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Dresdner Nachrichten : 20.12.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189012208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-12
- Tag1890-12-20
- Monat1890-12
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- Dresdner Nachrichten : 20.12.1890
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Um» ffukr »I> Gp«vt»ItINt» Lokt jMe»l«tI«r- lvixlüediili« für Harren uoä vamoo. ketroleumtampe«. SLcrzelllrronreHltt! 35. Jahrgang. Slufl. 50,0ttÜ Stück. GSI««H^»»rvn Zocker Xrl aus cken hockantanckskon tUiNihütten ci>-^ Io- unck ^uslanckss amptsblso in roiedlniltiovr Fu.kMthI HV1U». Hüll L ht«I>a, II, ternipreedaiaU« INS. — ... 4o» >»«« Iv. Dresden, 189Ü. tVLikk«, lIsMIiiiIl«. HrsvMii, U»Iuian«II«I» v»r»n«llvl»« ItznsUUit«» ^W> «nÄ UrS»-t« 4a«M»tck. Otto ^olkrLL ^aeLL, KoMefermlt, ILSn1x-LoI,»i»a>,1r»>««« 2. ulius WM- z - ' rllbum. Fächer Wllsöruffkrstk. 44« j -chmucksachen ^rSßte Auarverhk in alkon ^r^rurllLniriLinrnrim^niLrrrn Moritr »rrtuaK, ^ItwLrkt 13 un«! HLuxtLirLLLe. KerAÄvdsIter Nr. SSL. j»>t«rl: nsuvr earkekkerker 6«mstruetion 8«»«rvi» nrnnl» Hü, it«-n >mä Diozenizwii, vel> kv ru einer kitrencten ffebemaveik«, i,'errnim.'e,l «iml unck kieti sine !-et>IeeI,to «'hisste ffarper- haltun^ »nxevtzlnik d-ctzen, ill8t>e«onckerc, lür linnbe» uuä Zliicb'tieu, n»l>he llio 8ek»Ie be^u,a,-o>. jck ,-j„ tl^rusie- unlter /u empfehlen, velelv-r cken> Xtzrpor eine xer-nte anck Oe>unckkeik tffr>l>'rncke Ultimi/ -Zehr. » I>«k>»nn'n1«i». H«>,I^N^» »an«>, «pltr«»u, Iliinck- « L uml rill? IZam«n«oI»n«t«I<»^- I^tUtvI. ^ ItöivoiliallanrL Ir alte (ÜLrl 'Wsnäsekuek, ^rnmi otorxtl. 18. um Schluß der Schnffanferenz, deutsch-böhmischer Ausgleich. Hoinachrichten. Reform der CorvSstndenten, Stadtveroldnctensitzung, I Gastwirthsgkhilffnveriammlung. Weihnachtömarkt. Gerichtsverhaudlnnaen. Tagesgeichi.chte. ^HanS Helling". Politisches. Die Schtükonfcrenz. welche nach Berlin zusaminenberuffn worden war. uni über das Wohl und Wehe der höheren Lehr anstalten Umsprache zu halten und mamrhastcn NalbeS zu pflegen, hat durch eine schriftliche KabinetSordre und eine mündliche Kund gebung deS Kaisers einen bedeutungsvollen Abschluß gesunden. Ten kaiserlichen Tan! nehmen verdientermaßen die scheidenden Scholarchen in ihre Schulstubrn mit und ein ganz besonderes Zeichen der Huld ward vor Allem dem Kultusminister v. Goßler zu Theil. dem jetzt wirklich nach sauren Wochen die frohen Feste zu gönnen sind, vv» denen Goethe singt. Herr v. Goßlcr fand freudig übcriascht in dem Saale, in welchem durch manch« Stunde ein Kamps getobt hatte, wie einst nm die Waffen des PatrocluS. VaS lebensgroße Portrait seines kaiserlichen Herrn mit dem klas sischen Eitat ans der sechsten Satire des Juvenal: »Uoe vale, sic .judoo". das verdeutschet also lautet: »So will ich cS und so be fehle ich" und in feiner Fortsetzung besagt: „Statt der Gründe gelte mein Wille". Es liegt in dieser Unterschrift eine unendlich feine Satire nicht nur auf den glücklichen Empfänger der Gabe, sondern auch ans die Thätigkcit der Konferenz und verallgemeinert aus die öffentlichen Zustände überhaupt: Wer gedächte nicht des AuSgangeS, den die PrciSbewerbung um daS „Nationaldenknial" für Kaiser Wilhelm genommen hat? „So will ich cö und io be fehle ich" — was die Konferenz an Beschlüssen gezeitigt bat. liegt ganz in dem Rahmen der Kaiserlichen Eröffnungsrede und ist so ausschließlich aus dem Geiste der Nachgiebigkeit und deS Dienst eifers geboren. Diese Nachgiebigkeit der Fachmänner steht in scharfem Gegensatz zu der Entschiedenheit, mir welcher der Monarch die Bahnen seiner Borsabren zu wandern verheißt. Wie für jene, io nahm er cs auch für sich in Anspruch, vorausspähcnd den Zug der Zelt erkannt und die Leitung der Zcitströmungen übernommen zu haben. Auch ans dem Gebiete der Schule glaubt der Kaiser das Ziel des schwindenden Jahrhunderts erfaßt zu haben und neue Bahnen zu eröffnen in der Heranbildung der Fugend. Es liegt in diesen Worten des Kaisers ein so imponircndeS Selbstbewußt- sein und eine so überwältigende Ueberzeiigung von seiner Mission als göttliches Werkzeug, daß cs bitteres Unrecht wäre, an der Er, süllung der Hoffnung, daß ans Reden sich entscheidende Dhatcn entwickeln werden, nur den leisesten Zweifel zu hegen. Von hohem Interesse, nicht bloS ivcgcn der machtvollen Persönlichkeit des Urhebers, sondern auch wegen einer erguicken- den Fülle an gesunden Gesichtspunkten, sind die Aeußer nngen des Kaisers in seinen beiden letzten Kundgebungen. Bar allein sei koiistatirt. daß gewisse Theilc der Eröffnungsrede, die nicht ohne Fug namentlich unter unseren verdienten, sittlich und wiffenschastlich hochstehenden Gymnasiallehrern recht bittere Em psindungen heivorricsen. eine wesentliche Milderung erfuhren. Namentlich das Verspreche», daß die traurigen Gehalts und die noch traurigere» Rangverhältnisse der Lehrerschaft in Preuße» eine cndgiltigc Regelung finden sollen, wird lindernden Balsam in manches gekränkte Lehrerherz träufeln. Von wcientlicher Bedeut ung ist eb zunächst, daß der Kaiser Anlaß nahm, auch den Einfluß der Religion ans die Erziehung hervorzuheben. Allerdings konnte derselbe mit Ruhr darauf Hinweisen, daß seine Ideen und Ge danken über Religion sonnenklar in Aller Augen liegen, daß cr es stets als Heiligste Pflicht betrachtet habe, das religiöse Gefühl und den Funken christlichen Geistes in der Schule zu pflegen, aber dennoch ist e» gut. daß ollen Jenen gegenüber, die aus dem Schweigen voreilige Schlüffe über eine Begünstigung konfessioneller Schulen zogen, dem wahren Sachverhalt entsprechender Ausdruck gegeben wurde. „8»um oui'quo" — Jedem daS Seine: auch die Kirche hat ein nnleugbarrs Anrecht daraus, in dem Kampfe um die Geister der Jugend ihr Rüstzeug dem Staate zur Verfügung zu stellen und als treuer Bundesgenosse gegen die Mächte des Umsturzes zu fechten. Ein Helle- Streiflicht bat die kaiserliche Schluß rede aiis den von einige» Seiten wohl nicht ohne Absicht falsch aus gefaßten Plan geworfen, nach welchem der Monarch die Einflußnahme der Schule aus die sozialpolitischen Anschauungen der Heranwachsen den Jugend geregelt wünscht. An der Hand eines Zeitungsartikels erläuterte der Kaiser seine Ideen dahin, daß einerseits das Lehr material die Gewißheit treuer monarchischer Gesinnung bieten mutz, daß der Erzieher als Beamter deS Staats nicht ein Anhänger radikaler Utopien sein darf, sondern in voller Betdätiauna streng sittlicher und streng nationaler Anschauung ein Vorbild sein muß für Diejenigen, die cr zu Stützen deS Staate« beranbilde« soll: andererseits aber — und hierin liegt das Schwergewicht der Ab schiedsrede — lebnte der Hobe Redner es ab. daß m den Schulen etwa die Lehren der Sozialdemokratie ini Einzelnen erörtert und durck freie Diskussion widerlegt werden sollten. Nicht im logischen Spiel, sondcrn durch die Aussaat eines klaren, aus der Grsammtbildnng emporkeimenden Verständnisse- für das Wesen deS Staates, für sein Werden und Fortschreitcn soll das Gefähr liche. das Ungereimte und Verwerfliche der sozialdemokratischen Theorie und Praxis klaraeleat und das Gcsiibl für die Pflicht er weckt werden, mannhaft feindliche Angriffe, wie von Außen, so im Innern mit der Schärfe des Schwertes zuiückzuschlagen. Ebenso wie in diesem Punkte wird dein Kaiser der Beifall nicht fehlen, wenn er die klassische Bildung nicht zu verwerfen erklärt, sondern sie mir vertieft sehen möchte, wenn er die lebendige Beziehung zur Gegenwart auch dort auffecht erhalten will, wo die grauen Nebel der Veraongenbelt leicht den Blick oblenken auf archäolo gische Spielereien. Darum hat auch der Kaiser Recht, wenn cr erklärt, daß hinfort der Weg nicht von den Großthaken der Ber- gangenhtit. von Leontda» und Hannidal zu Friedrich dem Großen und den RuhmeSwerken Kaiser Wilhelm» führen solle, sondern baß Sedan und Gravelotte. Roßbach und Leutben in erster Linie dazu berufen sind, den Ginn für nationale Größe zu entflammen. Die Thaten unfern neuen Zeit begeistern zum Handeln, die Bilder schöner Vergangenheit zun, Schwalme» und Träumen — doch in rauher Zeit ist wenig Frist znm heileren Traum. In den außerdeutichen Parlamenten Europas benscht wie hierzulande auch schon Weibnachtsslimmung In Italien drückt dir neue Majorität liebevoll die Hand EriSpi's. der sie so wuuder- iam um sich zu sammeln wußte, ja. in Heller Fcrienliist prügeln sich bereits in den Wandclgängen der Kammer die Erwählten des Volkes mit den Ministern: in England sehen die Rcgicrungs- männcr mit Hochgenuß zu, wie sich die Opposition zerfleischt und Sonnabend, äst. Lecbr. Die Berliner Börse verlies i» fester Haltung. Anfango bewegte sich das Geschäft in engen Grenzen, water gestaltete cs sich aber lebhafter. Gleichzeitig machte die steigende Bewegung weiteie Fortschritte Recht belebt waren besonders Banken, wäh rend Bahnen wenig Beachtung landen, abgesehen von Schweizer Bahne», für die gute Kaustusl bestand. Von ausländischen Fond« Jlatiener bevorzugt, Bergwerke steigend, namentlich Kohle», sowie auch Bochumer. Jin Kossavcrkchr Bauten höher. Dresdner Bank 2 Pro;, besser. Eisenbahnen gn! behaupten In Bergwerken rege. fest. Deutsche Fonds mehrfach ziemlich seit und ziemlich rege, börsc fest. — Wetter: Heiter, kalt. besser, österreichische Prioritäten '/» Proz. Nach- Lst'üdvst-Wind. wie die Knüttel in der .»and reisiger Männer sich zärtlich ans die Verkehr, namentlich in Kohlen. Andere Jndnstnepapiere ruhig, ober Häupter der irischen seindlichcn Prüder senken, in Frankreich kümmert ^- - -- sich kein Menich mehr »ui die würdigen Abgeordneten, die nicht einmal einen lumpigen Minister stürzten, und nur in Lcsienrich schmeckt der Weihnachtsstollen stark nach bitteren Mandeln. Ter fataleZu stand in Böhmen, wo der Ausgleich an chronisciler Schwindsucht leidet und nur mühselig noch ein kümmerliches Dasein fristet, warf seine Schatten auch über die Verhandlungen des ReichSrathes, man scheute sich auf allen Seiten, diese Frage anzuschncidc», deren Lösung für die ganze Stellung der Deutschen im Reiche und somit für das aeininnitc öffentliche Leben in Oesterreich von ausschlag gebender Bedeutung ist. Man bat das Budgcl-Provtiorium. wie gewöhnlich, für die ersten vier Monate bewilligt, damit die Rüder der Staalsmaichine nicht einrvstcn. aber man hat hierdurch dem Ministerium Taaffc durchaus kein Vertrauensvotum zu ertbeilcn beabsichtigt, zuinal dessen geringe Thatkmst und Energie als wesent liche Ursache der Verschleppung anaeicbcu wird. Schon klingen aus den Zcitungsipalle» einzelner deutscher Organe leise Droh ungen. daß daS Vorgehen der deutsch bölmnschen Abgeord neten in einem ExoduS der linken Seite des Reichsrathes Nach ahmung finden wird doch ist zn hoffen, daß cs nicht dazu kommt, wenn auch — wie demnächst in einer ausführliche» Besprechung der Vor gänge in ^Böhmen dargelegt werden soll. — die Aussichten jetzt trotz der Syiiioalhiecn deS Kaisers für den Ausgleich, trüber sind, als jemals. Die-Oeslcrreicher brauchen eben auch heute noch, wie rinnial ein hoher Herr sagte, ans 8 Wochen einen Fürsten BiSmarck, ur « nk » » r « ». I». ,«»»»»».> «rre»I» A>» o>«. si-aisd. 2I2.LO, «»»«. >IK.:>a. >»,».,irr —,>kz,»,er»rrrr. n»». Goldr. !K>.K0. Litllut» 2»8.:>0. Lr«»»,. e» L,«r» - . «»rlirnkirchc» —. grsi. Wir». Mdri>«-.> itrrd» «iaai«»ada eri.va. 2»m«ar»r» 131.75, -lordwksl 211,7.',. viark»«ie» Lv.a». Nug. ik>e»II W.7S. gcsl. «»->«. ie»l»ii.> Rente Äk, i7. «i»I«N>» Vll.I». ^taitroer S1H2. >t»,t«. »ad» '62„V>. .N2..'»>. »o. «rtoriiiiir» — Sraiiier 1L>/„ <s,»»ie» 1->i,l17. LIl»M»»r» E.v». cesconivie K22.5». Bchauptci. « ar« «. »r»»»kte» «saiok.» Wetir» per Leeriiilier 26 70. »kr Marz-Juni 2K.7N, man. Soirtln« „er Trcembrr L7.K0. »er Mai-Aug»s» 10,2S, mail. Ritdal »er Drce.-„»rr 6v,l>0. »er Marz..x»nt man. »«i»,r»«w. H>ro»nr,e» tLNilni!. Wei/iku »er März 222, »cc Mai —, Raine» »er MSN U>!>. »cr Mal I.-i. 2 oo » an lPrvdak>c»-«ert-i>. Mrlrcidc »Uaemei» rulnasi, eher fei», krrm- »er weißer Wetien hlibcr. Haler sUiwaih. »oiiiinra — Weltcr: Schnrrfatl Akrnschrctb- und Aerusprrch-Vcrtchte vo», w Tecember. Berlin. Anläßlich de» neuesten freudigen Familiencrrlg- msies im Kaiserban'e Hab.» der Prüsident de» Reichstages. Herr v. Levrtzow. und der Präsident de- Adgrordnelrnhan'eS. .peri v. Köllcr, Namens der Parlamente an den Kaiser und die Kaiserin bereit» gestern ehrfurchtsvolle Glückwunschschreiben gerichtet. — Der Kaiser hat die Reise nach Hannover und Sp'ingc anfgegebcn. — Der Kaffer hat das Protektorat über das Nova! Saitors Home zu Portsmouth übernommen. Infolgedessen haben zwei Räume des fraglichen SatlorS Home die Namen Kaiser Wilhelms kl. und Hohenwller» erhallen und >oll in Zilkniist den Unteroffizieren und Maimschasten der kaiserlichen Marine die Aufnahme in das In stitut allezeit und unter denselben Bedingungen wie den Ange hörigen der englischen Flotte gewährt werden. Ter Bundesralh hat gestern die Novelle znm Brnintioeilisteuergeseb angenommen. — Der Staatsanzciger veröffentlicht die Erhebung Pros. Dr. Bra- mann s in de» Adelsstand. — Geh. Oberregierungsrath Schulz ist zum Präsidenten deS ReichSeiienbahnamte« ernannt wenden. — Ter RetchSanzciaer tritt dem der Regierung gemachten Vorwurf ent gegen. daß sic aus die iniiitäriiche Aktion des Reichskommiffars in Onafflka eine hennncndc Einwirkung übe und namentlich dafür die Schuld trage, wenn Emin Pascha bei seinem Vorschläge einer Belebung von Tabora oder von der nabegelegeucn Miistvnsstatson keine Unterstützung gesunden habe. Schon gesetzlich sei keine andere Amlsslelle als der Reichskommissar berufen, ans die militärischen Maßnahmen einzuwirken. Wenn dem Wunsche von Emi» Pa'cha wegen der Beiezzung Tadoras entgcaengctrelen worden sei, !o sei dies eine Maßregel, welche von Berlin auü nicht beeinflußt worden sei. Emin Pascha und Mir. Stokes sollten zusammen opcriren. Stoffs batte die Ausgabe, in Uniambcsi eine Station cmzulcgen, als neuen Verbindungsvunkt aus der Straße Bagomoyo- Mwapwa und der von Emin Pascha zu errichtenden Station am Vikroria Nnanza. um von dic'er Station aus die großen, wirklich mächtigen Wemamwesi-Häupttlnge zu veranlassen, UnlcrlversungS- gesandtichaften nach Bagamvyv zu senden. Das Zusammenwirken Emins und Stoffs ist jedoch nicht nach Wunsch Wißmann's aus- gesallcn. Wie Wißmann gleich nach seiner Ankunft in Sansibar am 5. Dezember hierher fflearaphirlc. „erschwere Emin Pascha die Arbeit von Stoff- und mißachte jeden Beffht " Ans diesem Grunde hat Wißmann. wie er der obigen Meldung hinzufügte. Emin Pascha »och Sicherung der Sceftation zurückgerusen. Halle. Die Generalversammlung des Landwirtschaftlichen CentralvcreinS für Sachse», Anhalt uno Thüringen betchlot! die Gründung eines Arbcilgebcrvereins gegen die Sozialdemokratie. -Halle. Die städtische» Behörden haben beschlossen, de» Kaiser gelegentlich der nächstjährigen Kaiscrinanöver bei Erstick zu einem Besuche der Stadt Halle cinzulade» und entsprechenden Kredit bewilligt. Franks»rt a. M. Im Prozesse der dcutschcn Unionbank gegen die liauidirte diesige Bankffrma von Steiger u. Eo. hat das OberlandcSgericht von Steiger wegen Ectheilung falscher Auskunft zur Lchadloshattnna der ktägemchen Bank verurlhcilt M ü nche u. Bei der gestrigen Eröffnung des ot>crsten Schul« ratheS bkmerktc Kultusminffler v. Müller. er wolle seine An'chau« ungen zn Gunsten der hiimnnistischcn Gymnasien Bayerns in ihrem derzeitigen Grundbau nicht verschweigen. Er müsse aber heroor- hebcn, daß diese Anstalten doch Ergänzungen und Abänderungen in einzelnen organischen Bestimmungen erheischen, wodurch die selbe» nicht geschädigt, sondern vielmehr befähigt würden, allen Anforderungen in höherem Maße zu entlvrcchcn. Tic Versamm liing beschloß u. A.. der obligatorische Vormittagsunterricht sei nicht über:! Stunde» auszudehnc». Zwischen den einzelnen Schul stunden hätten Pausen von lü—1ö Mtnuicn cinzntrcten. die tbun- lichst durch körperliche Bewegung und Svielc im Freien ausge- fülll werden sollen. Inzwischen sollte» die Scbulzimmer gelüftet werden. Endlich wird auch eine zweckmäßige AbthciUing des Tum- untrrrichts drhusS zahlreicherer Bethciligung an den Ucbnngen cmfohlcn. Paris. In der henliae» Verhandlung gegen Eyraud und Gabrielle Bompard ward die Frage erörtert, ob Gabriclff Bomvard das Verbrechen unter dem Einfluß von Hypnotismus begangen habe. Pros. Ligenis begründete die Ansicht, die That könne unter der Herrschaft einer Suggestion verübt iei». London. Bei der gestrigen Enthüllung des von dem ver storbenen Bildhauer Böhm angeffrliaten und in der St GcorgS- kapcllc zu Windsor ausgestellten Standbild,-Kaiser Friedrichs ließen Kaiser Wilhelm, die Kaiserin Auausta Viktoria und die Kaiserin Friedrich durch General von Wittich große prächtige Kränze niederlegen. certliches «nl» Liichslschcs. — Se. Maiestät der König erschien gestern Vormittag im Schloß, nm die Vorträge der Herren Slaatsministcr, AbthciluiigS- direktvrcn und des Herrn Gcheimrath Bär entgegen zu zichmcn und mchreic Audienzen zu ertheileu. — Infolge leichten Unwohlseins sieht sich Ihre Majestät die Köiiigi n geMingcn. daS Zimmer zu hüten. — Se. Majestät der König har dem Major Frecheren von Me dem im Infanterie-Regiment Nr. l !'> das Ritterkreuz l. Klasse dcSAlbrechtsordcnS, sowie demLize-Feldwebcl Ladwig im Grenadicr-Regiinent Gral Kleist von Rollendon (1. Wey- preußiiches) Nr. 0 und dem Sergeanten Heldt im Ulanen-Regi- mcnt Kaiser Alexander Ul. von Rußland iWettpreußischesi vir. 1 das Allgemeine Ehrenzeichen verlieben. - Se. VNajestät der Kaiser hat dem Vorsteher deS hiesigen HauptyostamleS. Hcrni Postdirektor RostoLkN, den Rang eines kaiseilichen Rat lies -l. KI. verliehen. — Ihre König!. Hoheit Plinzey Amalie. Herzogin in Bauern, ist vorgestern Abend von Berlin liier eingetioffen und bei den Prinz Georg scheu Herrschaften im Palais ans der Langestraße ab- geslicgcn. — Sc. König!. Hoheit Prinz Friedrick, Augu sl beehrte vorgestern Nachmittag daS Leder . Bwncc und Pe.vicrgcschäsi von Rudolf Jahn. Pragcrstraßc tt, um verschiedene Einkäusc zu bewirten. — Das Erinnerungskrcnz von I8sil erbielicn die Herren Polizeiwachtnieister Donath und Gendarm Krüger. Wagen-Coutrotcur .Haute von der Leipzig - Dresdner Staatsbahn. Karl Friedrich August Lhümmel hier und Grundstücksbesitzer Ernst Schröder in Trachcnberg. — Der Bahnwärter bei der Staatöciieubahuvcrmal tung Johann Kreutz genannt Schneider iu Girbigsdorf bei Görlitz erhielt das Allgemeine Ehrenzeichen. — Zur Rcsorm der Korpsstudentcu har der Bezirks- verband der alten Herren-Vereinigunge» für Württemberg und Hohcnwllcrn an sämmttichc 8.-6. und 6.-6., sowie an die Bezirke verbände des Verbandes alter Korpsstudenten, an zahlreiche Alte Herrcn-Vewinigungcn und Korpsstudenten eine Tknlschckst ver sandt, in welcher er die dringende Nothwcndigtcit betont. Miß staude im Korvsstudentenwesen zn beieingen. In der Denkschrift wird namentlich ousgesührt. die Aktiven unter den Korpsstudenten könnten es den alte» Herren nicht verübeln, ivenn sie in den Men suren eine Acnderung wünschen. „Es sind nicht allein die zer hackten Gesichter der heutige» Korpsstudenten, welche das Miß fallen der Eltern erregen und schon manch' braven Burschen aus den Wunsch seiner Eliem vo» den KorvS fcrnbiclte», sondern rS ist das Verschwinden jener srilchen. fröhlichen Mensuren, an denen sich die Väter erfreut haben und die Bclorgniß, daß daS kunstlose Trauslosscdtagen, wie cs bei den gegenwärtigen Mensuren vielfach üblich geworden, in irriger Auffassung des Manncsmuthcs eine Veredelung der Sitten nicht herbcisübrcn kann. Im Ganzen ist in früheren Jahren viel mehr gefachten worden, als setzt: aber, da die Mcniltten früher durch die Fcstweiic und die Bandagiruug viel weniger blutig waren, so war die große Zahl der Mensuren auch damals kein Nebclstand. Ander» ist cs heute: last jede Mensur schließt mit einer Abfuhr oder doch mit einer erbevlichen Zahl von Nadeln und wenn auch letzt die Schmisse rascher gcheilr werde», so stört doch gegenwärtig schon eine geringere Anzahl von Mensuren das übrige KvrpStcden und dräng! seine anderen Ans gaben in den Hintergrund. Wir sinden in dem Umstande, daß der Korpsburkche einen großen Thril des Semesters mit dem Aiisslickeii seiner Schmisse beschäftigt ist, eine Mitiniache für den Ncvclsiand. daß sich verdättnißmäßig so wenig .KorpSbinsehen finden, welche noch i» älteren Semcslcin aktiv bleiben. In Vieler Zeit muß der Korpsbursche schon enfftlich an das Studiren dcnlen und kann daher nicht a» z» häufigen blutigen Mensuren seine Zeit ver schwende»." Ein Hanptantrag betrifft die Beseitigung des über triebenen LuxuS. welcher bei den allen Herren allgemein Miß billigung finde, und welcher den Bestand der .Korps zu getührdc» scheine. Infolge dessen sei auch der KvrpSbcstana ini Vergleich zu dem WachStdnm der Zahl der Stiidircnden bedeutend zurückgc- gangen. „Wenn die deutschen Korps den ihnen als Erblbeil von ihre» Vätern hinterlassenen Bcrui aufrecht erhallen und ans ihm Söhne weiter vererben wollen, müssen sie sich die Ausgabe stellen, erstens jedem ihrer Mitglieder cs als Pflicht zn l-ezcichneii. ohne erhebliche Schulden die Universität z» verlosten und znviteiiS auch den Mmderbcgilterten den Einttitt in s Eorps zu ermöglichen. Tie Besuche der befreundete» Corps, die möglichst cingeschränlt werden und nur aus spezielle Eiiitadulia zu besonderen Gelegen heiten stvttffnden sollen, verursachen aus viele» Universitäten eine bedrückende Aiisgabelast Früher wurden in echt deutscher ,„id korpsstndentischrr Gastfreundschaft die willkommenen Gaste von den einzelnen KorpSbiirschcn und Füchsen in ihrem eigenen Heim ausgenommen und am KorpStisch und ans der Kneipe bcwirthct. Ta gab es ei» frohes «nd herzliches Zusammensein aus der Bude »nd manche heitere Erinnerung au durchptaudeckc Nächic Wenn auch beim KorpStisch bei Betuchen manche Exffafiaichc spcndirt wurde, so wich man docy vom gewöhnlichen Leben nicht allzuichr ab, sodaß der Besuchende einen wahrhaften Einblick in da» Leben Zrcs-iltrAlolkcrci Gebr. Pfund, V«mtzilttßr.4ll42,
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