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Dresdner Nachrichten : 18.11.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189111188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18911118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18911118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-11
- Tag1891-11-18
- Monat1891-11
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- Dresdner Nachrichten : 18.11.1891
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D.-UK für V-litU. U^rl-rtmi« «etMsttvertetl. VvrindertLt. »rrmo«»I»e > „» Äutnatun» der ».ueiaen wird »inst »k««drn. Lu»' wartli« Ankttndi»un,»auittrl»e «'»«» LordrrbrEuna durch '.'steeckniamn oder BoilemzaUun« ^ Nur Ruiloalx einuriaildirr «wrnl- jiuckr knie LerdmdluiucU. «Mudwunur» uedmen 'ammlliwe uamdsnr BermiiikiunasuriUn a» tzkl»!vrtllii>lll« Nr li !!0. Irihirsanri. Nufl. 5.2,000 Stilck. Iiivro -4nnonev»-Ii!!ls»!i!>tian boiiu,!..» uu tl « <t «w-bo» üor l>i'-i-,Iuor staiilc n. >i8-a-ei8 Il'.O-s ^,Iä,rc-r L»w4>. KMnr!eill L ?o«ltr. A.Dresden. Dresden, 180!. 1'uotrkakrälrurf; > SekeTdlrlrnns K. ' te» r» I UI»l«r-r«lelal-. Llniliet- 8«»1« (^»»littite» eu hillrrwte» I^noisen. ttoini-üll H Mr lom» I orsvts M / v»Lt» Kln»»: Nf»llv8t« pzri*«!', vrÜLSvlor imä Wioüvr A'.ttollo. j Vrssclen, »'-r«>r>K«-«.» 1L«xo-e« ^e>Ier»iiilreii-8i«e«ii>Iitiit! »Lxß ^KMM? kolleluonnaios.E'iz-nrrsnetuls.vüUlonlüLolien, ^Itzums «Io. «8 ? ^ ^ Srö»t« LuiRLdl lo sUen krvlrlssev! 2 i 8 -- x ^ LemIiLrä I^üäi§Lr. »i*«. »b.«>«. x» rscr^ r>» »e-r^ !!/ cs lom eiiil'ileli8ttzii bin rum Iivklileiiiüteii lieiike. n vrdlttv r«*oU«Li Ili^. !'Ir>i>,II-^V«i,l,>»Iinu» ^V. i» Fltmnrkl V. E)>- <>llie<le!' Arbeiten des Neichslages, Militärsorderringk» Hofnachrichten. Landlagsverhaiidluiige». 2l»s dem Rcichsctat. Bogen- »»»». Ft'l'ljr*- schützengesellschast, Fleischveschn». Gerichtsverhandlungc». Tagesgeschiclite. Harmonie Eoncert Lotterielistc Politisches. Nach langer Pause bat der Reichstag seine Sitzungen wieder ausgenommen. um zunächst über sulche Tinge zu bcrnlben, die ein n>chr bewndciS Hobes Interesse bcanipruchcn dürsten. dann aber mit verdoppeltem Eifer sich in die Besprechung tieseinschncidender ^ Heine« zu stürzen. Auch die Zelt, während deren die Bote» des Reiches den Räumen in der Lcipzigerstratze fern blieben, die sic nun bald mit den Prachtsälen des herrlichen, neuen Gebäudes am König-Platze vertauschen werden, war reich an ansregcndem Stofs. Hatten doch vor allen Dingen die Mannen um Richter, nachdem die ZollniSpension in s Wasser gefallen, einen anstrengenden Som- merfeldjlig gegen die nationalen Schutzzölle unternommen und damit das Bett für de» wilden Strom der Spekulation gegraben der verheerend und vernichtend über so zahllose Existenzen dahin- acdrausl ist DaS Dunkel, welches seitens der Regierung absichtlich »der die Abmachungen der Handelsverträge gebreitet wurde. Hai daS Leinige dazu bcigctragen. die Zahl der Opfer zu vermehren. In lenem Strome schwamm voran der freisinnige Hecht, ihm folgte, wie es guten Kindern ziemt, die Sozialdemokratie. Eine enorme Volksverhctznng drang während des ganzen SommerS aus den Epatten der freisinnige» Pscnnigpressc rn's Polk, immer wieder mutzten kleine Notizen und grosse Artikel dem Leser beweisen, datz er eigentlich viel gröberen Hunger habe, als er glaube. Erst nach lange» vergeblichen Mühen, als der Freisinn einsah, dass er keinen rechten Prosit ans seiner wüsten Agitation ziehe, sondern höchsten«, wie in Sachse», dem Sozialismus vorarbcitc, Hörle er mit seiner Heulmcierci aus, deckte möglichst sorgfältig einen Schleier über die Aktion der Börsenonkcls vom Schlage der Ritter und Blumcnscld. pries de» nationalen Wcrlh der Tcrmingeichäste und toastete aus Buchow und Forkcnbcck. Durch die Langweiligkeit ihrer ellenlangen Berichte über diese .Götterscsle" suchte die freisinnige Presse ihre Leser wieder einzulnlle». bis dann endlich die Skandalgeschichten von der Börse ihr Wüsserlciir abermals trübte». Welche Taktik bcwlgcn? Guter Rath war nicht schwer: Man triefte Plötzlich i» den Temokialeiibläller» von Moral, schüticllc sich die Woist und Soinmcrield von den Rockschötze». streute aber langsam allerlei beschwichtigende Notizen in die Slttenvredigicn. und jetzt ertönt wieder das altgewohnte Schnattern der Eapitolüliiche» Gänse. Und da kam ei» Mann mit Name» Miguel, der tröstete die Betrübten and tchrieb hinaus in alle Welt, datz hinsürv die ta»dcsvale>li,he Regierung nichts ihn» werde, um die „Leichtgläubigkeit und Spekiilnuonswiith- zu schütze». Ganz richlig: Die Nalnr lätzt cs ! > auch zu. Latz die Lämmer von de» Wölfen gefressen werden, und > S gl daher eine kolossale Aiiiiiatzilng, wenn der Hirte cs verhindern will Jedenfalls und hoffentlich wird der Streit über die Bcrech tigung der hier skizziriei, Anschauung von konservativer Leite aus acnvmme» , und schon setzt kann betont werden. das; durch ein »mthiges Borgehcn diese Partei, auch wen» sie dabei nicht alle matzgedciidcn Persönlichkeiten mit Glacöhandschuhcir ansatzt, sich wohlverdient machen wird um daS Baterland. Zunächst ist dem Reichstage der Etat zugegange». und es ist anzunehttic», das; die Reichsboten Zeit und Gelegenheit finde» werden, rhu bis zum nächsten Montag in Muke zu slndiren. Als dann werden voraussichtlich die groben Elatsrcden von Stapel nelassc». in denen dle Finanzkniisllcr der einzelne» Parteien sich in ihrer ganzen Berve zu zeigen gewohnt sind. Schon jetzt schwirren die Geldsummen durch die Blätter, welche nölhig sind, damit im Rieicilteibc des Reiche? das Blut auch weiterhin hübsch glelchmabig ciwulire und datz am ZahIungSlcige sowohl der erste Minister wie der letzte Waldhüter sein Gehalt einziehen kann. Bisher schaut das Büd auch ganz rosig miS. Nach dem neuen Etat stchi einer Erhöhung der cinzelstaatlicheir Matrikularbeiträge um rund siMili ein Gcldrückslub von ca 20 Millionen gegenüber Prüft man aber diese Angabe, so entdeckt man. datz dieselbe sich daher leitet, daß die Erträge der Zölle und TabakSstcucr um 25 Mill. höher vcranichlagt sind, als im Vorjahr! Man steht da vor einem Näihsel. Bekanntlich solle», falls die Handelsverträge acccptiri werden, die Zölle eine bedeutende Hciirhsetznng erfahren, die Einnahmen ans dieser Quelle müssen sich also vom 1. Februar an stark vermindern- Tie Regierung siebt sich doch sonst den Anschein, als ob sie an die Annahme der Verträge wie a» das Evangelium glaube! Hat sie nun lüermit gerechnet und glaubt sie trotzdem, datz die Zollciniiah- i»cn »ch so kolossal steigern werden? Das ist wohl kaum möglich. Also durste sie den Etat ohne Rücksicht ans dle künstigen Abmach ungen ausgestellt haben und in wenigen Monate» gezwungen sein, ,unr Ersatz der Zollanssällc viele Millionen neu zu verlangen, also den ganzen jetzige» Etat nmzussotzen Bekanntlich schmeckt die Pflaume süd: knackt man aber den Rem aus. so findet man einen bitteren Geschmack. Ta nun ober im laufenden Etat schon eine Anleihe von rund 152 Millionen bei den autzerordentlrchen Aus gaben vorgesehen ist. so geht die Regierung wohl hierbei von der Ansicht aus. dah getheilter Schmerz halber Schmerz sei. Man wird hierbei an rin hübsches Märchen erinnert. Ein Riese und ei» Zwerg wetten, wer aus einem Pferdeschwanz zuerst siimmtliche Haare auSziehen wird. Der Riese packt ganze Fäuste voll, wird aber mit aller Mühe nicht fertig. Der Zwerg aber zupft die Haare sein säuberlich einzeln herans und streicht triumphirrnd den Wetlgewinn. irgend eine morgenländischc Königstochter und ver schiedene Schlösser, ein. Mit besonderem Interesse pflegt bei der Veröffentlichung von Etats in unserer schwere» Zeit steiS der Militäretat ausgenommen zu werde». Auch diese« Mal rechtfertigt sich daS Interesse durchaus durch die pikante Mittheilupg, datz derselbe im Ordinarium Mehr- svrderungen von l-l'/.i Millionen, im nutzeroidentlichen Etat ein Plus von fast 78 Millionen ecsordert. Ta sich an die letzlgenanio ten Forderungen erhebliche Debatten und Pretzclöiterimgen schlic hen dürsten, so seien sie an dieser Stelle genauer angcsührt. der Hanpithcil nnlcr den einmaligen Ausgaben des antzerordentlichen Etats fällt aus das Kapitel „Artillerie und Wasfcnwcsen." Hier für sind in dem preussischcn Elat Ol Millionen, i» dem sächsischen ll'/< Millionen, im Ganzen 74'/i Millionen Mark verlangt. Nähere Erläuterungen sind bel dielen Positionen nicht gegeben, sodcrtz also die Begründung der Kommissionsberaibung Vorbehalten bleiben dürfte. Zu „weiteren Beschaffungen für artilleristische Zwecke" sind u. A. gegen 41 Millionen verlangt als erste Rate eines Gcsammt- bcdarfs von 106 Millionen, für die Beschaffung an Handwaffen wird als erste Rate eine Summe von 21 Millionen gegen 13V- Millionen gefordert. Ne» ist nutzcrdem eine Fordcnrng von 8V» Millionen für tragbare Zeltausrüstungen, die dcnirit begründet wird, datz infolge Anwachsens der Hccrcsmasscn im Kriege ans die Unter kunft derselben in Ortschaslc» »nr noch in Ansn ihmcsällcn zu rech nen sei und datz das Biwakircn aus dem Kriegsschauplätze für die Mehrzahl der Truppe» die Regel werden dürste Tic Sorge snr die Gesundheit und Erhaltung der Schlagrertigkeit fordere somit Gewährung »»derweilen LchiitzcS gegen Nän'e und Kälte, wie ihn etwa die tragbare» Zeltausrüstungen bieten, die sich na-lr nnsgedeh» ten Versuche» nach jeder Richtung bewährt haben sollen ES ist anzimchmen. datz dieic Forderung allgemeiner Znsiiiniimng begcg' »et: denn io lange wir nnler dem Siein desZnlimswkriegeS leben, iolcrngc wollen wie wenigslens dasiir sorgen, das: rmierc Landcs- kinder nach Kräsleir ge''chüsil seien gegen eine» feindlichen Himmel. Um io sorgfältiger aber werden solche Forderungen auSzutcherden sein, die nicht i» das- Gebiet der Nolhwradiakeit gehören Sparen wir par Allein mit L»rnsbauten! ES fällt da gleich ein Posic» i»'s Auge. Derselbe laiilr!: „Neubau eines DicnssirwhnniigS gcbändes zur Ansnahmc der Tiettsiwohiinngeii für de» komniniwi rende» General des Gardeearps »nd des GonvcrnenrS von Berlin etisichllctzlich MobilienanSstatinncr im Ganzen l.E.OM Mk. An der Südscire der Zinniierstrntze kn dem vom Garwn des K-iegs- miiiistciiniir abgetrennten fiskalischen Bauplatz soll ein Doppel- gcbände zu diesem Zweck errichtet werden." Ter Banplatz ist fiska lisch. kostet asio nicht? Müssen den» nun l'V Millionen zu Wob» »ngcn für die genannten zwei Herren ciriSgeivorfen werden? Sic wohnten beide auch bisher ganz beauein. Gerade solchen Fvrdci ungen gegenüber, die keineswegs vereinzelt stehen empfiehlt sich die dringende Mahnnng a» nisiere Reichsdolen i Sparsamkeit! Was nicht dringend nothwcndig ist. bleibe sin bessere Zeuc» übrig! Feruschrrib- «mb Fernsprech-Verichke vom 17 November. B rrli n Neichstag Präsident v Levetzow begrützte den Reichstag bei dessen Wledeniisamiiieiitrill und gedachte sodann in warmen Worte» de-- am !> Okiobe» verschiedenen König Karl von Württrinberg. eines Bnndessisisle». der treu z» Kaiser und Reich gestanden und die Inleicsscn 'eine? Landes mit denen des Reiches stets in Etnktnng zu bringen gewicht babe Das Hans erhob sich während dieser Aisiprache von den Platzen Tann ward der Ge setzentwurf bctr. die Bestrafung des Sklavenhandels in erster Les ung beralhc» — Prin; Areiilcrg lEciitr i wünschte gegenüber aegcntlicisigci^ Berichten eine kta» anrlllche Erklärung, datz im Togogebiet Sklavenhandel »ich! geduldet werde — BundeSrath Geh. Lcgationsrath Tr. Karne, erwiderte, datz man von der noch jungen deimchen Kolonialpoliiik nicht z» viel verlangen dürse. datz aber in den densiche» Schutzgebieten die Verhältnisse bezüglich der Sklaverei rsirgcnds rmgnvstigrr lägen, als r» den englischen Kolo- niecn. trotz der Jahrhunderte langen Thätigkeit. Iw Togogebiet bestehe »nr eine Hansiklaberci, eine Art milden Hörigkeilsrierhäl! nisses. das nur allmählich beseitigt Iverdc» könne. — Rintclcn iEentri. Iiält e-° für dringend nölhig, datz die Koloninthehörden nicht nur den Sklavenhandel, sondern auch der Sklaverei cntgegen- wirkerr. Tie Vorlage gebt nv eine Vierrebner Konimission. — Es solgeir Petitionen. Tic Pelikionskonmsission beantrag! Ucbcrweis »iig der Pclriion nm Aiisdehnnng der Kranken- und Unfallver sicherung ans Gefangene nlö Material an den Reichskanzler. — v. Brrdolv lkoi» i widerspricht dcnr: Gefangene seien keine Aidcrtci. Tnrch die Erwciternng würden nur die Genossenschaften schwerer belastet. — Singer sioz.s: Gerade Gefangene bedürfe» des Schutzes der Versicherung, weil sic gezwungen würden, sich der Gefahr ans rrisctzen. — Schmidt Elberfeld tsrcis.s: Tnrch die Vorenthaltrmg der Versicherung für die Gefangene» werde die Strafe derselben verschärft. — Hitze (CenIrI : Bei Berathnng der langst in Aussicht gestellte» Novelle sür die Uniull und Krankenversicherung könne die vcv liegende Frage nicht erledigt werden. — Iagow «korst ) würde die Versicherung der Gefangenen nur dann sür begründet halten, wenn alle Leute gegen scdcn Unfall vcruchcrt werden mützten. Er wünsche übrigens nicht die Bcschäsligrmg der Gefangenen mit ge fährlichen Arbeiten. Der Kommisi'wnsantrng wird angenommen. — Eine Petition ans Revision des WnchccgesetzcS bcniitragt die Kommission gleichfalls dem Reichskanzler als Material zu über weilen — Vöckel (Antifi) verlang! namentlich, datz der Staat snr Entschädigung des Bewucherten sorge. Es sei ein Holm, wenn der Wucherer zwar bestraft, der Bewucherte aber a» de» Aiinenanwalt gewiesen werde Der Wucher blühe heute trotz des Wuchcrgcsetzes wie früher. Rur schleiche er mehr im Dunkeln. Für die Regier »ng sollte der Satz, gelten: Lopuli «»nima >ox e<zto vor porarlr wenn sic nicht die Verbindung mit dem Volke verlieren wollte. Alle vraktiichrn Leute hielten weitere Schrille gegen de» Wucher für nölhig. Besonders auch die Vorsteher von Bankinstituten, liniere journcrlrslisch gebildeten Juristen seien freilich Gegner der Wrichcrgcsrtze »nd hätten die subtilsten Unterschiede koirslrnlrt. So z. B. solle Wucher nur bei dauernder Notblage und nicht bei mo mentaner Verlegenheit vorhnnden sein. Wie roll man dem Wuche rer daS Bcwutzsiern Nachweise», datz er die Nothlagc seines Opfer« kannte. An diesem Erfordcrnitz scheitcrlcn die meisten Wucher Prozesse. Auch der landesübliche Zinssntz sei ein unsicherer Begriss und werde »ulst seilen durch die Berichte fcstgeslellt, bei der das ganze Treiben oft auch isichis Besseres als Wucher sei. So komme cS. das; der Wucher bei Vichverkäuie» »nd bei anderen Geschälte» mit den Landwirihen trotz de- Wuchcrgesrkrs blühe. Zunächst willen wir dir Lattdwtrthc ans de» Händen der Wucherer besicicn. indem wir die römisch rechtlichen Grundsätze für unseren Grnndbcsitz beseitigen. Hoffentlich geschehe daS durch das neue bürgerliche Gesetzbuch. D as Treiben der Güterscdlächter sei dcnr Wucher nahe verwandt. Auch dem wahren Wucher, ngmcntiich wie er bei dem Haus,»Handel getrieben wild, sollte man. seiner GrsäbiMkeit entsprechend, energisch ent» Mittwoch, 18. November. gegentreken Tie Mechsesiähigkeit brauche der kleine Mann und nameiillich der kleine Grundbesitzer nicht. Wnckcrvlozesse solle mal! vor die Schwnrgerichie verweste» -- Staatssekretär im Rcichsmstiz am! Tr. v. Vosse stellt die Ueberweiiung der Petition an de» Reichs- Imizler anheim. E? habe eine Amcage bei der Regierung über bc- wndere Arten des Wuchers stailgesiinden. Ohne genaue Kenmnitz die,er Verhältnisse wnrdcn geietzgebersicbe Schritte nicht besten — Rückcrt lsieii.-: Mit solchen Schritten müsse man vorsichtig sein. Wichtiger a!S neue Gesetze sei die Aufklärung der Bevöllcr n»g. Die Leute würden sich selbst gegen den Wucher besser schütze» können als Wnchercresetze dies vermögen. — v Strombcck (Cent» beantragte Ueberwelsung der Petition an den Reichskanzler zur Er wägung. — Liebcrmann v. Sonnenberg (Antis.) konstattrt, datz be sonders die Juden zum Wucher neigten. Sic hätten das gelhan vor 6—700 Jahren »nd thätcn es heute noch. Die Regierung weide diele jüdische Eigenthümlichkeit bei einer Novelle zum Wuchcrgesctz berücksichtige» müssen. Das Slttcngcsetz der Jude» begünstige den Wucherer, wofür Redner Stellen an? dem Talmud arisühit. - Rückcrt streb'.): Der Talmud sei nicht das Sittcnaei'etz der Inden. Diesen gelte da« alte Testament als göttliche Oste» barnng Bei Wuchcriällcn. Gülerschlächtcreie» » dcrgl. icicii Inden wie Elinstc» belheiligt. Bei dein Gesetz handele cs sich oft nm Verkäufe, die Im Aufträge des Besitzers vorgenommen werden, der seine» Besitz möglichst vorlhcithai! ve,kaufen will. Tic Petition wird darauf dem Reichskanzler->,» Erwägung überwiesen. — Tomrer-tag Novelle znm Krankenoersichcrnngsgcsetz. Berlin Der Kaste» empsing gestern den Vorstand der General- stznode und sprach deiisielben gegenüder seine Freude darüber aut-, datz die Slmvdc einen so giinftigcn Anfang genommen Der ein- ninlhige Geist, von welchem die Verhandlungen bisher geiragen seien, habe nicht blos in evangeli'chen Kiesten, sondern nn.st bei den Gegnern »nd auswärts einen tiefen Eindruck gemacht. Bei de» frühere» Snnoden sei dies nicht in denstcldcn Matze der Fall ae- weie». Ob»e die krallige Mithilfe der Generastvnode könmen die Mächte der Finsternis; nicht überwunden werden. — Ter stellver tretende Führer der derrt'chen Schritztrnppe in Südwestamka berich tet filier einen Angriff Wiibois ans die Hereros am sf> September; dcr'clbe ward abgeschlagen. Witbois hatte tiO Tadle. Bon de» Hereros wurden 14 Mann, si Frauen und 2 Kinder gctödtel. - Nach der ...Krenzztg." sind bei dem letzten Gaunerstreich in Wien wieder einige Heiser i» Paris ini Vorhercitniigsstadinm mit shtistg gewesen — Ein Zehnte! des grossen Looses der sächsischen Landes- lvttcric ist zwei hiesigen 'ein bcdürfsigen ArbeitcrinniiUcii zngerallcn Hannover Ter Kaiser wurde bei feinem Eintreffen vo» lebhaftem Jubel der Bevölkerung begrübt. Znm Tine> waren r, A. Olierprcisidcnl v. Bennigsen und Lcrndesdsteklor v. Hammerslcin geladen Karlsruhe. Der Landtag ward von, Präsidenten des StaatSiniiiisterinms Dr. Turban, mit einer Ansprache erössnct, in welcher er Herborbob. die finanzielle Lage sei günstig »nd gestatte die volle Befriedigung der an» fast allen Verwalkniig-zweigen auf getretene» Melnbedürsiiisse Autzerdcm schlage die Regierung in folge der Eruiiahmc Ueberschüssc der letzte» Jahre eine Ermätzrgrurg der direkten Staatsabgnbcn vor Angekündigt ist n A. eine Vor-,'- tage, vetr Aufbesserung der Stellung der Volksschnllebrer M ü rrche» Das Kammerd'lektorinin lehnte ein Gesuch der streikenden Buchdrucker, ans die militärische Histeleistung für die LandtagSdnickarbeiten zu verzichte», ab M ri n ch e ri Ter öslerrcichstch-italicniiche Handelsvertrag ward heute varagraphirt. W i c ri. Wegen der Veröffentlichung des Wiener Tageblattes bctr angebliche Aeiitzenmgen de« Kaisers dem Abgeordneten Ja- worski gegenüber, rrioigteir 7 verschiedene Interpellationen, Namen? de? Polenkliibs. der Tciilfchliveralen, der Iiingczcchcn. des.Hohe» wartllul's. des Steiiiwenderklubs, der EImstlich-Sozialen und der dcnisch-nntionalen Antiscmtten. Hauck richtete unter Hinweis a>» die süiigsten Vorfälle in Dcntschland eine Anfrage an dir Regier »ng. ob dieselbe eine Revision der Depots in dev Bankhäusern und Wechselstuben bornebmen lassen wolle. F i n m r. Ein gemischter Zug stics; bei St. EoSmo mit einer Lokomotive zusammen Fiini Bahnbcamtcn wurden schwer, mehrere Passagiere leicht verletzt Bern Ter Bnndcsrath unterbreitete der BnndeSveriamm l»ng den Entwurf einer VersassungSäirdernng zur Einsührnng de.- Züiidhölzchcnnwnopols. R o in. Im Gcsängnitz zu Cartanrfctta brach eine Empörung a»S. Die Sträflinge tödtcten den Gefängnitz-D'rettor und zwei Karabinier«. Militär mutzte einichiciten. doch ist die Ordnung noch nicht wieder bergeslcllt. Madrid. In der Kirche St. Sebastian in Valcnzia explo dirte eine Pelarde und richtete grotze Vcrwllst.mgen an. ChrIstianro. Bei den Stortbinawahirn siegte die Link, welcher das gegenwärtige Ministerium Steen nngrhört Dieselbe besitzt bereits nach den vorliegenden Wahiergcdnisicn die absolute Mcbrbeit. Petersbu r g. Ans Charkow wird ielegravhirt. datz Bri ganten in der Nach! znm 14 d. M die Post, welche aus Siation ArnaviS den Zug erwarteten, überfallen und criisaeplündert haben Zwei höhere Postbeamte wurden ermordet, der Postillon und de: Kutscher schwer verwundet Grlddrictr und Weilhieiidnngen im Gcsainmtbeiragc von 03.0M Rubel» sielen in die Hände der Räuber Eoiia. Die Nachricht französischer Blatter, nach welcher der der Mitschuld an der Eriiwrduiia Bclsichew's belheiligte Bulaai Tnsclichiefs an den im Gcsängnitz erlittenen Torturen gestorben iei. wird offiziös sür unbegründet erklärt. T. sei stn Spital an der Schwindsucht gestorben, was auch die Sekiion bestätigt habe. New - ?Iork Der in der Provinz Santa Fee durch den Tor' nado aiigcrichtktc Schaden wird aus mehrere Millionen Dollars beziffert — Eine Anzahl Uruguasi'ichcr Offiziere schlotz sich de» Revolutionären in Rio Grande do Sul an. — DaS Zollamt von St. Anna ist von de» Aufständischen besetzt. Tie Berliner Börse zeigte bessere Ansairgsnotirunqeii ans Grund fester AnfangSlnric ans Wien und Deckungen. Bald machte sich aber starkes Angebot angeblich iirr Petersburger Rech nung in rnssstchen Noten »nd Anleihen geltend, wodurch sie Ten denz allmählich erniattete. Der anfänglich lebhafte Geschäftsver kehr besonders in rnisischc» Werthen, öslrrreichstchen Kredttakticn »nd Eisenbahnen, ging 'Pater gleichfalls zurück Auch ans de« Monlanmarkt konnte sich die feste Haftung der letzten Tage »ich; ! erhalten. Die Böne ichlotz matt. Im Kafsavcrkel» irn Allgeme, ne» schwächere Tendenz: Banken wenig verändert, Bergwerke Ihrt! ! werfe etwas besser Von Indnsirievapicren nolirtcn Berliner Gotz slabliabrik gegen letzte Notiz 38' Proz niedriger. Ternsche Fonvs gleichsalls abgeschwächl. dentiche und österreichische Prioritäkeii da gegen fest. Privatdiskont 3', Proz Nachbörsc matt. —Wetter. voriviegcuL bedeck., eiweT Reeer- Südwestwind.
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