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Dresdner Nachrichten : 15.12.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189112155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18911215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18911215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-12
- Tag1891-12-15
- Monat1891-12
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.12.1891
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lUtsl. «wpksdlt la »ro««r Xusmckck Lodert Liwrs, » » iki»rt>tl»a»). Lar» kür ksisa-^rtilrsl uuä L«r«o-ilocks»»»r«v. ckullns v«aU«r. Vre8<leii. IS. 36. Jahrgang. Aufl. 54,000 Stück. enrplrvtrlt in ^ritivulrl: ütsvra« Ovkei» un i !>«»>«, II«u^ , I4ü»I»eii- uncl Lu»»«I- Dresden, 1^01. Z.l'.iilinMr (I)ii>lMl<1n>«itI<jites l'luir) bi«u « Ullsi-r lju^ui-l'rc->,r>n: lomieu w. <2 l'f. n Ovlü^dev 4. ., X»t.4nt »sils 4t. ,, t»«n 4.» ,, 8etzu«icknt.rsk'vr 4.» ,, I'v'lsr, ^v»vt»viw., 2 8t. 4t» .. ,, Il,»z,tvitin., 3 ,, 4 « ,, 0«wÜ8v^> itü>!,sli» ^-4i- ,» 8»!/- ui-l »vlllt'silüitsr, HfvlL!« ist» u. tOo t'tll.. »cislilst »TM Gaumenplatten ^ävrMrMii-8MirLlitiit! § l'ortowouuail.s,^ignrivllstuis,vauloulli8Llien.Albums etc « SrÜZSt« LurNLlü i, »u«ll krvtilLLvll! E LwvLrrä käLzer. ^"rKL'W'''' ««»»»««««1«»»«««» Vvrialeli«!«, ^ « i H«>- n»«88lns«i»» V«r«III»vr», V«i K«I«Iei> MtzE Tie neuen Hundelsvcrtmae im NeichÄtaae. >?ojllochrichteu. Utts.UL des Pun;en Geora. ^andlunsvechattdUlnuen. Weihnachts- > 1 ^ eW7»v. ichuu. Sturmwind. GarteuUuu^chule. (^enchtsvertumdluuueu. Tauesueschichlc. .Tun R»I. Leko ckt-r Ileinliznil^tr. von: Iläiw» m»I l'i»- riinl i>>cn>tjtzon lwirelrtoni. Olouzrcaüllnn uinl tll-rätln-i'tnuclern Kn>ninM»r»i1i»oi, ,-b. Vebsnivder-Skokle ,!> .»> A Mr Ii.'1-r.-» u.li/j.llnbesetieiäi ^n dl»,:-.,,. lc-teu « »eslo l.oüea 8lo»v. I L .1 I'ixi^ n ^ Sodsarollsro>7llede, V sänne / w- -» Z v»we°m»°iel.8lolle. V .'(IIU'IvtlMlIc v» k- rs» »" r-» v» »» «» «« « cintzc-n. lrloW'U» Ott.» I»> I »n»< I ;». Politisches. Tie Ereigiiissr. welche der vorige Sonnabend im Reichstage zeitigte und die den Abschlriß einer fast gusschließlich unter dem Stern der .Handelöverlräge dahinfliekenden Woche bildeten, ver dienen es wohl, daß nian noch einen Augenblick bei ihnen verweile Sie sind überaus bezeichnend nicht allein für die Stimmung einer einzelnen Vorlage gegenüber, sic sind etn Merkzeichen für die ganze Epoche, welche mit der Wahl des AntikartcUreichStags über Tcnlich- laut» he «ungebrochen ist und gerade lange genug dauern dürste, um die Errungknschastrn unserer nationalen Politik an der Wurzel durchznnage». Diese ganze Aera ist nicht besser zu charaktcrisiren. als e« bereits einmal an dieser Stelle geschehen ist. mit dem Worte des Abgeordneten Bamberger: „Jetzt lach'i ch." Ja, seht lacht er. der Vertreter und Hort der goldenen Internationale, seht lachen mit ihm Herr Paul Singer, der Sozialdemokrat. Herr v. d. Decken, der Welse und Herr v. Koniierowski, der Pole, die sämmtlich mit slicgcnde» Hahnen und klingendem Spul in das Lager der Regierung einrückic». Bilden diese Männer die Stühe unseres DcutschthnniS. dann darf Germania ihr Haupt verhülle» und dab stolz erhobene Schwert in dir Scheide stoße». dann darf der Künstler icin Siegrsdenlinol am Alte» Markte zu Leipzig zertrümmern und an die Stellt der Kaiser Wilhelm, BiSmarcl und Mvllke die Kamvcn der schwarzen, goldenen und rvlhen Internationale sehen! Wohl damvsen die siegreichen Gegner umerrs TrutichthumS heule noch ibren-Eiegesinbel, blS das „große Werl" unter Dach und Hoch gekommen. Aber wie das Wort Bamberger's, so dringt doch b,S weilen verhaltenes Triumphgcschrci von ihren Lippen. So ichrcibt die „Jrks. ^Ig.": ..Wir meinen, daß für die Vrurtbeilnng. ob revolutionär oder nicht, nicht die Veden, sondern die Dhaten der Menschen und ihre Wirkungen entscheidend sind. So meinen wir z. B . daß Herr v. Caprivi uirt seinem HandelLvertuigsshsrem eine stille, wirth- schastllche Revolution eingeleltet hat, dewn tausendsältige Wirkungen sich erst im Lause der Jahre anhänfrn kännen." lind so finden sich zahllose Arußcrungen dcö Triumphes innerhalb icncr Varieien. die wir niittclst der politischen Erziehung der lchlc» Jahrzehnte als die Gegner alles nationalen Wriens ausznsassen gelernt haben. Man möge es uns daher nicht verargen, wenn uns bisweilen ein kräftiges Wort entschlüpfte, das elncr persönliche» Spihc gegen den schigen Kanzler und seine Gehilfe» uichi er mangelte Es treibt uns hierzu die Liebe zum Vatcriandc und das Vcwnßliein. daß c-S ichlccht steht mit der Ve>!heidignngder vilalile» Jntcresscii unseres Volkes. Wenn die Jansl iir Glae> handschnhcn slech. laßt sich der Schwertgris; nur ichtecht umsassen. Will man sich die Bewegung, welche mit der neuen wirlhichasl > chcnAcra beglnnl, alleinigen lonlrcie»Zügen klar mache», so ver^ schc man sich eine» Augenblick in den VeiathungSsaal im Reichs läge Oben, wo einst die gewaltige Gestalt des Hülsten Bismarck stand, bereit, wie rin Wetlcrgotl aus Welsen. Pole» und Demo- baten hereinznsahren, stehen seine Epigonen. Unter ihnen marliil sich cm ichan ausgeprägtes, orientalisches Gesicht, das einem unserer Handelsvertreter in Wien angehörk. Wenn die sachliche» Angrisse dcr Kanih. Kropatschcckund Kardorss gegen den RegicrungS- ti'ch donnern, dann eilt der Mann geschäftig zu den Heiren von Eaprivi. von Marichall und Bötticher. un> sie für ihre Antwort zu insoimircn In den Kreisen der Konservativen aber cirliilirt das Scherzwort, daß man diesen Mann mit dem ausgeprägten Typus nach Wien entsandte, ui» den Lcslcrrcichcrn „spinvathiich" zu er scheine». Mit diesem Herrn tbeilt sich in drc sachliche Information der überzeugte Freihändler Huber, von dem allerdings der Kanzler mit Stecht erklärte, daß er schon unter Hürst Bismarck im Amte war: doch vergab er binzujusehen. daß Herr Hnber damals ein einfacher Rath war, der das ihm Vorgelegte aufzuarbeiten hatte, daß er jedoch keineswegs dazu berufen gewesen, die Richtung unserer Wirtdichaftspolitik zu bestimmen. Roch schärfer charaklerisirt sich die Bedenklichkeit des neuen Kurses in der merkwürdigen Ucber- slürzung, mit welcher man die Vorlage zu sichern bestrebt ist. Keine Maßregel ist in ihren mannigfachen Wirkungen komplizirtcr. als eine Maßregel ans dem Gebiet der Handelsverträge. Zahllose Interessen werden berührt und bei irgend einer llebcreilnng ans das Hürchtcrlichsle geschädigt. Trvhdem wurde am Sonnabend nicht nur die allgemeine Debatte geschlossen, che die Rednerliste euchöpst war. sondern eine Kommissionsberalhuiig wurde gegen die lonservakiven und antiieinitischci, Stimmen abgclebnt. Man will den Handelsvertrag durchpeitichen, weil man weiß, daß zahlreiche Abgeordnete, wenn sie tn den Weihnachtsserie» mit ihren Wählern in Berührung kämen, von diesen gezwungen würden, Nein zu sagen, weil man ferner sieht, daß sich in Suddcutschland. wie in Schlesien »nd in der ganzen Landwirthschast ein Sturm erheben will gegen die Ver träge. weil man die Abgeordneten mit ihren persönlichen Interessen zu lodern gedenkt,das Volk abcrzum Schweigen vcrurthcilt. Ein Beispiel hierfür, das überaus drastisch ist. sel angrsührt > cs wird zugleich deutlich mache», in welchen Aufschwung das „Umkippen" in un serem Reichstage gekommen ist, jene- Umkippcn, das u. A. den Herrn von Hucne heute zum Schubzöllner, morgen zum ver schämten Freihändler wandelt. In dem Organ der srcikonscrvativcn Fraktion, der „Post", war noch am Sonnabend Rachmittag zu lese», baß diese Partei „ziemlich einmüthig der Vorlage mit Be denken aearnüberstekt und eine gründliche Prüfung derselben in einer Commission für unerläßlich hält". Es heißt weiter: „Ein Versuch, die Erledigung des wichtigen Gegenstandes ans Kosten ber Gründlichkeit zu beschleunigen, würde aut der Rechten dem entschiedensten Widerstande begegnen, und es wird von dieser Seile »amcutliche Abstimmung über den Antrag ans cvmmissarischc Vor- berathnng der Verträge verlangt werden " Und während »och das, amerikanischen Schweinesleiiches das in amtlich vorgeichiicbenec Blatt feucht vom Truck war. ehe der Hahn auch nur ei» einziges. Weiic vor seiner Eimuhr unlcrsnclst worden, trichinös l esundc» Mal nekrälct batte ainae» die Männe, n,„ de» Hiiilec, Oatcield , worden. Tce tuchmr'S hesiindenc» ^.lncke sine» »U, illegale Wcoe vcai genaht vaiie, gingcn o,e Annner um den .zur,len >.nv'rlo „.„„chmm,». Rean-rung oiienbac hlttMls — prtttton, blieben da, lind sttlmnten ttll entgegen denem Willen deieell. n»n neinndeZ fleuch nnsnisülnei'. aesetzten Sinne ! nelän^e il)l dlis nicht, io winden wir noch immer nmcrc Mlchli.chmen lieber den Schlußesiekt der ganzen Geschichte laßt sich bisher ''"ü" könne» Ein Gärnezotl. den v Kordor', verminte, tamne. soviel laaeir dak bei eine, Abuimincina na, ^teibn.nbte» de, ü.'e- durch den Brrtrag cuignuhlt wcroein an' antonomem Wege I. i"»en. "si r'ci einer Ärillmmnng kor -a.eni»oajlc.n «.er .trc- sonnle» wir dcniclhen cinsnhren. wen» wir wollten. L-ie Ab gieittiig eine O-Maiorrtat gesichert ist: gestattet man den Wählern st,,mn,„n der Ziickerpräinien werde honentlnb ani den, Wege inicr- sich zu erklären, dann dürsten die Nationallibcralen größtenlheils nalionalen AhkoiiimciiS noch aelingcn Tie Tuplleitäl bei d<n ahspringen. namentlich die, welche von der Pfalz und aus Süd-l ^?iöZöllc» tZollsestiehung nach Feslinciern und »ach Gewni: dentnbl.ind k„»„„e„ »Ibe. dn,s,.- ecl.nebin ü?e>„" kci "tcht erst durch die Vertrage, sonder» durch mnere» beslehead. n dknt cliand krminen. -vcr .llg. Bnh! dnrttr ohnrhln „.ceur I Zlisimn, emgeslihrt. Die Zollherabicßnng desHaierS >ci durch die tage», andere, die den «oursten Bismarc! stets Iv lebhast antoasten.! Jittercsien der Armee bedingt st,'ach allen Richtungen hm werden mit kaltem Blute eines seiner größten Werke zerbröckeln man bei den Verhondliinae» bemüht gewesen, zu einer möglichst-o Sachkenner, wie unter Dresdner Landsmann Grnmbt, dürsten. Ansgleichung der Interessen zu gelangen. — Abg v u:>h' v., „r iE^ntv.) Berucksichllgensweillicr icicnd'e Kiene, welch, die Mccr'chc u ttuch wenn ne meich^l-nitn nn^el)l.ien. tel^nl.».lstälchllch sichln ! llcsellcn. nlZ die, lvelchedie ^ttvde llesem. wl'e Doppeleenlner sicl, gegen die Gegnern aiischließen Gerade in Bezug aus diesen.Herrn Abgeord nete» sei eine kleine sachliche Einsirenung gemacht, die ein bezeich nendes Licht aus die ganze Manier, in der die Verträge hergcslcllt sind, werfen dürste. Rach der Vorlage — an der ja keine Acn- der niigen gemacht weiden dürse» — wird in Zukunft das aus Oester reich »nvortirte Holz von den dortigen Erportcnren nach Raummetern oder, ie nach Belieben, nach Gewicht verzollt. Der Abgeordnete Grnmlst. der davon schließlich mehr versieht, als die Gelehrten der „Lcipz. Ztg ". hat nachgewiesen. daß in Holge dicier Wahlweise kür »ns allein aus dieser Branche ein Zollanssistl von Ist Millionen in de» nächsten 12 Jahren cnistehe» muß. Ist dicwi Sachverständige vielleicht nicht geiiagt worden oder hat man, wenn man ihn siagle. seine Mitthciinngcn vergessen -' Ein analoger Hall ergiedl sich in folgender Thatsiiche. die Herrn von Kardorss die Bemrrknng eingah: „Ob man in Tenlich laud in Bezug aus die Landwirllnchait Sachverständige hinzn gezogen bat. scheint mir doch zwciselhgst". Wie kommt es. daß man den Hasrizoll um ZÄ Prozent herabgesetzt bat und den Gersten zoll nur »ni kOProzent? Ocstc'-rrich sillsri nur 7-I.lltV Dovvelecritner Haicr bei uns ein. dageae» über 2' -? Millionen Gerste! Jede lmidwirtbichasttiche Autorität hat Hcrahietzung des Hofenollcs ansgeivrochrn. znmal dieses Geschenk ausschließlich den Russen zugute kommen dürste Endlich ist ein viel helicvler und als besonders wicblig betonter Einivand. day wir nämlich ohne die Einleitung von Verlinndlnngc» zum Zollkriege gedrängt worden wären, von Herrn von Kardorss so deutlich und klar ahgelehnt worden, drß bisher weder Herr v Eivriul, noch ,kl«.>»0Z'!!L.Ich! n»,d s.n!.!i!c».» .ä. ! c«i-,>-i-c>cw.i., >,i inio,-... ,i„ c .1, ripotlircii dorlbiu »nr sür:>t,I Millionen. Wäre crlw Lenlichland durch einen Zollkrieg geschädigt worden, oder üeslericich k Ter ge smide Menichenveistand antworte! i Oesterreich. Ei ziebt damit zugleich den Schluß, daß Oesterreich, nicht w». zu reiner Vermei dung zu Ovtern veipslichlet tvar. Eben',' licht es mit Italien Hur I Ib! Millionen wird von dort z» uns. sür löst Millionen von uns noch Italien ervortin Hnr alle Racluheile denlscherieits. die im La nie der nächsten Zeit zu eine!» dicke» Bande anichwetlen dursten, erhalten wir sie berühmten Zollkiinäßianngen ans Eiie» Run. wir haben über diese schon linier llrtheil gesollt i nur Eins In noch hemerkl: In Ocsteireich steigen iii'olsi- des Vertrages die stttlien der ststcontan- indiistrie. in Temichland sallen sic. Hiir nnicw' Teplil- indii'lrie erklärte der Sackne Hempel in der Hraklion, daß sie von den Vertmaen keinen Vorthcil haben werde. Tie Landwirthe und Wrinhanrrn haben nach dem Zugeständnis: des Reichskanzlers Opfer zu bringe». weshalb auch Herr Singe, sür die Vertrage stimn» — ra. wo biribc» denn da nnicrc Portheile? Richtig, der Dreibund, der ans der Zeit der Bismarck »den WirthichastSpolilik stammt und scibslversländlich er neuert ivnrde, bleibt uns erhalten. Dafür bezahlen wir jetzt die mi litärisch ichwächeren Staaten mit baarem Gelde! Henlsc1»kid- und Fcrusprecki-Pcrtchle vom l 4. Dcccinbcr. Berlin N eichsla g ES wird in die 2 Berailinng der Handelsverträge cingetrelc» »nd zwar zniiächst dcS Vertrages mit Oesterreich-Ungarn., Zu Allste! I loiislalirl Abg. v Massowikoni), daß die Jndnstric in den Erwägungen des Reichskanzlers einen breiten Rani» rinnehrnc. Im Jahre 1887 habe der Vertreter der verbündeten Regierungen. Minister Tr Lneins. schlagend nachge wie» », das; ein Getreide«'!! von st M. nicht grnügc, das; vielmehr eine Verdoppelung derselben ersorderlich sei. Minister Lneins ici ei» treuer Anbängcr der Schntzzollpvlitik geblieben: er habe die Schwenkung nickt mitmachen wollen und deshalb lieber ans sein Porlcscnille verzichtet. Auch er. Redner, mache dir Schwenkung nicht mit. Mil dem Grasen Kanitz stimn»' er nur in Bring ans die Suspension der Kvrnzollc nsil.t überein, er sei vielmehr der Regierung dafür dankbar, daß sce die Zölle nicht siispeiidirt habe. Außer den wirthichastlicbcii sprächen auch schwere ni»,»zielte uns politische Bedenken argen die Verträge. Im aegcnwärligcn Mo nienle. wo ivtr an Gelde schwach seien und Anleihe» aiiiiiehmcn müßten, falle der Einnahineanssall durch die Zollcrinäßignngcn schwer in's Gewicht. Bismarck habe nie die Besorgnis; gehegt, daß der jetzige wirlhichafllichc Zustand unser Verhältnis; zu Oesterreich und Italic» bceinträchlige» tonnte: dagegen wnrdcn die Bedenken gegen die Verträge und die daraus hervorgehendc» Schädigungen die Svmpcilhiccn sür den Dreibund weninslcnS nicht verstärken. Er stimme ans Vaterlandsliebe gegen die Verträge. — Abg. Lenichnrr- Eislehen (Rp.) betaut die Bedeutung der Lcindwirtbschasi unter Hinweis auf die Millionen der tn derselbe» beschäftigten Arbeiter, fttlsil aber aus. daß der Landwirthschast durch die Regelung der WälirungSsragr weit wirksamer zu Helsen sei als durch hohe Zölle. Entgegrngelretcn müsse der Legende werden, daß die Industrie große Vortheilc von den Verträgen hätte. auch die Ei>eni»diiilrir werde solche nicht haben. Die dentsche Industrie sei schwerer belastet als irgend eine Industrie der Welt. Er werde trotz wirthichastlichcr Bedenken ans politischen Gründen sür die Verträge stimmen, wobei er vorarrsictze. daß an eine Regelung der Währirngsiragc endlich hcrangetreten werde. — Stcratsikkretär Tr. v. Bötticher tritt den wirthlchastlichcn Bedenken dcS BorredncrS entgegen Die deutschen Unterhändler hätten sich davon leiten lassen, daß die deutscherseits zu übernehmenden Ovier snr die betroffenen wirthschastlichcn Kreise möglichst leicht seien und daß sic an solche Stellen lallen, an denen sie am wenigsten drücken Redner wendet sich dann gegen die neulichr» Anssührnngcn v. Kardorfs's. Bisher sei noch lein Stück sür die Geschästc. bei denen beideabichließendekTheite sihlecht sühien i du» Verträge gehörten dazu. Der Rcichstarizlei habe sich lehr wann über die Landwirlhichnst ansgeiprachen. der Reiroin iei aber iinnn, gewesen: Tic- Landivirkhschgsl müsse mehr blute» Wen» man die jetzigen Gelreideprene ezorbitairte nenne, so solle man doch dab> : das Znrückgehen des Gudwerther berücksichtigen. Unsere Getreide- Zölle seien nur Hinanzzölle; Schutzzölle würden sie erst mit cun r Aeiidernng liniere» Valnlcr geworden sein Singer habe geincint. die Gutsbesitzer machten Schulden über Schulden, um allerlei Lnrus zn treiben i man tonnte rinn am Enthüllungen gefaßt !cln. aber es kam nichrs So haue s. Z. Laster mit seiner Laiernc »ach csiründen hernmgelenchlet. bis er an einen dicken Wald kam. den er aber vor einigen davorslehendcn arislolraiüchen Bäumen nicht sah. Schade, daß er nicht tieser in den Wald lnneinkam. er liätie sonst rech! viele ezoloche t',ewäch'c darin finden können. Bei der Einloiiimensiener-Eimchätzung stelle sich heraus, in welcher Lage sich die Landwirthe befänden: osl stünden Knechte und Mägde Vesser als die Wirthc. Wie es mil den AbiatzvechcrUnissesi anssebe, erhelle daraus, daß ein ihm bekannter Bauer seine Hcrkel absolut nicht los werden tonnte, »nd da ec tci» Hutter halte, wußte er sich dazu entschließen, alle zehn Lvanierkel zn schlachten und selbst zn essen. Als er damit zu Stande war, fand er in seinem Stalle eine Anzahl irischer Spamerlel vor. die ihm ein 'cindlicher Nachbar, der sich in gleicher Lage beiand. hi»einge>etzl halte. (Hriierkei!. Znrnse.s Ja. atanben Siede»», daß der lökagige Genuß von Spcmlerleln das Wohlbefinden io sehr lördci l ? Er tonne leiderdie Hossnniigen nicht Ibeilen. welche der tlcei>bsla»;lcr an dieHandelsver- träge k»üp!c — Aba. Prinz Earolalh -tvildi ivcist aus den Wider- spriich zwischen der Stellung des Vorredners und der grolze» Mehr. heil seiner politischen Hremide hin. lieber die Verträge gingen aber i <c- »m»d. der nicht gegen eine Regierungsvorlage iei. nicyt nnhr br- ichnldigt rvorde, leui Hrennd des ValeiiandeS zn >cin. E» stimine für die Vorlage im Interesse der Verbilligung des Vrotlorncs. Es widerstrebe den lozialreiormaliichcn Vestrehiingen. dos Bro: zu vertlieliern. Rc'it den Verträgen >eie» tvir an eiircn Wcudeiariil! angetomiiicn. den er begriiße. Durch die hohen Getreides»,ne werde eine ^Pallung zrvischen dein Giöizgrundbcsitz und dem Klein besitz, der lein Jnleresse an den Zöllen habe. liervorgeruse». nnd es werde naincnlo»» Haß gegen dieBeiitzeriden genäbrm mit llieoieti- scheu Erörtcrnngcn löniie nian den lniiigernden und siicrcndca A> beiierir nicht loinmen. Tieie schriehcn die Schuld an den hol»» Brolprciieir denen zn. die das Brostor» boncn und ihr Haß lächle sich gegen diese. Tie Vorlage werde dar» bcstragen, die Zahl der Unzufriedenen zn mindern und die der Zuiriedeneii zu erhöhen. - Abg. v Kleist-Retzow stellt fest, daß in der auswärtigen Politik nicht wuthichastliche. sondern Hragen der Enilenz. der Macht nnS des illechts für Bündnisse »nd deren Besesugnnge» emsiheideiid seien. Man bchanpie, die Interessen der Landwirili'chan niil einen! Zolle von sthe M. genügend gewahrt zu haben. Es ici aber doch un bestreitbar. daß dieser Zoll innerhalb der 12 Jahre, für welche d»r Vertrag laute. ;» jeder Zeit herahgc-sctz! werden tonne. Die gegen wärtigen Preisverliätinissc seien nicht normal. Hür die Holge von MißwcrchS »nd 'chtechler Ernte löniie nlan ineder die Landwirlli- ichast noch die Zölle verantwortlich machen. In dem Momente, in dem man der Laiidtvirllnchasi diese» »bweren Schlag verletze, lönnc man »och sornvährend inst den schönsten WoNi.» versichern, daß man dir Interessen der Landwirthschast anerlenne nnd dieiethen zn schützen nnd zn fördern entichlosien iei. Tns plane Land sei zu Aostmsten iiidnslrieller Gegenden fortdauernd ge-chädigl. T>e länd- liciie Bevölkerung slröme in die Sladte. koinnic dort bald herunter und falle erkrankt nnd verarmt schließlich der ländlichen Heimaih zur La» Alle diele Lasten der Landwirth'chast würden nicht in. Geringsten berücksichtigt Es bliebe ihn, daher nichts übrig, a.,- grgen die Verträge zn stimmen. — Slaaisielreiär Freiherr v Mar ichall i Tie Zölle konnten auch letzt icdc rzcit herabgesetzt werden Diese Möglichkeit werde nicht erst durch die Verträge lierbcigeführl. nber indem die Vertrage den Zoll ans ei» weiteres Maß herab«ctz ken. verminderten sie die Gesist» einer völligen Beseitigung desirt ben. Beginne denn mit einem Zoll von !V - Mk. der Fieihandc! k Wer 187!» einen Gelreidezoll von Z! Rck. Psg. gcsordcrl hätte, dem würden die Herren Agrarier entgegnet haben, daß er durch ühcrlrichcne Fordeningen die Interessen die Lrndwirih'chosl >äha- digc; liente behanplcl man. daß cs »liiideslenc- .'> R>t lein mußte Wenn auch ein Z 'lllricg mit Oesterreich noch nicht bestanden habe, so habe ein solcher doch nabe gelegen, denn gin jede iiii'cre Zollen Höhung habe Oesterreich mit einer solche» leincneits geantwortet Wirlliichgsllichc Verträge könnten wohl einzelne Jnteleiscngriivpcn verstimmen, wirthichastlichc Kriege aber verstimmten nnd entstein dcten ganze Nationen. Deshalb werde dir Schlußabsiunmurig über die Vorlage eine viel weitcigeliendc Bedeutung als die rein wirlh ichastliche habe. — Abg. Freiherr v Picitc» (Eentr j: Tie Zölle brächten in diesem Jahre der Landwiilbscha't wenig RnMii. da die- selbe große Kosten, namentlich hohe Arbi stslölnir sür die Bestellung der Helder habe nnswcndcn müssen »nd infolge der schlechten Ernte nur geringere Onanlitäkcn Korn ans den Markt bringen könne. Er erkenne indeß die Gründe der cinswärligcn Politik »owohl, wie der inneren wirthschaftlicben Verhältnisse „n. welche stir die Vec träge sprächen. — Abg. Wisse» stvildlib - findet es 'ehr entgegen kommend von der öslencicknichen Regierung, daß sich dieie mit der Ermäßigung des Gctreidezolles anscinberstandc» erklärt habe Er sei bereit, den, Reichskanzler zn folgen, wenn dieser mit drr Herabsetzung der Zölle weiter gehen wolle — Abg. Lutz ilo„> , er klärt sich vom Slandpnnkl des Kleingrnndbesitzcis gegen die Ver träge. Die Getreide rzpor Inenden Lander hatten sich mit dein Hünsniarkzoll nbgtsiinden Run komme die Zollherobietznng. »nd cinc Urbcrslulhnng «nicrcS Vaterlandes mit ausländischen! Grtrerdr s. L- 2 -' » — 2» » »kk e '
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