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Dresdner Nachrichten : 21.08.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189108216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910821
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-08
- Tag1891-08-21
- Monat1891-08
- Jahr1891
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- Dresdner Nachrichten : 21.08.1891
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Uatervaliull,. EstntwdrriLl. »rrmdenlck» ^.»,»».dudr«,rt«Iiädrtstt »UÄ dl« P°u M2.'st >> »»kund>^un,en^ankn au»,«»au> ^krPnval- ,.. „ Pia- lliu« Blirgllda» ... ... »amstiLai«« Aulualime, »rr N»n,oen wird »iä>I,co;bk,st, NU» wärlis« ?l»k»ndi»u wä>»Lk?!ttk>ittdi»i>«>!:^u»ruae «rar» Lorberdkzabluni (mich 'Oncnnanen ooer «onemcamuiist. Kür Rüäuade «iiiaeuuidnr SchrNt- stuge lei»« L«dmdll<I>kei». ?li!!lli>di,,i,»aen »eliine» strinnitlllb« »amt,an« SermnittimaastcUc» a». 6ei»It»rechltelti Skr. l» .'!6. Jahrgang. Aufl. 52,00» Strick. «wpüoklt 8SM anerkannt xrv88t<>8 l-it^or Iviechter eleganter 8c>mmvr8tokke. Dresden, 180t. V«MI, Lv88«I, ktLMSÜ. vsellltLl- VLL^SÜ vte. etc. etc. «wpüelüt billigst ?neärreLDot2 LillSidrikekerrtrs»»« 80 u»ä 81. tutrll«rvtr»»8« N. « ^»»»sittlii'iiKltzil-KIiilii'. aozenelimea, milllvs Mittel, liorvirkt 8elrmvri!lo8»n dltulil^aax. tluseko 1 LI. Hwmptor Vvruiruät narü ausnarta. ^§1. Rotaxotlisks, am 8eor§snt1ior. §sse/E >/s/'se/s//^//7^S /^L^saidEU 2 ÄSSL-E L V. k. 8«kM. XiMiMiixliime IH, «L- Lv 8 L viitMst« «»«>»«>» Ä »ms« LdUPMer-ksN!! HMU u. Iu»8« beiäerlvi Uoscliloekt», nololis mit küvksrLkvvrkrümwllllK beluistet uiiul. timi»n llurcli .Vnre.uilung meiner von renonmurten 8,«>»>,>Iär/l»n «>iistilstl,l»n»n. zro.-vtrlreü zzMohntxton ortnopilliselioii ti»i>«-t^ 11>!,m»rm>u »,»<t in äiNi moiuton IVtllen nicimro Heilung ikron I.oulouu. LouUüissiovMkvr ru <'ruuu:t!k'rt'.-,ott uz u>!«>,» -.r.-ü^oi^n Orlen von LzcliLon ^ Nr. 233. ZpMl: Internationaler Sozialistenkongreß in Brüssel. Hoinachrichte», .Haushalt von Dresden, Mord und Selbstmord in Leipzig. Verband der Hansdesitzervcleine. Gerichtsverhandlnngcn. Tagesgeichichtc. ?kibelu»genc»cins. Lrrrl VssenLscLucL, ^rompeter8tra8>>v L8. Freitag, 2>. Äüsiiift. Politisches. Aus den bisltcrigen Verhandlungen des Sozialistenkongresses in Brüssel erhellt bereits zur Genüge, daß die Bedeutung dieses internationalen „L'ellvarlamcnts" weniger in den Debatte». Resv- lulionen und Beschlüssen liegt, denen znin größten Theil von vorn- berein nicht der Anwruch mit aus de» Weg gegeben wird, ver wirklicht zu werden, sondern bah eS sich bei der Zusaiinncirknnst der Umstürzler ans allen Gegenden der Welt in erster Linie um die Stärkung des Machlbcwuklieiiis der rothen Internationale, um die Hebung des Gefühls der Zusammengehörigkeit der Sozial demokraten aller Länder handelt. „Völker, kühl Euch!" heißt eö in einem schwülstigen Festgedicht zur Eröffnung des Congresscö, „folgt den Flüssen! Flieht zusammen in ein Meer unüberwind licher Wogen! Brüder seid Ihr, Euch gebar ein Mutterland: Erde — Ihr Vatcrlandslolc» !" Auch der unangenehmen Tbat- sachc, daß cS für VaS sozialdemokratische Wcltparlament noch keine sozialdemokratische Weltsprache giebt »nd daher auf dem Congresic in umslandlicher Weise alle Veden erst, um verstanden zu werden, in die verschiedenen Sprachen überlegt werden müssen, hat dieser Odcndichler in folgenden, an Richard Wagner'fche Poesie er innernden Worten Ansdruck gegeben: „Fremder Sprache fremde Laute fremder Bruder nicht versteht!" Aber sofort fügte er beschwichtigend Hinz»: „Doch ini Blick liest er das traute hohe heilige Alphabet: „Brnderlicb'. Gleichheit und Freiheit!" Darin, daß eine derartige Parole fegt allenthalben in der Welt zum Losungswort erhoben wird, daß die Revolutionäre diesseits und jenseits des Oceans sich in dem Bewußtsein zusammen» finden, eS giebt nur noch Eine internationale Sozialdemokratie, die unter dem Einen rothen Banner marschirt: darin liegt die grüßte Gefahr, welche aus solchen internationalen Congrcsfen für die bestehende wirthichaftlichc und soziale Ordnung der Gegenwart entsteht. Tie Geschichte hat wiederholt bewiesen. Laß revolu tionäre Bewegungen, wenn sie in einem einzelnen Lande isolirt anstrclen, ohne in der Nachbarschaft einen Boden gewonnen zu haben, bald überwunden werden; daß dagegen die llmstnrzmachte. wenn sie in verschiedenen Ländern zu gleicher Zeit die Massen »nterwllhlen und im Einverständniß und in der Aussicht ans gegenseitige Unlerstühung zur That schreiten, schnell und gewaltig emporschießen und Staat und Gesellschaft ernstlich bedrohen. So war es zur Zeit der religiösen Bewegungen des 10. Jahrhunderts, vor 100 Jahren wahrend der französischen Revolution und in den Jahren 1800 und 1818. Tie zerstörenden Mächte in der Welt schließen heute sich immer fester an einander, jeder internationale Eongreß ist eine Etappe vorwärts aus dem gemeinsamen Wege, ein Schritt näher zu dem gemeinsamen Ziele. Die Gegner aber, die erhaltenden Mächte, sind zersplittert nnd stellen der täglich und aUcnlhalben wachsenden Sozialdemokratie kein festes einheitliches Bollwerk entgegen. Die Wahrheit des BiSmarck'ichen Wortes: „Wenn wir zusammcnhalten, werde» wir den Teufel ans der Hölle treiben!" wird weder von den einzelnen Staate», welche doch alle gleichmäßig von der Revolution bedroht werden, noch von den einzelnen Parteien in den verschiedenen Ländern beherzigt, die bcr ihren gegenseitigen Fehden den gemeinsamen Feind aus den Augen verliere». Wie man sich bei solchen internationalen Verbrüderungs-Kon gressen der Revolutionäre amüsirt, das geht unter Anderem ans einem Spezialbcricht über ei» Nachtfcsi im timätro lyriguc, hervor, welches die Belgier de» Telegirlen in Brüssel gegeben habe». Dort sinket sich folgende Stelle: „Uns Teulschcn fiel die Frei heit auf. mit welcher die belgischen Genossen Monarchie nnd Landcsvatrr verhöhnten. Ganze Mcnscdcnaltcr von Freiheits strafen würden deutsche Richter für solche Freiheit verhängen. Im Saale z. B. stand in Lebensgröße das Giipsinodrll des Königs Leopold 1k. Aber wie sah es aus? Die Genossen Halle» ihm ein rothcs Tuch über den Kops geworfen, so daß nur der Rumpf sichtbar war — und so zwang die Statue des Königs unmitielbar znin Vergleiche mit dem Rnmpic eines Delinquenten der eben von der Guillotine weg a» die Wand gestellt wurde. In einem Panorama wurde als Extraspezialität „Tic lehtc Kravalle König Leopolds" angekündigt. Und was sahen wir nach Erleg ung eines Eztraobvlns zu Gunsten der Partcikassc? Einen derben handfesten Strick Wer vor zwei Jahren im Pariser Stadt haus die Carmagnolc tanzen sah, kann sich ungefähr einen Begriff inachen von der Begeisterung und Unermüdlichkeit, mit welcher hier im Garlc» und Fcstiaal des „1'äväwo hnczuo" Eormagnolc und Marseillaise getanzt nnd gefangen wurden! Und wer hier Mann »nd Iran. Bursche und Mädchen, selbst Grau- nnd Wciß- löpte mit silbcrhaarigcn Greisinnen diele revolutionären Hhiinien nicht singen, nein verkörpern sah — der konnte sich ein Bild der fascinircndcn Begeisterung machen, die sie in politisch erregten Zeiten auf die Volksmassen ansübten". Nicht treffender als durch vorstehende Worte kann die Art der Agitation nnd die Propa ganda der Tbat illustrirt ivrrden, welche ans solchen internationalen Longressen gepflegt und gepredigt wird. Wer in jüngster Zeit gewähnt batte, daß die deutsche Sozial demokratie sich anichickc. friedliche Bahnen einzuschlagen. der sehe sich die Haltung derselben ans den, Kongresse zu Brüssel etwas näher an. Die Rcvolutionsvartci in Deutschland glänzt dort tn ihrem Dreigesttrn Sinqer-Bebel-Liebknecht in ihrer wahren Gestalt. Vaterland und Patriotismus werden tn brutalster Weise verleugnet nnd verhöhnt. Von nationalen Regungen, wie sie kürzlich in den Reden eines Bollinar oder Birk zu spüren waren, lassen deren Ge nossen in Belgiens Hauptstadt keine Spur merken. Der Rechen schaftsbericht, wrlchen die sozialdemokratische Partei DentlchlandS dein Kongresse vmgelegt hat. ist der Ausstuß niedrigster Leidenschaft und des rvtiestc» ParleisanatiSinuS. Vor den auS aller Well zusaminengclausenen Raddanbrüdcrn nnd Henkersknechten wird da von Singer und Genossen Alles mit Schinns', beworfen, waS einem Tcntichcn vor den Augen dev Auslandes nnantaslbar gilt. Das Schriftstück strotzt von gemeinsten Verdächttgiingcn und Veschim- Vsnngen. Bezeichnend übrigens ist eS. daß viele Krall- nnd Lchlag- worte dem Katechismus eines Engen Richter cntnvmmen sind. Ta ist z. B. die Rede von dem „znin Hausincierthum gröbster Art ausgewachsenen Regiment Bismarck", von der „vom Kanzler abhängigen und ans einem unkontrolirbarcii MilliancnwndS inb- ventionirten Prcßmcnte". Der ganze Rcckenscdaitsbcricht ist eigentlich nichts Anderes als eine maßlose Vernnalimpsung des Fürste» Bismarck, des „nbgcsägten Kanzlers, des Abgotts aller VolkSanSbcnier, des MilltonärzochterS. den unsere Kraut- und Schlotjunker wieder an seinen Posten znrttckbringen möchten". Diese Wuthansbrüchc gegen den Altreichskanzler sind nur dadurch erklärlich, daß er der enlictsiedenste nnd wirkinmstc Bekänwfer der Sozialdemokratie gewcie» ist. Ans einem ähnlichen Grunde wird Sächsin mit svlgenden Worten getobt: „Von jeher hat man im Königreich Sächsin in der Bekämpfung der Sozialdemokratie durch die Anwendung von möglichst gehässigen Mitteln sich ausgezeichnet." Daß die sogen. „Anarchisten" in Brussel aus dem Saale nach Liebknecht'ichem Rezepte „hinaiiSgcslogcn" sind, entbehrt der grund sätzlichen Bedeutung. Ein wesentlicher Unterschied zwischen Anar- chismnc' nnd Sozialdemokratie besteht nicht: b ide verschmähen nicht die Mutet der Gewalt, beide wollen den Umsturz alles Be stehenden. Rur der giftigste Konkurrcaziicid trennte bisher die feindlichen Brüder. Tic Sozialdemokraten mögen von den Anar- chi'ten nichts wissen, weil dieselben jederzeit zu den enläirts terrisilo8 der Partei werden, indem sie durch ihre RaddanluN, durch ihr polterndes Pathos, durch Putsche und Verbreche» überall komvro- iniltirend wirken. Ans dem Parlier Sozialistcnkongresse 1880 erklärte der Anarchist Tnc-Qnerci): Zwilchen den Anarchisten nnd Sozialisten beständen überhaupt nur spitzfindige Unterschiede. Wenn dagegen Genosse Liebknecht behauptete, die deutsche Sorialdcmokratie bilde den absolutesten Gegensatz des Anarchismus, so stimmt damit nicht die Thalsache überein, daßdie Führer der denlschcn Sozialdemokratie. Bebel und Liebknecht an der Spitze, die Verbrechen der Parlier KommniiardS, welche doch nichts Anderes, als Anarchisten waren, wiederholt „als Gwßthatcn der Vergangenheit", denen nachzu- eifern sei, gepriesen haben. Zn der Jndensrage bat der Kongreß »nr in Gestalt einer Resolution Stellung genommen. In welcher Weise dieselbe aoSfallcn mußte, war von Amang an klar. Ter eine Präsident des Kongresses ist der jüdische Großkopitnlitt Singer, unter den Wortführern und Vorkammern der Sozialdemokratie sind ans dem Brüsseler.Kongreß bisher iolgende Name» von „Genossin" unzweifelhaft sciiiiliichcr Hcrliinst gehört worden: Lev». Auerbach, Stadthagcn, Samuel, Fräulcl. Mendelssohn, Luo. Adler, Eahen, Frau Aveling (die Tochter von Marx) u A. Da unterliegt c-S doch wahrlich keinem Zweifel, daß, »sie das Organ Löh Tonnemann's sag» die Jnden- sragc nicht tm Sinne der „hetzenden Stöcker nnd Genosse»" erledigt wirb. Nach dem Berichte der französischen Sozialdemokraten soll der „einrige Feind des Volkes der ausbeutende Kapitalismus sii», dem alle sozialdemokratische» Streiche zu rcscroircn" sind. Von solchen Streichen gegen den „anübenlendeir" Kapitalismus merk! man aber leider her-iich wenig. Aus Staat und Regierung, Junker und Prassen, Thron und Altar. Bourgeoisie. Militarismus und Anti semitismus wird wacker gkschiiiwsr. aber von Reden »nd Resolutionen wider die Börse, wo doch der „ansheutende Kapitalismus", der „einzige Feind de-S Voltes". leinen Hauptsst; hat. oder wider daS Judenlhnm, welche? doch wolst zum größten Dheilc diesen auSbe»- tenden Kapitalismus repraenliil, Hort man mcht ein einziges Wörllci». A-enlichrclb- nnd Ktntsprrch-Pcrichle vom LO August. Berlin. Oisiziös wird ein Gerücht dementirt, wonach Filianzmiiiister Dr. Miaue! dem Kaiser eine Dcnkubrist gesandt habe, die eine "'^-monatliche Aushebung der Kornzölle enthielt. — Die in München veisammelten Delegirten ^u den Handclsver- tragsvcrliandlungen mit Italic» werden täglich «itziingen nhhallen, und zwar in der Weite, daß abwechselnd an dem einen Tage die österreichischen und italienischen, am ander» Tage die deutsche» nnd italienischen Vertreter miteinander verhandeln. - In Knrscr- Wilhclmsland ans Neagninca sind zwei rheinische Missionare »m's Lebe» gekommen. Mn» vcrmnthet, daß sie von Eingeborenen ühcrinllcn und ermordet wurden. — Zur Thcrliwhme an der Bor- chart'schen ostasrilaniichk» Expedition haben sich gegen 500 Herren aus verschiedene» Ständen, besonders ans Ossizicrskicisen gemeldet. — General Gras Waidersec ist hier eingctrossin. — Der Reichs- tagSahgcordncle Gras Mirbach spricht sich in einer Zuschrift an die „Krcnzztcz.". entgegen den Ausführungen seines Fraktionsgenosten, deS Grasin Kamtz, in demselben Blatte gegen eine Suspension der Gclrcidezölle anS, »nt der man der Spekulation einen ent scheidenden Eioslnß ans unsere Zollpolitik cinräunien würde Gegen das rnisiichc' RoggrnauSsnhrverhot sei deutscherseits nichts cinznwendcn, wenn es lediglich der Nolhwendiglcit entspringe, dem Zarenreich den erfordculichcn Bedarf an Brotstossen zu erhalten. Svllle eS sich als gegen Tentschland nnd Oesterreich gerichtete politische Maßnahme Herausstellen, so könnte Rußland zur Zurück nahme drs BerbotS durch ein deutsches Einsuhrverbot von russischem Holze veranlaßt werden. — In der Lrl-Rassinerie von Pvlborn am Kohlcunscr sind Nachmittags 1800 Etr. Harz und 1200 Etr. Mineralöl in Flammen aufgcaangen. Die Fabrik stößt unmittelbar an die städtische Gasanstalt, doch wird ein Uebergreifen des Feuers nicht mehr befürchtet. Trier. Tie Ausstellung des heiligen Rockes wurde früh 9 Ulir durch das vom Bischof Komm celebrirtr Pontincil-Amt eröffnet. Am Domchor, dicht vor dem Hochaltar mit der Reliquie, hielten die Spitze» der Behörden, Offiziere, Maltbescrrittcr, Vertreter de? rheinisch-westfälische» Adels, des Domkapitels, die Zöglinge des Pricslerseminars und zahlreiche Geistliche des In- und Auslandes. Nach dem Hochamt hielt der Bischof eine Ansprache. Hieraus erfolgten Prozessionen um den Hochaltar an der Reliquie vorbei, die unter einem prachtvollen rolhscunmetnen und mit Gold ver zierten Baldachin ruht. Als die weiße Hülle von der Reliquie genommen ward, kniete Alles nieder. Der heilige Rock liegt aus weißem, goldgesticktem Untergründe mit beiden Aermeln ausgebrcttet. Er ist von maltdrauner Farbe. Am unteren Ende des Schreines, an dem 2 Malldesiiberren mit gezogenem Degen Wache halten, sind Orfsnungen. durch welche 2 Geistliche die ihnen übergebenen Gegenstände zur Berührung deS Rockes stecken. L ie Stadt ist festlich geschmückt. Wien. Kaiser Wilhelm tilfft am 2. September über Tetschen in SiegmundSherberg ein und wird sich wahrscheinlich sofort ab Bahnbos mit dem österreichischen Kaiser und dem König Albert von Sachsen in's Mairövcrsild begeben. Der Anscntball des deutschen Kaiser» in Schwarzenau ist aus 5 Tage berechnet. — Die Nachricht van der Bildung eines eigenen Komtunilikations- Min'illcrininS ist grundlos. Pest. Tie Lo»au-Dampl>chis>sahrlc-gescllscl,a!t beorderte viele Schleppdampfer nach Brail», um das sär süddeutsche Rechnung angekantte rumänische Ge'reidc nach Bauer» zu uanSvvriircn. Floren z. Ans der Linie Bologna-Florenz gerictt, ein Koupee 2. Klasse in Brand: 5 Passagiere sprangen ans dem Fenster und wurden schwer verletzt. Triest. Bei Parese stieß ei» iibcrsülllcr Personcnzug mit einem Lastzug zusammen, lieber 20 Personen wurde» schwer verletzt. Paris Gegen 100 Menschen sind durch die Katastrophe bei Martinique getödtet worden. — Der Gras von Paris soll sich beim Papst brieflich über dessen repnblitsren»dlicke Haltung be schwert haben. Er hat die der Pariser Nuntiatur bisher gezahlten Jabresgeider entzogen. Bologna. Äeüern am Helle» lichten Tage ward der reiche Fabulant Fondant, als er icine Nichte »ach Hanse sichr. von ver mummten Räuber» übersatten nnd seiner Baarschnst beraubt. London. Petersburger Berichten znsolac läßt die russische Negierung die Militärdevot-S in Polen, Litthancn und Bessaralsien durch beilviettos große Quantitäten neuen Getreides cmiüllen. da die alten Vorrltthe aufgebracht seien. Tie ungewöhnlich großen Vorräthr. die angehäull wurden, neben zu Gerüchten von Kricgs- vorbereitungen Anlaß. — Der russische Finaii.zmiiiisler beabsichtigt einen Kredit von 15 Millionen zu Slraßcubanlen und anderen lokalen Arbeiten zu bewilligen, um den bedürftigen Armen Be schäftigung zu geben. Dieser Kredit sott durch Milmirtnng der K riegs- und Mariiie-Miniilerien aus ca. "O Miil. miSqcdchnt werde». Petersburg. Das Gerücht von einem beabsichtigten Verbot der Weizcnansfuhr oder von der Einsichruiig eines hohen Autznihr- rolles ans Weizen wird der Nord. Telegr. Agentur als unwahr scheinlich bezeichnet. K o n ü a n t in op e l. Die Direktion der Oricnibahnen macht über die Entführung Sollinis folgende Mitthcilungc»: Bahnmeister Sollst» nitt drei Arbeiter», darunter ein Bulgare, wurden von Räubern entführt. Ein Arbeiter ist ermordet. Tie Räuber ver langen innerhalb II Tagen Mo türk. Lire Lösegeld uud Einstellung der Vclsolanng. Wir baben die »öthigcn Schulte bei der Negie rung mit deni Botschafter aethan. Newiiork. Eine Feiiersbrnnst zerstörte in Jacksonbillc (Florida) 13 Geschäfte und oo Wohnhäuser. Viele Personen wurden durch eine während des Feuers cirlslau.dene Dhuamit-Explosion verletzt. Der Schaden betrag! über l Million. — Tw chilenische Kongreß-Junta schickte ans Kricgsschisicn lO.OoO Mann gegen Valparaiso vor. Die Berliner Börse zeigte heule infolge des sehr günstigen HalbjahrLabschlttsscs der Deutschen Banl eine völlig veränderte Physiognomie. Ans allen Gebieten zogen die Evnrsc ü». Banken erfuhren mehrprozcntige Steigerungen bei reaem Geschärt. Von Bahnen östliche Ci porlbahnc». Franzose» und Lombarden besonders seil, wahrend Duxer ihre 2pcozeittiae Avantage nicht behaupten konnten. Von Bergwerken er zielten Bochumer und Haroc uer »am hatte Besserungen. Fremde Reine» fest. Russische Noten 2 M. höher. Kassavcrkclir belebt bei steigende» Eonrsin. V'» Banken Dresdner 2'Vi — Privaldlskvitt W.-N.-W.-Wind. I»r»>,kr«ri «.». I«de»»».I «kr«»U rW.aS. Sleatod. eao.ou. vom». 8.1.70. »all,In —ffzinuer —. irr»«. Naa. So!»r. 80,S0. Liöcoiuo NA.io. 5rr«»v. ». >12.KU Laar» —. UlclsruUrLk» —. gcst. »arl». lSaix«., «knie !U>,:>2. «air»-! US,M. ^«a'«en-r SO 12. 8!oatt>- baba LU7.00. Loaidardc» 2I2.au, t>o. vi-x-rliairn — Evaiilcr csgbplcr «87,18. Onomanc» aai.uu. rrscomvir a.',2.ou. Acjicsl. «arl«. »ro»aklri> «ki,rn okr eilig»,t 28.»». »rr -tovbr .Fclir. 20 8». fest. SXirltn« ocr 4l»g„s, N;,.7.>, oe, ,g»»»ar-.1kri! M,d», tcst. RUbol »er August 70,7.1. »er Ianuar-April 79.7>», rüstig. » °, »Irr » » a>. >ro»uri«a ISMUS!. Wei.n» »er NoOkMder 27S. Roggea »er Oclobcr 2>i». »er März 2äl. Ts? Prvz. Prvz. höher. Lculiche Fonds durchgängig höher. Nachbörse seil. — Wetter: Schön, — Se. Lcrtlichcs «nd Sächsisches. Majestät der König ist gestern Abend 9 Uhr 11 Min mit dem sahrplnnmaßigcn Zuge nach Niedersedlitz bez. Pillnitz zurückgekehrt. — Gestern Vormittag nach 10 Uhr reiste Sc. König!. Hoheit der Gcncralfcldmar'chall PrinzGcorg vom Schlesischen B.kichc" über Breslau nach Oberschlcsien ab, nur in seiner Eigemchast all- Gencralinspektenr der 2. Armeeinspcktion einer Reibe von Regiments- besichiignngcn der Infanterie nnd Kavallerie beim 0. Armeekorps deizinvohnrn. In Bcalciinng Sr. Hoheit befanden sich Oler>:- lenrnant im Gcncralsiabe v. Broizcm nnd der persönliche Ar-tulsnl Rittmeister Frhr. v. Müller. — Soeben läßt der Rath die Uebcrsicht der Ergebnisse des Hanshatles der Stadt Dresden aus das Jahr IMo erscheinen. Ter Abschluß ist kein anßcrordcnllich gängiger, immerhin aber ein befriedigender, denn trotz mancher Mehrbcdürsnisse ist es doch gelungen, nicht nur ohne eine Unterbilanz anSzutvmmen, sondern sogar noch 355.012 Mk. Uebcrschuß zn erzielen. In, Voranschlag ocs Haushallplanes waren die Ueberschüssr mit 0,7.15.201 Ml. ein gestellt ivordcii: die Einnabinen in der Sladlkasic flössen aber so kräftig zn. daß in Wahrheit 7,215,72! Ml. Ueäerstl.istic erzielt wurden. Hinsichtlich der Zuschüsse Halle man beim Voranschlag gemeint, mit derselben Summe ouSkommen zn können, mit welcher die Uehericbüssc eingestellt waren, aber hier wurden statt der 0.735,293 Mk 0,890,081 Mk. gebraucht. Ans dir zahllosen einzelnen Positionen hier näher cinzngehcn, würde nur schon früher mehrfach Erwähntes wiederholen heißen. Freuen wir uns des Abschluß Ergebnisses mit dem innigen Wunsche, daß auch die kommenden Abschlüsse ein strengeres Anziehen der Steuerschraube nicht nöthig machen. Am Schlüsse des Berichtsjahres betrug die Anleiheschuld der Stadt Dresden 23.017.>DO Mk. in 5 verschiedenen Anleihen Die Anleihen der Jahre 1837, 1863. 1871 und 1875 sind vollständig ansachrancht. während vvn der im Jahre 1880 bcaründelen (diese Anlcilic betrug 10,000,000 Mk.) noch Schuldscheine im Nennwelthe von 10,277.500 Mk, begeben werden können. — Ter statistische Bericht über den Betrieb der unter König!, Sächs-S taa tSverwa l t n n q sichenden Staats- und Pri-at- ciienbahnen aus das Jahr 18lV ist soeben erschienen. Das stattl che mit einer Karle und einer graphischen Daislellnng deS Güterverkehrs gezierte, in E. Heinrich s Buchdruckerei icbr sauber gedruckte Werk enthält alles Wissentzwerthe über den Betrieb unserer sächsischen Staatsbahnen und eine Fülle wertbvoller Nachweise für dcn Enen- bahnsachmann. Insoweit diese auch für de» weiteren Kreis de-.' Publikums von Interesse sind, kommen wir aus denBcricht noch zurück — Bezüglich einer einh,'"' Radfahrer aus de» Straßen hcitltchen Fa^r-Ördnung für des Königreichs Sachsen überreichten , >>> >, ! . ^ Dl Kr» ig'll HU nL, V. 1> > '.'kÜ i Ri l:.sFj
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