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Dresdner Nachrichten : 15.08.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189108157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-08
- Tag1891-08-15
- Monat1891-08
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.08.1891
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(luli II. ^ ullii»«uu 8'<prägne 8,< -ld,nnilcc-i> LllUleil l>. ?r. I4ul«L«-t»l,»^^r. i7 1 ,I5.e,^,.».i >. ..... . NU g; ftUUL in-.. Ut!< z » z<.- ^ I»rllUlv I'utkoli: uml K«-Ul«1r-Ault»<ii. «.»««!, ».«Itui»l«»in u, »tl! t.uliuur^,» I luj», l u. < iuvitiui>, ilcu iir. klrzerl. Krrlnlii»u8 llresflrn-klMW «wMvl.Il «,u>» e«r»n»>rt InNlinuon u»ä roinsokmsclivnOvü uoä LiAsno Vorkunt'ggtsllsu: tl»««v.47. S, 7ro«p«k»r»tr. 7, Snuutsntr.-Iillsss. 7. —A>I«pU«n IOIN». — «PI«««««»»«»« Nvrttr LM^uer vlLSVLLron jeder llrk an« den bodontoudsteu Olaslliitton des In- und Ausländen, eitt>del>>en i» reietzlinltigvr ^nsrralil Willi. NU»! L 8<»Im. ^voniailtt II. Ivinnppe« Urteil« IIIO. «««-««««OZ««»««»» «mptieklt nur hilli^sn uud pruktiselien ltoiss IRl i««-W Oliriilvr- Irollvr als Dnicnm der I:<>in!>kigI<oit, 8oIiditüt und Llognnr. Orü««tv ^ii»H» rilil von V»>«t Iivii-F«vv8^»irv»« ete. Mi» Entlass'Ausfuhrverbot sür Roggen. tzvfnachrichtcn, Parteien in Sachse». Vermögen der Stadt Dresden, Ft'"«'*» v. Metzsch in Cbemnitz, Geologische Gesellschaft, Gerichtsverhandlungen, Tagesgeichichlc. Xz»« « Iirit« l i ir.siss- li. 1ouristsL-^.rtiIrsN ködert kllure, ' emplieldt Iteiseli«««!', IkeiselLselien, kieceesai» es, Iteiss- müotel, »ureloelrs, Uelsekiilv c-to. ete. ^.uZustusstrLsss Nr. 4 (u»L»p «iv Lonttaliend, 1 > Attgttst. Politisches. Bl» zur Stunde liegen noch keine offiziellen oder offiziöse» Aeußerungen darüber vor, welche Stellung die RcichSregierung zu deni russischen Ausfuhrverbote für Roggen und Noggenmebl ein- zunehmen grdentt. Allem Anscheine nach ist die Haltung in den maßgebenden Regier»«gtzkrelieu zunüchst eine abwartendc. Mehrere Erwägungen dürsten hierfür maßgebend sein. Vor Allem erscheint cs noch fraglich, ob die russische Regierung überhaupt im Stande sein wird, da-Ausfuhrverbot längere Zeit aufrechtzu erhalten. Um sich die Tragweite dieser außerordentlichen Maßregel zu vergegenwärtigen, »md man bedenken, daß Rußland für seine Staatsschuld gegen 300 Millionen Rubel an Zinsen zu zahlen hat, von denen der größte Theil tn das Ausland, nach Frankreich, England und Deutsch land. wandert, wo die russischen StaatSpapicre mcistcntheils unter gebracht sind. Der russische Getreide-Export aber ist die Haupt» auelle, aus welcher diese Zinsen bezahlt werde» müssen. Diese Hauptquelle muß seht zum Theil versiegen; denn die Steuern werden nur in spärlichem Maße entrichtet werden können und die Regierung wird überdies einen Theil der ihr zur Verfügung stehen den Mittel zur Linderung des NothslnndeS verwenden müssen. Tie leeren Staatskassen werden den Kredit des Reiches schwächen und die unausbleibliche Folge ist das Sinken der Rubelcoursc. Bielleicht beabsichtigt die russische Regierung, an dem Ausfuhrver bote nur so lange sestzuhalten, bis für die nothleidende Bevölkerung hinreichende Getreidevorräthe angchäuft sind. Als ein ferneres Moment, sich nicht in gewagte Experimente zu stürzen, ist anznführen, daß die unabweislichc Dringlichkeit von Gegcnmaßregeln seitens Deutschlands vorläufig noch nicht vorhanden ist, weil cs sich ins besondere noch nicht voranSsagen läßt, ob nicht vielleicht bei gün stigem Ausfall der Emte die deutsche Produktion in der Lage sein wird, dem Ausfall des russischen Noggcnimports gegenüber einiger maßen ausgleichend zu wirken. Bor Allein dürste die deutsche Regierung bei ihrer rescrvirten Stellungnahme im Auge behalten, daß gerade in diesem Jahre die trnnSozcanijche Produktion durchaus die Einfuhr der russischen Brotsrüchte zu ersehen im Stande ist. Bedenklich ist freilich hierbei, daß die amerikanischen Spekulanten in dem Bewußtsein, daß Deutschland aus die Zufuhr aus Amerika angewiesen ist. die günstige Gelegenheit benuhcn werden, uni eine enorme Preissteigerung der Brotsrüchte hcrbeizusühren. Aus diesem Grunde wäre es wünschenswerth, daß rechtzeitig große Ankäufe von Roggen seitens der Negierung erfolgten, um dadurch der allzu übermäßigen Brolvertheucrung vorzubeugen. Schleunige bedeutende Roggrnankäufe sind ja auch deshalb dringend nothwcndig, weil der Staat selbst durch sein Militär einer der Hauptroggcnkonsnmcntcn ist. Tenn unsere Soldaten, welche durchweg an Roggenbrot ge wöhnt sind, werden dasselbe schwerlich entbehren können. In Frank reich wird im Gegensätze zu Deutschland vorzugsweise Weizcnbrot lonsumirt. Als daher 1870 den französischen Kriegsgefangenen unser Schwarzbrot vvrgesetzt wurde, traten in Folge dieser unge- wöhute» Lebensweise znm Theil Erkrankungen rin und man mußte sich schließlich dazu bequemen, für die Herren Franzosen Weizcnbrot backen zu lassen. Das beweist, daß ein Verzicht auf Schwarzbrot nicht so leicht ist. Mit hohen Brotpreisen wird wohl auf jeden Fall zu rechnen sein, selbst wenn sich der deutsche Konsum zu weitaus überwiegendem Theile in Folge der für die große Menge unerschwinglichen Roggenprcise dem Weizen zuweudcn müßte. In diesem Falle würde dann aber auch die Steigerung der Wetzenvreise unausbleiblich sein. Unter den Mitteln, den Wirkungen des russischen RoggenauSfuhrverbots zu begegnen, ist der Neichsregierung die Verhinderung des Exports deutscher Brotsrüchte empfohlen worden- Ties könnte wiederum nur durch ein Ausfuhrverbot bewirkt werden, und dasselbe müßte sich alsdann, wie bereits vorgcschlagen worden ist. nicht blos auf Roggen, sondem auf alle Brotsrüchte und auch auf Kartoffeln erstrecken. ES wären daS recht harte Maßregel» und es ist überdies kaum anzunehmen, ob sich dieselben geeignet erweisen würden, einer Krisis vorzubcugen. Ob die von der radikalen Börsenpreise mit „Donnerton" gefor derte sofortige Aufhebung der Gctreidezölle irgend welchen Erfolg haben würde, erscheint sehr fraglich. Als eine bloße Gegenaktion z» dem russischen Ausfuhrverbot wäre sie selbstverständlich ganz verfehlt, well ja der russische Roggen dadurch nicht niehr angrlockt werden könnte. Auch von Seiten unseres Nachbarstaates Oesterreich- Ungarn wäre bei Beseitigung der Kornzölle eine Zufuhr von Roggen in keinem Falle in ausreichendem Umfange zu erwarten, da dort dir Vorräthe knapp sind und der Export niemals der Größe der russischen Ausfuhr ««bekommen könnte. Im Jahre 1890 hat Oesterreich-Ungarn nur 0.9 Proz. unserer Roggeneinfuhr geliefert. Von einer vollständigen Aufhebung der Schutzzölle jedoch, wie es letzt wieder mit Ungestüm von radikaler freihündlerischer Seite befürwortet wird, kann niemals die Rede sei», gerade jetzt am wenigsten, wo un» so drastisch vor Augen geführt wird, wie wichtig e» ist. daß Deutschland seinen Bedarf an Getreide so weit wie nur irgend thunlich durch die Erträgnisse seiner eigenen landwirthschaft« lichen Produktion deckt, welche ohne den wirksamen nationalen Schutz durch Zölle nicht gedeihen kann. Der Wegsall der Kornzölle würde die Verminderung der Gctrrideproduktion in Deutschland mit Nothwendigkeit nach sich ziehen, ganz abgesehen davon, daß ein bedeutender Ausfall in den ReichSeinnahmen durch die Aus hebung der agrarischen Zölle entstehen würde, der Wiedemm die Steuerkrast der Bevölkerung in erhöhtem Maße in Anspruch nehmen müßte. Dieser letzte Punkt findet überhaupt viel zu wenig Berück sichtigung. Es kann doch wahrlich auf eine JahreScinnahme von 80—90 Millionen Mark nicht ohne Weiteres Verzicht geleistet oder dafür sofort ein Ersatz gefunden werden. Wie sehr auch Alles dafür spricht, daß sich die ruisische Regie rung um zudem verzweifelte» Mittel des Ausfuhrverbots entschlossen hat, weil thatsächlich die bestehende Rothlage keinen anderen Aus weg ließ, so bleibt es doch für die Stimmung in Rußland recht bezeichnend, daß man dort sich Mühe gicbt, in der Maßregel einen politischen Schachzug gegen Deutschland zu wittern. Man wird indeß leicht zu solcher Vermuthuug gedrängt, weil in der That die russische Negierung selbst noch kürzlich in Abrede stellte, daß im Lande ein wirklicher Nothstand vorhanden sei. Auch könnte die Ansicht, daß daS russische Verbot nicht allein eine rein wirthschast- liche Maßregel sei, mit dem Hinweis aus die kürzlich behauptete Thalsache begründet werden, daß jüngst von ruisstcher Seite in Deutschland Noggeiirinkänsc gemacht worden seien. Manche russische» Blätter schlagen rn der Tlint eine» hochinüthigen Ton an, verstärkt verniutblich durch das Jammer- und Alarmgeschiei der deutschen Freihändlcrpresse, indem sic fcststellc», daß ein Ausfuhrverbot seit dem Krimkriegc nicht mehr vorgekommcn ist und indem sie sich freuen, daß diese Maßregel gerade Deutschland und Oesterreich schwer treffe, während sie sür da» weizenverbranchcndc Frankreich und England ohne Bedeutung sei. In Wirklichkeit verlautete vor wenige» Woche» erst von amtlicher Seite, durch besondere Kom missionen sei fcstgestcllt, daß vollauf genügende Noggenvorräthc vorhanden wären, nni jede außergewöhnliche Maßregel nnnöthig zu machen. Wen» bis vor Kurzem die russische Regierung selbst noch nicht an den Etiilritt einer Mißernte und eines Nolbslandes qlanlste, so wird man, beiläufig bemerkt, auch Herrn v. Envrivi keineswegs zum Vorwurf mache» dürfen, wie cs jetzt von fortschrittlicher Seite geschieht, daß er im Mai im Reichstage erklärte, von Rußland her sei eine Minderung der Getreidcvcriorgung nicht zu befürchten. In einzelnen Gouvernements mag übrigens der Notbstaud übertriebcn geschildert worden sein. So forderte das Gouvernement Niichnci- Rowgorvd vom Staate 8 Millionen Unterstützung und begnügte sich schließlich, wie die „Köln. Ztg." meldet, mit 1 Millionen. Jetzt verlangt Samara die gleiche Smmne zur bloßen Aussaat und Kasan 5 Millionen, und doch soll eS dort lange nicht so schlimm stehen, wie es gemacht ivird. Trotznlledem würde man wohl sehlgcbcn, wenn inan die politischen Motive bei dem Erlaß des AussnhrvcrbolS in de» Vordergrund stellt. Die von der russischen Negierung getroffene Maßregel ist doch zu zweischneidig, ui» ernstlich daran glauben zu können, daß eine politiiche Demonstraiivn gegen Deutschland damit bezweckt werden sollte. Man muß endlich auch bedenken, daß das Verbot als rein politische Maßnahme, wie ganz richtig bemerkt wocdcn ist, nur dann Sinn hätte, wenn uns Ruß land in den nächsten Wochen niit Krieg überfallen und »ns vie Versorgung unserer Armeen mit Brotsrucht am dem Lande unmöglich »lachen wollte in der Hoffnung, daß der Bezug zu Wasser durch die vereinte französisch-russische Flotte verhindert werden könnle. mit dem »ge von 1 die neue Expedition ist heute erschienen. — Als der Zug mi Großfürsten Alexis in Revers cmlangle, durchbrach eine Men;. ! 10,000 Personen die Bahnhoisbarrmre und umzingelte den Zu», dce kaum abznsahren vermochte. Mehrere Personen lvuldc» verwundet. Das phrotechnische Laboratorium Manzini in San Foggia ist i» die Lnst geflogen, o Arbeiter wnrdcn Ae»,«schreib- »nd Feriissirrch-Benchte vom 14 August. Berlin. Es gilt jetzt als zweifellos, daß der Kaiser stu Staude lein wird, den Manöver» i» Deutschland und Oesterreich beiziiwohne». Tie Heilung des verletzten KnieS macht erfreuliche Fortschritte. — Die „Köln. Zig." meldet: Alle Nachrichten ans Rcgicrungskreiscn stimmen darin »herein, das; die Agitationen gegen die Getrcidezölle dort nicht den geringsten Eindruck machen Ter Reichskanzler hält »ach wie vor an der Nctzcrzengnng fest, daß eine Herabsetzung der Gelrcidczölle augenblicklich angeuchlS der Handelsvcrtrngsvcrhandliingcn, die sür lange Jahre die Höbe nn- scrcr Zölle scsllcgcn solle», nur zu dauerndem Nachlhcil und Schaden für unier Vaterland werden kann und alle Minister stimmen ihm darin einstimmig bei. — Tie an der gestrigen Vörie verbreitet gewesene Nachricht, es seien hervorragende Mitglieder der Getreidebörse znm Reichskanzler berufen worden, um in der Ge- treidczollfragc deren Rath cinzuholcn, wird offiziös demcntiit. — Zu Vertretern des Tculichen Reiches bei den Handclsvcrtragsvcr- handlungcn mit Italien sind bisher ernannt worden die Gcli. Rälhc Jordan, von Huber , Moslcr und Schmidt, sowie Legalionsrall, Prictich. Berlin. Mit dem Befinden des Kaiser? gebt es so gut, daß der Monarch nach seiner eigenen Acußernng zu der große» Parade nach Berlin komme» wird. — Nach Ankunft des Kreuzers „Bussard" in Chile geht daS denlschc Geschwader nach der Sudsee. da der „Bussard" znm Schutze der dcntschcn Interessen in Ehile anSrcicht. Der „Bussard" bleibt 2 Jahre in Ebile. Breslau. Die Herzogin Engen von Württemberg, gcb. Prinzeß Mathilde von Schanmburg-Lippc ist in Carlsrichc in Obcrschlcsie» gestorben. Hamburg. J»> Vorort Einbeck hat sich der Oberlehrer Wolters kür fällst erklärt. Derselbe nahm von früheren Schülern und Lcmdlculcn Geld zur Anlage und verspielte cs an der Vörie. Tic Unterbilanz beträgt 300,000 Mk. Tie Stc>cstSa»waltichast ist eingeschritten. — Ter Tourist Tcbr auö Hamburg ist im Ampezzo- thale abgestürzt und aus der Stelle verstorben. K i c l. Das Kaiscrpaar begab sich Vormittags an Bord der „Hohenzollern" nach Eckcrnsörde »nd kehrt voraussichtlich Abends zurück. Minister v. Bötticher begleitete de» Kaiser ans der Fahrt. Wahrscheinlich wird die gcsnmmtc Manöverslotte am 18. d. M im Kieler Hafen ankern. Schwerin. Bei dem Großhcrzog ist gestern eine Hebung der Kräfte nicht einaetreten. Ter Appetit liegt stark darnieder. Ner vöse Anfälle stellen sich häufiger ein. Ihre Heftigkeit hat indessen etwas nachgelassen. In der Nacht hatte der Großhcrzog einige Stunden guten Schlaf. Fulda. Die Bischofskonserenz ward gestern Abend geschlossen. Wien. Zwischen Eampulimg und Rucar (Rumänien) wurde beute von einer Zigeuuerbande ein siebenfacher Raubmord verübt. ZweiZigeuner sind verhaftet. Wie n. Ein Vergleich der BetricbSergebnisse auf den öster reichischen StaatSbahncn in dem Zeitraum vom 1. Juli 1890 bis Ende Juni 1891 auf Grund des Krcnzer-Zonen-TarifS mit den Er gebnissen un gleichen Zeiträume deS Vorjahres ergicdt eine Zu nahme an fahrenden Personen um 9 Millionen und eine Zunomue der Gcsamnsteiniiadmen um 107,213 Gulden. Wen., nran von dem auSnahmSwrrsc großen Verkehr zur Zelt der Pariser Ausstellung absiebt, so ergrcbt sich nach eiuiäbrigcm Bestaube des Kreuzer- Zonen-Tarrfs eine Zunahme der Personenzahl von 43'/, Proz und der Einnahme um nahezu 3 Proz. P b ri S. Der Asrikasorschcr Dhdowski erhielt den Auftrag, an der Nordbieaung des UbanghiflrisscS. dem Ausgangspunkte Ercim- vcllS. vorläusra eine abwartende Haltung einzunchnren, die Reste der Crampcll schen Expedition zu sammeln »nd ihre Ergebnisse zu ordnen. Der angrknndigie Aufruf zur öffentlichen Subskription srir R v i». Sevcro bei getödlct. B c r n. Ter inlerrialionale Geographische Eongrcß setzte behns-s Ausarbeitung einer Erdtarte den Maßstab von l : 1 Million eine internationale Eonimission ein und erklärte die Herstellung von Eisenbahnen in bas Innere von Afrika in der Richtung des TiLad- secs oder des Nigers sür wünschenswerth. Wester sprach der Con- greß den Wunsch aus, der Bnndcsraih mvge die anderen Regier ringen einladen, die Fragen eines einheillichcn Meridians einer Weltzeit und den Nutzen vo» Stundeuzoue» sowohl i» den iulcr- iinlionalen Beziehungen wie st» össcnllicheu Leben in Erwägung zu ziehen und diese Fragen in einer in Bern abzuhastendeu Evirsereuz von Dclegirlen der Staate» zu erledige» suchen. Ter nächste Eon- greß soll in 3—5 Jahren in London slaltfindcu. Petersburg. Gras Jgiiciliew denientirt das Gerücht, das; er sich in Prag iiiederznlasscu gedenke, er wolle nur über Prag und Triest eine längere Reste nach Jerusalem ninrcleu. Alcxandrie u. Tic Zahl der im Quarantäne-Lager bei Eltor kampireiiden Pilger beträgt ca. 1000. Vom 1. bis 10. d. M- waren 5 Personen an der Cholera gestorben. Die Berliner Börse crössuete zwar mit besseren Eoursen, doch schwächte sich die Haltung bald wieder ab aus die Preissteiger ung an der Produkleubörsc iiuv die Seiiicstralbilanz der ungarischen Ercditbank, die angesichts des erhöhten Atlicnknpitals die Erwart ungen nicht befriedigte. Russische Noten gaben bei lebhaftem Ge schäft einen Theil ihres ansäimlichcn Gewinnes (1 Mk > wieder ab. Er portbahnen ginge» gleichialls zurück. Von Banken Ercditaktien schwach, andere Banken iwlirlc» ziemlich fest, Bergwerke nachgeheud. Im Eassabcrkehr überwogen EourSrückgänge, Dresdner Bank etwas besser, Deutsche Fonds schwach. PrivatdiskontPro» Nachbörse schwach. — Wetter vorwiegend bedeckt, Nvrd-Nvrd-West-Wrnd. Hk,uss»r« «.I«. »r«d» ,r>,7.v LlaalSd. ers.la. L«m». kj.üv. «aN/Uer —. «fgypier —Un». »o>»r. >>».!>>>. LUicomo 17X 30. Ire«»», vk. 133.5». v»»r» —. SklscnkirLrn —. Rttlgg. «knie »5,25. »»kl», 105,32. A«,I>k»«r 20,17, »oh» 320.00. e»i»da»den 210.25, do. UrlorNiNri, —. »v,»«r 70V„ 085,02. Lttoniaiicn 552,5» «kSromolc 515.00. Achoiiptct. »-,»«»»,«. «r,»uki«» iSchlu». WO.;,» »er Olovembcr 27». Roggen Per Oktober 275. ver Mörz 253. London cProdukicn - Bcrillui. Getreide»»»» fest, crnglischrr nominell, fremder lbäli». > —l Schilling Uber Montogsorcise. Mehl ' ' „ Gerste, Hnscr >/«. russischcr voirr thciircr. — Weller: Heiter. P e ft. Dns GcllilllmlvclllcrlriinM veS ersten rcincstclo der Creditdank beträgt 870.181 Guide». l,»riil Gewinn a» vmisorlililgelcllichnilc» iniotcr» be- ruMichtigt. als ",» boUständig nbgcrcllinct. Bom ilieinerlrägiiili eulsaUc» aus tieutraic liiiv'oil. »ut lva»kwgare>uil>ll>eilung >80.UW, von legieret schon 30 s!» zu Gunsten Ser Wiener t>>cdlln»slaN avgercchncl. ktoatS- «gy»»cr Wei;en „ Mais OcrtttchkS und Sächsisches. — Wehlen hatte am 12. d. M. die Freude, unser Königs- p a a r begrüßen zu können, da die Majestäten nach einer vvrcius- gegangenen Fußwanderung durch den Utlcwaldcr Grnnd von Wehlen ans eine Elbsahrt lhalabwärts uiilcrnahmeii. Ans dem Grunde lonimcnd. traf das Königspaar nebst Gefolge Abends 7 Uhr an der Fährhaltestcllc ein, Ivo das von König!. Gondoliere» geführte Boot der hohen Herrschaften hanlc. Eine zahlreiche Mcnschenmcnac begrüßte die Majestäten, ein kleiner Knabe über reichte ein Bougnct und zwei Mädchen streuten Blumen. Unter vielstimmige» Hochrufe» und Böllerschüssen stieß dann das Boot ab, um nach Pirna zu fahren, woselbst es gegen 8 Uhr am Ev- I pitzcr Fährplatzc nnkain. Die hohen Herrschaslen fuhren hieraus in ! 1 bcreitstcheiidcn Egnipagen nach Pillnitz. — Ihre Königl. Hohesten Prinzen Georg. Johann Georg. Max, Albert und Prinzessin Malhstde sind gestern Vormittag von Lindau in der Villa zu Hoslmvitz wieder cingclrosscn — Die Land 1 ags >vahlc» werde» diesmat in der zweiten Hälfte des Oktober statlsiiidcn. — Zn den Statuten der A l tr rsre n tcnban k wird beim bevorstehenden Landtage i» mehrfacher Beziclning eure Veränderung von Seiten der Staatsrcgierung beantragt weiden aus Grund der bisher gemachten Ersahruiigcn. — Wiederum ist einer der Veteranen des höheren sächsischen Bcamtenstandcs a»S deni Leben geschieden. Vorgestern starb im hohen Greiscnaltcr von 82 Jahren Herr Geh. Rath Julius Frei herr vo» Friesen, welcher in verschiedenen Stellungen des Jlistizdieusteö eine lange Reihe von Jahren sich riilimlichst bewahrt hat, bis er vor einigen Jahren überkommenen Alters wegen als Vicepräsident in Pension trat. Er war ein Bruder des verstorbene» Finaiijinintslers b. Friesen und wie dieser iinvcrheiralhcl. In seinen Lebensgewohnheilcii war er sehr n»sdanelnd: Jahrzehnte lang z. B. verkehrte er an jedem Abende in der 9. Stunde in der Eonditorci von irrepp, um der Zeilttiigsleklüre obznlicgen, zur regelmäßigen Stunde hielt er seine täglichen Spaziergänge. — In einem Artikel des „Ncichsbvlcu" über die Partciver- hältnissc im Königreich S a ch, c n Hecht cö: „Wir dürfen uns srenen. daß gerade in Sach'en die konservative Partei äußerlich wächst und die konlervative Welt und Lebciisanschnuung innerlich erstarkt. Ein Gegensatz zweier Richtungen hat sich weder in dem LaudcSvcrcin noch in einem einzelnen Vereine geltend gemacht, der Streit zwischen einem KaltcUlöiiiervatismnS und einem Rcchts- kcmservatismils ist in Sachsen unbekannt. Sachsen hat das Kartell gehabt, ehe cs im übrigen Tenlschland abgeschlossen wurde, und hat cS do laeto im Großen und Ganzen jetzt noch. Ter Grund liegt ans der Hand. Aber den sächsischen Kowcrvcitivcn ist das Kartell niemals etwas Anderes gewesen als ein Wahlbündniß gegen einen gemeinsamen, drohenden Gegner. Man ivird ihnen nicht znm Vorwurf machen können, daß sie dem Kartell zu Liebe auch nur ein Titcichen ihres Programms ausgcgrbcn hätten. Was den Ko»servatwen m Sachsen noch fehlt, das sind in erster Linie tüchtige, volksthümlichc begeisterte Redner, die das Zeug baden, die Herzen zu packen und zu erneuern. Die wenigen Männer, die dieie Gabe besitzen und den Mnlh haben, sie ln den Dienst der Sache des Konservatismus zu stellen, erliegen fast unter der Last der Anforderungen, die an sie gestellt werden, besonders da sie die Zeit zum politischen Wirken mühsai» ihrem Berufe nbringen »rüsten. Und noch Eins ist bedauerlich, daß manche Staatsbehörden den ihnen untergebenen Beamten daS Wirken, >a das Eintreten für die konservative Sache verleiden und verübeln. Wenn die Intelligenz des gesummten Bcamtenstandes im politischen Kampfe vollständig brach liegen soll, ja. woher sollen denn die Mitkämpfer kommen ? Daß der NastonalliberaliSimls in Sachen in einer Answärtsbewe- gung begriffen sei, wild wohl kaum sein begeistertster Freund zu behauplen wage» Selbst feine Hochburg Leipzig ist konservativ geworben. Das nationalliberalc Hccr besteht, wie wohl fast überall, noO^l.igozonoÄio 'uaannäisgav^ u g^sinai.^ xfoqosoo-->od^ n s L 1« *VI »»2
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