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Dresdner Nachrichten : 30.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189101308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-01
- Tag1891-01-30
- Monat1891-01
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- Dresdner Nachrichten : 30.01.1891
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>««r Pouul. llnlcrlialliuia, ÄklMlSvcrlcdr. BörsciibcrillN. Üvemdeiilille. «'ccuasaebiilir vicrlrliälnlich M. L,b0, v>l»v kw Po» M. a.7ü. VUala>a»e >' Auliiudltltt»»«! MarRnI». aa r>. »o. 7 r»» :a live. Iiivll'ailadl: ,.a. lUaucra. b. mir »u Wvclk'aiaacu lui o Wir, ^ ic lwlUtiüe Ä;,mdrrile u>uaeml>r »Tüvcm ibPka., IiirMoa- luuö vd,r nach yesilaakii »> Pfo. jlaikrni Hlrich ci!i»üeia»!>l> 3ci>e 40 Aiiluudimlngctt a»idcrPnval- icttr rjulc A Pia. l«i»e Biira»1>a>t im die »aclililchiiae Antnaliuie der ?Ul«eineu wpt> »Mit aeaebeg. Aus- miraae AatündiamiaSauilmcre aeueu Bvrlierde.ravlttna durch Brielmam» oder Potlkmzanlu»». gür Rückgabe cingeiaudier Hchrttt- liiscke keine Berviadliaikerl. v»*iudiau»Aei> neüjncu tauinitliche «guibakle' Lcrnil ll. 3ß. Jahrgang. Aufl. 52,000 Stück. LostüwL'brilr Vlrix I»re«8«».^., «alv,1v«.u . L« 1D«Iv,»Iiou 88»» Uekert Nidllliu» »Iler >»>Iuueu uuck /.«Ne« i>»eU bl»I,»I»eden ilusleru Ivlbnei»« mick bilukUeli. LkleeUllrull, «»ei, ,u«„»rc« pruu>>,I. —— Dresden, 1891. H. LrÜL (lull II Vollmsou 8pkviirI-I<'itdrik ^vliröz-wr Lioxvlmurlrell Klauen b. Dr. 17 idvra^prvelumdeblued Nil) «upllelUt ,m>l li«»»u>Ier» »»- prilUt« hieltet, er»cl,Iu«»- uoä 8eb»t»->I»rbeu, »vnl« 8Ip,lr- »cl>»bl«o«i, »II« d»rb«lemi>el ». (.,», liurbeileu Mer tri. ..4 >5,1 ) -WorttL »artunK, MnizrLt 13 uni! K I»a»a,n»iv«too, „«»lelvn«-» Ilnnel, 8pttr«„, Iluiual- », ni uncl ullo I»nil»«»«tlinot8vi-4l ItlLvI. »»—» « LA 8 ^/,/6c?sc/EMo^sLFLsM^s-^//-/cXs. ,8 tin, Z ^tärelcun^mittoi tnr lieeralvalcüeonte-n »ml bilatarmo. 8 »A ^ c«r- I I Za-,« I»«; 8 ZI., mit LllüX-u 8 ZI. au I'I. -MV x " ^ ^ 8 1bam>,tcr >'»n-ull(It »rreli nu^rvlirts. " K Ir'tx!. Hot'llilutln'Iic, Hiei-ävn, 6-t'vl'^outiwr. /e/'§s/7e// cksse/E //s/'§e/s//-5//'F-. Sk ' ! ' '.- U'MjL > i Mff Hut'llptltlwlib', 1)l68ä6ll, ^ V»i»i88«>'Iv-M»is>ii5r»«'Hni'" Lv. 88 ^8 8^, ^SSiiirii'lLS. ^.KK8vvi'lL»iit' oiuvr r-ulio ZV««.'lL«ii8lt»i8«'> „Iitl 8Sv»'8L<'ii /„ 8>l88«»r^(NVÖ!littIicI» «rmilkul^lou 1'r<»!80tt. >11 r Tarife und Monopol des Telcarnvlie» und TclcplivnS. H»f,»iel>rich!eii. Biisiickaoicier, Ncinveiilmiiiie», Ter Iloimm der Polin, I » «IV» FtNtgt*. GcrichtSvertiaiidlniiaen. ToacSnrschichle, !r!icdeltase>-Cvnecrt, ..Kreiiii und Pletlii". Freitag, 8». Januar. PolMsch-S. Tie mit dem I. Jebmar i» Kraft tretende Erl»af>ignng der Gebühren für den deutschen Tclearanlinverkehr und die Frage eines Reichs-Telegraphen- und Telephon-Monopols, worüber dieser Tage dem Bundcsraih ein Geschenlwnrf zu- gegangc» ist, haben neuerdiiigs die Ausmerlsamkeit ans die Berwailuiig des Staatssekretärs im slieichsposlaint Herrn v Stephan gelenkt. Auch die vorgestrigen Ncichötagsvelhandluiigen drrhlen sich hauptsächlich uni Refvinilraaen auf dem Gebiete des ilelcgrapbcn- uud TelephonweseuS. Die grohcn bahnbrechcndcu Perdicustc des Herrn v. Stephan um die deutschen Bcrkehrs- Fnlcresscn werden sicherlich von allen Parteien gern anerkannt, inrd in weitesten Kreisen Deutschlands besteht gewiss der lebhafte Wunsch, daß der geniale Schöpfer des Weltpostvereins, welcher kürz lich seinen M. Geburtstag in jugendlicher Irische und Rüstigkeit leierte, noch lange an der Spitze unseres Post- nnd Tclegravben- ivcscns stehen möge. Aber dlc wohlverdiente Ailerkcnnnng der segensreichen reformatorischen Thätigkeit des Staatssekretärs des AcichSpostamts entbindet weder die Polksvertrctung noch die Presse von der Pflicht, auf gewisse Mängel hlnzuweisen, welche in seinem Aessort zu Tage treten. Bor Allem muh der Vorwurf erhoben werben, dass er überall den Gesichtspunkt zur Geltung zu bringen Nicht, möglichst viel Uebcrschiisse zu erzielen nnd sich in Folge dessen mit einer gewissen Hartnäckigkeit gegen Tarif-Herabsetzungen sträubt. Ter Standpunkt des rein fiskalischen Interesses sollte aber gerade für den Ghes der Neichspost- und Tclegraphen-Verwaltung am wenigsten mahgebend sein. Die stete Rücksichtnahme auf möglichst grvhe Einnahmen müßte bei ihm vielmehr jederzeit zurücklreten vor der obersten Ausgabe, in erster Linie de» Interessen und Bedürfnissen des Verkehrs zu dienen nnd die Gebühren möglichst weit hcrabzusetzeu. Herr v, Stephan hat zuweilen ein zu geringes Vertrauen, daß mit den Verlehrscrleichterungen und der Verbilligung der Tarife auch die Intensität des Verkehrs wächst und daß er dann die grösste» Eiu- iwlniicn und Ucberscbüssc erzielen wird, wenn er den Bedürfnissen des Publikums am willigsten und billigsten entgegenkommt. Ter Forderung einer Herabsetzung der Fernsprechgebühren z. B-, welche von satt allen Handelskammern erhoben worden ist und im Reichs tage vorgestern zur Sprache kam, könnte Herr v. Stephan wohl ciu'pccchcn. Es ist eben auch hier für ihn die fiskalische Rücksicht allein bestimmend. Wenn die Fernsprechgebühr von löO auf IM Pik. herabgesetzt würde, so rechnet er zwar ganz richtig heraus, daß da durch ein Ausfall von beinahe 3 Millionen Mark entstehen würde, übersieht aber, daß durch die Herabsetzung des jährlichen Abonnc. menlsprcises der Fernsprechverkehr einen weiteren großen Auf schwung nehmen und damit sich die Rentabilität der Fernsprech- Emnchtungen erhöhen würde. Auch ans dem sog. Garanticsvnds, welcher als Vorbedingung für die Anlegung neuer Telephonlinien gesocderl wird, sollte der Herr Staatssekretär nicht immer so hart näckig bestehe», »in so weniger, da er selbst zugegeben hat, daß die Poswerwaltung bisher noch niemals in die Luge gekommen ist, vast, der Anlage neuer Fcrnsprcch-Leitungcn auf den dafür gezeich neten Garanlicfonds zurückzugreifcn. Nicht ganz im Unrecht da gegen ist Herr v. Stephan mit seinen Einwendungen gegen die Verbilligung von Depeschengebühren, wenn er sagt, daß bereits jetzt bei den hohen Tarifsätzen vieles in die Welt hinaustelegraphirt wird, was wahrlich nicht des eleclrischen Funkens Werth ist. Die weitaus größere Hälfte der Depeschen der verschiedenen Telegraphen- ivlirecnls läßt ein verständiger Redakteur tn den Papierkarb wan dern. Denn waS hat eS z. B. für ein öffentliches Interesse, zu vernehmen, daß dieser oder jener Großwürdenträger hier oder dort glücklich angelangt und in deni oder jenem Hotel abgestlegen ist. Lder dient es etwa zur Förderung allgemeiner Bildung nnd des geistigen FortschiitteS unseres Volkes, wenn eS brühwarm die tele graphische Mittheilnng erhält: Wie wir auS zuverlässigster Quelle mähren, wird das Hvsdiner beim Fürste» L. nicht um 1, sondern erst um 2 Uhr beginnen. Telegramme dieser Sorte senden die Tele- graphenbureans täglich in die weite Welt hinaus- Vorgestern tclegra- phirte eine solcheDepeschenfabrik, daß in Rom ein betrunkener Tischler- geselle gegen ein österreichisches Wappen einen Stein geworfen habe, und früher wurde einmal ans telegraphischem Wege berichtet, daß zwei Schulmeister ans Warmbrnnn trotz des großen Schnees eine Tour aus die HcinrichSbaude gemacht hätten. In der That hat daher Herr v. Stephan ein Recht, zu behaupten, eS bestehe eine wahre Ueberschwemmung mit Telegrammen anstatt einer Tclegraphen-Dürre. Anlaß zu dem erwähnten Telegraphen- nnd Telephon-Monopol- Gesetzentwmf hat die Frage gegeben, ob dem Reiche allein das Recht zu Telegraphen- und Fernsprech-Leitungen zustehe. In einer Reihe von Prozessen, in denen cs sich um die grundsätzliche Frage bandelte, ob ein Reichsmonopol für den Telegraphen- und Fern- sprech-Betrieb bestehe, ist gegen die Postverwaltung, welche diese Frage bejahte, entschieden worden. Der genannte Gesetzentwurf schlägt nun vor. daß daS Recht, Telegraphen- und Fernsprech- Anlagen herzustellcn und in Betrieb zu nehmen, ausschließlich dem Reiche zustehen soll: ausgenommen hiervon sollen nur solche Lei tungen sein, welche ausschließlich dem inneren Dienste von LandeS- und Kommunalbehörden gewidmet sind, ferner Tclegraphen-Anlagen, welche von Transport-Anstalten aus ihren Linien ausschließlich zum Zweck« ihres Betriebes benutzt werden, und Telegraphrn-Anlagen, welche innerhalb der Grenzen eines Grundstückes oder mehrerer zu einem Betriebe vereinigter Grundstücke, von denen keines von dem ander« über 16 Kilometer entkernt ist. ausschließlich dem der B«. Nutzung des Grundstücks entsprechenden inucceu Verkehr dienen. Ressort. Er könne also darüber lciuc Auskunft gebe». Die Auch diese Anlagen aber sollen der Genehmigung des Reiches/^üncReleglaiume dcö Wolsibcheu BureauS Hä,leu nicht das Vac kii>t»'„seii imd ib>- R,'knall wir aniai- le>„,i,'nla' -„ikalmmiai, k.!„ ! recht der Ichuc-llereu Bcsvldcluug. — Abg. Dr.k>oau»nacher'ua«.-lib.- vcviincu unv m ^ctuev w l cnier Eontcow .iiiterwmstu sei», .„„„sinkst das Verlange» nach Vorlegung des Beitrags. Wenn Ta sowohl von -Ltaatorechlolehreru wie auch von Gerichten daö ,st,„ Abg. Volllast, gemeint habe, die Glanzzeit des Geucraloosl- nuSschließlichc Recht der NeichSvcnvalluug zur Einrichtung und Meisters liege >n der Vergangenheit, so könne er Dem gerade aus zum Betriebe von Telegraphen- und insbesondere Fcristvrcch- Grund des vorliegenden Etal-s »ich! zustimmc». Eine Herabsetzung m s.»I-r,».^>,„..l der .-->eu»ng'S>rnc>zranii»gebiihrcil wurde erneu Eiiiuahine-Auölall Anlagen bcs n lcu wrrd. so m ,s e- a^c>nc Ro hweudigke, bczc.chnet h,pa». Ties lasse sich bei der gegen- werden, daß hier eine gesetzliche Regelung baldigst eiulritl. Und wärstgeu Finanzlage nicht rcchlscrligc». - Abg. Singer ' So; > da fragt eS sich mm zunächst, ob der Vorschlag der Neichsregierung verlangt gleichfalls Klarstellung des Verhällnilses .zum Wolsjbcheu den össeiillickicn Jiilcrcsseu c»,spricht. Es ist aber wohl zweifellos,! Aurea». Wa, die Elnrcihnug eine» große» Anzahl bei der Post- vns- lei.ilkllitii.mai, wia Via 'sa,a>i,'»„k,ia üa>' ^„s»laM-Na,>gal'i v"H'RMug brnchastlgler Arbeiter IN die Kategorie der Beamten raß Einuchluligen wie die -e cgrcstmc und der <zcrn prcct> Bc ucr ^ bcn.rnw, so bandele cs sich nicht um eine seile Anstellung Vieler ihrer ganzen Natur und Entwickeln»» nach einer EmhcitiiclikeM 2c„,i-, Dieselbe» seien viel,»ehr nur Bcamle aus Widecras gewor- uud Ecntraliiation bedürfe», wie sie nur der monopolisirie Staats-! den, um jeden Augenblick entlassen zu werden. Sie verlören ihre betrieb durchführen kann. Eine Zersplitterung in verschiedene Unter-! VersichermigSnulprüchc, vhue ein sicheres PciisiouSrecht zu erhallen, uchmunge,, in staatliche und private, welche mit cinaMcc koukumrcu > Pe,sti",,sr^ le'beusl^ wurden, könnte gerade auf diesem Gebiete nur Schwierigtcitcu „„Mliängig. - Aba. Zimmcrmaim (Antis.j ist erfreut, daß sicl, und Weitläufigkeiten zur Folge haben und würde die Durchführung! Richter nuch einmal gegen die Börse wende. Er befürwortet segensreicher Berkchrserlcichtcrungcn im Interesse der Allgemeinheit Gchaltsausbesscruug der unteren Postbeamten nach Altersklasse» / > , fast unmöglich machen. Es muß also der Regierung zugcstüumt werden, wenn sie das Regal des Reiches bezüglich des Telegraphen- und Fcrnsvrcch-BctrlebeS verlangt. Nothweudig würde cs aber auch sein, wenn zugleich mit dem neuen Gesetzentwürfe ein dem Neichsposlgcsetze entsprechendes materielles Reichstelcgrnvhen- nnd Telephon-Gesetz erlassen wurde. Während jede Pvst-Tarif-Acndernna nur ans gesetzmäßigem Weg erfolgen kan», ist die ganze Tnrifirnng stn Telegraphen- und Teicphonwesen vollständig dem Ermessen der Verwaltung anheimgestcllt. Die gelammte Telegraphie und Tclc-- phonie bewegt sich ganz und gar im Rohmen adminislraiiver und regleinentarischer Festsetzungen. Für die Telegraphen- und Jeru- svrech-Vcrwaltung besteht bisher eben lein Gesetz, in welchem ihre öffentlichen und privalrcchilichen Verpstichttmgen festgelcgt werden. Wenn uiso das verlangte Monopol bewilligt wird, so sollte zugleich durch entsprechende Erweiterung des vorliegenden Gesetzentwurfes die rcichsgesetzlicbe Regelung des gcsamnitcn Telegraphen- und Fernsprcch Rechtes crsolgen und damit die Gewähr gegeben werden, daß das dem Reiche ziiznwrcchcnde Monopol auch in einer der allgemeinen Wohlfahrt dienenden Weste zur Dnrchiührnng kommt. und Abkürzung der Arbeitszeit. Nom Postdienst am Sonntag Nachmittag hätten nur die Inden Vorthcil. Ein Postbeamter sei strafversetzt worden, ohne gehört zu werden, weil thn ein Jude als Antisemit denunzilt Halle. Es sei traurig im Denstchen Reich be stellt, wenn irgend eine Ve>waltnng sich nach jüdischen Winken zu richten habe. — Abg. Fnnck streif.) befürwortet allgemeine Er mäßigung der Tclegranimgebübicii. — Abg. Heine «Soz.) findet die Nachnalimcgebübrcn und die Gebübren für den ZeitungSver- Iricb zu doch. — Abg. Occhelhänscr empfiehlt Enichtana von Post- ipurtässcn. — Staatssekretär v. Stephan erklärt, daß die verbün deten Ncgicrunucn die Einbringung einer Postiparkassen-Borlage nicht beabsichtigten. Die Post lei übrigens durch die neue Gesetz gebung schwer belastet. Morr könne ihr jetzt nicht neue Arbeiten auserlegen. — Abg. Richter: Eine nochmalige Einbringung der Pvsstvackasseir-Vorlage winde keine besseren Estolge haben, als früher, daS Ausweichen des Staatssekretärs gegenüber dem Antrag ans Vorlegung des Wolsf'ichcn Vertrages lasse vermuthc», daß hinter diesem Vertrag nock ganz andere Dinge stecke». — Abg. Ackermann (kons.) erklärt sich gleichfalls gegen eine nochmalige Einbringung der Poslwarkasscn-Voilage, wenigstens zur Zeit — Abg. v. Vollmar (Svz.) tritt im Gegensatz zu Singer für Ermäßig ung der Zettniigslelealanimgebübren ein. — Abg. Graf Ballestrcm t, daß leine Partei gegen rri 'S tEenir.) erklärt, gegen die Postsparkassen sei. — Abg. Harlmann beantragt Verweisung des Antrags Richter n» die Blldget-Kominüsio». — Abg. Richter: Das würde nur eine Ver- Fen»sck>rcili- und Ferusprech-Ltrichte vom 2l) Januar. Berlin. Reichstag. Tie Bcratknrng des Etats der Post- und Telcgraphcn-Verirattnng wird iorlgesctzt. Abg. v. Münch (Wild-Tem.) tadelt den Ton. in dem Staatssekretär v Stephan die Forderung der Herabsetzung der ZeilungSlelegrammgebnhrcn bc- bandelt habe, und beschwert sich serncr über den Wegfall der Nach nahme bei Kreuzbändern, sowie über die Landbriefvesorderilna. — Direktor im Reich-Postamt Fischer: Der Wegfall der Nachnahme bei Kreuzbändern ici durch Unzuträglichlcitcn veranlaßt. — Abg. Graf Vehr (Reichsp.) kann ein Bedürfnis; für eine einseitige Herabsetzung der Gebühren der Zcstungstelegramme nudt anerkennen. Mit dem selben Rechte könnte man ein solches Bedürfnis; für andere Institute konstatiren. Er bitte ferner »m Herbeiführung eines Ausgleichs zwischen Stadt und Land hinslchilich der Telegramnibcslellung: dieselbe erfolge in den Städlcn unentgeltlich, ans dem Lande gegen eine lwhc Gebühr, die meist die Emvsänger tragen müßten. — Staatssekretär Tr. v. Stephan erkennt diesen llebclstand an. Die Verwaltung schenke demselben fortgesetzt Aufmerkiainkeit und llrr.be Abhilfe an. — Abg. Tr. Hartmann strms ) dankt für diese Erklärung. Hinsichtlich der Herabsetzung der Fernsprechgebühren sei erst die weitere Entwickelung des FernsvrechverkehlS nbznwmten. Für ei„c ^. -l.Vamriiiia-misioiw nrrschUldc-, 'li-i verabietznng der Zcitiinaslklegrainnigeblihren sehe er ebenfalls kein » Bedursiuß. Ter Bo»w»n. dag die Presse gegenüber der J»valid>- tätS- und Altersversicherung nicht ihre volle Schuldigkeit geihaii. iei für eine große Anzahl Blätter zutreffend. Es hätte daraus hrn- gewiesen werben müssen, daß eS sich bei diesem Gesetz im Wcicnt- lichen um die Iiivalideii-Versicherung. nicht nur die Altersversirher- nng handle. Man habe sich über den Ton des StaatSsekwtärß beklagt. Aktcndiist dringe allerdings nicht ans diesem Ton. aber der Reichstag höre gar kcnie Rede an, die nur irgendwie nach Akten dufte. Tie Verdienste Stcphan's seien in der Presse mehr fach bemängelt worden. Hoficnllich bleibe dieser Monn »ns und der ganzen Erde noch lange erhalten (Beifall). — Abg. Bvllralh streis.) weist den Versuch zurück, der Presse Ratbschlägc zu ertheilen. ES entspreche das nicht der Würde der Presse. Ter Vorredner habe Unkcnntniß der Verhältnisse der Presse bekundet. Der Staats sekretär habe eine Ccnsm aus den Zcitniigsdcpcsche» berührt. Aber was für Nachrichten depeschire erst das olfiziöse Wolssüche Bureau hinaus ik Wo sich Gras Herbert Bismarck gerade befindet, daß irgend ein Lokal-Eomilcc IstOi Mk. zum Bismarck-Denkmal eingesandt habe u. bergt, mehr. Uebrigcns höre er von wohlunter richteter Seile, daß ein Vertrag mit dem Wolfs-Bureau gar nicht exislire. Alan lege den Beitrag dem Reichstag zur Kenntnißnahme vor. Der Gencralpaslineistcr sei heute nicht incbr Derjenige, der er früher war. Er lasse sich jetzt zu sehr von fiskalische» Rücksichten leiten — Abg. Richter: Wie m dem Falle des Lucins'schei, Stempel-Erlasses, io handele es sich nnch hier um ein Privileg, da» dem Wolss'schen Bureau emgerännit sei. Dieses Bureau lei eine Erwerbsgesellschatt, und daS ihm zu Thcil gewordene Privileg komme in erster Linie Börscn-Jnicresscn zn Gute. Es lasse eine Konkurrenz gegen daS Wolff'jche Bureau nicht aiifkomme» und setze so dasselbe in die Lage, von den Zeitungen exorbitante Preise zn for dern und dieselben in chicanöser Weise zu behandeln. Der Leiter des Wolss'schen Bureaus unterstehe in gewissem Maße dem Einfluß der Regierung, gleichzeitig aber auch dem Einfluß gewisser Börsenkrcisc. Ticie Verquickung des offiriöleii Bureaus mit der Vörie sei unheil voll. Das Bliican sei sinher dazu benützt worden, die össeniliche Meinung zn fälschen. Dieser Unfug sei jetzt beschränkt worden. Herr v. Stephan habe getagt, für sein Ressort sei e« zuweilen von Nutzen, Nachrichten durch das Bureau zu verbreiten. Er könne sich nicht denke», waS da« für Nachrichten sein sollten. Er erinnere sich allerdings, daß daS^ Bureau einmal die Meldung telegraphstch habe einen Auerhahn geschossen. verbreitete, Herr v. Stephan dem Woiff-Bureau eingeräinnie . , «narr Zwei Stunden Borsprung. (Heiterkeit.) Richter be- Diese Nachricht erhielt durch Privilegium »«et Stunden , .. . aniragt schließlich Vmlegnng deS Vertrags mit dem Wolff'schen Bureau an den Reichstag. — Staatssekretär V. Stephan: Die Beziehungen deS Wolfs'schrn Bureau- gehörte» nicht zu seinem üüvus abgelehnt. schlcppnng sein. — Der Anima Richter wird anczenommc» nnd darauf das Ordinarinm des Post-EtnlS genehmigt. — Weiter- beralhiing morgen. Berlin. Das Abgeordnetenhaus bcrieth die Vorlage über die Vereinigung Helgolands mit Preußen. Abg. Pciers-Kicl liiat.'lib.i sprach seine Gemigihunng über die Erwerbung Helgo lands aus nnd cmvfahl Vorsicht bei der Auswahl der Lcrwaltniigs- becniilcii, damit die Helgoländer nicht gegen das brireankratiiche Regiment eingenommen würden, sowie Forderung der VcrtchrS- verbindnngcn nnd der Fischerei aus Helgoland. Abg. Dr. Arendt (frcikons.) fand den für Helgoland gewährlen Preis zu theuer. Herr Richter sei zwar über das Geschäft erfreut gewesen: aber da falle ihm das Wort BiSmarck's ein. daß eS ihm immer im Interesse der öffentlichen Wohlfahrt bedenklich gewesen sei, wenn er sich einmal mit Herrn Richter bei einem Pnnkte begegnete. Die ictzige Negierung scheine diese Bedenken nicht zn haben. Richter habe aber auch gesagt, hoffentlich werde sich noch ein Inselchen gleicher Art finden, gegen das wir unseren Kolonialbesitz loSwcrden töniicn. Diese» Hohn weste er (Redner) hiermit zurück. In der Kvlviiial- volilik seien große Fehler gemacht worden, so hinsichtlich der Ab grenzung Kameruns und hinsichtlich der Inseln Patta nnd Manda. l Er sei der Ueberzengung, daß auch der Aufstand in Ostairika durch die Ncgiernngsornaiie verschuldet sei. Wenn diele Fehler auch noch unter die Amtszeit BiSmarck's fielen, so sei er doch weit ent fernt, diesem großen Staatsmann den schuldigen Tank zu versagen »nv sich der im Gange befindlichen Bismarck-Hetze anznschließcn. die ein Ausfluß schweren Undanks sei. (Beifall rechts.) Er möchte wünschen, daß an Stelle des alten Bismarck ei» iniiger Staats mann von gleicher Kraft elntrete. (Bewegung, Gelächter.) Eine starke Regierung sei heute nvthiger als je. Die jetzige Regierung scheine nicht die nöthige Energie und Entschlossenheit an den Tag zu legen : er rrste ihr zu: „Landgraf, werde hart!" — Minister deo Innern Herrsnrth: Aus die Anssührung des Vorredners gehe er nicht ei», da dieselbe», wie Dr. Arendt selbst gesagt, eigcntuch vor den Reichstag gehörten. Der höchste Ruhm sr. Mai. oeö Kaisers sei cs m. daß er im vollen Frieden ein Mehrer des Reichs geworden und daß der Aar der Hohcnzollcrn unter ihm den Flug vom Fels zum Meer gemacht. (Lebhafter Beifall.) — Ein Anirag Ritter, auf Helgoland ein eigenes Amtsgericht zu errichten, während die Insel nach der Vorlage dem AintSgeri.ht Altona zugctheilt werden soll, wurde abgelebtst und daraus die Vorlage unverändert in l. nnd 2. Lesung angenommen. Berlin. Am hiesigen Hose wurde heute der Gebmtstag des vierten Kaiservrinzen August Wilhelm begangen. — Der Kaiser von Oesterreich hat als Pathe des Kasterprmzc» Joachim der Kaisen» durch den Erzherzog Engen einen prachtvollen Schmuck als Tansgescbcnk überreichen lasse». — Der GencralslabSchef Gras Waldence übernimmt nach der „Norddeutschen" als Nachfolger des Generals v. Lc-zczhnski das Kommando des 9. Armeekorps. — Tic Nachricht von der Einleitung eines Dlszioliiiarverfahrens gegen einen Beamten des Eivilkabincts wegen Indiskretionen (gewisse sensationelle Mitlheilungeii der „Saale-Ztg.") erweist sich als erfunden. — Der Bundesrath stimmte heute dem internationalen Uebercinkommen betreffend den Eiseubahnsrcichtverkekr zn. — Der Dnnziger Magistrat präsentiric den Bürgermeister Dr. Bmimbacti, den bekannten freisinnigen Abgeordneten, als Vertreter Danzigs im Herrenhaus?. — Die Ziickerstencr-Kommission des Reichstages hat die Zuckerstciier-Vorlagc in 2. Lesung abgelehnl. — Dem Reichstage soll ein Nachtrags-Etat: 30,MO Mk. für Errichtung einer ständigen Vertretung in Luxemburg, zngehen. — Beim säch sischen Gesandte» Grasen Hohcnthal findet heute rin Ballfcst statt — Genermalmajor Hencke, Inspektor der Gcwchlscibrikc», «hielt daS Komthurkreuz I. Kl. des Sachs. Albrechtsordcns. — .Hofprediger a. D. Stöcker dementirt, daß er zum Pfarrer a» der biefiacn Matthäuskirche berufen sei. — Die Nachricht, daß Dr. PeterS de» neuen Gouverneur für Ostairika, Frhrn. v Sode», als Stellver treter begleiten werde, findet hier keinen Glauben — Die Volks- schul-Kommstsion des Abgeordnetenhauses hat die Novelle zur I-sr ' Die Freisinnigen be s 2 - « 77 ; W -'.'M rE ^^ .",' - FF i -'s ' (Li- '-M -: r . >, -- t ''s , . ' - I.' r' c-M- - ^ - b ^ . ' - . - ' stb cl , F : i. . - >». - . c'9. Freisinnigen beantragen im Landtage
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