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Dresdner Nachrichten : 24.04.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189104243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-04
- Tag1891-04-24
- Monat1891-04
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.04.1891
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r«,e»l«tt k«r U,IM. U»ter»alt««,. Get«tti«oechetr. vörtenbenitrt. üremkenlitie. «vu,»Edr vtetteliüditi» M r«. bnnli ->k Voll Ä/-.7-. — Tlunadme 0 Nutuiidi,uii,eu Maneiitlr «v «-L. «oimilioS b>» 12Nb» 2» Reuliat»: Mc lktoner« 8. »»r a» W»ckei»a«k» t>>» 2 izla. D>c Ilvaltige <t>>ii»!>«eiic >un«tut>r «L>lde», >!<V>a. iurMl»>- >«,« oder nach »Villa,e» so W-. linienn Strich ,Eii»ikia„di> Zeile «o N>i«. zllnlündia,,»,,,, mli decVnvat- lsil« gcNe j» Pi, Laie Bllliiichait tür bi« nächlilo,',« Ninilalime bei «,t«i««» wirb mchl,e,ede,i «u»- S-I fündiauna^u'lmae araen nUltta dillcti -tticfmanen odkr Vvsiettnatchma „Imnzävluna ftür Nuckaade emacicuidler, Schrift- ^ M iktlcke keine Leedm^llchkelt Ei 8lnkMidi§Miaen nelnnen <ämm «gm minLIiL, an 36. Inhrsian^. Aufl. 52,000 Stück. Iäs1)s'§ I^LlLSLtrL.et^oL'boLL: !i »u» ii.dwm. »o>!«n t'ire««»» ,,»., mx««,»n.u,»,t »>«i Nu»,oo!<>i<!.n uoo^» >8,..o » V..N ,U<I»e-»re.a.a füks.-n >> '.II.. » ru 20 a,«l «o l>s,. mol >l«l»lläud«>, 1» .0, I-l-, »>,„ llp.id.^ea Dresden, 1891. f LsiMkl. Itx«8KvI, kÜMvea^ Oseimal- «-t»'. dt,. oi<-. emptiolrlt billrzrut ?neäried Dotr flöniridrücttenrtruis 80 >i»lj 81. S»ot»vrstr»8l>e 28. iijiKlei-lltzlieitliiiUi. A «l« »r sslt cknüroll »n !>i,'->>!<»» I<!»>!>>> I,oi>!ln?;ti»>t vswnlnat A rvirck. onzplialrlt <>io ^ Salom-ntt Ap-lljeke. Mde». Zlenminkt i'IlvlNl Hilitz,«« IIilIlU8 MM. § <7sse/E ^ i ^ "L ? S ^ »V /Ächg/ i7ssc>-ü/^. L /c/e. v U. E I üt ltl ll . Mist sz^Iiz»,»« ,t> »«I,I»I»,tt«-,r, > miIlm>tt-N-I'I„g,>wrnl'hi"N 12 Ktiü'i» v-m li slai'I, ab, >««- «Nll«'N »->'!> >,-,!,»> lickst in l,iln>ll. In-iiilnane I,j>« l,'-hmam! ,!id,> »oll 10 »llll. llio i «rLutsrsLNe ^ '- A xu IilllillUlli^i l'rül>2.»i»>!.««'>'ttl-i'.. <.l»2>oil ln'o-!l ü olc- i. Ai s iuill'ill.ll!, »lor Il'oji! /li>-o„>>„i,^ jtz. ; MWlIK'Iie. : ^Lissn1ig.ns-3trLLSs ülr. 34, iiiiiiV <Iem Di>'jll)I<Ii'U.illtilü:' Olii!/. Nr. 114. Svitakl: Mabrecieln der 2lrbeilucc>k» nc>'.r» dir 2l»osl!»»dl?. >>l>iic»i!r!u>il. ve»cmi>. Äunl'cvclmideumc»»'»!. 2UI,v>»ci»r El»l'l>iri,l>cii. >! üiiiuöpl'.uide. Alibi»»» 6)t»ichlsvlll»iildl>l»g»'». »ach 2ln>nirn. ^en»ndo kks 2.>t>lN»kracjaiili- ..Drr <2id". rtu»nv»uci»t-c»i?sIcU!i»,v Freitag. 2 t April. Flir die Monate Mai n»d -uni verde» Lestettimolei, au» die »Dresdner Nachrictitk»" für vre-deu e.i imterzeici'iieter <ycsch.ift;stelle zu 1 Mart 70 Pfcmiiae». für auslourt; bei den Raiserlicden IX'stanstaltell il» Deutscheu !>eichs- o.biete zu i INark vz pfemiigt», i» lOesterrelch zu » Gilldeu .'.4 tncilzc» l >.l,schlle>jl>ch Aufgeld) angenoniliieu. (Geschäftsstelle der „Trcsdncr Nachrichteu". Politisches. „Sensationelle Entluilliinncn" van 2lrl'citardcl-zrvml>>»'llen. .reiche negen alle bc»eel,tigten Falderunfien de» Äirbcitc» geichmiedet lein und die Unternehmer als eine ganz gefährliche Bande van Beuchwvrern rcnnzciihncir fallen, hat dieirr Tage die iazialdemo- lialiilhe Presse mit dem üblichen Pathvd des Enlsehens und der tsiilliistililg ihren Lesern anfgetischt. Ticie angeblichen Ent l.ullnngcn, die darnach kaum ihres Gleichen halten, sind einer Broschüre entnommen, welche bei Bernstein in London unter dem Titel: »Ein Knmvlotl gegen die dcntiche Arbciieltlasse" erschienen ich Dieselbe enthält ». A. eine Reihe vcn Aktenstücken, die der .chlsall. wie cö liecht, dem Herausgeber in die Hände geivielt hat. Aus diesen Schriftstücken soll licrvmgel.cn. dak die höchsten Behörden des Staates mit den Leiter» von Bc»ci»e» der Grosiindiisiriellc» in lianter Eintracht zuiainmcnwirkc». nni Arbeiter mit der Hniigcr- veitschc zu strafen, und zwar blas deshalb, ivcil sic sich des Bcr- brcchenS schuldig gemacht hätten, für eine durchgreifende Arbciter- ichichgesebgebiing einzutrctcn oder von der gekchlich gcwährlci'slclcn iloalitivnSsrcihcit Gebrauch zu machen. Wer nun vornrthcilsioS die vcröffeiiNichtcn Dokumente liest, deren Inhalt übrigens gar nicht sür die Ocssentlichkeit bestimmt war und die nur durch Per Mittelung eines Diebslahls bekannt geworden sind, der wird bald erkennen, dich die Dhatfachen von den sozialdemokratische» Tema gagcn und Hchavoslcln geradezu ans den ,'kov> gestellt worden sind. I» der ganzen Berössentlichiing ist in Wahr heil „ich,- zu finden, tvas den Borwurf einer imgelkchlicriigicn, »zeichivcigc den» einer gesetzwidrigen HandtnngSweiic von Arbeitgebern oder staatlichen Beamten begründen könnte. Ter Berband Berliner Aletallindnslriellcr, »1» den cs sich hier handelt, »st zu den» Zwecke gegründet worden, um den Bereinigungen der Metallarbeiter durch gesetzlich statthafte Machtmittel ein Paroli zu bieten. Wie in dem Gli'iiidiingScircular angegeben wird, wurde der Berband in erste, v'inic zur Abwclir unberechtigter Arbcilscinstclliingcn gegründet n»d um die schlechte» Elemente unter de» Arbeitern niederznhaltcn. Tie Masznahmcn. die der Berband zur Erreichnng dicies zu nächst gestellten, dilrchaiis zu billigenden Zweckes ergriffen hatte. knnpscn an die Maifeier des vorigen wahres an »nd g»eisen über den Rahmen des gesetzlich Erlaubten leiiicsiveg; lilnaiiS Unter diesen Maßnahmen ist die wichtigske dir Berpslich- liing. welche den dem Berbandc angchörcndcn Werken anscclcgt i». streikende Arbeiter anderer Berbandsbetriebe >0 lange nicht in ihren Arbeitsstätte» zu beschäftigen, als der von einem Bezirlsbcrci» sür unberechtigt erklärte Streik dancrl. Dieser Maßregel kan» aber die volle Berechtigung nicht abgesprochen werden, wenn man in Erwägung zieht, daß es zur Zeit der Maifeier galt und bald'wieder gelte» wird, den von wüsten Agitatoren verführte» Arbeitern die rücksichtslose Entschlossenheit der Unternehmer cntgegcnznstellcn lind die frivole Herausforderung der Sozialdemokraten, a» eine», beliebigen Wochentage in rinvcrantlvortlich leichtfertiger Weile die 'Arbeit »iedcrzulegen, nicht unbeantwortet zu lassen. Maßnahmen icilcnS der Arbeitgeber, wie die eben bezeichnest, haben die segens reiche Wirkung gehabt, den revolutionär gesumst» Massen de» Wahn zu nehmen, daß alle Räder in der Welt zu jeder Stunde still stehen müssen, wenn ihr starker An» das will. Der Berband Berliner Mctall-Jndristrstllcr ist ferner nicht bloö zuiammengetrelcn, um geschlossen und einheitlich rlnberccbtiglcn AuSständcn der Arbeiter gegenüber zu stehen und ancrknnnstii Un ruhestiftern und wüsten Agitatoren den Eintritt i» die Werkstätten z» verschließen, sondern hat sich u. A. auch das positive Ziel gesteckt, berechtigten Klage» der Arbeiter durch grmcinsaincs Wirken Abhilfe zu verschaffen. Wie kann man diesem Sachverhalt gegenüber ehrlicherweise davon reden, daß der Berband. dem alle Mrtallsabri'sti, Berlins angeboren und dessen BcrtrniirnSkommission anerkanni maßvolle, ruhig und vornehm denkende, den Arbeitern durchaus wohlgesinnte Großindustrielle angehören, terroristisch verfahren und die Koalitionsfreiheit der Arbeiter mit Füßen getreten hat! Und selbst wenn nnS einigen Dokumenlen hervorzilgehen schein!, daß einzelnc Verabredungen »nd Maßnahmen über die erstrebenSwerlhcn Ziele hlnaiiSgegangen sind, >0 darf inan nickt vergessen, in welcher unerhört diktatorischen Weise die Gegner verfahren» und man darf nicht übersehen, daß die sozialdemokratischen Vechetzer kein Mittel verschmähen, um Haß und Unfrieden zn säen und die Erbitterung der Arbeiter gegen ihre Lohnhcrre» auf's Arußcrstc zu steigern. In der That muß man sich mit dem Freiherr» v. Stumm wundern daß der künstlich von den sozialdemokratischen Führern angesachie Fanatismus es noch nicht so weit gebracht bat. die Unternehme» bei der ersten besten Gelegenheit todtzuschlnge». Nicht die friedlich gesinnten «nd fleißigen Arbeiter werden sich darüber beschwere», daß Arbeitgeber in bestimmten Fälle» das Recht bcansvruchcn und anS- uben, gewisse Elemente von der Arbeit airSzuschließtii nud denselben fernerhin keine Arbeit mehr z» gewahren, sondern daS beuchleriichr EntrüslungSgeschrci hstriiber rührt vielmehr von jenen Aufwieglern hkr. dir der ehrlichen mühsamen Bcschttslignng in den Fabriken nnd Werlstätten die besser bezuhilc und minder aiislrengeudc Wuhstrei in Schuapsdeslille» und Eigarrcnläde» borziehc». Mi! varadiesii.her Naivetitt verlange» die Sozialdemokraten, daß die Aibeikgeber die Wassc des Bohkotts nickil ansnehmen iollen. die sie dock, selbst zuerst mit nnbarmherziger Eiilicblyssc'nhcil ergriffe» habe» »nv zu deren Gebrauche sie sortgeieht nussocdeui Dcrgcslait z. B. haben ja die Lozialdemokcast» den BMv!! anSgeubl, daß ihr eigener Genaue Lieblnrcht darnntcr w schwer leiden und den mnsikaiiichen Genässt,1 in der Beiiinev Philharmonie entsagen »nißst. I» Berlin sind sic ferner ioiveit gegangen, mir deiijenigeii Kellnern Trinkgeider z» verabreichen, weiche sich ihrer Organiialion angeichlossen haben »nd >ozialde»u'tta,i,che Koiilroimarken borzeigen lviincii Svichem TerroriSmuS gegenüber ist die Härte, welche hier und da bei Ar beitgebern zu Tage irrst» mag, rin reines Kinderspiel! Gstich- wvbl aber hat daS Borgehen der Bettincr Metall«Indnsiricllcn Herrn Licblnechl in die rosige Stiii»nii»g des rnisiichen Knnstn- drSpolisiiiiiS verietzt, indem er an ihnen in Worte» im ReichSIage die Simse der körperlichen Züchtigung vollzog. Ter zweite Hauptpiinkt der „iensattoueilen Enthüllungen", der „zur L»ei»s ichcn Fideikonnnißslenive!- »nd Böttichcr'sthcn Ttzclscii- sondSassgire ein ivürdigeS Pcndanl" bilden ioll, bctriffl die Bklheili gung der slaa'Iichcn Behörden an den Maßnahmen des Bcrbandes der MctaNiiidnstcielic» 'Auch hier satten di- maßlos anigcbalisth- tcn Porwnrie. »velchc von den Svziasteiiwlraicn erhoben worden sind, bei näherem Zusehen in Nichts znstininik». Ter vrcnßiichc KriegSiiiiiiisstl batst sich bezüglich der ihm nnstrstcllstn Werkstätten mit dein genannten Berbaudc in'S Einvernehmen gesetzt nnd crgriss aanz dieselben Maßnahmen wie dieser, »in sozialdemokratische Ar. beiter, welche willliillich die Arbeit rinslclllcn. von der vnier ländischen Arbeit anSziischließcn. Aus denselben Standpunkt stellte sich ferner daS preußische Euenbahiiniiuislcriiii», welches sogar de» Bovkott gegen lo»tmltl»mhige 2l»beiler in vollem lluisange aiii- recht erhielt, nachdem die Privatindnstrstllen dir Aussperrung iheil- lveise, luiler plusickiluß der Hauptiiiiriihestister, ausgeliolien Iiatten. Es bedgrs keines HimveiieS, baß das >,icht gesetzwidrige Sn'Iein von :>.>iaßrege!ii, ivelchcS die vrivateu Arbcilgeber der Melalliudiistrie aiigeivendel haben, auch von dec H md des Staates gebandhabl nicht nnslattbatt wird. Ganz besondere Erbitterung aber «ragen die Her ren Umstürzler über ei» Schreiben dcS Berliner Pvlizcipräiidenlcn zur Schau, in welchem über den Empfang eines Geschenkes des Perhgnbes von :',»m Mac! an diejenigen Polizeiheamtcn gnittirt wird, die ans '.'liilas! des ! :Nai üder Gednlir angestrcngi ivcrden »uißien nnd deren lh itkcäfliger Uiiteisliitzuiig die Fabiilanten weseniliche Dienüe zn verdanken halten. Bebel nimmt an. daß die Polizisten den linte,nehmen, Teiimiciaiileiidienste geleistet hätten, in Wuttsthkei! aher taibe» sie weder 1111 Interesse von'ölrbeitgedern »och weziest der :>'ietiilinbastricllcn gehandelt, ionderii sie sind lediglich zur Aiisrechieihaiümg der in Frage gestellten Lstdiimig i» Aniornch aenoininen ivvrde». Tie Ablehnung des Geicheiikes wäre vielleicht aiigeiii' sieiiee gewe'e»: aber darmiS, daß rS Privalverio ne» gestaltet wird. >n nnßergewöhnlichen Fällen Reimincmlione» an Bramie vertheilen zn lassen, kincn Betstoß gegen daS iLtiafgeietz zu konitrnireii. das bringen »,ir die Tozjgldemolrastn icrlig. die. ivie He» Hari-nai»! am 2>tonlag teessend bemerkte, in der Benr- lheitnng ihrer Gegner »nvernünstig streng sind. »>>r sich selbst aber in der Handhabung der Ge'etze Milde nnd Bnniinclci fordern Nicht Tadel nnd Ablelnmng. sondern Lob »nd Nachahmung verdienen die Metalliiidnstiiellen. daß sie sich zur Abwehr von Streik- und Berlrctznnasbeitrcbnngen in cinnnuhigci Weist organisirr und dasselbe jioalitionsrcch! bcrwerthei haben, vennöge dessen die So zlaldemokratic durch ovscriniiihigen nnd planmäßigen Zniain»ieinchlnß nroszc Ersolgc erzielt hat. Erkläilich mögen die WuthanSbriichc der Sozinlbcmokrate» sein, weil sie ichcn. daß die Arbeitgeber ttng ge nug sind, sich endlich mit denselben schneidigen Wasicn z»ni Kampf zn rüsten, mit denen sic stillst oft geling ichwcr verwundet worden sind. Dir -ielbcwnßst und krittlige Organisation der Arbeitgeber wird i» wirkiainsstr Weist die AllionSMigkcit der Sozialdemokratie schwächen, den Uebermuth »nd die Begehrlichkeit der unruhige» Ele mente des Arbcilcrstandes >m Zanme halten nnd den pflichttreuen, verständigen Arbeitern die Möglichkeit geben, sich den diktatorischen Terrorismus der Hetzer nnd Austviegter allezeit vom Leibe zu hal ten. Vermöge lebenskräftiger Arbeitgeberkoalitioiie» wird aber nicht blos die Gewähr geboten, unlwrechligtcn und maßlosen Forderungen einen niibengiaincn Widerstand eiilgcgenziisttze». sondern auch andc rcrstitS der Weg gcebiict, irm villige» ernillbaren Wünschen nnd Beichivcrdcn der Arbeiter mit allseitigei» Wohlwollen entgegen.», loimiir». Arnljchreib- und Arnisflrtch-Vkrichtc vom 23 April. Berli 11. Ter Reichstag letzt die Berattning de? Arbciter- schntzgesttzes bei 8 löst iBnicliärtting der Slra'be>ii»iii»nigcn über Mißbraiicli des KoalilioiiSrcchkeS) fort. Abg. Moeller tnltt erklärt, daß die Nalioiialliberalcn itir Ab» I. aber gegen 2lbi. 2 <Bestrasiing der Ansiordriiing zni» Ko»traklbl>ick>, sliimnen, diese» Standpunkt auch selthalten ivtirdcn, wenn die Materie im Rahinen einer Novelle znin Stcasgesttzbnch gcregeli werden rollst. Nach den vorlrcislichen Anssnlnnngen Hartman»'? liabe er nicht nöllria, aus den iozialdeinokraiiichc» 'Antrag rinzngehcn. Die 'Arheilgeber-' 2<erba»de. über die inan sich jetzt >0 beschwere, beninden sich lediglich im Stande der Selbstvcrlheidignnq. »nd sie leien gezwun gen, sich der Mittel zu bediene», die man ihnen gegenüber an- wcnde. Eine Aendc'rnnci werde nur eine Hnngcrkur bringen, zn welcher geivisstnlosc Agitatoren, obgleich sic wissen, daß wir uns in einer Periode wirihschasilichen Niedergangs beiindeii. die Ar beiter in srivolcr Weise treiben. Sie tz» den Sozialdeinokrastnt »atben allerdings von weiteren Streiks ab, aber Sic haben Fhren Einfluß ans die von Ihnen vcrsübrstn Führer im Lande verloren und Sic halst» die Bewegung nickt mehr in Ihrer Hand (Lärm bei de» Sozialdemokraten Bebel wird wegen sorlgesttzstr Utistrbrcchiiiig de» Redners zur Ordnung geriistn.» — Abg. Sloctzel (Ernst.) wendet sich gegen die Arbeilcrkompiotst, welche den Aiisschliitz dieses oder jenes Arbeiters von der Arbcst bezweckten. Dicies Prostriplionswslem verbittere, ohne von dauerndem Nutze» zu lein. Es könne die Bewegung unter den Arbeitern nicht aushaltcn. die dahin gehe, daß sie ans dem Fuße der Gleichberech tigung neben den, Arbeitgeber stehen wolle». — Abg. Förster lLvz.i sucht nachzaweist», daß cS die Hamburger Behörden den organisirtc» Arbeitern Hamburgs möglichst erschwert haben, ihre Foidernngeii aeaenübcr de» tliiterneliiiiern zur ttstttung zn bnn zen. Tic BcgchrUchteit der Hamburger Nianrcr sti durch die llnb i- »climer bewirk! worden, die sich üverbostn, weil ei» waliniuiniges Hasten im Bauwesen cingetreten rvar. Tie Niarfcier sti znccst von de» Unternehinern als Machlsragc au'gcsaßl nnd durch die 2irbc>t r provocirt worden. — 2lbg. Hamniackrer ttil.i giebt Stoeizet vollia darin Recht, daß die 'Arbeitgeber die Gicichöercchngmig ihrer Arbeiter aiieistnnon wlstn. 'Aber solange.'cmidignnasttiistn gcietz- sich czistirten. solange müsse gesetzlich darüber gewi tzt werden, daß sie eingehalten weisen. Den Koniraltbrnch bei dem letzten großen rvesiiäsischen Koblenilrcik habe tein rechtlich denlender Ntenlch bciltreidigi Tennoch begännen jetzt wiese» Streiks in Westfale» nntcr Kontra,ibrnch. Ersrenlicherweise hatte sich diestS Mal ein ansehnlicher Thei! der rheinisch-weMiiichen Bclrgkchasten zurückgezogen Trzstlbr vernzlheiie da? nnpatcioliüh,' 'Bettrhrc'it der sogenannten bclgiiche» Bergarheitcr-Teiegirten in Paris. — 2>bg. Stadthagen tcroz.): Tic Bertretcr der Eommniie, die die deniichen Brrgarbetter-Telegirle» ehrte», »eien in schönster Wene siir die höchsten Ziele eingetcrten und dafür in schmählichster Webe behandelt worden. — Senator Burdach-Hamburg weist die Foistcr l ichen 'Angrisse ans die Hmn'onrger Behöiden zurück ES sei c:n großes Maß von Nachsicht gewahrt worden, aber Alte?, was Anderen heilig und werth sti, werde von den Agitato,en in den ' Slanb gezogen, die Geschichte gefälscht und vor grobe» Lügen nicht zrirückgeichreckt, DaS Hamburger „Echo" habe anläßlich der Wahl im Ist. Wählt,eist behauptet, Bism ,i liabe gar keine Bcr- dienste »m die Schöpfung de? Reiches, Bebel äußerte in eine, Bei>a»»nln»g die Meinung. Einiitn? wurde, wenn er heilte zur Ende littne, sofort als Sozialdemokrat mit 1 Fahr Geian»»»; bc- slrast werde». — 'Nachdem nach Frlrr. r>. Stamm ntt die Regie>u»gs norlage gesprochen, wird 8 IM mit I !2 gegen 7K Stimme» abge lebtst. Tnsitt siiinmcn die Koniervasiveii und 'R'ationailiberalcn. letztere mit einigen Ausnahme» Der Nest der Vorlage ward nach l dcn .KolninttsionSbeiihttissen angenommen. Tamil ist die 2 Be- irtliiiiig des 'Acbeiteitthiitz,ge'etze? beendet. — Morgen Mnster- ichiitzgeictz. Berlin. Ter Kaistr iviid Abends t> llhr tü Min., »on ' Dresden lomnieiid. in Eistnach erwartet. Die Kaistrin reist morgen Boimiltag nach Weimar. — Gelegenliich der Reist de? KaiierS nach Zöst'nn 'Anfang Mai sindet eine Begegnung de? Kaiser? mit dem Großherzog von Lnreniburg statt. Ter Letztere wohnt der Eiu- zmst-seier de? ncnverm,stillen Paare? in Arolstn bei. — '.'ln, heuiigen Gevl» lelage deS König? von Sachlc» I'raclite heule früh die Musik de, Eistiibahlibrigade dem Säet"'. Gesausten Graf Hohenlbat. der von stimm, Urlaub zurnckgelehc! ist, nnd den, sächsischen Militä,- benoliniächtiglen Oberst b. Scl,lieben Atlorgeninnsiken. öltzendS i bereinigten sich unter Borsitz des Grasen Hohe»thal die im j Reichsdienst stellenden und hier Ivohnendcn Sachsen, die hierher i loininandiric» sächsischen Offiziere nnd die imittstchen Reichslog-?.' abgeordnele» zu einem gcnicinianien Festmahl im Englischen Haust. Berlin. Ter „Reichs»»;." bcröstcnstichl >>eulc amttich die Etlieimttng dcS Baron? v, Soden z»ini ütonverneu, von DenÜch' Ostasrika nnd Z,im»>erer'S zum ttzonbenienr von Kamerun, sowie die Stellung Wißniann's nnd PelecS' »l-S Kommiisace zur Ber sügnng de? Gollbe>nenrS von Dentich-Ostasrila. Wilzmami iid ; lienic nach Europa abgeceist. Er brichl nachAblausstincSUrlaub, stnrch dem Bicstoita-Nyaiiza ai»V Bon Eniiii Paicha ist noch lelm ölntwvrl ans da? ihm gemachte Anechielen, als Kommissar im Rc'ichsdieiisl zn bleiben, eingelrossen. Eilen, Tic Zahl der Streikenden im Obcrberganstsbezilke j Torsiniiiid ist ans .MO gestiegen. '.Netz. 'Anläßlich des Gebnllstagcs de? Königs von Lachst» fand eine Parade der hier garnisonirciiden sächsischen Trnpvem , ilieile statt Nach Beendigung der Parade wnrdc» dem an dom Grandslcine für das Kaistr Wilheim-Denkmal niiigcslellle» stieginienk '.Kr. tä durch General Grastn Haeielcr die neiic» Fnlnicii nbergeben G 0 t h n. Redakteur Boshardl vom „ttiollincr Tagebl." ward ivegc» Brleidignng des Fürsten Ferdinand non Bulgarien nno inchrercr Gothaer L'galsbeaintönznOMonatenOsesängnißvernrlheiil. W i c n. Die 'Verzögerung des svrmcllen 'Ablchinsscs des denttch ! öllerreichiichcn Handelsvertrages wird ans die mehrtägige Abwcstn- , heil des Ministers Szechcnhi zninckgesiihrl. ' Wie». Znm Bärgermcistcr ward Tr. Prix wicdergewählt. Die 'Antiscmilen gaben 2«D leere Stiiinnzette! ab. R o ni. Aiis der Unglucksstättc beim Piitverttmn» bei Pozzo Pantalco sind bisher 2 Todlc ausgcfunden worden , 70 Verwiiiidcle , sind in Hospitälern iiiilergcl'rachl Von den Wachliiiaiimchtttlcii ! bei,» Pnlvclthuri» sind 8 schwer verletz!, darnnier der Gcnie- Kapilän Svaccainela, durch dessen Kattbiiiligkeit die Bemiznng de? Forts gerettet ivnrde Ihm wurde» beide Beine weggerisstn. Ter c^oidat, der im Aiigcnbsick der Kalastrvvbe Posten sland, bliel' nnbrrsehrt Wo der Pulverst»»»! stand, tlastt ein 2,» Mir. weite? Lock,. Im Tlinr», w,ncn 2-T« Tonnen Pniver. In der ganzea ! Stadt sind zahlreiche Gebäude beschädig!. Im Vatikan sind n A ,die vom .Köiiin N-ax inilia» von Bauern dem Papst Pius IX. geschentten kmirinvUen GlaSseiislcr der Königstreppe zerstört Tn durch die Erplosion llervorgerusene Lnstdrnck ivnrde bis Frascatt, eine Strecke von 22 Kintrn.. verspürt. Ein Verbrechen ist nicht a„Sgc>chlossen Die Oisiziere des Forts erklärten, das; der Pulver iliiirm lös gestern Nachmittag st U>» nicht betrcte» worden sei. London. Tie portugiesische Regier»»,) verbürgte secic Schisssalnt ans de», Pnngwcsttlsie, falls der Wiederbeletzi,ng von. Massi'Kcsst kein Hinderlich bereitei würde. Salisbnrh gab eine cnlsprecheiidc Versicherung. — AuS Scodaic wird ein arger Zn- sammeiistoß zlvische» Unterbeainte» de? Sheriffs, welche die strei lenden Evakesarbcstcr exmitliren sollte», mit de» letztere» gemeldei Ein Mädchen ivnrde gelödtct, viele Personen vcrivnndct, danmlec der Shcriss. Die Menge ward schließlich durch eine Misizlompagnie zcrstrcnt. '-Essen. Die „Rheinisch-Westfälische Zeitung" meldet: Die Führer der 'Ausständigen der Zeche „Ccntrnm". Werde!»:»»» und Heihoss in Wattenscheid, wurden heute in das Äesangnin abgeiührt. Die Vcrwattting forderte die Streilcc aus. bis zun, 27. Avril anzilfahren, widrigenfalls sie als abgelegt betrachtet stiem 'Ans der Zeche „Eeutrnm" fuhren von Ri4 Mann ?,'ack,mittags 7'i »»lei Tage und,i7 über Tage an. an» Zeche „Hai,mwinlel ' aibciteie Nachmittags Niemand, a»> Zeche „Eibcrg" arbeileicn von 0!» nute. Tage 20, aus Zeche „Friedlicher Nachbar" von 110 unter Tage 10 und von 8«! über 4age 70, ans Zeche „Bonisacius" »ihr Nachmittog? 'Alles an nnd ans den Zechen „Maria Anna" und „Sleinhank" arbc, tele» nur !> Mann. Die Berliner Börrr crössnkle rcstroirt mit theilmeist niedrigeren 'N'otirnngen. Später hescsli ,te ß h die Tendenz im Anschluß an bessere Londoner Nolirunarn für 'Argentinien etwas. Bergwerke ans rheinisch weslsgittche Streiknachttchlen nnhallend jchrvach. Vvir fremden. Renten nng. Goldrcnle gcsragi. 2m Kassa- er-
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