeben mußten, haben schon eine Kano nade von diplomatischen Noten zwischen den beide» stammbcrwandtcn Völkern bervorgerufcn und wer besonders gruselig ist. kann bereits n seiner Phantasie rothe Röcke und weiße Hvicn durchlöchert ans dem Meere schwimmen sehen; klügere Leute bcrmuthcn. daß in dkm Kriege nur Robben bluten werden. ES wäre jammerschade, wenn in dem Conccrtc deS neuen JahrcS Frankreich ganz schwiege. Ein geistlicher Schulmeister und Abt. Pujol mit vlamen, hat eS denn auch glücklich fertig ge- tracht, die Manen der Jungfrau von Orleans gegen die Eroberer von Elsaß-Lothringen heranfzubeschwören. versenkt, daß man es ihr wirklich nicht verargen darf, wenn sie auch einmal der Revanche - Schalmei Töne zu entlocken sucht. Dürsten doch ohnehin die Kriegshetzer in Paris neuerdings durch die bevorstehende Abberufung des Schwiegervaters von Frankreich, des russische» Botschafters Baron Mvhrcnheim, schweres Herzeleid erfahre». Immerhin mag sich die französische Republik trösten; die letzten SenatSwahle» haben trotz der allgemeinen Interesse losigkeit, welche man ihnen entgegenbrachte, ganz interessante Re sultate gezeitigt, welche den Blättern Anlaß zu freudigem Stolz geben. Nicht daß die republikanischen Senatoren »in 10 Köpfe verstärkt in den Rath der Alten cinzichen werden, ist das Cha rakteristische an diesen Wahlen, sondern vielmehr der Umstand, daß die durstige Schneidergcslnlt des Kriegsniinisterö Freyclmst mit einer fast an Stiinmencinhcit grenzende» Majorität von Pariser Wählern mit ihrer Vertretung im Senat betraut wurde, und daß im Departement der Vogeicn Jules Fcrr», der Todtgeglanlstc, wieder znm Leben erwacht ist. lieber die Vcdentung deS erstcrcn Sieges zur Bcnitheilimg des kriegerischen Geistes der Franzosen noch Worte zn verlieren, wäre überflüssig, an der Wahl Ferry's kommt man jedoch nicht ohne einige Erwägunge» vorbei. Hier kann man wirklich daS kurze Gcdächlniß der Menschen bewundern. Nückschlggcnd in den Verhandlungen der französischen Kammer kann man in dem Protokoll der Sitzung vom st. Juli IM lesen, wie Ferry für eine Eisenbahn mitten in einer vom gelben Fieber rincr Koiucrcnz beherrschten Wüste 27 Millionen verwandte, ohne Laß mehr als! Frühjahr in Washinglon ein Programm auistcllcn solle, aus welche Wien. Ter niedcröstcrreichische Landtag beschloß mit 2!) gegen 27 Stimmen: Da dem Landtag keinerlei Material zur Veurtheil- nng der handelspolitischen Verhandlungen mit Deutschland vorlicgt, wird lediglich im Allgemeinen die wtelhichnstlicbe Annäherung an Deutschland als erwünschte Ergänzung der seenndichaitlichen politi schen Bezichnngc» begrüßt und die Erwartung nnsgedrückt, daß bei den Verhandlungen das Interesse NiedervstcrreichS. insbesondere dessen gewerbliche Verhältnisse und Apprvvisionirung sorgfältig ge wahrt und der Industrie für die ihr etwa cmfcrlegic Erschwerung der Konkurrenzverhältnisse durch Ervsfnung des natürlichen Absatz gebietes ihrer Erzeugnisse in Oesterreich Ersatz geschasst werde. Paris. Dncrct, der Verfasser der Enthüllungen im »Matin" über angebliche Acußcrnngen Ferry's im Jahre 1885, hat Ferry znm Duell gefordert. R o m Der Flnanzminister beabsichtigt eine Erhöhung deS Getrcidczolles von 5 auf 7 Lire. Er verspricht sich eine Mebrein- nnhme von 40 Vis 50 Millionen davon. Tie Gesainmteinnahmen sind i,n verflossenen Halbjahre um 11,8 Millionen hinter dem Vor anschlag znrüctgcblicbcn. Lissabon. Der VIcepräsident der Republik Transvaal. General Joubcrt, ist liier eingetroisen. Es heißt, er werde rin Schutz- und Trutzbündniß mit Portuaal Vorschlägen. R i g a. Baron Rapp und Gras Medern, die reichsten Grund besitzer Kurlands, siedeln nach Preußen über. Omaka. General Miles telegrapkirt, die fünf bedeutendsten Banden der ansständrschcn Indianer leien gestern nach Pineridge gekommen, um sich zn unterwerfen. Man hofft, daß bald alle In dianer diesem Beispiele folgen werden. N ewyork. Der Großmeister der Ritter der Arbeit ladet zu einer Konscrcnz für Reformen der nationalen Industrie ein, dir im -W sich die Arbeiter bei den nächsten Wahlen stützen können. — DaS Gerücht von einer Zniammcnzielmng eines größeren amerikanischen GcichwadcrS in der Nahe des BehüngSmcereS wird mit dem Be merken demcntnt, daß die Bedringsmeelsragc augenblicklich günsti ger liege, als zu irgend einer Zeit seit dem 1. Mai vorigen JahrcS. Die P er! incr B v r s e erösfnete mit schwächeren Courscn. mir Bergwerks-Aktien waren icst »nd besser. Tie Kretenicr Meld ungen verstimmten, vazn kamen spätere Meldungen aus Paris über große Geldknappheit. ^ - nngcn, doch blich de Festigkeit vcranlaßtc ^ siigc Haltung der Bcrgwerks-Atlien. Dagegen drückte matteres Parts. Banken ohne bestimmte Tendenz. Bahnen vorwiegend schwach, mich fremde Fonds- leicht abgeschwScht. Schluß auf rückgängige auswärtige Notirungen matt. Jin Eassaverkehr Banken still. Bah nen schwach, Bergwerke und Jndnstriepapierc. deutsche Fonds und österreichische Prioritäten fest. Privatdiskont st'/r Proz. Nachbörse matter. — Wetter: etwas kälter, leichter Schnecsall, Ostnord- n, oazn kamen waiere v.'iewnngen ans '4>nris uver ^ seit. Später entwickelten sich mehrfache Schwank- « > der Verkehr im Ganze» ruhig. Vorübergehende 4Z ißtc den.Nückgang des PuvaldiskontL nnddic gün- 16 Kilometer Eiicnbahivchienen gebraucht waren, man kann die Tbatsache wiedersinden, daß die Rcchniingsbelkge, durch welche er sich in diesen, Falle von dem Vorwurs der Unterschlagung reinigen wollte, genau wie im Jahre 1871 die Rcchnnngcn des »großen" Gambetta und ipäler die Papiere des Grasen Arnim in dein Augenblick verbrannten, wo sic am nvthigitcn gebraucht wurden; man kann in den Steuerlisten von Paris die Bestätigung finden, daß Ferry heute zwanzigfachcr Millionär ist, obwohl er früher kaum einen Franken besaß! Aber nicht genug damit — man hat in Frankreich vergessen, daß im Interesse von Pariser Börscnlcnien aus Antrieb Ferry's in Tunis 18.000 Söhne des Landes unter dem regnerischen Himmel Afrikas in Typhnsspitälcrn und in den Ocdcn der Wüste ihr Leben ließe». Man hat auch kein Gedächt nis; mehr dafür, daß in Tonkin 10,OM Franzosen verbluteten und 800Millionen vergeudet wurden, und selbst jene» gcsühllose Lachen t östwstid. hat man den, würdigen Staalsmanne verziehen, in welches er ans-! » r - »r s „ r« ». M. <«!L-n»., - ar»»m L7i r>«. «ta-rs». /«>,«(>. »-/«». brach, als in der Nationalversammlimg die grausamen Vcrffümmc- lungcn erwähnt wurden, welche nach der unseligen Schlacht von i rv >«». ,7>»rndr.., «»»» :W.7s. «,»-,§«<,»>> v,m»,r»r» rW,2», d>° MMN, r,»„ch.» c»»,-,,. «. «°E>, „mm, «TN.'LTLFLLr. LLtLkLÄL'«........ bad» 04.1,75 Lomoaid,* :iN7,:>!>. do. Pri»r»älku — 8p«»icr 7L,ir kxcl c»a»»tr» 486,Ii>i. oitou,»»»» >»8,»I>. c-lco.uvie t,rv7',. Rudig Varl». Bro»ar>ei» isala»» welzra »er Januar 2K.c>c>, »er Mat-Ülugnft 27.00, fest, svlrilxii »er Januar 17.00. »er Scvt.-Dcecmbcr A.LO, bchailptkt. lNubül per Januar SO,75, per Mai-August S8.00. ftrigcnp. »m«er»<>„>. Vrohuttr» isaauti. «ei«u per MLrz 221, per Mai—, vt»a»e» »cr MO-v 151, »rr Mal l4cl. Lon » , » <Prod»eicn-«c-lchl>. ülagcuikiu fcst. Irdoil, ruhig. Gerste a» ziehen», Haler theurrr, »rdiuitrrr russischcr »hiiiig, S Prncc »heurcr. — Weiter: Uroft. mit ihrem Bündclchen im bnntkarrirtcn Schnnpsluch hinansgc- wandcrt waren. Verweht ist, wie es scheint, die Erinnerung an jenen Tag, wo die Schreckensnachrichten von Bac-Le und Lang- Son nach Paris drangen, wo das Volk, jäh emporgenittelt aus seiner Ruhe, tausendstimmig den Rns ertönen ließ: ,/Nieder mit Ferry", wo Clcmenecau ihn in der Kammer des Hochvcrralhs be schuldigte und der unheimliche Mann, der mehr Menschen tödtete, als ein Eroberer, der durch Tunis und Tonkin tausendsachen Tod heranfbeschwor, wie von einem Gespenstc gepackt aus dem öffent lichen Leben berschwand — Ferry ist in Frankreich wieder der Mann der Gegenwart und wohl auch der Mann der Zukunft und vielleicht sicht man ihn eines schönen Tages als Präsidenten in das Elhsce cinzichen, wie er schon jetzt <n den Senatorensaal zu Versailles trinmphircnd hineingewanderl ist. Aernschretb- nnd Ferusprech-Vertchte vom 7. Januar. Berlin. Beim Jahreswechsel hat der Kaiser n. A. auch herz liche Glückwünsche mit der Großherzoglichr» Familie in Luxemburg onSgetanicht. — Entgegen anderwritcn Behauptungen wird nntcr- richtetcrscits konstcitin, daß der Großhcrzog von Mecklenburg-Schwe rin wie in frübcren Jolircn. io auch im lausenden einen Tbeil des Frühjahres, den Sommer und den .Herbst in seinem .HnmalliSland verbringen werde. — Finanzminislcr Miguel dieser Tage bei .. ^ einer Soiree erklärt, daß eine Auflösung des Landtages sehr un wahrscheinlich sei. — Stnatssckrelär v. Stephan halte sich eine offi zielle Feier seines heutige» <!0. Geburtstages verbeten und nahm nur die Glückwümche der Direktoren und Vortragenden Räche ent gegen. Dagegen hatten es sich die persönlichen Freunde und die Haudelswelt nicht nehmen lassen, des Tages zn gedenken, und fort gesetzt liefen Glückwunschtelegramme und Spenden ans allen Thci- len des Reiches ei». Der Kaücr spendete sein Bild in kunstvollem Nahmen mit folgender eigenhändiger Unlcisclmft: »Die Weil am Ende des 10. Jahrhunderts steht unter den Zeichen des Verkehrs. Er durchbricht die Schranken, welche die Völker Nennen und knüpft zwischen den Nationen neue Beziehungen an". Die russische Re gierung hat den znm Zwecke des Stndmms der russischen Sprache nach Rußland zn entsendenden dcntscbcn Offizieren die Städte Kasan nnd Charkow als Aufenthaltsorte angewiesen. — Das internatio nale Ncbcrcinkoimnen über den Eisenbabn-Fracktvcrkehr, daS am ^ 14. Oktober in Bern abgeschlossen wurde, wird nächstens dem Reichstage zugeben. Erst nachdem die gesetzgebenden Faktoren sämmtlichcr vertragschließenden Staaten ihre Zustimmung crtheilt baden, wird das Ucbcreinkommcn ratisizirt »nd drei Monate später tritt dasselbe in Kämst. Berlin. Eine Kominiision höherer Marinebcamte» und Oldcnhurgiichcr Beamten besichtigte letzter Tage eingehend die Grenzgebiete. Es toll sich um einen GebictsauSIanich bandeln. K ö l n. Seit gestern Abend treffen die Berliner und Hambur ger Züge mit 1 bis 3 Stunden Vecipätung hier etn, da die Bahn strecken mit fußhohem Schnee bedeckt sind. Rosto ck. Ter Eisenbahnverkehr stockt infolge starken Schncc- falles vollständig. Wien. In PolnIjch'Ostrau hat gestern daS Lelchenbegänanlß der im Drcifaltigkeiisschachte verunglückten 60 Bergleute stattgetun- , den. Anwesend waren die Eigenthümer des cscdachies, Gras Die französische Geistlichkeit > Wilczek und Sohn. Etwa 20,000 Personen nahmen an der Trauer hat sich ja so ganz in die Gepflogenheiten der Republikaner hinein-' frier Tbeil. OerlttLeS und Sächsisches. — Ihre Kgl. .Hoheiten Prinzen Johann Georg und M a x haben sich vorgestern Nachmittag zur Wiederaufnahme ihrer Studien nach Leipzig ziirnckbegebkii. — Geh. Justizroth Karl Heinrich Börner erhielt den Kgl. preußischen Kronenorden 2. Klasse. — Ter neilernanntc Vorstand der Krcishcinptmcmnschaft Zwickau, Kre is h a u v t m a n n Schmiedel, hat die Geschäfte bei dieser Behörde am 3. laufenden Monats übernommen. — Waren die letzten Stunden des verflossenen IahreS schon schwerer Prüfung voll für unser städtisches Oberhaupt, den .Herrn Oberbürgermeister Dr. Stübcl, rüdem er seine hochbclagre Aclitter nacki schwerem Leiden verlor, so sind die ersten Tage des neuen Jnbres zn nicht minder schmerzlichen für tb» geworden durch dos am Sonntag Abend erfolgte Ableben seines 80jährigen Vaters, dessen schwere Erkrank»»,, im gestrige» Blatt bereits gcmeldcl worden ist. Der Verblichene batte cs sich nicht vcriagen können, vor einigen Tagen, nnd zwar am Geburtstag seiner ihm eben erst entrissenen Lebensgefährtin, lrotz schneidenden OsttviiideS und scharfer Kälte das frische Grab der Unvergeßlichen zn besuchen. Er bat diesen Alt rührender Anhänglichkeit thener bezahlen müssen: der akuten Lm'gencntzliiidiing, die er sich dabei zuzog, ist er. nachdem am Sonntag früh noch eine trügerische Wendung znm Bessern cintretcn zu wollen schien, olnic Todeskampf erlegen. Geh. Iust > zrnth o. D. Tr. Earl Inl. Stübcl, Ehrenbürger der Stadt Dres den, ist am l I. Mär; 1802 zn Wittenberg als Sohn des dortigen Universitäts-Professors Dr. Stübcl geboren. Am 1. August 1829 trat cr mit dem Titel „Senator" als jüngster Ralhsbecr in den Dienst der Stadt Dresden ein. Jin August 1880 beglückwünschte ilm eine Deviitalion Nciinens der Stadl mit Ueberccichniig des Jiibelbürgcrlcheins, da der Verstorbene vor 60 Jahren auch das Bürgerrecht erlangt hatte. 1832 nahm »r als Stadtralb so der Ueberleitiiiig der alten Verhältnisse in die neue», durch die allge meine Städteordnnnfl geschaffenen Bahnen Theil und hat sich hierdurch, wie durch leine lange Thätigkeit als Vormnndichastsrichtcr beim Mniiieipnlgericht große Ve>die»stc um Dresden erworben. Auch als er 1851 in den Staatsdienst ribenrat, blieben die Erb- nnd Vormrmdschafts-Angelegcnbeiten daS Hauptfeld seiner amtlichen Thätigkeit, und in den Herzen Tausender hat er sich durch seine evcn io klare als gewissenhafte und humane Geschäftsleitnng ein dankbares Andenken gestiftet. Sein segensreiches Wirken wurde an allerhöchfrer Stelle durch wiederholte Ordensverleihung gclcnn- zcichnet, und als cr Ende des Jahres 1874 in den Ruhestand trat, ward ihm das Ehrcnbürgcrrecht der Stadl Dresden verliehen. Der konservative Sinn des Heimgegangenen bekundete siN, u. A. darin, daß er 41 Jahre lang sein tranteö Heim Feldgasse 17 Innegchabt hat. — Am Montag Abend hielt der Sächsische Alterthums- verci n wiederum seine übliche Monatssitzung ab. Den Vorsitz führte Sr. König!. Hoheit Prinz Georg, mit anwesend war Prinz Friedrich August, Kgl. Hoheit. Der Verein hat in letzter Zeit sehr zugenomme»: am Montag konnten 12 neue Mitglieder amgenvm. men werden, während zugleich 15 Ncuanmeldnngcn zu verzeichnen N, -4. .! -Gr '! - Z l lI i-'f - 4 .b . i - '-E M ^ r . e' vH ' N f / l . - ^ ! ! ' - V ^ 7. 8 ' ' !. > ^ -N l. ' - I / ' 'vs ' ^ . 7, r, / , k. 77^ .« z t -! c -
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