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Dresdner Nachrichten : 18.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189101181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-01
- Tag1891-01-18
- Monat1891-01
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.01.1891
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fttr PsltM. «eiOMSveckedr. > ynmdenllsie. E»M«^M.,,S0. , g,7». — »imalim« »snaen Marieuilr.« v. s-a. ""ISUhr? XaMullM: . nur ag Wachcutnaen «UM» -lya. Aiiiuittunuiioku aus dcrPnoat- ^,c.^nle,s»Ma- ölne «ural-dalt lür du: iiachsNagiae «uiaalime der »«SLSWZ.L» ^vrdirdtlaliluna durch «rietmarren odcr Bosiemzammia. Aür Kuckaalie eoicicmndiee Schrist- Mlckc keine «erdludlichkeit. Ankillldlgunaen neliiiicn lammtliche uamliatte BrrmNlmiiiMeUeu an. Üewlvuchslelle Nr. n. WSMWAEubt. ttsuptsll- L-t/Lö Mt.König^o!isnn8tn18. 2 VA Ausl. ü2.«»0St"cki ü Dresden. I8»t. >)' Lroisli^to» «intl« unll Iß kenneo. Larl?1au1, ) vresäbll, VsIIstrssss SS. Votfcrrl,»,» in Vnv»» ktlr Xur»8l.- uitti Vovor«»tiynsmttlvroi. r »rl VI««Ivn»»nn, lolliok r» t Lltntnüti )lnrlr»»tr»»»' tu, LwutI<-»»Ir»»»« IS, ir»u»«»>It Uelnrlrlintr»»»-, „8t»<It t ilrllle". i-MmkAbrik SlN.lUhhj, Nr. 18. Vrvkttlvn, 8vv8ti'»«8« V, I. ^ornspvoclrllelle 1117. 1. znnou« -n-Kxpt'«11llirn fiir i»Up r5aitnnk,'vn. II. lUNet-Vi'rtlttur Mr <1io 1>rn»,änvr 1'üottwr. Nl. üllocton-l <»ntr»lo nnlor «ji»nu»iiv. IV. Hullpotlon «lor KÜHN«. Iu»n»1t »latterle. I t»t« I »Ilt «I«I iidtd,I t>« »t«> ?srL. SsrlLcli ^LMo1§sr Z IVoiiibnnlllnntr mit krobiorstiihou^ N K Politische». Das heilige römische Reich deutscher Nation — ein Kindcespott war es geworden, seit der unglückselige Krieg deS siebzehnten Jahr hunderts seine» Erbfeinde» die Thore bis zum .Herzen unserer <Ünnen erschloss, seit der Schwede und Franzose scstcn Fuß geiaht und herrliche Strecken deutscher Erde gewonnen hatten. Mühsam in langer Arbeit erhob sich der Geist unserer Nation und erst nach Jahrhun derten, als seine grössten Denker und Dichter längst in's Grab ge sunken waren, stieg cs von Neuem empor zu jenem Glanze, den einst die aufstcigende Sonne der Hohenstaufen anSgestrahlt, der nun durch einen weijsbärtigen Helden vom Hohcnzollcrnstanime er neuert wurde. Zwanzig Jahre erfreuen wir uns des erwärmenden Lichts, denn zwanzig Jahre sind heute verflossen seit jenem Tage ausgleichcndcr Gerechtigkeit, wo im Prnnkichlosse deS Räubers von Straßburg die deutschen Fürsten dem srcigcwähltcn Oberhanptc als ihrem Kaiser huldigten. Diese zwanzig Jahre aber haben genügt, dab die Jreiide am neuen Reiche in unserer Aller Herzen zog und wenn es auch Männer von deutschem Namen geben mag, die Nichts vergeben und Nichts vergessen können, welchen die schmerzlichen Erfahrungen der sechziger Jahre den frohen Gcnusi der Gegentor,r> verkümmern, so können wir Sachsen vor Allem stolz darauf sein, daß der Reichsgedankc, der Gedanke der nationalen Einigkeit bei uns höher gehalten wird als irgendwo, daß warmes, patriotisches Em pfinden, wie es unser geliebtes Königshaus umfaßt, auch den Thron der deutschen Kaiser treu umgicbt und daß kleinliche Empfindlich keit und engherziger PartikularismnS zu Begriffen geworden sind, die in Sachscnherzen keine Stätte finden. Die zwanzig Jahre deutscher Einheit haben ihre Geschichte. Sic gleichen jener Jugendzeit des NingenS und Strcbcns, in denen das Bvlk seine Kinderschuhe ausznziehcn sich müht und dem golde nen Reifen der äußerlichen Einigung jenen eisernen Reisen zur Seite stellen will, der die einzelnen Glieder der große» Kette auch innerlich verbindet. Es ist rin schwieriger Prozeß, der hierzu nvthig war, ein Prozeß, der nur dann crfolgrc'ch sein konnte, wenn der Frieden nach Außen der Entfaltung unserer Kräfte freien Spielraum gewährte. Hier hat die Politik eines Kaisers, dem jeder Tropfen vergossenen deutschen Blutes zu kostbar war. ihn anders als snr die Ehre des Vaterlandes zu verspritzen, eines Staatsmannes, der den Knochen eines pommer'schcn Grenadiers höher im Wcrthc schichte, als die Lorbeeren sicggckröntcr Kriege, dafür gesorgt, daß das deutsche Volk, von ihnen in den Sattel gehoben, auch Zeit gewann, reiten zn lernen, lind cs will scheinen, als ob wir, geführt von einem jugendlichen Fürsten, die Segnungen des Friedens anch fernerhin genießen sollen, damit der gewaltige Bau auch nach Innen sich vollende. Denn es ist nicht unser Ziel, ein Weltreich zn errichten, wie cs der große Karl erträumte, wir träumen nicht davon, ans dem Rücken geknechteter Nationen ein Piedcstal z» bnnen für Ruhm und Herrschsucht, — wie das Sehnen des christlich-dcnlschc» Mittelalter? in dem Liede des tiefsinnigen Wolfram bedeutsamsten Ausdruck cr- luclt, so sei der Friede der Nationen der Gral, den wir hüten, und Parzisal sei neuerstanden in Kaiser Wilhelm dem Zweiten, dem Schützer des Friedens. Reich an' Kämpfen war die (Geschichte des inneren Leben? unserer Station. Die Siegesfreudc, welche die Tage von Metz Sedan und Paris gebracht, schuf jenen unglückseligen Taumel! d.'r in dem gewaltigen Zusammenbruch zahlloser Existenzen iin Be ginn der siebziger Jahre jähen Abschluß fand. Jenen Jahren folgte eine Zeit wirthschaftlichen Niederganges, aus den Gräbern unserer Gefallenen schienen die Domen nationaler Verkommenheit zn erwach sen. Da war der Mann, welcher an dem Tage von Versailles den Kaiser zuerst begrüßte und den sein Lehnsherr den treuesten seiner Paladine nannte, kühn und groß genug, die alt und lahm gewordene WirkhschaftStheorie über den Haufen zu werfen und den staatlichen Schutz der nationalen Arbeit zn proklamiren. Es war ein harter Kampf und ein heißes Ringen, aber eS war vom Siege gekrönt «nd noch am letzten Freitag haben unsere Vertreter im Reichstage zum alten Banner geschworen, wenn auch der Rufer im Streit längstim Eachsenwalde die kampferprobten Glieder ruht. An? den KricgSjahrcn erhob sich noch ein anderer Streit. Ans der Leiter des Kultur kampfes suchte der Führer der Welfen zu seinem Ziele zu gelangen. Mag auch der Staat unter dem Einfluß von LaSker und seinen Genossen, wie er sich in eine srgenSlose wirthschaftltcvc Bahn drängen ließ, sich zu gehlem haben binrcißen lassen, so sind doch diese Fehler im Laufe der Zeit gemildert, die Härten abgeschlisfcn worden, und wenn trotzdem fast ein Drittthell der Abgeordneten noch immer einem Windthorst folgt, so ist dies eine betrübende n»d beschämende Erscheinung, die nur dadurch an Bitterkeit ver liert. daß die Männer deS CentrumS sich allmählich ihrer nationalen Pflicht« zu entsinnen lernen. Schwerer aber als Alle», waS hin» dernd dem Fluge des deutschen Adler» begegnete, wa, die soziale Frage, die mit gewaltiger Kraft sich empordrängtc. Das System de« manchesterlichrn Kapitalismus, welches den Schwächeren wehrlos dem Stärkeren opferte, hatte Auswüchse gezeitigt, deren Beseitigung» allen Rationen voran, das deutsch« Volt sich zur Auf« gäbe stellte. Denn in der Hand von drmagogischen Führern drohte die soziale Flut- da- Land zu vernichten — da war eS wieder der greise Herrscher, gegen den rwei Mal Mördertugeln gesandt wnrden. da war e» wieder sein weitschanender Beracher, welcher jene Bahn des Staa tSsoziaiiSmuS «öffnete, auf der einst der soziale Frieden einhrrztehr» soll. Me Botschaft Kaiser Wilhelm'» de» Ersten war die größte That de» Jahrhundert», ihr gletcht i» der deutschen Geschichte nur die That de» Anaustinermönche« von Wittenberg. Verlvllmncilull. all,',- »Vi'tim l,'08ii>mc, vom lälliMwn >»8 x»m oloLmitc^I",, 6cnro, Xolioimlli'm'liic'» ttllor Art, 8<nvm bmsormc'Im 0«t>lm<! .joäon Xoitzcltom. L.I« I« I »Ntk« »» tü» »»»»itt t* „I «»>>>„ t I,il" t. zwanzigsten Geburtstage des Deniscben Reiches. Hosnachnchten. Bogenschützengeiellickiast, Reform Verein, gebühre». Gerichtsverhandlungen. Tagesgrschichte. „Sieillaniiche Bancrii-Elnc". Easinv Evnccrl. Was sonst geschehen, »in den Bau des Reiches zn kitten, waS eine mächtige Hand fast immer im Kampfe gegen daS Ucbclwollcn eines Windthorst und Richter schuf und bildete, daS zu erörtern gehört nicht in den Nahmen eines kurzen Rückblicks. Nur das Eine sei gesagt: Mancherlei Trübes streift nnier Blick beim Nück- wärlSichaneii, und trübe hängt er vor Allein an jenen Tagen, wo der größte Staatsmann von der Bühne seines Wirkens schied; aber andererseits sei es ihm znm höchsten Rahme gesagt, daß er sein Werk stark und fest genug geschaffen hat, sodaß wir mit Zuversicht der Zukunft leben können, in welcher die Epigonen der Streiter von 1870 sich ihrer Väter würdig zeigen sollen. Nene Anschau ungen, neue Forderungen ziehen herauf; möge das neue Geschlecht, welches die trüben Zeiten der Zerrissenheit nicht mehr kennt, den überlieferten Schatz sorglich hüte», daß die Opfer nicht vergebens gebracht seien! — - Als wir neulich an dieser Stelle die Frage anfwarfen, warum den gemeinen Angriffen deS Abg. Richter gegen den Fürsten Bismarck keiner unserer sächsischen Vertreter mit dem Mnthc echter Empfindung entgegen trat, da waren die Antworten, welche die Führer der kon servativen Parteien erst am nächsten Tage fanden, noch nicht ge sprochen, und einen ganzen Tag lang lebte die Nation in der bitteren Empfindung, daß im deutschen Reichstag unerhörte Worte gegen den Gründer des Reiches gesagt werden konnten, ohne daß ein Abgeordneter — sei es anch gegen die billigen Kosten eines Ordnungsrufes — das deutsche Volk davor bewahrte, daß das Ausland mit Fingern ans uns wie?. Eine Zuschrift des Herrn NeichstagSabgeordneten Dr. Mchncrt, die wir gestern an anderer Stelle Wiedergaben, hat zu unserer Freude konstatirt, daß die konservativen Parteien „voll und nngclhcilt" mi t der von uns vertretenen Anschauung über den Fürsten Bismarck übcreinstimmcn. So weit wäre Alles gut und schön. Da findet sich aber in der „Leipz. Ztg." ein anonymes „Eingesandt"- »nterzcichiiet „ein sächsischer Reichstagsabgeordncter", in wel chem den bösen „Drcsd. Racbr." von oben herab der Text ge lesen wird. Sachlich und im Tone gleicht das anonyme Eingesandt der Erklärung des Herrn Dr. Mehner!. Unsere neulichen Aus führungen müssen dem verehrten Eliiicndcr sehr iinbcanem gewesen sein, denn er bezeichnet den concrelcn Vorwurf, der in nnsercm Artikel ausgesprochen war, als „Phrasenthum". und er geht in seiner sittlichen Entrüstung so weit, zn behaupten, seine Gejinmmgs genossen hätten unsere Ausführungen stets zn jener Kategorie von Politik gerechnet, welche man nicht ernst nehmen miijje. So fern der bctr. Herr Abgeordnete der Ansicht ist, daß die „Drcsd. Nachr." sich nie in den Schnürleib der Partcischablvne pressen ließen und sich nie dazu bergaben, .Handlangerdienste für Parteigrößen zn lhun, niag er Recht haben, wenn er »ns antlagt. Denn die „Dresd. Rache." verfügen, wie kam» rin anderes Blatt, über die werthbollc Eigenschaft absoluter Unabhängigkeit n»d damit über daS Recht, ihre eigene Ueberzcngnng nnsznsprcchcn. auch wenn sic dort tadeln müsse», wo sie lieber loben möchten. Die „Drcsd. Nachr." stehen ans nationalem Boden, sie treten unentwegt ein für Monar chie und Vaterland, aber sic weisen die Znmnthimg von sich, Alles gut zn finden, nur weil es einer Partei konservativer Richtung gefällt. Auch in Zukunft gedenken sich die „Drcsd. Nachr" keiner Partei an die Füße zn hangen; und vielleicht gerade an-S diesem Grunde mochte in früheren Zeiten das kraftvolle Einstchen deS Blattes für gesunde konservative Ideen so überaus hoch geschätzt worden sein. Waren denn in jenen Tagen, wo die „Dresdner Nachr." für gewisse Kandidaturen — ihrer Ueberzeugung ent sprechend — eintratcn, ihre Artikel auch „Phrasenthum" ? rclcgraphcn- cllunjs M«ritL8lri»8üjv 4. r«rn«z»ivvl»8t. SSI. M W Ocmälrr kur reirm dlaturrvoino. U --- Vrisxlivli I> luuto n. - ^ DrssLsk-^., Ltzlsrisstr. 28 ,»>»»„ »n»). To„ntagVl8^Jmiimr. verboten habe. Pachnike und Rickert (srcis.l halten die Mccklcu- bnrger Regierung nicht kür berechtigt, Wahlversammlungen gegen über partikularen Vorschriften über Sonntagsruhe und dergl. nu- znwcnden. Dr Windlhoist ist entgegengesetzter Ansicht. Das do>- tige VercinSrecht habe Giltigkeit, so lange es nicht aufgehoben sei. Vielleicht würde es sich empfehlen, daß Mecklenburg an eine Re vision seines VcrcinSrcchtes und seiner Polizeiberordnnngen im Hinblick auf die RcichSvcrfassiing herantrete. Legarionsrath v. Oertze» als Verlrcler der mecklenburgischen Regierung: Es sei überall üblich, daß »eben der Rcichsverfassimg die Bestimmungen zur Ausrechlerhaltnng der Ruhe und Ordnung in den Versamm lungen in Geltung bleiben. Die Versammlungen nähme» mt einen sehr unruhige» Verlauf. Frhr. v. Staufscuberg (freis.m Diele Fürsorge gehe zn weit, damit könnte man schließlich das ganze NcichslagSwahlrecht beseitigen. Die Beschlußfassung über die Gil tigkeit der Wahl wird dem EoiiimiisioiiSantrag gemäß anSgcsetzl Der Trägcrsche Antrag wird mit ll2 gegen!)9 Stimmen ange nommen. Der Präsident beglückwünscht 'Namens des Hauses dea Abg. Dr. Windthorst z» dessen heutigem 60. Geburtstage. Tr Windthorst dankt dem Haine für dicic größte Auszeichnung, die ihm in seinem Leben zn Thcil geworden sei. — Montag: 2. Bc- ratbung des Etats. Berlin. Ter Kaiser vollzog heute als Souverän und Ober haupt des Schwarzen Adlerordens die feierliche Investitur des Reichskanzlers von Eaprivi, des Botschafters Grafen Hatzfeldt und der Generale Frhr. v. Loc und von Älvensleben. Nachmittags fand ein größeres Diner im Schlosse statt, zn dem sämmtlicbc Ritter des Schwarzen Adlervrdeus geladen waren. — Die Nene dcs KaiierpaareS nach England gilt lediglich der Vermählungsseierlich- kcit der Prinzessin Luise zn Schle-wig-Holilein, Consine der Kaiserin, mit dem Prinzen Aribert von Anhalt. Die Trauung findet in der St. Georgskavclle zn Windsor statt. — Die Reichsregicrnng ist von der Wännchen Regierung anilüch benachrichtigt worden, daß die ungünstigen Zeitungsberichte über den Gesundheitszustand des jungen Königs Mions XIII. der Begründung entbehren. Es be stehe keinerlei Besorgnis; für denselben. Er ist körperlich wie geistig normal. — Der Kaiser hat die Ernennung des Staatssekre tärs v. Oehlicbläger znm Rcichsgcricktsvräsidenten vollzogen. — Die ..Norddeutsche" konstatirt, daß Frhr. v. Coden ffdie Gonvcr- nenrstclle tür Oslasttka annimmt und amreten wird. — Der frühere Vorsitzende des Rcr'chsciirnbnbnamles Geh. Oberregierungsrath Körte ist gestern Abend im Alter von 72 Jahren gestorben. — Anläßlich des heutigen 80. Gcbmtstages Windtlwrst's fand früh in der Hedwigskirche eine stille Messe statt. Am Abend veranstal teten die EcntrniiiSsraklivncii des Reichstags und Landtags ein Festmahl zn Ehren ihres Führers. — Tic Börscnzeitnng demenlirt die Nachricht, die deutsche Regierung beabsichtige, statt der Patronen ohne Rand, solche mit Rand einznführeu. Eine Milderung der deutschen Munition iei in keiner Weile beabsichtigt. — Ter „Reichsanzciger" beröffenllicht eine Dienstanweisung, betreffend die Ausübung der Gerichtsbarkeit in Tcntsch-Ostasrila. Gleichzeitig wird amtlich bekannt gemacht, daß nach Erlöschen der Besngniß der Chemnitzer Stadthank und dreier Preußischer Privatnotenban- kcn zur Ausgabe von Banknoten der Gesamnitbctrag des steuer freien Nolcnnmlauss der Ncichsbank auf 292,117,000 Mk. erhöht worden ist. Berlin. Die Ziickerstcuerkommission des Reichstages nahm heute den Antrag des Fürsten Hatzfeld ans feste Prämien von 1HO Ml., 2,25 Mk. niid l,90 Mk. pro Doppeleeiitner gegen den Widerspruch der Regierung mit 16 gegen 11 Stimmen an. In folge dicieS Beschlusses ist eine Umgestaltung der Vorlage nöthig, mit welcher eine Snbkommissivn beauftragt ward. — Die Sozio! demvkralc» haben beim Reichstage die Einstellung deS währenb der RcichSlagsvertagniig beim Landgericht Nürnberg gegen Griillen berger wegen Beleidigung cingeleiletcn Untcriuchniigsverfahrens beantragt. — In der Bndgctkommission wurde heule wieder die Frage einer Abänderung des UnsallvcrsicheruiigSgcjetzcs Auskunft er lheilt, daß die ersorderlichcn Arbeiten noch nicht beendet seien und daß eine Vorlage wohl erst dann erfolgen werde, wenn auch die Fragen über die wnnschenswcrthc Erweiterung der Unfallversiche rung soweit erörtert sein würden, daß eine umfassende Revision stattfinden kon». Die von der R'clchsreglcriliig in Aussicht genom menen Erweilcrnngen der Unfallversicherung sollen S * v' SV. 1» GL er. s- »4 -»»- 4»' . „ . sich ans das Handclsgcwcrbe, die Fischerei nnd die kleine Schifffahrt sowie das «... ^ ! gesammte Handwerk erstrecken. Die Krankenkasseiikoiiimission be find nur solche Artikel „Phrasenthum , m denen gewlycn Herren, Moß, daß auch uneheliche Wöchnerinnen Krankengeld erhalten ein Spiegel Vorschauen wird, aus welchem dann allerdings nicht j sollen. — Tie Kreuzzutniig bemerkt zn der Mittlicilnng. daß de: immer das Bild eines stählernen Charakters heransichant? Wie äußerte sich doch gleich der sreikoniervativc Abg. Prinz Schönaich- Carolath? Er sagte, daß manch' wackerer, durchaus national gesinnter Mann niit dem Treiben. Drängen und Streben gewisser Kreise keineswegs einverstanden sei, und so glauben auch wir uns mit der überwältigenden Mehrheit treukonscrvativ gesinnter Staats bürger eins zn wissen in der Abneigung gegen alles Streberthum, Der anonyme Einsender in dem Sprcchiaal der „Leipz. Ztg." hätte besser aclhan. über diese unbestreitbare Wahrheit nachzudcnken, als ein Blatt zu verunglimpfen, welches voll nnd ganz das Verdienst in Anspruch nehmen kann, stets unentwegt und ohne jedes Neben- intereffe im Sinne der staatscrhaltendcn Parteien gewirkt zu haben. Fernschreib- nnb Aernsprech-Vertchte vom 17. Januar. Berlin. Der RcichStaa aenchiniate die Vorlage über die Controlc deS ReichSbanShaltS »nd des LmidesüausbaUS von Elsaß« Lothringen in .9. Lesung, nahm von den Petitionen, welche die PctitionSkommission als zur Erörterung im Plenum für nicht ge eignet erachtet, Kenntniß »nd erledigte sodann Wahlprüfnngen. Tre Commission befürwortete die GiltigkettSeiklärung der Wahl HenkS (Reg-Bez. Stettin), doch sollen über einige in den Wahl- Protesten angeführte Punkte Erbkbnngcn «»gestellt werden. Träger (stets.) beantragte dagegen, die Abstimmung über die Gilligkeitserklä- runa bi» nach Abschluß der vorzunehmenden Erhebungen auSzusetzen. Nach längerer Debatte, in welcher Dr. Mehnert für den Com« missionsantrag eintrat, wurde die Wahl v. Henk für giltig erklärt, die beantragten Erhebungen aber enveitert. Die Coinmission be antragte km«, die Abstimmung über die Giltigkeit der Wahl von Orrtzen (kons.) kür Mecklenburä-Strelitz auSzusetzen und zunächst Erhebungen über Unregelmäßigkeiten, die bei der Wahl vorae- kommen sein sollen, zn veranlassen. Träg« beantragte anch hier die Erhebungen tm weiteren Umfange zu veranlassen, al» die ommiisiän die» verlangt. Namentlich soll geprüft werden, ob die iecklenburg« Polizei Wahlversammlungen auf Grund dortiger Urschriften, die mit d« ReirhSversaffung nicht vereinbar seien. Kaffer deni Abg. v. Kardörsf gegenüber ein Eingehen ans die Wähnlngssrage entschieden abgclclmt habe: Beruht diese MitthcO lmig am Wahrheit, dann ist die 'Aussicht ans einen Ausgleich der Valnta-Dissercnz zwischen Deutschland und Oesterreich acl ealenü:^ ft-raocas hiiinuSgeschoben nnd damit snr die die Interessen der deutschen Landwirthschaft vertretenden Parteien die Möglichkeit einer Hcrabminderiing der landmirthschastlichcn Zölle innerhalb dcs Rahmens eines deulsch österreichischc» Handcisvcrlragcs ziizuslimmc», unseres ErachlcnS völlig aiiSgcichlossen. H a m b u r g. Die Kohlenlager in Hamburg reichen nicht »ich, ans, um. falls keine Kohlendampfer eintresfen, den Bedarf für die nächste Woche zn decken. Der Schluß mehrerer Werke wird besürchtcl. Hamburg. Die Eisverhältnisse in der Untcrelbe nehmen neuerdings einen bedenkliche» Charakter an. Verschiedene Segel schiffe treiben hilflos mit Nothsignalcn nach Verlust der Anker Ein Vollmastschiff nnd ein Dreimasiichooncr sind bei Schaarhören an der Elbe gestrandet. Die stärksten Schleppdampfer können von Cuxhaven nicht heran?, um ans die Nolhsignale Hilfe zu bringe», Breslau. Die überwiegende Mehrzahl der Pntlicr der Laurahütte hat die Arbeit eingestellt. Etwa M Pnttlcr sind ans ständig. Von 29 Ocfen sind mir 5 im Betriebe. M ü nche n. Tos Befinden des Königs Otto ist fortgesetzt unverändert. Zustände stärkerer Erregung tmtcn im letzten Viertel jahre an 8 bis 11 Tagen deS MonalS ans. Stupor wurde in gleichem Zeiträume an zwei bis 4 Tagen des Monats beobachtet. Die durchschnittliche Dauer dieses ZnstandeS war im Dezember 7Vrstündig. Wien. Gegenüber der Annahme eines Selbstmordversuches Sadulla's wird vermuthet. daß er Leuchtgas als Schlafmittel ein athmetc. Paris. Am 27. Januar findet anläßlich des Geburtstages de» deutschen Kaisers eine große Festlichkeit in der deutschen Bot schaft statt, zu welcher die Minister, die Kammerpräsidenten, das diplomatische Corps, viele Pariser Notabttitäten rc. Einladungen erhielten. Pari». Eine Dame, die vorläufig ungenannt bleiben will, bat ihr Gesammtvennögen von 8 Mill. Franken dem Staate als Fond- ,»m Ankäufe von Kunstwerken für das Louvremuseum vermacht.
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