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Dresdner Nachrichten : 24.10.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189110246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18911024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18911024
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-10
- Tag1891-10-24
- Monat1891-10
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- Dresdner Nachrichten : 24.10.1891
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36. Jahrgang. Anfl. 52.000 Stück. Dr. Tsänsr's LEtoniun. kVt«»t«»> IiiwunIlL I». l>ie»«i1«»i. : Kvrzonlsilloir, vlulsrmotli, kottsnedt, Vludotv«, 6lek1, Iln1erlell»8lelll«u. Dresden, 1801. Iss. LLllL (lüd.: Itlod. Vfi«Äo«ri ^ 8peeisl.j<'ildri>c Mprügter 8ioz;e-I,n<trIreit l!!i Mlen v.Ir.. ^ >7 <lkvr».p,orha„.rhlm-« lltl» omvUebli nane derungero G». prl,l. I-»t,e,,er»,bill>«. u„a 8rbuIr-Zl»rben, »«»i, »ekabionia, »II» I..U.,»»»,, I»rI>»t.„,I>»I u. i.r»ri,»rbel>ra )r,Irr iri. Ivvotvolie» NI» »k». 20v?a> sniicksklen HVLUi. »Ilil 8oI,u, Xvnmnrlit 11. koru^ziroebbtolloAmt I, Kr. lllt). xor.°»i<.o..iou°iil«. ß ß LrimmerstEv ete.,' VvtL «Iv»n» - LittMPVN vmpsietilt Julias LvdLSIiol» v»» K« io. grosses Lortiment in allen Preislagen u. vielen Xenlisileo UL«»i >1« Ilttrtun^, ^ltniui I»t 12 UN I IIt»u>»twti r»8«v. ^ I ! I I»ÖI ?1ic1l7VLLrS2- <jr0880- Ml'! 11o1ntt-<^v8<Ililkt. ?ncd.v7LLrsn- <n»0880- IIII'I 1)<"1tUI-i^8< >>ütt. Politisches. Noch wollen die freundlichen Herbsttage, welche unS dcrHiipmcl in diesem Jahre als Entgelt für einen lheilweisc recht unerfreulichen Sommer beschert, jene Spannung noch nicht recht auskomincn lassen, die sonst beim Beginn der politischen „Saison" in die Gemüther Einkehr zu halten pflegt. Noch weilt der Herrscher aller Renken und verschiedener anderer Völkerslämme in dem gastfreien Königsschlosse zu Kopenhagen, wo die milde Seeluit ihn stärken inag gegen die Last der Beängstigungen, die Inmitten seiner getreue» Nihilisten über seine Seele ziehen mögen: noch huldigt manch gekrönter Herr dem vielgeliebten Bcrgniigen der Jagd, und nur unser Kaiser hat nach langer Unrast rin Schlosse von Potsdam sich niedergelassen, um von den zahlreichen Fahrten des SommcrS aus- zuriihcn und nach der Ermüdung, der auch Kaiser unterworfen sind, die Glieder zu stärke». Dort werden auch wohl in Kurzem fürstliche Gäste eintrcsfcn. die das bunte Bild des.HoscS in wirkungs vollem Wechsel beleben. Bereits ist der Besuch des König? von "Württemberg augcsngt, der in Kurzem das Haupt des Deutschen Reiches in seiner Landeshauptstadt begrüßen dürfte, und auch der König von N»i»ä»ie», ein Sohn des Hohenzollernhauses, wird seine Fahrt gen Norden lenken, »in das Haupt der Familie in seinem Heim zu begrüßen. Beiden Besuchen wird eine politische Bedeutung nicht abzusprechc» sein. Es ist historisch nicht zu leugnen, daß der König von Württemberg, dessen Tod vor wenigen Wochen emtrat. ans diesem oder jenem Grunde einen gewissen Mißmnth gegen Berlin hegte) man wird cs imAnslandc doppelt ausmerksam beobachte», daß sein Nachfolger sich voll und ganz aus den Boden der gegebenen Thatsachen stellt. Mehr als dieser Bestich wird die Reise des Riunäiiiers Anlaß ,n politischen Konjlinktnren bieten: bereits seit Monaten durchschwirren Gerüchte die Luft, daß das Loiianreirh in ein engeres Verhältnis; zum Dreibünde treten wolle. Diese Bcunnth»»g findet in der politischen Lage des von den rnssensrelindlichkn Serbe» und Montenegrinern eingeklemmten Landes ihre Begründung: ob sie zutrisst, das zu entscheiden muß allerdings der Zukunft überlassen sein. Wenn man nun aber a»S solchen Besuchen politischcs Kapital ;» schlagen sucht, so liegt cs auch nahe, ans »nterlassencii Besuchen 'Folgerungen zu ziehen. Tie alte Leier, ob der Ezar kommt, gesungen nach oer Melodie „Es war' so schön gewesen, es hat nicht sollen sein" ist wirklich zu langweilig, um sie noch einmal anznsllmuicn- Nur in de» reinlichen Ohren der Börse mag es noch Eindruck machen, ob der Selbstherrscher aller russischen Kosaken uns aufsucht oder nicht. Für andere Leute ist der Kern der ganzen Geschichte laugst enthüllt: Nicht politische, sonder» persönliche Schwierigkeiten verhindern die Erwiederung der zweiten Ncisc unseres Kaisers an die Newa. Achnlichen Charakters dürfte» die Gründe sein, welche den Erben der italienischen KönigSkcone zwar über ein großes Stück deutschen Gebietes, aber nicht über Berlin führten. Man pncht davon, daß die lebten Ursachen hierfür in >e»e Tage zurück- reichen. in denen Crispi von seinem lange zur Ehre Italiens und zum Nusten Deutschlands behaupteten Plaste weichen mußte. Auch der Prinz Nikolaus von Griechenland hat unlängst bei seiner Rückkehr aus Kopenhagen die deutsche Reich-Hauptstadt ohne Auf enthalt passirt, ein Umstand, an den sich die Mittheilnng knüpfte, der Prinz habe seine frühere Absicht aufgegeben, in einem preu ßischen Garderegimcnt die Epanlettcn zu tragen. Mit ihm gleich zeitig ist Prinz Georg spurlos durch Berlin hindnrchgchnscht. Es scheint natürlich, daß sich hieran Meldungen von einer zwischen Berlin und Athen bestehenden Spannung anknüpsen, und wenn diese Meldungen einen Keim der Beunruhigung bergen, so wird man eingestehen müssen, daß dieselbe durch die Form des einge- trossenen offiziellen Dementis nicht völlig aufgehoben wird. Dieses Dementi beruft sich nämlich darauf, daß der Urlaub für beide Prinzen abgelaufen gewesen nnd daß es nur natürlich sei, wenn sie dielen bis zur lebten Minute bennsttcn, um in der Nähe ihrer durch den Tod der Tochter ticfbetrübten Eltern in Kopenhagen zu bleiben. Man muß ja die Liebe der beiden Prinzen zu ihren betrübten Eltern in allen Ehren halten: aber da doch schließlich ihr eigener Papa über den Urlaub das lestte Wort zu sprechen hat und andernfalls eine telegraphische Anfrage beim betreffenden Obersten in Athen schwerlich ablehnend beantwortet wäre, so würde die Frage: „Warum die Eile?" sich nur in die gleichbedeutende Frage verwandeln: „Warum kein Urlaub ?" Die Erklärung, welche man für die so unglücklich abgeleugncte Spannung zwischen Berlin und Athen giebt, ist für das protestantische Bewußtsein nicht nnsvm- pathisch. Bekanntlich ist die Schwester unseres Kaisers wider den Willen desselben nicht nur zum griechisch-katholischen Glanbcns- bekenntniß übergetrelen, sie hat sich vielmehr auch einer zweiten, regelrechten Taufe unterzogen. Wenn es auch nicht wahr sein mag, daß einer peinlichen Forderung der orthodoxen Geistlichkeit an die Prinzessin bei diesem feierlichen Akte nachgcgebcn wurde, so könnte doch schon die in dem eriu iten Taufakte liegende Aner kennung der geringeren Bewerthung der früheren Taufe mit Recht verstimmend wirken. Ueberdics ist es bekannt, in wie hohem Grade der griechische Hof unter dem Banne des czarischcn Augenwinkens steht, wie er gleich dem Beherrscher der Schwarzen Berge zum vielgetrcnen Vasallen Alexanders des Zweiten herab gesunken ist-, wenn seht griechische Prinzen, erfüllt von den frischen Eindrücken, die sic am dänischen Hose und in der Gesellschaft der russischen Kaiserfamilie sammelte», flüchtigen Schrittes über Berlin hinwegeilen, so liegt die natürliche Erklärung io überaus nahe, daß eS wirklich keines lahmen Dementi be durft hätte Ter milde Herbst läßt de» Mensche» immer noch Raum, statt sich draußen in Wald und Flur zu ergötze», sich dem Spiele der Politik, das leidenschaftlicher aufrcgt als jedes Hazardspicl, hinzu- geben. "Rur unsere Neichsboten wählten das bessere Thcil; sie weilen fröhlichen Herzens im Kreise der Ihrigen nnd stärken den volksvcrtrelenden Leib zur neuen Campagne. Schon gewinnt cs den Anschein, als wenn der Winlcrseldzng nicht ohne ernste Schlachten ablanscn wird. Bereits tagt der Bnndcsrath nnd bereitet die Vorlagen vor, an denen der Reichstag sich die Zähne auSbeißen soll. Heftige Stürme werden erbrausen, wenn die Fragen des Handelsvertrags zur Sprache kommen. Wie es hiermit werden wird, das wissen allerdings nur die Götter. Denn die Verhand lungen in München wollen gar nicht recht vom Fleck, nnd wenn man nicht ein Ganzes vvrlegcn kann, dann dürfte der eigentliche Zweck der „großen Aktion" überhaupt verfehlt sein. Der alte Kämpe von, Sachsenwald, der greise Bismarck, wird wohl ans dem Plane erscheinen, um für das Merk cinzutreten, an dem seine "Nachfolger hcrnmkorrigiren. Auch scheint cs, daß die auswärtige Politik zum Gegenstände einer Interpellation gemacht werde» soll; die Welt wurde lauschen, wenn der Altmeister diplomatischer Kunst gerade hier, wo Mancher glaubt, daß der Karren verfahren sei, von dem reichen Schatze seiner Erfahrungen milthcilte. Wir gehen somit einer dramatisch rcichbclcblcn Saison in unserem Parlamente entgegen. Um so langweiliger sind die Berichte ans anderen Bolksvcrtrctungen. In Oesterreich kürzt man die Budgetberathnngen anS Leibeskräften ab, um endlich einmal Raum zu gewinnen für eine wirksame Abhilfe gegen die sozialen Schäden, die dort noch haarsträubender als anderswo zur Oberfläche dringen. In Ungarn beschäftigt man sich in der Hanptsachc mit Streitigkeiten persönlicher Art und sicht kummervoll, daß der Stern des oppositionellen Appcmpi immer Heller zu leuchten beginnt, je mehr sich das liberale Ncgierniigssvstem zu Grunde wirthschastet. In England werden vcrmnthlich die answärljgen Fragen die Hauptrolle spielen: Ursache genug, sich an der Nase zu zupfen, wird John Bull ja finden, wenn er an die Dardaiicllcn-BInmage, an Asien oder Egypten denkt. Eine ganz eigenartige Färbung gewinnen die Dinge in Frankreich. Man hatte dort geglaubt, ans den Lorbeeren von Kronstadt einen gemüthlichcn Winterschlaf halten zu können und nur ab und zu einmal die Russenhymnc brummen zu müssen. Tic Tärisoerhand- lnngcn haben die Kammer passirt, der Senat wird grollend seine Zustimmung geben und Mvlinc, der Vater des Tarifs, sich als französischer Mac Kinley suhlen. Aber die erträumte Idylle wurde schon jetzt gestört. Tie Negierung griff unvorsichtig in das klerikale Wespennest, indem sic den Bischöfen einen groben Brief über die kompromitlircnde» Pilgcrznge nach Nom schrieb. Die Bischöfe ichncidig wie einst LedvchowSti nnd Genossen, antworteten noch gröber, nnd die Minister forderten ihre Hanptwortführer vor Gericht. Immer zahlreichere kirchliche Würdenträger jedoch erklären sich mit den Angeklagten für solidarisch, nnd soeben kommt die Meldung, daß der Papst den Renitenten seine Billigung ausgesprochen habe. Man darf gespannt sein, wie der Hase weiter läuft. Nach dem französischen Strafgesetz kan» die Sache recht fatal werden: 11 Tage bis 2 Jahre Gesängniß können hcransschanen. Bekanntlich entbrannte in Deutschland der Kullnrkamps unter ähnlichen Vcr hällnissen. Man wird abznwarten habe», ob das katholische Be wußtsein in Frankreich erloschen ist oder ob es nur unter der Decke schlummert, und man wird je nach der Entscheidung dieser Frage sich eines gleichen Kampfes in Frankreich zu gewärtigen haben. Uns Deiiischcn kann dies nur angenehm sein: Einmal geht damit das sogen. Bündniß Frankreichs mit dem Papste in die Brüche, dann aber wäre es nur ersrenlich, wenn die Franzosen, die ja immer noch mit der Puppe spielen, statt ihrer Dentschcnhetze einen anderen Popanz bekämen. Hernschrcib- nuv Mernsprkch-Vertchle vom 23. October. Berlin. Der König von Rumänien trifft Dienstag Mittag in Potsdam ein, wo "Nachmittags im Reuen Palais große Festtafel slattsindet. Daran schließt sich ein Zapfenstreich von sammtlichcii Mnsilkarps des GaidctorpS. Am Mittwoch ist große Galavor stellung im hiesigen Opcrnhauic. — In Hoskreiscn spricht man wieder von einem vcvorilchcndcn Besuche der Königin-Regenlin und der Königin von Holland. — Ter Kaiser hat sich gestern seinen Vollbnrt abnchnikn lassen. ES war das eine Geburtstagsüber raschung für die Kaiserin, die keinen Gefallen an dem Bollbarl fand. — Eine gestern Abend hier sialigcsiindcnc, van 3äM Buchdrucker- Gehilfen besuchte Bcrsammlnng beschloß einstimmig, den Kollegen zu cmpschlen, ihr Arbciisvcrhällnis; morgen z» kündigen und die fernere Festsetzung der zukünftigen Lohn- und Arbeils-Perhallnisse dem Vorstände des NntcrslützuiigsvcrcinS Deutscher Buchdrucker zu überlassen. Achnliclic Beschlüsse wurden von Versammlungen in Brcöian, Leipzig, Würzburg, Frankfurt, Hamburg, Königsberg. Mainz, Nürnberg und Augsburg gefaßt. Aus Breslau wird ge meldet. die Prinzipale hätten bereits für Ersatz der etwa anstrctc»- dcn Buchdrnckergchilsen gefolgt. — Die neuen Handelsverträge gehe» dein Reichstag bald nach dessen Wiedcrznsammrntrilt und zwar in den erste» Tage» der zweiten Novcmbcrhälste zu. — Offiziös wird iniigethcilt, daß infolge von neuerliche» an die höchsten Staatsbehörden gerichteten Eingaben eine Prüfling der gegen den Geh. Kvmnierzienrath v. Bleichrödcr erhobene» Beschuldigung sialt- gcflindcn hat. Dieselbe habe aber einen Anlaß zu irgend welchen -strafrechtlichen Maßnahmen gegen Herrn v. Bleichrödcr nicht ergeben. — Ei» hier cingcgangcneS römisches Telegramm meldet: Der Handelsvertrag zwischen Italien und Deutschland ward soeben abgeschlossen. — Es verlautet jetzt bestimmt, daß der Reichstag am 7. November wieder Zusammentritt. — Das Kaiserpaar bat für den Prinzen von Wales, der nächsten Monat seinen 50. Geburtstag friert, änßcrst prächtige Fcstgeschenke bestellt, deren Werth mit nahezu 100,OM M. angegeben wird. Als Ueberbringer der Gaben nnd der kaiserlichen Glückwünsche wird sich ein Mitglied der kaiser lichen Familie nach London begeben, — Die "Vertrauensmänner' Versammlung zur Berathung der russischen Jude».Auswanderung stimmte der Wetterführung der vom Brünier Komitee begonnene" Vorarbeiten für die Ansiedelung der Milchen Auswanderer in Brasilien zu. Stuttgart. In beiden Kammern widmeten die Präsidenten dem verstorbenen Könige warme Worte des Nachrufs. Tann wurden Kommissionen eingesctzl zur Berathung einer Adresse an König Wilhelm II. M ü nsterberg i Schlei Die Influenza tritt hier sehr heftig auf. ES sind bereits mehrere Todesfälle eiiigelreien. Königshütte. Die Grubeiiverwaltung erhöhte den Schichtlohn um 30 Pfennige. Wiesbaden. Tie Strafkammer verhandelte heute über ein politisches Duell. Angeklagt ivaren ein Student Mink, welcher einen Nüssen, der sich bei einem politischen Gespräch beleidigend über Tentschland äußerte, aus Pistolen forderte. Das Duell verlies »»blutig. Der Angeklagte, weicher die Namensnennung seines russischen Gegners verweigerte, ward zu 3 Monaten Festung vcr- nrtheilt. Prao. Vorgestern 1 llhr Nachts stieg hier der französische Lnflschificr Godard niit zivci Prager Herren und einer Dame im Lustballon ans. Gestein tras von den Theilnchmcr» an der Fahrt ein in Berti» ansgegcbenes Telegramm hier ein, wonach sic nach lOslündiger prächtiger Fahrt mit dem Ballon iinweil Stettin glück lich gelandet sind. Zwei der Passagiere waren ein junges Paar, das seine Hvchzettsrcue machte. M ä brisch - Ostra u. An der Grenze grassircn die Pocken und der FlcckcntyphnS. Die Behörde verbot die Abhaltung von Lustbarkeiten. P ariS. TerMinisterrath beschloß rücksichtsloseste Bekämpfung der Prostitution und des ZnhätterthiimS. Alle Wirthe, welche dre Prostitution begünstigen, sollen wegen Kiivvelei vor das Zucht- volizcigcncyt gestellt werden. — Der „Figaro" läßt sich aus Kopen hagen melden, daß die Absicht bestehe, eine neue Fricdensliga aus den Staaten Rußland, Griechenland. Serbien, Montenegro, Schweden, Dänemark nnd Frankreich zu bilden. Die Reise des Großfürsten Wladimir nach Spanien sei eine Folge dieses Planes gewesen. Man werde die Koiistttmniiig der Liga im nächste» Januar verösfenlllcheii. de» Vorsiy dem Ezarc» übertragen und als Zweck des Unternehmens die Beschaffung van Mitteln bezeichnen, durch die die Mächte in den Stand gesetzt werde», die internationalen Fragen zu prüfe» nnd langsam zu einer Reduktion der Heere zu gelangen. Gegenstand der Unterhandlungen zu Monza sei dieselbe Frage gewesen. Marseille. Ein aus- Madagaskar angekommenes Packetboot meldet, das; am 12. September ans dem Riss bei Tamatave das deutichc Schiss „Amnraiith" verloren gegangen ist. London. Ans Shanghai kommen Einzelheiten über einen Aufruhr in der Provinz Fukir. De» Mittelpunkt bildete die Stadt Thema. Der Anführer hatte unter seiner Fahne ca. 2000 Mann und beabsichtigte, die Dynastie Ta Ching zu vertreiben. Unlcr dem Vorwände, die Arbeiter in den Salzbergwerken zum Gehorsam zinückbringen zu wallen, ließ er im Taifan-Tcmpcl bei Entfaltung seiner Fahne Gebete für seinen Sieg verrichten. Sein erster Angriff auf die Salzwcrke war criolgreich. Die Bureaus wurden erstürmt und verbrannt. Tie Rebelten nagelten einen Mann mit de» Händen und Füßen ans ein Bret nnd schnitten ihn a!s Ovl'cr für die Fahne in Stücke. Der Magistrat hob 10M Freiwillige ans und versuchte die Bertheidigung der Stadt. Nach Verlauf van 3 Tagen trat Mangel an Lebensmitteln ein. Tie Jninrgcnten bestiegen alsdann die Stadtmauern, eroberten die Stadt und setzte» alle Gefangenen Freiheit. Vom nächste» Negicrimgssitz trafen Truppen ein, vor denen die Insurgenten aus einen nahe» Hügel flohen, wo sie sich fcstsctzten. — Non Amon wird der Ausbruch der Ebolcra berichtet. Eine große Anzahl Todesfälle ward gemeldet. Auch mehrere englische und amerikanische Miisionarc sind von der Epidemie Iittimcggcrafft; die Chinesen sterben zu Hunderten. — Rach einer Depesche aus Konstantiiivpcl ermordete der berüchtigte Ränbcrliaiiptniaiii, Athanos in St. Stefano den juridischen "Attache; der russischen Bolichast in Konslaulinvpct. Prinzen Adkema Savalan. — AnS de» Pravinzcn wird andauern des Hvchwasscr insolge van Regengüssen gemeldet. Im Wetten Englands sind Tanicnde von Lickern überschwemmt und Gutsbesitzer nnd Pächter sehr geschädigt. Auch das Themsethal ist theilweisc überschwemmt. — Gestern ivard der Versuch gemacht, den Expreßzuq Eastbonrnc-Loiidon durch auf die Schienen gelegte Eiscntheilc zum Entgleite» zu bringe». Der mit großer Geschwindigkeit sahrende Zug vassirte indes; die Stelle, ohne Schaden zu nehmen. Der Vorfall macht umsomehr Aussehen, als luden letzten Tagen bereits zwei Attentate ans die Great-Eastern-Eisenbahn gemacht wurden. Die Berliner Börse verlief schwach im Anschluß an die schwache Haltung von Paris, wo iiamcnllich Russe,, und andere fremde Anlcibcn stark znrückgcgangen sind, und von Wien, wo LianidationS-Schwierigkcilen bestehen Nur Bergwerke waren Amangs fest: Kohlen wurden indcß später glcichsalls schwächer. Kassavcrkchr geschäststos bei vorwiegend niedrigeren Conrsen. Auch denlichc Fonds nachlassend. Privatdiskonl 3' « Proz. Nachbörsc schwach. — Wetter: Schön. S.-O -Wind. Hr » » ks » rI ,. M. «Ave»»«., »rrvtl 210,90. Staat». 212,«», Pomp, 02,00. Galtzter —. arg»»»«» —. tvroe. o»a. Galdr. Llkcooio I7»,!>N. Drei-do. ff». Ni5>,»tt. vaur« —. ISclkenNräika - . Ütuliiq « « e ». >»drud».> Vrk»» 07!>,7'>. »,aa„dal», -.»-'-'.IN. 102,9" Nordiokft 199,70. lUarkuolcn :>7.-rn. Uno. Nrkdil W.7:>. Bchanptkl. « , r I «. «»>„». «knie 2.'>,70 »mr,», >0.',,«i2. Ainltkner >19.70. «lanl«- dall» 629 75>. «nmbarden 299.7'>. do. Vri-ritSlk» —. Spaniel c'gvplee 187,00. Ottomanen 098.00. lkScnmroe 010,oo. Bkffcr « , r 1 «. «r»dntten I«l»iu9.> »eilen «er e-cibr 20.70, »er Jan »Pli! 28.00, ruhig. Spirit«» oer Oclodrr 99.00, vcr Januar - April 10,do, brhauPlcl, Riibül vrr Oktober 08,70, vcr Ja»uar-Av>Ü 71.00, man. » NI « e r » , n>. Sropntteo Weizen «er November 251, per Marz 2K9. itioggen »er Oktober 291. »er Mar-, 219. « » » » » n lSrovnnen iScrilbii. Weile» ruhig, fteiig, angekommener feü. Mehl eher williger. Mai» festest, ««erste fest. Safer ström»,, >I SOI Ihcnrcr. dcstniNvc russische rüachrichien abwarlend Bohnen, slrdlen stetig Schwimmen der Weizen fest, cber gefragicr. Male >/, Sch, Gerste Sch.. Hafer >» Sch. thknrrr. — Weiler: Äewolkk. OcitlichrS «ud Sächsisches. — Sc. Exccllciiz Kriegsministcr Edler von der Planitz nahm am 22. d. M in Leipzig in Benlcilnna des Intendanten der Armce. Herrn Oberstleutnant Sochßc. das Munitions-Magazin in Eutritzsch in Augenschein und begab sich hierauf nach Gohlis, wo die Besichtigung der Mcblwcicher erfolgte. Sodann verfügte sich Se Excclleirz halb 10 Uhr noch der Barackenkascrne des lO Jlisaittcrie-Ncginicntö Nr. 131. Uni 1 Uhr fand ein Betuch des GarnisonlazarcihS und daran anschließend ein Betuch der GarniwnS- Waichansloll statt. Später hatte Se. Excellenz den Borstbenden des gcichäflsflihrcnden Komitees der im Februar IM stattsindendcn Internationalen Ausstellung für das Rothe Kreuz, Arinecbcdars Hygiene. VvlkSernährung und Kochkunst. Herrn Paul Eonrad. zu uaip'li.rczn.4 ouaitiö "no-ionzrogauL n sssiuoi^ -a-pw'i z zzoizaso-, -wolle; nrriizvK n xL '^,8 z»,
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