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Dresdner Nachrichten : 18.10.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189110181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18911018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18911018
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-10
- Tag1891-10-18
- Monat1891-10
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.10.1891
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W««k. c>r,k »ill Ü«n,. nmai Vül 36. Iahrqanq. AuN. 52,«UV Stück. WS5 rsdrUcv Lontodüctisr kS/lTI» oli>nn,U,16. Dresden, 1891. Lrsislmstin uvli Iranco. Karl klLul. VgstZtru,, -s. M' Orincken, Zeeski»«»« 6, I. LrrnGrerllltrU» III». I n,r »II» r»i„«r«». II. HM.I-V.rk.ttl fiir u>« IvKxInsr IlilLt»,. III. LH.I-I.N-I ttvrrol. »>,ivr r,iriir,i. IV. eollkrrloii <»» 81,1». I-»i>1.«>oN.rIe. 1' Varl ««Nie«. ktablirt I8S». kvWd»ck«Il»«8tNkIl vostor i«t «I»«rnat«Ii»<tIIaoIt ^ »»It üd.r lc'»cl>t Iro^kovvü. nickt Iclvksiul. m, K«»1t«8»te. IS, Irin, 8cku«rw ^M>«K»»«e»te.S0. Kk»»«. I ««Inelolltte. l8„,.lttlürli,r). I'erä. SsrlLed Hs>ekko1ssr >V»iniiuutIl>i»i,' mit Livbiorntubeu^ I»IorI<L8trtt«8v 4. Uvi n»prevN«t. »BI. Uorvtilir siir n>i»c> Xatnrcvino. I^rol-ltot«» v«i«,«nO« tral. vmckMr VvinlvksIllllKS - kllLtrM von Otto vüUuor, W^»IItvn8tr»88v LS k't;iN8j)I66lt8to1l6 1606. GZ» <A<d1 Lehren aus den Landtaaswalilen. Sächsisches SrZahlgrsetz. Hosnachrichte». Schtstverrin kFrauenvrtSgrnppe), Böttgerdenlmal in I Anttttlnn 18 V»A. «4v^» ^«k»jzrt. Meitze». Gericht-Verhandlungen Tagrsgeichichtc. »freund Fritz" Böcjenwochenbericht. ^DvNNlll^, Z.O» » rücksich len nnterzuordnen, die Sozialdemokratie zu worden, dab die Zeiten sie jemals in Sachse» rnstich vorüber sind, es Politisches. Roch ein Wort über die sächsische» Landtagswahlen und noch nicht das letzte! Jetzt, wo man in Ruhe dak Resultat dcS jüngsten WaffengangeS überblicken und über die erste» nvthdürstlgen Zahlen binau- sich ein allgemeines Bild machen kan», mutz vor Mein das rapide, weitere Anwachsen der Sozialdemokratie in'S Auge sollen und die Frage erstehen, in welcher Weise zukünftig der gleichen Erscheinung vorzubengen sei. Es ist bereits an dieser Stelle daraus hingcwiesen worden, inwieweit die rcichStrenen Wähler selbst «ine andere Entscheidung in der Hand hatten, wie weit rS vor ollen Dingen nothwendlg ist, das Partei-Interesse den Gcsammt- um eine wirksame Gegnerschaft gegen erzielen. Es ist daraus hingcwiesen des doktrinäre» Liberalismus, wen» vorhanden gewesen, beute nnwidcr- mutz aber auch der Hinweis darauf rrsolge», datz man in konservativen Kreisen sich nicht überall ge nügend des Ernstes der Lage brwutzt ist und sich einem Oppor tunismus bingiebt, einer gemllthlickcn Ruhe, die sich keineswegs mit der Situation im Einklänge befindet. Frisches Blnt mntz auch in diesen Körper hinelngelrilct werde», vor Allem mntz eine gröber« Energie entfaltet, der nationale Standpunkt schärfer be tont und jede Sentimentalität in Bezug auf pcriönlichc Neigungen unterdrückt werden. .Ideen müssen selbst ihren Weg finde»." Ja, da» ist lehr schön, aber durch die Lust fliegen sie nicht, wie etwa dte Komma-Bacillen, sie bedürfen phhsischer Organe zu ihrer Ver breitung — daran fehlt'» aber. Es giebt ganze, grobe, den Kon servativen zugewicscnc Ortschaften, in denen nicht eine einzige Versammlung abgehalten, nicht rin einziges Flugblatt vertheilt wurde, Diese Lässigkeit mntz anfhören: sonst geht es die schiefe Ebene hinab und Niemand darf sich wundern, wenn der Karre» unten zerschellt. Wichtiger noch oder doch ebenso wichtig ist es, das, man end lich sich über den Eharaktcr der Sozialdemokratie klar werde und dann, der verbesserten Erkenntnis! entsprechend, seine Einrichtungen treffe. Sämmtliche Parteiführer der Sozialdemokratie haben den revolutionären Eharaktcr derselben anerkannt. Sie erklären hier mit, datz sie da» HauS, in dem sic und wir wohnen, ansiecken wollen, sobald sie rö mit einiger Sicherheit tlmn zu können glauben Sie zeigen nngenirt der heutigen Gesellschaft den Kampf biü aus's Messer an. Sie sind keine Arbeiterpartei, keine Partei, die in sachlicher Weise dte Interessen eines besondere» Standes wahrnehmen will, sondern die Arvritcrsrciindlichkcit bildet nur das Mäntelchen, hinter welchem verstellt sic zur Macht gelangen und damit den Sieg an die Fahnen der Revolution heften wollen. Wenn sogar aus dein Erfurter Parteitage ein .Genosse" de» Ab geordneten seiner Fraktion zurnsen kann, dak der grösste Dhcil der selben die arbcitcrsrcnndlichcn Entwürfe der Regierung gar nicht gelesen hätte, so mag dies! von de» Führern geleugnet werden: es bleibt dennoch im allerhöchsten Grade bezeichnend für de» Geist, der dieselben beseelt. Erkennt man nnn aber die Gefahr, so giebt es nur einen Weg, dieselbe zu unterdrücken: Gröktc Entschlossen heit. Wer kann denn verlangen, datz der Hausbewohner ruhig zu« schcrut, bi» sein Hans in Flammen steht ? Datz er erst rinschreite, wenn es voraussichtlich zu spät ist? Rein, so lange man die Macht besitzt, so lange mich man dieselbe gebrauche». Wenn die Sozialdemokratie einmal an das Ruder gelaugt, dam, werde» wir sehen, wie sie ohne Skrupel diesen Grundsatz vertritt. Wir sehen eS >a in gewissem Sinne schon jetzt! Man frage nur die Männer, welche e» wagte», in sozialistischen Wablneslem konservative Partei genosse» herbei,»holen: man frage selbst den einfache» Dirnst- mann. der eS riSkirte. Wahlzettel zu vcrtheilcu sür Gegenkandidaten de» Sozialismus! Beschimpfung, wenn nicht thättiche Mibhand- lung war der Lohn. Wir erlebten Derartiges schon bei den RrichStagSwahlrn namentlich in Leipzig, wir erlebten es jetzt vor Allem in den Vororten von Dresden und wir werden in Zukunft noch ganz andere, böse Erfahrungen machen. Ter sozialistische Sieg würde eine Tyrannei der unerträglichsten Art hcransbcschwören. Ein Kompromiß mit jener Partei wäre nach jeder Richtung hin verwerflich : jede Rührseligkeit aber ist eine von den Gegnern ani meisten belächelte Thorhcit. Ter richtige Weg ist bereits einmal betreten worden: ei» neuer Eurs hat «nS ans Seitenbahucn geführt, die sächsische» Landtags- Wahlen bringen wieder einen nniimstöblichc» Beweis dafür, dab der alte C»rS der rechte war. Fürst Bismarck hat in seiner konse- nuentcn Weise den Weg zuerst betreten: Er hat dem Arbriter- slond« di« Gletchbrwcrthttng mit anderen Ständen geben wollen, indem er ihn, durch die grobe Botschaft der Jahre» 1881 den staat lichen Schub verlieh und gewaltige Gesetze zu ihren Gunsten schuf, die leider durch die Herren am grüne» RcichStagSttsch. besondrrs ober auch durch dir Negation des Herr» Singer und Genosse», grausam verhunzt wurden: er hat gleichzeitig aber dte legitimen Bestrebungen der Arbeiterschaft unterschieden von den revolutio nären Bestrebungen, er hat da« Recht des Staate» proklamirt. sich selbst zu schützen durch den Gebrauch seiner Macht. Auch in dieser Hinsicht werden an den bevorstehenden Landtag Aufgaben heran treten. Wiederholt ist z. B. schon eine Abänderung unseres Wahlgesetzes angeregt worden, über dessen Gebrechen wollt kaum noch ein Zweifel besteht. In erster Linie brdors der K M des Wahlgesetze» dringend der Abänderung. Al» im Jahr« 1867 die Bestimmung getroffen wurde, dab ein Dritttheil der abgegebenen Stimmen bereit« die Wahl de» betreffenden Candi» baten entscheide, da lebte man unter anderen Voraussetzungen als heute. Danints dachte man noch nicht an die Partei, die heute über dir zahlreichsten Stimmen verfügt. an die Sozialdemokratie. Es stritte» in» die Herrschast »»mittelbar nach 186«: dir noch leise vartiknlnristiich angclianchte» Eonscrvativen. die annrxionSsrerliid- lichcn Nationalliherale» und die dcmolcatischen Fortschrittler. Damals wollte man den drei Parteien, dir sich von einander unter schieden wie Wasser »nd Feuer, die Möglichkeit einer Vertretung gewähren, ohne datz die Verbindung heterogener Elemente in der Stichwahl und damit eine Verdrehung der Sachlage »ölhig wurde. Inzrvstchen habe» sich diese Parteien Ivescntlich geläutert: sie haben vor Allem einen ungeahnte» Gegner gesunden, bei» gegenüber sie ein festes, gemeinsames Band bentzen ES bandelt sich heute in der Hanptiachc nur noch m» zwei Parteien. stcratSr» haltend und staats feindlich. Soll »nn überhaupt die Möglichkeil gegeben sein, das; innerhalb der ersteren dir einzelnen Schatlimngeii einmal znm Ausdruck gelangen, so »insseii dir Bestimmungen über dir Stich wahl »ach Analogie des ReicliSwahlgeietzes geändert werden, sodatz dort. Ivo eine abivlntc Melirhcit nicht vorhanden ist, diejenigen Kandidaten zur Stichwahl laeiangr». welche! relativ die höchste Stimmenzabl erhielten. Es ist ia klar, datz auch die ReichStags- slichwahlen grotze Nnznlräglichleiten im Gefolge baden, doch würden dieselben in Sachie» weniger fühlbar werden, als hier die eigent ticbe Partei des Schachcins. der Kirrlkalisinns, fehlt Gerade die letztgenannte Pgrtei ist es j». die durch ihre nnngtttrlichcn Wahl bündnisse die lliatjächlichen Partcivcrhältnisse am meisten entstellt. — Exemplisreire» wir ans de» 21. Wahlkreis. Der Konservative erhielt 22.',". der Liberale 1200, die Ordnniigsparteicn zusammen also lll',0 Stimmen. Das Mandat aber siel in die Hände des Soria- listcn, snr de» nur etwa 2700 Wähler ciistratc». Ter Widersinn liegt ans der Hand Attttichretl,- „nd Aeritslirech-Vcrichle vom t7. October. Berlin. Von der russische» Grenze wird inilgeihcilt, datz dort von einem rnstochcn Kartvsselaiisinhrverbot nbiotnl nichts be kannt sei: ebenso wcnig von einem bevorstehenden Verbote bezüg lich der Anssnhr von Wcizenmebl und Brot. — In dem Ende September abgeschlossenen Vetriebsjahrc 1800 91 bclrng die im Deutschen Reich hergestellte Menge reine» Alkohols 2,!>2o.2stI Hektoliter «gegen 0,109,778 HeltvOter im Vorjahres. — Von vlsiziö- jer ilastcniicher Seile wird die Vlättcrmeldnng. datz der Dreibund- Vertrag dem russische» Minister de-s Auswärtigen v. Gicrs von Nndiiii mitgctbeilt worden sei, als gänzlich unbegründet erklärt. Gleichzeitig wird der Abschlntz der neuen Handelsverträge mit Tentschland und Oesterreich noch vor Ablans dieieS Monats in Anssicht gestellt. — Wie der „Rcichsanzcigcr" mitllreilt ist »ach hier cingeggngcnem mntiichr» Telegramm die Ruhe in Guatemala nicht gestört worden. — Rgchdcm Brmghr als Präsident des Aus schusses der parlamentanichen Friedensionseren; znrnctgetretcn. ist. wie die „Ngtionalzig." hcrvorhebt. dos Hindernis: snr die Bethci- lignng auch denstcbstbciaicr Abaeocdncter sor'gesallen und tvirdeine solche erfolge». U.A brgicbl sich NcichslagsabgeordnclcrTr. Böttcher nach Rom. Berlin. Dem BniidcSraih ist ein Geictzcnlwnrs betr. die Vcreinsthaler österrcichiicben Gepräges zngcgangen. Berlin. De, Kaiser und die Kaiieun sind heute Abend nnS Hnbertnsslock nach Potsdam znrnckgckelirt. wo sie morgen der Ein weihung des Mgnsotenms in der Friedenskirche beiwohne» werde». — Am Montag findet im Neuen Palais zu Ehren des hier weilen den Herzogs und der Hnzogin von Moiitpensier eine arötzere Abend- sestlichkei! statt. — Dem beule von der iviirtteniberaiichr» Gesandt schnst veranstalteten Danergvtiesdieost für de» verstorbenen König Karl wobnlc'n im Anilrage des Kaisern General Gras Wedelt als Vertreter deo Bnndeoiatbeo. Rcichelanzler v. Eaprivi und irrnci u A. der »ächsüche Geiandte Gras Hohenthal und der sächsische Mililärbcvollmächtigtc Hbenl v. Schlicben bei. Berlin Tie „Krenzztg" bringt eine Znichrist ans Sgchscn zu den sächsischen Landlagnwahleii, in welcher der Erfolg der Sozial demokraten a>S eine Folge des Kartells liingestcllt wird, das die ehrliche politische kkebeczcttgnngstrcuc zu Gunsten den allgemeinen Ordnnngsbrcies znrückdrängc und n. A das Zurücktreten der Be tonniig entschiedenen Ebüslentlinmo verschuldet habe. Weiler heisst cs in dem Schreiben, datz in Dresden-Altstadt z. B. der Konsccva- livc nicht im erste» Wablgangc siegte, datz in Trrsdcn-Renstadt Land wider alles Erwarte» der Sozialdciiiotrat gewählt worden, ist lediglich die Schuld dcr Nalio»ajlii>eralcn. die in grotziznechc- rischer West: der Hanvlslcrdt des Lcindeo und ihrer ttmgcdnng eine neue liberale Aera antündigtc», indem sic mit den periönlicb gebäisig- strn Mittel» gegen die Konservativen in'oFcld zogen. Tan» wird der konservativen Presse der Tezt gelclen. Hierbei heitzt rS ». A.: Eine Fvlgc des Karlrlts iei mich das Verhalten »iiierer Preise. Das zwciscllvS verbreitetste und mächtigste Organ Sachsens, die »Dresdner Nachrichten", hätten leider bei der jetzigen Wahl kampagne eine nur halbwegs riribewntztc Anssnsjung ganz entschie den permis>e» lassen. Man babe rS eben Allen recht mache» wollen, bekanntlich das alleigesälniichstc Experiment. z^Die „Tree-dn. Nachr." haben unzählige Male betont, das; sie im Dienste keiner, a»ch nicht In dem der konservativen Partei flehen. In ibwr frei- müthigen Mcinniigsäntzcrung liegt ihre Kraft und Stücke. Sie habe» auch in diesem Wahlkampfe zu wirken gestrebt, wie sic rS als staatScrhaliendrs lönigStcencS Organ vor Gott »nd ihrem patrio tischen Gewissen verantworte» können. Das ist freilich nicht der Standpunkt eines Hintermanns der »Kreuz,kg.", aber auch nicht der eines „politischen Philisters" Die Red.) — Die.Post" tritt der Annahme entgegen, datz die sozialdemokratiichen Wahlerfvlgc in Baden und Sachsen eine Frucht der Zollpolitik seien Die ,vrei- liiindler seien keineswegs gestärkt, »ondcrn eher geschwächt a»S den Wahlen hcrvorgrgangrn. Der sozialdemokratische Erfolg iei zm» groben Thcil ant die durch da- Anbcrkrafttrctcn des Sozialisten gesetzes rrmögltchte strafscrr und umfassendere Organisation znrück- zuführrn. Berlin. Die'„Saale-Zeitnng" meldet, der KaiserlaS in Nomlnten den Bericht über de» Prozrb Hrinze Ausgebriicht über dir Verwilderung drpeschirte er an den Jttstlzmillistrr v. Schclling, derselbe solle .wirksame Auskehr halten". — Gestern fand eine Minister Konferenz statt, zu welcher auch der Polizei-Präsident v. Richthofen, der Leiter der Kriminalpolizei, Gras Pncklcr »nd der Kommandirendc der Garde» du Korp», General v. Mecrschcidt- Hüllcssrm, zngczogcn wurden. Ersu r t. Vollmar sagte in seiner Rede ferner, eS sei grfähr- Uch. die Massen mit Versprechungen zu sättigen, die zunächst nicht erfüllt werden könnten. Heute sei lediglich der Weg dcr Verhand lungen zu beschielten. Seine Münchener Rede sei eine Mahnung an die auStvärtiacn Friedensstörer gewesen. Von Rubland drohe im Falle eine« für dlcie» siegreichen Kriege» den deutschen Sozial demokratie ungeheure Gefahr, deshalb mühten die Sozialdemokraten im Falle eine» Krieges mit Rntzland alle Kräfte gegen dasselbe ein- ictzen. Der Kcieg sei für die Sozialdemokratie auch durch Erstark ung deS nationalen Gedankens gefährlich. Singer »nd Liebknecht bezrichnclen die Rede Vollmar's für eine Geiahr und Beunruhia- u»g dcr Partei. Diese werde weder ans anarchistische noch oppor tunistische Lockungen cingchcii. Oehlke-Dvrtnnmd verihcidigte die jetzige Parleilaltil. Wenn dcr Feind in's Land kindringe, würden ihn die Sozialdemokraten allerdings hrnanswerskn helien, aber nur t»i Paiteiintcrcssc. Erfurt Sozialdemokratischer Parteitag Vollmar ivracy tn etnstündiger Rede über Parleitallik. Vikmarck habe erklärt, ein Aderlaß diene der Gesundheit des StaatSlehenS, wenn keine Halbheit entstehen iolle. Diese Blntpolitik sei vornlier. DcrDrei- bnnd habe nicht das russisch-französische Biindntb, sondern dies jene» licrvorgernfen. Im sozialdemvkraliichen Interesse wolle Redner den Frieden. Bebel, der als Oplimist vom Weltkrieg de» Sieg >wr Sozialdemokratie erwnrle, mache durch svrldanrriidcs Sprechen vom brvorstcliendcn Weltkrieg den K-rieg bei Inländern und Aus ländern povnlär. Vollmar glaubt nicht an dciö nahe lansendjährigr Reich, wohl aber an den baldigen Rormnlarbeilstaa Durch Un geduld setze man Alles nuf S Tviel (Beisall eines ThrilcS der Bcr- inniniliing.t Daraus spricht Löildbergei. der dir radikale Taktik als traditionell in der iozialdemvkmliikben Partei vcrtbeidigl. Vollmar erwähnte, das; die Voltstubnnr. die ebcniaUS den Dreibund als Frieden erhaltend lsinstclle, ilin gerade deshalb bekämpw. weil sie einen baldigen Weltkrieg als dringend wlinschcnSwcrth erachte. iGrobe Bewegung.) Glciwitz. Unter den Arbeitern mehrerer Gruben bei Zabrze ist die Lohnbewegung im Gange. Ans der Königin Lonlscn-Grube stellte eine kleine Anzahl, aus dcr Guido-Grube stellte» gegen 500 Arbeiter die Arbeit rin. W i e n. Vormittags »and durch de» Kaiser die feierliche Er- össniing des knttslhisiorischcnMnscnmS stalt, indem alle lästerlichen Kunstsammlungen, darunter die Galerie de? Belvedere und die Ambraier Sammlung, vereinigt sind. — Dcr 8l. Gcvnrtetag Plcner'S gab dessen Parteifreunden gestern Gelegenheit zu großartigen Hul digungen. Abends fand ein Bankett statt, bei dem Ehlumctzk» in einer mit lebhaftem Bestall ciiisgciiommenen Rede die Verdienste Plcner'S feierte. Pest. Der ostizicllc „N'rmzet" erklärt die Nachricht über Schwierigkeiten bei der Regiilirung des eiserne» TborcS für gänz lich erfunden. Die Arbeiten seien nicht einen Augenblick stillgc- slanden «nd nahmen einen io raschen Fortgang, daß sic vor dem festgesetzten Termine fcrliggcsleltt lein werden. Paris. Ei» seil zwei Jahrhunderten schwebender benihmter Rechtsstreit »m das Vermöge» dcS 107«; unter.Hinterlassung von 2«> Rist!. Francs >» Venedig verstorbene» Franzosen Thncrh ist durch rndgiitigc Abwestung der etwa 2000 angeblichen Erben ent schiede» worden. London. Bei einem gestern in einem WolnihanS in Ostende auSgebrochcne» Feuer erstickten zwei Frauen und drei Kinder. — Stach einer Meldung ans Valparaiio entstand gestern aus offener Strotze ei» Streit zivstchen Matrosen des Kreuzers „Baltimore" und chilenischen Seeleute», wobei 4 Matrosen des Kreuzers gctödlet und mehrere andere verwundet wurden. — Der Fricdensvcrtrag zwischen Honduras und San Salvador wurde nnlcrzcichnct. Die Berliner Börse verlies schwach und ruhig Tie Spekulation verhielt sich »»gemein rcservirt Nur in Diskonto loinniandit und Brrgwerten war etwas besserer Verkehr. Berg werke wurden durch die wiederholten gegen den Fortbestand de, Kobleiibrrtaistsvereiniger gerichteten Aentzeiniigeii der Presse niigcin slig beeiiislnsjt. Erst »ach offizielle!» Schintz konnte sich die Stil» mung ani Deckungen etwas benötigen Im Kassavcrlebr war die Tendenz ziemlich fest Privaldiskont:st > Pro;. Rachböric ruhig. — Wetter: regnerisch. Süd-Snd-Weil Wind. 8r»-ri»r« ».«. i«»l»«».i «,,»» rra.?,', ecooirb. vom». ?L.«I>. «allclee —. c»in»«rr —. «»»»«. Uu». >ol»r. !>a.aa. Lllkomo 17<.:>c>. >1. IV.'.ia. e,»r, —. AclskttNrilikli —. R11IN11 » « rI ». <S«I„s.> «»nik M.La. ,»,er«, n>c,.«a. »II.M. «„11, »»bl, «ei Ä. n»w»«rdrn ','ra.W, «r„rn»«r» —. «»»»>» <kal»iirr I!«0,:>I. cilommcn lilKga. <,,««»»,« c,»7.»a. Bkl,i»»>tkl >««>,«., »e«»«, »er Lc«»r. 2« ka, »«» Ai»-«»in 2a.11>, wriiliknd. «»Iel„» »er Lrttc. »cr A<»»>»r-«p>il Icl.dx, mail, «iibil »er October ci7,2.'>, »er Zamiar-eivrN HA.aa, welilien». » m » er » , «. «e«»»r,k, >«chi»«>. rvkize» »er l»»»rm»er SU« »er Lla, c 272. iNoqar» »er crloder 2:». »er Mi>n 2«c>. Oertliche» «nd Süchstschk«. — Sk. Majestät der König »nd Se Kvnigl. Hoheit Prinz Georg begaben sich gestern Vvrmillag mit Sondcrzug nach Klinge»- brrg, um niff sfinnnoorsc» Revier zu jagen. Das Diner «and Avrndk im Sachienbos zu Klstigcnbcrg statt. Unter de» Jagd- aäslcn befanden sich ». A. die Generale v. Rndorss. V Tichirschto. Le. Äencrakmajor v. Eenini. Ritlergntsbesitzer v Ochlichlägei. Vkh. LrgalionSialv Freiherr v. Fricien. die Tharandler Proscssoren Obrrsorstra», Tr. Judeich »nd Tr. Nitzsche. — Se. Maicstat der König und Sc. Königk. Hoheit Prin: Georg begeben sich heute Nachmil tag mit Srmderzna zu einem mehrtägigen Ansen»,alte »ach Schloh Sibhllcnort Im Gefolge befinden sich: Oberlaininerherr Wirst. Gel,. Rath Gras Vitzthum. Obcrslallincister Maior v. Hangs Generallcntnnnt v. Ehreustein, Flügeladintani — Se. Königk. Hoheit Prstrz Friedrich August schätz vorgestern ans der Jagd in dcr Dresdner Haide, die eine sehr ec- gicbige war, ans den ersten Schub einen kräftigen Rrhbock- Die Herren Jagdtheilnchme» fanden sich am Nachmittag aus dem König!. Belvedere zusammen " »gl. Hoheit Prinz feit 8»>i> a — Sc. Johann Georg, Oktober ans einer Reste nach Italien welcher , König!. Hoheit sich bekanntlich seit dem 3 befindet, weilt seit einige» Tagen in Mailand Der Prinz nahm an der Hostasel in Monza Thcil und begab sich nach Strem zum Besuch seiner Tante, der Herzogin von Genna. Somit erklärt sich die von verschiedenen Blättern gebrachte irrige Mitlhcilung Sc Königl. Hoheit Prinz Georg weile in Mailand und habe seine Schwester, die Herzogin von Genna besucht. — Die am Königl Hofe v 0 rgr st e l l tcn Da me n und Herren, auch dir in Dresden aufhältlichen, welche bei den Ende November d. I birrstatlfnidrnden Einznqßskikrlichkeitcn Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich August und hvchstdcsscn Frau Gemahlin. KaiscrI. und Königl. Hoheit, mit Einladungen zu dem l'iiS.'ctro paG bedacht zu werden wünschen, wollen bezügliche Anmcldungrn bis Mittwoch, den I> November, an das Königl Lbcrhofmarichallaml gelangen lassen, die. tvweit thnrstich, Bcrück»chtig»i,g finden sollen Dcr bei diesem Anlab in Aussicht genommene Hoiball wird noch durch Ansage bekannt gegeben werden. Vorstellungen neu ange meldeter Damen und Herren fstidrn bei diesem Ball« nicht statt — Zum Griechischen Konsul in Dresden wulde ernannt Herr Victor Lenos. ^ lyliklliusk PMI xx ISP tl>
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