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Dresdner Nachrichten : 14.02.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189102146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-02
- Tag1891-02-14
- Monat1891-02
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.02.1891
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tzre»t»«r »,ni»i»i v«dr. istmt ^ovüvüsirtv dH V . ^11 3K. Jahrgang. Aust. 52.000 Stück. Dr. Lsünsr's LLULtoiruw. ^ Ii«^«a,etcke»» »latai-motk, ketlauvkl, , ^ ^ Utabata», «tckt, Vot«rteid»»viü«u. I DresdtN, 1891. H. §Llw (Irrd-, N. V«IIi»»«>»u) LpseiLl-babrilc ssoprtftftar Lrexolmarirov Flauen ö. Dr. I4»ItL«^8tN»»»»>8 >7 l?«D»pr«vL-m^tUu.» irr» «mplolilt »»». k«aoäer» ,». i-»«»,r,«r,<Mio»^ o>« «»»Io 8l.„,r- «ck»I>>»»o», »II» «!»>>»»,»» kirdoiowpol u. vs».lr»rdelt«i> locker Lrr. oo » «»«^»e«L^r ««««^ ^ küiZefl. ki»»Ii»«8 bi'mkli-I'Iiiiieli «mxLoiUt «our» x»r»nlirt I>»Ud»k0li mul rviuvoluLSlilloock«» LlASns Vorlcunfsatallon: « Lllll«twtr.47. LniollsplLtr 8.7rowosivrstr. 7. Vrmrsonilr.-Iloose.?. U ^——-»» V.lo,»>»««» l«r. io»». ——— «»»««I««, »««»«s« ,»« ---«««« u. l SlL8VLLrv» § joäor Lrt. aus äeu hoüvutsiiästsn Olaslmtten äos lu- rmä ^uslanckos, emsifslilsu in roioiilmltixor ^usivatil IVIIIi. Ni Ul L 80I.N. IVeoinn, Itt II. »»i»n«vl>»,t«llv IIIK. killiirtl- u. l>MiÄti«M> ß Viivls« S? lu allen I-'arben unä (jualiititan vnipüvlilt billigst L^L)lLiL»6, ^ K 0Tr° 8« a«l»« <»- "Mo E i1«II»«siIr»tIiii T . IIi MMi . HliniriiS i ^U»«vvi'Ii»iif oiuer ?u.l-tio I>velLvii8l«»K« uvä »I»8vp«88t«i' V«vltvn 2» rl»880i^^nOUn1i(;U vi'miikki^lvl» 1'iol80N. Mn <k,njegcks' Weiterbildung des Arbeilerschutzes, Sonnt igsrube. Hosn ichiichten, Altersversicherung. S'adtverordneteiisitzung, Schneeweftcr. j ii n n VI» . »rF. Ft'Usiri. Kunsigenoffenschast. Gerich'Sverbandiungen. Tagesgeschichtc ,EUUNUvciI1I, rvevlnni. Politisches. Während im preußischen Landtage darüber brrathen wird, in welcher Weile die als mnngellialt befundene Art der direkten Be steuerung nwdifiilrt und hiermit der erben der „groben Neform- arbeiten" die Weihe gegeben werden soll, ist der Reichstag zur endgilrigen Negeiung derjenigen Materie fortgeschritten, welche in der dramatischen Gestaltung des letzten Jahres, im weiteren Sinne sogar des letzten Jahr,ehii'es. eine überaus entscheldungSvolle Nolle gesoielt hat. Die Arbeiterlchntzgesetznovelle ist es. deren Berath ung naturgemäß die vollste Ausmeiksamkeit erfordert; denn die ge sellschaftliche Entwickelung unseres Jahrhunderts hat die soziale Irrige zum Angelpunkte de« politischen Lebens gemacht und die sociale Botschaft weiland Kaiser Wilbelm'L bat ihr die Ntchlung einer gedeihlichen En'wickelong gewiesen. Der Staat nahm von jenem denkwürdigen Augenblicke an die Neugestaltung der Lage des „vierten Standes" in die Hand und eS s'eht zu hoffen, das; die groben Gedanken, welche daS menschenfreundliche Herz unseres glühten Herrschers durchwehten, zu vollster Entfaltung gelangen Tie Pfade, welche der grelle Seher unS wies, sind betreten woiden. alle Par'eien sind bereit, weiter,uschreiten und nur BüSwilllgkeit oder Unverstand können einem Theile nnscreS BolkeS mangelndes Wohlwollen gegen die Arbeiter unterichleben. Wer in dem bro-- dclnden Kessel der sozialdemokratischen Bewegung den gesunden Kern nicht erkannte, den wies die herrliche Schritt der Botschaft vom Jahre l88l daraus hin, daß die wstthschaftlicb Schwachen. die mit Schaufel und Hucke, mit Sichel und Sense, niit Pflug und Egge ihr Brot gewinnen, gerechten Anspruch darauf haben, daß ihre Arbeit des Schutzes nicht entbehre. Der Stand der Arbeiter als gesondertes Glied der Gesellschaft, ist noch zu jung, als dah er bereits an dem Ende seiner Entwickelung angelangt sein könnte: die Berechtigung der sozialen Bewegung liegt in dieser einfachen Thntsache. Aber eine gewaltsame Umgestaltung wird keine» Wandel schassen, noch wird einenflnnlger Trotz sie hemmen können. Auch sind die Zeiten vorüber, wo ein von romantischem Zauber nniflosseiirrMärcheiiprinz nur zu erscheine» brauchte, um mit einem Winke die Wolken zu zertheilcn. Wir leben in einer sehr realen Zeit, welche es dringend erheischt, daß nicht aus übertriebener Schwärmerei Schritte unternommen weide», deren Berechtigung vom allgemein-menschlichen Standpunkt man anerkennen mag, deren Turchsührung aber ohne jede» Uebergang die große Gruppe der Arbeitgeber überlasten und sie in Krisen stürzen würde, welche auch den Arbeiter schüdigen mühten. Zudem sind cs in erster Linie nicht die großen, auf Kapitalien begründe!?» Betriebe, sonder» die kleinen Melster.dieHandwerker. welche in ihrer Existenz bedroht werden, und die Vermuthung ist schwer zurückzuweisen, dah die links stehen den Politiker des Reichstages dem Wunsche nach einem weheren Rück ange deS Handiverkcs nicht abgeneigt sind, wir denn übeo Haupt diese Herren ihre mangelnde Fürsorge für die kleinen Be triebe industrieller und landwirthschastlicher Art vor sich selbst nur durch eine übertriebene Vorliebe für die Börse uud das Zmiichcn- baudclwesen rechtfertigen dürsten. Gerade hier liegt aber auch ein Kernpunkt. den liniere Sozialdemokratie unter der Führung deS Millionärs Singer sorglich verheimlicht: Dem Kapitalis mus. der Böise, dem Spckulciutenihum werden neue Opier nicht zugemuthet: sie bamarbasircn im Glanze deS Heiligenscheines von ihrer Menschenliebe, die sich nicht genugthun kann. Wenn aber von konservativer Seite das Verlangen gestellt wird, daß eine er höhte Besteuerung der Börse einen geringen Tbril des über triebenen Gew nneS für den Staat nutzbar machen soll, dann be ginnt ein große» Seufzen, die Börse verstaut sich und der Staat geht leer au- Betrachtel man unter solchen Gesichtspunkten die gegenwär tigen Verhandlungen des Reichstages, so wird man von vornherein zwischen Dem unterscheiden müssen, was menschlich wünscheiiSwrrlh ist und Jenem, waS als praktisch durchsührdar gelten muß. Die Frage. welche In erster Linie zur Diskussion siebt, die Sonntags- arbeit, giebt bereit» Anlaß, diesen Unterschied zu machen. Nach dem Regie, ungsrntwurse soll die den Arbeitern zu gewährende Ruhe für jeden Sonn- oder Festtag 24 Stunden betragen; die Kommission dagegen hat ursprünglich „mindestens 80" beschlossen. Uebrr dirse Frage haben im Sommer vorige» Jahres die indu striellen Vereine der Westprovlnzen PeußenS auf Aufordern eine gutachtliche Acußerui g abgegeben. I» welcher sie ein Hmausgehrn über den Reglerungsentwurf entschieden verweisen und zwar vor-' wi'grnd deshalb, weil sie in ihnen eine schwere Schädigung der' Arbeiter selbst erblicke». Jenes Gutachten führte ein sehr be-! achtenrwerlhes Beispiel an, wonach auf einem der bedeutendsten rheinischen Eisenwerke, auf weichen! die So»ntags>uhc nach Maß gabe deS Regle,ungseniwurfes längst durchgesührt ist. die ent sprechende Einrichtung im Sinne der Con'iiiiisionSbcschiüsse jedem Arbeiter einen Verlust von 85'-» Tanesschirbten, d. h. von durch-! schnittllch 120 Mark, im Jahre verurinchen würde. In ähnlichem! Sinn», aus dem Gesichtspunkte deö eigenen Interesses der zu^ schützenden Arbeiter, haben die Vertreter des Dundesr»theS, unter- ^ stützt von den Miitclvarteirn, die über das vorgeschlageiie Maß hinauSgehrnden Anträge bekämpft, während natürlich die Frei sinnigen jede» Maßvollen al- einen Ausfluß deS Egoismus deS BürgertbuorS bespöttelten. Allerdings waren damals nock die schönen Tage, wo daS Wettrennen um die Popularität znm allge meinen Sport geworden war. Jetzt, wo die Nüchternheit und Belonnenbelt Platz »« greifen beginnt, ist man wohl zu der Er- lenntnitz gekommen daß eine Lohnerhöhung von ISO Mk.. «i, sie Arbeitsleistung der Industrie nicht zugemuthet werden könnte, selbst wen» wir uns nicht in einer Periode des wirthschastitcheir Stillstandes befänden. Aus den jüngste» Verhandlungen im Plenum kann mm glücklicherweise die Ueberzeugung gewinnen, daß die Besonnenheit nicht vor der BeisallSincht die Flucht ergriffen hat. Tie Annahme des Konwrumißanträges, welcher von Koiiier- valiven, Ccntrum und Ficisiniiigen eingcvrucht wurde, bürgt dafür. Nach diesem Antracie Wi»d unter Ablehnung der volksparteilichen und sozialdemokratischen Vorschläge festgesetzt, daß fortan die Souu- tagsarbeit in Bergwerken, Salinen, Fabriken und Werkstätten. Ziiiimerplätzcir, Werften und Ziegeleien für 24 Stunden obliga torisch ist. Bei zwei aufeinandersotgeudci' Festtagen hat die Nnhe 36, für daS WeihnachtS-, Oster- und Pfingstfest 48 Stunden zu dauern. Einer besonderen Bestimmung bedurfte die Arbeit in Betrieben mit regelmäßiger Tag- und Nachtschicht; für diese be schloß der Reichstag, daß die Ruhezeit frühestens um 6 Uhr Abends der vorhergehenden Werktages, spätestens um 6 Uhr Morgens des Sonn- und Festtages beginnen solle, wenn für die aus den Beginn der Ruhezeit folgenden 24 Stunden der Betrieb ruht. ES ist nun nicht zu leugnen, daß die Anträge, welche eine Ausdehnung der Sonniagsrude über den Kalendertag dinweg be absichtigen, eine gewisse Syiupatbie verdienen. Lebten wir in einem idealen Wiithschastßstaate, so könnte man kaum etwas da gegen baden, daß der Arbeiter im Allgemeinen von Sonnabend Avend an bis zum Montag Morgen, also 30 bis 36Stunden hin durch lein kreier Herr lei. Aber auch dann könnte man in den sozialdemokratische» Anträgen, die eine 48- rcsp. 60stiiudige Unter brechung verlangen, nichts Aiidcres als ein Agitaiionsmittel er blicken, daS aus die angeborene Vcgnenilichkeit ipekuliren soll. Da nun aber der Jdcaistaat nur ein schöner Traum ist, da na mentlich eine Verwirklichung desselben in dem Sinne, wie sie die Herren Bebel. Liebknecht uud Genossen erstreben, einem Selbst morde des Staates und der Geiellichnsl glelchkänien. so wird der vorliegende Beschluß des Reichstages die Zustimmung aller Be soiinenen finde». Die Textilindustrie, die ja in Sachsen wcsenllich in Frage kommt, würde »aiiicntlich sür NcbenIetricbc, wie Walkerei, Färberei, Appretur, Druckerei und Musterbuchbinderei, bei einer längeren Ruhezeit sich vor die Umiiöglichkeit des Exportes ge stellt sehen. Soweit nun die neuen Bestimmungen Gesetzeskraft erlangen, wird sich die Industrie mit den neuen Verhältnissen einorrichten haben. Bei der Rücksicht, die. wie iiamenllich die Ausführungen des Abg. Hartmann beweise», aus die Lage derselben genommen wüide, ist zu hoffen, daß die immerhin erhöhten Opfer ihre Leist ungsfähigkeit nicht beeinträchtigen und das Verdienst der Arbeiter nicht schmälcrn werden. Gleichzeitig aber Ist eS wohl gestattet, an diese Bernthnngen den Munich zu knüpfen, daß auch die Sonn tagsruhe anderer Stände, die doch auch als Arbeiter zu gelten haben, wenn sie auch statt des Spatens die Feder führen und statt den Boden zu bearbeiten. Zahlen iuumiircn, daß namentlich die Sonniagsrude deS Handeisslaiides und der Beamten eine ent sprechende Regelung erinhre. Die Commissionsbeschlüsse in dieser Richtung enthalten »loncherlel Gutes. Sic bestimmen bekanntlich, daß die Sonntagsruhe im Handeisgewerbe auch für den Unter nehmer und seine Fanrilie gelle, daß Gehilfen, Lehrlinge und Ar- beiter am ersten WeihnachiS-, Oster- und Pfingstfelertage überhaupt nicht, an den übrigen Sonn- und Feiertagen nur fünf Stunden beschäftigt werden. Besonderen Beisoll verdient hier die Bestim mung. daß daS Housirgewerbe am Sonntage überhaupt untersagt wird, denn durch eine dercntlge Maßregel würde wenigstens ein leidlicher Schutz des ießbaiten Handels ermöglicht weiden. Die Landesgeietzgebung, die Gemeinde- und sonstigen Eommunalver- bände werden in dieser Frage hoffentlich noch besondere Befugnisse erhallen, damit die örtlichen Verhältnisse ihr schwerwiegendes Ge wicht in die Waagschale werfen können. Kkrnschretbs uud Ferusprrch-lvertihte vom 13 Februar. Berlin. Reichstag. Tie 2. Berathung deS Arbclter- schiitzaesetzeS wird fortgesetzt Ads. 2 des Z l05d bestimmt, daß im Handeisgewerbe Gehilfe», Lehrlinge und Arbeiter am erste» Weih nacht«-, Oster- und Pfingsticieriage überhaupt nicht, im Uebrigen an Sonn- und Festtagen nicht langer als k Stunden beschäftigt werden dürfen. Durch komnninalstaiiitansche Bestimmungen könne dieie Beschäftigung für alle oder ein,eine Zweige des Handclr- gcwerbes auf kürzere Zeit eingeschränkt oder ganz »mcisagt werden. Für die letzte» vier Wochen vor Weihnachten, sowie für einzelne So»»- und Feslt ige, an welchen öilliche Verhältnisse einen erwei terten Geschäft-veikehr erforderlich machen, kann die Polizcibehöide eine Vermehrung der Stunden, während welcher die Beschäftigung statlsinden darf, bis auf lO Stunden zulasten. Die Stunden, wäh eud welcher die Be'chä'tiaung stailfft.den darf, werden unter Berücksichtigung der iür den öffentlichen Gottesdienst bestimmten Zeit durch statntartsche Bestimmungen, oder soweit solche nicht er tasten sind, von der Polizeibehörde festgestellt. Die Feststellung kann für verschiedene Zw iae des HandelSgewerbeS veischieden er folgen. — Aba. Dr Gulfleisch, Dr. Hartman», Letocha. Möller und Frhr. v. Stumm beantragen Ziilnstnng zweistündiger B>scdäf- tigung am 1. WeibnachtS-, Oster- und Psingstiaae. Dieselben Ab geordneten, außer Gutsieitch, beaiiirogen seiner, rm vorietzten Satze statt der Worte „durch statutarische Bestimmung«'«! oder soweit solche nicht erlasse» sind," zu letzen „sofern die BeschäftiannaSzeit durch slrilutaniche Bestimmungen eingeschränkt worden ist. vnrch letztere im Uebrigen rc." — Abg. Wöilmei und Dr. Husch (fr,i>.) beantragen, daß im Handeisgewerbe Gehilfen re. an Sonn- und Festtagen nicht später al« 3 Ubr Nathmiilag» und nicht länger al« 8 Stunden, in offenen Verkaufsstellen nicht länger al» fünf Stunden beschäftigt werden dürfen. Abg. Wöllmer begründet leien Antrag; Besorgnis)« wegen «Ine» erheblichen Ausfalles lands Nationalvermögen habe durch die dortige absolute Sonn tagsruhe nicht gelitten. Die Quelle der Gegnerschaft gegen die E> «stell»»« der Sonntagsarbeit im Handeisgewerbe sei in einer üblen und da,ei aransainen Gewohnheit zu suchen. — Abg Auer sLoz) »nd Ginasten be niragen. daß die Beschäftigung ans drei Vormit'agsstnnden beschiänkt bleibe, ferner, daß bei auönahmS- Weiler längerer Bescbäilignny dieselbe spätestens 6 Uhr AbendS beendet sei» muß. — Abg. Singe« begründet diesen Antrag. Bon eiaem fielen Sonntag könne nicht die Rede lein, wenn der Sonn tag zerrissen wc>de. Der allgemein gewünschte Zweck der Sonn tagsruhe we«de nur eireicht, wenn der So»»tag-Nachiniltag frei bliebe. Der l. WeihnachtS-, Oster- und Pfingstscierlag müßte vollständig freiblciben und eS sei nnbegreisiich, wie Abg. Hartman» ». G'Nostcn duz» kämen, die Angestelftrn im Handeisgewerbe auch an diesen d>ei Tagen in's Joch zu spannen. — Abg. Dr. Buhl (nat.-lid.) befürwortet die Kvnunissioiisaiiträae mit den Amende ments Gntfleiich und Harimaiin im Inter, sse des Kiesnhaiidets- gewcrbrs, welches ous ländliche Knnvschasl angewiesen sei. — Abg Schädler lEealr.): Am besten wäre eine vollständige Schließung der Veikaiisslokale an Sonn- und Festtagen. W >s in England möglich, müßte auch bei uns gehen, aber er wolle keine aussichts losen Anträge stellen. Den Antrag der Kommission begrüße er als einen Ai,sang zur Besserung. Die ersten Feiertage Niüßten aber frei bleiben. — Abg. Schmidt-Elberfeld befürwortet die 5stün- dige Beschäftigung in Laden unter Hftiweis ans das Ladengeschäft in den kleinen Städten und die Verschieden»,tigkeil der Lokal- und Verkelnsverhälinisse. — Abg. Frhr. v. Stumm lReftbsv l: Für große Städte gehe die Lautude einer bstündigen Beschäftigung vielleicht etwas über das nolbwendige Bedürfnis hinaus. Für Landstädte bestehe aber dies Bedürsnik zweifellos. — Preuß Han- de>Sminr»er v. Berlepsch erklärt das Eiaverständniß der verbün- deren Neoieiunge» mit den Konimijsionsanlragen, ausgenommen das unbedingte Verbot der Beschäftigung an den ersten Feiertagen. Es gäbe Geichäfte, insbesondere Contorarbeiten in großen Handels häusern, die auch an dieie» drei Tagen unbedingt erledigt werden niüßten. Es müßten einlausende Brieke und Telegramme eröffnet »nd beantwortet werden, wenn der Eves nickst unrer Umständen straibar werden solle. Vielleicht empfehle eS sich, den Antrag Gut- fleisch für jetzt zurück,»ziehen und bis zur 3 Lesung eine Fassang ,» suchen, welche dnn nothwendige» Bedürfnis! Rechnung trägt, ohne über dasselve hinailsznyehc». — Adq Gutsielich zieht seinen r'lnirag für die>c Lesung zurück, »m denselben in anderer Fassung in dritter Lesung wieder vorjnleaen. — Atig. Dr. Hartman» zlv»s.) «riviedcrt dem Abg. Sinaer: Was die Kommission heute biete, sei mehr, als was z. Z. der sozialdemokratische Entwurf verlangt habe. Jetzt solle das ans einmal nniiiicichcad sein. Uebrigcns werde mit diesem Gcfttz die einschlä,ige Gesetzgebung nicht abgeschlossen sein. - Schließlich ward die Weiterberathnng auf morgen veitagt. Berlin. Das Abgeordnetenhaus setzte die Berathung des Einkommensleiirrgesetze? iort. Beschlossen wurde, daß auch Agen turen ausländischer Geschäftshäuser der Steuer unterliegen, ferner, daß die srnherc» Rkichsiinmitleibaren von dem Zeitpunkte hcran- gczogcii weiden solle», wo die Entschädigung derselben ftir die Aus hebung der Steu-rsreiheit gesetzlich fcstgestellt sein wird. Ein An trag in gleicher Weise, auch die deposndirten Fürstcnsamilien iHan- novcr. Kllrhessen. Nassau) neranznziehcn. wurde abaelchnt, nachdem Ftiinnzminffler Dr. Miguel allgemeine politische Gründe dagegen angeführt hatte. Berlin. Jnr Januar sind bei den Vorständen der Versiche rungsanstalten 27.897 Ansprüche auf Bewilligung von Altersrente erhoben worden. Von diesen wurden im Lause des Januar 5331 anerkannt, 238 zurückaewiese». Be, lin. Tie Angriffe des „Bester Lluod" gegen daS System der Patronen ohne Nano bclnr deutschen Jiifauteriegewebr finden in hieiigen militärische» Kreisen eiitichicde» Widerspruch. Es heißt, der fiühere Kricgsminister, jetziger kommandircoder General des I. AriiieekorvS, Bronsart von ScheNendors, werde demnächst um seinen 'lbichied ciirkvmmen. — Den Bezirks-Eisenbahnrälhen wurden Vorschläge zur Perioncn Geldtarifresorm behufs guiachilicher Acuße- iung unterbreitet. — In einem Ansall von Trübsinn erschoß sich heute früh ei» zur Disposition gestellter höherer Ossizier. Halleo. S. Ein Sahn des Abg. Rauchhauvt. Tertianer aus den Francke'schen Stiftungen, starb infolge eines unglücklichen Schlages, den it>m der Anstalisaärlner gegeben hatte. Frontsurt a. M. Aus Luxemburg wird gemeldet, daß die bisdrrige Vertretung Luxemburgs im Auslände duich die nieder ländischen diplomatischen Agenten und Consnln demnächst auf- höikn, und die Luxemburger unler den Schutz der deutschen Agenten gestellt weroen würden. — In der Entscheidungsklaae des Bankhauses Gattoni Silo u. Co. in Nom gegen die Franks. Ztg. und deren Correspondeiiie» Grunwald erkannte daS hiesige Landgericht, daß die H islpflicht nur bei Dolus vorhanden wäre, die Kläger daher, sofern die Beklagte» den von ihnen angebotcnen Eid leinen, daß sie die von ihnen gemeldeten Thatsachen nicht als unrichtig kannte», kostenpflichtig abzuiveiien seien. Bremen. Btlinigien übernahm den Vorsitz des deutschen Ehrenkomilees der denischen Ausstellung in London. Wien. Nach einer Mcidnng der „Presse" wäre die Beendi gung der östcrieichftch-iiiigarisch deulschcn Handelsvertrags-Verhand lungen Anfangs März zu erwarten. Prag. Finanziniiiister Dr. Stcinbach äußerte sich gestern sehr abfällig über die Kartelle der Eisenbahnen. Dem Ncichsrathe wird voraussichtlich im Herbst ein Gesetzentwurf vorgelcgk. der ». A. für weitere Verstaatlichungen das Staatstntcresse maizarbend lein läßt, somit nicht weniger gut siftiirte Gesellschaften dem Staate zur Last fallen. Pest. Der beute veröffentlichte Ausweis über die Staats gebabriing 1890 weist anstatt des vrällminirten Fehlbetrags von KtiO.OOO Gulden einen thalsächliche» Uebcrschuß von etwa 22 Millionen aus. Pest. Tolonyi interpcllirte den Oandelsminister Baroß, ob eS wahr sei, d >ß der österreichische Handrlsniinisier die Unterbrech ung der Verhandlungen mit den deutschen Delegirten in Aussicht gestellt bade, wenn drrAusnahmetaris der ungariiche» Staatsbabn nicht auch aus österreich. Jndusirirarttkel ausgedehnt werde. Ferner, ob thatsächltch der Aiisiiahmrtartf auch ous österreichische Industrte- artikel au-gedehni worden sei und eventuell, worin die hierfür ge währte Gegenleistung bestehe. Graz. In St. Georgen wurde durch Zufall eine ausgiebige Petroleuniquelle entdeckt. London. Ei» Volizeibeamter fand in vergangener Nacht unter dem Bogen des EisendahnviadukteS in Whitechapel die Leiche einer Frauensperion, de>en Kopf last vollständig vom Runip^ ge trennt war. Die Polizei schließt an» den vorlregenden Anzeichen auf ein neues Zerbrechen deS Mörder» Jack. ' ' ^ l 'c . - - ! MM Ir'h«, Aß - ^ >' .' " ' Kt - - ' - M- ' r-'A Ri ' . ,».! .7 K'ckt Dm- t.1 DDi.'i' - i ^ ^ t ä ft ä .l, . - .4,, e - . -i - ^ 1, i - . ! ! . - ' .s ft.l' ' Üi ' . "kl . 1 - l». K l'. >4 ft t '! t' s b .. p ."iß > , i ^ - 7-,'- I ! c Sf ^ - 'r
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