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Dresdner Nachrichten : 25.02.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189102256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-02
- Tag1891-02-25
- Monat1891-02
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.02.1891
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,»r Pslit«. ldurrdatnin«. gtrictctü«v«rckdr. BSriendrrtckl. ftremstenlike. !>»«o»»ebüiis virrlküädrUircM.a.»» durch k>« Üou M L7e Ä tz,Snt>l»t»aqn»rnMarccic>n c»Sv v-L. «laa» vlt rr Ukr een Acatrasl: »MN« », um v» ' " Ovaiüae GencekeeUr > «SUdrni ld Ns . turMmi- n >,uch Yctilaue» » Ala. ^rrrrm Hin» cgcnariemkv ziillr «o St« Auluildiuungkn a»l d.a Aiwat. eite Heile -0 Pta irine Büraickan lir dl» nüchiiläaiae Auuialcme der «»eiaen w»d nicht «rczedr» ÄuS-i cinlar ilnkundlauuasauluüae aeae» crrkrrckreadicccc^ tzucch Bieeimanr» /»der Aulleliuanlun». Gm Rjickaavt eiuaelaichixr Lc micke keine Berdindlichkeit >nLlnd>aun,en »ednien commUtch» munkirut HerinlllelunKdnet' 36. Jahrgang, «ufi. 52,009 Stück. Maunaen uetimen ldmmUIchr Kaue «eniuuelunaaslcitea au. SeruwrechiM, Str. U. VLImm'k-Illiilillfilctlir C). ^ItniLrLt. Itnus r-iiwr Lartin Ist,«><Qn»,I«»N«, u. ubi-opaMtor Ist,,I,«n ru all««'rxonölinllt II «rmünnl^ton l'o, Inon. Vnimiv ^vu»a«!0-^ri«(jitiuo dsünckst »ick S I«r Stp»«,« « (nsben Lsr Vre-ilvvr ftunlr u. viv-rr-vjs Not«! xolelnsr AllliseuHein L Kogler. A.H.. Ares-en. Dresden. 1891. ^ Gdrdeiliäes, Lraxen, NousLelten. Id. VSuellv-Iudriü unö LudLkirtturi^k - Os^echäft, um! I'wrllou», purterr« u. erst« l-lkL^«. L»l,ptio»r ,z >W >« «srie^Mr«»»» «»««e« ^ Nvtelivtv chusnnkrl I oravts / l'vdtvr OnitlilLt in s.Uon I'roikc-n. k'L.onr,. Xvvrton. ?Lrl>on, Ltollor» oto. - e? IloiliOOl l'liUI«. vrosckou, NuNr.L ß ör. I^lss' viStetiktlie Ileililmlult Idrv»««1vi»-^V., Ikrs«I»stUn. 8. -r I'ür Z1kk,?on-. Nor?:-, 17otnrlnit-z-, ^orvoli'^rL.'.^o, .in Lr.ttororcksrlini^, ^rTllvv- ^ l^ninlUtOiwn lavicks'N'jo. ^ntnu^>no ^orlnr?.».»!. I'rn-'pnl.'l Ü'oi. j 8<.!ti-ikto„: t)r ru^ck. ^Ivd,. II« , b Llnrk. — DiLtvt. , Kulvn, k»A'1Zi'«»tI»'-',ko ILiii' uw., 7. 2 5!.'lrk, ckurud . ' dov iv l1lNr.!t tlon Ver!u'' clor DUuut. HoUErLlt. I'lllll >!ii 6 roir! IiI>!I! 8 ^ilili 8i»c Iul» « un<! - M > f ^.^urwn.?!io1o^iui.!.ic.n 12 8tu.k V(.u 6 ülurk vv L1L6HÜ.LV!.Z » I?. >1» NiU'N m IZu i Ul KÜN8tI. ,1 "DH, s, ^111" - Kaisi'rllche Rede und Lsfizwienthum, Bcrliuerthum in der Presse. Hosuachrichten. Verlegung der Weißcritz. Tagesgcschichte.! VIS. e-V« Olk.ichtSoe-rhacidlungcn. .Idvmeneus". Trio-Soiree. j Politisches. ES ist wohl natürlich, dak die lünasle Kaiserrcde, die der ^orm nach an die »Brant-enlmrai'chcu Männer", der Cache nach aber an das aanze Volk sich lichtete, auch heule noch den Haichtaeaensland für die Eröilerunaen der Taaesprcsse bildet. ES ist auch nalnrlich, daß die radikale» Blatter ihrer Schadentteude über die bctincinlliche Berurlheiluna derjenigen Parteien zum Auedrncl bringen, welchen vor kaum mehr als Iahrcssiist bei seinem Auienthalt in BrcSlan der Kai'cr seine bcsvndcle Grneiathclt auSgeiprochen hat. Abgesehen nun von der mehr oder minder großen politischen Heuchelei, welche in dem Umstande »egt, daß gerade demokraltiche Zeitungen mit republikanischen Allüren die gegenwärtig verstärkte Betonung des persönlichen Elementes jubelnd dkglüßen, dieselben Blätter, welche in trüberen Tagen da- Recht der Krone zu einer Meinung-äußer» ung ohne .Gegenzeichnung" überhaupt bestritten, dieselbe» Blätter, deren Ideal die völlige Passivität der Monarchie im Sinne der englische» Verfassung ist. — jo erwachen doch gerade bei dem erneuten , schieden. Einmal verinöaen sich die einbeimitchen. maßgebenden »reue nickt leicht der Autch.iuunr zu entgehen, als drückten die i Preßorg inc Berlins nun auck die össcutlicke Mriaung des aruiichen Volkes aus; andiee»icitS aber entnimmt das Ausland seine Nus- snjsuug von deutsche» Verhältnissen im Allgemeinen jenen Blattern, welche, wie gesagt, in Wahrheit nichts Anderes sind, als die Svrach- rolue eines ra!sonniii:udcn Berlsneithums. Vom Standvuntte des dentichen Voltes wud durck eine übertriebene Wcrihschäßung der i» der Berliner Presse enwortaucheudrn Ansichten und Uribeile ents.licdeu die ösje nt licke Meinung gefälscht. Ein drastischer Beleg hiersür liegt der daielbtt immer wicderkehrenbcn Aeußeruug zu Gittiide, daß der .alte Kurs" höchnens noch in den R ichrichlen". in den .Dresdner Nachitchlen" und der ..Münchner Altgcm. Ztg." seine Beiiheiviger. der Altreichskanzler nur dort seine Freunde habe. Gerade daS Umgekehrte ist der Fall. Lüo die Zeiluunen ihre Artikel nicht ans den freisinnigen oder klerikale» Berliner Preßbureauö beziehen, sondern den unvceinstnßlen Aus- diiick der össeniltchen Meinung ihrer Landschaft bieten, itt die > Cl'ömung entgegengesehl. Man lese nur ln den industriellen, ! geiverblichen uno iaudwirthschattlichen Fachblätter» nach, welche l Besorgnisse und Wümme dort rnm Ausdruck kommen, oder in den i Blättern, welche in Lüddeutschland, i» Schlesien, am Rhein oder j ui Sachsen die meistgelesenen und. Nur dort, wo das gedankenlose Anlaß manche Bedenken prinzipieller Art. Diese Bedenken finden Nachtreten der Berliner Zeitungen zum leittnden Grundsatz geworden ihre volle Begründung in dem frevlen Spiel einer Presse, welche! »> und dar politische Urtheil mit der Sichrere geschrieben wird wird die Macht der Jdc-n des .allen Kurses" geleugnet. Dem Leier der Organe des Berlinerthums wird daher das an den Fürste» Bismarck gerichtete Anerbieten eines RcichstagS'Manoateö in H ninvver überraschend, dem ob» ktiven Beobachter der Volksstimmung selhsloerslandlich erschienen sein. Fa>t ebenso gefährlich als in politisch-sozialer Beziehung ist der Einfluß des Spree-Atbenerlhums in der Litlcratur. Wie weit der Ge»l dcsseloe» ouslöicnd auf religiösem Gebiete wirkt, wie der ähende Spott das Cbristcnthum zn zerlegen sucht, blecke hier nnerörtert z nur aus die Gefahr sei hingeioreien. welche das gläubig-fromme vinblicken aus die Produkte ider Berluicr „schönen" Lilteralnr und die blinde Bewunderung des Verlincrlhtims in aller geistigen Beziehung ohne eine kräftige Reaktion der einzelne» dentichen Llämme heranckeschwörcn konnte. Acrnschrciü- unv Aenisppcch-Vcrtckue vom L4 Februar. Berlin. Der Reichstag sehte die Bcrathnng des Ar- bcitcrschich-GcschkS bei den Bestimmungen über die Lohnzahlung soit. K >16 bcsttiiimt, dch Arbeiter, deren Fordcrnngcu m einer 8 115 znwiderlanscnden Wciie berichtigt worden sind, Z cklnng nach Biaßgabe des 8 > !5 verlangen können, olinc daß ihnen eine Einrede anS dem an Z rhlnngsstatt Gcgcbencn entgegcagescnt nerden kann. Leh- Parlcicii hießen, nntcr dem Tanioklcsschwcrt ? lere? toll, wenn noch vorhanden. dcrseniacn Hilsskasse znfallcn. der ber chsanzeiger» oder des Herrn Pinbter? 2» den Auslass,ingen der Arbeilcr angeliörl. - Tr. Vir-ck, bcaulragt. 'tat, Hilsslassc .Kraulen- lasse zn icgen, da cm Arbeiter venchiedeiienHilhkalten angehvlcn könne. Der Anliag wird a!t,>r!e!!nt. 8 I >6 unverändert angenommen, 8 N7 erklärt Vertrage, dic8l l > znwiderlan'cn, für nichtig. Dasselbe gitt von Verabredungen zwi»hen Gcwcrblrcibcndcn und den von ihnen beschäftigten Arbeitern über die Einnahme der Bcdiirfniss? der h gieren ans gewissen Verlanssiiellen, sowie überhaupt über die Verwendung des VeedicnncS derselben zn einem anderen Zweck als zn'. Betheilignng an Einucklnngen zur Verbesserung der Lage der Arbeiter oder ihrer F anilien. — Avg. Bebel verlangt Strei chung der Worte von .sowie übcrh uip!" an uno Aufnabme folgen den ZuiapeS: .Zur Lenlang von Beiträgen für die Bciheihgung an Elnrichinngen zur Vcrbeiscrnng der Lage der Arbeiter und ihrer Familien dunen die Arbeiter nicht angchalicn werden." Die sog. Wohlsahrts-Eiurichtnnge» für die Arbeiter, als Sp irknssen, Konsum» Vereine. Arbciierwohiiuugcn u dergl. diralcn nur dazu, dicArbeiter in ei» unwürdiges Abhängigleitsvcihäliuiß ru bringen. Mit den Albeiterwobnungkn weide ein besonderer Mißbrauch getrieben. So habe man in den Kruvp'sche» Weilen die Arbeiter mit Ver weisung ans ihren Wohnungen bedacht, wenn sie die und die Zei tung wciterleien würden. Aehnliches sei aus den Werken der Gebrüder Stumm geschehen, cbeuio auf de» Saarbrückener Staals- wcrkcn. Die mit den sog. Wohlfahrts-Einrichtungen gctiiebcne Heuchelei tollte nicht noch gesetzlich gefördert werden. — Vundes- kommissar Geh. Rath Königs: Der Antrag würde, wenn er in der vorliegenden Fassung angenommen würde, zur Folge haben, daß eS neuerdings liebt, anstatt der Gründe kaiserliche Meinungsäukcr, ungc» okt von sehr geringer Aulhcncität vor ihre zerschossenen Wälle zu häufen. Es ici hier nur an die dem Kaiser in den Mnnd ge legte Bemerkung über die Doppelwährung erinnert, eS kei die an gebliche Aeußening in's Gedächtnrß gerufen, daß Fürst Bismarck entlassen wurde, weil sonst »die Nevolrttion im Innern and der Krieg auswärts herausbeschworen worden wäre". eS sei semcr dcS UrthciiS gedacht, welches der Kaiser über die Großindustriellen, übcr die sogenannten „Prcßtrcibrreien" des Fürsten Bismarck und dergleichen gestillt haben soll. Alle diese Tinge haben ihren Weg Lurch die Presse genommen, ohne daß der Rcichsanzciger oder die Nordd. Allg. Zlg. beauftragt worden wären, dieselben znrückzuwci- sen. Ist denn daS Ossiziöicnlhum nur deshalb wieder zu Ehren gebracht worden, uni de» Radikalen jede von konservativer oder nalionalliberaler Seile erhobene, sachliche Opposition durch die Autorität der Negiernngsinaschineric ans dem Wege zu räumen? Stchcn dcnn nur die Anhänger des .alten Kurses", welche einst die „staatScrhallcnden des N offiziösen Organe ist wiederholt dic Antlagc anögespcochen worden, daß die hcrr'ckendc Mißstimmung durch Zcitnngsartitcl der staatscrhallcn- dcn Parteien erregt und gefördert werde. Sollte» die leitenden Kreise nicht vielleicht sich der Einsicht erschließen wollen, daß ge rade die geslisjeinlicke Vorbreiinug iinkontrolirbarer und cnlslclller Aenßcrungen ans dem Munde des Kaisers in allererster Linie der aml- lichcn Zurückweisung bednrile? Hat der Monarch Worte gespro chen, welche sür die Ociicnilichleit bestimmt sind, so hat das Volk das gute Recht z» Perlangcn, daß dicselben nicht in der MaSkc deutsch-freisinniger Entstellung zu uns dringen, sondern im amtlichen Gewände. Sind die Acutzernngen aber im vertraulichen Gespräch gefallen und nur Eingcblingcn momentaner Stimmungen, so toll ten sie auch als lolchr betrachtet und von einer anständig denleiidcn Presse nicht als Ersatz sür sachliche Gründe gewählt werden. Die immer wicdcrkehrcndc Thaliache. daß gerade die Organe dcrTcmo- kralle nach der gerügten Seite hervortretcn, ruft den Gedanken allzuleicht wach, daß eS dos Ziel dcS ganzen Spieles ist, für Deutsch land den kostbaren Besitz einer starken Monarchie zu vermindern, indem der Kaiser als Schild sür die unbestimmtesten Pläne in den Mittelpunkt der Diskussion gerückt wird. Man kann bei einer Erörterung der Preßgepflogenheiten nur schwer an einer Eischeinung vorübergehcn, deren Bedeutung aller dings Im Allgemeinen zu wenig gewürdigt wird, die jedoch über die Kreise des Preßwesens hinaus ihre» ganz deutlichen Einfluß ausübt. Es ist das spezifische Berlinerthum. welches, sich drapirend mit dem preußischen oder deutschen Banner und in zahlreichen über das Reich vcrbreilclcn Organen zum Ausdruck gebracht, mit Vorliebe, aber mit Unrecht, als die st' önste Blülhe des TruIschtbumS cusgefaßt wird. Dieses Perlincrihnm, das, wo eS im VcrtehrSleben in Berührung mit dem großen Publikum tritt, im Allgemeinen eine leidlich richtige Bcurlheilmig findet, davon Gebrauch zu machen. — Abg. Bebel: Seine Mrtlhcllung über den Saarbrückener Fall sei der „Franks. Ztg." entnommen. Ter Muriner Haie dieselbe nur bestätigt. Es sei damit tiargcstellt, daß solche Eincichtunren die Abhängigkeit der Arbeiter vernrehrlen. Es sei weit g>kommen, wen» hier ein Arbeitgeber erklären tonne, daß cr einen Arbeiter wegen seiner poliiitchen Ueberzeuauna aus- iondeic. Das erinnere an die Zeile» finsterster Glaubens-Intoleranz. Ans den Staatswcrken werde ähnlich gegen die Sozialdemokraten verfahren. Warum habe man da erat daS Sorialrstcngesetz au'ge- hobeu ? — Minister v. Berlcvsch besichtigt einige falsche Angaben Bcbcl's. Die tontraklbrüchigen Arbeiter des Saar-Reviers leien „H cmbnrgeri d.shalb wieder an'genommc» worden, weil sie durch agitatorische Drohungen zum Konlraklbiuch gezwungen worden waren. Die Knudlguagssrist bei den dortigen fiskalischen Werken sei keine lange, sondern eine Ittägige. — Abg. Leuichner!Rp.): Bebel verstehe von den Verhältnissen in den Bergwerksbezirken nichts, sonst müßte er wissen, daß man gerade i» Bergarbeiter-Kreisen eitrig darauf binwirke, daß unter Mitwirkung der Unternehmer Wohnhäuser für die Arbeiter geschassrn weide«. Ter Bergbau sei ohne Ordnung, ohne Disziplin nicht möglich. Diese Ordnung werde von de» Sozialdemokraten fortgesetzt untergraben. Der Arbeitgeber, der Dein nickt entgegcntrcic, verdiene nicht, Arbeit gelier zu sein. — Abg. Rösicte twild lib l tritt gleichfalls Bebel entgegen. Zahlreiche dieser Wohlfahrts-Einrichtungen gereichten dem deutschen Namen und der Humanität zur Ehre. Bestünde die behauptete politische Abhängigkeit der Arbeiter von den Arbeit gebern, wo wären da die vielen Tausend iozialdemokratücher Stimmen bergekvmmcn? — Abg. v. Stumm (Np.): Gerade weil das Sozialistengesetz ansgebobc» sei, sei es heilige Pflicht eines Jeden, die sozialdemokratische Agitation zu bekämpfen. Mit der politischen Ucberzcngnng habe das gar nichts zu thun; es handele sick hier ledialtch um Lelbslhilse. Tie Sozialdemokraten hätten am wenigste» ein Recht, sich zu beklagen. Lwbknecht's Berurtbcrlung wegen eines harmloien EoncertbeincheS sei doch auch »Knechtung . — Abg. Bebel bleibt dabei, daß die Arbeitgeber daraus hinwirklerr, die Arbeiter politnch rechtlos zu machen, und daß sie von der Ne gierung darin uiilerstübt würden. — Ter Antrag Bebel wird a'oge- lehnt »ns 8 1>7 nnverändkit nach der Kommi'sion anacnominen. — 8 l l9a verbietet Lohn-Ei»bchaltnnaen zum Zweck der Sireik- verbindernng, wenn der einbehaltenc Betrag über '/« des fälligen Lohnes oder »n Gesammtbetrage einen durchschnittlichen Wochcnlohn übersteigt. Durch Orlsstatnt kann festgesetzt werden: I) daß Lohn- nn) Abichlaas-Zahlnngen in festen Fristen erfolgen müssen von längstens einem Monat und kürzestens einer Wocke; 2) daß der Lob» minderjähriger Arbeiter an deren Etter» oder Vormünder gezahlt werden kann; 3) daß die Gcwerbtrcihcndcn über die Lohn zahlung an Minorenne, deren Ettern oder Vormünder von Zeit z» Zeit Mitlheilnng »rachen niüssen. — Abg. Paper (Volks».) be antragt Streichung der Punkte 2 und 3. Dieselben enthielten nur ganz nnnöihigc Bevormnndunge». Es handle sich doch hier um Aibeiterschttv, nickt um Arbeiter-Erziehung. — Abg. Molkenbudr (Soz.) verlangt Skwichung des ganzen Paragraphen, der thatiäch- BW. KU * ^§2 —8 o sich nichts Anderes bedeute"als eine Zwangsanl'cihe der Unternehmer A bei den Arbeitern in Höbe von 60 Millionen. Mit besserem Recht » x» S könnten die Arbeiter ein Gesetz verlangen, wonach ihnen der Unter nehmer eine» Wockculohn-Voiichitß geben muß. Die Vorschrift werde nur den praktischen Erfolg haben, daß der Unternehmer den Arbeiter so lange chicanirt, bis dieser di« Arbeit ohne Kündigung »iederlege und dann dem Unternehmer der Wochenlobn des Ar beiters zusallt. — Bundeskommissar Geh. Rath Dr. Hoffmann: Lohn-Einbehaltungen seien nach dem beute geltenden Recht durch aus ,»lästig Tie Vorlage stelle also nur die Arbeiter besser, indem Arbeiter zwar nicht mit Beiträgen zn Einrichsiinge» zur Verbcsscr- ^"riiiv» ung ihrer Lage, wobt aber zu allerlei andere,r Zwecken, etwa zur! ^ Berlin. Der Kaiier beglückwünschte beute den Reichskanzler v. Eaprivi persönlich zu dessen 60. Geburtstag. — Die Prinzeisin Victoiia ist mit ihrem Gemahl, dem Prinzen von Schaumburg- Lipve, in Konstantinopel eingclrofsen — Kultusminister v. Goßler wird als Nachfolger des Herrn v. Scydewltz als Oberpräsident von Schlesien genannt. — Seit dem 17. d. M. soll cs seststehen. daß Dr P.tcrS im RcichSdienst nach Ostasrika zurückkehrt. — Das Befinden des Oberbürgermeisters v. Forckcirbeck Hst sich gebessert Die Stirnwrinde ist zugenäbt und wird in einigen Togen geheilt Bekämpfung der Sozi rldemokratic. bcrangezogen werden konnten. Aber auch wenn der Anirag eine Fassung erhielte, die dem Sinne , des Antragstellers entspreche, würde er doch nicht im Intcresse der ^ Arbeiter leibst liegen. — Möller (nat.-lib.) vcriheidigt die Wohl- l fahrts-Einrichtungen Dem gegenüber, insbesondere die Einrichtung E von Arcketicrivohiiniigen. Vollkommen seien menschliche Einrich tungen überhaupt nicht, aber selbst Bebel werde gegen dieLcistnn- gen der Gemeinnützigen Baugesellschatt nickts rrmoenden können. Aber die Sozialdemokraten wollten ja nickt, daß die Arbeiter sparte» und so zu einer Selbstständigkeit gelangten, die sie den Agitationen jener Herren c»ttö>,c». — Abg. 'Bebel: Das Bci'piel der Gemeinnützigen BuugcseUtchast treffe nicht zu. dcnn bei dieser n-rttiol i.1 .ttcec-ckle Varniae welche ckei'NI.'it,eil»,»kt der lwudele es sich um eme Gesellschaft von Lpcknlante», die ihre vertagt ia allerv »gS über vw Vorige, weiche ver '.irttletpiiirtt vcr veNaiuchlen, ohne die A>beiter in eine Abhängigkeit von Reich-Politik naturgemäß besitzen muß; cö bcntzl aber auch den sj^ z„ pr,„^n. Anders stehe cs mit den sog. Wohl'ahrts-Ein. großen Fehler einer scharf ausgepräglen Selbstüberschätzung, die. s richtnngcn der Arbeitgeber, die nur der Bevormundung der Ar- übkr jeden bcrcchligtcir Stolz hniansschickend. sich bis zur Dünkel-! heiter diente». - Handrlsiiiiniiier v. Berlepsch: Tic Arbeiter, zutage kaum leb! gehen, wenn man de» Berliner Parliknlansmlis al> weitaus üppiger ausg.bildct betrachtet, wie jede sonst etwa austauchende derartige Neigung. Wenn man unter jrnrn Begriff wesentlich daS Hcrvorkchrcn besonderer Stammes- oder LoknI- Llgenschasten zusammensaßt, so wird ein Besuch von Berliner Ver sammlungen, in noch höherem Grade aber rin Blick i» die spezifisch vnliner Presse, zu welcher allerdings Blätter wie die .Krcuzztg." und der.RrichSb." und einige andere nicht gehören, dir behauptete Tbcrlsache unwiderleglich erhärten. ES ist die Sucht zum Rasionnircn, Li« sich überall dort breit macht. Die Anerkennung fremden Ver dienstes fällt dem Berlinert!»»» überau» schwer; mit welcher Ge» »uglhuung daargen wird Alle» in den Koth gezerrt, was Anderen -«tilg ist oder doch heilig sein könnte I DaS Berlinerthum rühmt sich seiner Toleranz, und doch ist es nur in einem einzigen Puirkic tolerant: gegenüber den Ausschreitungen einer schlüpfrigen, pikanten Preis«. Eine Gesotzr liegt aber ln dieser Erscheinung ganz ent« liing zu Saarbrücken würden Arbeitern, die sich ansäi wollte», Ban-Darlehnc und Prämien gewährt, letztere rr ton. Mit dem Lohn baden diese Prämien nichts zu ihun. ein Arbeiter streike, so habe er keine» Anspruch auf weniger aber auf eine besondere Leistung, wie diese Pcäiulen. und ani allecwcnigsten dau». wenn rr sich kontraktdrü.hig gemacht habe Wenn Bebel meine, die ganze Einrichtung diene nur zur .Knechlung" der Arbeiter, jo habe er eben kein Urtheil darüber. Man frage doch die Arbeiter selbst. Hunderte von Arbeitern de» Saarbrückener Reviers suchte» lährlieb um Bau-Darlebnr und Prämien nach, mehr, als nach Maßgabe der vorbandeiien Mittel befriedigt werden , könnten. — Frhr. v Stumm: Bebel wolle nicht, daß die Arbeiter durch die Wohtfahrls-Einrichtungen an den Arbeitgeber gefesselt, werden. Wolle rr konicane»! sein, so müßte er auch rin Siraf- verbot gegen Gewährung höhere» Lohne- beantraacn. Bebel bade ans die Slumni'Ichen Werke bingeiviesen Aus oicicn werde allerdinas jeder Arbeilcr entlasse», der sich an der sozialdemokra tischen Agitation belbeiligc. Nicht gegen die Arbeiterbewegung, wohl aber gegen aemcin chädliche Agit.rlioncn richtet sich diese Maßregel. Glücklicherweise werde er nicht tn die Läge gesetzt,' l. März ab tritt das auf 5 Psq. ermäßigte Porto für Drucksachen über 50—100 Gramm auch tm Verkehre mit Oesterreich in Kraft. — Ter Hauptgewinn der Kölner Tomhau Lotterie (75,000 Mt.) siel aus Nr. 21.255. Berlin. DaS Abgeordnetenhaus genehmigte beute die Vcr- wenduiigshcsrimnluiigen des neuen Einkommensteuer-Gesetzes nach der Kommüsion. Die Novelle zur Isi Lueov ward abgelehnt. Bochum. In der Versammlung der Bergarbeiter zu Gelsen» kirchen winden alle bestehenden Differenzen ausgeglichen. Tie Forderniigen der Bergarbeiter werden in dieser Woche allen deut schen Zerben überreicht. Bis zum 30. März wird die Beantwortung ! dericlbcn verlangt. Wien. DaS Befinden des Grasen Taafsc bat sich soweit ! gebessert, daß derselbe beute das Belt verlassen konnte, j 01 r a z. Ter Direktor der hiesigen Selbstliilis-Oleiioffenichatt. jAug. Fleiichmann. ein eifriger Gegner aller Korruptionen, starb s angeblich am Schlag und wurde mit allen Ehren beeidigt. Jetzt ! crgikbl sich, daß Fleffchmami 33,000 Gulden unterschlagen und sich l mit Slruchnin vergiftet hak. i P a r i s. Fast täimiillichc hiesigen Blätter diskntiren die Frage. ! ob für Frankreich der Augenblick gekommen sei, sich Deutschland zn nähern. Die Mehrzahl bejaht die Frage. Die Annäherung »urchcil k^>wk aber niemals bis zu einem Bündniß beranwachien. Jedcn- W porclu. sillls müsse Frankreich Rußlands Freund bleiben. Wenn nun ^ Portsmouth. Der Admiral Hornbv wurde infolge Dureh- Lolm. noch geben» der Prerde au- dem Wagen geschleudert, wober er eine Gehirnerschütterung erlitt. Sein Zustand ist bedenklich. Die Berliner Börse eröffnet«! sehr lebhaft, aus den Provinze» lagen zahlreiche Verkaiffs-OrdreS vor, denen großer Deckung-begehr seitens der Platz-Spekulation gegenüber stand I» den ScrtpS war da- Geschäft zu unveränderten Carmen ziemlich lebhaft. 3» Folge unbefriedigender Londoner Meldungen vollzog sich später eine Atnchn'ächimg. doch wurde der Verkehr ruhig Oeslerrcichischc Krcdi: Aktien ans ungünstige Finanz Verhältnisse schwach, auch andrer Banken später nachgebend. Dcnticke Bahne» ge'schciskSIos, österreichische gut behauptet. Fremde FonöS durch Arbttiagc-Abgabe» gedruckt. Von Bergwerken Kohlen Aktien stark schwankend. 2n> Kaffaverkebr vorwiegend schwache Tendenz bei ruhigem Geschäft Privatdiskont 2 > Proz Nackibörie ziemlich fest. — Wetter: Früh Reiß später heiter, Südost Wind. wie». 2,r «cravaimirgsnit» »rr -rrstl «ntstrlt >chti,r »r« l8stv M» ttvlsrnve von 17 vntsru per AM« »or. t - 1 >1 ni . >1*'
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