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Dresdner Nachrichten : 04.09.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189109049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910904
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-09
- Tag1891-09-04
- Monat1891-09
- Jahr1891
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- Dresdner Nachrichten : 04.09.1891
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Laaeblatt iür Politik. UiiiertiLlluiii. SteschaNsixrlklir. vörikiilxnchi Srkmdeuliite Ke»tt»si>eduln t'xNklMrli^ M.>k-a. »ui-ii Sie Poll M a.'i- Siimalime v »iiläiiSniiiinieii Vtariens» Av ^onnlaa» d>» IZ Unr -» Neuüaoi : wr «lmiera s. um im r'.ii'äiriiiaseir di» » llNr. Tie lstiMicic äiruiidjeile iuiiariätir S L üben l-> 'Vni. nu Ml»i- taa» ,'d.r inick geiNiiaeii ru B>» jlineri» Sirick «i!,uariaiil>» ffeNe »a Pi» i>li>kiliidn»iii»eii am der Privat- ieiic ffeile 20 P«a s,»e Burmanin iär dn »äiiitnaaiae rlmiiaiiiac der slii>ciaeii w>id iiniit aeaevea elu»- waitiae a>»Iündiaii»ai>,iiiiliaae aearn Porlirrberaiilmia di-Mi Bricimauci, oder Paueimaliliiiia . . ... »ür Riniaade euiaeiaadler -chrnt- iiä.te ,ei»e Buduwüchkkil dlnküiidiaiiiiae» i>eln»cii laiiniilliaie iiaiiidane SieriiiiinimiasNiUeii an üermvizeiiiiclle Ar II 06. Jahrgang. Ausl. 52,000 Stück. vr. HaLüsr's LLüLtoniun. IVIHt« Ilv ^ I«U« t». . - > kür kiorrvulalitsa, vlutirrwolk, ksttsaebt, L vlirbatei», bliebt, lllllvrlvlbdlaiilea. WMNV »Uvr Lrto» 0«kvll Dresden, 1801. «Mpttvlilt billigt I'nsärieL XIot2 Löiuk8drücker8trs88s 8Ü »m! 81. H! Lsulroerrtrüxze 28. ; L ^ Mo/7<s L//L§c/?i-SL§-F//72cXe. Voll^trinilirr« -S, kruOkruiiiiiiiKleil-KIiiiii-, 3v§cn«>I»u<!8, »lillle-j Lliltr-I, bvnillct nehuil'rulod,'» fflnIilßiMF. l I'Iirüeln! 1 LI. 1'r>i,nz»tor Voldiiiult liaelinusrviiltn. It§1. lloLaxMsks, am ^eor§LMor. itt IIM' MM/ t)6- N. n. 'V^eN.äLeli'ü.eli §SQ., HßpA ivöiüleü. rvillinmioil l0s!^!'kr!it!0l!0i! IN.P I'lllffiirt 1862. § Lodert Luvre, Lltmarkt 1 (LatddauH. I !i It Iiir I!« Nr. 247. Spttlicl: Fttlslcnjlisiimnicnkmist i» Orslerreich. c^rlrridczvllc »nd -Preise. 5x's>ir>chnchleii, Juli»? Otka Blind, ji (vlniichmi. Pimiosnllcsnblik von Knv-ä, Bor sniisrlr, Ialiren. voerichldverlinndlilnacii Frctta^, 4. Leptbr. PoliiislsikS. . Unser Kaiser ist jetzt nach Oesterreich qeaanaen, „m n»t icinein erlanchlcii Bundesiienossen krieaerischcn Bildern zn sollen. Mit il-ne» iveilt ans dein Boden unseres Nachbarlandes Krinili Albert. Der Knnrler deS Deutschen Iti'cicheS und der Mi nister de» Answartiaen Oesterreichs, »err v Kalnol». benicite» itne Souveräne. Sicherlich wird die düstere Konstellation, welche' letzt den europäischen >>v,i;ont vcrdnnkclt, znni Meaenstande ernstes Besprechuiisien gemacht werden, in denen die sseldlierrntnaenden und die KrieaSeifalmum nnscreö .tlönillS seinem Worte ein schmer- wieaeudeS lüewicht verlcitien. Ader man dnrs wollt auch die Xdossnuiut anSsprerden, das; von deutscher Seite »er ans dcm Zvaern Italiens und der Abiieiauna der Schlvei; der leicht aedotene ?ln- lass nenonimen wird, das; die noch nicht definitiv erlediaten Hrm- dclSvcrtranSverliandlnnae» nedcmmt und ein Werk ausaclwben werde, das unserem Baterlande nicht ^iim Serien ncreichen kann. Besser und versläiidi'ner wäre es. der internationalen Borsen- demokrakie ans internationaleni Wcnc fesseln anznlcaen — dann wäre allen Ttzeilen neliolscu! Eisientliiimlich ist es nun, das; die Nenicruna des Herr» v. Caprivi, ivcnn auch eist nach laustem Zöstern und unter dem Einstich der Tvlma und Gen., zwar einer Suspension der Hülle in entschiedener Weise entstcaentrat, jedoch in ilne.n Plänen znin Handelsvertrast mit Oesterreich sic» selbst stcivissrrinntzcn deSavonirt und tlire eie,eiien Grundsätze aus den stopf stellt. tliUcs. was pesten die vorreitiste Snepension der Hülle spricht, mich nur» als Argument aegcn die Oerabsetznna derselben dienen; denn entweder sind die Hülle von Nebel, daun fort mit chnen, oder sie sind nvtl>- wendla, dann ist cs verderblich, daran rn rütlcln Die ',r»aae des HandelSvertrasteS wird ja noch wiederholt zur Diskussion siehe», sodas; man jetzt von Auslassungen über denselben htiiwestseben kan»; nur rin Gcsichksvunkt sollte immer wieder hervorgehoben werden, das; wir nämlich, indem wir uns 'nr 12 Jahre einem anderen Lande gegenüber die Hände binden, die staatliche Gesetz gebung in Dcntlchland hindern, die Möglichkeit. aus gliirklichen Eonjunktnren Nutzen zu ziehen, lahm legen. Will man aber die Hwittcrstellung der Negierung wahruclmren, so braucht man unr einen Blick ans die Auslassungen ihres in Kvrnsachcn Hachossirivsen -Organs, der „Nvrdd. Allst.", zu werfen, in welcher rin badischer Müller sich über das Geschrei von den Getreiderolleu anslähl. Die „Nvrdd." macht sich die Ansichten des belr. Müllers halb und halb zu eigen und wülliet durch den Abdruck derselben gegen ihr eigenes Fleisch und Pein, sie weih gar »ich« wie. Hier sind einige Sätze ans dem Schreiben des piatlischen MnuueS: „Wenn das Getreide nicht rheurer wurde durch den Hall, so kann eS auch nicht billiger werden ohne ihn, und cs gwbt keinen Gelrcidchändlcr, der sich nicht bewusst wäre, daß eine Sutpension des deutschen Ge- treidczollcS das Signal für daS Ausland zu soforliger Erhöhung seiner Forderungen für Getreide den deutschen Neslektnnten gegen über wäre. Tenn warum sehnen sich die österreichisch ungarischen Getreideproduzenten so sehr nach dem Zustandekommen deS Han delsvertrages mit uns? Eben weil durch ihn der deutsche Zoll er- nräkigt wird, wodurch die vslecreichisch-uiiganichcii Bauern »ui den Betrag der Zollermähigung höhere Preise iiie ihr Getreide zu er halten hoffen, anders hätte ja das Bertiehen der österreichischen. Negierung, Deutschland zu einer Zvllermähiginig zu veranlassen, j gar keinen Zweck. Wenn der deutsche ttonsmuent wirklich den Zoll ^ ans seiner Tasche kragt, wie die Frcihandelsvressc hehauptel. so hat die Beseitigung dieses Zolles für das Ausland absolut keinen Werth »nd würden Nichland und Oesler>eich ihre Interessen ge radezu schädigen, wem, sie ihren Iudnstricichnl'. hcrabminderten, um von Deutschland Gclreidezollcrmäsjigringen einznlanichen. ... Nicht gegen den Zollichntz für de» einheimischen Getreidebau, sondern gegen den Getreidcwirrhcr der Börsen sollte die öffentliche Meinung mobil gemacht werden! Die grvhen Niesenverinögen, gegen die sich die 'Begehrlichkeit de? modernen Proletariats richtet, sind nicht beim Gelreioeban veidiciit worden, sondern ganz anderswo: nicht dem Landwirthc, dem Gniiidbesitzer verdanken wir die immer mächtiger werdende sozialdemokratische Bewegung, nicht die Baucrnkiiccdte füllen ihre Reihen, der Bauer agitirt nicht, wenn sein Baterland ihn schlecht behandelt, er wandert ans und leiht seine Kraft, seinen Flcik der groben amerikanische» Geschäfts republik. Und ans diesen geduldigen, sleihige», ruhigen Stand, den landwirthschaftlichen, hetzt eine Herz und gewissenlose Presse die öffentliche Meinung, »in ihm den einzigen Schutz, den er hat und de» man vor 1«) Jahren ausrichten muhte, um ihn nicht nntcr- gchen zu lassen, jetzt wieder zu nchmcn, um an Stelle des hei mischen Getreidebaues den internationalen Gctrcidcwnchcr zu setzen. Unser Baterland geht ernsten, schweren Gefahren entgegen, und scheint zu schwanken und schlecht nntcrrichtct zu lein." Ei» wenig stiller ist cs nllniahtich in den Blättern der inter nationalen Böriendcnwkratie über die, Hnngcrsirolh geworden, welche nach den allerdings höchst nmnangchlichc» Prophezeiungen des Herrn Alezander Meher und seiner Stanniiesvrüder schon vor einigen Monaten über Dcniühland hcreinbrechen iolllc. Plan durch schaute cs bald, da» daS Treiben nur den Zweck hatte, das Publikum „graulich" zu machen und die Preise möglichst emporziischranben. Aber immer noch hat das Wühlen und Hetzen gegen die Schutzzölle nicht abgenonnnen: jeder Anlas; wird benutzt, um die alte Litanei zu singen: „Wenn man nicht mein Zölle hat, dann erst is;t der Mcnsch sich satt." Tic Bewrechuiig des TrnnkinchtsgesetzeS endete überall in freisinnigen Blättern mit dem Ncsrain: „Gebt den Leuten zu essen, dann werden sic weniger trinken" und selbst der dcmolmtischc Patriotismus, der am Sednntagc einige Blasen zog, fand seine jchönslc Blüthc in dem Lamento über die Kornzvllc, deren Ertrag die Herren auch noch gern als Dessert geschluckt hätten. Man darf »ch freuen, das; die Negierung an ihrer Anssnssnng, das; eine zeitliche oder dauernde Aufhebung der Schutzzölle ein natio nales Unglück bedeuten würde, so unentwegt sestgchalten hat, und wollte man den Anlässen zu dieser Auffassung weiter nacb- spürcn, so würde inan sicherlich Ursache haben, die Reise des Kaisers nach ONlncnhen »nd die Unterhaltungen am häusliche» Herde des Grasen Dohna als besonders seaciiblingcnd zu betrachten. Eine glückliche Fügung war es, die damals das Haupt des Dcntschcn Reiches in Landstriche führte, deren Ackerbau treibende Bevölkerung dem Unicgcn der Zollvemichlung zuerst er liege» mühte. Ter Gang der Ereignisse auf dcni Gebiete der Lebensmittel- tbeueruiig miihle natürlich eine Windung bekommen in dem Augenblick, wo die ganze neue Ernte oder doch wenigstens ein großer Theil derselben nnlcr Dach und Fach gebracht wurde. Daß eine Tbeiicruiig bestand, ist weder an dieser noch an sonst einer Stelle geleugnet wende», wo ma» trat; des gellenden Geschreies der goldenen Internationale offenen Sinn behielt für die Notü- wcndigkcite» des öffentliche» Lebens. Aber gerade jetzt dürste cs sich am deliltichsten bcinerkhar machen, daß die Ursachen der Thenernng nicht in den Zöllen lagen, daß sie vielmehr aus schließlich in jener fabelhaften Spekulation beruhte», welche ans der thatsächlich geiingwccthigcn vorjährigen Ernte die Schluß folgeruuge» in der ihr eigenen Wciic zog, indem sie nicht etwa der ivirlhichajtlirhc» Ealaniität Abhilfe schiff, sviidcrn dieselbe a»S Leibeskräften erhöhte Es ist Thalsache, das; indische Gctrcide- sirmen in 'Berlin ans dem Nvlhstandc ein Prositchc» von mehreren .Hundert Millionen hecausichlngc». Dies sind die unnmirten Pien- niae, die Ihr Handiverkcr und Arbeiter, Bürger und Bauern Euch absparen »rußtet, nin das tägliche Brot zu bezahlen! Jetzt haben die Herren Kornwncherer ihr Schäfchen ia's Trockene gebracht, sic können sich jetzt voll Behagen eine Billegginli» in Steiermark oder Tirol vergönnen oder ihre wohlgenährten Leiber in Karlsbad oder Franzensbnd enlscllcn Und lroß Allem wollen so manche, und darunter selbst maßgebende Personen noch immer nicht er kennen, wo der Haie im Pieffer liegt. Eine kleine Notiz Hilst vielleicht dem Br>s!änd»iß »ach. Unser Markt zeigt überall ein siarlcS Angebot irischen Getreides ans der diesjährige» Ernte. Wer irgend vermochte, hat jc>» Korn bereits io schnell als möglich ver kauft, um noch einigermaßen Au he» von den hohen Bertailisvreiicn zu erziele», lieber die rnssischc Grenze kamen so kvlvsjule Getreide mengen, wie noch niemals i» einem Zeilrmm von > l Tagen »nd über die Meere herüber brachlen die Schiffe uns gewaltige Matze» an Brolkor». Ter internationale Saalcnmarrt in Wien hui ein »»erwartet großes O.uanluui au disvonibler Wuarc sestgcsleUt Trotzdem wurden während de- ganze» vonue» Woche an der' leide, Gullcs, io maßgebenden, Berliner Börse die hohe» Preise Iniisllich sestgchallen, bis die Svetnlalion sich „gedeckt" halte und die Herren von der Hautz'c das Terrain ruhig der Baisse zum Ab griffe» überlassen konnten. Tie „Lucliclen" werden in diesem preis lichen Fall die Landwirlhc sein, die für ihre Ernte die niedrigsten Preise erzielen werden, sowie die Inhaber von Waaremnagazineu, die schwerlich im Slandc sein werden, ihre mit schwerem Gcldc erstandenen Bonuthe preiswerlh zu verlausen. Aeriischrtib- »uv FtliiUirech-veltchtc vom September. H o r n. Zinn Empfang deS dcntschcn K>fficrs waren Kaiser Franz Joses, der König und Prinz Georg von Sachsen, die Erzhcrröge Karl Ludwig und Franz Ferdinand d'Etze, sowie die Minister Gras Kaliwih, Freiherr v. Bauer »nd Gras Weliersheiinh uni halb 8 Uhr früh hier enigetroffen Kaiser Franz Josef Halle die Geiieralkam- pagne - Uniform angelegt: der König und Prinz Georg von Lochien erschienen in den Uniformen ihrer österreichischen Regi menter. Der Sviidcrzng mit dein deutschen Kaiicr lief M8 Uhr in de» Bahnhof ein. Ter Kaiser, in der Pnradennisvrin seines öster reichisch-ungarische» Hu>are»rcgimen!S. entstieg raich dein Hossaton- wagen, während Kaiser Franz Joses ihm entgegcnciltc. Beide Kaffer niiiannle» sich wiederholt und küssten sich dreimal und be- geilßien sich wiebeiholt in wärmster Webe. Hierauf wandte sich Kaiser Wilhelm überans heizlirh zu dem König von Sachsen und dein Prinzen Georg und sodann zu den Erzherzögen. Nach der Borstelliing dcS heiderseitige» Gefolges richtete Kaffer Franz Joses an de» NeichStanzler von Eapuvi und Kaffer Wilhelm, an de» Grasen Kalnoi» und die übrigen vstcneichffchcn Minister huldvolle Worte. Tie Begrüßung trug nngeachlcl ihrer iiiilillirffchcn Kürze den Ehamllrr der alleigrößten Herzlichkeit, wie cs »nr da möglich, wo zur poliiffchcn Perbindnng die wärmste persönliche Frcnndschast hinznlritt 'Nach beendeter Bewillloinmiiniia bestiegen die Mose state» die vor dem Bahnhof hercitsiehendcn Picrde und ritten unter dem Jubel der Bcvölle>ii»g in die Stadl, wo die Begeisterung, als die Majestäten an der Trininphpsorle anlangtc», ihren Höhe punkt erreichte. ^ * S ch w arze n a n. Tic beiden Kaiser und der König von Sachsen trafen nach der Revue bei Horn und einem strikt durch das Manöverterrain Nachmittags 2 Uhr in Schloß Schwarze»»» ein. * Berlin Das Relchsge>etz,hlalt vercisieiulicht ciiw Beiord nung. wonach das Berbot der Einsnhr von Schweinen, Schweine fleisch und Würsten umerikaniichen Ursprungs snr lebende Schweine sowie sür solche Erzeugnisse nnßcr Krusl tritt, welche mit einer amtlichen Bescheinigung darüber versehen sind, daß das Fleisch im Ursprnngslandc »ach Maßgabe der duselhst gellenden Bvrsclnisten nnleriiichl und frei von gejiiiidheilsschädlichen Eigenschaften befun den worden ist. Ter Reichskanzler ist erinächiigl, Anordnungen zur Kontrolc zu treffen. Die Bcrordimiig tritt am Tnge der Ber- kündigiing in Kraft. "'Berlin. Die chilenische Junta der Kongrcssisten ist in Santiago anzekonnncn und übernahm die Negierung. — Ter Eng lnnd srcnudlich gesinnte Großvczier Kiamil Pascha wurde seinck- Aliiles enthoben. Berlin. DaS Kvmftcc zur Borbcreitnna des Deutschen SchlislsleNertages hat an den Magistrat das Ersuchen gerichtet, aus das dem Liongresse auf Stadtkoslen zngcdachte. von dem Komitee ursprünglich selbst beanliaglc Fest zu verzichten, da cs angesichts der öffentlichen Zmiünde gegenwärtig nicht angemessen er- chcincn dürste, aus öffentlichen Mitteln Feste zu seiern. — Beim aiser Wilhelm-Denkmal in „Merlin." schiffe, welche Friedrichsort passiren. müste» wegen der Minen sperre bis znin ü. d. einen Loolien an Bord nehme» Danzig. Der Katholikentag nahm eine Resolution an. welche die Arbeitcrichntzgcietzsielniiig beifällig begriffst, sowie i»ehrerc: Bcichlüsje, beireffend die streng konsessrvneUe Svaltnng der Bolk.>- schnle und die Erthciiung deS Religionsunterrichtes in der Multcr- ivrache. Ferner empfahl die Veiiaiiunliing die Erbaunng guter Arbcilerwolmungeii, Errichiuiig lulholis her Mciilcr-. Gescllen- nnd Lehrlingsvereine, soivie die Betuuwfung der Sachicngängcrct. Darani wurde der Katholikentag geschloffen. * Wien. Der „Freien Presse" zu>olgc bezwecktes Mohren- Heims stieije »ach Pelcrsbnrg die Bcrhiiideriing eines Schwindlers, welcher Kapitalien sür eine ruffischc 'AnSstellnng in Paris znsau»neu- vringen wollte Wien. Tie durch die Katastrophe von Kollmann zerstörte Strecke der Breiinerbalni ist jetzt als Rollbahn sertiggestellt. Tic ainllichc Liste der Oowr der Katastrophe von Kollinunn lonstatirt fflt Todte und ü Berletzle Bisher ivurdcn 27 Leichen ansgcsunden. Paris. Ter „Eic-ifft iulluffN'l iß- ('umiiu i'i iel" vcranlaßte gestern die Berhailiiiig eines seiner Beamten, der sich Unterschleisc in Höhe von 7ff,ffoo FrcS. zu Schulden lviimicn ließ.. War sch an. 'Nach nunmehr sertiggeslelllen Ermitlcliingen betrugt die RoggciiaiiSiuhr uns Polen nach Preußen mit der Bahn und z» Wasser vom l». bis 27. Anglist li.MftM Pud. Lisinbon. Die Königin Pia ist un der Influenza erkrankt. — DasAiiilsblatt veröffenilirht eine» Köuigl. Erlaß, durch welchen eine Kommission beauftrag! wird, alle Nvnucntlöstcr und Erzieh ungsanstalten tür Mädchen in Portugal einer eingehenden Unter suchung zu unterziehen. Die Berliner B örsc crössnetc rin 'Anichlns; an Abend- notirnngen der ticinden Plätze fest. Das vom Pariser „Figaro" gebrach!,- ginndloie Gerücht von der Eriiirndnng Stambnlow's »nd die Meldung, daß der ruisffrhe Finaiizminister abermals üO Mill. Papicrrllvcl gegen Gvldhiiilerlegnng anSgcbc» werde, vcranlaßte eine vorübergehende Alischwächnng. Die Spekulation vcrschritt zu Deckungen, als verlauten', i.tzM dc> Abschluß einer rnffiichen An leihe mit einem Pariser Bank Smidi'tit niiiiinchr perfekt geworden sei. Tavon vrositiilen in crstcr Reihe rnisische Werthe. sodann auch Banken. Bon Bahnen östliche E>vmtbnl»ien fest, öster reichische schwach. Bergwerke ruhig, Anfangs schwach, später rndeß erholt. Fremde streuten ruhig und fest. Tie günstige Slimmnng erhielt sich trotz schwacher Palffer Kurse und Erhöhung des Wiener Bankdiskonts bis über den schliff; hinaus. Kassaverkchr ruhig und fest. Dresdner Bank l, Leipziger Kreditbank 2' > Pro;, höher. Bon Jiidnslricen Maschinen bevorzugt, PrivatdiSlonl 2H Proz. Nachbörie fest. — Wetter: Schön, sehr warm, Ostffidoslwind. ra » kfurr a. M. lVUrcudS.) ^rcvtt 210.60 StantSV. 215,25», Lom». 00.10. t«altz1rr —. (Sichler —. ivroc. lln»:. Goldr. 80,20. DtöcvUto 17U.00. Drc»<du. Vk. 100.00. Lauru —. Gclsenkirllsc» —. Fest. v « r i ü. SldUr!). Neirte !i0,i>2 ,ti»nen,r 105.8 ). AtqUener 00.72. StttlUS» Sahn «i27 !',«>. t;r'»k,i-.,n-dcrl 2i ) 25. uo NrivritOten —. Spouicr 71Vä. (^ühpter 188,75. ^ttmnauen 555.no. ^ocvmvrr 5.50.00. Fcsr V a r 1 0. vrndnlr«'!, kSch'.nj).) ver Teptbr. 27 60. her Jan -Npril 20 10, rtthtq. SvtltrikE vcr Lrvtln- 0lt JanolU April 00,75, dchauptet. Otübvl vcr Scptcnipcr 71.25, per JamkiN 2tpril 77.25, ruhig. « >l» n e r v a >„. Vrvvukte.« !SlD!„f;>. LZeizeu per Livvember 271» per März 282. Oruggcl» per Lctobcr 210. p-r 25'». ^ertliches «ttd Lächsifches. Gardekorpsinanövcr bat der Kommandant des Garde-Jäger Bataillons, Oberstleutnant Graf v. d. Goltz, insolge Sturzes mit dem Pferde einen Schadelbrnch erlitten. — Dr. PcterS ist nach Privallniese» am 21. Juli in Mosthi am Kilimandscharo cinae- lrvsfcn. Bon de» angeblichen Kämvsen mit den Massais meldet der von Ausana Angnst datirte Brief nichts. — Der Geograph und Maihematikcr Dr. Grüner gebt als wissenschaftlicher Begleiter Wißmann's im Aufträge der Königl. Sächs. Gesellschaft der Wiff'cnschafk nach Ostasrila. — Die vom Präsidenten des Lanzigcr Katholikentages, Grasen Rrchberg, abgegebene Erklärung: „Wir stehen fest zur Friedenspolitik des Kaisers und seiner den Frieden czaraiiiirendcn Allianz" wird als ein Protest gegen die franzö sischen Zeticlnngcn vatikanischer Blätter gedeutet. — Au dem sozialdemokratischen Antrag haben Bcrtreter der deutsch-sreisiiinigen Mehrheit der Berliner Stadtverordnetenversammlung folgenden Gegenantrag Angebracht: I. lieber den sozialdemokratischen Antrag zur Tagesordnung übcrziigchcn, 2. de» Magistrat z» ersuchen, mit den Stadtverordneten in gemischter Deputation darüber zu bc- rathen, welche Mittel anzrnvenden sind, um der wachsenden Noth in Berlin wirksam zu begegnen, bezw. vorznbcugcn. — Ter Bor- stand der Berliner Orlskrankenkasse für das Gastwirlhsgrwerbe bat beim Polizeipräsidium um Erlaß eines OrtsstatutS pctitionirt, durch daS den Kellnerinnen verboten wird, sich zu den Gästen an drn Tisch zu setzen, diese zum Trinken zu animiren oder gar selbst, mitziitrinken. Trotz des hohen Mitgliederbestandes gehe die Kasse dem Versal! entgegen, weil die meisten der ihr angehörcndcn 2c«> Kellnerinnen infolge übermäßigen Bier« und Cognac»Genusses Unterleibs» und magenkrank iercn. Kiel. Heute begannen bei Friedrichsort die großen Fcstungs- und Seekrieg-manöver mit Minenversuch. Alle HandclS- angclegt. DaS Trcsdncr Kadettenkorps, welches zufällig ans einem Marsch den Balnihos in Pirna berührte, sland in Front ans dem Vorplatz und winde von c^r. Mstestät kur; besichtig!. Beim Ein- steigcn der hohen Henichaften vrachre das zahlreich vcrsaiiiincltc Piiblilnui ein dreimaliges Hoch ans. — Zinn Empfange Lr. Map dcS Königs Albert und Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Georg hatten sich aus dem Bahnhöfe von Schwarzenau cingcfnnden : Se. Mai. der Kaiser von Oesterreich. Erzherzog Karl Ludwig, die gcffamnite militärische Suite,der mchsischc Minister v. d. Planitz, Slallhailcr Gras Kicluiansegg, der Bczirlshaiivtinann, der Bürgeruieistcr und der Generaldirektor der öslcncichischcn Liaaksbabncn Baron Czedik. Uni ff Uhr M stNi». suhl der Train in die Halle. König Albert in der Lbcrslcnuniform seines östcrr. Tragonerregiinenles 'Nr. !>, Prinz Georg in der Oberslenunisorin seines rffien. Jnsanlcriercgiincntes Nr. 11 und die Suite entstiegen dein Salonwagen. Tie Begrüßung war eine überaus herzliche. Ter Kaffcr tmste wiederhol! den König und den Prinzen, welcher auch den Erzherzog Karl Ludwig küßte. König Albert sprach mit dein Statthnlter, dem Beznkshauplmannc und mehreren Herren der Suite. Die zahlreich angeiammefte Menge brach in Hochrufe ans. Bei dem Eingänge in daS Schloß, wo der König und der Prinz Ahstcigcanarlicr nchmcn, criolglc die Ab- schrcilnng einer dort ausgestellten Ehrenkompagnie. Um 6'/- Uhr Abends kand in, schlosse ein Diner ;n ffff Gedecken stall. Rechts vom Kniier laßen an der Tafel der König von Sachicn. Erzherzog Karl Ludwig und der Herzog von Würliemberg. links Prinz Georg von Lachsen und der Minister des Aenßcrn Gras Kalnot» Die Kapelle des Jnianleric-Regimenls Nr ffff conccitirlc im Schloß- Hofe. Nach Aushebung der Tafel hielten beide Henicher Ecrclc. Mit Anbruch der Dunkelheit brachte der Waldvicctlcr Sängcrgan- vrrband eine Serenade dar. Zuletzt wurde unter nicht cndcnwollen- deni Jubel der massenhaft hcrbeigeslrömlen Menschenmenge die BolkShvmne vorgetraacn. Der 'Abzug der Sänger immllcn bren- ucndcr Lampions und Transparents Vvl einen sccuhaftcn Anblick. Das Wetter war prachtvoll. — Tie „Wien. Abendp." begrüßt in warmer Weise die Ankunft des Kaisers Wilhel in und des K önigs von Sachse n und schreibt: „Bei den überaus innigen und srcnndschaftlichen Beziehungen, die zwischen unserem erlauchten Slaatsoberhaupte und de» genannten beiden Souveränen bestehen, bei dem auf gegenseitiger Svmpaftne und unzerstörbarer Jnicrcffcngcniciiischatt beruhendcil AllianzveUiältiiissc zwischen Ocstelreich-Ungarn und dem Teulschen Reiche ist es nur natürlich, daß die Bevölkerung der altehrwürdige» habsbiiraffchen Monarchie die beiden befreundeten Herrscher aus das Herzlichste willkommen heißt und in ihrem Kommen eine neue Bürgschaft dafür sieht, ans wie festen, sicheren Grundlagen das z»m Heile der bcidcrseiügcn Völker seiner Zeit geschlossene mitlelcilropäiiche Fricdcnsblindnis; niht. — Sc. Mas. der König hat den Bürgcrincistcr der Stadt Riesa, Herrn Klötzer, zum Mitglied der ersten Ständc- kammcr berufen. — Der Kommissar bei der Lotterir-Tirektlo» zu Leipzig. Finanzratb August Haymann, ist als Hilisarbciter in das Finanz- Ministerium versetzt und der 1. Stcmpclsislal, Finauzrath Dr. Pf'NiS's Kindermilch. L«-- vresduer Molkerei Gebe. Pfund, LalltzucrAt. 41142
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