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Dresdner Nachrichten : 10.04.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189104108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-04
- Tag1891-04-10
- Monat1891-04
- Jahr1891
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- Dresdner Nachrichten : 10.04.1891
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r»»r««rr Kr P,imr. wä«»altun«. «.t«N»v«r»»r. -iiq »V! uns « Büru'chal« utnadm» brr, br». Au«' »>», i liuwsk »eueux «rsA»-«» iubläk^^E' 1 nr» wmmUtch,^ g««rLe» « 36. Jahrgang. Ausl. 52,00V Stück. vr. Lsänsr's ZgLLtoiiiuu. vlntarmntb, knltanolit. ZLU»»>»»»»tr VI»b«t«n, Mel,», V»t«,rlv>d,l<»lck«a. Dresden. 1891. H»Qr« O.d.Ka»»«». VoMronin»«nstor. «elkst- tlitrtjxvr. z-vrtinsesijaasr H»ür8<0I1«8E. krv8peeto uiul krauen. IS.OOtt 8tlic>c im Ookinneh. lt»rt V> vxiion-K., n»«»«« 27 > It^uspro^u-LmrU, b.r. ^Ivv>. IliMtz-kMilltzii, !erprobte» Aittol bvi RaptN-bmorr, lfljxrlino, katroniammer lflekncbtol 1 älark) empüoiilt rlio Zalsmoiiiz-Apotheke Aresüen. Aemniirkl 8. Z « p2 LrLutvrsLNo z ru klutreini'', »fl-» I'rüliiiriualini' n ' te.. flixliel» tii>-Ii ^opr»«?t, I „.mniinib i!»r 8t:olt I'rei« lLu-onüunx. K . - --- L-v M. MWlljekt. Mdeil. ^cmcMr. » <LS h^vs/?ck/ Sssez-E /<s/v^s//«5/>7^A ^4 2. Urolsr IroäöLdllts von 2 Ilnck »n, I-oäs^oxxsn von 3 H»ck an, Ns,ve1ocks von 16 släkß s» o„i>,ffel,lh W aus 1'Ir«»I, X« Iil«3>i.>i<inn'z«x 2:; (nür-h.ch «Ion, XöniKl. Z0KI0A3). «r.ldv. M««l: Pessimistische Stimmung. Parteien Im Österreichiichen Reichsrath. auösleUung, Gerichtsverhandlungen, TageSgeschichte. Landtagsw>rhicn, neue Droschkenordnung, Militärisches, Gcsttigcl- Knnstvcreinsaiiestellung, »Lohengri»" in Bordeaux. Politisches. Seit dem verunglückten Attentat in Sofia ist die Auffassung eer internationalen Lage allenthalben eine sehr pessimistische geworden. Mn kann sich nicht verhehlen, daß der verbrecherische Anschlag cge» Stambulow nur das Signal siir ein aggressives Vorgehen ec» Russen in der Orientpolitik sei» sollte und das; bei dem engen imamnienhang der orientalischen Probleme mit der Erhaltung deß mepüischen Frieden- die Kriegsgefahren näher gerückt seien. Und wenn auch Rußland versichert, daß e- nichts Andere- als den Frieden wolle und gar nicht daran denke, durch Aufwerfung der bulgarischen Frage di« europäisch« Ruhe zu stören, so bleibt ein 'larkcr Zweifel an der Aufrichtigkeit der russischen Politik nach wie »er berechtigt, umsomehr, als die gcsammte russische Presse in ver dächtiger Uebereinstimmung nur allzudeutlich ihr lebhaftes Bedauern zu verstehen giebt, daß Stambulow mit heiler Haut den Mördcr- t änden entronnen ist. Dabei bemüht man sich, Bulgarien, dem 'ist ganz Europa seine Sympathien zuwendet, als ein Land der .sucht- und Gesetzlosigkeit, als ein Näubcrnest hinzustcllcn, welches um durch russische Kulturträger in den Zustand segensreicher Ruhe und gesetzmäßiger Ordnung hinnbergelcitct werden könne. Andere mmptomatische Thatsachcn gesellen sich hinzu, nm die internationale 2ugc als eine höchst kritische arischen zu müssen. Die französisch russische Freundschaft, welche im gegebenen Augenblicke unzweiselhast cine gemeinsame kriegerische Aktion zeitigen würde, wurde offiziell durch die Verleihung des höchsten russischen Ordens an den Präs»» teilten Earnot besiegelt. Eine Wiederholung des in Bulgarien rmuchtcn Putschs-, welcher ohne Frage aus russische Wühlereien zuructzusühren ist. erscheint um so eher möglich, als die Nachbar- imulen Serbien nnd Rumänien gegenwärtig rnssenfrenndliche Ministerien besitzen, die willenlos den anlibulgariichen Agitationen des PunflaviSmuS Vorschub leisten. Beiorgnißcrregend wirken icrncr die Nachrichten, daß Rußland seine Truppcumacht an der südwestlichen Grenze verdoppelt haben nnd daß der neue italienische Ministerpräsident Rudini ganz im Gegensätze zu der Stellung, irclche sein Vorgänger Crispi in der Orientpolitik eingenommen lulle, in der bulgarischen Frage neben Frankreich völlig aus Seite Nißlands stehen solle. War diese Meldung richtig, so wäre zugleich die Bestätigung der Befürchtung gegeben gewesen, daß der Dreibund, weil eS Italien betrifft, ernstlich erschüttert sei. Selbst diejenigen stemecturalpolitiker, welche nicht soweit gehen, zu glauben, daß »in die europäische Kriegspa,tci der Zeitpunkt zum Lorschlagen und zur Entfachung eine- Weltbrandcö gekommen sei, können dennoch nicht die bedenkliche Unsicherheit der gegenwärtigen Situation und die gewitterschwangere Atmosphäre leugnen. Einen recht auffälligen Kontrast zu dieser mehr oder weniger t'cstimistischen Gesammtstimmnng bilden die jüngsten Auslassungen der »Nordd. Allg. Zgt." über die internationale Lage, welche in dcr zuverlässigen Behauptung gipfeln, daß nicht der geringste '»»rund zur Bcunruhignng gegeben sei. Wohin wir in unserem EAltiheile die Blicke wenden, betont das ehemalige Kanzlcrblatt, ddr hier ohne Frage seitens des Auswärtigen Amtes inipirirt ist, chcu wir die internationalen Verhältnisse so beruhigt und so be- üicdigcnd, wie nur irgend erwartet werden kann. Wo Konsliltc vorhanden, herrsche doch die volle Zuversicht, daß die friedlichen Mittel der Diplomatie genügen weiden, die bestehenden Differenzen schließlich auszugleichen. Tic Meldungen von russischen Rüstungen »»erden als grundlos bezeichnet. Rußland stehe noch inmitten dcr Ausführung de» in den achtziger Jahren angenommenen ReichS- > .rthcidigungSplanes und habe mit der Umänderung deS Jnsantcric- Gewchres eine Maßnahme in Angriff genommen, deren Durchführung licht begonnen zu werden pflege, wenn irgendwo Befürchtungen rorhanden wären, von ernsten Ereignissen überrascht zu werden. T!e Verleihung des russischen Andrcasordens an den Präsidenten d.c französischen Republik erklärt die »Nordd. Allg. Ztg.- damit, d »>: nach dem gastfreundlichen Empfange de- Zarewitsch auf fran- msnchem Boden in Asien eine Dankeserwirderung in den herkömm lichen Gepflogenheiten internationaler Höflichkeit gelegen habe. Die in dem genannten offiziösen Blatte sich wicdcripiegelndc optimistische Ansicht der Berliner RegierungSk,effe wurde eine crsrculiche Bekräftigung erfahren, wenn sich die Mitthcilung der „Limes'' bestätigen sollte. daß dcr Dreibund, der 1892 abläust, unter den bisherigen Bestimmungen für die Tauer von 5 Jahren demnächst erneuert werde. Denn die Erneuerung der Tripelallianz, welche während des Jahrzehnts ihre» Bestehens die Erhaltung de» europäischen Friedens ermöglicht hat, würde wesentlich zur Klärung und Sicherung der internationalen Verhältnisse beitragen und die Hoffnung bekräftigen, daß vor der !§a»d eine Gefährdung des Friedens nicht zu erwarten ist. Zunächst allerdings ist die Mel dung deS englischen WrltblattcS nur als ein dunkles Gerücht zu bezeichne» und die Ansichten der „Norddeutschen Allgem. Zei tung" scheinen mehr frommen Wünschen als den Thatsachen zu entsprechen. « Bestem ist in Wien der neugcwählte ReichSrath wieder zu- iammengrtreten mrd morgen erfolgt die seieiliche Eröffnung der bevorstehenden sech-jährigen Gesetzgebung-Periode durch den Kaiser. Nach Ve»lrsung der Thronrede, welche hoffentlich Andeutungen über cine Regelung der österreichischen Balutafrage bringen wird, wird das Abgeordnetenhaus die Präsidentenwahl vornehmen und beide Häuser werden sich al-dann mit der üblichen Beantwortung der Thron- >cde durch Beschlußfassung über eine Adresse zu beschäftigen haben. Um die parlamentarischen Vorgänge, welche sich seit Wochen >» Oesterreich abspielen, zu verstehen, muß man sich vergegenwärti ge», welche Beweggründe den Grasen Taasfc in der letzten Januar woche zur Auflösung deS ReichSrathes und im unmittelbaren An schluß zur Entlassung deö .Herrn von Tuna»ewski. des Trägers deS Rechtes zu sagen. daß sic eine Klasseugcsctzgkt'uiig mache. Einer Enlschädignug müsse dcr Nachweis eines Schadens vorangehcn: das gelle für alle übrigen Klassen Für die Arbester solle es .. . .... 1 nicht gelten. In dem Augenblick, da diese Vorlaae Gesetz werden bisherigen PnrlamenlarnchenMaioritatslystemS, gesuhlt haben. Die werde» sich die Arbeiter, die beule der Soziaivemakratienich: schwierigen und zweiselhastcn Majoritätsvcrhältnissc Im Relchsrathe,! migehören, deuelben anschließcn. Ta'i es ein Freisinniger wcn. welche dicEnisaltung einer kräftigen gesetzgeberischen Thütigkeit ver-,dcr m der ^vm»»i,siaii de» Regierung »m dem Anlrag an, El'itz binderten, die Notdweiidigleit einer Nengeslnltung der parlamentari scheu Parteigruppirnng dnrch Sammlung der gemäßigten Elemente i als Stütze der Regiening nnd znm Schutz gegen unpalriotische und ! extreme Bestrebungen: das waren die Momente, welche die Regie-! rnng bewogen batten, der Krone jene unerwarteten Maßnahmen! anzurathen. Hat nun Gras Taaffe erreicht, was er vor Allem be- > zweckte, die Klärung der politischen Lage »nd eine zuverlässige Rcichsrathsmajoritüt ? Vor dcr Auslösung des Reichsraihes setzte sich die Majorität, mit welcher der cislcilhaniiche Ministerpräsident re gierte, aus der polnischen Fraktion, den Konservativen, den Klerika- len, den böhmischen Großgrundbesitzern nnd den Altczechen zusam men. Die Gnindsänlc dieser Ncgicrnngsmchrheit bildete die Partei dcr Buße dnrch Entschädigung die goldene Brücke banlc. wird ein ähnliches Brandmal des Liberalismus sein. — Abg. v Putikame, lsrühcrer Minister des Innern): Durch den gestrigen Anrrag an- Beseiiigniig dcr Kündigungsfrist habe die sozialdemokratische Parle: bewieicn, daß sie nicht die Interessen dcr Arbeiter vertrete. ! dadurch, daß sie alle zu Gunsten der Arbeiter seitens der Unter nehmer getroffenen Wohlfahrts-Einrichtungen als Schwindel be- 1 zeichne. Ein Bcdürsniß zur Bekämpfung der Kontraktbrüchigkeit sc! vorhanden und man könne darin die Negierung nicht »in Stiche taffen. Wenn coaiirtc Arbeiier bei Sstcilö ihre Vcrlurgc breche»'. > >0 geschieht dies mit dem Willen, einen unberechtigten Zwang ! an» die Arbeitgeber anSzuüben. Hierin liege dcr große Unienchicd zwischen diesem Kontraklbrnch »nd den unter audcien Verbäl: nisteu vorkommeuden Koiitraktbrüchen. Dieser Unterschied bedinge !nuch eine vcnchiedene Behandlung. Bei allem Wohlwollen für der Kekleren' sie ist wrkwrstei, I,aktivem ,'ick die Unmoalichkeit des die Arbeiter muffe doch auch Rücksicht genommen werden ans die der ^vieren sie ist «ervorsten, iiacvvem „ch v,e u mogucylcil oe.- Prodnzcnlen »nd die A»',echtcrl>a!t»„ig de, soziale» zwilchen der Regierung, de» Teuffchcn „ud den Altczechen verein- ,,^ wirthschasilichen Oldnung, - Handels»,imster v. Berlevich: barten böhmischen Ausgleichs hcransgesicllt hgttc. Tenn die Jung-^ Tie vorgeschlagene Fassung sei durch die Ziiuahme der Neigung czccheu, welche die altczechffche Pnrlei verdrängt hgbcn, sind eine st>m Kviitraklb»u»h, die genieiiischädliche^Limeusioueu angei»"»»,?!,. ru!sisch-deniokml!sch-hussitiichc Partei, die »umöglich einen Bestand-: ?->"iilaist. . Gritnde, ivelche die Lircils veranl.n.'eii, kameci liier »ich; in Frage, denn nicht darauf komme es an. ob Gründe inr die Streits, sonder» ob eine Nolhwend'gkeir znm Kontrall- brnc!» vorhanden war. Eine solche Nothweudigfeit habe nirgends Vorgelegen, namentlich nicht bei dem großen Streik der Kobleu- cilbeiicr. Durch die Bestimmungen des 8 werde dcr Fwihest der Arbeiter in keiner Weite in den Weg geireieu, cs solle damit nur dem Koutraktbrnch begegnet werden Sozi,üdcmot'ra»i'cheneits sei dcr Koutraktbrnch als nothwendiges Mittel zur Bcsscrong der Lage dcr Arbeiier bezeichnet worden. In England aber komme >dcr Koutraktbrnch nicht vor. Tie englischen Arbeiier »eien eben, . ^ ^ ! ehrlich. Tie Sozialdemokraic» sollten etwas vorsichtiger in ihren dahin gemhrt, die Bildung einer festen, zur Regierung haltenden ^ Porwürsen sein und sich des Spruches erinnern: Was Du nicht Mehrheit zu erzielen. Ter sogenannte Hohcnwartklub wird e? zu-!willst, das man Dir thn'. das füg' auch keinem Anderen zu! Sic nächst sein, welcher der Regierung als Stütze dienen wird und a,i j we-.'c» anderen Parteien stets vor. einseitige Uiileenclnuei'uicrkffei! zu vertreten, aber ihnen »eibst >ei von ihrem geistigen Führer Earl lüitgsl verösseuiiichtcr Schrift gegen das Gothaer thcil einer neu zu bildenden Negierungsmajoritüt bilden kann Nach den Neuwahlen glaubte man allgemein, daß die deulichlibe- rale Partei den Mittelpunkt bilden werde für olle Diejenigen, welche die Regierung zu nntcrstützcn bereit sind. Alle bisherigen Beriuchc aber, welche cine Annäherung dcr Vereinigten Linken und der Ne gierung erzielen sollten, sind gescheitert. Die Liberalen haben die Politik dcr freien Hand gewählt und Graf Taaffe die Majorität von Fall zu Fall. Tic Auslösung des RcichsrathS hat also nicht de» sich von Fall zu Fall andere Fraktionen angiiedern könnten. j,, Der Hohcnwartklnb setzt sich voraussichtlich aus 11 mährischen Alt- czechcn, 18 Mitgliedern des koiffcrvntivcn böhmischen Adels, 29 Teutschkonservntipcn, 7 Kroaten, Ill Slobencn, 4 klerikalen Tirolern, 8 Rnihcnen und 4 Rumänen zusammen. Zur Mehrheit schien aber noch eiwa 8tt Abaeordnetc. Ter Polcnklub, welcher aus 5>7 Mitgliedern besteht, wird wghrschcinlich in dcr Mehrzahl dcr Fälle mit dcr Rechten stimmen, indcß ist ein Kompromiß mit der Linken nicht ausgeschlossen. Angesichts der parlamentarischen Schwierig keiten, welche dcr Mehrheitsbildung entgegenstehen, wird cs sich leicht ereignen können, daß bald die verhaßten Antisemiten, welche sich unter dcr Führung des Prinzen Liechtenstein zu einem Klub vereinigen dürsten, bald dic Jungczechen bcnifcn sein kömtten. zwi lchen der Linken und der Rechten den Ausschlag zu geben. Beide Parteien ober hat das Kabinct Taaffe ohne Zweifel zu senen extre men Fraktionen gerechnet, deren Bekämpfung als einer der Ge sichtspunkte bezeichnet wurde, welche die Auflösung des ReichSrathes als wünschrnSweclh erscheinen ließen. Somi! hat also Gras Taaffe nach keiner Richtung erreicht, waS er erhoffte An eine Enchütte- rung seiner Stellung ist darum aber nicht zu denken: er ist der Vertrauensmann nnd Jugendgeuoffe deS Kaisers Franz Joseph, welcher sich schwerlich wird entschließen können, sich von dem Manne zu trennen, der 12 Jahre hindurch mit seltenem Geschick trotz des parlamentarischen Chaos das östcireichische StaatSruder gelenkt hat. Aernschreib- «nd Aernsprech-Btrtchte vom » April. Programm der Vvrivnrs gemacht worden, noch ganz in den An- schauiiiigen der Bourgeoisie besungen zu sein. — Abg. Pa»,er (Volksp., bekämpft den ersten Thcil des Z 125 und will mir de» Arbeitgeber haftbar machen, welche Arbeiter zum Konirakibruch verlosten oder kontraktbrüchige Arbeiter anncbmcn. — Abg. Tr. Gutsleisch Breis.): Ter Arbeitgeber sei beute dem kontraktbrüchigen Arbeiter gegenüber nicht in dcr Lage, sein Recht gellend zu machen. Bei der Schwierigkeit. Schadenersatzansprüche zu konstruircn, habe man sich dahin eistichiedcu, den Betrag des ortsüblichen Tagc- lohnes der Entschädigung zu Grunde zu legen. Es könne Vor kommen. das; die Eulnhädiguug Höker aussalle, als der wirklich c: litteue Schaden. Aber dieser Fall werde selten sei». Der Para graph bringe auch eine entschiedene Verbesserung für den Arbeite', indem dieser nicht wie bisher für unbestimmte Zeit mit dem Maße deS Kautraktbriichcö verhallet bleibt. Er werde gegen den Autrag Dr. Hnrtniann'S stimmen, der den Arbeitgeber veranlassen ff'U. eine» Arbeiter, von dessen Kontraktbrüchigkeit er erst »ach seine: Annahme Kenntmß erhält, zu entlassen, »vscrn nicht seit der nn rechtmäßigen Lösung des ArbeitsverhältnisseS bereits I > Tage ve» flösse»! sind. Aber auch wenn dieses Amendement angenommen werden sollte, werde es noch ein großer Fortschritt gegenüber den jetzigen Verhältnissen bleiben. — Nachdem auch die Abgg. Schädclcr lEeiitr.) und Stumm (Neichsp.) für 8 12ü eiiiactreten, wurde die Wciterberathung auf morgen vertagt. Berlin. Das Abgeordnetenhaus trat heute in die zweite Bcrathung dcr Landgemeindeordnung ein. I» Bezug ans die große Slreitfratze, wer beim Widerspruch der Bctheiligten gegen deren Willen cme Zusammenlegung lcistungsunsähiger Gemeinden und Gnlsbczirke anordnen soll, wird der von der Kommission vor- grschlagene Jnstanzcuzug angenommen, mit dem sich die Regierung einverstanden erklärt. Fortsetzung dcr Bcrathung morgen. Berlin. Dcr Reichstag ietzic die Bcrathung des Ar- . Der „NcichsanE de., „Hamb. Nacbn^ bciierschiitzgesctzes bei tz 122 (Kontrakibrnchl fort. Der Paragraph lautet in dcr von der Koinmffsion vorgcichlageiicn Fassung: »Hat i ,1kgcoi:netei, ^indthorst ^erhaiidlimgen und Bcsta- ein Geselle oder Gebilse rechtswidrig die Arbeit verkästen, so kanir,^"A" dcr Arbeitgever als Entichädiguug für den Tag des Vertragsbruchs und jeden folgenden Tag dcr vertragsmäßigen oder gesetzlichen > eMhalt, ^ Arbeitszeit, höchstens aber für eine Woche, den Betrag deS vrts-: ^ ^ üblichen TagelobneS fordern. Diese Forderung ist an de» fftact,- weis eines Schadens nicht gebunden. Durch ihre Geltendmachung wrl ehe» nstd^ ) wird dcr Anipruch aus ErfilUuug des Vertrags und aus weiteren ^chavcnermir au>.-gc,chtoffen. ^astcive .«recht steht bem «'»»cllen nnt ciner tlcineren Schaar aniässig geworden ist. - Ter . . Arbeitgeber denen Schaden oder den nach Absatz 1 an die Stelle des Schaden ersatzes tretenden Betrag als Selbstsckuldner mit verhaftet. In gleicher Weise hastet ein Arbeitgeber, welcher einen Gesellen oder Gehilfen annimmt, von dem er weiß, daß derselbe einem anderen Arbeitgeber zur Arbeit noch verpflichtet ist." Endlich wird noch be stimmt, daß die Gesellen und Gchilsen im vorstehenden Sinne den Hauearbeiler» glrichslehen. — Abg. Dr. Harlmann »nd Ge». iKvn- scrvalive, Reichspartci und Centrum) beantragen, daß auch dcr- icnige Arbeitgeber in vorstehendem Maße mttverhastct sein soll, der einen Gesellen oder einen Gehilfen, von dem er weiß, daß derselbe einem anderen Arbeitgeber zur Arbeit noch verpflichtet ist, während der Tauer dieser Verpflichtung in der Beschäftigung be hält, sofern nicht seit der nnrechtmäßraen Lötung des Ardcitsver- hältnisscsbereit» 14Tage verflossen sind. Die Sozialdemokraten bean tragen Streichung des ganzen Paragraphen. — Singer (Soz.): Dieser Paragraph mache den Nutzen dieses ganzen Gesetzes ganz errichtet werden Berlin. Dr. Peters schisst sich Anfang Mai in Neapel nach Ostafrika ein. — Im Westen Berlins machte vergangene Nacht dcr 27iährigc Kellerwirth Ltudl einen Mordversuch auf seine Mutter, der er mit einem Hackemesser schwere Kopfwunden bcibrnchte Daran»' durchschuitt er sich selbst den Hals. Für Beide besteh; wenig Hoffnung. Berlin. Der Bericht über die Ergebnisse de? erste» Se mesters des laufenden Geschäftsjahres, den die Direktion der Laura- bütle erstattete, konstatirl eine Mehrproduktion an Steinkohlen von 41,OtO Tonnen, niio an Roheisen von fföOff Tonnen, während die Produktion der Walzwerke um 10,009 Tonnen geringer war. Die Kohleiinnchsragc war rege. In der letzten Woche wurde daS Ge schäft in Handclseiscn lebhafter, die Preise aber sind zu gering. Berlin. Dcr Bundesrath wird heute die Resolution des Reichstags, betreffend die Vergülung der Reisekosten der Beamten mache ^ . . illusorisch; er stelle die Arbeiter außerhalb des allgemeinen Rechts.! und Offiziere berathcn. die Resolution des RrnchstageS dagegei Die Kommission habe zwar die ominöse .Buße" durch .Enlschädi-! o»s Vorlegung einer Ilebcrsichk der Ansnalmictarise der dcut'chen gu»g" ersetzt. Vielleicht haben bet dieser Milderung Wablrnck- Eücnbahncn znr .Grdernug der Koblenaustuhr und aus Vorlegung sichten mitgesprochen, aber an den thotsächlichen Vcrdältniffen sei des mit Wolf, s Bureau ge,cblo,senen Vertrages wegen Beförderung damit nicht» geändert. Die Kontrakibruchs-Slatistik dcr »Streiks, von Telegrammen, an den Reichskanzler ubcnvci'cn. beweiie nichts. Man müsse die Gründe mit berücksichtigen, die zu! Hamb u r g. Der ReichStagsabgeoidnete v Kardorff Hai sich den Streiks führten. Diese Ausnahmestellung, in die man die dem Fürsten Bismarck schriftlich erboten, ihm leinen Wahlkreis zw Arbeiter mit diesem Paragraphen bringen wolle, müsse dieie empöre». > Vcrsüguna zu stellen, wenn er in Geestemünde nicht gewählt Nehme die Mehrheit diesen Paragraph an. so begebe sie sich deS' werden sollte. Pfimd's «S8 MuSerittilch. LL ölcsSiitiilliillirrci Gcbr. Pfund, Vaukncilll.41142.
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