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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.01.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187601261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-01
- Tag1876-01-26
- Monat1876-01
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.01.1876
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scheint täglich früh 6'/, Uhr. Ackurttu» uub Ewrdtttoa JohcumiSgafsr 33. Bpmwovrtlichtr Redacteur Ar. Hüttner in «ruduitz. Gvrrchstundr d. Rrdacttou E»k,Uia,« von tl—12 Uhr N»ch«ML«« »»a «—b Uhr. »r dH^sür die uächst- de Nummer bestimmten 1e an Wochentagen bis . hr Nachmittags. an Tonn- «d Festtagen früh bis '/,9 Uhr. IudtuNUalt, flr Zu/.Lunahmrr Ott» Klemm. UnivcrsitLisstr. 22, AntS Löf^^ltufix 2i. pari, > >ri. ^ ^ S8.:v' w d» » U p d» a p. du b» »' L S K. S 8. r d, k. r. M I ^ l L w vp! l'.! Lip^t du ^ L » r rw.ox.j lr.t.limia.I r. k. k k. » w » a.» o,, l«' /»L/rl s. ' d» e. u« « a. A »M Uhr. KiWger „Tagcblatl Anzeiger. vrM für Politik, Lokalgeschichte, Handelt- und Geschäftsverkehr. U»I>«e 11.«««. Ah«o»kwr»t«prki» viertelt. 4»/,Mt. mcl. Brinaerlohn L Mt, durch die Post bezogen k Mt Jede einzelne Nummer 3» Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefvrderung 36 Mk. mit Postbeförderung 4S Mk. Lasrratr tgesp. Bourgeois;. 20 Pf Grvstere Schriften laut unserem PreiSverzeichniß —Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Nttlameo unter dem kevarttoarfirtch die Spaltzeile 40 Pf. Inserate find stets au d. Liprdttto» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung pr»«,iumar»u<1a oder durch Postvorfchuß. M L6. Mittwoch den 26. Januar. 1876. Bekanntmachung. Nach tz 4 de» nachstehend« abgedruckten Regulativ» der FriedeoSstiftang sind die Unterstützungen «4 dieser Gtistnng am Tage veS Friedensschlüsse», sonach am 2. März, z» vertheilen, und fordern Wir daher Diejenigen, welch« ie« nächste« Jahre um solche Unterstützungen nachsuchen wollen, hierdnrch ans, ihre Gesuche bis znm 3l. Januar 1876 mit de« nöthigen Bescheinigungen bei nn» etnznreicheu. Spätere Aumelbangen würden kür diesmal unberücksichtigt bleiben müssen. I« Uebrigen verweisen »»ir ans unsere nachstehendS wieder abgedrnckte Bekanutmachnng vom 21. Jnui d. I. -öpzig, den 10. December 187b. De« R«th de« Stadt Lelpzl«. vr. Koch. Harrwitz. Beka»«tmachu«g. Nachdem wir die Bestimmungen veS Regulativ» für die Kriedensstistung der Stadt Leipzig m einigen Punkten unter Zustimmung der Stadtverordneten adgeändert haben, bringen wir da» abaeänderte Regulativ nachstehend znr allgemeinen Kenntniß. tz. 1. Der Zinsfuß de« Stistnngtcapital» au SS,SSV wird ans S Proceut jähr lich festgesetzt. Die Zinsen lausen vom t. Januar 187 t an. ß 2. Die Zinsen werden verwendet zur Unterstützung solcher in Leipzig wohnhafter Invaliden und Angehöriger von Gefallenen oder verstorbenen Invaliden au» de« Kriege 1870/7l, die einer Hülse dringend bedürfen. tz 3 Ueber die Gewährung der Unterstützung beschließt eine au» je 8 Mitgliedern de» Rath» und der Stadtoerorbneteu zu bildende Deputation. tz 4. Die Bertheilung der Unterstützungen findet regelmäßig alljährlich am Tage de» Friedensschlusses statt, au»n«hwsweise können Unterstützungen auch außer dieser Zeu nach Ermessen der Deputation gewährt «erden. k 5. Ueber Einnahmen und A»»gaben wird der Rath alljährlich Rechnung ablege», tz S. Abänderungen diese» Regulativ» bleiben dem übereinstimmenden Beschlüsse de» Rath» und der Stadtverordneten Vorbehalten. Leipzig, am 21. Juni 187b. De« Math de« Stadt Letpzta. " ' ' T. M-l vr. Koch cechler. Bekanntmachung, de» gesetzwidrige« »efach »»» DestMatt»»«« «ad Schaakwtrthschaft fette«» der Aortbtltd«»g»fchiiler bet« Es ist zu unserer Kenntniß gekommen, daß Kortbildungsschüler sofort nach beendigtem Schul unterricht Destillationen und Schaukwirthschafte» besuchen »nd in die letztere» trupp weise einzu- driugen pflegen. Wir sehen nn» daher veranlaßt, de« Inhabern Vvu Schankwirthschasten und Destillationen die vestimmnngen de» tz 135 der Nrmenordvnng vom 22. Oct»ber 184« in Erinnerung z« bringen, nach welche« diejenigen „Schankwirthe. welche Kinder», Schulkunde« »nd Lehrlingen da» Anstiegen in Schankstätten ander» al» in vegleitnng erwachsener Personen, denen sie angehvren, bei fich »erstatten, mit 5 bi» 20 Thalern Geld- oder verhältnißmäßiger Tesängnißstrafe, event. «ft Entziehung der Schavkconoesfion z« bestrafen sind." Zugleich weifen wir darans hin. daß in tz 47 der R»»sührn»g»verordnung zn« neuen Volks- ichulgesetz vom 26. Nprü 1873 den Schulbehörden da» Recht Vorbehalten ist, den Besnch einzelner Vergnügung«orte auch den Schülern der Kvrtbildimgsschule gänzlich zu »utersageu. >» die Ster», die Principale, die Dienst- nnd Lehrherren aber richten wir hiermit da» drin gende Ersncheu, alle ihnen z» Gebot« stehende» Mittel anznwenden, daß die zum Besuche der Fort bildungsschule verpflichteten Knabeo, Lehrlinge, Burschen rc. vom Betreten der Destillationen »nd Schaukwirthschaslen fodiel al» möglich abgehalten werden. Leipzig, am II. Januar 1876. De« M«th her Stadt Leipzig. WlUsch, vr »och. «efdr. Bekanntmachung. Die Biertel»fpritze Nr. 5, welche bisher in der Lanvfleischerhalle au der Parkstraße stand, be findet fich von hente ab im Spritzenhaus« der Feuerwache im städtischen Leihhanse. Leipzig, den 25. Jannar 1876. Der Math he« Stadt Leipzig. " ^ ' H. vr. Koch. harrwitz. Holz-Auction. Dawaerstaa de« A7. Jaaaar ». e. sollen im Forstreviere Connewitz ans de» Mittel- waldschlage in Abtheilnag Itao I. »o« Ba««ittaa» S Uhr a« circa 3 R» eichene Mntzfehette, sowie 34 Rm. eichene, 14 R«. buchene, 12 Rm. rüsterue, 9 Rm. erlene, 2 Rm lmdene Vrenafchette und » Rm hir-eae Male«, sowie II voa BoraetttagS ,11 Uhr a» circa 8S Stück harl» Blh«a»«ha»fe» «nter den an Ort »nd Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen »nd der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden »erkauft werden 8«fa»a»e»r«»ft: aus dem Mittelwatdschlage hinter dem sogen. Dachsbaue an der Zwenkauer Chaussee. Lechz'4. den iS Javnar t»76. De» Math« Ffarst D-pntatlo». Musikalischer Lertcht. Saraeaat«»» Saaeert »»» E. Grothe. — Dreizehntes G'wandha»». Ewneert. — Saaeert heS BachveretnS. Leizyig, den 13. Januar. Wie unfern Lesern bereit« von anderer Seite mitgetheilt worden ist, beabsichtigt Herr Carl Grothe, der bkannte Orgelvirtuo», den Verhältnissen ein Opfer zu bringen und sich künftig bei seinen Eoncert- Uaternehmuugen neben der Orgel auch de» Har- mvvium zu bedieren Wenn damit nicht» Andere» bezweckt wird, al» auch an solchen Orten ein Auftreten z» ermöglichen, wo ein gnte» Orgel werk entweder nicht vorhanden »der Loch nicht zugäuglich ist, so sind wir mit dem Vorhaben de» Herrn Grothe vollständig einverstanden »nd wünschen demselben von Herzen besten Erfolg Dagegen, glanbe« wir, liegt r» weder im persön- lichen Interesse de» talentvollen jungen Manne» als noch weniger in dem der Kunst, ihm z« rathen, sein so vertrante» verhältniß mit der Orgel z» Onasteu de» Harmoninm für tmmer »u lösen. Natur und Bestimmung der beiden Instrument« h«««ise» hinlänglich, daß e» sich hier »m einen Rückschritt handelt, zn dem nnr die äußerste N»th treiben könnte. Wie sein nenlichr» Auftreten bewie», hat sich Herr Grothe in der kurzen Zeit von «vch nickt «ne« Monat mit der ihm ebenen Zähigkeit bereit» «me Fertigkeit in der Brhaudlnng de» Harmonium angreignet, die z« bewnnder» ist. Bet ansrrichender Kivgergewandtheit nnd Kennt- uiß de» mehrstimmigen gebundenen Spiel» ist e» besonder» die gleichmäßige Wmdgebung mittelst der Füße, welche dem Spieler z» schassen macht, denn die Qualität de» Tone» »nd seine Mod». lationSfShigkeit hängt hier lediglich von der grlßeren »der geringeren Geschicklichkeit der Küß« ab. In diesem Puncte scheint Herr Grothe nun bereit» Meister zu sein, wenigsten» wußte er mit de» wenigen ihm zu Gebote stehenden Mitteln dtznamische Schalt»ungen z» erzielen, wie wir sie kann, für möglich gehalten hätten. Daß di«. selben nicht immer am ersten Platze waren, darf m» nicht »uuderv. E» kann eben in dem Bestrebe«, der Natur de» Justrument» nachzubelsen, leicht de» Gutenz» vielgeschehen Am gelungenst«, erschien«»» in dieser Beziehung der Bortrag de» Adagio au« der 61» moll-Sonate von Beethoven. Recht slleßend wnrde auck eine vack'sche Fuge (Nr. S de» wohltemporirten Elaviere») vorgetragen. Wäre e» darauf angekommeu, da» Programm um mit classischen Compositionen auSzusülleu, so hält« Kr. Schubert (wir erinnern nnr an dessen Lowoot» warjealo) gewiß reiche Nn-wahl geboten. Judeß waren uv» auch die Toeoat» at Ka^l von Mussat »vd ein Eonrertsatz (Iwäm) vom Loucertgeber, die wir »och zn hären be kamen. recht. Da» Instrument, dessen fich Herr Grothe bediente (gebaut von Preise ». Comp, in Stnttgart «nd bezogen »,« de« Magazin de» Herrn Clan» hier), erwies fich al» vorzüglich in seiner Qualität. Obwohl et» kleine» Versehen die größte Machteutfallnvg desselben verhindert«, war sei» Ton dock hinlänglich groß g«mg. »m dt, NL»«e de» Loneertsaale» (Conservatrrtn« der Musik) auszufüllea. Bon seiner Leistung», sähigkeit in dynamischer Beziehung haben wir de- reit» oben gesprochen. Unterstützt wurd« Herr Grothe diesmal durch »ie Damen Fräulein Bockst-ver (Alt), Fräu lein Brauer (Sopran) und Krau Wan da Winterberger (Llavier), welche verschiedene ein- und zweistimmige Lieder von Schumann, Kranz, Nudinsteiu, Reinecke »nd Winterberger, letztere auch noch zwei Sätze au» den Kaustscenen lhre» Gatten, nach besten Kräften »nd mit mehr oder weniger Beifall de» leider nicht zahlreich er schienenen Publicum» vortrugen. Leipzig. 2». Jauuar. Da» 13 Abonnement- Concerl «m Saale de» Gewandhauses brachte uns ausschließllch Compositionen italienischer Tonsetzer. Bon den sochSzehn Nummer« de» Programm» entfielen drei ans da» 1». eine ans da» 17, drei auf da» 18 , »ud die übrigen, die 3 LolkSlieder iubegrtffe«, auf da» 19. Jahrhundert. Ganz unberücksichtigt blieb die 2. Hälfte de» 17. und der Anfang de» 18. Jahrhundert». Hätte man diese für ein historische» Concert immerhin fühlbar z» nennende Lücke au», füllen wollen, man wäre schwerlich in Ver legenheit grrathen. Lllegri, A. Scarlatti »nd Duraute sind berühmte Namen an» jener Zeit. Astorgi, von dessul Cantaten u. s. w. F. Rochlrtz in seine« Buche „Kür Freunde der Tonkunst"' so anziehend zu erzählen weiß, steht ans der Grenz« de» 17. und 18. Jahrhundert». D. Scarlatti »nd Torelll, dieser ein Meister ans der Violine, jener ans dem Clavier, find hente »och al» Tom- ponisten für ihre Instrumente geschätzt. War e»' der Direktion aber dar»« z, thnu, vorzüglich weniger gehörte Werke aufznnehwe», so sind wir ihr gewiß zu Danke verpflichtet. Neben wenigem allgemein Bekannten enthielt denn da» Programm auch wirklich verschiedene Raritäten, ja.sogar Einige», was mit der Bezeichnung „znm ersten Male" ans dem Programm fignrirte Z» Erste- rem rechnen wir die Schlnßnummer, Terzett »nd Finale (2. Act) an» der Oper Teil von Rossinr, die Ouvertüre znr Oper Olympia von Spontini »ud da» Scherz» an» dem L» äar-Quartett von Lhernbiui, «elche» lotztere iudrß den Reiz der Nenheit dadurch erhielt, daß e» vom ganzen Streichorchester auSgesÜhrt wurde Bekannt dürfte auch Pergvlese» „Ticiliano" sein. Al« Selten- hriten dagegen sind zu betrachten die vier getst- lichen Lhorgesänge von Tonsetzern au» der römischen Schnle, gesungen vom Tho manerchor, die Sonate von Rardini die beiden Caprieeu für Violine von Paaanini »nd die vom Panliner Säugerverein an», geführten drei Volkslieder. Zn« „ersten Mal" wnrdm ansgesührt ein Presto »I p»«1ori «gl! cncaintorv" für Streickorchest« und Flöte von Voccherint »ud Lntr'net und Ballet- «nsik an» „Ali Baba" von Thernbini, wel cher Letztere übrigen» nnr bedingungsweise »er italienischen Schnle z»z»zäblen ist. wie er denn anch von seinen eigenen Landslenteu als Nb- trünuiger betrachtet »nd behandelt worden sein soll Ueber die «nssührnng der genannten Werke läßt sich nur da» Beste sagen, vorzüglich wuroe gespielt und vorzüglich gesungen Besonder» war e» da» Streichorchester, welche» sich diesmal Lor- bern errang. Der Vortrag de» Presto von Boccherim »nd da» Scherzo von Cherubim waren Musterletstnngen. wie sie zu des seligen David Zeiten nicht besser gehört worden sind. Trefflich hat sich anch wieder Herr Coucertmerster Schraoieck «»t- Virtuos seine» Instrumente» bewährt Mußten wir ihn jn den Capricen von Pagamni al» siegreichen Ueberwinder aller möglichen Schwierigkeiten bewundern, so war e» m der prächtigen Sonate von Nardini besonder» wieder die edle Art seine» Spiel», »elche nn» entzückte »nd da» Publicum zu« lebhaftesten Beifall hinriß. Gesungen wurde vorzüglich vom Thomanerchor, dessen Betheilignug an den GewandhauSconcerten stet» ein festliche» Ereigniß bildet. Wenn bei Lhoraussühruugeu zum guten Gelingen so mancherlei Umstände glücklich zusammen treffen müssen, so hat diesmal über dem Haupte unsere» varehrten Lhomaseantor» ein besouder» günstiger Stern geschwebt. Erfolge wie die jüngste« ent rücken den Thomanerchor weit au» der Sphäre der verschiedenen anten kirchlichen Singchöre zu jenen Höhen her Knnst, wie sie z. v. der Ber liner Domchor erreicht hat, an welche« nn» be sonder» der Bortraa de» füusstimmigen Sich«» von Palestrina lebhaft erinnerte. Weniger glücklich war diesmal der Pauliner-Sängerverem. de» die drei übrige« »enia charakteristischen Volkslieder nicht durchweg tadellos gelangen Besonder» war e» eine fortdanernde Reignng zu« Autiesstagen, welch« de« Eindruck beeinträchtigte Da» min Vesten» dreifache p am Schluß de» dritten Liede» war zwar tadellos, «achte aber den Eindruck de» Gesuchten. Ein Volkslied, da» solcher Künste bodarf, »m für fich einznnehmeu, verdient seinen Namen nicht. Offenbar besser al» da» ..süße Lauschen" behagte dm wackern Sängern die streitlnsttge Stimmung Bern von Schwyz, Uri «nd Unterwalden. Augefeuert durch da» entschiedene Vorgehen de» Herrn Gnr» (Tel), der seinerseits in den Herren Stolzenberg (Arnold) »vd Reß (Walther Fürst) tapfere Verbündete gefunden batte, wnßten fie im Finale an» Teil eine mächtige Wirkung zu erzielen, und dadnrch der Anfnahme dieser Opernfragmente in da« Programm einige Verechtignng zu sichern. Der Vollständigkeit wegen sei endlich noch erwähnt, daß Herrn Gura noch die A,«sühr»ng von Pergolese» „Siciliano" oblag, welcher Aufgabe er sich mit gewohnter Meisterschaft entledigte. M. Vogel. LeftFig. 24. Jannar. L« »origen Sonnabend batte der Bachvereiu sein erste» Concert Wir fügen de« uenlichm Artikel an» der Don- ner»tag«n»m«er, der in ganz entsprechender Weise auf die NnfsÜhrnng der drei Cantaten vorbereitete und dessen Einleitung nnr mit dem beliebten Stichwort „Riedel'scher Verein" ei» wenig an die Gellertsche Fabel vom „blaneu Hecht' erinnerte, »ock rin Wort äber dm Ans- fall de» Concert« selbst Hinz». Derselbe ist als ein in hohe» Grade gelungener zn bezeichnen. Me kan» r» anch ander» sein, wo ein au» den besten Kräfte- unserer Stadt zu sammengesetzter Chor fich um die Sache verdient macht, — »ud um «ine Sache, die je länger je mehr eine glühende Begeisterung für die kirchliche Kunst in den Einzelnen weckt? Kür die Direktion ist e» da ein verhällnßmäßig Leichte-, den ge lungenen Erfolg der Aufführung in «»«stcht z» stellen, und da- war in Folge genügender Proben, gewissenhafter Ueberwachung nnd sicherer Leitung de» Chor»durch Herrn Heinrich v Herzogen- berg diesmal geschehen. Die letzte Ausführung hatte wesentlich den Charakter der beiden früheren. Hält sich der Berein auf der gewonnenen Höhe, so wird man an dieser Stelle bald nicht» Weitere» zu thun haben, al» ihn hinsichtlich der Idealität seiner Bachreprodnctioneu einfach al« den ersten gemischten Lhorverei» unserer Stadt hinznstelle», oder — Eulen nach Athen zu tragen. Daß andere Vereine in anderer Beziehung die ersten sein oder bleiben werden — in Bezug auf Kraftentfaltnng, Mannichfaltigkeit ihrer Ziele, Popularität ihrer Concerte — liegt in ihrer Organisation nnd der dieser entsprechenden Schulung. Durch die trefflichsten Solisten war die ne»- liche Anfführnug anch sonst gestützt Kränlei» Marie Tutztchbach sang in der frische«, herzens fröhlichen Weise, in der sie nn» schon oft an jenem Patze neben dem Dlrigentenpult de» Thoma«kirchenchor» erschiene» ist, sogleich die Art« der ersten Eantate: „Herr, Deine Güte reicht rc." nnd nackher in der zweiten da» Duett mit Frl. Lvwy: „Wenn Sorgen ans mich dringen rc"; die letztgenannte Dame mit »olle«, edlem Ton »nd »nd «armer Empfindnog noch da» Alt Recitativ: „Es muß die ganze Welt rc." (I Cantate). Am angestrengtesten waren die beiden Herren Gura nnd Pielke an der Aufführung betheiligt, deren Elfterer die lange, in seltenem Maaße schwie rige und sprödeArie an»der2 Cantate: „Empfind' ick Höllenangst »nd Pein" z» meister- »nd muster haftem Ausdruck brachte, dann in der Cantate am Feste der heiligen drei Könige die Arie: „Gold und Ophir ist z» schlecht", während Herr Pielke nn« al« au»gezeichnel befähigter Concert- uvd speciell Kirchevconcertsänger kanm je in f» vortheildastem Lichte erschien, al» neulich, wo er die beiden Tenorarien: „Welch' Uebermaß der Güte rc." »vd „Nimm mich Dir zn eigen hin" an» der 1 «nd 3 Cantate saug. Beiden ge nannten Herren fiel außerdem die AnSsührnng mehrerer Recitative anheim. Jede der drei Cantaten begann mit einem weit anSgesponvenen Chor »ud schloß mit eine« Choral. Selbst solche Hörer, die bei einzelnen Recitativeu nnd Arien mehr oder weniger z» überwinden hatten, werden dnrch diese Chöre nnd Choräle gewonnen worden sein. Der herrlichste von allen war der Anfavaschor der 3. Cantate: ^Sie »erden an» Saha Alle kommen, Gold »nd Weihrauch bringen, »ud de» Herrn Lob ver künd i gen." Wem käme nicht bei de» bloßen Worte» der Eindruck jener erhabene» Stimmnng wieder? Da» vorige Concert erschien»»» »uvergleich- lich »» vor Reformation» eantate willen, die dort znr Anfführmig kam; diese» einen Chor» willen. Man
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