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Dresdner Nachrichten : 13.05.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189105138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-05
- Tag1891-05-13
- Monat1891-05
- Jahr1891
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- Dresdner Nachrichten : 13.05.1891
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r««e»1«1t Wr V-E Unterbau»««. GelLälllverkebr, vorlrnbenckt. Srrmdoulitie. vriuslskt», vi'Nellädrlick vt. r«>. durch me Poti M 2.Id Nmurdm« » «»kuubcuuuueu Manenlir.»» r>»-», Sonnlaa« dis 12 Uür tzu Neusiccdl: cv« iil oller« ». uur a« WoLeula««» »,« Z Uhr, Die lloatüse S»u»d>e,le (unsembrI Kilben >» «'« . tu, Mo»- laa» oder na« Üesllaae» «o B>«. Unterm Hlriäi >c!»i«etaudl» Zeile 40 Pt«. St»knl,d>a»n«c« am de, Pucml- leile Zeile an P>« ctui« Bu>o«ciioi> für Pit »achniaala« kluiualuue drrü 2ln,eiaen wird »mit «eacben nus i wamae A»kü»di«u»«sauiim«c ,e«eul Volderdeucdluu« M«ul> Bcikimacten . ode, PolleiucolUuu«. ftur Rüitanbe eiuoetaudiec Schritt». Ilucke leine B-cölubumkeU 1 tllnklindlMiaen nelnneu iamnitllche icaulktaue Leimliielunasliclle» an. üeniltlrrchliilte Nr. U. kkvlllloltoit M 36. Jahrüang. Aufl. Ü2,0UU Strick. Iknsoro -Innonovn-Driu'üition betinciot mclt « (ltkbou äsr vroscinor Laok u. vis-a-vis Hotel kontier Lnz;c-I) Kimseiillelii t M-r. A.H., Ir«»!«. Dresden. 18!) I. Luelltiliiiin, Itumm- is»i'n, Okt vlot«, Dltt^unullt u. «. v. «mMvklt bol kr8iij>t,-r ^>>8«akl io t-enteo CualiNiten ru ki»i^!>ten l'reiseo ^iUi. Lödws, 'l'uelilmiulliiitk, Ledekelstrsi»« 8. vr. Lies' Vilitetmilv Ileilailstslt »»tNxlr. 8. A H!ä!5«rr-, IIo»L-, I7ntorlo»dii-, XorvonIcrMr^o, nn 8tittovorr1vrdtti«8. k'rnuon- M krlUtlckoilon vto. I.viUnncI« tinclon ^vtlnrr^jt ^uf»,»)ru»o >uirl ttr,IliriilNune cNirvti j Aß 1»« IdttttEtt»« !,» ou ^t l ^»rv v- äorrtl. Uornttruntl uuä ^nwrTiUtittUnz,' li»ut>r,or konnti^) Vurmitt»t»s. > «»,« Ueinriel» ^!äu!. vr esclvu, Ullsskr.^. Luzi. LIMvr-rlsueUe, Lsvu-teouis riLuoU-Llollseu. ? «Ämintlieko >eul»v1l«iu 8incl einxotrollen. ^laneHrvtttlrouIiau» HV. Slvtrlvr, ^ IIoklireitMllitziilitz in l'IiMtMk-Mtzl itixonor brU-iilintlon. Slr.izz. ^oki ködert kossmLNll, 8tt8ti-rl88tz. Studcntrnthum und die Corps. .Hosnackrichten, Landtagswalileli. Dresdner Handelskammer über den Termlnhandel,! Leipziger EvrvSeommerS. lstclichtSverhandlniigeii. Tagc-sgelchichke. Lottericlistc. Mittwoch. IS. Mai. P.lNWcS. Vor einiaen Tonen Hot der dcuische Kaiser in Bonn an einem Feste der KorpSstndenlcn thcilgciwiiimeii. Er bot cö sich nicht rersagt, die holde» Illusionen des studentischen Lebens noch ein mal voll und ganz durchznkoste». wie cs für jeden, der einst an dem Busen der Lima mator tan. einem Trunk aus erfrischendem Borne gleicht, aus dem Staub des allläglicheu Lebens in die seligen Erinnerungen der UnivelsitütSzcit zu flüchten. Ans dem .vaupte, tu dem sonst die sorgenvollen Gedanken uni des Reiches Wohlfahrt jagen. Prangte die schwarz-weihe Mühe, die Brust war umschlungen nicht von dem Bande des schwarzen Adlers oder der sc ldatischcn Schärpe, sondern von dem Burjchcnbande dcS Corps, und die Rechte, welche so oft den Kommandoslab führte, schwang behende den studentischen Schläger. Damit ehrte der Kaiser nicht eine bestimmte Verbindung, sonder» die ganze Studentenschaft, die Ileranwachsciidc Jugend, die Znknnst dcS Landes, damit zeigte er auch, das; er unter der Last der Rcgicrnnnsgcschäste den openen Sinn bewahrte für die naive Poesie des IlniversitätslebenS. und wenn er mit frischer Stimme cinstimmtc in den Chor der Kvinmi- Ilionen: »Frei ist der Bursch" — so mochte wohl in dem Herzen dcS arbeitsreichen Herrschers die leise Sehnsucht erglühen nach jene» Tagen, wo der Idealismus noch wild cmporschäumcn darf, grenzenlose, sonnige Idealismus, die JllusionSsahigkcit, die Poesie der studentische» Freiheit finde» wenig Raum. Noch weniger Raum allerdings findet gerade in Folge mancher Uebcrtrcibungen, zu denen vor Allem auch der offizielle Frühschoppen gehört, der Gedanke an das Studium. Der Student wag immerhin hier und da seine Collegicn »schwänzen", er mag sich seiner Freiheit freuen, aber er soll doch gerade in seinen ersten Nnivcrsitätsjahrcn, ehe er an die Arbeit des BrolslndinmS gelangt, jene allgemeine, künstlerische und liltcrariiche Bildung erwerben, welche ihn dereinst bcsähigt, über den Zaun des juristischen oder philologischen Studiums hinwegzublicken auf das Ganze. Denn nur eine gründliche, allgemeine Bildung, die man heute, wo so Viele sich erst kurz vor dem Examen »einpauken" lassen, überaus selten findet, würde eine Schnhwehr gegen den geistige» Hochmnth bilden, den zahlreiche jüngere Bcamtcn-Clcmente in so wirknngSvoll-komischcr Weise zur Schau tragen. Auch der Durchzieher über der Backe und die Terz über dem Schädel sind keine hinreichenden Legitimationen der geistigen Vollkommenheit. Eine ganz besondere Seite des Corpslcbcns bilden die Men suren. Hier berühren sie sich in ihren gegenwärtigen Einrichtungen wiederum mit anderen sarbentragenden Verbindungen, denn auch die lepteren, namentlich die Landsmannschaften und Burschen sctiaslcu haben vielfach das Prinzip der „Beslimniungsmeninren" angenommen, d. h. solcher Mensuren, die nicht infolge irgend einer Beleidigung, sondern aus Grund von Verabredungen getroffen s werden. Allerdings wird eine Aenszernng hierüber auf der einen ohne sich an der Schranke des Realen zu reiben, wo die Jug.nd ^ ,äderen Anstos; erregen und namentlich der Hinweis ans sich selbst gestellt nach den Sternen greist, deren Entfernung ccjl das Alter crmiht. Es ist natürlich, daß sich an die Worte eines Kaisers, mag er sie auch in der fröblichen Runde der Zecher sprechen, in dcr Oesscnt- lichtcit längere Besprechungen knüpfen. Ter Kaiser hat zu Bonn in ganz besonderem Matze jene einzelne Richtung ausgezeichnet, welche im Korps ihre Vertretung besitzt. Er hat versichert, datz sich dort die beste Erziehung biete, die ein junger Mann sür sein späteres Leben bekommt. Wenn man das Urthcil ans gewisse Seiten beschränkt, wird man demselben beipflichtcn miiffen. Gerade die Corps haben es in besonders hohem Matze verstanden, Ele mente, welche im Punkte der Ehre einer irgendwie laxen Anschau ung huldigen, von sich fern zu halten; sic haben allerdings diese» Vorzug mit den andere», sarbentragenden Verbindungen gemein. Tic Corps verstehen es ferner — und hierin liegt zugleich ein Vorzug, aber auch ein Nachtheil — durch scharfe Betonung jener Aeutzerlichkeiten, welche in den Augen der Menge den Cavalier bilden, ihren Mitgliedern eine treffliche formelle Erziehung, jene „Korrektheit" zu geben, die auch als ein wesentlicher Vorzug im Auftreten des Offiziers gelten darf. Ein Nachtheil dieser Rich tung im CorpSlebcn liegt erst dann vor, wenn das Mittel zum Zweck, wenn das Hauptaugenmerk auf die öntzcrcn Erfordernisse oelenkt wird, wenn der schneidige Scheitel und der elegante Bicr- zipsel, die gelben Schuhe und do.S kokette Nöckchcn zum Fetisch erhoben, wenn die schlichte Droschke oder gar der Pscrdcbahn- wagcn als comincnlwidrig verpönt werden und wenn der Glaube herrscht, datz der Landauer höchstens zwei, niemals aber drei oder gar vier „Patente" Corpsburschcn führen darf. Es ist nicht zu leugnen, datz gerade die Ucbcrtrcibung in Bezug ans Acutzcrlich- kcllc» das Eorpslebcn ermattet hat. daß die hieraus entspringende, zu kostbare Lebensführung zahlreiche Elemente demselben ent- jrcmdct. die ihm sonst zur Zierde gereichen würden. Denn die Nebcrtrcibung in der Haltung des Einzelnen führt auch zu Ueber- ircibnngcn im Auftreten des ganzen Corps und im Vcrhältnitz der einzelnen Verbindungen unter einander. Ter Staatssekretär im RcichSjnstizamt, Hr. Bosse, hat vor wenigen Jahren öffentlich den direkten Vorwurf erhoben, datz »die Corps an die Lebenshaltung ihrer Mitglieder jetzt Anforderungen stellen, die schon finanziell für nicht sehr reiche Väter kaum erschwinglich sind". Namentlich der Luxus, der mit dem Ban eigener Kneipen und innerhalb der > Kneipen selbst getrieben wird, den ferner die einzelnen Corps entlasten zn müssen glauben, wenn Mitglieder eines Cartelleorps zum Besuch anwesend sind, die kolossalen Rechnungen, welche sür genossenen »Sekt", sür das Logis in den ersten Hotels, für die oft Ncitcn, durch die P.-P.-Suitcn erzwungenen Fahrten in den ersten Wagcnttasscil zu berichtigen sind, bedingen Ausgabe», welche teüicswegs aus dem Wesen der Corps heraus eine Nothwcndigkcit bildcu. Denn das Wcicn der Corps erfordert in erster Linie die Wahrung und Pflege einer streng ehrenhaften Gesinnung, die der einst auch in, öffentlichen Wirken zur Geltung kommt: cs lehrt den Abscheu vor der Feigheit und niedriger Gesinnung und ehrt den Mnlh, der für die eigene Ehre und für die Ehre der Gemeinschaft ciutritl, es pflegt die Treue und den Zusammenhalt über die Sstidentcnjahre hinaus. Bleibt es hierbei, so gilt das Urtbcil des Kaisers in vollem Matze, dann würde aber auch der beste EorpL-- bursch, der je aus dem Paukboden de» Schläger geschwungen, der Kanzler im Sachsenwalde, nicht in späteren Jqhrcn das Urtbcil habe sällcn müssen, datz die Uebcrtreibnnge» des EorpslcbcnS zn einem Ergcbnitz führen, welches „unserer staatlichen Zukunft nicht zum Borthell gereicht". Noch ein Mangel ergiebt sich gerade aus der Ucbcrtrcibung nach anderer Seile hin. Die stramme DiScipli- uirung ingendlich schmiegsamer Geister bricht den Individualismus »nd tödiet die Poesie. Man kann Ten, welcher soeben den Schranken des SchnllebenS entrann, selten ungestraft ln neue Bande schmieden, in eine Haltung hincinpresse», die mit der natür lichen Ungcbrnidenhcit der zwanzig Jahre oft in schreiendem Wider- ipruch steht. Man schasst im besten Falle korrekte Beamte, aber öaß ichöpscnjLr Genie wird sich gleich dem Adler fühlen, dessen Kralle den eisernen Ring der Gefangenschaft trägt. Der freie, auf das Strafgesetzbuch nicht anSbtcibcn. Aber io sehr man leicht fertige Forderungen ans schwere Waffen, ans Säbel und Pistolen, namentlich bei den gewöhnlich geringfügigen Bcranlassungen, ver dammen mag, so nirgcrcchlferligt ist nndcrericits eine generelle Ber- nrtheistliig der Stndcntemiiensnr ans Schläger. Tie Jugend ist hcitzblüthig. soll sie ibrc Ehrenhändel mm vor den Gcrichtsichrankcn, oder gar nnt Faust und Knittel auskämpicn? Die Schlägcr- meninr ist eine ritterliche, schone Uebrmg, die man rm studen tischen Leben nickt missen möchte, sie belebt den Much, gicbt einen sicheren Blick und fördert adelige Gesinnung — warum daran rütteln? Wünschenswerth wäre cs nur. wenn die Einzelnen weniger Werth darauf legte», in zerhackten Gesichtern Quittungen über schlechtes Fechten cmSznslellcn. als dein Beispiel des Fürsten Bismarck nachzuahmeu, der ans 28 Mensuren unberührt von scmdlichcn Schlägern hervvrging. «uv Feriisprcch-Btl'ichte vom 12. Mai. as Herrenhaus hielt heule die enffcheidcnde Be- AkNlschrrib Berlin rathnng über das Emkommenslenecaejetz ab. TaS Abgeordneten haus hatte als Maximaliatz der Steuer 4 Pro;, tanstalt st Proz. § nach der Regicrnngsvorlagc» angenommen. Das Hcrrerchans hatte die R'egicrnngc'porlagc wieder hergestellt. dnS Abgeordnetenhaus aber seinen Beschlich anscecbt erhalten Tie Kommission des Herrcn- hanies empfiehlt »im, dem Be-chlnsse dcS anderen Hanies bcizn- Irclcn, da andernfalls das Gesetz scheitern würde, wozu noch kommt, datz das Gesetz nur ein Schritt ans dem Weae der Stcncrresorm überhaupt nud der vorliegende Tarif nur ein Uebergangstarif sei» soll. Fürst zu Wied beantrag! rineReiolntion, wonach der Regie rung ausgesprochen werden soll, datz das Henenhans eine Weitoc- subrung der Reform in der Rnykiiiig der Progressivste»«» zurück weist, ldatz emc verschiedene Beneuerung vvn fimdirtcin und imitindirlci» Einkommen emzutreten babe. und endlich, das; cs eine Besteuerung des ftmdirtcu CiukoiumenS über t Pro;, hinaus für imihimlich Halle. Fiuauziuiuislcr Miaue! trat sehr cut'chicden für den Beitritt zum Abgcvrd>>eteuhaiic--Beichstch ein ES bandle sich nur keine grosse Prinzipiensrage. nnv man wurde es im Lande nicht verstehen, wenn uni einer solchen wegen das ganze Reiarm- wcrk scheitern sollte. ES würde dies das Zwcikcnnnierwstem selbst Ivinpromikkicen. Nach längerer Debatte, in der u. N. der frühere Fittnnzininistcr v. Camphansen sür einen Maximalslcncrsatz von st Proz. für fnndirtcs und van 2 Pro;, sür nnfniidirteSCinkomme» sprach und ein nachgcbeudes Herrenhaus nn vorliegenden Falle für den ersten Schritt der Beteiligung dcS Herrenhauses überhaupt erklärte, während Ministerpräsident v. Eaprivl den Beitritt zum Beschlich des anderen Hauses empfahl, wurde der letztere mit 12! gegen 4l Stimmen angenommen, ebenso die Resolution des Fürsten z» Wied, und svdnnn daS ganze Gesetz, das damit vom Landtage endgiltig erledigt ist. — Ter Entwurf eines Wildschaden-Gesetzes ward in einer von der des Abgeordnetenhauses wesentlich abwei chende» Fassung (nicht die Jaqdvächter, sondern die Grundbesitzer dcS Jagdreviers sollen crsatzvsstchtig sein) en bloo angenommen, t» der Erwägung, datz der Entwurf sür die Regierung nur Material für eine eigene Vorlage sein soll. — Morgen Landgcmcindcordnnng Berlin. TaS Abgeordnetenhaus verwies die Vorlage wegen Verlegung des Bntztagcs an eine besondere Kommission und ver tagte sich dann bis zum 26. d. M. Das Zustandekommen der ge nannten Vorlage ist zweifelhaft. Konservative und Ecnlrnms- Ncdncr erklärten, das; es lediglich Sache der kirchliche» Behörden und nicht dcS Landtages sei, über kirchliche Feiertage zn bcschlietzc». Andere erklärten den Freitag sür ungünstig, wieder Andere sprachen dagegen, datz der Bntztaq so nabe an daS WcihnachtSfcst hcrange- rückt werde» solle, also i» eine Zeit, wo cs viel Arbcir gebe. Tie Hannoveraner endlich wallten ihren bisherigen Bichtag behalten, B crli n. Der Kaiser ist Bormittags von seiner Rheinreise wieder in Potsdam cingetrofsen und hatte bald daraus eine crn- slnndigc Konferenz mit dem Reichskanzler. — Der Kaiser besucht am 18. August die internationale elektrische Ausstellung in Frank furt n. M.. die in Gegenwart der Kaiserin Friedrich am 16. August eröffnet wird — Offiziös wird bestätigt, datz die Nachricht von der bereits erfolgten Erneuerung der Tripelallianz unrichtig ist, datz aber an der Erncuernng zur gegebenen Zeit nicht gezweifelt wird. — Die preußische Regierung erwägt den Erlaß gesetzlicher Be stimmungen gegen die häufigen Kontraktbrüchc des Gesindes und der ländlichen Arbeiter. — Tie russische Presse eifert lebhaft gegen einen Handelsvertrag mit Tenlschland. Deutschland brauche die russischen Rohstoffe und müsse daher auch de» Zoll auf die eigenen Schultern nehmen. — 800 badische Landwirlhe baden sich mit dem Ersuchen an de» Fürsten BiSmarck gewendet, im Reichstag dahin zn wirken, datz der deutschen Gctrcideprodnklwn der ihr so nothwendigc Schutz nicht genommen oder beeinträchtigt werde. - Hiesige Blätter protestiren gegen die vom Leipziger Reichsgericht ausgesprochene Ansicht, daß die Korrektoren einer Zeitung verant wortlich sür den Inhalt derselben seien, — Der trübere Kultus minister v, Gotzler wird Oberpräfidrnt von Westprenßcn, — Im Rcichseiieilbalmamt finden Berat Hungen über Abänderung des Bahnpolizei-Reglements und der Rormen für die Konstruktion und Ausrüstung der Eisenbahnen Deutschlands statt. Bei den Be rathungcn ist auch die sächsische Ncaierung vertreten. Auf An frage der Nationalbank für Deutschland erklärte die griechiiche Regierung die Nachrichten über die Judenverfolgungen in Kors» für stark übertrieben. Sic werde übrigens Alles thuii, um Remedm zu schaffe». M c tz Nach den bisherige» Ermittelungen ist der Ermordung des Oberstleutnants Prager ein Man» dringend verdächtig, der früher als Soldat und dann als Offizicrsdiencr in dem Hause, w" Oberstleutnant Prager wohnte, gewohnt hat und im Oktober 18!)" dejemrt ist. Derselbe ist nach der Thal über Lrrxemburg nach Antwerpen gestoben und hat sich dort mit einer tViaucnSperson ein Southampton nach Amerika eingeschifft. Wien. Ter VcrmaltnngSrath der Staatsbahngesellschaft bk schloß, die Dividende ans 26 Franken sestznsetzen. Paris. Bergangene Nacht wurden vor das Thor des Mi nistcrinms des Innern Dhiiamitbomben geworfen, ohne Schaden aiiznrichten. Rom. In der Verwaltung des PeterspfeinngS sollen sich arotzc Unregelmäßigkeiten ergeben haben, und bervorragendc Per sönlichkeiten im Vatikan sollen stark kompromittirt sein. Brüssel. Die Streikenden demolirten die Encnbahnbrücke zwischen Lüttich und Limburg. Zahlreiche Fabrilen erklären, Ende der Woche schließen zn müssen, wenn der AnSstand weiter dauert, weil lihncn die Kahle mangele. Ter Detailhandel stockt bereits vollständig. Lüttich. In St. NicolauS ist heute Morgen ei» verbreche risches Attentat versucht worden. In der Nähe der Stadt fand man die Strotze mit Thnamitpatronc» und Patronen von Pulver bestreut und mit sog. spanischen Reitern besteckt. Das Attentat war gegen eine berittene Patrouille gerichtet, die während der Frühschicht die Runde machte. Im Lütticher Kohlcnbassin, ein schließlich Scraing, beträgt die Zahl der wieder arbeitenden Arbeiter 30 bis 35 Proz. 2 I ! s o b v n. Herausgabe der . , .. der ZwangSver- längcrnng der Wechselsristen auf 60 Tage unter Einstellung der ^ic Bevölkerung ist infolge aae öcpots seitens der Banken _ ungeh Eine schwere Gcschästskrisis scheint unvermeidlich. ungeheuer ausgeregt. . . blich. Baares Geld mangle vollständig, da Niemand Banknoten annimmt, welche selbst von der portugiesischen Bank ziirückqcwicsen werden. Im Kleinhandel und Gewerbe ist die Panik vollständig. Große Volks- Massen sammelten sich am Montag Abend vor der portugiesischen Bank, welche militärische» Schutz in Anspruch nehmen mutzte. Heute werden weitere Demonstrationen befürchtet. In Oporto ist die Lage noch gefährlicher. Das Militär mutzte konsignirt werben, nni die Banken, welche ernstlich bedroht erscheinen, eventuell zu beschützen. Petersburg, Der Generalgoiwcmcur Kuroparatkin weist cbcnsalls alle Juden aus Transkaspien ans. Moskau verlasse» allein auf der Brcsler Bahn täglich ungefähr 300 cuisgewiesenc jüdische Familien. Auch aus der Südbahn reffen Viele ab. Tie Verstimmung gegen die Inden dauert an allerhöchster Stelle an. Belgrad. Tie Königin Natalie versprach, Serbien ans einige Zeit zu verlassen, wenn ihrer Rückkehr keine Hindernisse be reitet würden. Buenos - Ahres. Tic Kammer setzte eine Kommission ein zur Untcrillchnng der Lage der Baute» New-Nork. Beim Encnbalnniiigliick zu Eondcrsport sind ca. 30 Personen unverletzt geblieben, 7 sind verbrannt, 7 werden vcriintzt. New - Nork. Tie Waldbrände in Mittel-Michigan greffen um sich. Die Städte Ecinton Sarwell, Wnlkcrvillc und Gear Laie sind gänzlich zerstört. "London. Laut Meldung des Neulenchcn BurcauS wurde der Gwtzsürst-Thronsolgcr am Kopfe verwundet. Nach einer Mit Iheiluiig der Japanische» Gesandtschaft in Washington hätte das Atlcnlat in Otsu bei Brewnsce, ungefähr 12 Meile» von Kioto, slattgcsundcn. Tie Berliner Börse verlies ans die Finanzkrisis in Pc» lugal und die Verstimmung des Londoner Marktes matt. Tie Eonrie aller Speknlationspapicre gingen stark zurück. Banken statt nngcbote» und stetig weichend, besonders Kommandit und National bank, auch fremde Renten recht matt, Bahnen und Bergwccte ruhiger »nd ans niedrigerem Niveau bciicr behauptet. Im Kasia- verkebr schwache Tcndeni, besonders für Banke» auch deutsche Fonds fast dnichwcg niedriger. Privaldiskoitt2'«Pro; Nachböcic flau. — Wetter: Schön, Nachts kühler, N.-O.-Wind. »r-nlsnr« ». «I. ,»«nid».» üre»u rau,«». Staaisd. 2-,'üM. Loml>. !>HM. «olizler i88,»a. ckg»t>ter uö.aa, »«roe. Uao. Wolde. 8?,u», Dtkconio >8a.ro. Leest». «I. iro.ao i!a»ra —. kOelkenNraic» —. Bkd»»ruct, «iri». SM«»., «en,c S--.L!!, »melde i»,'I,«0. Atolieoer 0I.:,!>. SlaotS- dadn c>70,00. Losdorde» 2«i7,:>0, »o. Vri»rN<i«k» —. SpLNice >i8 csqiidicr 477,00, 070.r.',, Vscomme OO'i.OO. Bewegt, «»eis. «rodotte« lS«lu-,> wetze» oer Mai uo.oo, der Tcvtbr.-Lce, 08,70, ruhig, evirltu» «ee Mai ro.7.'> «er Scvlemdcr-Dccember Ü8,7S, mail. Buböl der Mai 7:!,öO, der Skdiemder-Deccmbcr <0,weichend. «m»rr»,m. «roduite» «Schluß!. w,t„» der November LOS. «»»«,, der Mai ISO. der Oktober i?H- OertUcheS und Sächsisches. — Am Sonntag fand bei Ihren Majestäten dem König und der Königin in Sibullenorl eine größere Tafel statt. Ter dortige Militärvcrein brachte Ihren Maiestäleii ein Ständchen und paradirte vor Sr. Majestät den, König. — Vorgestern Morgen begab sich Sc. Königl. Hoheit der tommandircndc General Prinz Georg, begleitet vom Chef des Genc-ralslabes. Generalmajor v Trcttichle, und vom Adjutanten im Generalkommando, Rittmeister Fit». v.Neitzciistcin, nach Frei berg, um daselbst im gleichzeitige» Beisein des KommundcurS de» 3. Division Nr. 32, Generalleutnants v Kirchbach, der vom Kom mandeur der 6. Jnfanlericlnigadc Nr. 6l. Gcncralmaior v. Raab, abziihaltcndcn Besichtigung des l Jägerbataillons Nr. 12 belzn wohnen. Ec. Königl. Höben traf, nachdem derselbe nach bc endigtcr Besichtigung noch das Frühstück im Offilicrskasino vorgc nannte» Bataillons eingenommen hatte, bereits 2 Uhr 17 Min Nachmittags wieder in Dresden ein. um von hier uiimiltclbar nach der Villa in HostcrwiA zurnckzulcliren. — Vergangenen «Sonntag besuchte Sc. Königl. Hoheit Prinz Georg nebst hoher Familie und Gefolge, ans einer Landpartie begriffen, daS Bad Schwetzcrmühlc und nahm daielbs! das Tiner ein —.Sc .Königl,. Hoheit Prinz Georg tras vorgestern Nachmittag in Leipzig ein. verbrachte den Abend mit seinen dort slndircnden Söhnen, den Prinzen Johann Georg und Mar und "".steil!istff-I onoÄ-o 'u.ucm.vcog.iu^ u S88iri.ri.4^aui-z ximzasaij - aacl^ I i UL ' "r.1 ' I d»2 , x
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