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Dresdner Nachrichten : 18.05.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189105189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-05
- Tag1891-05-18
- Monat1891-05
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.05.1891
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«losier». ». nur an Wvckknl sllnr. Die ilvalija« ü>r»iil lLkfalir I Silur» u, Pia. ihr? tag« oder nack äeinaae» so «»«r« «>sn " ^ Pia Anw» r—für V-ltM. vntrrbaUun«. «Ett»«ilkdr. vör<«idrrtckit. »rnndknIM«. r.i». -Uittialmr« »dlaunarnManrnIkr sau » r. at vlSirubr g»N«»»»dt: ockxnlaae« riiiidjnt« Mo»« Kinch ,tki»aeia»dv virile «o . , «>iku»dia»»ac„au> der Pnual- Isile Zk>Ik ga Pta (km« Buralaialt »ir die naMuü iiae Äu»ml»»e der ilnreiaen wjrd inmt gegeben Äu» i warlige »nkttttdiaung>.'au>»agt «eae» vurbribejatilniia durch Briennarren oder Poueiiualilnua. Sür Mlkgadc ein.ie'audtcr Schrift Nucke keine Ä rbindiichtkit. kliiküiidiguiige» iielniien iäinuitliche uaiiiriaile Berniilleluiigdslellen a». äerirlrirtLIieLe Str. u. Diu 36. Iohrqanff. Ausl. 52,00« Stück. ckolllls Vslltlvr, emi-Iiolrlt ill kilieiüiteri Auürvaiil: Ulsorav Ovkva unä I>nu---. I^üelieu. « tl ill8lll»tt^-t», I iilllv. Dresden, 1801. ^ VI»Lr» »a! Vollhommcnüter, uolbst- tir.rtirn-r, MiÄu.->eI>Io8ei ^I'l»üidi< NU«„divi'. 1'wüpc-ct» -,'rntiü unä Ircrueo. ^türch im ftcäinnirtr. Srrrl U«»li»^till«», I>iVüä"N-d(., Vlvoltt,!« am«««» 2? t?vrü''prock-^mi II, Kr. 2100). , laxisssris-ULLiikLetur -'. 11^88«», L ampüoült il »V IV«uIi»t ti^ii in IlnniInnvoNoi» Io tli üeeeetid^ Lo»,H»«IiI nio I'ialri». Lllel. Lleiäer-rlallvIIo, Lsva-teulliL riLllell-ölonser». ^ oäiiuutlielro Xeuliidllvo e,uul oirrgotrolkon. I^Inno1Innttlt»nIuttl8 HV ALvlLlvr, LsruliLrL Hssrlrlotr ^ ^nI»nlL>in»«fIvr A «odrell-LvoweLe (kirvaisoder klsir) » L111»,»i K i >ö< nu^: ckü1utliuö88tr.'t886. < WPMitttz vitronsnsLurv »kop'N llilrsetik'ür Ailitrir«. Tourist«», Ikuülillrn-r. Iurml«irtk« u. ullm-u» in«-» lff»nche,!ni t. /rvuj 'lalilnftr-n t>ui>iui innen r „ute! I,it>-r cunor vorrii^Iielren lüinanacl«. Dein, ulinn/»üirtx: I-'>1»-I,i'I„-n 7ü l'lir.. I LIK. n. 1.70 L1I>. Vornürrnt». oronurtinirt: t'Iilüi In !>on !«<» 1'lr, >30 sllc. u. I 8ii .»h. I-rumptor Vvrsunilt nrrcli »iiünürt». 1 Cni-a-s' Fcrnsprechdelichte. Hosnachnchtcn, Zur C»iwde, Bur süuüia Iulircu. Tauksacschichk'. .Vanlii'vc", „Der Zivilchklimaim". Biicslnslrn. »Das Buch tzwl»", »Lolmtts und X§1. LokLxMckö, Olk .ütli n, tHoniLvillltor. Mmilag. IV. Mai. Fernschreib- nnd Aernsprech-Verichte. S t r a s; k> ii r g, Oeiile l»cga»n das erste Elsak-LvUirinalschc i5ä,!gi.-rbu»deSicst. Tassell>e wnr von etwa 7N lssrsa,inverei»ei! aus illen Äcacnden der ArtchSlmide vesucht. Die Sind! ist reich ^finitst. Tausende von fremden S'inaern sind t>!er eiiinelrvsscn. ,^r!>r. v. Srlu'ttenstcin vielt die EEnnngsredc. AIS Dirigent »ngiit Mlisitdirrktor .Hilgert. M oskau. Das Ministcriuin des Innern läßt gegenwärtig Er- lievungen anslcllcn üver die in den Städten wovnende Juden- ^rlil. und vesiiinmle. daß Inden, die den Heießesvesliinninngen iuwider in Städten wvlinen, nnverweilt nach ihren Herkiinftsvrtcn pefvrdcrt werden svUe». ««w rioei. in. Mat. Waareiidertchk. Baumwolle In New.Tlor? .. do tu Siew-Orlean» Schmal, toco 0.07. do. Mode ». Brottiersi .10 Zucker . n>>> Ivilino, dn>8cuv».i»'i gr/, Mais Mrw ver siniu iS'/», .rder W>»Ic!>r'c:,cii loro 117. >katt,'c Nur !>> >.> so. Meli! a T' ev cneidetiachl Ikiiv>er ver ^Mi> nomiiirtl. Nollier Wk!,eu rri Mai lio. . gm» ns. vcr Juli Ilo. »al!ce N>» dir. 7. 1»» orUnor;- vcr Jmn 17.80. i.» '.mault 11.17. endlich widert die Anstellung von Evlivraluilaren zur rlierkretiiiia, ziini vollständigen tisestündiiiß zu dringen. !Lor dem Untcrsiichungt- rrledigter Pfarrslellen. erkinnktcr lslciiilichen und Vielveschästigter! lichter ciliärtc der Sohn des Diciillhcrru des Uebiiig. daß er Suveiintendenten. Da das indeslonsisloriui» vereilS seht in den l Echteren, als er von seiner angeblichen Ltejsc nach Trier, am Tage genannte» ,',äileii ordinirle Bilare abzii'endrn pflegt. 10 iit auch; nach Himmelfakrt znrückkehrte. srng derselbe, ob er kein Geld diese Petition im Grunde gegenstandslos. Tos einzige Neue in ^ nöthig habe, da eine Mise doch viel koste. Tariius zeigte iinn derselben, siändigc ^Ukarc in jeder Ephoric aiizuslellen, diirite j Uebing ein nüt Golduiukcn angesiilltes Portemonnaie. Air aber den schwersten praktiuken Pedenle» unterliegen, da cs nwg-1 Erilerer dann mcirrle, mir io viel Geld zu haben, müßte man wc- lich isi, daß in der einen Ephoric längere Zeit Iniidnrch das Be-^ nigs'.cns einen lodtgeschlagcn haben, antwortete Ucbing nichts. — ?lm Sonnabend Nachmittag wurde aus dem Postplahe ein vertltchkS und SSchsischrS. — Die Rückkehr Ihrer Majestäten des Königs und der Königin aus Srbnllcnml dürste für deu 37- d. M. zu erwarten >cin. da am 38. Mai die Majestäten au der Ieier des Irohnleich immscslcs in der lalholischen Hollirche zu Tresdcu theiluehmc» ivcrdc». — Am Kr'nigl. Hose wird für die verstorbene Prinzessin Eli sabeth von Baden die Trauer in der Tauer einer Woche angelegt. — Mit dem üblichen dreimaligen Kanonendonner, der Punkt ! Uhr weithin über die Stadt tonte, wurde gestern Morgen das Psingstfcst begrüßt und mancher Schläfer ausgcschreckt. Das Weiter versprach um diele Zeit eine» hübschen Tag: zwar war es eiimsindlich kühl, aber doch zeigte sich der Hnninel freundlich, und Srnnenhelle tag über der N'ainr. Alter Gewohnheit gemäß unter nahmen Tausende in den suchen Morgenstunde» eine Promenade, riilwcdcr nach der Saloppe, dem Haideulnoßcherr oder dem Große» warten n. s. w. In lehtercin war der Bcrkcvr besonders lebendig. Sämmlliche Restaurants und Eows waren sehr stark l>c'eht, nnd man batte Mühe, seinen Morgenkaffee z» bekommen. Die Earola- iee» waren nicht nnrider stark besucht, trotz der niedrigen Tempe ratur wurde hier eifrig gegondelt. Sämmtlichc Promenodenwege Waiden auch von vielen Areinden belebt, wie inon dies an den verschiedenen Dialekten wnhrnebwcn konnte. Der Berliner doini- inrte in schneidiger Weise, — Ans den Babnhö'cii gcstollelc sich der Verkehr in den Boriniltagssliiiidcn noch lebhafter als vorgestern, wrlwähreiid Itcien Echtrazüge ein oder gingen solche av, und das Acoiiileiiveisonal halte vollans zu tliun, Bleie der von auswärts kommenden Pfingureilenden setzten sogleich die Reffe in die Stichs, Mt'weiz fort. Auch die Damvffchisse waren Volt besetzt und in volftier Thätigkeit, wenngleich der Himmel oft seine Schleusen osfticie. — Zur Svn 0 de VIII. Affe schon erwähnt, hat die nieder- cczgebirgffche Prcdigcrlonsereriz eine Anzahl Petitionen an die Synode vorbereitet und gedruckt zur Zustimmung an die gestimmte Mridcsgcisllichkeit verschickt, und zwar nicht weniger als neun. Tie niedcrerzg cbrrgische P red i g e r k 0 n s erc n z ill eine ueie Bereinigung von Pastoren i» der Gegend von Chemnitz, welche sich die Forderung des konfessionellen ^uthertvnmS o»gc- legcn lein läßt. Deshalb genügt ihr die offizielle Bcivslichlung der cvangelisch - lutherischen Geistlichen auf das Evangelium von ffbusio, wie eS in den srinrholffchen Büchern der conngelffch-lntlic- ^ dürftriß cines solchen Bikars »ich! vorhanden ist. während 1» eurer andcreu der Pilar sich verdovveln und verfünffachen mochte. Das sind rum die tirchenbes'erndcn Boischläge, zu denen such jener Predigerncreia ansgeraift hat. der Berein, der, wen» nicht die ! Bläthe, so doch die siff»iifführende Boihnt der sächsische» Landes- geistlichkcit zu sei» veausprnchi: der Berein, dem die Guns! des ! Kirchenrogiments lächelt, der aber auch Alle, die nicht zu seiner > Jahne swworeii, als Piinderbcrechtiglc, nicht Bollbürtige in der > Kirche nnsielit. In ft-Iche» schmächllchen. znni Tbeil ungeeignete» Inns formell »inbeicckitrglcn, pleheniiichliches betreffenden Bor- .'cliläge.r sinsct er das, was der Kirche mohlrlnil nnd fehlt! I Beahrff ch, es will »ns scheinen, als ob die hier bcrtrelenc Richlnng gründlich obgewffthßhaftet. als ob sie rn ihren persönlich nchl vaieir nnd lüchlige» Mligliedei» alle und jede eigene Inftialine, jede» irischen r.'cbcnsbvden erllickl Iiabe. Wen» man hierzu die BerhanSluinzeil der sogenannten Eliemnitzcr Konferenz — einer nur ziffällig in Eliernuitz logendcn Bcieffffnnng von Geffllichen — oergieirh!, zu der die Mitglieder der iffedcrcrzgebirgffchen Eonwrenz großtenihcilS gehöre», io wird man in jener Meinung nur bewirft. Da wird vor der Wefther.-igkeft der jetzigen Lutheraner dringend gewarnt, einer Weiliwizigleil. die uns allerdings noch »ich! bemerkbar geworden isi. Ta wird der Guitav Adoii-Bcreffi beichnidigi, »ich! nur die Gaben ftür bedrängte Evangelffchc ffr der Zerrircuuug, ab gesehen von ihrer» besonderen iciorinirten oder lnlhccffchcn Bc- lcnnlnffsc), ionber» ans geincinsamen Bersaniminngeir und Festen auch die Men »che». die sic gaben, znsaininenznbringeir. Welch' «chrecklichc Sünde! Tie rechte Religion soll aber wohl die Mensche» auScinanderbrrngen k Ta wird nicht nur der evangclischc Bund völlig abgewicsen, dg wird sogar der »Nachbar", diese gern gelesene, durch und durch positive christliche Bolksrcilschrift, als verdächtig gebrandinarkt. weil er lirchenpolnffch die Union — für die Enlbcmner doS größle Ungchencr — billigt. Da wird sogar die innere Mission angescindct. Im Streiten, Bcrdlichtigen. Richten und Berwersea sind diese Leute groß, im Banen aber recht klein, wie wir oben ungczcigt hoben. Unwillkürlich fällt 1111S da Lenmc'S K»nadier ein: Seht, ihr ftciuden, klugen weisen Leute, — Seht, wir Wilden sind doch bcssrc Mciiicheu! — Ein neucr Fcrhrvlan! Diesmal wird das Studium der sommerlichen Fahroidnuna ftic liniere sächsischen Slaatscisenvah- ncn wohl manche srendige Ueverraschnng zu Doge fördern, denn überaus zahlreiche Bccbeffernngcli und Bcrmeimingen der Zugs j lause werde» »m I, Juni in Kraft tcctcn Es mag nicht leicht! sein, ans der Unzahl von Wümche» und Anträgen, die im Lause > der Tage sich Hausen, das Nothwendige mit sicherer Hand heraus-! znsinden, dem wahren Bedürfnisse zu 'effu'm Reclwe zu verhelfen § und dem der Zeit vocciuscilendcn höflich awuwchren und eure schwielige Ausgabe mag cS sei», die oft sah wideisleeilendeii Inter essen i.i rechten E'»klang zu bringen Aber rastlos, wie die aus- und abrvllcndeii tlcäder rtt auch die Entwickelung des Fabrplau- wci'cnS und von Jahr zu Jahr härffen si h die Fnbrgeicgeirbeftcu in einer Weffe. die uock »o> Iabucvnle» nicht rnöglich er>chieueii waw. Sachsen wird von Eiscubahuliine» durchschnitten, welche denr inicr »alionglcn Bcrlehr dienen, dort muß der Fernveitebr in'LAnge ge faßt werden. Aber der Schwerpunkt des ganzen Eisenbahnverkehrs in Sachsen hat sich mehr nnd mehr dem Nahverkehr zngewendct nnd die Statistik lehrte, daß der Nahvcrtehr — und sogar der «->, -a,«-»««> »ich,, LSVLUkE WL' NNLL '.ledern vor deren Ausnahmc in ihre» Bund noch eine besondere Bei' Ewslaltnng des Nahverkehrs nnausgcsebt gewidinei wild, nur Mehr und mehr »wer vollzieht sich sin Zusam menhänge damit die Trennung des Nahverkehrs vom Fernverkehr lälichtuiig ans die shiiibolffchen Bücher (der ev.-Intheiische» Kirche). Tie setzt dabei die genaue Kennt»!» derselben bei diesen voraiis. eine BoraiiSsetzuna. die vielleicht nicht allenthalben zutreffend ist. Außerdem sucht sie nicht nur am ihre Mitglieder, sondern auch mis die übrigen Geistlichen einen gewissen Truck rin konfessionellen Sinne ailsjiilibeii und sich, wo cS geht, zum Stffnmsülirer der Geistlichkeit zu machen. Es iit aiiziicrkciiiien. daß dies Alles mit einem gewissen Maße geschieht, und daß sie außeidcin manches Gemeinnützige für den lauf den die großen Städte des Landes berührenden Linien. Sv I bringt der neue Fahrplan ans der Ticsdcii-Gvrlil'.cr Linie nicht, j weniger denn 5 neue Züge in wder Richiung zwischen Dresden ! und ArnSdors. welche die Hailptzuge vom i sollen. Elftere weiden infolgedessen beschle ! weder später absabren oder früher riillreiscil In gleicher Weffe j die Fürioräe ftir d.e'urwerN^ ^""r' der aus El!em,,itz-D,esduei Linie,e,i,e lh-ilweii- auch lifterariich verdient grnracht. wenngleich mehr in mcchanffch- stntiftifcher Weise, durch Herausgabe eines Ainlskalenders, einer Gesangbuchskoncordanz. passciider Gcvaltcrbricse. Jinmerhi» durfte man erwarten, daß. wenn eine solche Bereinigung von Geiftlicken mit neuen Petitionen an die Srnivdc vor die Sesscirllichkcit tritt, z» einer Zeit, wo so viele brennende Fragen Staat, Gesellschaft und Kirche bewegen, diese Petitionen ein vitales Jnteecsse der Kirche betreffen würde». Allein, wie wird »ran da enttäuscht! des Religionsunterrichts, und endlich die, welche eine Bcrichäisnng des SoiriilcigSgesetzes betrifft. Denn diele Petitionen betreffe» nicht mangclnoe gesetzliche Bestimmungen, sondern angeblich mangelhafte Handhabung derselben, ohne zu erwnbnen, daß man lchcm aut dem gesetzlich vorgrlchriebencn Wege erfolglos Reincdrir n, chgesucht habe. Die Herren machen cS sich sehr bcauci». Statt lewer das Nothipe zu thrrn, wenn ihre Rechte übergangen werden, »iscn sie wcinerlrch »ach der Evnvde. wie kleine Kinder nach ihrer Mama. Zwei von icnen Petitionen betreffen untergeordnete liiiai,stelle Fragen, eine arisglrvigcrc Bcrwendniig des allgemeinen -Kirchensonds und eine, übrigens sehr wünschcnSwerlhe, Besser- llkUuna der Kirchschnllehrer. Zwei wertere Pclitione» besoffen sich mit polizeilichen bcz. diseiplinarffchcn Maßnahmen zur lGerhütring von Trau- und Taufvcrwcigernngcn, nämlich es sollen die OrtS- volizeibehörden dem Ncueiirzicheriden den Trauschein abverlangen und es soll den Kindern, deren Taufe verweigert worden, das christliche Begräbnis, versagt werden können. Die 8. Petitum ver langt eine Aeirderiing der Gottesdienslordiiirna. dnlnngcbciid, daß zwilchen Kyrie und Gloria ein Giurdkiispriich eingesügt werde. Man hat zwischen beiden snämüch Kyrie und Gloria) einen .HiatuS, eine Lücke finden wollen, die durch eine Gnadcnvcrkündi- giing ausgcsüllt werden müsse: aber eine solche Meinung ist nur möglich, wenn inan den gewaltigen Charakter dieser Gegenüber stellung. wenn man insbesondere die Bedeutung des Gloria ol der Stimme vom Himmel, welche die Gnadciithat Gottes ankündigt, verkennt und darin nur einen menschlichen Lobpreis der göttlichen Gnade sieht". So steht geschrieben in der evangelisch-luthe rischen Kirchciizeltung, deren Autorität doch wohl von der nicder- crzgebirgischcn Predigerkonfcrrnz anerkannt wirb. Dtc 9. Petition liaigcslaftniig. wobei zwei neue Züge in jeder Richtung zwischen > Dresden und Tharandt eingesügt werden nnd Freiberg gleichzeitig eine tägliche Früh- und Nachlverbindung mit der Residenz er hält. Im Durchgangsverkehr der Bodenbacher Linie hat sich eine bcmcrkenswcrthe Aciidrrnng vollzogen: die viieneichffche Nvrdwcst- bahn hat ebenfalls eine neue Tagesichncllzligsvcrbuidnng an de» Bormittags hier obgcheiiden und gegen Abend hier ciiitiesscnden Schnellzug der sächsischen Staatsbahn hcrgcslelll. Jinolge dessen trifft Abends 6 Uhr Eck Min. ei» Schnellzug von Teilchen und ck Min. später ein solcher von Vodciibach hier ei», während der Schnell zug nach Wien Bormiltags schon ll Uhr 3ck Min. und zwar nach Bodenbach nnd nach Tclscbcii vereinigt hier avgclit. Ter übrigen Aen- deriingcn ist Legion und sch»» darum ift die Eciicncriing des Kurs buches znm I. Iani allen Reffende», die nicht irgendwo eine» früher gelegte» Zug versäumen wolle», freundlich aiizuralhcn. — lieber die Verhaftung des Mörder? des Oberstleutnants Prager, Ueding, werden noch folgende Einzelheiten berichtet: Bei der Verhaftung hatte der Mörder einen scharfgeladenen Re volver in der Tasche und nur der großen Umsicht, mit welcher die Verhaftung vorgciioiiimen wurde, ift cs zuznichrciben, daß der An geklagte sich nicht des Revolvers bedienen kvinfte. Als man in seiner Abwesenheit morgens durch die Haussiickning die Ueberzcir- gung erlangt hatte, daß der Verdächtige der wirkliche Mörder war, wurde losort der UiiterlirchinigSrichtcr und die Staatsanwallichast benachrichtigt und dieselbe» erschienen im Hanse. Als Ucbing. der morgens nrit einem bespannten Karren ins Feld gefahren war. nicht zur gewöhnlichen Zeit zurückkehrte, glaubte man schon, daß derselbe von der Sache Wind bekommen habe und enlflobcn sei. Doch bald iah man Uebing mit scinci» Karren auf der Straße, gefolgt von dem nach ihm aiisgcschicktcn Gendarm in Civil. Als der Knecht, der aus dem Karre» Ing, vor dem Hanse seines Dienst herr» das Picrd airhielk. sprang der Gendarm, der wie ein Spazier gänger dem Karren unmittelbar gefolgt war. plötzlich heran und riß den Ahnungslosen vom Wagen heruiilcr. woraus sofort ein anderer Gendcmn. der biiitcr der Hausthüre Posto gefaßt hatte, erschien und che Ucbing sich es versehen hatte, war cr gefesselt, so daß an ein Entrinnen nicht mehr zu denken war. Untersuchungs richter und Staatsanwalt nahmen den Verhafteten sofort an Ort und Stelle Ins Verhör und e» ist sehr wahrscheinlich, daß dieses > schnelle Vorgehen am meisten dazu beigetragen hat. den Verblüfften i Mädchen von einem ans Nicberliäßlich stammenden großen Zug Hunde in rin Bein gebissen. Durch die Wohlsahrtspolizci wurde der Hund zur Ihicrurztlichcn Untersuchung gestellt. — Ter am Sonnabend ans die Nummer 93037 gezogene 2. Harwlgewffrn der Lairdeslotterie lftOO.OM Mk.), von dem ft, die Kolleftwir des Herrn F. A Roßbach in Hartha gefallen sind, hat i» genanntem Ort große Freude erregt, indem er sich unter eine Anzahl ärmerer Leute, meist Arbeiter, vcrthcilt. — Die Sonntag, d. 17. Mai. im Berlage von Sachsen? Elbga»- Preffe erschienene drifte Nummer der „Fremden- und Kur lisle für die Km- und Sommerarisciithalts'Orte der Umgebung von Dresden" weist solgeude Fregnenz aus: sür Blascwitz 72, für Lvichlvitz ckl, für Weißer Hrrich 108, sür Pillnitz 20, für Klotzsche 81 und für Langebrnck !>3 Parteien. — Sonnabend Nichts gegen 12 Uhr ist ein in 'Altstadt woh nender Herr, als cr im Begriff war, mit seinem Schwiegersöhne nach dem Leipziger Valinhvl zu gehen, um von dort mit dem Ezlrrznge zum Belache seines Sohnes nach Leipzig zu reise», ans der Mvritzstraße tövilich von einem H e r zjchlag getroffen worden. — Bor siinszig Jahre n. Aus den Erinnerungen eines allen Dresdners. In der Mitte der dreißiger Jahre, wo wir noch keine Eisenbahnen nnd Dainvffchffie hatten, wo Dresden noch nicht eine Großstadt mit einer Viertel Million Einwohner war und wo am Psingsthcrligenabcnd nicht, wie jetzt, die ersten Schaarcn der Wallfahrer aus allen Gauen des Tentschen Reiches kamen, um hier das Pfingstfest zu setcrn, hatte letzteres in seinem ganzen Verlaufe eine andere Physiognomie als jetzt. Damals waren bei den Büigeftamilien noch nicht die Sorgen um eine größere Psingslreffe zu finden, die Waribrrrg oder das Riese»- gebirge gasten den Meisten als unerreichbar, und wer es dahin brachte, über Attenberg nnd Eichwald oder über das Mückcn- llffirmchcn und Graupen nach Tcplitz zu kommen, der hatte schon eine Reise von Bedeutung gemacht und erzählte nachher am abendlichen Stamiiitffchc mit Pathos seine Abenieuer. Am ersten Pfingstfeicitngr war schon frühzeitig, beim Morgengrauen, die Bevölkerung ans den Beinen. Tarnende waren schon vor 4 Uhr aus der Brühl scheu Terrasse, um die drei Salutschüsse zu hören, welche vom Bencrwall ans erdröhnten. Ein zahlreiches Plihliknm begleitete die Rcvcille, die von der Hauptwache nus mehrere Straßen der Stadt dmchrog. Der Hauvlstrom der Mein che» bewegte sich aber, bei günstigem Wetter, nach dem Königl. Großen Garten, damals schon der Licblingspimkt der Dresdner. Zwar durste am eisten Feiertage kein Concert abgcbalten weiden «wie denn auch die Theater geschlossen waren), aber die besiedelten Sänger der Lüste crsr,iiten die dankbaren Zuhörer, ohne Entree zu begcbren. Für die Ncnslädter Bevölkerung war damals die „bretterne Sa loppe" der Zielpunkt dcS seiertagige» Moracnspazierganges. Der Kirchgang der Bewohnerschaft bezog sich in der Hanplsache am de» Hanptgottcsdiensl. der in manchen Kirchen bereits um 8 Ul» begann. Trci Kirchen waren damals znm Hauptgoftesdienstc w zahlreich besucht, daß Hunderte von Kirchgängern. ia noch mehr. ohne einen Platz zu bekommen, wieder an den Kirchthüren um kehren mußten: Tie cpgngcliiche Hoftirche, die Treikönigskirche und die resorimrlc Kirche. In der ecstercrr predigte der bcnchmte Oberbosprediger Dr v. Ammon, in der zweiten der gefeierte Pastor Tr. Schrnaltz zwnrde 18,71 nach Hanrburg berufen) und in der drille» der nicht blos von seiner Gemeinde, sondern in der ganzen Lladt hochverehrte Pastor Girardet. Leider waren damals, selbst an hohen Festtagen, einige Kirchen ziemlich leer, so z. B. die Krenzkirchc und die Frirdrichstlidlcr Kirche. In letzterer siel in den j ckffcr Jahre» sogar einige Mal der Hanptgoltesdiensl ans und c wriidc »nr eine kurze Bclilrindc gehalten, weil außer den Oft: ziairtcn und Ehorschrilcrii noch nicht drei Zuhörer anwesend waren digt in der Kath. Hoskirche von vielen ' selbe nämlich vom Hosprcdigcr Ticirich j (»iicbmals Blicklos und apostolischer Viear, sowie Erbauer der Ne» slädker kath. Ptankftche) gehalten winde. Abeiidgottesdienst gab cs damals noch nicht: von dem Nachmitlagsgottesdicnste war nur die VeSper in der Krenzkirchc zahlreich vesucht, sie begann um I Uhr, l>ci dersrlveii war Vokal- nnd Instrmiientalmnsil, Es ist schade, daß diese Vespern am ersten Feiertage der drei hohen Feste crbgc- schafft worden sind. Cie gaben de» Leuten ans dem Mittelstände, besonders den Frauen, Gelegenheit, sich an einer guten Kirchen mnsik zu erbauen. Tie neuerdings berühmt gewordene Vesper am l Sonnabend Nachmittag ift aus naheliegenden Gründen nicht fn: die vorerwähnten Zuhörer zugänglich. — Vor 57 und 00 Jahre» gab cS »och wenig Orte in und um Dresden, wo man warm spciicn konnte. Ja Manchen aus der jüngeren Ge neration dürite cs kaum glanbbast erscheinen, dag gewisse, jetzt piclbeliebtc Speisen, z. B. Koteletts, Beefsteaks. Schnitzel n. s. w. dnnrals noch nnbeläinite Dinge waren. Tie Haus flauen, besonders die Mütter zahlreicher Familien, hakten am erste» Feiertage einen schweren Stand, wenn es galt, den Fest braten hcrznstcllen. Duz» kam. daß die AuLstaftmig der Wob innigen mit vollständigen Kochiriaschinen noch nich! allgemein üblich war und daß man sich daher in vielen HaiiShallmrgcn mit einer blechernen Bratröhre behelfen mußte, deren Bcnntzmig leicht verunglücken konnte. Ott gebrauchte nian de» Ausweg, beim Bäcker den Braten besorgen zu lassen. Und wenn man damals Mittags in der zwölften Stunde die Straße paffirte, begegnete man den pfanneiikragendcn Lclmmigen mit dem Kalbsbraten, Eier- knchen oder in Brotleig gebackenen Schurke" letzteres Gcrichr war besonders zn Pfingsten beliebt. Am Nachmittag glich Dresden einer Völkerwanderung. Zu allen Ddoren und Schlügen hinaus zogen die Spaziergänger, natürlich stolz zu Fuße, denn Pferde bahnen, Troichken und Omnibusse waren unbekannte Großen, und nur die Kinderwagen erlchieuc» als eine besondere Spezies der Fuhrwerke, waren aber nicht so lnznriös eingerichtet wie jetzt Nur die Fleischer und Brauer, welche ihres Gewerbes wegen sich Pferde halten mußten, aönnkcn sich Feiertags eure Spazirrscihrl nach Lockwip. Kreischa oder aus die Weintraube (in der Lößrritz). In den Straßen der Stadt war eS gegen Abend öde und still und doch bot manche Straße das Bild einer Jdhllc. Großväter und Großnrütter, die den Trubel des Sonntagsverkchrs schculen und zu Hause geblieben waren, saßen vor den Hausthüren. mit den Nachban, in traulichem Zwiegespäch begriffen, junge Mülle,. dem Arme, > — La ^L> -7 -T» ^ - Z. ' LN —- L l>L.5 ? » ''''mn e b' en afte ffEbmichnlern noch > wurde damals die Predigt e: .. !ch »!eiche7Bfti!e ^'l',rsta'Uen N,,uh,. wrn,, die!el^ dos jüngste ihrer Kinder ans vervollständigten dir Gs-
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