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Dresdner Nachrichten : 13.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189101136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-01
- Tag1891-01-13
- Monat1891-01
- Jahr1891
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- Dresdner Nachrichten : 13.01.1891
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Lsio Lorseluuk! H -d» /1 kl jM Nttzl vll.1 Ktz8t»iu ANt Kepllrater SpeiseW mit Aetiettzimmer. gilt passsnä rur ^hhattnnz; von kamllientosten, Loclirviton ste. Had>avktunzr»voII D«I. vsi»!««. 1«»«»«»»»»«^^ N , W ««««» « « , , r^e 2 IZresiInin Vvi »Z^Ii«-IunlrA^u«ti»It ^ermvkelunK von SvdliNsvdvdvu nllet- 8Mmo. ^ou°satty°^ GA* 1 Vermehrung des kleinen Grundbesitzes. Hosnachrichteu, Dohii»ngsvcrhältiiisse, 'Arbcilerversainmluug, Gerichtsverhaudluiigen. hsst ö. I.eZ» FVilgl». Tagesgeschichte. Krnstvcrbrauch riucs Elavierspiclcre. 126i.>Vo11iri6p 8l.i-.20i. Ivliils k«»tl«r, NktzUlltziiIMtr. 15 vmpslvltlt in xrüsstvr Auswahl: LiLörns unä ZUvL'Äv, Urros-, ÜUelivn- und LltudrrirlkSllursts-UorLUl«. ^ Me«St»-. IS. Jmmir. PoUIischkS. Dem sozialdemokratischen FeldzugSvlane gegenüber, die Pro paganda mit aller Kraft auf die Landbevölkerung auszudehncn. gewinnt ein Schreiben des Fürste» Bismarck an das preußische Staatsministerium aus dem Jahre 1882 Bedeutung, welches in dem soeben erschienenen zweiten Bande der von Poschinger heraus- gcgcbcnen .Aktenstücke zur Wirthichastsvolitik des Fürsten Bis marck' enthalten ist. Anlaß zu dem Schreiben, welches in seiner schlichten, gedrungenen Kürze tiefe staatSniiinnische Weisheit birgt, gaben Ltcrhandlungen der zweiten sächsischen Kammer über Be schränkungen der Thcilbarkeit des Gcundcigcnthums und Erschwe rung der Verschuldung der ländlichen Besitzverhältnisse. Es sind bedeutsame Gesichtspunkte, welche Fürst Bismarck geltend macht, um den kleinen Grundbesitz ans dem Lande, welcher für die soziale und staatliche Ordnung von höchster Wichtigkeit ist. zu vermehren und zugleich in seinem Bestände durch Kräftigung seiner Wider standsfähigkeit zu erhalten. Der große Staatsmann hebt zunächst aus Grund seiner persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen als Landwirth hervor, daß die weil verbreitete Art der bäuer lichen Erbkheilung. wonach ein Erbe zwar den ungetheilten Bauernhof erhält, ihm aber wegen der Erbanthcile seiner Mitcrben pekuniäre Verbindliwkeilen in Gestalt hypothekarischer Belastung seines Grundstückes anfgebiirdet werden. die wirthschattliche Kraft des Bauernstandes schwächt und die Erhaltung des Besitzstandes ge fährdet, wenn nicht unmöglich macht. Besser wäre es, wenn der ländliche Grundbesitz unter die Erbberechtigte» gethcilt würde; denn ein kleiner, aber schuldenfreier landwirthschaftiicher Besitz lasse sich besser erhalten, als ein großer, dessen Ertrag durch die aus ihm ruhenden Verbindlichkeiten geschmälert wird, sodaß leicht in schlechten Jahren eine Erschütterung, wenn nicht gar der Ruin der wirthschaftlichen Lage des Bauern hcrbcigcführt werden kann. Daher ist nicht eine Erschwerung der Thcilbarkeit des bäuerlichen durch gesetzgeberische Maßnahmen in dem Sinne für uuvcrschuld- bar erklärt wird, daß er nicht mehr dem Zwangsverkaus anheim fallen kann, dann wird vor allem die Schmarotzerpflanze des Wuchers aus dem Lande säst- und krastlos dahinivelken und verdorren. Dann wird auch anderen Gefährdungen des Kleinbcsitzes, welche dem Subhastationsrichter bisher die Wege ebneten, das Thor vor der Nase ungeschlagen werden. So z. B. dem Hansic- und Schacher- Handel. be! dem der Bauer so leicht übertölpelt und in vechättgnis;- volle Schulden gestürzt wird. Wenn dem hausircuden Schacherer beim Gimpelfang die verlockende Aussicht genommen ist, den kleinen Bauern zwangsweise von Laus und Hof treiben zu können, so wird er sich bald zurlickzichen und seine verderbliche Wirksamkeit aufgeben. Man könnte indcß glauben, daß die Beschränkung der Verschuldbarkeit des Kleingrundbcsitzcs die Kreditfähigkeit des kleinen Grundbesitzers herabietzen müsse. DaS braucht aber durch aus nicht der Fall zu sein, weil der Pcrsonalkredit des kleinen Bauern gerade deshalb steigen wird, weil das Stückchen Grund und Bode» gesichert in seinen Händen ruht und sein Einkommen vor Schmälerung durch übermäßige hypothekarische Zinsen bewahrt blelbt. Auch die VermehrungeineS gefestete», möglichst widerstandsfähigen kleinen Grundbesitzes ist von schwerwiegender Bedeutung. Je seßhafter unsere Landbevölkerung gemacht wird, je mehr die kleinen Leute ans dem platten Lande mit Leib und Seele an Grund und Boden gebunden sind, um so weniger wird es den Sozialdemokraten gelingen, dort festen Fuß zn fassen. Wer ein eigenes Häuschen besitzt, mag cs auch noch so klein und dürftig sein, mit einem Gärtchen oder einem Stück Acker, dnS er selbst bepflanzt und bebaut und daS Ihm nicht genommen werden kann, selbst wenn er in Schulden gcräth, der ist fest an seinen Herd gebannt, der wird Lust und Freude haben an seinem kleinen Heim und seiner Heimath; und in dem Heimath- gcsühl und in der Heimathsliede wird auch zugleich sein Herz für sein Vaterland schlagen. Ein solcher wird sich nicht so leicht von Grundbesitzes erwünscht, sondern vielmehr eine Vermehrung kleiner helmath- und vaterlandlosen Agitatoren umgarnen lassen, und zwar lcmdwirthschaftlicher Besitzthümcr, dergestalt jedoch, daß für die Er< """ Haltung derselben zu gleicher Zeit eine zuverlässige Grundlage gewährt wird. Der Staat hat alle Veranlassung, die Vermehrung der Grund besitzer zu fordern. Er steigert dadurch den Wohlstand der Bevölke rung. indem er eine sorgfältigere und deshalb ergiebigere Bearbeitung des Bodens herbcifühct, weil jeder Arbeiter im eigenen Besitz und Interesse emsiger und criolgreichcr arbeitet als für Lohn auf fremdem Besitz. Er -vergrößert zugleich die Zahl Derjenigen, in welchen das Bewußtsein des untrennbaren Zusammenhanges mit iimi und leinen Schicksalen am lebendigsten ist. Ter Besitz einer tlciueu Parzelle bietet, auch wenn sie allein den Eigenthümer nicht zu ernähren vermag, ihm doch immer eine Gelegenheit zur Verwcrthttng unbeschäftigter Stunden und einen Theil dessen, was er nothwendtg zu seiner Subsistenz braucht, und die Sicher heit eigener unkündbarer Wohnung giebt seiner ganzen Thätigkeit einen festen Rückhalt. Deshalb ist die Belorgniß grundlos, daß die Beiöldcrnng der Grundslückstheilungen zur Vermeh rung des Proletariats beitragen könne. Der Besitzer eines noch io kleinen Gruildeigenlhiims ist immer besser und unabhängiger gestellt, als der besitzlose Proletarier, der mit Wohnung und Unter- halt lediglich ans den Ertrag seiner Handarbeit angewiesen ist. Dasselbe Interesse aber, welches der Staat daran hat. die Zahl der Griindhrsitzcr zu vermehren, muß ihn dazu führen, für die dauernde Erhaltung derselben in ihrem Eigenthum zu sorgen. Tics geschieht nach Bismarcks Ansicht durch Erschwerung der Ver schuldung des Grundbesitze?. Die kleinen Grundeigenthümer müssen verhindert werden, ihren Nealkrcdit bis zur Vernichtung ihrer Subsistenz zu mißbrauchen, dadurch, daß ihnen die Gesetz gebung das Recht entzieht, ihre Grundstücke bis zum ganzen Be trage deSWerthcs mit Schulden zu bclasleu und daß dabei anderer seits dem Gläubiger nicht gestattet wird, zur Beitreibung seiner Forderungen den zwangsweisen Verkauf des gelammten «»beweg lichen Eigcnihlims des Schuldners hcrbeizuführen. Gergde in gegenwärtiger Zelt verdienen diese Vorschläge Prüfung und Beherzigung. Wer freilich noch auf dem man- chcstcrlich - individualistischen Standpunkte steht, daß in der schrankenlosesten wirthschattliche» Freiheit und Ungebundenheit die beste Gewähr für eine gedeihliche Entwickelung der Volks- wirihlchast gegeben ist, den wird bei dem Gedanken, den Einzelnen in seiner Verfügung über sein eigenes Vermögen und Bcsitzthnm zu beschränken, die Gänsehaut überlaufen. Aber Gott sei Tank durch die neuere Sozialpolitik hat der veniünfiige Sozialismus, der das Interesse der Gelammlheit höher stellt als das der Einzelne», der dem Staate die Befugniß zuerthcilt. die Persönlichen Frcihcits- rcchte auf Kosten der allgemeinen Wohlfahrt zu beschränken, lm öffentlichen Bewußtsein und in der Praxis so tief Wurzeln ge schlagen, daß cs gar nicht ungeheuerlich erscheinen kann, durch Be einträchtigung der indioiduellci; Vermögensrechte einer bestimmten Klasse von Staatsangehörigen, also durch eine gewisse Bevormund ung derselben, daS Staatswohl, das Wohlergehen Aller zu fördern. Gewiß ist vollkommene Freiheit das höchste Ziel auch ans diesem Gebiete; aber hierzu bedarf der Mensch einer bestimmten sittlichen Kratt, welche die Freiheit nicht zu Zügellosigkeit auSartcn läßt. Tenn die Freiheit ohne Controle der sittlichen Reise läßt die niede ren Triebe. mit denen wir Alle behaftet sind, zur Herrschaft kommen und zerstört mit brutalem Egoismus die Wohlfahrt des Ganzen. Der gesicherte Bestand dcS Staates ist milbedlngt durch die Erhaltung eine» zahlreiche» Standes kleiner ländlicher Grnndcigcn thümer. Wenn der kleine bäuerliche Besitz an Grund und Boden dann umso weniger, je geringer die Bcsorgniß ist, daß er von ieiner helmatblichen Scholle vertrieben werden kann. Der nicht seßhafte, nomadisirende Arbeiter dagegen, der keine Stätte hat, wo er festgewurzelt ist, hat von Haus aus weit weniger Anhänglichkeit an seinen vaterländischen Boden, der ihm leicht glcichgillig und fremd wird, weil er nicht ein Stückchen davon sein eigen nennen darf. In der Thai beruht die Zunahme der Sozialdemokratie mit darauf, daß große Mengen des Volkes ans Mangei an Grund und Boden heimaihlos geworden sind. Wci daher die Seßhaftigkeit unseres Volkes vermehrt und erleichtert, entzieht der Sozialdemokratie ein c»U Theil ihres Nährbodens. Die Bildung eines Kicindesitzeistandeö könnte ferner erzielt werden, wenn sich Grotzgrundbesitzer entschließen könaien, größere Flächen van ihren Gütern abznlrcnncn, zu par- eelliren und an nicht grundbesitzendc Landarbeiter nbzntreten, zu nächst in Form einer Erbpacht, die sich unter bestimmten Beding ungen in ein ieslcS Bcsitzverknllniß verwandeln ließe. Manche ver schuldeten Großbesitzer, welche sich jetzt in nutzlosem Ringen aus drückenden Schnldvcrbältnissen heransznarbctten suchen, würden sich vielleicht dadurch krustigen könne», daß sie durch Parccllirung eines Thciles ihres Grundbesitzes eine kleine Bnuemgemeinde bilden und durch die damit erzielten Zins- oder Pachterträge ihr Ein kommen vergrößern. Aernschreili- nud Aernfprech-Vcrlchte vom 12 Januar. Berlin. Finanzmlnister Miguel legte heute dem Abgc- ordnetenhauic den neue» Etat für l8!»M vor, welcher mit 1720 Millionen balancirt und zwar ohne Antbcll und ohne Zuhilfe nahme der Ilcberschiiffc ans dem vorigen Etatssahre. Das Extra- ordinarium beträgt ca. 50 Mill., der Ucbcrschnß des Etatjahres 1889/90 stellt sich auf 97 Mill., der deS lausenden Etatiahrcs 1890/91 wird aus 33,6 Mill. Mk. geschätzt und zwar unter Zu grundelegung der bisherigen Ergebnisse. Der Fincmzminiflcr fügte aber Hinz», daß, wenn den Ansprüchen der Schuldentilgung in ausreichendem Maße genügt worden wäre, von den Ucvertchuffcn nur wenig übrig geblieben sein würde. Was den neuen Etat an langt. so sind die im Vorjahre für Gehaltserhöhungen aufgciioin- menen 15 Millionen bei den einzelnen Titeln wieder anacietzt. Leider habe die Regierung mit Rücksicht ans die vorhandenen Mittel nicht viel weitergchen können. Nur für Aufbesserung der Gehälter der Canzlistcn sind im Ganzen 437,000 Mk. ansgenommen worden, Das System der Slellcnznlage bewähre sich nicht und eS sei zu ecwägen, ob es Weiler entwickelt werden solle. Uebcr- hanpt >ci eine anderivcite Oraanisation der Gehälter nölhig und zwar durch Aufnahme des Syncnrs der Altersstufen. Gleichzeitig werde man an eine Minderung der Zahl der diälorifch beichüs- tigten Beamten und eine Vermchrling der etatmäßig Angestellten herantreten können. Ferner nimmt der Etat eine Nenorgnniscition der Gewcrbcinipekiionei! und namentlich eine Vermehrung der Gewerbe-Jnspekiorcn m Aussicht. Hinsichtlich der direkte» Steuern brnierkte der Minister, daß der Staat aus diesem Gebiete »ichi erhalte, was ihm zukomme. Ter Eiienhahuclat sei sehr vorsichtig ausgestellt. Größere Summen sind namentlich sür Erneuerung des Oberbaues und für Erneuerung der Betriebsmittel ausge nommen. Ter Eiseiibabiimiiilstcr soll ermächtigt werden, aus den Ueberschüssc» des lautende» Jahres 20 Mill. für Betriebsmittel im Bedarfsfälle zu verwende». Als Zuschuß für das Institut sür Infektionskrankheiten sind ltt',,000 Mt eingestellt. Der Minister bemerkte dabei, daß die Zusammensetzung dcS Koch'schen Heil mittels bald werde veröffentlicht werden. Für den preußitchen Staat solle dasselbe keine Einnahnicquellc werden, es solle viel mehr der Gesammtheit z» Gute kommen. Miguel schloß, der Etat gewähre ein günstiges Bild der gesnnden Grundlage der preu ßischen Finanzen. Dieses Bild könne aber nur erhalten werden, wenn eine gewisse Richtmi fordere, dem Staate aber Montag. Erste Berathung des Etats. Berlin. Wie ans New-?)cnk gemeldet wird, sind Diffe renzen wegen der Verhaltung eines denpchen Matrosen in vobvleii cnlttaiiden, welchen die Polizei in der Nacht znm 4. Okt. v. I. in folge einer Rauferei mit einem betrunkenen Irländer aus dem Dampfer »Elbe" de- Nordd. Lloyd festnahm. Der dculsche Gc- v -vccv rönne avrr nur cromien ivecvc», mg nicht anfkomme, die Alles vom Staate , Nichts gewähren wolle. Nächste Sitzung ua des Etats. sandle in Washington forderte vom Staatssekretär Blaine Aufklä rung über vic Angelegenheit, worauf Letzterer dem Gouverneur von New-Jersey den wegen der Untersuchung über stattgehabtc Unregelmäßigkeiten in dieser Angelegenheit geführten diuloma- tiichen Schriftwechsel übermittelte. Ans dem Schreiben des deut schen Gesandten ist zu ersehen, daß die deutsche Regierung der Ansicht ist. es habe eine Verletzung der zwischen dem Deutsche» Reiche und Nordamerika abgeschlossenen Verträge insofern ttalt- gcsunden, als die Polizei in Hoboken, ohne von dem deutschen Gcncralkonsul hierzu autorisirt gewesen zn sein, gewalisam und zwar mit Revolvern und Keule» bewaffnet, aus dem Tamvicr »Elbe" vorging und verschiedene Matrosen, sowie uniformirte Ossi ziere blutig mißhandelte. Ter Gouverneur von New-Jersey soll die Angelegenheit am Donnerstag untersuchen. H n m b u r g. Bei 2 Grad Wärme wurde heute die Elb schifffahrt wieder eröffnet. Gestern Nachmittag und heule durch brachen etwa 10 Dampscr das Eis der Unlerelde und kamen glücklich in Kuxhaven an. Wiesbaden. Der Wcinkongreß beschloß, bei der Nelchs- rcgierimg zu beantragen, daß eine rationelle Wcinverbcssernng ohne Dcklarntionszwmn dis zum ersten Anstich gestattet sein soll, wobei ausdrücklich erklärt wird, daß man »ich! einer unbegrenzten Vermehrung des Weines das Wort reden wolle. Ans Anima der norddeutschen Delegirtcn wurde ferner beschlossen, daß hinsichtlich des Verkehrs mit ausländischen Weine», die in den UrsvrungS- ländern derselben geilenden gcictzlichen Bestimmungen bcz. üblichen Behandlungsarten maßgebend lei» sollen. Rom. In die Kathedrale von Piacenza drangen gestern Abend Diebe und raubten alle im sogenannten Arsenal aufbe- wahrtcn Schätze, darunter werthvolle Kunstobjekte im Werthe von 200,000 Lire. Die Diebe sind noch nicht ermittelt. Christians«. Die Ergebnisse der mit Koch'icher Lymphe angcslcllten Versuche sind durchgängig zufriedenstellend ausgefallen. Das Mittel hat sich hauptsächlich bei der Diagnose bewährt. Zwei Luvuskrauke, sowie ein Lcpranlranktcr, die Einspritzungen mit Koch'icher Lymphe erhielten, befinden sich aus dem Wege der Besserung. Madrid. Nack telegraphischer Milthcilung des Präsekten von Gerona stimmt das von der französischen Polizei verbreitete Signalement Padlewsky's genau zu der tu Oiot verhnstetcn Per sönlichkeit. Die Berliner Börse verlief in vorwiegend schwacher Hal tung. nur Banken anfangs auf die Ermäßigung der Reichsbank- discvnts befestigt. Später übertrug sich die Schwäche auch auf dieses Gebiet. Das Geschäft war lebhaft, besonders in Berg werken, namentlich Kohlen stark angedotcn auf Gerücvte über eine angebliche Preisherabsetzung für Kohlen. Fremde Renten besser behauptet. Im Kassaveckchr Banken und Bahnen ruhig. Berg werke matt. Jndustricpapicre voiwicycnd schwach, auch deutsche Fonds schwach, österreichische Prioritäten wenig verändert bei ruhigem Verkehr, Privaldiskont 3'/« Prozent. Nachbörse schwächer. — Wetter: Thauwetter, Wcst-Nord-Wesl-Wind. » r , n «I 0 r I cm--»»»., »redl«27l «a. «Ia,isd. 2IS.SL. «««». 1l6,25>. »„»»irr c»7M. «»»-. U»i. «->»». »2.»». Dtscoillo 212,2a. «1. l.V'M L-Uir, 11IL0. «elkenklrilien I7:>,W. Still. w « » ». «Abends.» Srebt« RIM. vtaalSdabo 217,«0. rvmbarbe» ZZ2,2). »iorbweft 216,60. vlarkiisteu 66,36. Uns. Credit 367.00. Befestigt. »art». ,e«l»d., Rente »6,27. «»letde 106,06. ziaUener 82.65. Staats, tad» 616,00. t!omt»ede» 306.26, da. vriorlttle» —. Spanier 76, Cayptcr 190,62. ee»»«a»e» 623,75 CSeomvte 611,26. Behauptet, V I r I s. Ar»»»tten ISchlnh.l «einen »er Aamcar 26.70. per Mai-August 27,1», fest. Spiritus »er Januar 37 6« »er Sepie,Ndcr-Decembcr 39,6», ruhio, Biiböl per Januar 66,76, per Mai-Rngusl 68,26. ruhig. t! ° » X » n (Produkten . «ertidn. Allgemein festest. Weizen ruhig, feiner englischer 0, Sch. «hcurer. fremder strammest. Eisgang hindert die Ablieferung, Käufer abwartrnd. Mehl stetig, Hafer 1—2 Sch. höher, Mais Sch. höher, Grrstr thcurrr. — Wettrr: Frost. 7? OertltcheS und Sächsisches. — Se. Majestät der König nahm gestern Vormittag, von Strehlen konimend, im Schlosse die Vorträge der Herren Slaats- iiliniiler, Abiheiluiigsdirrkloren und des Herrn GchcimrathS Bär ent gegen und crtheiltc mehrere Audienzen. Vorgestern Abend hat bei den Königlichen Majestäten In Villa Strehlen große Soiree statt gesunden. An derselben nahmen u. A. Theil: Se. Execllenz der bayrische Gesandte und bevollmächtigte Minister Freiherr von Niethammer, der Geheime Rath von Metzsch, die Gräfin Bassewitz mit Töchtern, Kammerhcir v. Schönberg, Kanimcrberr Freiherr von F-inck uno Gcnrahlin, Kamnicrherr von Friesen, Major von Hinüber, der k. k. österr.-iingar. Gesandischatts-Attachö Freiherr von und zu Franckcnstciii. — Der vei der Konisch Polizei-Direktion aiigestclltc Polizei- Assessor Arno Manitz ist zum Polizcirath ernannt worden. — Der Postschaffner Carl Fricdriiy Baase tn Kamen; erhielt daS Allgemeine Ehrenzeichen. — Dem vcnsionirtc» Stciicramts-Assistenten Eulitz, hier, ist daS Eriimeriingslreuz von 1849 verliehen worden. In Roßwein erhielten dasselbe :L,'oßarzl Renimler, Bahnmeister Hämisch, Weichen wärter Löscher, Schichmachcriiieistcr Rchfcld, Eilcndrcher Bier, Fabrikarbeiter Worms, JniighannS, Riiffani. Cigarrenarbcitcr Leh mann, Handarbeiter Rudolph und Gutsbesitzer Krumbiegcl, ScifcrSdorf — Zu Beginn des JahrcS 1889 standen hier 978 Wohn nugen (davon 307 in Neubauten), am Ende des Jahres 1889 1231 Woh nungen (4:38 in Neubauten) leer, und zwar war die verfügbare Zahl leerstehender Wohnungen der billigsten Klasse» am Schlüsse des Jahres um 166 größer als beim Beginn desselben. Der Vergleich mit dem Vorjahre zeigt ein alleidings von Termin zu Termin abnehmendes Mehr von leerstehenden Wohnungen: für die ei» zelnen Preisklassen wird eine solche Vergleichung durch die weiter fortgeictztc Steigerung der Mictlipreiie crichwcrt. Bon Wohnungen »n bisherigen Micthprcisc von 150 Mk. und weniger wurden 2113 erhöht, 272 ermäßigt: die Steigerungen betrugen 40,535 Mk., die Erinäßigniigcn 3051 Mk: von Wohnungen in, bisherigen Micth- wcrthc von 151—300 Mk. wurden erhöht 3087 »nd 5M ermäßigt, die Steigerungen betrugen hier 69,220 Mk.. die Ermäßigungen 9611 Mk. Von Wohnungen aller Preise rniammengenommcii wurden 7928 erhöbt und 1605 ermäßigt, die Gesainmtstcigrriiiigen beliefen sich ans 279,132 Mk. nnd die Ermäßigungen aus 53,289 Ml. Der Ucberschuß der Miethssteigerungen über die Ermäßigungen stellt eine Erhöhung des GcsgmiiilmicthwcrtheS dcc schon fintier benutzten Wohnungen um 225,843 Mk. dar, gegen 259,054 Mk. im Vorjahre. Dieser unterschied, trotz der Gleichheit des Steiger,,!,gs vcrhälinisses in beiden Jahren, erklärt sich dadurch, daß die Zahl der gesieigerten Wohnungen im Belriebssabre etwas geringer war. — In einer gut besuchten sozialdemokrathchen Arbeitcr- Versamnilung. welche vorgestern Mittag im großen Saale des Trianon abgehalten ward, wurde Beschluß gefaßt über die .! -.i'Mz..,. - :; .'6/ Y A ''h .-» KM zu ' , , - - 6 i. ' - 51 ^ ' - 4 ff ^?WWi 2« ^ ^ ' 7- x: H» re - 2 ' «77 ii.' '-Ä '' : '' fl ' > - « 6, ^ ^ ' ji- , - '« .6
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