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Dresdner Nachrichten : 10.11.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189111103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18911110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18911110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-11
- Tag1891-11-10
- Monat1891-11
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.11.1891
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2.K. i. »II u fjMt kjifr »1 Xttdtzuu'F>,nilkslks. :t<». Jahrgang. Ausl. 52,00» Stück. 'Wi2tsr-^L211§- E. ZosMÄoüö -mpllelilt in rvidibullst-nwr Du»»sbl u. beiten <j»»Iit,»>vn r» killiziten kreisen HVIIIi. IRitl»!»»«, I'ueklullx., -4«I>«tIvI»,tr. 4). Dresden. 1801. 1. (!. klioxiier (vippoiäisNitickttzr klittr) unter Lsrur-krei^eu: r«u»«it w. Vt krtN 4v U»lL- n. Ov1Ün»ck«L 4L .. 45 ,, 4b ,, DvIIor, ^vik-trslw., 2 L»t. 4L ^ ., Uc.pfsnvl., 2 .. 4L ,, slsmlikv?,« liii^vlrz 6—4b ,, L»1r- u/.l >1vt»U.vtri1l'.sr, vsi^ v io» 1 l/ . 2viodv!w. 125 u. läb 1»»«* ^iilom<»ni8-I'^!<?-^il»i'jI(!!. lioe^lior iLv^rilUtlvd 1625 vou 1)r. dttruv«), vmpksklt Ikrütisr uoitttiuit i^kruvo-!L»tt1^) » k«in»tOr D»f»1- ,n»ä Kiitlo^«-1^»«»ti^ IvrNmitrt Ovrlitr 1885, ssoläGNv A IteäaiU« I-oipris 1867). «Lu 1tttl.su in ckur vttivmouin-^poUtvlL» nnci ävu > A MUlk.U»N livnt lttifton. ^ 1»« 2LL. «««,««««>«««»«««»«««« >>««»«»Ltttlse rinän<«I, I>av«I««In8 I ««Ivnl»»4i oi»l»tiolilt, «u «ohr Iiillis-Vll proi^su .U«»s«. M NUS Vir«»I, 6tI>I«l,8-6tru88tz. 23, nolwll cksnr KüuiZl. 8'I.Ioss. Rr^rrH oscistitbl ^s<-/§ss ^ ^ >-16 Quinonplatten /ÜÄW^/>//Z7^<?/» L/<7>^VSF/S MMLÄM Ctsr. K or-rrp^ vT',,,/ ^ . ^ " AC'vVsttinsr-Llr. Ls? tzi rvine scltvarrs u ueue » vlocranto ävrllß»- »>» 1 Uli vrberrlelwr-LIoll« K,„/«>I,o,lc.u.l Mr liorrsn u. knallen, Lj.Onbesckeiljl zu dilli^-u, w°tev Lv,1» l-oasn kUoll«. 1 ,..4 1 kreisen. Sodiomllern - 7nedv. v»w«llwLll>vI-8ioüe. McitjcrM -pik«,!: Katastrophen an der Berliner Börse. Hofliachrichte», Landtag, Erklärung de-« evnser» itiven Vereins, Gerichtsverhandlungen TageSgeichichle stieaniei» von Haydn. Lotstricliiie > Welle getäuscht haben. Bei der allgemeinen Panik. welche da? voUlllttlkS. Pudlikni» zu erfassen droht, können selbst tüchtiae solide finanzielle Tie Reaktion aus die fieberhafte GründnngS- und Spekula- Kräfte. welche sich durch Fleiß und Rechtlichkeit emporgecnbcile! tionsäro der lebte» Jahre wild immer heftiger. Man kann jetzt haben. zu Grunde gehen, indem sie der plötzliche Ansturm, der duich kaum ein Zcittingsblcitt in die Hand nehmen, ohne von dem Zu-- das Zurückzieheu aller Guthaben und Essekle» erfolgt, in unheilvolle iammcnbruche einer Bank, von Betrügereien und Unterschlagungen, kritische Vage versehe» kann Ott schon haben Bankhäuser ihre dem Ruin zahlreicher Existenzen, welche der Spiclwuth an Zahlungen cinslcllen muffen und zahllose Kunden derselben haben der Börse zuin Opfer gefallen sind. lesen zu müssen. Katastrophe reiht sich an Katastrophe. Dem Falliment der Firma SLnöckel, deren Inhaber sein Verbrechen imHalenste zu sühnen luchte, folgte der weit schlimmere Bankbruch Hirschseld-Wolfs-Lelp- zrgcr, der im Kerker selne» Abschluß finden wird. Beide Fälle cröfs. neten einen erschreckenden Einblick in das Bvrsengctricbe und dessen Gefahren, sowie in tue haarsträubende Lebensführung von Bör sianern. Jahrelang wird ungestraft eine Verbrecherwirthschast betrie ben. die sich auS Unterschlagungen, Betrügereien und Fälschungen zn- sammcnsttzk; Millionen anvertraulen Vermögens werden vergeudet von Leuten, welche als Vertreter der Solidität und Vertrauens würdigkeit angesehen wurden. Aber die Sriniplome tiefer Fäulnis; sind nicht vereinzelt: ein schimpflicher Ruin zieht in innerer Folge richtigkeit den andere» herbei. Roch ehe »lau wieder aufgeathmet, stürzt wiederum ei» morsches Gebäude, das Bankhaus Fnedländer! Tagcbl und Soininerseld, krachend zulnmmen. Die Verzweiflung drückt hier den Schuldigen die Mordwaffe in die Hand, weil ihr Gewissen, das sie lange Jahre hindurch in srevclhaslem Luxus und frivolster Speku lation zu betäuben suchten, ihnen keinen anderen Ausweg, als das Gefängnis; zeigt. „In den Brüdern Sommerfeld", schreibt ein Wiener Blatt, „haben wir den Tupus der finanziellen Kleinkunst, wie sic in Berlin wil deni höchsten Schwünge getrieben wurde. Eine Firma hat ein Seebad, eine Hutfabrit. eine Werst, eine Weberei, eine Spiritus-Brennerei, eine Radclfabrik, ei» Blechwcrk gegründet. Au» kann inan die Diagnose des Falles leicht machen. Privat firmen wurden in Akiien-Gescllschaftcn mit übermässigem Kapital werden sortrctkcn lassen. Nicht das Vertraue» des Publikums übcr- umgcwaiidclt, die Aktien konnten nicht mehr placirt werden, die! Haupt wüte schwinden, sonder» seine osi unbegreisliche Vertrauens- Mittel wacen scstgclcgl. die Industrie ging schlechter, der Konkurs leligkeit. Stadtbekannt waren in Berlin die unsinnig luxuriösen ihr Geld cingcdüssi, obwohl sic noch einen VermogenSbesland von Millionen besahen. Da war es, dem Ansturm der Gläubiger gegenüber, lediglich der Mangel an flüssigen Baarmilteln. welcher die Kataslwphc berbciführte. Ein eklakanles Bei'piel hierfür bot seiner Zeit der Zusammenbruch von Baring Brothers in London, bei denen sich schließlich eiiiVernivgensbestand von72 Mill. Mt ergab. Daher liegt eS häufig im eigensten Interesse des Publikums, nicht kops- los gegen die Bankhäuser anzustürmcn. Tie Berliner Banke» habe» bereits Schritte gcthan. um eine Beruhigung beim Publikum herbeizusübre». Nach der „Post" hat eine ganze Anzahl von Bankiers der Rcichshanptstadt iluer Kundichasl Schreibt» zugrhen lassen, in welchen sic diese anfsordert, ihre Depots und Guthaben eventuell obznholc». Z» diesem Zwecke hatten diese Bankiers ilue Kassen auch am Sonntag geöffnet Ferner hat, wie das „Beil. Hort, in Folge der Vorkommnisse der jüngsten Zelt ein " angesehenes Berliner Bnnkhans alle bei ihm hinterleglcn Depots der Reichsbank übergeben und dies seiner Kundschasl mitgclhcill. Ein anderes großes Bankhaus hat seine Klientel durch Encnlar ausgefordert, die Depots bei ihm abzuheheu. Dns Misstraue» dciPrivatkaPitalisten. welches sicherlich rn den säst unglaublichen Vorgängen der lepten Tage eine hinreichende Be gründung ha>, darf indes; nicht so wert gehen, das; darunter auch solche Banksirmcn z» leiden Hilten, welche sich einen gerechten Auspruch aus Vertraue» erworben haben. Noch gicbt es in Berlin wie an allen Tieilstllli, 10. Novbr. Fürst Blücher von Wablsladr. Fürst Pnllbus z» Pnübus, Grai Ezatskr. Gras .Hoinpesch. Gral Ncsielrodc, Gräsrn Brockdorss. Baron v. Locll. Freiherr v. Nordeck. Freiherr v Hanstr» und viele höhere Militärs, Kvminerzicnralh Gilka. Hosichanwicler MaltowSku:c mir lUrt.rrM bis «iOO.Ostst M. per Kops bclheiligi. Von den Depolo stirb nur rolche vorharrde», die sich weder verl.uircii noch verwänden lasse». Das Defizit wird aus 8—t Milli,nie» geschaht. Der Konkurs ward beule angcmcldcl. Ans einer Bürgschnsr. welche die Fiiirra, noch ans der Zeit dcstirend. bevor die Dresdner Bank die Bankgeschäfte der Gesellschaft Germania. Schiffs- und Maschinen- Baiianstalt, besorgte, sür ei» Liefernnasgeschast an die türkische Negierung gegeben hat. ist ein großer Verlust zu erwarten. Tie Gemraiua hat sür dieses Ava! er» Devot von üMMi M. Effekten bestellt. Heute wurden bei zahlreichen Banksirnie» die Depots zu rückgezogen oder gekündigt, doch konnte, soweit zu übersehen, überall den Anforderungen entsprochen werden. — In vergangener Wockc lieferte die hienge Polizei 70 Zuhälter de» Gerichte» ei», die wegen Kuppelei angcklag! werden. — Der Scherstrrik sollte beule im vollen Umfange in Kraft treten. Tie Zeitungen erscheinen Weiler. Einige derselben haben indcß ihren Uminria beschränkt. Berlin. Beim Ausbau eines Hauses Unter den Linden stürzte heute Nachl ciu :! Eciitner ichwcrcr eiserner Träger herab und zerschmetterte einer Dame de» Schädel. Breslau. Unter starker Bcstreilignrig ward gestern hier ein dentsih-sozialcr Provinzialverband stir Schlesien gebildet. Ha m d nr g. Der Hamburger Obcmigcnicur Andreas Meyer, der Erbauer der Hamburger Haienbanlen. hat ein Projekt auSgc- cnbeiket, die Elbe von Hambnrg bts Erixhaverr zu lanalisiren und mit Schleiißenvorrichinugeii zu versehen. Tic Koste» sind aus 120 Millionen verawchlagt. Wie». Die Ernennung Strnnayrs z»in Präsidenten des obersten Gerichtshofes an Stelle Schuicrling'S steht unmittelbar bevor. — Tie Allczechcn werden ihre Mandate nicht »iederlege», vielmehr ihre Plähe im Landtage einnchmcii. Prag. Gestern Abend zogen unqcsähr 500 Studenten, Ge hilfen und Lchrburichen von der» weißen Berge »ach Smichow nud rnachlen dort vor der dculichcrr Schule Halt. Als ei» Indivi duum zu Pcrcalrrne» ausiordertc und deshalb verhasiet wurde, s griff die Menge die Sichcrheilswachc an. Dieselbe flüchtete in - ^ . , ... ... - ... ,...v die Sichcrhcttswachc an. Orten Bankhau,er. die „ch uienials zu betrugen,che» Manipulattvireu ^ Bcrstärlnng apzurvurten. Tie Menge versuchte das HauSilivr zu sprengen, ward jedoch durch die iuzwinhen eilige- lrossene polizeiliche Verslärknirg zerstreu!. Fünf Personen wurde» vcrhaslcl. kannte nur durch die Veruntreuung ausgchalten werden. Ist cs zu glauben, daß sich dieser Pallast nur in dein Portefeuille der Brüder Sowmerfeld aufgehäuft hat? Sind nicht viel.Hundert Geklttchatter entstanden, bat es nicht viel Hundert gescheiterte Berurctic gegeben, das Publikum für bohle Werthe zu gewinnen? Men darf sich darüber nicht wundern, daß die Berliner Boise von einer wilde» Panik ergriffe» wurde, denn sie muß besorgen, daß e e lange verlbeidigten Portefeuilles in S Wanken komme», daß d, Pcival Kavilalislen in höchste Unruhe versetzt werden und ein Llioni von Effekten den Markt überslrrthet." Ler Schauder und die Entrüstung, die leibst die Börse ergreifen, ist indcß »ich! io tic'gchend, daß nicht ein Berliner Börsenblatt, der ,.Berl. Poueneouricr'. cs wagen darf, dein Barrkwr Felix Sommerfeld Worte ..licrzliche» Mitgefühls" nachzmufcn, während doch das Mitleid nur dcir unglückliche» Olstem sich zuwendc» sollte, welche die Zeche ohne eigene moralische Verschuldung bezahlen müssen. Nicht mäidci bezeichnend, ist folgende Mirthcittrrig des „Bcrl. Tgbl.": Tie Brüder Sommerfeld hatte» sich Fleunden anvertraut und Lebensgewohulicitc» und „noblen Passionen" eines Wolfs, eine? Feist und Sigismund Sommerfeld; und dennoch haben hervorragende und kleine Eapitalisten in blinder Zuversicht, ohne Prüf,mg. ohne Be unruhigung, ihr Vermögen oder beträchtliche Theile desselben lenen Spielern und Verschwendern anverlraut. Zunächst und in erster Linie kommt cs aus die Selbsthilfe des PrrblilumS an Es wird vor allein gründlich die Rechtschaffenheit und die Gewissenhaftig keit derjenigen Banken z» »nkeriilchen haben, mit welche» es in geschä'tlichc Verbindung zu trete» beabsichtigt. Insbesondere sei scdcr Privallapitalist mehr als bisher daraus bedacht seine B»»k- guihaben und seine Depots von Zeit zu Zeit gewissenhaft zu kontrolircii. Tie Selbsthilfe des Publikums wird freilich allein nicht wirksam sein, um eine Geiundnng a» der Börse und >m Bank- Zweien herbciznsührcn. Noch weniger sind die Kräfte vorhanden, ! damit die Börse ans sich heraus zu einem gründlichen LärilcrnngS- ! Prozeß gelange Es wird sernerhin nicht angchrn. die Börse. !>i»d was »»mittelbar damit im Zusammenhänge steht, als dadei l.»L>,000 Mb als die Summe bezeichnet, welche die Eröss- ci" »ali mc, tungoro. als ein „Rübr mich »ich, au!" zu betrachte", riung de« Konkurses ohne Einschreiten dcS Straf-''oll nicht der in unicrem wirllochasilichen Leben iincnlbrbrlicbe 1 i ,h t e r ö rirnöglichc. Während über die Be'chafsrmg diesir Mittel S'ganisinris der Börse »»d des Bankwesens einer nnhcckbarcn btthandelt wurde, welche angeblich der Schwiegervater Felix Soniincrseld's, Koiiimerzrenralh Prnkris, zu geben sich bereit er klärt haben soll, muß etwas Unerwartetes geschehe» sein. Ver- mrrihlsch wurde ein große« Depot sofort zurückverlangt und. als die Rückgabe nicht möglich war. Lärm geschlagen. Darauf in» d ic Kalaslrophe ein." — Das Ehrgefühl ist i» diesen Kreisen so nci gcillirkc», daß nur der äußere Erfolg ongcdetkt wird, mit Fäulniß airheinisnllcn. Staat und Gesetzgebung werden Wandel schaffen müssen: das haben die letzten Vorkommnisse in Berlin überzeugend dargethnn nnd Aenlsprech-Vrrtchte vom 9. November. Hernschretb Berlin. Der Kaiser empfing am Sonnabend u. A den pensioiiirten Adjutanten bes Herzogs von Gotha, Maior v Eampbell. welchen Mittel» er nnckr erreickrt Irin man D»i,ee Wan» NINN ei,! bcebrtc drnikll'kri mit einer Einladung zur Tafel. — An den ^ . . ^ ^ " , . ,?! 7 " heute Abend in Potsdam statkaciundcuen Empfang des siamesischen nnl>c,chrut, auch aus dem Wege deS Verbrechens zu Erfolgen zu ^ Prinzen Domrong durch den Kolicr schloß sich eine gröperc Gala gelangen Beschämend ist vor Allem der Fall Wolfs. Dieser i laset z» Einen des Prinzen. Tecielbe brsn'btc am Sonnabend c^auner. welcher seit vielen Jahren mit frechster Gemülhsruhe das "; >'>- k'k» Reichskanzler und den Staatssekretär des Auswärtigen. Bewußtseinmi, sich hcn.mtrug daßicdenAugenblick sein Schwindel-!des Pttnzen^mn^ e.ttaiide zusammenkracheu muste, war hochgeachtet und angesehen „solgt Mittwoch. - Obcrslleiilu ml v. Hugo. Elie, des Genernl- lns in die höchsten Geiellichastskreise hinein. Besitzer von Titeln, j stabcS des 4 Armeekorps, erhielt daS Kowtbiukrcnz 2. Klasse. Würden und Orden. Als AussicdtSrath verschiedener Gescllichaslen Hanptnmnn Stcinmgec des, .!, hessiichen Jiifaiuenc-Reginiculs bezog er ei» Einkommen von 10',.,XX> Mk., also mehr als das Tcppclte des GehallcS. welches unser höchster RcichSbcainte. der dcnlsche Reichskanzler, bezieht. Ter panikartige Schrecken, welcher der Börse angesichts der ikandalöle» Zusammenbrüche in die Glieder grfabren ist, resnltirt weniger aus den unmiltelbarrn finanziellen Rückwirkungen. Bei de» ungeheuren Verlusten, welche die betrügerischen Bankern»« zur Folge haben, ist die Börse selbst wenig oder gar nicht beiheiligt. Das außerhalb der Börse stehende Pnvatpnblikum wird fast aus schließlich blutcz^ Tic Kundschaft der Firma Fricdländcr Sonmicrield setzte sich aus Offizieren. Beamten, besonders Nr. 8ll das Ruterttenz l. Klasse des sächsischen Alvrechtsorociis. — Der dem Vundrsralhe ziigeaangene Gesetzentwurf über die Ein nahmen und AuSaabcn der Schutzgebiete bestimmt n. A., daß sür die aus der Vecwallung eines Schutzgebietes entstebendcn Verbind- licblciien nur dns Vciniögcu dieies Gebietes haste» toll. Für Ostatrika tritt daö Gesetz erst am l Vlpril 18,>4 in Kraft, soicrn nicht durch kaiserliche Verordnung ei» früherer Termin festgesetzt wird. — Gerüchte über Abirctuiig EuzhateiiS an Preußen werden offiziös demcnttrk. — Graf Hrrbcrl Bismarck i,t nach London ge reist — Ter kaiserliche Gouverneur sür Teuvch-O»asnka ward angewiesen, dem Kvricspondcnleu Engen Wolfs, der zuletzt von , Sansibar n» das „Berliner Tageblatt" berichtete, das Betreten dcS und ! denlichcn Schutzgebietes ferner zu verbieten. Zur Begründung dieser aber! Rlaßregel wird angesübrt: Die Berichte des Herrn Enge» Wolfs. Da bie ntcktt blos sür Teittschland beslinunl sind, sondern von dort an -ra 4">>i> >djf dcutsch-ostasrikanische Küste zurückgclangen, sind nach ihrem aus vielen sogenannten kleinen Lenten zusammen mehrere Millionen betragen, während an realisndarcn Papieren »„wahren, thcils tendenziösen Inhalt geeignet, die Autorität nur ganz geringfügige Werthe vorhanden sind, so wird manches. dcs Gouverneurs zu ichädigc», den Bcamleii. wie de» Eingeborenen Bermögeii vernichtet werden, welches die Frucht ehrlicher Arbeit und entsagungsvollen Sparens gewesen ist. Kein Wunder daher, wenn daS Publikum von jäher Furcht und tiefstem Mißtrauen ersaßt wird Und diese Folgen srner Fallimente sind es gerade, welche die Banken hier mit Besorgnis;, dort mit Angst erfüllen. Tenn jedes Bankhaus nnd zedcr Bankier darf letzt gewärtig sein, daß auch seine Kunden argwöhnisch werden, nachdem Firmen, welche -LS höchste Vertrauen genossen, dieses in geradezu unerhörter gegenüber das Ansehen der deutschen Herrschaft zu »iiitrrgrabr», Hierdurch aber die Sicherheit und ruhige Enttvickclung der Kolonie zu gefährde». — Von den Bankiers Gebrüder Sommerfeld, die sich am Soiinabcrid erschossen babcn. irl der ältere, Sigismund, erst heute früh gestorben. Die Ursache der Katastrophe ist der dnich die Verschwendungssucht dcs SiMSinnnd unaushalls.im gewordene Zrttaminenbruch der Firma. Hier wie im Wölfi schen Fall sind Depots nngcaiificn uird vergeudet worben, und ebenso reichen hier die Depot Einlage» bis in die höchsten Kreise. Unter den Geschädigten sind Prinzeß Mathilde von Schönburg-Rudolstadt. Paris. In Lille wurde der Sozialist Laiargne mit 77l: Stimmen gewählt; sein republikanischer Gegenkandidat erhielt LIH De» ganzen Tan über fanden in Lttlc Knndgebnugen der rcpubli- kaiuichen Studenten statt. Sie bucchzogen die Stadt im geschlossenen Zage und riezen. wbald Sozialisten sich zeigten 1 Nieder mit den Pieoßeii! Die Truppen sind los morgen konsignirt. Paris. Tie Ui»»,u>> niE vt, Iramais beabsichtigt 60ÜV ihrer Aktie» zum Tagesconis bis höchstens stsiOMi Francs pro Stack zninckjlckanien niid dadurch ihr Kapital ans 12 Millionen zu leduziren. Der Gewinn >oll den Reserven znslicßeii. Gestern zaiid eine Verailuing von Verlcetern der ersten hiesigen Bankhäuser darüber statt, ob eine gemeinsame Intervention gegenüber bei henicheiidcn Boiten-Baissk angezeigt sei. Das Ergebnis; der Ve rästlung ist noch nicht bekannt. Rom. De, Sarg der morganaiischen Gemahlin VictorEma- unel's. Gräfin Miuisioci. wiirde gesicrn, nachdem die Gruft erbrochen worden war. in Brand gesteckt, das Feuer jedoch rechtzeitig gelöscht Es hatte nur die Fiche der Leiche ergriffen. Ein persönlicher Racheakt wird Perniuthcl. M aila » d Rudinr hielt heute im Scalathcatcr eine Rede, in der er zunächst die von der Regierung »11 Budget gemachten Ersparnisse darlegte und erklärte, die Regierung lei unter allen Um ständen entschlossen, keine neuen Schuwcn zu machen. Er werde seinen Posten verlassen, wenn dieses Programm nicht ciugehatten weiden könnte. si>> Millionen seien im Lause vo» zwei Jahren an niiliiärischcii Ausgaben erwart worden. Für weitere Ersparungen, welche die Wehrhaftigkeit des Laude? mindern könnte», werde die Regierung leine Vera»1wott>ichleit üheriichnie» Best den Handels- Veriragsveihaiidiiuigc'n habe das Kibiiici Sorge getragen, der iw lienischen Industrie nicht zu schaden und den Export der landwirtd- schasiiichen Produtte möglichst z-.r begünstigen. Von diesen Grund sätze» sei der Handelsoerlrag beherrsch!, der mit Deutschland bereitS glucklich ahgcichlosseir sei, ebenso die Abmachungen, die nächstens mit Oesterreich-Ungarn gelrosse» würden. Die Regierung werbe einen ebensolchen Vertrag mil der Schweiz abschllcizen. Nudini kündigte sodann an, daß die Negierung nut Bezug aus ihre Kirchen- Politik weder an der Verfassung noch an den Garanttegesetzen rül- lcln lassen werde. Tic Pilger der ganzen Welt würden immer unter dem Schutze der italienischen HKstetze noch Nom kommen und ihre Ehrenbezeugungen dem Papste darbringen können, dem Italien ohne Furcht die größte Freiheit und gleichzeitig souveräne Ehren verbürgen könne. In Afrika werde eine Politik der Sammlung geübt Aus die auswärtige Lage übergehend, sagte Rudiiit, Italien müsse seine» ganzen Einfluß auslvenbeii. um den Friede» immermehi zu befestige» und zu sichern. Er hoffe, Gott werde nicht zulasseu. daß ein Kttcg Europa i» Schrecken setze. Er halte den Frieden durch die Klugheit u»V Mäßigung der Fürsten seit verbürg!. Tie Bild ung von Gruppen befreundeter und verbündeter Mächte dürfe kein Misstraue» einslößcn. Sic diene nur dazu, das Gleichgewicht zum sichtbaren Ausdruck zu bringen. Eine langjährige Enabrun^ zeige die Bündnisse unserer Zeiten als reine Verthcidiguiigsoündnissc und dir friedlichen Zwecke dericlbcn seien auch erreicht worden. Italien wünsche vor Allein die Erhallnug des stattw guo im Mittelländi sche» Meere. Italien sei in Eurova ein Element des Friedens Mit Deutschland und Oesterreich Halle eö eine Solidität von An sichle» und Jiilrrcjsen aufrecht erhallen und verstärkt, die dauernde Spuren hinle>lnfien werden. Tann gedachte Redner dankbar de, herzlichen Ausnahme des Kronprinzen in England und fuhr fort. Uii'erc guten Beziehungen mit Rußland haben ent jüngst de, öfieiillichcn Meinung ein Gestik! der Friedcnssichcrbeit gegeben Gegenüber Frankreich arbeiten wir aus die Zerstreuung von Miß verständnissen iliiv Aergcrnisseii hin. die „ukbören müssen. Mil den Garibaldi erwicstcncn Ehren hat uns der Nachbarstaat seine Wünichr mit eine» Herzlichkeit ausgcdrückl. die Jlalicn immer thcuer sein wild. Redner Ickstoß mit der Aufforderung: Italic» möge sich selbst nnd teiiiein Könige vertrauen, welchen das ganze Volk niil Liebe und Verehrung umgebe. London Nach einer Rentermcldung ans Pernambucv hat sich die Provinz Rio Grande do Sul unabhängig erklärt. I« Ganzen Lande herrscht allgemeine Unzufriedenheit. Warzchau. Ter Minister des Innern hak 6 katholisch« Geistliche wegen schädlicher Einwirkungen aus ihre Gemeind« nach russischen Gouvernements verwiesen nnd ihrer Acnstcr cnfietztz Pfinid'S SK «inScrmilch. Vrrs-Ntr Nslkrrri Gebt. Pfund, VauyntrSr. 41 >42
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