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Dresdner Nachrichten : 13.02.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189102131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-02
- Tag1891-02-13
- Monat1891-02
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.02.1891
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r>st,dl«tt für Politik. Untertan»»,, Leickiitt»c>err«tr, Birlenderiltl. kremdenlitl«. «tUäitaedüdr vterleiiäkrllL R 2,«a. »> die Pol, M. 2.75. A»na»me ickundiaunaen Malnenftr. asv S-S. ' di» 12 Udr In »jeiilmdt: »taae» ä-l« omiiaat tz; Kloster,. «, nur >>s, Udr Die tlvulizae «uqemdr «Litdeiil ib l« oder nach yclnaar» 20 Mi. Iiilerüi Lttich ,tL,i„kiandt» zr-'lle 40 l)l, nntll„dla,„„en ans der Privat- eiie F!" » Pja " iir hie ndchma,lae ltme Buralaialt ,iae Aulnaliine der - nichl,e,cden anitroae,e,e»> Bniiinanen Nteiaen warbaei vorkerdezadlan -der Pohtimalii»»,. ^ »ür Nulloade einnelaiidier Hckmtt». Nucke keine Berdindlickikeil. t iltlkündiannaen neduie» iämmtliche' «unba»' velinilletunLStteiten an. Sernwrechlle vreLIiellr Nr. U. 36. Jahrgang, «ufi. 52,000 Stück. Vata-KI»l>t»ilr».!l euo v»»u»r» 0»»» t-4- tta»«t,».e<>« »u..ri>,»i» »Iede,»„, »»»aokm.oa »>>,»». »odt»»chm»«d.a<I.» Idtttdemlttel, »türl aiodt »>« 8»nn», r»m»rtiick» aa» ckr»«rr.<ch»r« >tock» ck>« >-e4»nno», »onckseu --«->> «,!>>>,» »nck ,»»0 IIa,«e ,«dr»acdt Monlsn teiA-ottt-v k tcktr. l, I.kv, 2.5V ra -Ion »poided.». u.» .oeUurx» 6«n eodteu von I. Itet»«. Nre»a»u. Dresden, 1891. ßSllML Kv88vl, ?kLLN8ll, voviMLl- VLLxgll «tc. etc. etc. smpkvklt dillixst ?r!sär!eL Lots liKlr-drlelleintru»» SV unü Sl. v»ot»oor»trssde 28. - ''' H . f-», itT» kliiZeck. kriiiiliim lii-eüllkii-lliuie« vmpttoklt «ota» guranttrt daltdareo oack rolabotimoolroucko» Iwc! I^IrT»--<»I»<;i»t»t«sL s. Linons Vsrlcauksktailon: LwNlitr.47, LolollZvIstr 8. Trowpstvrili. 7. Vrmlllorsir.-Iso«8.7. Vvlopl»«»« !Pn. ININ». ——WMMM 8««««»». «e« ««««« ! ««««« «««««« L^LSscksEL s t-c/o//lSLii^/ö^st/L-^//7/c^o. ^ ktärclcunxsmittol für liecouvaleseonton naci Lintarmv. lt" I k'Iu^oli« 3 HI., mit LI««» 3 HI. SV II. H krompter Versanät naeb auswärts. Itxi. Hvtirpotlielio, vlkSiien, Oeoixontkor. I^NMM',8 ULrls^Läsr Ori§iuLl-'WLSssr-«ml ^Läslr^isdLclr, liiiiiiff-lvliviin'rii'?b. ^ ^ ^ daltkar un<i 8tot3 tnsel, 8oiim6«.'Il"»6. vogtos OiLtgobLik irvi ullon Ki-imklimtou. Veisancit ulroli ltlion Oit^u. Nv1itl.IiIIiHDl » fll r Ocsterrcich und Nuklnnd, Neues italienisches Ministerium. Lwinackiichten. Berweriliiinq des StttcheukekrichtS, Bor süufzia ''d * * 7»°». Jatuen. Gelichisveriinudluunen. Tnqcsacschichte Aschermittwoch Coucert. Knl. Schouspiel. Freitag, 1:Z. Februar. Politisches. Der Besuch dcS Ercher;ogö Franz Ferdinand von Oesterreich am St. Petersburger Hose ist ganz im Nahmen der herkömmlichen lMschcn Ceremomcn und Festlichkeiten verlaufen. Dle Verleihun gen von Orden und Regimentern, welche sich als HöflichkeltSbewelse an fast alle hervorragenden Fiirstenbesuche zu knüvseu vflegen und auch diesmal nicht ausgebliebe» sind, können als blose Zormnlitiiten niemals eine shmptomatische Bedeutung haben. Von politischem Interesse dagegen sind die Kommentare, welche die Presse der bei der Bestichsreise znnllchst betheiligteu Länder, die österreichische und die russische, zu dem Aufenthalt des Erzheriogs am Zurcnhose liefern. Die deutsch-österreichischen Bllitter betonen zunächst über« elnstlmmend, dab der Neile des zukünftigen Thronfolgers an sich eine politische Tragweite nicht beizumesfen sei. Der Besuch des Ercherwgs sei eine Erwiederung deS Besuches, welchen im vorigen Herbste der Zarewitsch dem Kaiser Franz Joseph abgeltattet batte. Zugleich vereinige sich damit die Absicht deS Erzherzogs, sich per« sönlich am Hofe des Zaren einzufuhren, welche beceits vor dem Besuche des Zarewitsch bestanden habe. Der jugendliche Prinz, wird feiner hcrvorgehoben. könne mit einer politischen Mission nicht beiraut lein, weil derselbe, da er sich bisher von allen politischen Fragen noch ferngehallcn habe, gar nicht die geeignete Persönlich keit iel, um als Träger geheimer diplomatischer Aufträge dienen zu können. Trotz dieser Erkläiungsaründe der Nelse als eine- blolcn Höflichkeitsaktes und gänzlich unpolitischen Ereignisses können dieselben Zeitungen aber nicht oft genug wiederhole», daß Ocster- reich-Uiigarn den lebhaften Wunsch habe, möglichst freundickaftliche Beziehungen zu Nnkland hergcstellt zu sehen, und es wird die Hoffnung ausgesprochen, das; der Besuch des Erzherzogs Franz Jcrdlnand in Petersburg eine wesentliche Besserung in dem poli tischen Verhältnisse zu Nujzlaud herbeisühren werde. Die Stärke dieser Wünsche und Hosfuungen beeinträchtigt ein wenig die gleich- zeilige Versicherung, dab der Dreibund nach wie voralsderGruud- uiid Eckstein des gegenwärtige» europäischen Staatensystcin» zu betrachten sei. daß von einer Sprengung desselben niemals die Nede sein könne, sondern dah vielmehr der lies innerliche Gegensatz zwischen beiden Staaten unüberbrückbar sei. Dieser Gegensatz trete vor Allem in der auswärtigen Politik Ocstcrreich-Uugains und Vereinsamung Teuischlnnos, sehen sie der Verwirklichung nahe gerückt. Nach dem Sturze Crispi'S. meinen sie, werde cs der srauzösischcu Diplomatie gelingen, Italien vom Dreibünde loszurcisicn und' ringe» dieses Gesetzes auch an Sonn und Festtagen vorgcnoiumen weiden ducken, fallen unter diese Beslimmiwgcn nicht. — Abg. Oriercr lEeutc.) beantragt zu setzen: Arbeiten, welche nach der < c - . »-r ! Natur des Gewerbebctrieves einen Aufschub oder eine Unlerbicchung Oesterreich habe za bereits angcfangen, sich »uf eigene Fuszc zu s.igxn uwcr varstebeuve Bestimmung nicht. — stellen. Und dem so allein gelassenen Deutschland stellen sie kein Abg. Stumm lNeich?v.) befürwortet die Komruissioussassung. welche sieundliches Proguostiko», da die dortige innere Lage auch die d"6 Ergebnch eines Kompromisses, sei. — Abg. Krause ssreis.i er- i^.7kt"b? "«Ken schwächen müsse Alle selbstständige.. Eharakiere,M'ugnisse Unw.!me'!'da7 üchdkrau^'er Le! we'^ bemerkt der »Grashdanln , verschwanden von der Bi>dslache, nur Der Antrag Orterer würde nur eine wcile>e Komplikation klingen, noch die Philister des liberalen Lagers und Männer biegsamer Art i - Ab». Tr. Hartman» (koui.i wendet sich glcichsalls gegen den könne Kaiser Wilhelm am StaatSrudcr gebrauchen. Das ösfent-! Anlrag Lrlerer, der nur auf dem Pnpier, nie abei in der Präzis liche und parlanieutarische Leben komme in Deutschland aus dem Zustande des Schwankens und der Aufregung nicht heraus. Bald, so prophezeit das russische Blatt i» siegestrunkener Schadenfreude, werde auch dem hochbctagten Cavrivi die Regierung zu schwer werden. — So schwer es dem deutschen Patrioten wird, die Haltung unserer Neichsregierung in allen Stücken zu billigen, im Ausland soll man sich doch um Himmels willen nicht darüber täuschen, welch' mächtigen Rückhalt dar Deutsche Reich in seiner Einigkeit bat, wenn es gilt, nationale Interessen in der Stunde höchster Gefahr dem Auslande gegenüber zu vertreten. Den Her.en an der Newa könnte es tonst einmal leicht so ergeben, wie den Politikern an der Seine vor 20 Jahren, die auch von dem wirklichen einigen Zuiammenstehen aller deutschen Stänime sich kein Bild machen wollten. Die Zusammensetzung und auch das Programm des neugebil- dcten italienischen Mtnistcriums berechtigt nicht gerade dazu, dem selben eine lange Lebensdauer zuzusprechen. Crisvi bat dieselbe aus 2 oder 3 Monate berechnet. Wer weih, ob das buntscheckig zusam mengewürfelte Kabinct nicht schon vorher zusammenbricht. Ter Ministerpräsident und Leiter des Auswärtigen, Nudini, gehört der Rechten an, Nicokera, der neue Minister des Innern, ein ehemali ger Republikaner, der üutzerstc» Linken. Derselbe grundsätzliche Gegensatz, der zwischen der Rechten und der Linken der italienischen Dcpulirtcnkammcr besteht, wiederholt sich bei dem nächsten Mini sleipaare, Luzzati und Branca. Jener, der Schatzminister, ln dem zum ersten Male ei» Israelit ein italienisches Miuislcrporteseuillc erhält, vertritt wie Nudini die alte Rechte, während der ArbeitS- iiiiuister Branca iu den Reihen der oppositionellen Linken saß und w -- . ^ r < >>n vorigen Jahre vergeblich eine Vereinigung der südläiidiicben Russlands zu -sage: wahrend Oesterreich-Ungarn die freie und i niit den obcritalicniichen Gegnern Eü-pi's erstrebt Hane. Anger noch der neue UnicirichiSmiuisicr Villiri selbstständige Entwickelung der Ballanslnntcn verlange und fördere und keiner Macht daS Recht zuerkcune, über dieselbe» eine Vor mundschaft auSzuüben, beanspruche Nutzland die Vorherrschnst auf dem Balkan und stiebe dahin, seine» Eiusluk dort zu dem allein maßgebenden zu machen. Au! russilchcr Seile scheinen diese Gegensätze nicht als unversöhnlich angesehen zu werden. Spricht man doch von gegenseitigen Kompensationen zur Hinweg- räuinung der vorhandenen Differenzen. Als eine solche hebt man z. B. hervor, daß Rußland den Oesterreichern dieErlaubniß crlhei- lcn könne, die beiden okkupirten Provinzen Bosnien und Herzego wina vollständig dem eigkncn StaatSlöiper einzuverlciben.' Es ist selbstverständlich, daß als Aeguivalent hierfür die Russe» eine ent gegenkommende Haltung deS Wiener Kabincls in der Orientpolillk verlangen würde». Laß sich fenicr die russischen Wünsche mit denen der Ezechen begegnen, ist bezeichnend. Ein czrchiiches Blatt be nutzt die Gelegenheit der Nordreise des Erzherzogs Franz Ferdinand, um in warmen Morten die Borthcile einer Annäherung Oester reichs an Rußland zu preisen, den» Deutschland nütze die Habs- burg'sche Monarchie nur in seinem eigenen Interesse aus. Und russische Organ« knüpfen an dir in wärmsten Tönen gehaltene Be grüßung des hohen GasteS die Erwartung, daß da- Donaurcich sich endlich wieder von der Tripelallianz abwenden und sein Heil in neuem innigen Anschluß an das Reich des Zaren suchen werde. Es wich dabei an die alte Waffenbrüderschaft zwischen beiden Staaten erliinert, welche den Oesterreichern stets zu großem Vor- theile gereicht habe. Diese Erinnerungen sollen die Wiener Hof burg überzeugen, daß sie sich weit besser und freier gefühlt hätte in der ruhinieichen Zeit der Veibindung mit Rußland, wo sie unbeschränkte Herrin in Mitteleuropa gewesen wäre, als jetzt, wo die pieußischen Staatsmänner nur darnach strebten, Oesterreich in Bezug auf Teutichland in eine Stellung hineinzudrängen, in der sich Bayern, Sachsen und Württemberg bereits befänden. Daß auch dem russischen Hofe die erneute Annäherung an Oesterreich- Ungarn und damit eine größere Jsoliiung Teuischlands als crslrcbenswerlhcs Ziel erscheint, darauf deutet die »ngemein glän zende und herzliche Ausnahme, welche der österreichische Thronfolger am User der Newa seitens des Zaren gefunden hat. Schon darin, daß der Zarewitsch im letzte» Herbst dem Kaiser Franz Joseph einen Besuch abstattete, ließ sich ein beachtcnswcrlbrs Sumvlom erkennen. Der Zarewitsch befand sich damals aus der Neste nach Triest, von wo ihn ein russisches Geschwader nach der Levante bringen sollte. Und wenn er bei seiner Durchreise durch Wien anch nur 24 Stunden als Gast in der Hofburg weilte, so stand dieser Besuch doch in einem auffälligen Kontraste zu einer Thatiache, weiche sich noch zu Lebzeiten deS greisen KaiierS Wilhelm ercignele. Al» der Zaiewilsch vor S Jahren von dem Stuitgarler Königsjubiiäum heimlehrte, passirte er Berlin, ohne dem Berliner Hose einen Höflichkeitsbesuch zu erweisen. Er verweilte wie ein gewöhnlicher Reisender zwei Stunden aus dem Bahnhöfe und fuhr dann mtt dem nächsten Eilzuge in seine Heimath. DirseS verschiedenartige Verhalten beweist recht schlagend, wie entgegengesetzt die Stimmung deS Zaren Berlin und Wien gegenüber sein muß. Den Russen erscheint gegenwärtig die Zukunft in rosigstem Mstgu Herzenswunsch, die völlige de» Genannte» verdient Erwähnung, der -war ein hervorragender Gelehrter ist, aber gerade als solcher schwerlich den an ihn zu stellenden Anfordeiungen aewach- lcn sein dürfte. Zom Finanziiunlster Hai man einen Professor des Mailänder Polytechnikums ernannt, Colomvo mit Namen, und zum Iustizinuiistcr einen Herrn, der sich me in seinem Leben mit der Insu, befaßt bat. Um io unbcsangcner werden vielleicht diese der Löiung ihrer Aufgaben gegenüber treten. Auch die Letztgenannten gekörten verschiedenen Parlemchliingen an. Colombo z. B. dein rechte» Crnirnm, Villari der Rechten. In Fragen der auswärtigen Polllik scvcint wenig Ucbcreinslimmung zu hcrckche». Der Ches des Ministeriums, Nudini. wird als ein überzeugter Anhänger des Dreibundes gerühmt, während Luzzati kein Fieuud der Drilliche» geununt werden kalin, Nikolera aber ausgeivrocheuermaben zu Frank reich hinnriat. Nikotera, neben Nudini der belvoiragendslk der Mit glieder deS Ministeriums, wird übeihaupl wohl Dcrienige sein, der dasselbe zu Falle bringen wird. Nikolera. ein starrer, reizbarer und unnmgänglicher Charakter, besitzt in de> Kammer ein kaum nenneus- wcrlhes Gesvlge von einigen wenigen starren und unversöhnlichen AnticriSvianern; von ivm ist kaum anzuuebmen. daß er sich mit seinen Eollegen von der Rechten dauernd wird verständigen und vertragen können. Der wchtiaste Vunki des Programmes ist d>e wirihschastiich-sinanziellc Frage. Um die Herstellung des Gleich gewichtes der Finanzen wird sich zunächst Alles drehen und es wird die Aufgabe des neuen Kabinets sein, dieselbe obne neue Steuern und Auslagen, denen alle Parteien abgeneigt sind, zu ermöglichen. DaS wäre aber nur erreichbar durch die möglichste Euilchränkung in allen Berwaitunaszweigen. Auch da» Kriegsbudgel wird ohne ganz erhebliche Abstriche nichl duicdaebrachi werden können. Das be deutet jedoch eine erhebliche Schwächung der nationalen Wehrkraft Italiens und eine Vermindeiuna der militärischen Stärke des Drei bundes. Hierin also läge in erster Linie das Unerfreuliche, welches der Sturz CriSpi's als erste Folge mit sich führte, so c,sreulich auch andererseits dle Versicherung der Fortsetzung und Erhaltung der bisherigen Friedenspolitik klingt» mag. welche das an die auswär- tlgcn Mächte gesandte Nilndsibicibcn Rudinl's enthält. Auffällig allerdings ist es. daß in diesem Rundschreiben des Dreibundes mit keinem Worte Erwähnung gclha» wird. Arrnschretb- und Aerusvrkch-vkrtLte vom 12 Februar. Berlin. Reichstag. Vor Einlritt in die Tagesordnung theiit Dr. Mchnert eine Erklärung des Frhr». v. Fricien mit, welche die Behauptung Bebel'« zuiüclweist, der Vater des Frhrn. v. Friesen sei im Mai >807 in Bedel's Werkstatt zu Leipzig ge kommen und habe diesen zu seiner Jungfernrede im Norddeutschen Reichstag grgen den Rvrddcnlschcn Bund beglückwünscht. Jrbr. v. Friesen erklärt, sein Vater b»be damals Bebel nicht gekannt und nie geieben: er sii 1867 überhaupt nicht nach Leipzig gekommen. Bebel hält dem gegtnüver seine Behauptung voll und ganz aufrecht. Da seine Werkstatt zu klein gcwc'en, so sei er mit Frhr. v. Fricieii'S Vater aus den Hof hinausgelreien. wo der Freiherr die fraglichen Aeußirungen aech >n. Der Vorfall sei übrigens wiederholt, ohne lein Znlhnn, in der Wahlbcwcguiia, namentlich von naiioogllive- raler Seite, anae'ührt wo,dc». Frhr. v. Friesen hahe übrigmS von der Tdastache dem Rechtsanwalt Olto Fceitag in Leipzig lelvst Kennlniß gegeben. Dann wird in die 2. Belaihniig der Novelle zur Gewerbeordnung (Aibeiterschntz) rlngetrete». — Aba, Hizze (Eentr.) konslatirt, daß der Eiilivnrf in der vorliegenden Fass„ng von der Kviiiniissiv» gegen 2 Stimmen angenommen >ei und dag die beiden Mitglieder, welche dagegen stimmten, prinzipiell eben falls ans dem Boden der Vorlage stünden, daß ihnen dieselbe aber nicht weit genug gehr. Lette» sei ein Gen tz von solcher Bedeutung beratbcn worden, welches sich so wie dieses der Zustimmung aller Parteien erfreute, ß lOlla bestimmt in der Kommistionssasjung: An Sonn- und Festtage» könne» die Gewerbireibenden die Arbeiter zur Arbeit uicht vervfiichtrn. Scheiten, welche Privaldozent Dr. jur. Herzog hat sich heute den Aibeilcrn mehr gewähre, — Abg, Bebel konstatirt, daß seine Partei auch der Trnvcnr einer Anzahl Bestimmungen des vor- lieaendcn E>»wucks nicht znstimme. — Handelsminister v Ber lepsch befürwortet dw Kvmiiiissionssassnng, Abg. Orterer: Dieselbe enihckie eine Verschlechterung des bestehenden Zustandes. Tic Sozialdemokraten nähmen auch dielem Gesetze gegenüber eine ab lehnende Haltung ein. obgleich dasselbe zweifellos große Verbesse rungen bringe, — Abg. Bebel: Das Gesetz winde in dieser Fassung mcbr schaden als nützen. In kleinliche Kompromisse lasse sich leine Partei nicht ein. — Abg. Böttcher (nat.-lib.): Ohne gegenseitige Verständigung sei eine solche Gesetzgebung wie diese überhaupt nicht möglich. Die iozialdemokraiische Parle! wolle eine solche aber gar nicht, weil sie wohl wisse, d>ß ihre Erisienz ans der Un zufriedenheit der Aibeiler basire. - Abg. Äebci: Mit diesem Gesetz weche die Unzufriedenheit der Arbeiter mcht beseitigt, diese werde erst mit der herrschenden Klasse verschwinde». — Ter Antrag Orterer wird adge- lelnil, und ß I05a in der Komniissionsf.issniig angenommen. — 8 Mb findet nach längerer Debatte in folgender Fassung Annahme: Die den Arbeitern zu gewährende Ruhe hat für jeden Sonn- und Fest tag mindestens 24, für zwei anfcl»andcrsolgc»de Sann- und Fest lage 36. für die Weihnachts-, Oster-und Pfingstseierlagc 48 Stuadcn zu dauern, Tie Ruhezeit ist von 12 Uhr N»chtS zu rechnen und muß bei zwei aiifcinandnsolgenden Sonn- und Festtagen bis 6 Uhr AbenvS des zweiten Tages dauern. In Betrieben mtt regel mäßiger Tag- und Nachtschicht kann die Ruhezeit siühestenS um 6 Uhr Abends des vorhergehenden Werktages, spätestens um 6 Uhr Morgens des Sonn- und Festtages beginnen, wenn für die auf den Beginn der Ruhezeit folgenden 24 Stunden der Betrieb ruht. Ter letztere Satz war durch einen Koiiwromibantrag der Abgg-Dr. Hartman», Entfleisch und Letocha ausgenommen worden. — Abg. Hoitzmnnn <nat. lib.) Holle in der Debatte den Schluß des Zu satzes : „Wenn für die anf de» Beginn der Ruhezeit folgenden 24 Stunden der Betrieb ruht" bekämpft. Durch diese Bestimmung werde cm neues bedenkliches Prinzip ausgenommen, in dem man sich hier nicht anf die Sonntagsrnhe der Aibeiler beschränke, son der» dazu übergehe, die Betriebe anf 24 Stunden zum Stillstand zu vernrtheilcn. Nameiuüch würdni Mühlen, Holzstofsiabriken und Papierfabriken, soivic andere anf Wasserkraft angewiesen!; Be triebe davon schwer betroffen. Die Produktion würde damit um'/? vermindert und die Unlvsten würden entsprechend crhöht.sDcr Arbeiter aber werde einen Lobnansfall von mindestens W Mk. pro Jahr erleiden, denn die Verhältnisse der in Veiracht kommenden Jndu- stricen gestattelen nicht die Hoffnung anf eine entsprechende Lohn erhöhung. Ten Arbeitern solle il»e 24stündige Svimlagsrnhc in vollem Maße zu Theil weiden, aber man möge nicht darüber biiinlisgehen und die Betriebe selbst lahm legen. — Abg, Tr. Hartman» wies daraus bi», daß die Vorlage zahlreiche Ausnahmen znlassc, unter welchen auch die von Holtzmann angeführlen Be tiicbc fallen würden, sodaß dessen Anting entbehrlich sei, — Von den Sozialdemokraten war beantragt woiden, die Sonntagsrnhe auf 36 bczw. (für zwei aufeinaiidersolgcndc Sonn- und Festtage) aus mindestens 60 Siundcn fcslzusetzcii. Bebel begründete diesen Antrag, durch welchen allein unter Berücksichtigung der für de» Schlaf und den Wey von und zur Arbeitsnälle ersowerlichen Zeit dem Arbeiter ein wirklich freier Sonntag gesichert werde. Das Verbot der Sonnkagsaibelt. wie es die Kommüsion Vorschläge, werde nur ei» Uebrrhandnehmen der Nachtarbeit zur Folge haben, — Die VulkSparlei batte eine Mtündige Sonntagsruhe beantragt, Abg. v. Münch (wilddcmokraiisch) eine solche von 32 bczw, S6 Stunden. — Abg. Dr. Harkmann erklärt dicien Anträge» gegen über, daß die Kvnimissionssassiing den Aibeitem Ibaisachlich mehr biete, als der Antragsteller cmnehme. Man möchte die Kommission nicht überbicten, da man sonst das Ganze gefähiden könnte. — Weiterberathung morgen. Berlin. Der „ReichSanzciger" veröffentlicht den kaiserlichen Erlaß, betreffend die Ausnahme einer 3prozentigcn Neichsanleihc von 5tt,470201 Mk. Der Erlaß datirt .Curdavcii. 22, Januar." — Ter Kaiser bat mit der Stellvertretung des Reichskanzlers im Bereiche der Justizverwaltung den Slaatslekcetär des ReichSjusttz- amlc», Dr. Bosse, beauftragt. Halle. Der erschossen. Remscheid, Vergangene Nacht brannte das größte Vc, gnügiiiigöloknl der Stadt nieder. Drei Mitglieder einer Speztal- trnppe kamen in den Flamme» um. Die Berliner Börse verlief still und schwach Banke» stärker angebvle». Dcnlschc Bnbncn schwach, i» österreichischen gleichfalls Realisation, doch blieben hier die Kime ziemlich be hauptet. Für Bergwerke wirklen Streikgerüchtc ungünstig. Esten und Kodlenwciihc niedriger. Fremde Renten im Allgemeinen de hanpict, Rnbclnoten angebotcn. Im Kassaverkchre Banken, Bahnen und Jndilsliiccn schwach. Von denlichcn Fonds 3prozenligc fest. 3'/rprozentlac mehrfach abgcichivächl. I» den »cncn Scritts dc> deutschen RctchSanlcihe und der preußischen Eonsols fand zcit- westc lebhaftes Gefchaft statt. Anfangs wurden dieselben zu 8ö,40, nachbörslich zu 85",» gehandelt. Oeslerrcickttschc Prioritäten ziem lick fett. Privat- iökont 2',- Prozent. Nachbörse befestigt. — Wetter: früh etwas Schnee, dann etwas Regen, von Mittag ob 'chöii, Nord-Rold-Wcstwind. ,» r <> « r« » r , ^ iin»««»., »re»i> 27Z M. Ll7,«U. «>>»». IIK >«>. «aUzikr —, ffgiipier m.75>. »vr»e. Noä. »,t»r. 2I2M. LriSdu. vk Ibü.n« «-»r« —Gclscnttrckien —. Httll. « t « » ««»ku,»., »««„ »N.7S. »»,7k. «im»»«»«» lkl.rä. Nordweü AK.2Ü. in«r»»»iki> k«.b> Uua, Crlkti »t«,7k. Betauplkt. » art ». i«-»iu». «c»,c NL.72 »men» Ink ru. A,a-,eurr «i.»7. St-klt- »°bn -Ul,»-, 8»u,3»7,:a>. do «rt-ritiNri, —. Svantcr 770.. Saiwtrr »S«.W. . 6LI.7K. Nrsl. " " « , r « «. «r,»i>ite- i«ck,l»«., «uze» „k Acdrnar »« <0. »er Mat-«»»»?, L7 I«, r»HIg, evtrilu» «» izcdruar K8 ,ii». ,«r SkVtkmdkr.chccemdkr »g.kil. ftUI. «»»ili »»4»rbr««r kk.ük. »er Mat.«ugi>» S7.KU. wrtcklklld. — » .. .. >«-»i„,. «e„r» »er Mite, W». »er Mat -. »„an, »er M»r, lk8. »er Mai lk». ««w-v«-'. N Scdruar. Waarenberiibt Baumwolle In New Volk S'/., do. t» Ne« - Orleans o. L-dmal» loco s.D. do. Molie u. Brotbcrtc «Sv. «Iickcr cr»,e roüiun,,' ilo„->r»go»i z>/,. cNew, per Mä» «IN, Roilzer Winlerwcuc» loco lirw». Kaffee Note »,«.» ,g, Mxai 4 D. — il Wetiewefrackn 27,. Kuräer vcr März 14.25 nominell. Welzen per Sehuiar Ui?/.. VN Warz II07,, oci Mül lüb'/». 2aber tüa ril. 7. >4» l>räm»rx ver Mau U.U. ' ' ' ä ', , i . .z ^ ,k - h-ckasM "N -v,-a . ' x rr 'S ^ ' ^ D'5 -'Ä -4? '! ^ . r* M -r ' L» ! 8 st Ls 'st st L - . '-st w" US- . i ".z. 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