Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187601319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-01
- Tag1876-01-31
- Monat1876-01
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1876
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
tj«b«1io, »t «i,r»Uü>, JohauniSgaff« rr. iIsraavoorllicher Nedactmr s-8. Hstttner in Reudnitz« tzvrrchstundr d. Redactioa »»«««,» ,o» n—» ll»» U«ch»ttt«,, 4—» ü^r. tÄ«a»«e der für die nächst- -vlgenor Nummer bestimmt« Zierate an Wochentagen bi« *Ahr Nachmittags, an Tonn- «d Festtagen früh bis '/.S Uhr. S» deuNUalr, f»r Zut-Lumchmer Dtt« Klemm. UniverMtSstr. 22, W 31. ' WMM Tagtblall Anzeiger. VrW für Politik, Likrlgeschichte, HmdrlS- iwd SrschLMakt-r. Montag den 31. Januar. «»fl«» 14.««». > mcl. Brinaerloha 5 PL, durch die Post bezogen s Ml. Jede einzelne Nummer SV Pf. Belegexemplar lo Bf. Gebühren für Extrabeilagen adle PostbefSrderung 36 Mk. «nt Postbeförderung 4L Mk. lastratr -laelp. vouraeoiAz. 20 Pf Größere Schriften umt unserem PreiSvrrzeichiliß —LadeÜanfcher Satz nach höherem Tarif. Strrtamr, „Irr ben> Lr»artil>n»filUh die Spaltzeile 4« Pf. Inserate find stets an d. «epedttt., M senden. — «ub«t wird nicht gtgrbe». Zahlung xrnoownonunio oder durch Poftvorfchuß. 187«. Bekanntmachung. In der Uvwhnnng des Here» Lolp»rte»r MSkler Kr. 8K der Bayerischen Ttra-e ,« Leipzig ich an« henligen Dor«ttta-e et» bedentender Dtedstahl veriibt »nd et» Dienstmädchen erschlage» Worden. Unter Andern» stad gestohlen Worden ettva S88 Marl Geld, eine stldern« Eyltnderuhr mit Seeandenzetgrr nebst Talmtkette, ein sch»arzer hoher Ftlzhnt mit dem Aabrtkzetchen Unger t« Leipzig, et« schWarzgrancarrtrter, mit Weihen Fäden durch«irkt«r Kock, et» Paar Beinkleider nnd -tne Weste, etWa- heler carrtrt, et« bran» carrtrtes Thawltnch, et« Paar kalblederne Stiefel. Der mnthmahliche Thäter ist der LS Jahr» alte Dachpappenarbetter Earl Moritz Dtttmar ans Leipzig, Welcher bet pp. Müller geWohnt, sich hente h»i«. lich entsernt »nd seine bis dahin getragene alte Kleidung zurückgelaste» hat. Dtttmar ist mittlerer Grütze, hat branne Angen, dnnkelbranneS Panpthaar «nd einen dunkelblonden kurzen Bollbart. Ans dem rechten Vorderarme Dttt- mar's find die Buchstabe« ». » bla« etngeätzt. Ich bitte, «tWaige, daS vorliegende Verbreche», solvie die Flucht Dittnrar's betrrstende Wahrnehmungen mir mitzntheile« «nd soweit mügltch, zur Vusgret- snng Dtttmar- mtiznwtrke». Leipzig, de» LS. Januar 1878. Der Künigl. GtaatsanWalt. Hoffman«. Vater HtnWeisnng auf vorstehende Bekauntmachnng ficher» Wir Demjenigen, Welcher zuerst n«S Gelegenheit zur Ermittelung und Haftnahme deS vorbezetch «ete« Dtttmar giebt, Gtnhnndert Mark als Belohnung zu. Leipzig, de« SS Januar 1878. DaS Polizeiamt der Stadt Leipzig. Id^. -Rüder Erste Bürgerschule für Knaben. Die Anmeldungen derjenigen zu Ostern schulpflichtig werdenden Kinder, welche in die erste Bürgerschule für Knaben emtreten sollen, erbitte ich mir Montag den 3l. Januar, Dienstag den 1. «nd Mittwoch den 2. Februar Bormittag« von 10—12 «nd Nachmittags von 2—4 Uhr. Beizubringen sind Tauf- «nd Jwpfzeugniß Dir. E. Krtmer. Erste Bürgerschule für Mädchen. Die Aufnahme neuer Schülerinnen für die 8. Classe findet statt: Moutag de» Sk. Ja», bis Mitttvoch de» L. Febe. Vormittag« 10 —12 und Nachmittag« 2—4 Uhr. T^vf- uuo Impfzrugmß sind beizubringen. chlkvrt Aß «Kloo, Dir Zweite Bürgerschule. Die Anmeldungen neuer Schüler und Schülerinnen für nächste Ostern erbitte ich mir Montag de« S1 Januar bis Donnerstag de» S. Fedrnar Vormittag« von 10—12 und Nachmittag« von 2—4 Uhr. Bor,ulegen sind Gebart-, und Impfschein. lklolikor». Dir Dritte Bezirksschule. Montag de« 31. Jannar bis Freitag de» tz. Febr. Vormittag« von io—12 Uhr und NacvunttagS von 2—4 Uhr Anmeldung der Ostern dS. I». aufzunehmenden Kinder. Beizu bringen find Lauf- und Impfschein. Dir. vr. Llv^wwlck. Dritte Bürgerschule für Knaben. Die Anmeldung der nächste Ostern aufzunehmenden Knaben findet Montag den 11. Januar, Dienstag und MtttWoch den 1. »nd 2. Februar, Bormittag« 10—12 «nd Nachmittag« 2 bi« 4 Uhr statt. Schulpflichtig find alle Diejenigen, welch« bi« Ostern da- 6 Lebev-jahr vollenden. Zur Anmeldung dieser ist die Beibringung de- Uanszengnlstes und Impfscheines erforderlich. Dir Karl «tchter. Dritte Bürgerschule für Mädchen. Die Anmeldung der nächst« Ostern schulpflichtigen Kinder erbitte ich mir Montag den 3l. Januar, DlenStag »nd Mittwoch den 1 und 2. Februar Bormittag« 10—12 «nd Nach mittag« 2—4 Uhr. Beizubringen ist ein Laufzengnttz «nd ein Impfschein. Dir Ferdinand Schneider. Vierte Bürgerschule. Die Anmeldung der nächste Ostern in der vierten Bürgerschule a»sz»nehmrnden Kinder findet statt von Montag den 3l. Jannar bi« Sonnabend den 5. Februar vormittag« von 10 —12 «nd Nachmittag« von 2—4 Uhr. Beiz»bringea find Taufzeugniß »nd Impfschein. Dir, vr. Atmmerman«. Vierte Bezirksschule. Die Anmeldung der nächste Ostern aufzunehmenden Kinder findet statt von Moutag, de« 3l. Jannar, bi« Sonnabend, den k. Februar, Bormittag« 10—12 und Nachmittag« 2—4 Uhr. Beizubringen sind TaufzeugnH «nd Impfschein. Dir. Tli-Kn«!». Bekanntmachung. An der hiesigen Realschale Hl Ordnnng ist eine provisorische Lehrerstelle mit dem Jahre-yehalt von 1800 -4 z« Ostern d. I z« besetzen Wir ers»ch«n für den Unterricht in deutscher Sprache, Geschichte »nd Geographie geeignete Bewerber, lihre Gesuche nebst den Zeugnissen und einem kurze« Lebenslauf bi« zum 15. Februar d. I. bei un« einzureichm. Leipzig, den 27. Jan«ar 187«. Der Math her Stadt Leipzig. vr. Koch. W,lisch, Resdr. Bekanntmachung Denjenigen Grundstücksbesitzern bez. Sarteninhabern, welche ihre Bäume, Sträucher, Hecken re. !.r jetzt nicht oder nicht genügend haben von Raupen saubern lassen, wird hierdurch unter Hin weis auf die Bestimmung in tz. 368, 2 de« Strafgesetzbuche« bei Vermeidung von Geldstrafe bi« zu sechsztg Mark oder entsprechender Haft aufgegeben, «ngefänmt »»d längsten« hts Ende Februar dieses Jahres gehürig ranpe« sowie die Nanpennester vertilge« zu lassen. Dabei machen wir noch besonder« darauf aufmerksam, daß nach hier erstatteter Anzeige gerade in diesem Jahre die Ra»pen de« Goldafter (Lomb. Uparis edrzworrdos» — auch Nrstraupenfalter, Weißdornspinner genannt) namentlich auf Obstbäumen und Weißdornhccken in so großer Anzahl vorhanden sind, daß, wenn nicht rechtzeitig und en^-ü'ch die angeordneten Vorkehrungen getroffen werden, die Vernichtung nicht nur der ganze« Oberste, sondern sogar der Obstbäume selbst z« befürchten steht. Leipzig, ven 17. Januar 1876. Der Math der Stad« Leipzig. vr. Koch vr. Reichel. vemjlyrr Aeichstag. 41. Sitzung am 2S Januar. Der Reichstag begann die heutige Sitzung mit Berathung de« §. 183 der Vtrafgefetznovelle, welcher nicht blo« Denjenigen, der durch eine unzüchtige Handlung, sondern auch Den, welcher durch eine derartige Aeußerung ein öffentliche« Aergerniß gabt, mit Gefängmß bi« zu 2 Jahren bestraft, a»f der anderen Seite aber — entgegen dem Strafrechte — eventuell Gefängnisstrafe eintreten läßt. Die Abgg Gerhard «nd v. Schwarze haben Amendement« eingebracht, welche dann Übereinkommen, daß sie die Wort« „oder Aeuße rung" streiche« wollen. Der letztere Abgeordnete will dann noch überhaupt die Geldstrafe, die in dem jetzt geltenden Paragraphen bei Strafrecht« nicht statuirt ist, aufnehmen. Der Abg vr. Gerhard empfiehlt fein Amendement unter Heiterkeit de» Haufe« mit der Erinnerung au die schöne Studentenzeit, wo ganz harmlo« Lieder gesungen würden, deren er einig« erwähnt «nd die nach diesem Paragraphen strafbar fein würden. Abg. v. Schwarze begründet sein Amend«, ment namentlich damit, daß „Aenßerungeu" unter Umständen auch jetzt schon al« „Haud. lungen" bestraft würden Der Schwarze'fche Antrag wird mit großer Mehrheit angenommen. Die nicht sehr wesentlich« Leuderuvgen der tztz 200 uud 208 werden mit großer Majorität anaevomme«. Ebenso die Nr 2 de« tz. 275 (im TXIH. Abschnitt Urkundenfälschung), betreffend di« Anfertigung vo» Stempelpapier, welche Rümmer wefeutlich nur redaktionell von dem Strafgesetz abweicht. Die 88 IlS bi« 321 werden gleichfall« ohne Debatte avgeuommrn. Der tz. 148 bestraft die falsche Beurkundung seiten« eine« Beamt« Die Novelle hat hier den Zusatz: „War di« Handlung geeignet, da« Wohl de« deutschen Reich« oder eine« B,nde«. stcate« zu gefährden, so kann auf Zuchthaus bi« zu fünf Jahren erkauut werden". Die Abgg LaSker und Reichenspenaer sprechen dagegen, da darin kein crimiualrechtlicher Tatbestand, dem R chter keine feste Handhabe gegeben werde Der. selbe wurde mit großer Majorität abgelehnt. Nr. 1 de« tz 160 steht in inniger Verbindung mit de« gestern angenommenen tz. 14«. betreffend die Berlchuug der Wehrpflicht »nd wir» mit emem Amendeweut de« >hg. Thilo augrNgmw«. Die Nr. 4. 7. 12, Vr- 8 360, sowie 88 36t, 363 und 3S6 werden ohne Dl«c»fsi-n g-nehmigt. Der 8 387 de« Strafrecht« enthält 15 Nummern, worm Uebertretungeu mit bi« 50 Thaier oder Haft bestraft werden. Mit unerheblichen Aende- rungen wird der Paragraph angenommen. Der 8- 369 de« Strafrecht» »«saßt 3Nummein, welche Schlosser. Gewerbetreibende, pie Maß- «nd Ge- Wichte halten re., betreffen. Damit ist der Artikel I der Vorlage in zweiter Berathung erledigt und da« Hau« tritt in die Diskussion über den Artikel II der Novelle ein, welcher bekanntlich ganz neu aufgenommene Be sttmmunqe» für da- Strafrecht enthält. Zuerst kommt 8 82. Nr. 4 zur Debatte. Dieser ent hält S Nummern und e» wird jetzt dorgeschlagen, ihm als neue Nummer hinzuzufügen: „Mit Zucht hau« wird bestraft, «er vorsätzlich durch Ber- öffentlichung von Kundgebungen ausländischer Regierungen oder geistlicher Oberen zum Unze- horfam gegen Gesetze auffordert". Der Paragraph wird schließlich abgelehnt. Der 8 >03» („Wer ein öffentliche« Zeichen der Autorität eine« nicht zum deutfchen Reiche gehörenden Staat« oder ein HoheitSzrichen eine« solchen Staate« böswillig weanimmt rc. wird »it Geldstrafe »der mit Gesängniß bestraft") wird dann ohne Debatte genehmigt Der 8 1S7a ke egt mit Geldstrafe oder mit Gesängniß Den jenigen, welcher eincn Andere« do« Mitbieten oder Weiterbielen bei einer von einem Beamten dorgeuommevea Versteigerung re. durch Gewalt »der Drohung, durch falsche Vorspiegelungen, durch Versprechen oder Gewähren eine« Bortheil« abhält. Die lauge Berathung über den Para graph« endete mit einer Ablehnung. Der 8- 296», welcher Ausländer, die in deut sch« Lüfleng,wässern unbefugt fischen, «it Strafe belegt, wird ohne Debatte angenommen E« folgt nunmehr der 8 383». zu welchem die Abgg. Marquardseu, v Puttkamer »nd v. Schwarze einen Abänoerung« - Antrag «iu- gebracht hatten. Der erste Avtraxficller, der »bg Marquardseu, erhält zunächst da« Wort. Er entwickelt, daß e« sich hier nicht um materielle Politik, sondern lediglich um eine Orga- nisatiouSfrag« de« auSwvrkigen Dienste« handrle. Er geh« von der Ansicht aus. daß die Fra«, ob der gegenwärtige Zustaud desselben solche Mittel, wie hier derlangt. nöthig habe, nicht vom Hause, I svaderu «ur von de« Reichskanzler al« Techniker I entschieden wert« könne. Dagegen trete diese« dann der andere technische Factor, da« juristische llrtheil de« Hause«, gegenüber, wa« zu entscheiden habe, ob der al« constalirt angenommenen Lücke durch ein Strafgesetz genügt werden könne. Die Vorlage mache den Eindruck einer Skizze, welche ein Bauherr dem Architekten vorlege, um ihm dadurch die Richtung de« Baue« zu bezeichnen. Der StaatSsecretair v. Bülo« erklärt, daß, da e« der Regierung nur darauf ankomme, für gewisse Vergehen die Möglichkeit zu haben, nicht blo« ein DlSciplinarversi hren, sondern auch eine strafrechtliche Verfolgung eintreten lassen zu können, sie bereit sei, dem Amendement Marquardsrn, wenn e« angenommen würde, zuzustimmen. Der »bg. vr. Haenel, welcher einleitend be- merkt, daß er den Antrag Marquardseu für juristisch durch»»« correet halte und dessen Grund- a»danken wohl zustimm« könne, hält indeß die Elasse der diplomatischen Beamt« für zu vor nehm, al« daß mau sich von ihn« eine« systema- tisw« Mißbrauch« ihrer amtlich« Stellung ver sehen könne. Er hält die DiScipliuarordnung für auSreicheud, um alle etwa vorkomm«»« »»«fchreitung« geuügeud zu straf«. Der Lbg. d. Lreitfchke vlaidirt für d« AbänderuugS-Antrag Marquardseu und hält es für schlagend erwies« durch dm Arnimproceß, daß sich eine kräftige Politik gar nicht führen lasse, weil nach den bestehenden Gesetzen der Un gehorsam der diplomatischen Beamteu nicht hin- reichend bestraft «erd« könnte. Nach femer Meinung müßte eigentlich ein StaatSgerichtShof für solche Fälle eingesetzt and«. Da aber Die« jetzt noch nicht möglich fei, so müsse man den Paragraphen annehm«. Die namentliche Abstimmung iibcr den Mar. quardsen'sch« Antrag ergiebt 171 Stimm« für und >20 Stimm« dagegen, der Antrag ist dem nach augmommen. Der darauffolgende Paragraph 38l erklärt e« für strafbar, wer Kinder »der Untergebene von Begehung strafbarer Handlungen gegm die Zoll- und Steuergesetze abzuhalt« unterläßt. Der selbe wird «it 126 geg« 124 Stimm« mit eine« Amendement Schwarze angen om men. Die Versetzung von Dia« »c» welch: 8 36s für sRafbar erklärt, wird ohne Debatte ge- nrhwigt. Art IV. welcher die Geldstrafen in Landet Währung in Reich-Währung ««wandelt, wird ebenso gutgeheißm. Nächste Sitzyng Moutaz 11 Uhr. Tage«, ordnung: Interpellation Wigger« über die meulevvlrrgl'lyen iLloueyeoeioronungen, xknter- pellation von Kaidorff, betc. Svritoersteuerung im AuSlande und Gesetz betr. Abänderung de« Art. Vlll. der Gewerbeordnung. Schluß der Sitzung 4'/, Uhr. Lagesgeschichtliche Aederficht. Bon Seiten de« An«wärtigeu Amte« in Berlin ist die Imitative ergriffen Word«, um eia Ein- verständniß mit den übrig« Reglern»«« zu er zielen, daß die sich häufenden alljährlich« wissenschaftlichen u. a. Congresse nicht mehr al« Anlaß zu Ordensverleihungen an die Theiluehmer benutzt werd«. In der That hat sich in dieser Beziehung ein unruhige« Treib« ergeben, welche« der Wissenfchaft gewiß nicht zum «ortheil gereicht. Ja einem Artikel über die Freitag«-Sitzung de« Reichstage« constatirt die „Natioualzeituog", da« Ergebniß der Abstimmung Über dm sogenann ten Kanzelparaaraphe» fei tu letzter Reihe dadurch herbeigeführt, daß 4 Mitglieder der nativ«alliberal« und ebensoviel« der altcooser« vativ« Kractton gegm di« Vorlage stimmt«. Die« Resultat hätte aber nicht eintret« köau«, wenn nicht bei der noch früh« Stunde eine große Zahl in Berlin anwesender uatiovallibera- ler Abgeordneter gefehlt hätte. Ohne Zweifel »erd« dieser Fehler bei der dritten Lefuog vermied« uud der RegierunsSvorfchlag wieder hergestellt werd«. Den Eiudr»ck der ganz« Freitag«. Sitzung charakterifirt die „Rationalzettung" am Schluffe ihrer Betrachtung mit folgenden Worten: „Es ist »unöthig, über die Stimm««- de« Reich«, tages sich zu verbreit« — sie ist wie sie fei« kann Die Mehrheit, wolche t» groß« Frag« ,»r ReichSregiernng hielt, ist i» Rbtröckeln begriff«, und die Möglichkeit, st, »» gemein samem Borgeh« zu famweln, wird immer geringer. Du heutige Abstimmung ist in dieser Beziehung außerordeutlich charakteristisch. Die Strafgesetznovelle hat in der Thal wie eine Sprengpatrone i« d« Versammlung gearbeitet. Hoff« wir, daß die Aufgabe der Justizreform doch noch einmal die sich auflöfende Mehrheit zu einem groß« patriotisch« Werk« sammeln wird »nd iu eine« positiv« Schaff« die Kräfte sich wieder einig«, di« tu de« Augenblick zum Bor theil der gemeinsam« Feiude sich wechselseitig be. kämpfe«. Die klerikal« Partei wird dm heutige«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite