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Dresdner Nachrichten : 24.02.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189102248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-02
- Tag1891-02-24
- Monat1891-02
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.02.1891
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». kn», r. »n.l^xtr.». 36. Jahrgang, «uft. 52,000 Stück. LostüwLIriik M»x, Dnen«1«r»-t4», 2S <V«I«pI»ai, 28V) »«»I» I«»»» Mer 0»«4»»m» n»6 Lat««» n«N dlilorbx»«, >«4«, latb»^»« »6 »LnMrck. —— tU7«r4uIru»« »»rb »rampt. -— Dresden, 1891. ^K.kllllKer.vMev ^t»td«»h»n«tT. > n»I>tppotgl»M»Ig»«» Vr»r» W»e»^e»»b,r >4bO>W »» SO «' — V»»»« »4-u. z»»d«l«uft-r, N^tz- b^b»» tte»», b»»»t,»»f», »ml« » »»l>»,«b»,, »ii«bl4of^ <«.» »ratantaitaa. e«l»> ».««»Ikrhälirr, wri». P»«r »». . „ Lwdtmltt. . »F0„ v»al-»«a-r, fl«». i>6, »>»,, d Sr.« U. d». »»'«»»> . . 1 „ r» d». Zw»damslr, I, „ bo v»flrr«->i.>»mp«il«an,»t,.« ,. bv ko. Zwdlmsn. du.« „ L0 SchtNIrlo, wotj, von 10 In« ko d«, Zwdlmsir ts dl« bo Kafferbecher, buni, 2 u 4 El. Ko (!oiiülilliUli!on- sowie kliilbon-klMMtM io xlltoo. kaltduron (ZuLlitätoo, Vurntueks nn- ^öbsumLatslstokks , so xrSsstvr -^uscrirkl HVUK. Httliinv, 8tvI>vKvl8tr»88G O. Or^rr. sörr^rk- /VE/r? 4Ä.s§/ss/'/-S/>« 26i.VVe11iii6i' 8^.261. 2SLNS ^LLkstLSLZl (O. 8. Sacks. V«Iod» llotpkoto^rapk LSQlel. 30. Vmilviivr Vvriiiekv1ullK8-Lll8lLl1 von Otto vüttnor, W^ttNLV»8tl »88V L—s Is6?lI8PI60ll8t6ll6 1606. 81 r L,ii«^,s-Die kaiserliche Rede und die Parteien. Hosnachrichten, Landtagswahlen. Bergarbcilcrbewrgiing. Bad Elster, Feuerwehr-1 v» »«eIeI. auszeichnung, GklichtS»erha,>dt»ngen. .Carmen". Kotzebue-Matinee. Dienstag, 24. Februar. Für de» Monat Mürz werden Nestelt,Iiigen aus di» „Dresdner Nachrichten" für Dresden bei Unterzeichneter Geschäftsstelle zu 00 Pfennigen» für auswärts bei den Kaiserlichen Mastanstalten im Deutschen Reichsgebiet« zu qr Pfennigen, in Oesterreich zu rr Kreuzer (ausschließlich Auf geld) angenommen. ScsiWslltlle drr Mcs-ncr Nachrichten. Politisches. ES find stolz-erhabene Herrlchergrundsätze. welche unser Kaiser in seinem Trinkiprnche beim Festessen des Bcondcilburaiichcn Provinzial-Landtagcs in schwungvollem Pa thoS und in oratorischer Meislerlchatt als Richtschnur und Marksteine seiner Wirksamkeit verkündet hat. Als ein Fürst von Gottes Gnaden weih Kaiser Wilhelm seine Ausgabe als eine .vom Himmel gesetzte" und sieht seinen hohen Berus als einen gottgegrbencn und gottcifüllten an Daraus erwächst ihm dlc Fülle seiner Rechte und daS Matz seiner Pflichten, aus selbstherrlicher Machtvollkommenheit und ureigenem Willen seinem Bolke die Bahnen zu weisen und nur verantwort lich zu sein dem Allcrhischsle», der ihn zu seiner irdischen Mission geweiht und die Kraft zu ihrer Erfüllung gegeben hat. In strengster Folgerichtigkeit ergiebt sich aus vieler, in religiöser GlaubenSgewitz- heit wurzelnden Auffassung vom Goltesgiicidenthum deS Herrscher. bcruseS für unseren kaiserlichen Herrn die unumstütztiche Ucbcrzcng ring, daß der ihm von Oben gewiesene Weg der rechte tci, daß sein von einer überirdischen Macht beseeltes Thun und Handeln unfehlbar zum Heile des Baterlandcs auülchlagen mutz. Daher ries der Kiffer seinen Brandenburger» in felsenfestem Sicgcrmuthc zu: »Folgen Sie Ihrem Markgrafen durch Tick und Dünn aus ollen den Wegen, die er Sie sichren wird!" Daher tönt ai'S fast allen Kaijcrrcdcn und allerhöchsten WillenSäuberniigen immer wieder das gebieterische Machtgcbot: 8io volo, sie zuboo! — Wer nickt für mich, ist wider mich. Und an derselben Stelle und bei dem nämlichen Anlatz wie am Freitag sprach vor beinahe einem Jahre der Kaiser, nachdem er bemerkt, datz er sich selber, nur Gottes Sternenhimmel über sich, Rechcnschait oblege, die bedeut iamen Kraftworte: „Diejenigen, welche sich mir bei meiner Arbeit entgegenslelle», zerschmettere ich!" Wohl nur ein Zufall mochte es sein, datz l4 Tage nach dieser Warnung Fürst Bismarck unter Berteihung des HerzogstitclS und der Würde eines Gciirratoberstcn anS »einem Amte schied. Inwieweit deS Kaisers patilarchalische Idee von seinem gottgesandtc.i Herrickerthum überall vereinbar ist mit den Prinzipien des modernen konstitutionellen Slaatsiebens. ob sie nicht viel mehr eine Schranke findet an dem veisassungS- mätzig garanliitcn Umfange stcialsbü'gcrlichcr Rechte und dem im Bolke lebendigen Bewußtsein individueller Freiheit und Selbst destimmnng, mag dahingestellt bleiben, so lange die Frage nicht durch einen gegebenen konkreten Fall zu einer brennenden wird. Kein Parteikaiscr sein zu wollen, hat Wilhelm II. am Freitag versichert. »Unsere jetzige» Parteien", sagte er, »sind gegründet aus Interessen und verfalgen dieselben oft zu sehr, eine iede für sich". Ueber den einzelnen Parleicn will er deshalb sieben, sie zum Wähle des Ganzen vereinend. Zu rechter Zeit kommt dieses hoch herzige Gestäudnih. Tenn schon haben sich aus dem Parteitag« jener Leute, welche den Männerstolz vor Königslbronen gepachtet zu haben wähnen, servile Anschwärzer hcrangcdrängt. um den Zipfel des kaiserlichen Purpurmantels zu erhcnchen. Hat dvch das Organ Herrn Eugen Richters noch angesichts der vorliegenden kaiserlichen Rede den Muth zu behaupten, dieselbe müsse „ermun ternd gerade out die freisinnige Partei wirken". Vielleicht geht di« „Freisinnige Zeitung" dreist noch einen Schritt weiter und er klärt, der Kaiser habe die Staatsanwaltschaft angewiesen, das »Deutsche Tageblatt" zur Verantwortung zu ziehen, weil es in Bezug auf das genannte Partcioberhaupt dem Jean Paul'schen Worte: »Es gickst Menschen und Zeiten, wo einem rechtschaffenen Menschen nichts mehr erquicken könnte, als — Prügel", zu einem derbe» dichterischen Ausdrucke verholten hatte. Wohl mochte bisher zuweilen in deni beschränkten und befangenen Unterthanenverstande ein leiser Zweifel wach werden, ob es nicht bedenklich sei, wenn hier und da der Kaiser in den Kamps der Parleicn. in den Widerstreit der Togesmeinungen und selbst in Prctzsehden hinein irin gebietendes Wort in dlc Waagschale warf, den einen Stand seiner besonderen Gunst und Fürsorge versicherte, über einen anderen ein minder huldvolles Urthrile fällte. Zerstreut sei jetzt aller jener Nebel, der Manchen nicht erkenne» lassen wollte, datz Kauer Wilhelm ll. allezeit hoch über den Parteien stehend aus der unnah baren Warte des Thrones seines Amtes walte! Als ein erlösende-, verbeitzungsvollcs Kaismvort, keinem Wandel zugänglich, keiner Ausnahme unterworfen, sei e» darum begrüßt, datz unser Kaiser «klärt bat. nicht- gemein zu haben mit Parteien und Fraktionen, mit den Gegensätzen und Spaltungen deS Tage-, daß sein landeS- VLterlicheS Herz für alle Unterthanrn. von den »Edelsten der Na tion" bis herab zu den .Hungerkandidalen". in gleicher Liebe schlägt! lind doch wird leider wieder die letzte Kaiscrrede. welche diese herrliche Versicherung gebracht hat, eine lange Reihe von Deutungen und Tüslelclen, von Auslegungen und Muchmaßuiigen herausbeschwörcn und damit reichlich Veranlassung geben, daß unter Kaller wieder binelngrzogen wird in die Debatten der Alltäg lichkeit, in da» Getriebe der Coterien und Cliquen. Der Kaiser sprach von einem »Geist des Ungehorsam»", der durch da» Land »schleicht" und im schillernd verführerischen Gewände da- Volk»« gemütb und die kaiserlichen Ratdgeber zu vermin«, sucht. Gen soll das treffe»? so tragt sich Jedeunrnn. Sollte wirklich die Sozialdemokratie gemeint sei»? Sollte der Einstich derselben hercmrcichen bis zu den dem Kaiser „ergebenen Männern" und im Stande sein, vermittelst Druckerschwärze und Papier die kaiser lichen Wege zu „verschleiern"? Oder sollten etwa Zeitungen, wie die „Hamburger Nachrichten", die »Münchener Allgemeine Zeitung", die „Kreuzzeitung", die »Köln. Zeitung" und andere unartige Blätter, jenen .«chillernd verführerischen Occan von Druckerschwärze und Papier" geliefert haben? Und welche „Einzcliiilcressen" hat der Kaiser im Auge gehabt, die dem Gedeihen des Ganzen zum Ovscr lallen müssen? Die Einen commcnlirrn, gegen die Landwirthe und gegen die schutzzvllncnschen Grotzindustriellen kehre sich diese Aeußerung; aut die Agitationen gegen die Ermäßigung der Gc- treidezölle und gegen den deutsch - ösrerrcichischen Handelsvertrag zirle der kaiserliche Tadel. Rach dem Urtbeil Anderer »sprechen jene Worte für sich selbst"; e» lei nicht nöthig, die Leute beim Namen zu nennen, »auf die der Kaiser erhobenen Fingers hlndcutet." Wie mag aber Kaiser Wilbelm selbst enttäuscht sein zu tehen, datz trotz seiner ausdrücklichen Versicherung, kein Partei- kaiier zu sein, dennoch seine Rede wiederum den Ausgangspunkt bildet zu Mißdeutung und Mitzverständnitz, zu Verdunkelung und Beunruhigung, zu Verstimmung und Ungewißheit, zu Hader und Gezänk. Wäre es wobl zu verwundern, wenn angesichts solcher unerfreulicher und gänzlich unbeabsichtigter Folgen seiner Rede in dem Kaiser das Gefühl der Bitterkett, verkannt zu werden und unverstanden zu bleiben, Herrschaft gewänne und ihn bcsliminte, in der unumwundenen Kundgebung seines Willens und seiner Herzens wünsche karger und verschlossener zu werden? Ein charakteristischer Zug unseres Kaisers, welcher auch in seinem letzten Tlinksprnchc vom Freitag wieder zu Tage tritt, ist die ver ständnlkinnige Freude an seinen großen Ahnen. Ten größte» und besten tciner Vorgänge: sucht Wilhelm ll. nachzueisern. Bei seinem Regierungsantritte verkündete er in programmatischer Weise, die segensreiche Politik seines hockscligen Großvaters, den das Ver trauen zu seinem größten Palladinc „niemals" verließ, forlführen zu wollen. Des großen Frirdrich herrlichen Grundsatz, der erste Ticner des Staates sein zu wollen, hat ferner der Kaiser als Leit slcm teures Lebens gepriesen. Aber auch der große Kurfürst hat von jeher, wie cs in der FreitagSrcde heißt, seiner Jugend als Vorbild vornngelknchtet. „ES ist der Vorfahre von Mir, für den ich die meiste Schwärmerei habe". Tieres Bekenntniß macht nun auch des Kaisers Freude an Wildenbruch's »Neuem Herrn' erklärlich, in dem die gewaltige, persönliche Initiative und das souveräne Sclbstbewußtsein des Großen Kurfürsten besonder» darin zur Anschauung gebracht wird. Aernschretb Berlin. «ud Aernsprrch-VeriLle vom 23 Februar. Der Reichstag, dem das Telegraphen Gesetz zugegangen ist, setzt die 2. Benützung des Arbeilcrichutz-GesetzeS bi? 8 >15 lLohiiznbluna) fort. Das sog. Kartell schlägt vor, Abt 2 des 8 >!,'< wie tolgr zu fassen: „Sie idie Gcwerbtrcibcirden) dürfen iirre» Arbeitern keine Warnen krcditiren. Doch ist es gestattet, den Arbeitern Lebensmiltet für den Betrag der A»sct>afsunaskoslen. Wohnung und Landnntziing gegen die ortsübliche» Miettz- und Pacht Preise. Feuerung. Beleuchtung, regelmäßige Beköstigung, Arzneien und ärztliche Hilfe, sowie Werkzeuge »nv Stoffe süi den Betrag der durchschuiitlichen Selbstkosten unter Anrechnung bei der Lohn- «ahlung zu verabfolgen. Zu einem tzöberen Preise ist die Verab folgung von Werkzeugen und Stoffen für Akkordarbeit« zulässig, wenn derselbe den ortsüblichen nicht übersteigt und im Voraus vereinbart ist." Abg. Grillenbcrger (Soz.s: Der Kartell-Antrag beteilige das Truck-Sustem nicht, sondern befördere es. Am ärgsten lei es im Königieich Sachsen entwickelt trotz der dortigen vielge- lnhintcn Fabrik-Aussicht. WaS beiße ortsüblicher Preis? Die Arbeitgeber brauchten sich blos zusammen zu ttznn, unv der orts übliche Preis sei gemacht. Schwer geschädigt winden die Arbeiter besonders durch die Cantineu-Wirtdichost, wofür GriUcnbergr» eine Reihe von Beispielen antührt. Er befürwortet schließlich den Antrag seiner Fraktion, wonach die Gewerbetreibenden ihre» Ar beitern keine Waaren verkaufen und krediiiren dürfen, wonach der Lohnznhltag weder ein Sonnabend, noch ein Sonntag, noch ein Festtag sein darf und die Lohnauszablimgen unter keinen Umstän den in Gasi- oder Schank-Wirtbschastr» oder B«k»»sSücllcn ertolgen toll. (Nach der Kommission soll die LobncmSzadluiig ohne die Genehmigung der unteren Verwaltungsbehörde in den erwähnten Lokalen nicht erfolgen dürfen,) Ferner verlangt der Antrag die Aufnahme folgender Bestimmung: Soweit die Lohnzahlung nicht wöchentlich sialisindet. ist den Albritern eine ihnen Leistungen ent sprechende Abschlagszahlung zu. gewähren. Die Lohnabrechnung muß spätestens alle 14 Tage bez. nach Fertigllelluna d« Akkord arbeiten stotlsinden, — Ada- Dr Gutfleisch Ureis,) befürwortet den Karicll-Antrag. Die von Grillender«« angeführten Beispiele be wiest» zu viel, denn es handle sich dabei um Uedrrtreiuna be schau bestehenden Verbotes. Jene Beispiele könnten somit höchstens bewrisen, daß da Berbote Übeihaup» nicht Helsen. — Abg Mrtzncr tEciitr.) beantragt einen ZniaU, wonach die Äriverblrcidenden ihre Ail eiter ivedcr direkt noch indirekt anhalten dürfen, Waaren aus ewisten Verkaufsstellen, insdcsandere an» von ihnen oder ihren I«gestellten aeleitetrn Waarenverkäiifcn oder Kontumverrinen zu cn»icbmen. Für den Fall der Annahme des Kartell-Antrages wünscht er Streichung der Bestimmung über die Lieferung von Werkzeugen und Sioffen für Akkordarbeiter. Er begründet seinen Antrag mit der Anführung einer Anzahl von BcvpiclkN bct,essend d ,s Boigehen der Ko»tun,ve>cine. Ten dabei brtheiliaten Arbeitern verblieben häusig nur wenige Psennigc vom Wochcnlobn. Der l Karicll-Antrag wird von dem Antragsteller dabin berichtigt, daß an ! Stelle von „Akkordarbeit«" z» setze» ist .Akkordarbeiten", und fern«, daß eingeschaltet wird hinter Werkzeuge und Stoffe: »zu den ibnen übertragenen Arbeiten". — Bundcskvmmissar Geb, Regie- rniigSratb Wilhelm» wendet sich gegen die Anträge Metz»« u. Grillenberg«, Der Antrag Mehner würde diejenigen Fälle nicht treffen, die Hr. Mehner ticffen wolle. — Abg. Tr >>ulinann «kvns.): Diese Fallrjwürden bereit» durch die bestehenden gesetzlichen Be stimmungen getroffen Die Behauptung Grillenberg« - >ü. Kartell-Anträge das Gesetz verschlecht«»«,, gehöre zu den von den Sozialdemokraten beliebten Legciidenbildiüigen. ebenso wie die Unterstellung, daß die Kommission die sozialdcmokrattichcn Anträge ganz unberücksichtigt gelassen habe. Diese Anträge hätten ün Gegentheil unbefangene Würdigung gesunden, und einzelne der selben seien sogar einstimmig angenommen worden. Eine» Beweis für leine Behauptung, daß das Truck Tnstem in Sachsen am ärgsten stt, habe er nicht erbracht. Jedenfalls werde von den säch sischen Behörden die Beobachtung des Gesetzes streng überwacht. — Abg. Tr. Hirsch isceii,) ist ein warmer Freund der Konsum- vereine, ihre Organisationen düriten aber nrcht au! Verhältnisse ühcrtragcn werden, für die sie nicht bestimmt sind. Dem Arbeiter ici die freie Beifügung über seinen verdienten Lohn wichtiger, als etwaige Boribeilc, die man ibm unter Verkümmerung dieieS Ver- sügangsrechtcS schasse. Tie Lohnanszahtnngssrislen müßte» mög lichst vcrküizt werden. Der Untcrnchmergeivinn rechtfertige sich aus der Zahlung der Löhne zu einer Zeit, da die Maare noch nicht adgeietzt sei. Durch die lange Hinan-zielniiig der Lohnzah lung weide aber dies Berhällntß aus den Kopf gestellt. Emen bezüglichen Antrag werde er an geeigneter Stelle elnbringen. — Abg. Singer tSoz) verthcidigt die Anträge seiner Freunde. Das Cantlncn-Wcscn schädige nicht nur die Arbeiter, sondern auch die kleinen Gcwerbtrcibendcn. Ter Antrag seiner Fraktion bezwecke übrigens nicht, den Arbeitern zu verbieten, vom Arbeitgeber etwas zu kaufen, er wolle nur Verbindern, da«; der Kausprcis vom Lohne abgezogen werde. Wenn man die Lohnzahlung in Schaukirätten nicht haben wolle, dürfe man sic auch nicht von der Genehmigung der unteren Verwaltungsbehörde abhängig machen. Die LohnauS- zablnng am Sonntag diene nur dazu, den Arbelter zur SonntagS- arbeit zu zwinge». — Bundeskommissar Geh, Rath Lobmann: Wenn der Antrag der Sozialdemokraten etwas Anderes meinen solle, als was er anSsoreche, so wäre es doch richtig, nur das aus- znsviechen. waö man wirklich meine. Was nach S inger der Antrag bezwecke» solle, werde auch durch die Kammissions-Fassung crzieltz — Abg. Mehner zieht schließlich seinen Antrag zurück, woraus der Kartell-Antrag und damit 8 115 angenommen wild. — Weiter- berathnng morgen. Berlin, Der jüngste Kaiicrprinz Joachim ist vollständig wieder hcrgcslcllt. — Tie sächsischen Staatsminist« v- Thümmel und v. Metztch wurden zu Bevollmächtigten znm Bundesralh ernannt. — Die fatschen Börstngernchte vom Freitag werden aus einen sieisiiinigen Abgeordneten ziirückgesülirt. — Die Reichs- Anleihe ist 4^, die preußische ca, M Mal gezeichnet. Ueber die Ziithcilnnk wird morgen Beschluß gefaßt. — Das Befinden der greisen Schwester Kaiser Wilhelms 1,. Großherzogin-Mutter Kip heilte " ist Alezaiidrine vo» Mecklenburg, die endet, hat sich wieder gebessert und ihr 88. Lebensjahr voll- völlig befriedigend. — Der für den Vleti'ria-Nyrnza bestimmte Wißmann Tampter wird bis znm 1. Mai >«tigaestcllt. — Der neue Gouverneur für Ostasrika, Fihr. v. Soden, schifft sich am 1!». ds. in Neapel nach Ostamka ein. — Das preußische Abgeordnetenhaus setzte die Debatte über die Verwendung der Mchreinnahme ans der Stcuer-Resorm und über die Onolisirungssrage fort, ohne zu einem Beschluß zu kommen. Berlin. In der vergangenen Nacht wurde der einundzwanzig« jährige Schiächtcrgeielle Angnil Pvllack aus Friedüchsbain ermor det aufgksunden. Gens. T« durch die Uebelietznng de» neuen Testaments be kannte Professor der Theologie Hugo Lltramorc ist heute früh ge storben. Lissabon. Sämmtliche republikanische Club» im gatyeo Lande sind geschlossen worden. Warschau, Der Hniaren-Offizi« Barstnjcw wurde wegen im Jähzorn verübter Ermordung der Schauspielerin WisnowSka zu 8 Jahre Zwangsarbeit und Entziehung der bürgerlichen Ehrenrechte veruriheilt. Sofia. Der russische Unterthan Laschin. der in der Nacht sum I. Mai vorigen J chres in einem Tumult den Polizeikommff- ai> Krotow «schoß, und den Gendarmen mit dem Revolver bedrohst, wurde neuerdings wegen des letzteren Vergehens;u 6 Monaten Geiängniß oerurtheilt. Die wegen der Tvdiung Krotow» sein« Zeit über Laschin verhängst Freiheitsstrafe hat derselbe bereit» zum Theil verbüßt. Die Berliner Börse zeigst heilst aus den meisten Ge- bieten unknstige und matte Haltung, Lebhaft« Verkehr entwickelst sich nur in den ScripS der neuen Anleihen, für welche auch aus ländische Aufträge Vorlagen, Später «maticte die Haltung wert« ans ungünstige Gerüchte hinsichtlich der Finanzen der Diskonto- Gescllschast. Namentlich waren Banken und Bergwerke gedrückt. Deutsche Bahnen besser behauptet, österreichische schwach, fremde Renten wenig bebaupstt. Vvn Bergwerken Koblenaktien stark angeboten. Dresdner Bank 1,35 Proz, niedrig«. Deutsche Bahnen brhanvstt, österreichische nachgebend, Bergwerke angcvoten. andere Jnkmstriepapicre ruhig und schwach, Privaidistont 2'« Proz. Nachbörse matt. — Wetter: Trübe, neblig, kühl: Südost-Wind. «.». >«»«>»»., are»ii KS «a. «>,««», ria.aa. »««». NltM. . <kq»p,cr t»r»r. l>«>. »Il»r. «M. üae »0. »r»«»». «I lbl.sa ti»»r» <Sklsc»«e«e» s«we». « > « » in»«»».» «ntzi, 241.25. lZIM. N»r»we» 2l«,00. Da-rk»«ir» be i». Nn». Nredit ÄZ8.S0. »,«krn schwach, Varia, «chlal. Vk»ie ÜS.70 «»irid» Iiiä.05, AtaNrarr !>5,«>7. Staatl- »»»» Ü40M. I,«»a-»r» 306.25, », Vr«,r»»jNr» —. Gpaairr 77>/., V«»trr 4SI,37. 629,00 V«r»m»ie 660.0». Träge. » , r11. Vr»»»N»» «eiir» »er Kebruar 27.N», »er Mat-»»»»« 27 3». fest, «die«!»» »er gctzruar 3675 »er Levibr.-Drctr. 39,25, VtttSl »er Februar 66.73. »er Mai-Aueaft 70,50. ftrtgrn». ,«,,»»» ». »rabueiru 'Vai»»>. »el»r» »er März 22b. »er «M V»«a-» »er Vlärz 163. »er Mat Io8. «»»»,» ,Vr»dur,e».Vee«ch„. Siebet geschäsiosiareud. txaltschrr «et»e» kuap». fr», fetuee fremder gesrag, ., «beurrr -I« !i>°rwochr Mrbl. v-bueu. »edfeu »r«I,, Mais siramm, ,»eurer, «rrftr «allprelse. Ha,er anztetmi». ent«, scher kn»»». thrxrer. aud SSchfjschk«. r» Uhr fand bei Sr. Majestät OertltcheS — Gestern Nachmittag 5 Uhr fand bei Sr. Majestät dem König im Residcnzschloß größere Hostafel statt, zu der u. A. Einladungen erhalten halten: Jbre Ezcellcnzen der östrrreich.-ungar. Gesandte Grat Chotek. russ Ministerresident Barvn v. Mengdeo. Generalleutnants z. T v Dkontbö. ö Bvm. Generaldirektor der StaatSbuhncn a. D. v. Tjchmchkn, vreuß. Kammerherr v, Rieveil- stuisr», v. Blumenthal, v. Leipziger, ferner die Herren Biichos Dr. Wahl. Präies Bnk, Piäsidcnt der OberrcchnungSkammer v Schön- bcig. Generalmaivr v Raab. Gcheinnäthe Böttcher. Dr. Rüger. Tr, Dill«, Senalspräsidcnt Mctller, Direktor der Brandversicher- ungSkammcr Schwedt«, Königl. vreuß. Geb Regierung-räth» RctchSbevollmächiigcr für Zölle und Struem Dirkien — Ge Majestät der Kaiser gewährte am Sonntag dem Ber liner Bildhauer Bruno Kruse, Schüler uns«» Pros Schilling, eine längere Bortraitsitzung für eine nach Lambiir» ' "'mmk Büste Pf«n»'s '^N «w»er«ilch. KLL ritttrirN-itrlri Vtbr.Vfnub.vmhilNIr.ilsir.
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