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Dresdner Nachrichten : 09.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189101096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-01
- Tag1891-01-09
- Monat1891-01
- Jahr1891
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- Dresdner Nachrichten : 09.01.1891
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s um« jl>»» - jjnNrm V». « !t»k kik die „ mriioe Aukui «orl>erbczalil,g,a '--'Ür4,tz ,.c>lc io -ÄS« Sniiiaiime der okosdcn. Lud» liwdaiinmnk »eaen . ... durch Bririmartur „ „,F-er Pofteiiuamuiia. iZor Rimiabe ei»aeia»i»er Hchrist- „ Iluckc keine itzerolndlichkcn. rnluiidi-niiie» neiimeii uiuiniilicki« «Mbailc BcrmiiirlnnaSlicilcn an. ürrnwirchiieile Nr. lr. vr. LLäLör's LgLLtoriiun. 36. Jahrgang, i! sg^k!er-7«vU,!ä«"" rilltamnutk^ tettnacdt, e» OltO I H<ULI'rLirki>T»Ir vlLkvt«,, Stellt, Snterleldilvlckvn. Aufl. 52.000 Stück. Dresden, 1891. ß UorttL »LrtuuK 13 Mil! HauxtLirasLö. I»o»«»»n«lltvil, n«»n, 8ptt»«n, Hanck «nkett»- una allc, l»aii»en»vlii»et«l«r-^pttltel. A /s/«ss/7c//Ssse/E//s/ve/s/ZL^FA ZLi-o/6'ssL-Et-t/o/'/s L Mse/?Zst/s-^Z7ZcZo. ^ LtLretcnnxsmittvl kür liooonvalosoonton und Llutarms. k» L ^Ia»»vliv L Itl», mit I2t«vii ii Itl. SV kV. -H kromptor Versandt naed auswärts. Ilokitpolltvllv, Dresden, 6vvrxe»tstor. l'»8tMlLbii>! Nsx laeodl, I 1«r««ai»t ,1«p «> Ä>8t4«p«8n »«llln«. Vorlslbanstalt, aller /Vrton Oestümo vom Inlliffston b>8 '/.um elo^mkeston Ooorv, ^alioualtraekten -»Iler Nri, sovio liistoriselio Oosttimo.jeden /vitaltors. k.1«r«i un»r«i» rün »»»«riit« vvr«l«i» praiupt au»,te«»tülirt. M.A. j»ie»el: Englisch-ainerikanischcr Konflikt. Jndianerkrieg. versaminlungen, W Politische». Seit Monaten schwebt »wischen England und den Vereinigten Staaten von Nordamerika wegen deS Robbenfanges im Behrings- aiecre ein Streitfall, der wahrscheinlich noch lange sein MeS Dasein tristen wird. Die Vereinigten Staaten besitzen im nordwestlichen 2hcile des Kontinents den Staat Alaska, den sie 1867 von den Russen gekauft haben. Den Hauptrcichthum dieses schon in den arktischen Regionen liegenden Gebietes bilden die Seehunde. Tie Jagd aus dieselbe» ist an eine amerikanische Gesellschaft verpachtet, welcher zur rationellen Erhaltung des JagdbcstandeS die Zahl und Gattung der jährlich zu tödtenden Thiere genau vorgeschriebe« ist. Seit vielen Jahren haben sich aber auch englische oder vielmehr canaviiche Schiffer — Alaska ist bekanntlich vomMutterlande durch die britisch-amerikanischen Besitzungen getrennt — am Robbenfänge im BchringSmeere betheiligt und zum Aerger der konzessionirlcn Jäger nuS den Vereinigten Staaten die Seehunde ohne Unterschied der Krähe und des Geschlechts getödtet. Die Nordamerikaner, für welche der Robbenschlag eine nicht unbeträchtliche Einnahmeguelle bietet, fürchten nun mit Recht, daß durch den rücksichtslosen Naub- sang der kanadischen .Wilderer" die Robben allmählich vernichtet werden mühten. Daher sind sie mit der Behauptung hervorgetrrtcn, doß ihnen als den Besitzern von Alaska allein das Recht deS Robbenfanges im angrenzenden Behringsmccre zustehe. Früher habe Russland dieses ausschließliche Recht besessen und dieses sei bei der Abtretung AlaSka's ans die Vereinigten Staaten übergegangen. linier Geltendmachung dieses Rechtsanspruches sind in den letzten Jahren, und zwar seit 1886, wiederholt canadische Schisse von amerikanischen Zollkuttrrn obgefangen und mit Beschlag belegt worden. Tic canadische Negierung wandte sich deshalb nach London und iiichle dort um Schutz nach. England nun bestreitet den Aiiicnkanern das Recht, die Freiheit der Schifffahrt im BehringS- incerc cinzi,schränken und englische Schiffe zu konfiSciren; denn diese« Meer sei kein geschlossenes, in welches einem fremden Schiffe der Ei»iritt verboten werden könne. Die englische Diplomatie hat daraus lilugcwiesen, daß einst die nordamerlkanischc Regierung selbst der iiissischeu gegenüber Protest erhoben habe, als diese gerade diesciiigcu Ansprüche erhob, die gegenwärtig von den Bereinigten Staate» verfochten werden. SaliSbnrv bat ferner bervoigchobc», das, der awerikauische Kongreß vor 23 Jahren bei der Vorlage über die Erwerbung AlaSka'S ganz ausdrücklich erklärt habe, kein Meer >ci ein geschlossenes, und die Fischerei könne von Schissen jeder Flagge ausgeübt werden, ausgenommen unmittelbar an der Küste oder iinierholb der territorialen Grenze derselben. Thatsächlich hat die amerikanische Regierung bis 1886 nicht den mindesten versuch gemacht, fremde Schisse an der Scehnndfischerei im Beh- rüig'Mittr zu bindern und dasselbe damit als ein geschlossenes, territoriales Gewässer zu betrachten, wo sie das alleinige Versügungs- rechk habe. Nach völkerrechtlichen maritimen Bestimmungen ist aber das BchringSmeer ohne Zweifel ein offenes, wo alle Nationen freien Fischfang betreiben können. Ist doch auch die ganze Westküste des LchringSmeereS gar nicht einmal amerikanisches, sondern rus- sichcs Gebiet. Ter nordamerikantsche Standpunkt, den vor Allem Mine, der gegenwärtige Staatssekretär in Washington, vertritt, erschiene bei dieser unbestreitbaren Sachlage ganz unbegreiflich, wenn nicht der von den Amerikanern heraufbeschworene Streit noch andere Gründe hätte. Blalne möchte die Chancen seiner eigenen, der republikanischen Partei, welche nach den Mißerfolgen derselben auf dem Gebiete der inneren Politik sehr schlecht stehen, wieder verbessern, indem er für sich und die Scinigen durch An- siachrlung der chauvinistischen Leidenschaft der Nordamerikancr Stimmung zu machen hofft. Blaine zieht zu diesem Zwecke offen bar die diplomatischen Verhandlungen in die Länge und droht sogar mit kriegerischen Maßnahmen. So wurde in alle Welt hiiians- posaniit, eine starke amerikanische Flotte werde im Stillen Meere, vor Eröffnung der Fangzeit im VehringSmecrc, zusammciigezogen werden, »m in Gemeinschaft mit einem russischen Geschwader zu obersten. Solche kriegerische Koketterie ist lächerlich; denn die Nordamerika«« glauben doch selber nicht, daß sie im Kriegsfälle mit ihren paar elenden Klapperkasten von Kriegsschiffen gegen die englische Seemacht etwas ausrichten könnten. Für England ist der Slrcilsall insofern von nicht zu unterschätzender Wichtigkeit, weil die Gefahr nahe liegt, daß Canada, wenn cS seine Sondcrinteressen dom Mntterlande nicht genügend geschützt sieht, der Versuchung aiihkimiallen könnte, sich für unabhängig zn erklären. Der amcriku. Nischen Negierung wird jedoch schließlich Nicht) übrig bleiben, als die Frage der Fischerei auf dem Bchriiigömeere dem englischen Vorschläge gemäß einem Schiedsgerichte zu unterbreiten. Letztere» wird sich freilich nicht dazu verstehen, den Nordamerikanern die Berechtigung znznsprechen, auf dem offenen BehringSmcere allein Robbenfang zu treiben. Andererseits wäre es wohl billig, wenn ihnen als den Meistbetheiligten die polizeiliche Conlrole auf dem fraglichen Gewässer über olle mit dem Robbenfänge beschäftigten Schiffe zugestanden und damit der gänzlichen Ausrottung der See hunde im amerikanischen sowohl wie im allgenieinen Interesse vor- gebeugt würde. So lange aber ln diesem Sinne eine internationale Vereinbarung, durch welche zugleich die schwebende Streitfrage wegen der Fischerei an der Küste von Neufundland erledigt werden konnte, nicht erfolgt ist. muß die Beschlagnahme fremder Schiffe seitens der Amerikaner al« Widerrechtlich bezeichnet werden. Für Recht und Gerechtigkeit, sobald ihr brutaler Egoismus dadurch beeinträchtigt wird, haben die Nordamerikaner überhaupt herzlich wenig Vorliebe. Da» zeigt auch ihr Verhalten in der Hosnachrichten, Erster Hoiball, Militäriibungen, »Geschichte de« JcsuitiömuS". BolkS- eihiiachlSbeschemngcn. Gerichtsverhandlungen. Tagesgeschichlc. .Siziiianiiche Bciueriikhre". Jndianersrage. Dieie Frage ist so alt. wie die Bereinigten Staaten selbst; denn immer bat man sich fragen müssen, was man mit den armen, gehetzten Nothhäuten anfangen soll, denen die Bleichgesichter Land und Freiheit gestohlen haben. Die LöstliigSversuchc sind bis her alle mißglückt. Dabei ist man seitens der freiheitsschwärmeriichen und demokratischen Amerikaner so willkürlich, geietzwidrig und grau sam gegen die »inferiore, provisorische" Indianer-Nasse verfahre», daß von dieiem Gesichtspunkte aus unierc Zeit das Jahrhundert der Schmach genannt worden ist. Neuerdings hat man den spärlich vorhandenen Resten von Indianern bestimmte Ländereien als soge nannte Reservationen zngcwiesen, wo sie Herren bleiben wüten. Da jedoch diese Gebiete bei beständiger Abnahme des Wildstandes zur Ernährung der Indianer, welche sich in Folge ihrer unausrott baren Nomaden-Natirr zur Seßhaftigkeit nicht bequemen mögen und daher keinen Ackerbau treibe», nicht ausreichten, so haben staatlich angestellte Agenten die Aufgabe, den Indianern Unter stützungen an Geld, Lebensmitteln, Kleidern und Munition zu ver abreichen. Diese Indianer-Agenten aber haben ihre Stellung meist in niederträchtigster Weise z» selbstsüchtigen Ausbeutiingszwecken benutzt. Oft haben diese amerikanischen Beamten, die an Zuver lässigkeit und Pflichttreue noch der russischen Bureankratie über sind, die von der Regierung den Indianern bestimmten Lieferungen gar nicht ausgehändigt und dadurch die »rothen Teufel" durch Hunger und das nackte Elend schon so oft zu Verzweiflungsschritten getrieben. Dazu kommt noch, daß der nach Westen drängende Strom der weißen Einwanderer sich mit Verachtung jedes Rechts und jeder Menschlichkeit an die idealen Luftlinien der Indianerreservationen nicht kehrten, sich ansiedclte», wo eS ihnen gefiel und den Noth- häutcn ihren garantirten Besitzstand immer mehr verengerten. Und nicht immer waren die Weißen so mitleidig, die Indianer für ab getretene Quadratmeilen Landes durch ein Paar Fässer Brannt weins zu entschädigen. Was bleibt unter diesen Verhältnissen den Indianern, ihres von der Negierung von Washington für unantast bar erklärten Eigenthums an Jagdgründen beraubt, der bittersten Noth.prcisgcgebeNj anders übrig, als zur Selbsthilfe zu greifen und ' "Ad' " Drssäön-H.., Lcs-Isrisstr. 28 F-rcitaipi)?Januar. den Verz:velflungr?au»>f gegen die Eindringlinge immer von Neuem ausjunehiiicii? Die Aufregung hat sich diesmal weiter als Wust verbreitet, weil eine religiöse Epidemie, der Glaube an einen kom menden Messias, die Indianer ergriffen hat und zum Kampfe unf reist. Fast säiiimtliche Stämme deS Missouriflußaebictcs erwarten nämlich einen Messias, der ihnen die verlorene Selbstständigkeit wieder Herstellen, die anSgerottetcn Büsselheerden wiedcrbringcn und die Weißen aus dem Laude verjagen werde. Wilde »Geistertäiize", verbunden mit wüsten Orgien, verletzen noch obendrein die India ner in Zustände toller Naierei und rachsüchtiger Blutgier. Monate lang bat man alle Klagen der hungrige», von Kälte und Krankheit heiuigeiuchteii Nathhäute in der Bundeshauptstadt unbeachtet ge lassen und nichts gelhan, dem verderblichen Messiaswahn entgegen- zutrcten. Schließlich schickte man die Jndianerpolizci aus und ließ Sitting Bull, welchen man für die Seele der Bewegung hielt, mit einigen ieincr Genossen niedermctzcln. Seitdem hat der Aufstand größere Dimensionen angenommen und wiederholt habe» blutige Kämpfe zwischen den UiilonStruppcn und Indianern stattgesunden, in denen der Grundsatz »Auge um Auge". »Zahn um Zahn" in iurcktbnrer Weise verwirklicht wird. Schonungslos schlachten die Amerikaner selbst Weiber und Kinder dahin in der barbarischen Er wägung, daß der AuSroitungSkampf durch Pulver und Blei am schnell sten zu Ende geführt wird. Denn die völlige Vernichtung der In dianer Ist nur noch eine Frage der Zeit. Selbst wenn sich jetzt die Indianer wieder unterweisen, wird der Kamps doch bald wieder von Neuem entbrennen, bis die grausige Tragödie zu Ende, die nicht einmal die civilisirte Mcuschbrit zu Tbränc» zu rühren vermag. Die Ledcrstriinipi-Nonrantik Amerikas liegt in den letzten Zügen und kein Büsfclwiihelm wird mehr im Stande sein, klägliche Ueber- bleibscl vom Hcldcnstamm der Apachen, Comanchen, Hiironen und Sioux mit ihren Tvmabawsk und slalpgcschmücktcn Wigwams unse ren Nachkommen vor Augen zu führen. Krrnschreib- uud Fernjprech-Berichte vom 8 Januar Berlin. Beircsfs der Ernennung des Herrn von OcMblägcr zum Ncichsgciichtspräsidcnten meldet die »Post" aclie z , ... liegt so. daß der Kaiser seinen bestimmten Wunsch zu erkenne» ge geben hat. Herrn v. Ochlschlägcr für dnS hohe Amt auserkoren zn sehen. Der Bnndcsralh dürfte sich schon in den nächsten Tagen in der Frage schlüssig machen. — Ter Ausschuß in der Konferenz zur flicform des höheren Schulwesens hat sich gestern über die Griind- züge der äußeren Stellung der Lehrer und des Bcrcchtignngswcscus geeinigt. Die nächste Sitzung findet erst im Februar statt, bis dahin wird aber in Elnzelberaihuiigcn fortgcaibeitct. — »Zur Her beiführung einer Verständigung in Sachen der Landgemeiiidevrd- nuna fanden heute vertrauliche Besprechungen zwischen Bei stetem der beiden konservativen Fraktionen statt. Die Interpellation Nichter's über den Fldeikommibstenipet kommt nächste Mittwoch ans die Tagesordnung des Abgeordnetenhauses. — Die Nachricht der »Frankfurter Zeitung", wonach der Grobherzog von Mecklenburg- Schwerin dem Fürsten BiSmarck die Stellung eines Präsidenten deS mecklcnburgiichcn Staatsministeriums angebotcn habe, wird ziemlich allgemein als Ente behandelt. — Schlicmann hat dem Kaiser einige goldene Hnarivangen und Armbänder aus der Samm lung der troilaniscbcn Allerihümer testamentarisch ausgekctzt. die wegen ihres hohen künstlerischen Wcrtbes die Aufmerksamkeit des Kaisers gelegentlich dessen Anwesenheit in Athen aus sich gelenkt hatte». — Birchow sprach sich in der gestrigen Beriammlung der Berliner medülntschen Gclellichoft ziemlich ungünstig über die Wirkungen deS Koch'schen Heilverfahrens auS. Abgesehen davon, daß mehrfach eine lokale Reaktion infolge der Injektion gar nicht cinaettrten sei. sollen sich sogar an einzelnen Stellen neue Tubcrkem nach der Einspritzung gezeigt haben. Im Dezember seien 21 Todesfälle von Patienten vo,gekommen, an denen die Injektion vorher gemacht worden. Bi» jetzt habe sich die Zahl noch um 6 vermehrst Von jenen 21 waren 16 im engeren Sinne phthpsisch, die anderen 5 ge hörten der Knochen- und Gelenk-Tuberkulose an. Die ungünstigen Einwirkungen haben namentlich in der Ueberfüllung des Gefäß system» mit Blut an den afficirten Stellen bestanden, eine Er scheinung. die ganz besonder» bei einer Gehirn-Tuberkulose an dem Gehirn und seinen Häuten beobachtet werden konnte. Berlin. Da» Wgeordnetenhau» nahm heute seine S^ungen Conrad (Elr.) auf Annahme eines Wildschndengesetzes- In der Debatte sprachen sich Vertreter aller Parteien stir eine gesetzliche Regelung der W>ld>chadciieriatzsrage aus. Der Antrag wurde an eine Kommission verwiese», die noch heute Abend zusammentreten ioll. Nächste Sitzung Moniag, in welcher Finan,minister Miguel den neuen Etat vorlegen und das übliche Finanzreinmö geben wird. Posen. Das Schöffengericht in Tntzig verurtheitte den Aus- wanderuiigsagcittkn Böttcherineistcr Gehnnann, welcher den Leuten erklärt batte, der Kaiser sei mit der AnSwaiiderung einverstanden, wegen Werdens vo» Answanderern zu 18'X) Mk. Geldstrafe oder 9 Monaten Gefängnis!. Gchrmann engagirte Auswanderer für bra silianische Knsseepslanzcr. Königsberg i. Pr. In Folge von Schneeverwehungen treffen alle Züge der Oslbahn mit mehrstündigen Verspätungen ein. — In dem Petrolrumingcr zn Pillau ist Feuer;ausaebrochen. Alle Versuche, den Brand zu löschen, blieben bisher erfolglos. Schleswig. Heute früh stießen bei Segeberg zwei Per- sonenzllge zuiammcn, wobei 5 Personen verletzt wurden, darunter 1 Fremdcr schwer. M ü n ch e n. Die Abgeordneten wollen dem Prinz-Regenten zum Geburtstage den Neubau des Nallonalmuseums auf der neuen Prinzregentenstraße in München schenken und dafür 10 Millionen bewilligen. Wien. Die sumniarische Zählung der Bevölkerung Wiens am 31. Dezember ohne Eiincchmlng der Vororte und der Garnison sowie der in den Gebäuden des kaiserlichen Hofes Wohnenden er gab 809,443 Seelen, mithin eine Znnabme von I'/r Prozent seit 1880. — Ein Konsortium rheinisch-weslsäliicher Industrieller bot der Nvrdbahn für ihre Kohlenwerkc 12 Millionen Gulden an. — Der Forstingenieur Pcochazka ans Prag hat in Unter-Ebaber bei Prag angebiich ei» bedeutendes Lager von Platin aufgeschlossen. — Aus Triest wird starker Schneesturm bei heftiger Bora gemeldet. — Auch aus Venedig treffen Meldungen von starkem Schneefall und unge wöhnlicher Kälte ei». Lemberg. AuS KurSk wird gemeldet, daß dort eine nihili stische Verschwörung entdeckt worden sei. Ter Prokureurgehiise Seioler, dem die Verhaftung bevorsiand, erhängte sich. Rom. Auf dem Schweizer Kongreß der italienischen Sozia listen wurde die Abschaffung des individuellen Eiyenthums und des Staates durch die Revolution als das einzige polltische Programm bezeichnet. Die parlamentarische Gruppe Costa beschickt den Kon greß nicht. Luxemburg. Ter deutsche Ministerresident Gras Wallwitz überreichte heute dem Großberzog sein Beglaubigungsschreiben. Newyork. Nach Meldungen von Pinerldge berichtete ein Bote aus dem Lager deS Generals Brooke, er habe starkes Äewevr- feuer in der Richtung des Jndianerlagers gehört. Man glaubt, daß die Sinux einen Tbeil der Truppen angegriffen hoben. Nach weiteren Meldungen soll der Stamm der Sho-Sho-Nes eine Stadt in der Indianer-Reservation, Jdako, niedergebrannt uiid dutz Eigen- thum der Bewohner vernichtet haben. Die Bevölkerung flicht vor den Indianern. Die Berliner Börse war im Anschluß an bessere auswär tige Abeiidnotiriliiyen vorwiegend fest, doch bröckelten die Courie infolge von Realiiationen bald ab. Das Geschäft war zeitweise belebt, ebenso Bergwerke, besonders Eisenwerlhe aus das Gerücht von weiteren Versuchen betreffend die Einführung von Golialh- ichiencn. Eisenbahnen schwächer, desgleichen fremde Renten. Spä ter trat aus Grnnd der Londoner Diskontermäßignng und auf Grund des Rückganges des Privatdiskonts eine allgemeine Befestigung ein, die namentlich Eiscnwcrthcn, Nubelnoten und Dynamitakticn zu Gute kam. Gegen Schluß schwächte sich aber die Tendenz kür Bergwerke wieder ab, weil verlautete, daß die Abschlußlifsrrn des ersten Quartals der Laurahütte,hinter den bisherigen Schätzungen Zurückbleiben würden. Im Cassavcrkchr Banken ruhig, Bahnen schwächer, Jndnslriepapiere und deutsche Fonds fest, österreichische Prioritäten unverändert. Privatdiskont 3'/v Proz. Nachbörsc ziemlich fest. — Wetter: kalt, etwas Schnee, Westwind. »raokfar« ». V«. Sr-dl» L7ü.7!>> «taai«I>. Ü20,<X>. vom». >17.60. . cx^pt-r S7.M. «»r-e. »»,. . Dl-conto ülL.Ni. Drk»»» vk. 151,00. >j»»r» —. Gelscsltrchcn —. ,Ziest. Wie», ««den»».» »red» 307.75. «»„»»«»ata 048,75. 8LM>»r»e» >33,05, Nordwcst 0>7,0». vlirkmtteu —. Ung. «kredi» 35SH0. Aeft, pari«. <Schlu».> Rente 95.30. »»leti,, >04.85. .11-ltener 90.00. Staats- bahn 548,25. Loail>ar»e» 308,75. da. vrtorttiUca —. Spanier 75,25, Eayptcr 488,12. Litton,,«» 619,00. «kOraaipte 837HO. »rliailptcl. Vor«». Vropakten tSchlni>.> Weizen »er ^anuor 26.60, »er Mai-Raans» 27,20, fest. Spirltn« o«k Januar 37.50. per Scpieaidcr-Deeemper 39,75, rnlila. »tüdül pcr Januar 86,50. pc> iviai-Olugnst 88,75, fest. »mi>rr»om. Produkte» >ea,I„ß>. wetzen per März 22>, per Mai —, Ro„c» per M3rz >55, pcr Mal >49. N'chor bewirkte daselbst verschiedene Einkäufe aus allen Abtheilungen der reich assortirtc» Ausstellung. — DaS Ritterkreuz 1. Klasse des AlbrechtSordens wurde dem Landratb von Lösch zu Bolkenhain. das Allgemeine Ehren zeichen dem frühere» Gcmciiidcvvrstand Naupach zu Hohen- petcrSdorf im Kreise Bolkenhain verliebe». -De» VcrmcssungSRgenieurrn Hütttg im Centralbureau für Steuerbermessung zu Dresden und Frai, sinct in Chemnitz wurde das Ritterkreuz 2. Klasse des AlbrechtSordens verliehen. — Die feierliche Einsegnung der Leiche deS verstorbenen Herrn Geh. Justizratd a. D. Dr. Stübel findet beute Mittag 12 Uhr im Traucrhause, Fcldgasse 17. statt. Hieran schließt sich die Ueber- sührung nach dem Anncnftredhofe auf der Chemnitzcrstraße. — Der erste Hofball >89l. Eine Unsumme von Gedanken nnd Gefühlen klingen in diesem kurzen Satze aus! Lebenslust und Freude,, die Erregung der Vorberertungen. Ehrfurcht vor deS König» Majestät, der Reiz und Zanber der Verehrung, vielleicht ein bischer, Romantik erster Liebe. Alles das wirkt ,»lammen, um «in junges Gemach, am Taae de« ersten HofballeS in einen Taumel in versetzen, der seinen Höhepunkt erreicht tm Momente, wo eine junae Dame die in einem Lichtermeer schwimmenden Säle betritt. Wieder auf. Auf der stand hung ntrog» es, 2' TZ 2. ZD -D M OertlicheS und Sächsisches. — Se. Majestät der König und Se. König!. Hoheit Prinz Georg begaben sich gestern früh mit zahlreichen Cavalieren zur Niederwiidjagd ans UÜelödacfcr Revier. In der hohen Jagdgesell schaft befanden sich: Se. Durch!. Prinz Leopold von Schwarz- bura - SondcrShanscn, Ihre Exccllcnzcn Graf Ehotck, osten. Ge sandter. Obcrslallmcislcr v. Ehrenslein. Generallcnrnairt v. Tschirschku. ferner gewahrte man die Herren Präsident v. Schönberg, Gencral- mnior v. Hübel, Oberst Müller v. Bemerk, Oberstleutnant Wilsdorf, Fliigcladiutan! Major v. Hangk, Major v. Stieglitz, Rittmeister Frcihcrvii v. Müller und Kaminerhenir v. Carlowitz. Tie Lasel and in der Königl. Villa zu Strehlen statt. — Ihre Majestät die Königin beehrte gestern Vormittag die Exposition orientale von Bochor Souhami, Moritzstraße I, und 'AH . - - --BÄ N.' - ! - , :> .< ' .1 . . ' ^ ^ "i- Zn '"'HUr ' - ' i it > A. ^ ! ' . > >. > l i'. i 8 ' ,5,' - « ^ ... 1 Zs 8 ^
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