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Dresdner Nachrichten : 29.09.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189109297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-09
- Tag1891-09-29
- Monat1891-09
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.09.1891
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Vaumsnplattrrr ^S»i!!^s8l88 Ewv. AAbMnar^St^»« Vss«»-. ki»sr<!-.llliik«nll-, Urree-, 8eMü- ml Wtreii-Vliklie io »Usn nur «ektvll kardm» «wpüodlt IN «rUordiUislitso krÄioa HVM». Lüliinv, GvlivüvLstr. S. «MliteleH»!» ii DsuHei: »0»k^?07ttLKL. Nt»»»k»L»r kt»t», ^LI8 L «LE, >mo«L«/(po7ttL»ce. >»»^»«« Alvrttr KImKver «wpsivklt rar dillixso uoci pruktisokoo Korso b«t»e-H^oi>ri»I«r- IralTor »I» voioum cksr Loioktixkoit, SolickitLt unck Llsjsiuir. <Zrü»«tv ^a«Hv»r»I von Vs»»vli«i»-Mvv«»»»Iro» «tv. ^.vxu^vsstrLsss I7r. 4 «I« V«^»Uv). «r. S-S. »»>>,»: ^ -E- »"N^.Ux-NLL^^ ! Dienstag. SS. Teplbr. Politische«. Dl« verblüffende Thatsachr. daß die neue russische Anleihe auch ln Deutschland aufgelegt wird, steht Im Mittelpunkte der öffentlichen Erörterungen. Die Hauptsrage bildet dabei die Stellungnahme der ReichSregiening. Bo» Börsenblättern, welche den beiden detheiligten Berliner Banlhänsem Mendel-svh» und Warschauer nah« stehen, wird noch immer behauptet, die Regierung habe nicht nur leine Einwendungen dagegen erhoben, daß die Anleihe in Berlin iur Zeichnung aufgelegt wird, sondern habe sogar erkennen lassen, daß ihr dies willkommen sei. Nach der Erzählung des verrn Mendelssohn hat ihm der Reichskanzler, als er zu demselben ging, nm zu sragen, ob im Interesse der Reich-Politik etwa« einzinvenden lei. wenn er die ihm angeborene Bctheiligung an der russischen Anleihe annähme. geantwortet: er hätte nicht allein nicht« dagegen, sondern eS wäre ihm sogar wünschenSwerth. wenn die Anleihe auch an der Berliner Börse ansgelegt würde. Anders lauten dagegen dl« Erkiindlgnngrn der .Krenzzig." Darnach hat sich Herr Mendels sohn. an de» von St. Petersburg auü die Aufforderung berantrat. die Anleihe in Berlin a»sz»leaen. in dem Gefühl, das; e« ein wenig sanberrS Geschält sei. in das er sich zu vertiefen im Begriff war, behufs moralischer Deckung znm preußischen Finanzministcr Miguel begeben. Von diesem erhielt er de» Bescheid, das, die Frage eine politische sei: vom Standpunkte des Finanzministeriums betrachtet könne di« Heranjichring deutschen Kapitals für russische Zwecke natürlich nicht erwünscht sein. Herr Mendelssohn hat darauf das Auswärtige Amt bestürmt, auch schließlich Zutritt beim Reichskanzler gefunden, der ihm auf reine Anfrage den Bescheid gab. er möge thun. wa« er nicht lassen könne, die ReichSregierung werde sich neutral Verhalten. Bei den bekannte» Beziehungen der Firmen Mendelssohn und Warschauer zum russischen Flnanzrninisleriui», bemerkt hierzu die »Krenzzig.". hätte eine aiidere Antwort vielleicht dir Folge gehabt, das; sich in russischen RegicrungSkreisen die Ansicht verbreitete, dir Reichsregiernng habe die Belheiligung an der Anleihe verboten. ES »lögen Gründe Vorgelegen haben, die cö nicht wünschenSwerth erscheinen ließen, daß eine solche Vorstellung Platz griff. Auch mag der Reichskanzler Herrn MenbelSsohn für weniger harthörig gehalten haben, als er es offenbar ist. Ter in seine» Gedanken von dem großen Geschäft gefangene Bankier hörte aus der Antwort ein »ja" heraus und zog daraus den Schluß, daß er aut den Namen des Reichskanzlers sein Geschäft znr Ausführung dringen könne. De» Bedürfnissen der Börse entsprach allerdings die angebliche Billigung und Unterstützung der Auslegung der russischen Anleihe sei tens der Rcgiern»grkreiie. Sie prüfte die Angaben des Herrn Men delssohn nicht au! ihren inneren Wahrheitsgehalt und kümmerte sich nicht darum, daß gleirhzri'rg in ofsiziörcn Blättern übereinstimmend behauptet wurde, die deutsche Regierung habe die Zuversicht, daß die deutschen Kapitalisten nicht so thöricht sein würden, ihr Geld i» russischen Wcrthen nnziilegeii. Der derzeitige Stand des Börsen spiels erheischte gebieterisch eine sensationelle Nachricht zu Gunsten einer Hanssr-Speknlativn: begierig griff man die dreiste Behauptung, bah der deutsche» Regierung die Auslegung der russischen Anleihe in Deutschland erwünscht sei. auf, um Festigkeit und eine Eours- bewegung nach oben hin zu bewirken. Ergötzlich und lehrreich ist es, sich die Gründe anzusehen, welche die Börsenpreise dabei der Regierung für ihre Haltung unterschob. Die Auflegung in Berlin tollte der deutschen Regierung darum höchst erwünscht sein, weil durch die Mitwirkung Deutschlands der friedliche Charakter der russischen Anleihe und die friedliche Lage der politischen Beziehungen m die rechte Beleuchtung gerückt werde, oder weil man sich der russischen Regierung durch Entgegenkommen verpflichten wolle. Tax in dieser Art von Connrvrnz Deutschlands gegen Rußland eine PreiSgebung unserer nationalen Würde und Selbstständigkeit liege und daß durch einen derartigen Versuch, beim Publikum die poliiischen Sorgen einigermaßen abzuschwächen, unserem Amelien im Anslande und unserer Selbstachtung Eintrag gethan weide, dafür hat die Börse nicht das »lindrstc Verständlich. Aus der behauptete» lebhafte» Zustimmung de» Kanzlers zu de: Bethtiliguna Berliner Bankhäuser an der russischen Anleihe winde sogar der Schluß gezogen, cS werde auch das Berbot de» LombardirenS russischer Werthe durch die NeichSbank seitens der Negierung ans- „«hoben werde», jo folge«ichtigerwciie müsse es aufgehoben werdcn. Ans eingehvlte Informationen hin erklärt nunmehr die .Nordd. Allg. Ztg", daß eine Abänderung der bestehenden Bestimmungen betreffend den Lombardverkehr der ReichSbank und die Beleihbarkeit bestimmter Werthe nicht in Aussicht genomnien sei. In diesem offiziösen Dementi ist deutlich ausgesprochen, daß die Börsianer kein Siecht haben, sich bei Beibringung der russischen Finanz operationen auf di« zustimmende Haltung der ReichSregierung zu be rufen ; vielmehr wird damit indirekt gesagt, daß eine Begllnstigung de» russischen Kredit» nicht in der Absicht derselben liege. Somit scheint die deutsche ReichSregierung von vornherein den allein richtigen Standpunkt der neuen russischen Anleihe gegenüber einge nommen zu haben, sich vollständig glrichgiltig und passiv zu der- halten. Besser freilich wäre eS bei dieser neutralen StcUungnahmr gewesen, wenn Herr Mendelssohn nicht empfangen und damit in demselben nicht der Eindruck erweckt worden wäre, als ob da« Auswärtige Amt di« Belheiligung deutscher Bankhäuser wünsche. E« bleibt überhaupt verwunderlich, wie letztere dazu kommen, an den Reichskanzler eln« Anfrage zu richten, ob eine Theilnahme an aebört"doch ^^cht E» vriiuna vr, vc» innere gewinn zur oas iLcnrrum v «ivr, gehört doch nicht »u den Amlsbefugnissen de« Ehrst der deutschen di« Demokraten nach Abzug rtne« verlognen Bezirk» 2 Sitze, für ReichSregierung. sich in die Privatangelegenheiten «ine» Bankier» einzumischcn und diesem Rathschiäge zu erthcilen. In Beantwortung der Frage, ob das deutsche Kapitalisten» Publikum sich bei der Subscription der russischen Anleihe in Ber lin betheillgen soll, herrscht in der deutschen Presse mit wenigen Ausnahmen eine seltene und erfreuliche Einstimmigkeit. Ebenso wenig wie Herr v. Cuprlvi daran denken kann. Rußland nachzulaufen, hat das deutsche Volk angesichts der fortgesetzten russischen Gehässig keiten auf politischem wie wirlhschaftlichem Gebiete irgend einen Anlaß, Rußland in finanzieller Beziehung zu unterstützen und dadurch einen erbitterten und unversöhnlichen Gegner zu stärken. Unter großen Opfern ist der deutsche Markt in den letzten Jahren von russische» Werthe» befreit worden und e» ist doch wahrlich kein Grnnd zu der Annahme vorhanden, daß sich inzwischen die wirth« schastlichen und finanziellen Verhältnisse im Reiche de» Czaren der gestalt gebessert haben, um die neue russische Anleihe al» eine gün stige Kapitalsanlage betrachten zu können. UeberdieS ist dieselbe als der deutliche Ansdruck der russisch-französischen Verbrüderung anzusehen und schon der Umstand, daß die Franzosen sich bereit zeige», ihre Begeisterung für die Russenhymne in klingende Münze »mzusctzrn. müßte den deutschen Patrioten stutzig machen und ihn zweifeln lassen, ob daS Anlebcn des Herrn Wyschnrgradski lediglich in der Richtung der angegevene» Zweckbestimmungen, zu Eisen- bahttbanten, öffentlichen Arbeiten und dcrgl., verwendet werden wird. Tie Bereitstellung deutscher Geldmittel für die unkontrolirbaren Zwecke der russischen Politik würde in der That jene- .Wettkriechen" vor Rußland bedeuten, von dem so oft die Rede gewesen ist. Die Tbatsachr, daß Börsenlente in Deutschland e» gewagt habe», zu einer schmachvollen Erniedrigung vor dem russischen Hochinuthc die Hand zu dielen, indem sie unter Verhöhnung des deutschen Nationalgcsühls an das deutsche Publikum die ungeheuer liche Zinnnlhttiig richteten, dem Ezaren die Mittel aufbringen zu Helsen, nm vielleicht Kanonen gegen daS Deutsche Reich gießen zu lassen, wird daö ohnehin in letzter Zeit gesteigerte Mißtrauen gegen das Gebahccn der Börse noch erhöhe». Die Mendelssohn, War schauer und Kompagnie haben sich mit Freuden bereit gezeigt, die Ecsparnisse des deutschen Volke? in die russischen Kassen zu locken, und die Mittel, welche man hiecbel anzuwcndcn versuchte, unter scheiden sich wenig von de» sonst üblichen Völscninanipulationcn. wie crsniideiicn SensaiioiiSberlchten »nd gefälschte» Telegrammen, die an der Bör>c an der Tagesordnung sind. Das Verhalte» ver ge nannten Beiliner Bankiers bet der Betheillgniia an der russischen Anleihe ist et» windiges Scilenstück zu den Enthüllungen in dem Prozeß Merten, in dessen Verlauf konstakirt wurde, daß die Be stechung der Börseupcesse zu Zwecke» von Finanzoperationen ..lguell" sei. Laß die Emissionriilinen die Gewohnheit haben, alle zugänglichen Börscinedalteure großer und kleiner Blätter, sei eS durch einmalige Geschenke. fei cs durch regelmäßige Zuwendungen be trächtlicher Hatviahrrgehältec (sog. »Bethelligniigen"), für ihre Ge schäfte zu iiilercssircii die Sozialisten 2 Sitze und für die Konservativen 1 Sitz In 4 Bezirken ist da« Endergebniß zweisclhast. Wien. Mittags wurde im neuen Universitätsgebäudc dir 3. Session de» Internationalen Statistischen Instituts eröffnet. Offiziell vertreten sind Egypten, England, Belgien. Dänemark. Frankreich, Griechenland, Italien, Octterrelch. Ungarn. Portugal. Schweden, Rußland. Schweiz. Serbien. Spanten und die Ber einigten Staaten. — Der Führer der Drutichböhmen. Dr. Schmer,kal. welcher nach der gestrigen Hoitasel eine lange Audienz beim Kaiser Franz Joses hatte, lednt eine Mlttheiluna über den Inhalt der Unter redung ab. um die vom Monarchen anaelundigte Aktion nicht zu stören. Wie». Graf Taaffe befindet sich in voller Genesung. Pari». Gegen den.Jntransigeant'. welcher seit einiger Zeit den Minister ConstanS der Unterschlagung beschuldigte und^m letzter Zeit ihn wegen eines angeblichen Verbrechens gegen die Sittlich reit öffentlich anariff, ist der Prozeß einaeleitet worden. Ter .Jntransiaeant" schreibt zu der Ribot'schen Rede: Inmitten einer heiligen Stille sprach der lange hagere Ribot vor der Statur Faidherbe» mehrfache Faseleien. Die Rede beweist, daß ein Poli tiker gleichzeitig ein großer Schwätzer und HanSwurst sein kann. Brüssel. Die klerikale Pattei in Antwewen stiftete rin Kavital von 350,000 Mk. zur Errichtung von Awciter-Ecaossen- schaitS-Bäckereien. London. Die «Time»' bringt einen Artikel über bi« «rüste Lage, in der sich die britische Ostasrika-Geiellichast befindet. Die selbe habe infolge der energischen Konkurrenz von Deutschland auf dem Biktorta-Nyanza daS Uganda-Gebiet, 500 englische Mellen von der Külte entfernt, besetzen müssen und dadurch ihr« Mittel «v» schöpft. ES mlchten große Anstrengungen gemacht werden, ' sächlich nm die Gciellichaft in den Stand zu setzen, ihre 7 ' zu bebanpten. ohne welche der Sklavenhandel sich alSbal aufrichten wurde. Die .Times" schlägt deshalb vor, England st der britischen Ostafrika-Gesellickaft eine mäßige ZmSaarantie ge währen für die Erbauung einer Eisenbahn von der Küste bi» Uganda. Petersburg. Der bekannte russische Schriftsteller I»« Alexandrowitich Gontscharow ist gestorben. Tie Berliner B ö r s e eroffnete zwar fest auf die Retz« Eaprivi's und Ridot's in Bapanme. aber als motte Londl Nolirungen eintrafen. schwächte sich die Tendenz durchweg Erst am Schluß befestigte sich die Haltung abermals. Bergv waren durch die Beschlüsse des süddeutschen Walzwerkvervc günstig beeinflußt. Kassaverkehr ruhig, für Jndustriepaptere such Interesse. Privatbiskont 3*/» Proz. Wetter: Bedeckt, regnerisch, Nvrdwestwind. «-,«««»»« ^ <«»«»»»., ar-»u »13.1 90.00. »-»zier —. »»»»irr —. -»-»«. «u>». O»>»». GH». Nachbörs« fest. - »13.10. «t„«. UI»r ——r*. «Un. «->»». «H«. HG««» >71.>0. »««-du »r. iri.ro. „«,»« «»Ne-Nra» Sttt » « rI«. !»«,»., «»,,» «.«. «Ol«», 100.90. «F7. »,», 0». s,«»»r»k, 2b'1 bo. 72>,„ ISO,KL. Ottomanen bc>«.00. ckleo«»«» S1L.00. Besser. »a r l». »r«»nei«» »»«1», »er ««»»»r^rss NI. »er Ja» ->ssrU 2« M. ft,«Netto« »er »9.00, », annar - «tzrU 99,7». , . . . .<e Ja «ftdöl »er «cpirmOer ro,»o. »er ga»«a».«»rN 73.00, »rftansstet »«»er»,«. «r,»»Iie» l «»>»»>. wetze» »«, ««««»«, r«7, SSO. ver ve«»»rr «3. »«» WSrz «3. «,»»»» ,Vr»»nk>„.«er»««. »etnfter «»ilUcher veizr, >/,—» W«»»,» als Borwoche, srcm-er rnhta, unvcrandc«. Matzierfte «i»I»r Nachtraa« Hafer gefragt, «olipretsc Maltl,erste, Mat« »her wtgtger. Uehrtg«« ftrek«' unocrandrre. — Wetter: Heltrr. jtzenischretb- »nd Attnstzrech-Verlchi« vom 28 September. Berlin. Der Kaiser spendete 500 Mk. für daS Lutherdenkmal in Eisenach. daS 1803 enthüllt werden soll — Der hiesige Hos legt für die verstorbene Groszsürstin Paul 8tägigc Trauer an. — Der Kriegsminister von Kallcnborn-Slachau erhielt den Rothen Adlcr- ordcn 1. Klane, Gcncralstabsches Graf v. Schlicfsen den Kronen- orden l Klasie. Berlin. Offiziös wird der Tadel zurückgcwicsen. der mehr fach tn der Presse gegen die .Reichsregiernng" erhoben wird, weil sie sich bezüglich der neuesten russische» Anleihe neutral erklärt, d. h eine Erklärung für oder gegen dic Bctheiligimg des deutschen Kapitals abgelchnt Hai. I» besonderen Fällen, namentlich dann, wenn eine neue Situation vorlirgc, könne die Regierung ja ans politischen Gründen Anlaß haben, ibr Für oder Wider in be stimmter Weise zu erkenne» zu geben. Er erscheine aber als eine mit wichtigen politischen Interesse» unvereinbare Beschränkung, wenn durch >edc Anfrage die Regierung bor die Wahl gestellt werden solle, entweder sich gegen die Enterbung»»» der Anleihen auSzu- sprcchcn und damit einen nnfrenndlichc» Akt gegen eine answättige Macht zu begeben, oder aber die ausdrückliche Zustimmung zu geben, und damit indirekt die Bethriligung des inländischen Kaprtals an der Anleihe zn fördern und tn gewissem Maße auch die Ver antwortlichkeit für die finanziellen Folgen zu übernehmen. Die Zmnuthnilg. zwischen diesen beide» Alternativen, die häufig Leide gleich und nncnvttmcht sind, zu entscheiden, wird namentlich dann ziicückzuweiscn 'ein, wenn die Verhältnisse politischer und finan zieller Natur, ans die eS ankommt, Jedem erkennbar z» Tage liegen und schon seit Jahren zn wiedcrbvltcii Male» den Gegenstand einer cingehenden öffentliche» Besprechung gebildet haben. — Die .Köln. Bolksztg." berichtet: Verschiedene Aazclchcn sprechen dafür, daß sämii'.tlickcS in der letzten Zeit ausgeschricbcncs Eilcnbahnmatcrial bei den inländischen Walzn'erkcn bestellt wird, wobei die StaatS- bahnverwoltung allerdings von diese» verlangt, daß sie mindestens bis aus die vom Anslande geforderten Preise znrückgeben. Es ist überdies wahrschcinlicy, daß der Bedarf der preußischen StaalS- bahnen innerhalb der nächsten 12Monate ein sehr starker sei» wird, und säinmilichcS kür die Lieferung wäbrend der beiden nächsten Etatjabre auSznschrcibendcs Bahntiintcrial schon im ersten Jahre zur Ablieferung zu bringen ist. Im Interesse der Betriebssicherheit hat der preußische Minister kür Eilcnbahnen die Direktionen ange wiesen, dafür zu sorge», daß künftig Hili-bedienstetc und Arbeiter, auch wenn sic dies im Interesse der Eihöhung ihres Verdienstes wünschen sollten, wäbrend ihrer Ruhezeit zu Dienstleistungen nicht herangezogen werden könne». Leipzig. DaS Reichsgericht hob die Verurtheiiung des Chefredakteurs BoShardt wegen Beleidigung des Fürsten von Bul garien ans. Greiz. Leute Nachmittag verschied nach langem schweren Leide» Ihre hochsürstliche Durchlaucht die rcgirrnide Fürstin Jda, grd. Prinzessin zu Sck>anmburg-Lippe in ihrem 39. LcvcriSjcihre. Kassel. Die Kaiserin Friedrich stattete heute mit ihren Töchtern der regierenden Kaiserin tn Wilhelm-Höhe einen Besuch ad. Karlsruhe. Noch dem heute übrrsthbareir Gcsammt- Resultat der am Sonnabende abgeschlossenen Wahlmännrr-Wahlcn beträgt der bi« jetzt sichere Gewinn für das Ccntrum 5 Sitze, für !. si OertticheS «ud Sächsische-, — Bezüglich der aus Anlaß der Vermählung Sr Königl. Ho heit deS Prinzen Friedrich August am königlichen Hose ge planten Festlichkeiten ist nunmehr Bestimmung dahin genossen worden, daß am Tage des Einzuges der hohen Neuvermählten ein größeres Bankett slattsinden wird, an welches sich in den Abend stunden die Bcglückivünschnngreonr anschließen soll. Für die darauffolgende» Tage sind ein Hosball und eine Festvorstellung im Königl. Hofthcatcr (tbeätro p»ro) in'S Auge gefaßt. — DerWahlauSschuß für die Wahl des Hrn. Dr. Ritter, aez. OSkar Schwarz, theilt uns mit, daß sein Kandidat an folgenden Tagen und Orten vor den Wählern des 1. Wahlbezirks sein Programm entwickeln wird: Am 2. Oktober Abends 8 Uhr im Saale der .Ecntrathalle". Jiscdhosplatz: am 7. Oktober Abends 8 Ubr im Weiße,, Saale des Restaurants „Drei Raben'. Marirn- straße: am 10. Oktober Abends 8 Uhr im Saale des Restaurants .Feldschlößchen", Ehemnitzcrstraßc. — I» den Ecöffii»iig?gcsaiig : .Vater in des Himmel« Höhen, hör' Deiner Kinder innig Flehen" re. von Otto Langebach stimmten gestern früh 8 Uhr im Gcwerbehanse anläßlich der 9. Generalvcr suinmiung des Allgem. Sückk. LehrervereinS ca. tjOOo Lehrer weihevoll ein. Noch nie dürfte der große Gewerbehausiaal solch' eine gewaltige Zahl Volksbildner in seinen festlich geschmückten Wänden ausgenommen haben. Selbst da« letzte Plätzchen am den Galericcn war von de» Erziehern unserer Jugend besetzt worbe». Ten interessanten Verhandlungen, die präcis begannen, wohnten zahlreiche Ehrengäste von Nah und Fern bei. darunter die Herren Bürgermeister Bönisch, Geh. Hosrath Ackermann, Stadl rath Dr. Nake. Sladtrath Hcnbner, Kansistonalratb Dr DibeliuS. Obcrichnlrath Bcrthelt, BezirkSichnlinsvectorcn Schulrath Eichenberg. Schulrath GrüNich. Schlnrath Dr. Winkler-Frctbcra. Richter-Dippol- disivaldr.Schnlrälhc Heger. Dietrich, Dir. Dr. Pohle. Dir. Tr. Bnd- densieg. Stadtverordnete LandgcrichtSrath Schmidt nnd Seifrnsabri- kant Gäblcr. Als inmitten der Vorträge fpäter Sc. Exc. Kultus minister Dr. v. Gerber in Begleitung beS Herrn Geh^Schnlroth Kockcl erschien, erhob sich die Versammlung von den Sitzen und stimmte in daS von dem Vorsitzenden Herrn Schuldirektor Fr. Schumann nusgebrcichtc Hoch ans Se. Exccllenz srcndtg ein. woraus Minister Dr. von Gerber versprach, sich auch fernerhin warm des VolkSschulwcsens anzunehmrn. Im Namen des Ge- iammtporstandeS erklärte Herr Direktor Schumann, nach dem Berklingen der letzten Strophen de» Liedes, die General- vosammluna für eröffnet und rief ihr herzlichen Willkommen- gruß ,». Des Weiteren verbreitete sich der Herr Vorsitzende über die Zwecke nnd Ziele der Generalversammlungen, wobei der aroßcn BernsSsreudiakett der Lehrerschaft ehrend gedacht wnrdc. Namen» der Stadt Dresden begrüßte Herr Bürgermeister Bvniich die stattliche Versammlung: Die Verwaltung des Volk-schulwesens nehme in der Gemeinde eine hcuvorragcnde «stelle ein. Reben den Mitteln zur Bestreitung deS BolkSschulwcsenS und der Sorge der äußeren Ansstatlung der Schuten würden hohe nnd edle Zwecke vrriolgt. Von jeher habe sich in Dresden das Schulwesen aus der Höhe der Zeit erhalten. Dies verdanke man de» Lehrern. WaS von DwSden gelte, habe Bezug aus da« ganze Sachjenland. Früher seien die «chulen von de» Eltem nicht mit besonderer Freude betrachtet worden, beute lägen die Verhältnisse ander« Ueberall seien Schulen und Lehrer beliebt und allseitig bevorzuat. Man schicke die Kinder mit Vertrauen in die Schule. Im Namen
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