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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.01.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187601148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-01
- Tag1876-01-14
- Monat1876-01
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.01.1876
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Erscheint täglich früh 6>/, Uhr. HidoNl»» v»d s,vrdic.ro Ivhaanisgass« ^3. 4«, »ntwörtlicher Rctaclevr » Hüttner ,n Reudnitz. G^rcchstwlde d. Rrtactioo »oa u—ir M>i «»chmOIagt »,a «—L Udr. mr der für die uäckst- »e Nitmmer deilimmtrn tte an Wochrmageil bis Nachmittags. an Lvnn- Ketttagea sÄt» bis '/,Ü Uhr. druFtUalca für Zos. Anmchme: Klemm. UniverfitMSstr. 22, ' Lösche. Haülstr rt, p«r, nur bis VZ Uhr. Vtipngrr Lageblall Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd GeschWonkehr. 14,«««. l »Ie 5wt»t»p«i« viertelj. «'/»DL, »ncl. Brwgerlohn 5 ML. t.,rch die Post bezogen v Mk. Jede einzelne Nummer 30 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Vcdiibren für Extrabeilage» ebne Postbesvrderung 3« Mk. mir Postbefvrderuug 4ü Mk. Inserate tgesp. BourgeoiSz. 2«Pf nähere Schriften laut unserem Preisverzeichnis — Tabellarischer Latz nach höherem Tarif. Leciameo unter dem U,-actio»,striS die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. Erpedttioa zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pe»«,uwsr»u<lo oder dnrch Postvorschuh. W 14. Freitag den 14. Januar. 187«. L 1» d> a « v bl.S»> ». a. t» »i. > Ui u, «el873 c-i. a «, Neues Thealer. Leimig« 12. Januar. Mit Recht bricht sich tmchmis endliche Erwachen de* deutschen Nalional- jgefOht» die Erkenntniß Bahn, wie nolhwendig - st, dem verderblichen lleberschrvemmen mit seichten remdlävdischrn Erzeugnissen Einhalt z» thun »nd den eigeue» Leistungen viel achtungsvollere «nd au*n«d«hn1ere Würdigung z«i«»enden. Ebenso wenig dürfe» wir jedoch gleicv andere» Rationen mV« entgegen gesetzten Fehler schroff ausschlirßevder Einseitigkeit verfallen sondern haben gegen uns selbst dre Pflicht, ihre besten Erzeugnisse, von denen wir aoch so Manche« zu lernen haben, und ab und zu vor Lugen zu führen, um in diesem Spiegel eigene Schwächen zu erkennen. Eine unserer stärksten ist bekaunllich schwerfällige Gründlichkeit. Sie hängt sich oft wie em Centnergewicht an deutsche Kunftleistung wie Kritik. Es ist unstreitig verkehrt, mit diesem schwerfälligen Maßstabe Cowpomsten wie Auber »der Adam misten zu wollen «nd zu vergessen, daß man sich Franzosen gegenüber befindet, die »ur für Franzosen geschrieben haben, für leicht lebige Pariser, welche ein gute* Diner angenehm angeregt verdauen wollen. Hierdurch erklären sich »amentlich Luber* Schwächen «nd Vorzüge Er will vor Allem sich und sein Publicum amü- firr». »ud ist daher entsprechend geistreich, pikant L»d lebhaft, zuweilen auch geschwätzig »nd kokett. GewRthvolle Regungen oder srntimevtale Roman tik, tiefe Empfindung «der sittliche Erhebung und Strenge sind nicht seine Sache; leichtblütig »nd »hue prüde Erwägungen greift er in da« volle Ldbeu und bewegt sich lieber aus dem Parket de* eleganten Salon» a!» im Reiche de* Idealen »ud echter Empfindung. Mit beispiellosem Glück hat Ruber (kessen Großvater übrigen* d B. n. au* Schwaben stammte) durch eine »»gewöhnlich laug« Reih« von Jahre» die komische Oper cnl- rivirt, mit keiner derselben hat er eigentliche* Fiasko gemacht, immer ist er derselbe geblieben uud dieselben Ausdrucksmittel, als prickelnde Onndrillenrhythmen. springend« Melodik und pikaute Harmonik mit stet* sich gleicbdleldender Frische verwendet. Per dem Mangel an komischen Opern, bei dem Mangel an erholender Hebung unserer Sänger durch diese* nicht zu unterschätzende Gebiet sollten einige seiner gefälligen Spiclopern »ie „Maurer und Schlosser", „Der Schnee", „Carlo BroSchi", „Schwarzer Domino", „Aron diamanten". „Feensee" rc. oder Adam* „Zum treuen Schäfer", Halbdy'* „Blitz" und ähnliche öfterer wie bi«her zuweilen al» erholend« Zwischen, jerichte aufgettscht werden. viel weniger Glück hatte Luder dagegen auf a»sterrm Gebiete. Nur einmal erhob er sich »erkwtirdig sozusagen Ui er sich selbst, sicher stark iuspirirt durch die fieberhafte politische Erregung vor der Iulirevolution. Unmittelbar nach Ruf iühruug seiucr „Stummen von Portici" brachen in Warschau, Braunschwelg und Brüstet Revolutionen aus, so zündend schlugen Stoff «nd M»sU in deu hoch angehäuften Gährungsstoff teuer Zeit ein. Wenn auch Ruber * Musik Sorg fall der Rusarbeitung mangelt, die Ru«sührung etwa* grob, ja roh erscheint »ud die Farbe» oft mit sehr dicken Theater pinselstrichen ausgetrogen sind: die wundervolle Frische ihrer echt Volks« tbvmlichev, zündenden Melodien, da* prächtige Colorit, ». >. besonder* auch m der genialen Valletmnfik, und die gesunde Kraft packender Charakteristik werden der „Stummen von Por- tui" noch lause ihre bisherige Beliebtheit sicher«. Die Stumme soll beiläufig zuerst keine Stumme, sondern eine Sopranvarlie wie viele andere aewrse» sem. Erst der Gedanke, ein »n- gewöhnliche* Element hineinz»werfen und zu gleich einer damals gefeierte» mimischen Künstlerin eme glänzende Relle z» schaffen, soll Kenella stumm emacht haben. Und grade in der zu ihrem Spie «schriebeaen Musik hat sich Ruber zu den geist. ollsten Zügen erhoben. Die seit längerer Zeit nicht »ehr gegebene Vper war mit rühmlicher Sorgfalt völlig neu »nftudtrt sowie recht reich »nd lebensvoll aus- estattet. Wollte sich auch noch nicht Alle* sogleich brunden, so verdient doch dessenungeachtet die »rstellung «armes Lob. Der Masaniello de* r». William Müller war voll Leben. Leiden chast und Keuer, stimmlich erfaßte er diese große Aufgabe mit markiger Kraft »ud behauvtete sich «* zum Schluffe mit glävzender Frische «nler i fälligste, Aufnahme. Ruch die gleichmäßig vhlkliuzende Behaudlung de* Schlummerliedes, dem r* bekanntlich «eist Zufall, wenn einer -che« nach »e» »»gewöhnliche» Aufregungen der vorhergehende« Rete di« Stimme noch fähig »st ze:g-e keine Ermüdung; allerdings ist das Lied m »er ursprünglichen höheren Tonlage von glän ze« dam» Schmelze. Au, Spiel trat außer Lnden schast nnd Anmgkeit die heroische Seite beste hervor, »ie in den meisten bisherigen Partien Mit Trefflichkeit stand ihm Hr. Retz al* Pietro zur Seite. Da* Duett im 2. Acte würde durch ein wenig breitere, wuchtigere Austastung ge winnen. Die Elvira war durch Frau Peschka glänzend besetzt, sie verstand e* wie wenlge Sängerinnen, die erste nickt allzu sangbare Arie durch geschmackvolle Ausschmückungen zu einem wirklich genußreichen Stücke umzugestalten und die Scenen de* 4. Rcte» durch ausdrucksvolle Wärme zu heben. Mit scböne« Erfolge beseelte Frl. Schwarzenberg die Titelrolle durch sinnige und treffende Eharakterisirung in Spiel wie Erscheinung. Die ganze Behandlung zeugte von sehr sorgfältiger Durcharbeitung und ist es zu loben, daß diese bedeutsame Aufgabe diesmal einer Schauspielerin anvertraut wurde. Hr. Pielke bebauplete sieb al* RIfovso, nachdem die erste starke Befangenheit etwa* überwund«», nach besten Kräften; die kleineren Partien waren durch Frl. Dahne sowie »ie HH Rebling, Ehrke, Nl brich rc. meist angemessen vertreten, und lebhaften Beifall erwarben sich auch die Solisten de* Ballet*. Der in dieser Oper stark betheiligte Chor erfaßte die kräftigen Momente mit recht frische« Stimmenklauge, der Trauungschor «nd da* demselben solgevke Ensemble bedürfen da- zegen discreterer Behandlung Wirkungsvoll chattirt war da* Gebet im 8. Acte. — vr. Hrm Zopfs. Ans Stadt rmd Land. * Leipzig, l3. Januar. Da» auf Veranlassung Ibrer katserl. «nd königl. Hoheiten de- Kron- rrinzen «nd der Kronprinzessin berufene Eomitü ür die Ausstellung wissenschaftlicher Apparate in London, bestehend au* den Herren: Beyrich, du Vois-Rrymond, Dov«, foerster. Hagen, Halskr, Hauckecorne, Helmholtz, Pofmav«, Kiepert, G Kirchhofs, Krorrecker, Mar- ins, v Morozowicz, Reumayer, Reuleaux, Gchellbach, Siemens, Virchow, Vogel, Seb»ky, hat nachstehenden Aufruf veröffentlicht: „Am 1. April 1876 wird in London unter den Auspicien einer von der englischen Regierung ein gesetzten Eemmission eine Ausstellung Wissenschaft licher Apparate eröffnet. Da die Wissenschaft ein Gemeingut aller Rationen ist. so wird die Ausstellung »er HülfSmittel, durch welche sie ge fördert wird, eine internationale sein. Die Ziele, welche d»e englische Commission bei der Organisation dieser Ausstellung verfolgt, sind auch in Deutschland al» erstreden-werth anerkannt worden, und e» hat sich, um zur Betheilrgunz an diesem Unternehmen in unserem Vaterlaudc nach Kräften anzuregen, in den ersten Tagen diese- Monat- au? besondere Veranlassung Ihrer kaifrrl. und königl Hoheiten de- Kronprinzen und der Kronprinzessin de* Deutscher! Reiche* w Berlin e,n Comile gebildet, welche* von der eng lischen Commifsis« m»t der Sammlung und Srcd lung ausstellungswürdiger Gegenstände betraut worden ist. Nack dem englischen Ausstellung-Programm sind alle Instrumente und Apparate zur An nahme geeignet, welche wissenschaftlichen Zwecken im Allgemeine« dienen, also entweder bei der Anstellung wissenschaftlicher Untersuchungen ver» werlhrt werden, oder den Aufgaben de- Unter rickt* zu Hülfe kommen. Ebenso erwünscht sind alle Gegenstände, welche den Fortschritt der Wissenschaft oder ihre An wendung auf die Künste und Gewerbe zur An schauung drmgen ; ferner sämmiliche Apparat« dre em besondere» Interesse besitzen, fei es der Forscher wegen, welche sich ihrer bedienten, sei es wegen der Untersuchungen, deren Ausführung sie ermöglichten. Apparate von historischer Bede« tuvg würden der Ausstellung zu besonderer Zierde gereichen. Die genaueren Grenzen der Ausstellung sind aus dem ausführl.chrn Programm ersichtlich, welches baldigst zur Veröffentlichung gelangen wird Modelle, Zeichunngeu und Photographien sollen in allen Fällen, in welchen die Originalapparatc nicht eingesendet werden können, ebenfalls aufge- r.ommen werden Die Apparate können, wenn sie sich dazu eig. nrv, so zusammengestellt werden, wie sie in typi schen Untersuchuuge« zur Anwendung kommen. Endlich wird man. soweit die» ausführbar ist, Sorge tragen, dt« Handhabung der verschiedenen Apparate durch versuche zu veranschaulichen Die Ausstellung wissenschaftlicher Apparate in London unterscheidet sich wesentlich oon allen frü heren Ausstellungen, insofern bei derselben die rein kommerzielle» Interessen zurUcklretea gegenüber der höheren Ausgabe, dir Kenntniß der wissenschaftlichen Methoden ,n wntesien Kreisen zu verbreiten. Um dieser A»fgabr in ihrem ganzen Umfange gerecht zu werden. Üb-r«im«t die englische R-pierang i8eiei:co »uä Art Lwpurtmnonr) alle Kosten der Verpackung, sowie anch »er Hin« n.:S Ritckfen- dnng sämmtlicher Gegenstände, welche ihr anver- traut werden." —r. Die aeugegründete Fortbildung»« chnle scheint wider Erwarten sich der Geneigt heit einer großeu Anzahl von Lehrmeistern nnd Arbeitgebern keineswegs zu erfreuen, znmal nach dem deren viele mit »der ohne eigene Verschul dung mit einer Geldstrafe belegt »orden sind, weil ihre Lehrlinge oder Arbeitsburschen den Unterricht versäumt hatten Die schlimmste Folge ist aber, daß mau jetzt mit Vorliebe Lehr linge nnd Arbeitsburschen aus preußischen Orten Lnnimmt. indem selbige als Preußen dem Zwange der Fortbildungsschule nicht unter worfen find. Seit Beginn de* neuen Jahre* hat allein eine einzige Innung zu Leipzig vier zehn Lehrlinge preußischer Staatsangehörig keit aufgenommen. — Nachdem der zeitherrae hierläudischc Vertreter der Feuerversicherungs-Gesellschaft „Grienst» ^ssiellrutrlcs" m Triest, der Kaufmann Kranz Jünger in Leipzig, diese Function uicbrr- galegt hat, sind au dessen Stelle von der Direktion der gedachten Feuerversicherung- - Anstalt die Kaufleule Julius Herrmaun Schmidt und Heinrich Alfred Br »hm, i« Firma Vruhm und Schmidt, in Leipzig, z» hierlävdlschen Bevoll mächtigten und General - Agenten dieser Ver sicherungs-Gesellschaft ernannt worden — Wenngleich der Ausdruck „Operelte" an sich nicht* Wettere* besagen will al* „kleine Oper", so läßt sich doch nicht lengnia, daß der selbe durch die vielen Bouffonerien Offenbach-, Suppb's u A. welche ja Vorzug*«eise Operetten genannt »»erden, e»aen gewissen Beigeschmack be kommen hat Daher dürste es berechtigt sein, darauf hmzuweise«, daß „Ein Abenteuer Händel»" von E. Reiuecke, welche* heute in Scene geht, nicht die geringste Verwandtschaft mit jenen Operetten hat, im Gvgentheile ein ein fache* Idyll ist, in welchem man vergeblich nach „Pikantem" auSscbauen würde, ein Idyll, in welchem der Sckwcrpuuct in der Musik zu suchen ist, und welches vom Compontste» mit dem bescheidenen Name« „SingspiÄ" be legt ist, welcher Name auch der r'chUge fein dürste, da der Dialog nicht gauz ausgeschlossen ist. Noch sei erwähnt, daß da* berühmte Thema Händel'* „Lüs üurmolliovZ blacüsinilti" eine Rolle in dem Werke spielt, und erinnern wir an die bekannte Anekdote, »aß Händel, von einem Unwetter überrascht, bei dem Schmied und nach« berigen Friedensrichter Powell in Whitchurch ein- kehrend, da- genannte Thema von ihm siugen hörte, auszeichnete »nd alt dann zu seinen be rühmten ILckar'Variationen »Tko tuurnoniou» diacükmitü' verwandte. * Leipzig, 13. Jaauar. Lu* dein 5. städti schen Wahlkreis gehr uns di« Mitteilung zu. daß die WahlauSfichtra für den Tandidatcn der liberalen Partei. Herrn Großmaa« in Glashütte, sich sehr günst'g gestaltet haben. Der früher von Dippoldiswalde au* mit eiaer Can- didatur bedachte Advocat Rüger rn Diesdea hat in der anerkenueuSwrrthestea Weise auf jede Be- Werbung za Gunsten Großmann'S verzichtet »ud die Wähler dringend ersachl, nur Dreiern allein ihre Stimmen zu geben. In einer Wählervcr- fammlung. die aus Veranlassung de» liberale« Wahlcomrtb am 8 Januar in Lcugeselv staltge- suuden, also iu demjenigen Thcile des Wahlkreise*, drr hauptsächlich für Len confersativen Gegen- caadidaten bearbeitet wird, war Herr Groß mann persönlich anwesend und wußte sich durch seine Ansprache die Zuneigung Derer, die ihn noch nicht kannten, zu gewinnen. — Der Capellmnster de* r» Bautzen sieden den Infanterie.Regiments, Herr Köhler, von dessen unglücklichem Sturz wir ia der letzte» Nummer Mtttherlung gaben, ist ia Folge der erlittenen B.rlrtzungen am N Januar Abend* gestorben. * Srrvden, lZ. Jaauar Inder letzten Sitzung de- hiesigen KceiSausschussr* w»rde User «in Ge such de» Besitzer« de» Bietoria-Salon* in der Waisenhaußitraße hier, Herr« Thieme, um Eclaubmß zur Errichtung eme* stehenden Schauspiel - Unternehmen* verhaudell Herr Thieme hatte sich früher die Möglichkeit der Aufführung theatralischer Stück- dadurch »er. schafft, daß er die Concefstoa vertrag-weise von dem Direktor de* ehemalrzen Hermnrla.Theater). Herrn Baumgart, erwarb. Beide waren indessen in Differenzen gerathe«, in Folge deren dem Be« sitzer de* Victorm-Galon* die Eoncrfsios wieder entzogen würbe und di« Polizei die weitere Auf führung von Theaterstücken untersagte. Rach längerer Berathuug wurde da* Thmue'sche Sr- such vom Kreisaussituiß einstimmig abgelehvt. * Freiderg, 12 Januar. Am letzte» Diens tag hat sich »n unserer Stadt eia THierschutz, Vsrein qeb ldet. — Da* diesige Schöffengericht verurthestte in di.sen Tagen den vormalige« Gutsbesitzer Küuzelmann aus Wasewitz bei Dresden, welcher wissentlich faule Hypotheken für reelle Waare a« den Mann zu bringen ge wußt hat. zu l'/, Jahren Gesängmß, .600 >4k Geld strafe und außerdem zu einer an den Betrogenen zu leistenden Entschädigung von 11,754 * Leipzig, 13. Januar, »ir haben bereit* in der vorletzten Nummer mitgetheilt, daß diezwischen den Geraer Kausleutea und dem Besitzer de* dortigen Hotel* „Reußischer Hof", Herrn Eberhardt, entstandenen Zwistigkeiten ausae- glichen worden seien. Zur Bestätigung dieser Mttlbeilung übersendet Herr Eberhard! ua» heute die Original-Urkunde de* zwischen beiden Theilen geschloffenen Vertrage-, welche folgendermaßen lautet: Den Herren Xaufleutea Sodersky, Sscheabach Loontag, Bernhard Oertel rc. erkläre ich beute auf Lbreuwort. daß in meinem H»t«l mr wieder eia Ausverkauf stattfinde« wird. iSenanm« Herren ver- sprechen »ir dafür, keinen der Herren Reisenden »u veranlassen, nicht mehr der mir zu wohne«, und find genannte Herren Lanflentc damit einverstanden, was sie, gleich wie ich. mit ihrer Namensuaterfchrtft be zeugen. «Folgen die Unterschriften.) Hrrschir-enes. — Ein trefflicher Neuiahrswunsch wurde von einem Arzte iu der Sylvesteraacht bei einem Glase glühenden Punsches gesprochen. Er lautete: „O du liebe» neue* Jahr, während deiner ganzen Existenz bewahre den gesammten Handels- stand vor Schwindel »nd Wechselfieber; hüte «nsere Eapitalieu vor An-zehrnng, «nsere Staatsmänner vor Taubheit, unsere Vorgesetzten vor Kurzsichtig keit, unsere Abgeordneten vor Engherzigkeit »nd unsere Presse vor Beklemmung! Bewahre uns iu den Restaurationen vor Knochenfraß, unsere Wemhändler nndMilch-Vureankrateu vor Wasser- sncht und »nsere Ehefrauen vor Tobsncht! Be wahre »asere Kleidungsstücke vor Reiße», »nsere Ehemäuner vor Schwäche «nd unser liebe» Deutschland vor Entkräftigung! Schütze uns in der Politik vor Krebsschäden und unsere Ler- faffnngen vor einem Bruch — kurz, gieb uus eine gute, dauerhafte Constitution." — Der Kündigungstermin für den 1. April scheint diesmal für viele B erliner Hnuüwirthc, bei denen die Miethen zu hoch find, unangenehme Befcheerungen gebracht zu haben. Ia viele» Häusern sind Massenkündigungen seilen der Miether erfolgt. ES werden der „B. Bürg Ztg " Fälle mitgetheilt, in denen 6—8 Parteien »n einem Hause kündigten Manche Wirthc habe» nachgegeben und sich aus eine Herabsetzung der Miethen eingelassen, so daß Lie Miether wieder wohnen bleiben. Andere hingegen mochten oder konnte» nicht — viele haben ja die Häuser zu theuer erbaut oder gekauft — m die Herab setzung willigen «nd lassen nun die Parteien ziehen. Die Folge hiervon ist, daß eine sehr große Anzahl kleiner, mittlerer und großer Woh nungen zum 1. April frei wird. l Eingesandt.) Wn «a« an* Berlin erfährt, hat der Ans- schnß zur Herstellung einer einheitlichen deutschen Rcchtschreibnng soeben die Leisen ersten wichtige» Beschlüsse gefaßt. Es wurde der Antrag, da* Dchnung»-H nach deu tiestomgen Localen (a, o, u) zu streiche«, mit Überwiegender Stimmenmehrheit angenommen, ebenso wie der, die Lopveivocale ganz zu beseitige«. Man wird also künftig, »ab hoffentlich rech» bald, iu der Schule lehren «nd allein richtig scheeivea: wonev, auen, sünen, Sal, Mos, uud zwei große Dünsche der Freunde einer vernünftigen vehandlnna unserer Rechtschreibung wären erfüllt. Hoffentlich fällt nun anch überall da* eben so überflüssige al* falsche Th, also Tat, tun, Wert, uud e* vliebe also ein Hauptwnnsch zunächst »ur noch die vollständig« Beseitigung de« Eindringling» c. vielmehr sein Ersatz durch k »no z, vergl. Kouzeutrireu, Zirkular, Aktor». Wenn mau so von oben her Dank unserem jungen Reiche bemüht ist, endlich einmal ven Weg zun Bessern zu betrete», so ist e* nun Pflicht- j:veS Einzelnen, vor Allem aber de» gesammlen HandelsstandeS, den lieben Schlendrian fahren zu lassen «nd mit allen Kräften für oas baldige Durchvcingen der neuen Schreibweise einzutreten. Der Buchhandel wird sich gewiß der Sache an- nehmen und er hat ja auch die beste Gelegenheit dazu; aber aucd der eigentliche Kaufmaimsstan» kann sehr viel für die unserer Mutter-Sprache u»r zum Vortheil gereichenden Neuerungen thuu. uud ihn aus seiue Ehrenpflicht aufmerksam zu machen, ist der Zweck dieser Zeilen 8. Lr»r»mm,r», versetz,»«» ir. i« iMtiiche» Viarjtr. törpwota««»» Vas Snltws «ws Lwtarrichts. Teledigt.^de »» >« «laoige tzchrvsMi BoN»tzch>1, in yrhre» Tolaw,: »t, »SNH«
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