Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 17.02.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189102172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-02
- Tag1891-02-17
- Monat1891-02
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.02.1891
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2. d»d.». »P.tZ»-tb.» Vllll. Lülullo, Sokoir»l8tr«u»« 6, ^ « ,, Tuok- llllli V^v^akli'-llunäluoz;. ^ » ov. Lahrgang. « Vlv««»t»» I-tflg;vr »Usr 4>iUzI»1,d^!V«,»ti«tte» u» bestsu kitbrilcutsn 1 ^ ^ ^ ^ ^ Aufi. 52,00V Stück, ü -u krvtlltm.» Dresden, 1891. ^.K.^ichiei'.vi'Mev ri»t, NM llkü.M» »a dv kk I»,»»» wfl u Z««,d»>,nuk<», n»,«h d—6»» lleil»,, K»°i,»i>,,s,, ». »«11»,cd«,, ll»i°h>tof,,lj4,wr. <»»«» «r»l,»,,Il„ kaiz- «.W,hlt,häl,«r, w«ch, P-ai 2 M. « „ Zirblmlir. Sp-Il'l-llu. flach. tt>». ,la„ bk,.duP,. da. a-'tppt . . 4 „ du „ d«. Zwxbelmllr. 2 „ du., Veflrr«-u.fl»mpotl,ll,r.»ch.,« „ d» „ d«. Zwblmsir. da.4 „ du „ Schütteln, weil, da» >0 di« du „ da. Zwblmtte. l« d>« LU „ iiaflerbichei, dual, ü u 4 EI. dv kilrKerl. kmIiM vm^n-I'Iiliitz« «mptiotgt »ou>» x»i»nkln kalldaroQ unfl r»ü»i<rflmix>t«u>«u und Lixsns Vorknutsntollou: Stz»«litr. 47. LRtoruplstr 8, 7ro»p«t«r»lr. 7. Ürni»aor»tr.-I«»«g.7. V«Ie>ph»«»i» dir. i»»». /-E/- i-'F/r s/w 26i.VVe1tjnei" 8li>.26i. ÜLQllS LLNkstLöv§1 (4). r». Lönl^t. LLolis. DW llotj-kotosrspk «trd. 30. ^AS»GW«u«»» « X- r««fl»s«W«x»»s VLrtstoüs-vo8tovko. noki. kobort koümLMi, vrezckM 9tr 48 )pltsskl Stcllimg^zm jetzigen Regierung ^Femsprechverichtc^^ Hosiinchrilhte»^ Verinminliing desStädt. Vereins, Gerichts- Verhandlungen, Tagesgeichichte. „Die Maschinenbauer", Kirchenchor der kaih. Hoskirche. Dienstag, 17. Februar. Politisches. Wenn beut' ein Geist herniederstiegc — wenn der Geist deS königlichen Herrn, dessen irdische Hülle im Mausoleum von Char- lottcnburg ruht, nach einem Leben reich an Thalen und reich an Ruhm, sür Stunde» weilen künnte unter den Lebenden, mit welchen Empfindungen kehrte er wohl in jene seligen Höhen zurück, wo die Geister der Großen sich sammeln? Stolze Freude würde der greise Fürst empfinden, daß seines jugendlichen Enkels sorgende Mühe daraus sich richtet, den Bau des Reiches zu fördern und daß er vor Allem beflissen ist. das Testament zu erfüllen, das den Weg zum sozialen Frieden wies: aber der Geist des alten Kaisers würde klagend zurückkebrcn, wenn er sähe, wie aus allen Dickichten des deutschen Waldes gegen de» Mann, der seinem Thron am nächsten stand, giftige Pfeile geschleudert werden, wie eine Hetzjagd auf das Edelwild loSgclassen ist. in welcher die Mannen eines Eugen Richter die Treiber und eine seile Presse die Rüden bedeuten. Nicht der kaiserliche Erbe, der des Deutschen Reiches Krone trägt, hat Theil an jenen beklagenswerthen Ereignissen, welche die Freude an der Gegenwart verbtttrrn, auch nicht der prächtige Mann, der als ge treuester Eckart gepriesen wird in Liedern und Gesängen; wohl aber jene Leute, denen es gelungen ist, sich zwischen den Kaiser und die patriotischen Männer zu drängen, welche die Dankbarkeit sür Bismarck vereinbar halten mit der Treue zum Kaiser. Es klingt wie eine seltsame Mähr, als sei eS Zwischenträgern jener Klasse, die in der Confliktszeit am Anfang der sechziger Jahre die Mittel zum Ausbau des Heeres verweigerte, die vor dem Aus bruch des deutsch-französischen Krieges die Abrüstung beantragte, die dem «freien Spiel der Kräfte" zu Liebe der nationalen Arbeit den Schutz verweigerte, bereits gelungen, das Gift in das Ohr des Monarchen zu träuieln; in freisinnigen Blättern hallt es von Denunziationen wieder, welche den Fürsten Bismarck vor den Staatsanwalt fordern und in trunkenem Siegestaumel berichten jene Organe von scharfen Aeugerungcn, die der Kaiser vertraulich zu einem klerikalen und einem deulschsrcisinnigen Abgeordneten ge- than haben soll. Noch kann man nicht glauben, daß cS gelang, des Kaisers Majestät zu einem so schneidenden Unheil zu bewegen, wie eS die alten Gegner der Politik Kaiser Wilhelms des Ersten dar- stellcn, zumal glaubwürdige Theilnebmer an jenem Mahle uns ver sichern, daß sie weder während ihres Aufenthaltes bei Herrn v. Caprivi, noch auch später aus dem Munde der Kollegen eine ähnliche Be merkung vernahmen — wäre eS aber der Fall, io könnte man nur appelliren von dem. falsch berichteten an den besser zu berichtenden Monarchen. Wer dieses Anrt aus sich nehmen soll? Wer den Mißverständnissen zu steuern berufen ist, die den geliebten Herrscher und den eisernen Kanzler für immer zu entzweien drohen? Vielleicht gicbt eS einen BundcSfürsten, dessen weiser Rath die peinlich-schmerz liche» Empfindungen, die jetzt das Herz des Volkes erregen, zum Schweigen zu bringen vermöchte. Sicherlich würde ihm der Dank des Volkes werden! Als der Altreichskanzler seinen Abschied erhielt, da schrieb in wahrhafter Betrübniß der Träger der Kaiserkrone: «Was Sir sür Preußen und Deutschland gewirkt und erreicht haben, was Sie meinem Hause, meinen Vorfahren und mir gewesen sind, wird mir und dem deutschen Volke in dankbarer und unvergänglicher Er innerung bleiben" und weiter sprach der Kaiser die Hoffnung aus, daß deS Fürsten Bismarck Rath und Thatkraft auch in Zukunst ihm und dem Baterlande nicht fehlen würden. Diese Worte ent halten das, was die Station damals empfand. Sind denn aber die Verdienste Bismarck's um die Vergangenheit geschmälert, ist der Werth seines RatheS vermindert worden? Wohl hätten wette Kreise vaterlandsliebender Männer eS lieber ge sehen. wenn der Schöpfer des Reiches auch später in auto ritativer Stellung oder selbst aus der Arena der Parlamente weitere Schlüsse aus den Erfahrungen seines Lebens hätte ziehen können: es ist anders gekommen. Aus den Spalten eines ihm nahestehenden Blattes läßt Fürst Bismarck einerseits die War nungen erschallen, welche ihm das Interesse des Reiches in den Mund legt, aus ihnen richtet er andererseits den Schutzwall auf gegen die zahlreichen Schmähungen, die seine einstige Politik bei den sreisinnig-Iozialistisch-klerikalen Parteien findet. Fürst Bismarck hat dort gewarnt davor, daß mit dem System des Schutzes der nationalen Arbeit gebrochen werde — über 200 Abgeordnete haben seiner Ansicht zugesitmmt. Er hat gemahnt, daß man vor dem Abschluß des Vertrages mit Oesterreich nicht die Compensations- objelte preisgeben solle — die Regierung hat diese Mahnung zu der ihrigen gemacht, wie die Interessenten, die Vertreter der In dustrie und Landwirthschast. ihr zustimmlen. AuS den Spalten deS Hamburger Blattes erklang der Nus, daß man nicht im sozialen Taumel die Besonnenheit verlieren solle, daß Beschlüsse, wie sie seinerzeit die Arbelterschutzkommission faßte, unerträgliche Lasten bedingten — die Negierung, die überwiegende Majorität der Kom mission. daS Plenum des Reichstages, die Handelskammern, die Jn- dustrievereine pflichteten dieser Meinung bei! In der Frage des deutsch-englischen Vertrages stimmt Fürst Bismarck der Regierung nicht »u — bei der Solonialdebatte fand dieser Vertrag ungetheilte Zustimmung nur auf der Linken de« HanseS. Die Aufhebung der Blebspenr entsprach nicht der Nebcrzeugunq des Fürsten Bismarck — an zahlreichen Grenzstellen mußte die Maßregel alsbald zurück- genommen werden, well thalsächllch cnieute Verseuchung rintrat. Die Koch'sche Erfindung wurde als die herrlichste Errungenschaft gepriesen und Millionen für dieselbe verlangt — die Mahnung, daß man sich nicht übereilen soll«, ehe da« Gras darüber ge wachsen. bestätigt der Erfolg. Und nun. glaubt denn wirklich Jemand, daß die allgemeine llnzusriedenhelt und Besorgiiiß. die in de» national gesinnten Kreisen sich breit macht, zurück,»führen sei nuf Aeußerungen des Hamburger Blattes? Nein und tausend mal »ein! Jene Empfindungen sind geboren auS der Unsicherheit, welche das Aufgeben jedes alten Kurses erregen muß, wie auch dir Ziele der neuen Politik sein mögen. Jenes peinliche Gefühl der Unsicherheit liegt nuf dem nckcrbautreibenden Theil der Bevölkerung, wie der Landwirthschastöraih cs scharf genug aussvrach; die Indu striellen sind besorgt, daß die deutsche Konkurrenzsäbigkeit auf zu barte Proben gestellt wird, in hohen militüriichen Kreise» herrscht Verstimmung, die Kolonialsreuiide sind bekümmert — sind das Folgen des Auftretens des Fürsten Bismarck? Es ist zu hoffen, daß die Regierung deS Herrn v. Caprivi. eines Mannes von sclienem Fleiße und offenem Blick, sich in mancher Richtung den Besorg nissen aus dem Lager der einstigen Regierungsparteien gegenüber nicht taub verhalten wird; sie wird auch sicherlich den vom Fürsten Bismarck vertretenen Ansichten nicht entgegentreten, nur weil sic vom Fürsten Bismarck stammen. Die Vorgänge, welche sich in den Zeitungsartikeln spiegeln, sind überaus peinlich. Wir Lachsen wissen genau, daß der Parti- kulariSmus, der den Schmerz vom Jahre 1866 nicht vergessen konnte, ausgclöscht wurde erst durch den Aufblick zu der hehren Gestalt des ersten Kaisers, dann aber auch vor Allem durch die Polin! eines Staatsmannes, der die nationalen Eigenheiten der einzelnen Stämme zu ichonen verstand. Wir wissen auch nichl erst aus dem Sybel'schen Geschichtswerk, welchen Antheil Fürst Bismarck an der Erhaltung unserer Selbstständigkeit hatte. Wir halten die alle Sachsentreue aufrecht zu Kaiser, König und Reich: aber wir werden auch die alte, partikularislische Eigenschait der Dankbarkeit nicht vergessen. Es ist kein Zufall, daß in Bayern, Württemberg und Baden wie hier in Sachsen die Begeisterung für Bismarck nicht aoSsterben will — hier wie dort hält man die Fahne de-Melches hoch; eben darum aber möchte man das frevelhafte Spiel beendet sehen, das die Judenpressc treibt und das den klaren Blick selbst jener Männer trüben will, die hoch über den Zinnen der Parteien aus strahlenden Kappeln stehe». Denn es ist Gefahr, daß das auf rechte Ehrgefühl, der Stolz, der auch dem Unierthancn ziemt, das freudige Verlangen, seinem Volke zu diene», getrübt wird, wenn ein Mann, der, wie der Kaiser io schön sagte, «mit weitblickender Umsicht, mit eiserner Festigkeit" seinem Fürsten diente, dessen «Verdienste vollwerthig zu belohnen", der Herrscher des mächtigsten Reiches sich außer Stand erklärte, als ein Verräther hingestellt würde, nur weil sein Rach zu Zeiten unbequem wird oder vielmehr' weil cs seinen Feinden gelang, seine Absichten schmählich zu ent stelle». Atruschrtib- und Aer„fpre»-Vertchte vom 16 Februar. Berlin. Reichstag. Eingegangcn: Internationales Ab kommen bctr. den Eitenb»h»srach>verkchr. Die 2. Berathung der GcwerbeordnungSnovelle (Arbeilcrichutz) wird bei 8 I05e (Arbeiten, welche Sonntags gestattet sind), dessen Inhalt bereits mitgetheitt ist. fortgesetzt. Onerer (Ctr l befürwortet den Antrag, daß. wenn die fraulichen Arbeiten die Arbeiter am Besuch des Gottesdienstes bindern, der Arbeiter an jedem 3. Sonntage 36 oder an jedem 2. Sonntage mindestens von früh 6 bis Abends 6 von der Arbeit frei sein muß. Die Brauer seien wegen der Bestimmungen deS 8 ltLo besorgt, wohl aber niit Unrecht, da nach seiner Ansicht Brauereien, Mälzereien und Brennereien unter die leichteren Be stimmungen des 8 l05e fielen. Die vollständige Streichung des 2. Absatzes (von den Gewerbtreibenden zu führende Verzeichnisse der Sonntagsarbelt) gehe zu weit. In seiner fetzigen Fassung schaffe der Absatz aber nur Belästigung und Unzufriedenheit. Man möge deshalb die Verpflichtung zur Führung der zur Kontrole nölhiaen Verzeichnisse aus größere Fabrlkbetriebe beschränken. Der sozialdemokratische Antrag ruse gegen die kleinen Gewerbtreibenden ohne Noth die Polizei aus. - Handelsminister v. Berlepsch: Um unnöthigeS Schreibwerk handele es sich bei dem angegriffenen Ab- iatzc nicht, sondern nur um eine ganz unentbehrliche Koiltrvidcstim- mung. Wolle man die Listcnführung nicht, so verweise man das aanze Gebiet der Sonntags zulässigen Arbeit unter die polizeiliche Genehmigung. Damit werde aber den Gewerbetreibenden weniger gedient sein wie mit der Listeniübrung, die sich einfacher gestalten werde, als wie angenommen. Er könne sich auch nicht für die Be schränkung der Listeiiführung aus die großen Betriebe aussvrcLcn, da gerade beim Kleinbetriebe die Neigung obwalte, den Sonntag auszunützen. Es sei selbstverständlich, daß Brennereien u. s. w, unter 8 105, also unter die Gewerbe, für welche der Bundesrath Ausnahmen zulasscn kann, fielen. Man sagt, was das von Bebel an- csührte Bäckereigewerde aiilange, so sei eS allerdings angängig und in vielen dcnlicden Städten bereits üblich, daß in der Sonn- tagsnacht nicht gebacken werde. Andere Mißstände im Bäckergewcrbe würden größtentheils ichon durch die Vorlage beseitigt. — Abg. Dr. Gutfleiich (iri.) erklärt sich gegen die Zulassung von Ausnabnirn gegen die Bestimmung deS 3. Absatzes (Freigabe des 3. bez. 2. Sonn tages). Payer wolle Papier sparen, aber wenn nach seinem Wunsche Ansatz 2 gestrichen weide, dann lei das Papier verschwendet, auf welches daS Gesetz gedruckt werde. Vor Allem sei die Kontrole der kleinen Betriebe nüihig. — Abg. Ficiherr v. Stumm (Rcichsy.) befürwortet die Listenfnbning namentlich auch im Kleinbetrieb, in dem 32 Prozent der Arbeiter Sonntags beschäftigt würden, gegen 10 Proz. im Großbetrieb. — Abg. Dr. B»yl vertheidigt GulNelich gegenüber den Antrag Hartman» und Genoffen aui Einführung eines Absatzes 4: «Ausnahmen von den Vocschristen des Absatzes 3 darf die Unlerverwalltingsbehördc gestatten, wenn die Arbeiter am Besuche deS sonniäaige» Gottesdienstes nicht behindert werden und an Stelle de« Sonntages eine 24stündiae Ruhezeit an einem Wochentage gewährt werde." Er verweist aus die gleiche Praxis im Verkehrs- und Schankaewerbe und befürchtet Mißbrauch um so weniger, als Sonntags-Arbeit theurcr iei als WcrktaaS- tt. — Avg. Payer (Boiksp).: Die Kontrole durch Listcnfuh- «mlichkeit autzer Berhältniß zu Die Sozialdemokraten riesen m nach der Polizei. Sie Haffen die politische Polizei, el für ihre Zwecke t ' Arbe rung . dem damit zr diesem Falle ">enn sie aber die siebe in Brzu »mit zu erzielen sie Lir.Volizcidicner Au olizei für ihre Zwecke gebrauchten, dann nenne te. Die sei eine nackte Jiiteressen-Vertietuilg und habe kein Recht, den Demokraten einen Vorwurf daraus zu machen, daß diele auf ihrem früheren Boden der Vertretung der Interessen der Allgemeinheit stehen ge blieben seien. Eine Gesetzgebung wie diele sei nur zu Stande zu bringen, wenn allseitig der gute Wille vorhanden und ans seiner Seite bestehe derselbe. — Avg. Dr. Hartman» ikons.) dankt dem Vorredner für die Auseinandersetzung mit, den Sozialdemokraten kan» ihm aber hinsichtlich der Kontrole nicht ziislinrmen. Die Strafbestimmungen, von denen Payer erwartet, daß sie Uebertret ringen veryinvecn würden, könnten doch die Kontrole nicht ersetzen Das Verfahre» der polt<eilichcn Genehmigung würde viel umstand sicher sein als die Lislenführung. und Schreiberei würde dabei nicht gespart, doch würde es den Gewerbetreibenden mehr Zeit kosten — Abg. Bebel: Der Beifall, den Payer gesunden, bewehr, daß der selbe für die Interessen der Unternehmer ringe treten sei. Die So zialdeniokratie vertrete allerdings die Jntereflen des Arbeiterstandes gegenüber dem Unternehmerthum. Auch die demokratische Partei sei wie das Centrum und andere Parteien eine Bourgeois-Partei, weshalb sie auch immer mehr Bedeutung im Volke verliere. Eine Verständigung zwischen Sozialdemokratie und Bourgeoisie sei nur so weit »lögiich, als es sich ili» einzelne Verbesserungen zu Gunsten der Arbeiter innerhalb der bestehenden Gesellschaft handele. Den Antrag Hartman» lehne er entschieden ab. Er habe nicht das Ver trauen I» die untere Verwaltungsbehörde, daS auf der Rechten bestehe. Sehr oft ließe sich diese Behörde durch die soziale Stellung der Arbeitgeber beeinflussen. Die Veihällnlsse im Kleingewerbe, io namentlich im Bäckergewerbe, auch In der Müllerei, zeigten schreiende Mißstände. Da werde cs noch weit über den Rahmen dieses Gesetzes hinaus für den Arbciterschutz viel zu thun geben. — Abg. Rösicke (naliib.) ist gegen den Antrag Hartmann, welcher der Polizei weitere Rechte übertrage, nachdem die Vorlage in dieser Hinsicht schon sehr weit gehe. Ausnahmen seien nicht zu ver meiden. Man müsse sich aber auf das Nothwendigste beschränken. — Abg. Stößel (Ctr.) befürwortet den Antrag.Hartmann, sowie den Antrag Aichhüchler. Schließlich wird 8 105o mit den An trägen Hartmann und Aichhüchler, im Uebrigen aber unverändert nach der Komniissionsvorlage angenommen. — Weiterberathung morgen. Berlitz. Zur gestrigen kaiserlichen Tafel war u. A. auch der rieui: Golldernestr für Ostafriki, Ficiherr v. Soden, geladen. Der selbe begicbt sich Mitte März ans seinen Posten. — Die Kaiserin Friedrich reist am 17. d M. nach England. — Die Prinzessin Heinrich hat sich erkältet, weshalb die Rückkehr des prinzlichen Paares nach Kiel verschoben wurde. — Ter bisherige sächsische Legalionssckretär v. Salza und Lichtenau erhielt de» Kronen- oiden 3. Kl. — Wie vertäutet, ist ein deutsches Kriegsschiff nach Chile beordert worden. — Das Abgeordnetenhaus beschloß bei der Berathung des Einkommensteuergesetzes, daß Versicherungsprämien bis zu 600 Mk. vom steuerpflichtigen Einkommen abgezogen werden könne». Die Steuerkommission des Abgeordnetenhauses hat die Elhschaftsstcncrnopelle in ihren wesentlichen Bestimmungen ab- gelchnl. — Ter .Rcichsanz." widerspricht halbamtlich der Behaup tung der «Hamb. Nackr.", daß Sansibar thalsächlich als zur deutschen Jnleressensphärc gehörig betrachtet worden sei. Dies würde in Widerspruch mit den Abmachungen mit England und Frankreich bestanden habe». — Der „Kladderadatsch" wurde in Greiz wegen Beleidigung des Fürsten Reuß ä. L. beschlagnahmt. — Sardou will die Aufführung des „Thermidor" im hiesigen Lessina-Theater nicht gestatte», che das Stück nicht in Petersburg ausgcsührt ist. Kt e l. Nachdem die vor dem Hasen liegenden Eisbarren nun mehr vollständig gesprengt wurden, Ist der Hafen für den Dampfer- Verkehr vollständig frei. Pest. Der Ackerbauminister beschränkte in Folge der in Serbien ausgetretenen Maul- und Klauenseuche die Einfuhr von Hornvieh, Schafen, Ziegen und Borstenvieh auf Herkünfte aus vollkommen seuchenfrcleii Gemeinden. London. Die «Times" meldet aus Cardiff. Kapitän Brandt, ein Deutscher, vergiftete sich aus Verzweiflung über den Dockslreil in Cardiff, wodurch icin Schiff im Bude-Dock scstgelcgt wurde. Die Berliner Börse zeigte zu Beginn keine einheitliche Tendenz. Der Handel in Scrist war wieder umfangreicher, doch letzte der Cours um etwa 1'/« Prozent gegen Sonnabend niedriger ein. Später trat, vom Rentenmarktc ausgehend, eine ziemlich all gemeine Befestigung ein. Nur Bergwerke blieben schwach, was zur Folge halte, daß die feste Haltung nicht bis zum Schluß cm- hielt. Banken und deutsche Bahnen ruhig, österreichische Bohnen fest, ebenio fremde Fonds. Italiener und Ungarn anziehend, Russen gefragt. Im Kaffaverkchr Banken ruhig, wenig verändert. Deutsche Bahnen still und behauptet, österreichische meist besser, Bergwerke und andere Jndustricen schwach. Ocsterreichiiche Prioritäten fest, Silberwcrthe gefragt. Privatdiskont 2'/» Prozent, Nachdörse still — Weiter: trübe, Regen, Westwind. »r,-r»>ir« ».«. ««dr»»«., »rttl« r?4 «v. ««»,«»». SI7.4». »>«». tI7.ro. »aiitztr —. Eghpier S8.80. «dr»«. ll»a. »«l»r. SS Ko. LiSciol» !it!!.70. Lrr«»». «7. >06,HO va»r» —. Gelleuktriflei» —. ff««. « » « ». I»»e«d».I Lredii »os.fl». «io»,»»,»,» 2t»,SO. «,m»4r»»» lw.ZO. fltordwkft . vlarrodi««, 06.220 Unfl. Kredit »1t.ro. Ruin». »ari». «rmk S0.70. »meide lOO.IO. AtMieuee »«.so. e«»a>4- »«»« 0t»,70. v,«»,r»r« »12,00. do. vrtorttflte» —. Spanier 77>/,. <r,ypter <96.87. oee»»«»e» 623,70. «aeomdie 860.00. geil. » » r I ». Sr»d»Nr» lSailnfl.I wei,e» ver girbrnar 2K.60, »er Siai »n»uii 27 20, fest, «dirienk »er Februar »8 00 »er Scpicmder-Decembkr 3»,00, All. «lldöl »er grpruar 66,20, »er Mat-ifl««»» 88,00. ftcigcnd. »»»erd,»,. «»»»lern «rtfle» Per vtztrt W. Zur «Io» —. «»„'» «er März lOS. »er Mai >02. »an»»» iVrodukien . vertan», knalischcr Weizen stetig, fremder Weibel >1, bis I Sch., rothcr mNnnier >/, Sch. hübcr. ziemlich deiedt. Mehl seller. tu folge amerikanischer »lachrichten. Hafer uni» Mais fest, Madlgcrftc anziehend »talzgerftc de,ehrt, vohnr» und Erdse» scft. — Wetter: Hetter. Oertltches und Sächsische-. — Se. Majestät der König nahm gestern Bonnittag die Vorträge der Herren Staatsminister und Ablbeilungsvorstandc, sowie des Herrn Gchcimratbs Bär entgegen. Nachmittags fünf Uh> fand größere tzostasel zu 40 Gedecken statt, an welcher die Herren LlaatSimnister, der Ches des König!. Gcneralstabes. Oberst von Trcilschke, von Minckwitz, die Generalmajore Habcrland und Lar- rak, Polizeipräsident Schwank, sowie Geheiniräthe verschiedener Ministerien theilnahmen. ' Abends 8 Uhr fand eine kleinere Thec gesells-raft statt, zu welcher auch Sc. Königl. Hoheit Prinz Georg mit Familie erichtcn. Postdirektor Heinrich Großmann in Leipzig erhielt da» Ritterkreuz 1. Klaffe des AlbrechtS-Ordens. — Dws Hofmarschallamt Sr. Königl. Hoh. deS Prinzen Georg schreibt uns Folgendes: Eine in der vorgestern, Sonntag, d. 15. d. M.. erschienenen Nr. 46 Ihres geschätzten Blattes ent haltene Notiz — den Ankauf eines Grundstückes in Hosterwitz seitens Sr. Koinal. Hoh. des Prinzen Georg betreffend laßt da- unterzeichucke Hvsmarscha! laßt das untrrze en Georg t, dieselbe L' vey den tha
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite