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Dresdner Nachrichten : 19.03.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189103193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910319
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-03
- Tag1891-03-19
- Monat1891-03
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.03.1891
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MlÜ«IlA, HU UlW«?Nll»«V«tr«^L LI. <»l«»8tv V^vllkviltvll ^Äl lliltkL IV » III «r II Ii ii t v i» bol^o N'^oIiUii88j<;t;t' jst!tw'ii!i<.'Isttt- jzHiiküili'o i» Ijollitt, uns) I^ontlou. ^r. 78. Spiegel: Bismarcks 'Rücktritt, Jerome 'Rapsleoii 7, «tzreiicl i» 'Ne>v-Orleans. Schluß des Schuttilirek, Droschke,ikiilscherveliaininlimg, Gcrichtsvrlhaudlnngen. Koppel Eonccil. Kgl. Eonseivatoriuni PolUischtS. Gestein ivar ein Jahr vergangen Kit jencin schmerzlichen Tagt, nn welchem Fürst Bismarck sein 'Abschiedsgesuch eiiiccichle, seit das .,'Rieinals" des kaisecliche» Ahnen seine «Geltung veilor. .Heule kehit der Jahrestag wieder, der des Fürsten Bismarck letzter Amtrlag war, und morgen bat die Eide zum rrilc» Male ihre Bahn um die Sonne vollendet, seit das nmtüche Organ dem Volke verkündete, daß es nicht mehr zu rechne» bade mit dem altbewährte» Rache seine- verdientesten Sohnes. Trübe Ee- imierungcn baden wir in diesen Tagen zu seicrn. denn noch zuckt im Körper deö Deutschen Reiches der Schmerz »m den Grossen, der im Schalten der Ciiismnkcit weilt. TaS „Trauerjahr ist vor über" : aber liniere Nation sträubt sich gegen einen lonvculiouellcn Begoss. der die Einpsindimge» eiiizäninc» will, sie sträubt sich gegen jede Schablonisirnng des Gefühls, und darum wird das Trauerjahr sich nicht an den Lauf der Gestirne, nicht an Tage und Stunden kehren, sondern wird sorldauern solange, als die reine Freude an Tcnischlands Macht und .Herrlichkeit nutzt Raum ge schassen hat der hämiichen. schadenfrohen Gcuugthuung über ver meintliche Zeichen des Niederganges, solange wir Deuische der vollen patriotischen und künstlerische» Freude unsere Herzen offnen über die Größe eines ManneS. TaS .Trauerjahr" ist vorüber, aber die Trauer ist nicht zu Ende um den Helden, um den eine Welt uns beneidet. Zeh» Jahre hak Kiicmbild um Siegstied getrauert, und immer wieder entwachsen der treuen deutschen Erde Gestalten, kernig und gewaltig, die das LicgsricdSschwcrt tragen und deren Verschwinden wir nicht ver winden. Das Schwert trug vor zwanzig Jahren die ganze Nation und es sauste zerschmetternd nieder auf das Haupt der Napolconidcn. Jetzt ist Jcronie Napoleon todt. Lome» Tcutichlands Sohne in den schweren Jahren des Krieges nicht ganze Männer gewesen, dann stünde auch heute wohl der Sarg des kaiserlichen Vetters nicht in schlichtem Hause im römischen Exil, sondern in den Tuilericn zu Paris drängten sich, wie i» den Tagen des Glanzes, die einheimischen und sremden Würdeiilrägcr, und der aanre Prunk französischen Hoslebens würde sich entfallen, um de» Ncssen des groben Napoleon im Tode zu ehren. Es ist anders gekommen: aber wenn auch Jeraiue Napoleon in der Tmckellicil dcS Privatlebens starb, so ziemt cS doch, einen Augenblick an dem offenen Sarge zn verweilen, denn der Todle trug den Name» Aonavarte NlS ein Gicis vo» 70 Jahren hat der rothe Prinz ein Leben beschlossen, das weniger reich war an Tbaten. als an Erfahrungen, v'tls er zur Welt kam. war der Stern der Napoleons zum erste» Mate verblichen, die Erinnerung an daS Kaiserlhum fast verschollen und Wohl nur noch lebendig in den Herzen jener narbenbcdeckten Veteranen, die in Eglwten und Italien, bei Auerslädt und an der Moskwa für ihren staiser gc- wchum. Jetzt, wo er starb, verhüllt wieder ein Jilor das Wappen Napoleon s. Des Prinzen Jugendzeit glich der jedes Heranwach sende» von vornehmer .Herknnft: erst als der Gefangene von Hamm, der drille Napoleon, sich zum Präsidenten der Republik empor schwang und durch das Blutbad vom ll. Dezember 1r>»2 ziim Tbrene cinvvlichriik, da trat auch Jerome, der Sols» des lustigen Königs von Westfalen, rn den Vordergrund. Aber nicht lange bicit er sich darin. Weder als General im Krinikriege. noch als Verwalter von Algier, »och als Diplomat hat er sich Lorbeeren erworben. Und doch war er ein Mann von seltenen Fälligkeiten und hoher Begabung. Worin aber mochte das Geheimnitz liegen, das; sich trotzdem und trotz aller Gunst des Geschickes kein RuhmcsreiS an seinen Namen k»moste? Es fehlte ihm jene Energie, jenec seit ansgeprägte eiserne Wille, der allein Erwine ^schasst und im Stande ist, den Gang der Welt um ein werteres Stück vorwärts zu bringen. Es fehlte ihm auch der sittliche Ernst, der dem Eriolgc die Tauer ver linkt. Prinz Jerome war Demokrat — aus Koketterie; er war Soldat — ans Tändelei; er war Diplomat — aus Langeweile. Vielleicht beruhte einzig seine Jreigeisterei ans tieferer Ucberzengung; aber die Klose Negation schasst weder in der Religion noch in der Politik, noch sonstwo das Neue: der Skevtiker reiht nieder, und im besten Falle schasst er vielleicht Raum für andere Gestaltungen Der Tod Jerome'S wird wenig Einfluß aus sein Vaterland, fast cbeniowenig ans seine Partei haben. Ob der rothe Prinz sich im letzten Ständlein mit der Kirche veclöhntr, kann nur Dicienigcn intcreisnen, die in Sicheren Forme» das Wesen der Religion erkennen und anzunehmen vermögen, dcch die Ueberzeiigniigen eines Lebens wcggclöscht werden durch den Tropfen Hel, der in der Sterbestunde dem Scheidenden gespendet wird. Wichtiger wäre es. wen» eine auch nur äußerliche B.riöhnung mit dem Prinzen Victor, seinem ältesten Sohne, stattgefiinden hätte. Ten» immerhin winde die Enterbung des Erstgeborenen nnd die Uebcrtragung der Erbrechte an den jüngeren Prinzen Louis den Zwiespalt zwischen den Bona- vartisten von Neuem erweitern. Im Augenblick itt ja allerdings der Einslutz dieser Pariei. sind ihre Zukunfts-Aussichten überaus gering: aber die Welt ist bekanntlich rund, was unten ist, kommt hinaus, und es können einst Ereignisse eintreten, die nach Jahren einmal die Perspektive ans eine napcsteonische Thron-Kandidatur »aber rücke». Gerade aber ein Zwiespalt in den Familie» der Pläkeildenien, das lehrt auch die Geschichte der Orleans, winde die letzt ohnehin kümmerlichen Aussichten doppelt verringern. — Mit Jerome Napoleon schied einer der wenigen Sprossen ans der kaiserlichen Linie der Bonapartc. Drei Kinder nnd seine Schwester Mathilde. die Wittwe des Fürsten von San Tonato, sowie die unglückliche Wittwe deS Kaiser- Napoleon überleben ihn, und nur da- Hau- des Prinzen Luclan blüht noch in volleren Zweigen. Dir Nachrichten, welche seit einigen Tagen aus New-Orleans herüberdringen, müssen allgemeines Entlehen erregen. In jener Stad», die 250,000 Einwohner zählt, befinden sich etwa 20.000 Italiener, welche zum grossen Thcile der zweifelhaftesten Gesell schaftsklasse angehörcn. Sie haben aus ihrer alten Heimatd, wo eS dem thalkrästtgen Regiment? der savoytschen Könige gelang, Wan del zu schassen, die unheimliche Verbrüderung der Maffia yinüder- genommen, eines Bunde-, dessen Schreckensregiment unter den Bourbonen In Neapel und Sicilien seine böcdste Ausdehnung ge- eS der Leiter der dortigen Polizei. Henncsseh, dem Unwesen zn steuern. Er siel als ei» Oe>cr feiner Bcslievnngen. Tic airgeschnl- diglen Italiener wurden, wie eS scheint, inner dem Tuickc der Jrrrcht ver der Rache der Massia sreigeiprochen. Jetzt aber nah- i men die Bürger von Ncw-Orleanr dir Sache iclbst in die Hand: rinlcc der Führung der angeielienstcn Vs ärger winde das Gefängnis; l gestnrml und Schnldiae und llnnhnldige »iedergemetzelt. Dien'! Thaliacben an inh würden nicht in das Kapitel Polittk. lende»» a» jene Slelle gch ste», in weichem über Pcrvrcchcn »nd Verirrungen beritt,ke; wird. Sie gehören nur deelmll, hierher, weil sie ein Helles , Slrrniichl am die Zustände der vielgepriesenen, noroainerikaniiche» Ne», b ik werse» Was i» Louisiana möglich ist, das kan» auch in j den anderen Ländern des Sternenbanners geschehen. Die Grnnd- bedinaung sür solche Ereignisse ist mangelnde Rechtssicherheit., Treitzm Jahre hindurch werden nngcsiilin! Morde vollzogen und nicht die Behörde, iendcr» die Gesellschaft inns; die Mifjethatc» rächen Wie man in> hnro.crllchen Leben dec Republik ii» Kanuu mii'S Dasein ans sich selbst und »»r aus sich leibst nngeirue- scn ist. fo greift man zur Selbsthilfe über die Befugnisse ^ des Staates hinweg TaS ist eine Seite der Medaille. Ans der anderen aber sehen wir jene charmanten. liebenswürdige» Ladies, die in Ohnmacht satten, wen» sic ein Arbeiter streut und Peniveiscl». wenn kein Parsüm aus dem Bntlistlnch iit. mit Lorgnons ans de» Fenster» de,» schrecklichen Vorgänge ruichanen. wo blntüberströnite, zerschossene nnd zersetzte, arnüelige Kerle, wimmernd vor Todesangst, ans ihren Zellen geschleppt nnd an der; Laternen cmvoraez gen werden: man sicltt diese Ladies, wie sie bei dcm Scharuviel lächeln und ihre Bemerkungen ausiaiischeii mit ihren ..Eavaiiercn": cs sind dies Damen derselben Art, wie sic in Paris zmn HinrichtmigSplatze la Rognelte dränge» oder an den Sticrkämpsen in Madrid die Nerven „angenehm" erregen — zarle weihe Haut. Tanbenauaen, die modernste Toilette und doch scharrt dahinter die inenschüchc Bestie heraus, nackt, mivezhüllt, frech: li» clo i-iöelo. New'ÖrleonS tn Schrecken und Aufregung versetzt. Da unternahm KtlilschZtib- n»d Ktrilstzrcch-Verichle vom 18 Mm;. Berlin. Im Abgeordneiciihause beantragte heute Abg. Sack jkons > den Erlas; eines Etat-Nothgesetzes. wodurch die Ausgaben des VormhreS sür die Monate April Pis mit Juni auch für das mit dem 1. April d. I beginnende neue Eimjahr bcwilliak werden sollen (Bctaiuiliich ist der SiaalshanSballetat sür IttOI t»2 vcm Landtage noch nicht sestgestellt und konn auch nicht mehr recht zeitig sestgeltellt werdend Finanzministcr Tr. Miguel erklärt sich gegen den Antrag und wünicht vielmehr Ansiiahmc einer Jndcui- nitälsklnmel (nachträgliche Genehmigungf in das ncnc Etatgesetz. Ter Antrag wurde von Rickcrt (srcisd »nd Ercmer (willst besür- Ivorict, von anderer Seite aber bekämpft und schlictzlich zlnückge- zngen. Eine Reiololion deS Abg. Schulz-Lnbitz um AiiSwrschinig der Liwllengehiet' der Flüsse wird zur Vorberathrrug der Agrar Kr'inmi'sirn nberwie'eu. Morgen Etat. — TaS AbgeordnetenhauS gehl nächsten Freitag in di? Osterferien. — DaS Gerücht von einer Erschütterung der Stellung »es StaatsseketärS v. Bötticher wird von der „Post" mit dem Hinzu,ügen dcmenlirt, Herrn v. B.'s Stellung sei im Gegentbei! >o scsi wie nie zuvor und niemals er schüttert gewe'en Natt, dem „Hamb. Eorreip" wird nach der O.nclle, der das fain.hr' Gerücht entstammt, geforscht. — Im 1!) hainivv. Wahürtts hat ein Tr. Wattemath die ihm angeiragerie Kandidatur angenonimen TaS nattonallrherale Ecnlral - Wahl- lemitce erklärt nun. irgend welche Kandidatur gegen die vom Lotalwahlkomitee anigeüellte Eaudidatnr deS Fürsten Bismarck in keiner Weile zu unterstützen Tie Sozialdernokralen habe» den Genossen Schmallelbt in Stade ausgestellt. — Ter sächs. Kriegs- minister Gras v Fabrice ist geftecn Abend in Berlin eingctrosfeir »nd im Kairerhos abgcfliegcn — Ter Tentiche Handclstag tritt Mille Avril in Berlin zusammen, „n, jfher die llieserin der Per- sonentarise zn berathe». — Ter RcichskagSabgeordnetc nnd Vice- präsidciit des Ahgeordnekenhauses v Benda feierte heute seine silberne Hochzeit. Sc'. Majestät der Kaiser übersandte dem Jubilar seine Büste mit einem herzlichen Handschreiben. Tie »ationallibe- rale Partei verehrte ihrem Mitglied ein prachtvolles Blnmcn- Arrangement. — Tie Reichstagoban - Commission beichlotz. die Wandbclleidung in der grotzcn Halle einschlietzlich der fteiilehelide» Säulen in Stuckmannoi nnd Stiick aussülwcn zu lassen. I» lunsllicbenden Kreisen wird dieier Beschlnsi bedauert. Berlin Die Bndgktlonimiisio» des Abgeoldnetenhauses hat die Ettvcitcrnng der Zwcckbcsümmiing des Fi'iids zu Plänen und Borarbciten zmn Tomba» in Berlin ans Errichtung einer JiiterimSkilche abgclehnt nntcr der Erklärung, sich tm Uebrigcn nicht weiter in das Tornbanproickl einmiichen z» wollen. -^Graf v. Zalcwskh ist zum Kommandanten der ostafrikcmifchcn Schiitz- triippe ernannt worden. — Oesterreich-Ungar» verhandelt mit Tcnlfchland wegen Abschlusses einer Waarcnmustcr-. Marken- und Patentschutz-Convention. — Ter Vorschlag der englischen Gesell- schatt. die in Südwcstasrika arbeitet, in Berlin eine Art Schieds- ge>ichtsbof zur Prnsnng der Ansprüche der einzelne» Parteien unter Mitwirkung von Beamte» des Auswärtigen Amts eiiizu- richten, wird regierungsseitig abgclehnt. — Aus dem Friedhof der Märzgefallenen in Fncdrichohai» bei Berlin fand heule eine grosse sosiatdemolralischc Kundgebung statt. Mehr als 50 Kränze mit mächtigen rvlben Schleifen wurden aus den Gräbern »iedergclcat. ^ Viele sozialdemokratische Vereine kamen iu geschlossenem Zuge zum Friedhof' nnd hielten hier einen deeinialigcn Umgang. — TerEin- licscriingstermin der sür die deutsche NakivnalauSstellimg in London, bestimmten Kunstwerke ist ans die Zeit vom 20. bis 27h März fest-' gesetzt. Die Kunstwerke sind zunächst nach Berlin cinziilicsrrn. ! Berlin. Ter Kaiser hat in der Seblnhmidicnz Gotzier'S dev Minister ansacsvidcrt, noch alle seine Wünsche in Bezug ans das Kullnsresjort oarznlcgcn, damit man Rücksicht daraus nehmen könne. — Tic Meldung, daß der neue Kultusminister entschlossen sei, das Gotzlcr'f'che BoltSschulgesetz im Landtage ziirnckzuziehcn. entbehrt des thatiächlichcn Hintergrundes. -- Ein Delcgirker des Ansstellungß' komitecs ist am dcm Wege von Chicago nach Berlin, um die indu striellen Kreise zu gewinnen. Berlin. I» der kcutlge» Sitzung der Medizinischen Gesell schaft mahnte Prof. Gutbmann zur Vorsicht bei Anwendung des Liebrelch'schen Mittels. Unter 7 Fällen zeigten 3 bedenkliche Ein wirkungen aus Nieien, Harn u. s. w. Dr. LubltnSki hat bei 22 Kcblkopssällen unangenehme Nebenwirkungen nur vereinzelt und vorübergehend beobachtet, dagegen vielfach Verheilung oder ver bessertes Aussehen konstatirt und glaubt, Pros. Guthmaiin habe zu vorgeschrittene Fälle ousgcwähit. Breslau. Bei der heutigen Verdingung von 2600 Toinicn Slahlichiencn sorderten odcrschicsische Werke 120 Mk., wie am 27. Februar. Hannover. Die Leiche Windthorst'S tras um 3 Uhr früh hier ein und wurde in einem Nedenraum deS Fürstenzimmers aus Donnerstag, i;-. März. dem Bahnhöfe anfgebahrl. Vormittags erschienen zahlreiche Depu tationen auswärtiger Verein? vordem Sarge: eine antzerordentliche 'Anzahl vo» Korporationen versammelte sich zur Leichenfeier. Dc> Zug. nuS über 5'MO Personen bestehend, setzte sich nach dec Maucntirche »m halb zehn Uhr in Bewegung: die Straßen waren dicht besetzt mit Züsch wem. Tie Geistlichkeit der Marienkirche empfing den >:ara. eer nunmehr vor dem Altnc ausgestellt wurde. Als Vertreter VeS Kai'erS war der Flügel- aduttant v. Vtiloiv anwesend, außerdem hatte» sich viele Reichs und Landtagsmitglieder cingesimdcn, nur der Familie ihr Beileid miszudrücken. Tie Abgeordnete» von Heercman und Grat Balle- j stcein machten die HonneucS. Tie Traucrtc'ier begann mit eine», Regnien, nach Einicanng der Leiche Windlbocst'S durch de» Gene ralvikar Hugo (Hlldesiienn). woraus die Leiche in die Grustgesenti und Letztere ge'chlosscn wurde. Tamns folgte die Rede des Fürsi- ! bischois Kopp. wel cher den Verstorbenen als treuen Sohn der Kinde , nnd als Führer der Katholiken pries und die Treue Windihorst s gegen Kaiicr und Reich betonte. K i c l. Pros. Henscii konstatirt, daß die Plankton-Expedition größere Erfolge c,zielt, als ursprünglich angenommen. Die Ergeb- i nisse werden von 26 Fachgelehncn bcaibeitet. Es finden sich immer i neue 'Arten nnd es- zeigt sich bnincr dcntlichcr. daß die gemacklcn ' Bcniiide sür größte Meciesstächen allgemein giltig sind. Je weiter die Untersuchungen sorlschretten. desto mehr bestärkt sich die Hois- ! »nng. außerordentlich genaue Rcchcnschast über das Leben und die ! Menge der in, srcicn ätiantischen Lccan befindlichen Organismen i gehen zu können. Stia ß l> ii r g. Ter Landes,msschiiß nahm heute in dritter Lesung das Geien bctr. die Erhöhung der UeberaangSabgabe für ans anderen Bundesstaaten eiiigesülirtes starkes Bier ans 3 Marl an. Hieraus vertagte sich der LandcsanSschutz bis auf Weiteres. Tic EommisiioiiSaiveiten werten fortgesetzt. W i e n. Gras Trasse hat am Freitag eine neue Confcrenz mit dem Führer der Tentsch Liberalen. Plcner. Paris. Ter Kreisducklor v. Thann hat den fmnzvsiichen Geichästsleiiten v. Masscvanx gestattet, ohne Paß nach dem Elsaß zu kommen und die gewohnten Märkte zu besuchen. R v m. TaS Teslaineut Jerome's wird sofort nach der Bestatt ung geöffnet. — Das amtliche Schriftstück über den Tod wurde durch den Bürgermeister und nickt durch den Senaisprasidcntcn vollzöge», da der Prim als Privatmann betrachtet wird. Ta er jedoch ein Verwandter des Königs ist, nimmt Rudim als Notar der Krone den Nvlariatsakt auf, der die Kraulheilsgeschichte des Prin zen enthält. Rom. Da letztwiüige Verfügungen des Prinzen Jerome bisher nicht bekannt wurden und die Zeit drängt, hat König tzumbert die Leichenfeier für »ivrgcii früh angcordnet. London. Tee englische Tampfer „Atrnlo" von Batum mit 120,'M Kilo Petroleum nach Kalkutta unlcrweas, ist beim Bos porus injotge Ziisammcnstoizcs niit einein türkischen Tampscr ge sunken. Tic Maniiichast wurde gerettet. London. Ter „Times" wird gemeldet, der in der letzten Woche vom Fürsten Feidinand in Sofia gegebenen Gesellschaft wohnlc» zum erstcn Male amtlich bei die englischen nnd öster reichischen diplomatischen Agenten: die italienischen und rumänischen Agenten leimten die Einladung ab. Ter Erstcre wurde von Nudini angewiesen, Alles zn iiittettasfen. was Rußland reizen könnte — Tie bulgarische Regierung erhielt Kenntniß von einem Anschläge des Maiors Bcndcrcw, der in Bulgarien mit Hilfe großer Geld mittel eine Empörung veranlassen wllte. — Im englischen llnicr- haiiie beantragte der Radikale Pickersgill die Untersuchung der iu c'ilgttichen Geiellichastvkrciieii überhandnehincirden Wetten und Spiele und Erwägung einer Verschärfung der bestehenden Ge setze Ter Minister des Innern bekämpfte den Antrag. Eine solche Uitterstichiing würde dann auch aus Spekulationen in Bölsentverthcn und Produkte» ausgedehnt werden müssen. Der Alttrag winde mit 70 gegen 47 Stimmen verworfen. Bclgrn d. König Milan erllärlc seinen Freunde», er werde bis zur Gioßiährigkeil seines Sohnes, des Königs Alexander, nicht mehr nach Serbien zurückkehren. PcterS b u r g. In dem Reskript des Kaisers aus die Er gebenhcilsadlejse der siiinlciirdischcn Landstünde heißt eS u. A.: „Tie Neckte und Privilegien dcS Landes, seine besondere kirchlich? Organisation und seine Gesetze würden nicht nur ansrecht erhalten, sonder,i enthielten in nieten Thcücn noch weitere Entwickelungen. Ans dicie Weise habe das Geschick Finnlands nntcr ruisischcin Szepter bewiesen, daß seine Vereinigung mit Rußland die freie Enlwickeiniig seiner lokalen Einrichtungen nicht behinderte und Finnlands Wohlstand bezeuge, daß diese Bereinigung zu seinem eigenen Voilheil gereiche. Der Kaiicr hofsl. daß die Vernunft des finnischen Bockes die Bereinigung durch baldige Auslegung der aetrossencn Maßnahmen eimehcn uiid richtiges Begreife» der eigenen VorlhcÜc dasselbe bewegen wird, eine festere Knüpsung der Bande aiizustecbcn. welche Finnland und Rußland verbinden. Ncwhork. «eit Sonnabend haben über 700 Italiener New-Orleans aus Furcht vor weiteren Ausschreitungen verlassen. Alle getödtctcn Italiener waren übrigens naluraliurte amerika nische Bürger und nicht italienische Unterlhancn Newpork. Die Anssiwr von 1 Mill. Dollars in Gold barren, welche von der Finna Heidelbach. Jckclheim n.Eo. in Auf trag gegeben war. ist nicht gestattet worden. Es ist dies der erste Fall seit 8 Jahren, daß die 'Regierung die Aussuhr von Gold barren verhindert. Die Berliner Börse crössnetc fest. Es fanden ziemlich erhebliche Teckniigsküilse statt. Banken Anfangs zu erhöhte» No- tirnngen bevorzugt. Eisenbabnc» dagegen schwächer. Aus dein Moniaiiakiiemiiaitic bestand besonders sür Kohle» gute Knnflust Fremde Rente» seit. Im späteren Verlause besonders Gotthard bahn steigend. Banken dagegen aus Abgaben meist etwas atme- schwächt. Im Kassaverkehr Banken scsi, deutsche Bahnen ziemlich keft. öslrrieichische vorwiegend schwach. Bergwerke und andere Jndustrievapiere aiiinnrt »nd fest Scrips notirten 86.10. Privat- diskont 2s« Proz. 'Rachbörse fest. — Wetter: Bedeckt, Ostwind » raI> k, nrI a. «. ,««»»».> grebii rra.Li. Staats». AZ,6a. L-lub. IN6.7.',. «alt,t» 187,66. cegavlrr «8.Z,». «»»«. U»a. V»l»r. 9Z.N>. Ditkonio ASM. LreSdi». vk. lZS.M. tiaura —. «SellknNrchk» —. Feft. «iit». l«»en»».i ar«d„ Al.ia. «iaaiada»« S18.»». :»,«»,»»», iri.s. N«r»wrt> —. «iort»«,cn ZK 67. Ung. <Irk»it MM. iSeflkr Var«». S«Ia». itiriilr 9Z.„2. N,,rl»r iaZ,5,Z. A«„te«er AZ.I». «t»at». »adn 519,60. e»m»a>»r, s«8,7ö, da Vrt»rit»tn> —. Svauicr 77lsaavicr »SS,87. v«t»»»»r^ 608,7g. ^»rom»,e 6i».»0. gkft. « art ». >k»»»r>e» cs«lll«.i Ive!,ei» »er MÄr.z Äipza, »er Mai-Auauit Mär; A »kr Se»icmbtl.Dck»r. tt.lo, man. 28 Za, matt. Sviritu» »rr »iüdöl »er März 72,77>, »kr Sc»I I cciir. 76.7Z. «rat». » u, » r r » a m. >r,»„r,r» «rtzr» »er Mär» —, »-r ;>r<i Aiageo »rr Mär.', 176. »rr Mai >68. l!o»»»n ,Vro!>»Nrn »rriam. Weizci, stramm, rubla, eitalisckirr r»a»» Mehl «c», Mai» stciia. Uicrstr ruhig. Hafer iräg'st, cirr« '/« Sch. ^e»rt»F, vahara im» Srdien liest». - «klier; —, ** «rrrrgrr. Psund's KiuScrmilch. LL dresdner Rotkerci Gebr. Pfund, Vantzuerkr. 41 >42.
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