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Dresdner Nachrichten : 24.12.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189112240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18911224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18911224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-12
- Tag1891-12-24
- Monat1891-12
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.12.1891
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SS. «llfl. 54. ^ WliMSvlÜLv'övKos.lLL- '.««»Llü^ ! dein lloblakpook-Naiar. krsiiMr. s». 10. Dre-de». 1891. llixo K«M Uotli»«»r»l!t tt. r« L»,, »lickr« Il^rüol.t ltSil Net» <»r !>.»-,!,»»» I. ». VoII»»»r«», Xornisl-Kefon»-. Lei ino- unä «eicksna l-nterrvuse, lrlcot-1'alllvn u. ckagnette«, ülousea, 8K»«>8. Dücker. kiaiä«. Ilotvrröeli«. Knziotteu ra »Ilea ?r«i»«ll. SLMr««» ILr»tzzxvii ete ewplledlt Llockl» Luücko, MMnmiler. Mi« bieder HV«1ttM«r»t^»»»« IS. siezzi-ünckot >878. L»««v. »M«a 8iN)r»«-ILnaptttrdvIt«ii. vi« 6rdi»u cka» ViEtres in ctivsen Ix-Iivdtan Ilirnckccrdoiton «rmöß'iieilt mir u-rnr erdekUcli« krei»er,ul»,8>xun,vu, «, ä»88 ieli iu clor bin, >m Vorpfeielr ru ci> n mit xrossor lieelnm« von uuk»u>t8 .inlso>»il!8onon, »In/.» miiKit'ru'ertbiMU tculiptütbeitc-u, «tM»» Uillixer«» uuck Vveeeree ru lieteru. t). II««»«, Läm^I. UoN. ^Itiu»r8t. Vavds ui«! SuvksUiis. «r.3S8. M«'l Wotne ttuclt-, Iloxvi»., uucl 8»UIul- »vrlt^it»««, I>r»I«r Stllanittucli« uuck ««8t «UL>. O8«vl«1« «>,ui>tol>Ien dilli^Lt ^ K tz- k. ««'r^^^rc-rrvK-»<>»-.«««« Vikl 8«I»Sl L 8«I»»E;L4r«R, 8t»I»vA'vl8ti'»88v LS (KI. irnucltltitlidj. Morttr «Lrtizns, ^l^mLrkt 13 Ulli! llLuxtstrALLs. I*0»«>i»«utvi», ««>«!«»«« »ai«I, n. Ilanck L »rkvtta- uucl uiio I»»n»«»»«8»«i«l««tllvvl» Staat-minister vr. von Gerber -j-. hosirachrlchten, hinichclden des StaatsininislerS von Elerber. Weibnachten in «D O Dienst, Stellung der Obrrsörstrr, Weibnachtsschau. WethnachtSdescherungen. Elerichtsverhandlunge». Tagcsgeichichtc.! o«-». . An die geehrten auswärtigen keser! Bei der bedeutenden Auflage der „Dresdner Nachrichten" ist es nochwendig, die Bestellungen aus das erste Vierteljahr 18VH- bei dem betreffenden postainte bis spätestens de» 28. diese» M«u«t» bewirken zu wollen, da andernfalls aus ungestörte Fortlieferung de;, rechtzeitige Neulieferung des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Alle poflanstalten im Deutschen Reiche, in Gesterreich- Ungarn und ini Auslande nehmen Bestellungen aus unser Blatt an. Die Bezugsgeblihr beträgt bei den Aaiserl. Postanstalten im Deutschen Reichsgebiet »lertekjährkich 2 Mark 75 As., in Gesterreich 2 Gnw. 29 Are«), ausschl. Aufgeld. Für Dresden ninnnt dis Unterzeichnete Geschäftsstelle während der Dienslstunden Bestellungen auf das nächste Vierteljahr rum Preise von 2 Mark SV As. (einschließlich Bringerlohn) entgegen. GtschSfls-ellt -er..vres-aer Nachrlchltk" Marleustrafte S8. ^ Staat-minister vr. v. Gerber 1'. Wiederum ist einer der hervorragendsten SiaatSmänner Sachsens von und geschieden. Ein unerwarteter Tod bat unserem Könige seinen ersten Berather, dem Sraaic einen seiner verdienstvollsten Beamten geraubt. Unser langjähriger Kulturminister Dr. iur. Earl Friedrich von Gerber ist geslrr» früh im Alter von 68 Jahren ver schieden. nachdem er erst vor wenigen Monaten dem nnvrrgeßlichen Grasen von Fabrik« in der Leitung des sächsischen StaatSministe- rmmS gefolgt war. Unser Vaterland erleidet durch seinen Heim gang einen schweren, einen unersetzlichen Verlust: denn Tr.v. Gerber war nicht bloS ausgezeichnet durch staatsmännijchc Vorzüge, er glänzte auch als epochcinochender Vertreter der Wissenschaft »nd als ein deutscher Patriot, der ein warmcö her; hatte für uiffcrc nationalen Errungcnschaiten. sür welche er seit der Neugestaltung der Jahre 1866 u. 70 rückhaltlos und mit Begeisterung eingetretcu ist. Seine trefflichen HerjenSrigcnlchaften lassen ihn uns zugleich betrauem als einrn edlen Menschen, welcher ohne Ucberlrcil'ung eine ideale Erscheinung genannt werden darf. Geboren am II. April 1823 zu Eheleben im Jürstenthum Schwarzburg-SonderShansen als der Sohn eines StistüschuldirektorS. genoß Gerber seine Schulbildung aus dem Gymnasium zu Son- derlhanien und studirtc von 1840—1813 zu Leipzig und Heidelberg die Rechtswissenschaften. Nach Erlangung de» Doktorgrades war er ein Jahr lang als praktischer Jurist in seiner heimath tbäiig ui» sich alSdann der akademischen Laufbahn zu widmen. Er begann dieselbe im Alter von 21 Jahre» als Prrvatdozent in Jena. Bereits nach 2 Jahren wurde er zum ousierordentlichcn Professor ernannt. Ein Jahr später ging er als ordentlicher Professor des deutschen NcchlS nach Erlangen. 1851 folgte er einem Ruse nach der Uni vcrsitüt Tübingen, welche er zugleich als ihr Kanzler in der würt> tembergischrn Abgeordnetenkammer vertrat. Al- württcmbergischer Eommissar nahm er in den Jahren 1657-61 an de» Nürnberger und Hamburger Konferenzen zur Entwrrfung eines allgemeinen deutschen handelSgelehbuches hervorragenden Anthell. Nachdem er ein Jahr ang in Jena eine Professur und die Stelle eines Obcrappellations ratheS bekleidet halte, wurde er 1863 als Professor de» deutschen Privat-, Staat-- und Kirchen-RechtS an unsere Landesliniversität berufen. 1867 wurde er in den konslitnircnden norddeutschen Reichstag gewählt. Nachdem er als Präsident die erste sächsische LanbrLkynode im Jahre 1871 geleitet hatte, ernannt« ihn nach dem Rücktritte dcS Freiherr« v. Falckenstei» am 1. Ociober 1673 König Johann zum Staatsminister und Minister des Kultus und des öffentlichen Unterrichts. In seiner Stellring als Kultusminister hak sich Dr. v. Gerber nach jeder Richtung hin hervorragende Verdienste erworben. Ihm ist «Ü vor Allem zu verdanken, dab unser gesammtrs Schulwesen nicht nur ebenbürtig neben demienigen anderer Staaten dasteht sondern daß es in mancher Beziehung al« nachahmrnswerth und nurstergiltig angesehen werden bars. Sein weiter Blick, mit Ruhe und Mäßigung verbunden, verstand eS. da- unbedingt Notbwendigc zu erreichen, das WünschenSwerthe anzubahncn. Bon grundlegender Bedeutung sür die gedeihliche Entwickelung unseres BolkSschulwescn» war da- Gesetz vom 26. April 1873. welche« der neuemannte Minister unter erheblichen Schwierigkeiten und Kämpfen zur praktischen Durch sühmng gebracht hat. Durch dieses Gesetz vollzog sich in Sachsen die prtnzlpt«lle Trennung de. Schule von der Kirche. Dt« BolkS- schulaussicht wurde in die Hand von BczirtSschultnspektoren gelegt und somit dir berufenen Fachleute zu Hitler» der Volksbildung bestellt. Reue Lehr- und Prüfungs-Ordnungen für die höhere« Schulen gelangten »u, Einführung. Der FortbildungSschuluntrr- rkcht, für welchen Dr. v. Gerber besonders lebhafte» Interesse ge zeigt hat. trat neu tn'S Leben. Landwirthschaftliche und gewerbliche Fachschulen blühten t» Laade auf. Für die Bildner der Jugend selbst, für die Lehrer, hat der Heimgegangene stet- eine wanne Fürsorge an den Tag gelegt. Zu seinen letzten Arbeiten Men nach dieser Richtung hin die gegenwärtig den Ständekammem M Berathung vorliegenden Gesetzentwürfe, welche dl« Beibesserung der Gehalt»« und Pensions-Verhältnisse her BolkSschuliehrer und der Lehrer an de» höheren Schulanstalten bezwecken. Und daß ihn die Bewegung, «eiche zur Zeit tn der Schulfrage die bethelligten Kreis« wach erhält, nicht «nberührt gelassen hat. daß dewrlst her Umstand, daß sür nächste Ostern ein neuer, gegen früher »lodifizirter Lehrplan der Gymnasien in Aussicht steht. Mit der Blüthe und dem Ruhme der Lcipiiger Universität ferner wird der Name Dr v. Gerber'- allezeit untrennbar verknüpjt bleiben, nicht bloS als eines ihrer vorzüglichsten Lehrmeister, sondern auch al» eines Ministers, welcher wie kein anderer ans seiner akademischen Ver gangenheit und Wirksamkeit heraus die unschätzbare Bedeutung unserer LandeSuniversität zu würdigen und deren unvergleichlichen Werth zu wahre» wrißte. Dab unsere Leipziger Universität zum Mindesten ebenbürtig neben derjenigen der ReichShauplstadt ge nannt werden muß, daß ihr Lehrkörper in allen Fächern Koryphäen der Wissenschaft ausweis». ist ein Hanptpcrdienst Dr. v. Gerber s Wie hoch er sich seine Ausgabe in dieser Beziehung gestellt und wie ideal er sie ausgcfaßt hatte, beweisen u. A. die folgenden Worte aus der letzten Rede, welche er in derlzweiten Kammer am 26, Nov. gehalten hat: .Unser Streben", sagte er im Hinblick aus die Leip ziger Universität, .geht daraus hinaus, an den einzelnen Stellen thunlichst die hervorragendsten geistige» Kräste von Deutschland zusanlmciizubriiigcn. WaS von einer Universität und ihren aus gezeichneten Beriretem sür ein Segen ausgeben kann, das würde ich leicht beweisen können, ein Segen, der viel bedeutender ist, als daß ihn statistische Nachweise bestimmen könnten. Ein einziger, in seinem Fache ganz hervorragender Mann giebt geistige Anregungen, die durch Vermittelung seiner Schüler dem ganzen Lande zu Gute kommen, und ich könnte leicht Beispiele dafür ansührrn. wie der ganze Bildungsstand eines Landes in einer gewissen Sphäre sich auf einen einzigen wissenschastliche» Meister zurücksühren läßt, von dem die Anregungen da,» auSgegougen sind." DaS Lctztgesogte trifft ans Dr. v. Gerber selbst zu; denn als wissenschaftlicher Meister und als umsichtiger Leiter des gesamnilcn UnterrichtswcsenS hat er durch seine Anregungen und seine Thaien segensreich aus den BildnngSstand unserer künstigen Generationen gewirkt. Auch «niere evangelische Landeskirche verliert in ihm einen ihrer wirksamsten Förderer »nd überzeugtesten Anhänger. Mit großem Wohlwollen hat er sich ihrer Angelegenheiten angenommen, soweit sie nach gewonnener Selbstständigkeit der Kirche noch unter sein Ressort gehörten. Vorzugsweise hat er aus die Verbesserung der materiellen Lage der Geistlichen und ihrer Hinterbliebene» lederzcit sein Augen merk gerichtet. Ihm ist es auch zu danken, daß bei uns in Sachsen jedem evangelischen Christen die Möglichkeit gegeben ist, der Wohl- lhaten und Segnungen der Kirche nnentgelitich thcilhaitig zu werden. Nicht möge ferner vergessen werden, daß durch Tr. v. Gerber unser engeres Vaterland vor den ernste» Gefahren des Kulturkampfes bewahrt geblieben ist zu einer Zeit, wo die Woge» desselben in unseren Nachbarländern, insbesondere in Preußen, hoch empor schlugen. Wenn in den letzten zwei Jahrzehnten i» unserem Laude der lonsessionellc Friede nicht gestört worden ist und wir einer stillen Jnicl glichen mitten n» slnrinhewcgten Meere, so hat unser Kultusminister an dieser Eirnngcnsch.ifl sicherlich dcn größten An-- thcil. ES war dem Verstorbenen auch die Fürsorge sür die König lichen Sammlungcn der Wissenschaft und der Kunst anverttaul; i» dieser Thäligkeit zeichnete er sich ans durch ein seines Ver- ständniß und durch jene Energie, welche sür die Durchführung von Reformen nothwcnüig ist. Als Gelehrter und RechlS-Dogmatiker hat Dr. v Gerber einen bahnbrechenden Einfluß ausgeübt. Durch seine Schriften „DaS wissenschaftliche Prinzip des deutschen Privatrechts" und insbeson dere durch daö hochbcdcntcnde .System deS deutschen PrivatrechtL" hat er die Dogmatik dieser Rcchtsdisziplin neu begründet. Einen umgestaltcnden Einfluß ans das deutsche StaatSrccht bewirkten seine .Grundzüge eines System» VrSdculichcn Staatsrechts". Durch Gerber wurde das Staatsrecht au» einer bloS beschreibenden, statistischen Disziplin zu einem einheitlichen wissenschaftlichen System. Zahlreiche andere Schriften »nd Abhandlungen reihen sich den genannten ebenbürtig ari. Tie klassische Formvollendung, durch welche sich seine wissenschastliche» Werke auSzeichncn, kcnnzcichnete auch seine parlamentarischen Reden. Dr. v. Gerber sprach fließend und klar, gewandt und sicher. Nie wich er von der strengen Sachlichkeit ab cs sei denn, daß begeistertes Interesse sür den Gegenstand seinen Worten jene Wärme und jenen Schwung verlieh, welche die Ucker- zeugungSkraft des Redners verstärken. In beiden Kammern des Landtages war er gleich beliebt und verehrt. Durch seine urbancn Formen verstand er rS nicht selten, selbst spröde Fragen zu einer für daS Ministerium günstigen Entscheidung zu bringe». Die Dankbarkeit «nd Verehrung, welche daS sächsische Vaterland dem Entschlafenen zu zollen hat. beschränkt sich aber nicht bloS ans die rastlose Arbeit, welche er in seinem LebenSberufc als Gelehrter und al» Staatsmann vollbracht hat: nicht minder wird er in der Erinnerung fortleben alS ein hochherziger, von reinster Nächstenliebe beseelter Mensch. Wer mit ihm in Berührung gekommen ist, rühmt seine herzgewinnende Liebenswürdigkeit, sein hingcbrndeS Wohl wollen. seine wahrhaft vornehme Gesinnung. Jedem Bittsteller, der fl- ihm nahte, brachte er von vornherein die wärmst« Anthetlnahme entgegen. Seiner näheren Umgebung, seinen Kollegen wie seinen Untergebenen, war er allezeit ein zuverlässiger Freund, ein treuer väterlicher Rathgeber, ein nachsichtiger Vorgesetzter. So tft un- die festliche Stimmung, die zur Weihnachtszeit Aller Herzen bewegt, getrübt worden durch den herben Schmer» um «tuen wahrhaft edlen Tobten. Da- Bild der Freude wird verhängt durch den Trauerflor. Möge da- Andenken an den Entschlafenen twmrr- dar in unserem sächsischen Vaterland« in Ehren bleiben und möge der Geist Dr. v. Gerber - in alle Zukunft tm sächsischen Volke vorbildlich fortwirken k Keruschrelbs und Aerusprech-Verlchke vom 23. Tccembcr. Berlin, lieber den Inhalt des im Reichsamt des Innern in AuSarbeiluna begriffenen Gesetzentwurfs, belrefscnd die Ab änderung des UnteislütznnnSivstnisitzgeicbes. erhall die „Kren; zeuung" folgende Mittheilimg: Tie Erlaubniß des Zurngs in einen anderen Wohnort soll davon abhängig gemachl werde», daß der Ziiziehcilde den Besitz einer nacki dcn Normen der Gesundhci!,.-. lehre genügenden Wohnung sür sich und seine Familie nachweiicn kann. Bringt er diesen Ausweis nicht, oder vermag er in der Zeit vor der Erwerbung des UiiierstütznngSwvdnsitzeö in dem neue» Wohnort den Besitz einer solchen gelingenden Wohnung nicht zn behaupten, io wird er an seine» UnlerstiitzungSwvhnsitz znrüct- desördert. Dem Verarmten ist sür die Dauer seiner Arbcils- nniohigkeit oder Arbeitslosigkeit aut Kosten der Gemeinde jeines Unlerstntzunqswohnfftzes eine Normalwohn»»g zu deichaffen. Ec hat jedoch eine» bestimmten Prozenllatz seines etwaigen Verdienstes hierfür an die Gemeinde abzusühren. — lieber den Zweck des Gesetzentwurfs wird getagt, man will der Entvölkerung des platte» Landes, der Uebervölkeuing der große» Städte, der Konzentration der Industrie an wenigen Orten, dem Niedergang der.hausindnslne und ollen mit diesen Ver'chiebungcn nun einmal unzertrennlich verbundenen schweren Schädigungen des 'Volkslebens nut'S Kräftigste entgegentrcten. ohne die unleugbaren Vorlhcile der Freizügigkeit aufzngeben. Berlin Tie hiesigen Abendblätter widmen dem verstorbenen Minister v. Gerber ehrende Nachrufe. — In der am 15 und 16. Januar slattstiidenden Versammlung des Deutschen Handelstages bildet die Veranstaltung einer Weltausstellung in Berlin den hanptgegcnstand der Tagesordnung. — Ter „Staalsanz." ver öffentlicht amtlich die Erhebung Eaprivi's in den Grasenstand. — Der Bimdcsralh beschloß ans Antrag des Reichskanzlers, daß den kaiserlichen BcamAi, welche in den dcuttchen Schutzgebieten eine längere als einjährM' Verwendung gesunden haben, die daselbst zugebrachte Dienstzeit bei der Pcnsimiriing dovvelt anzurechnen ist. — Mit dem nachträgliche» Beitritt Bulgariens zn de» Verein barungen der Berner Eisenbahn-Konferenz von 1336 und mit der Verleihung von Korporanonsrechtcn an die Astioiawe-Cvmpany in Berlin erklärt sich der Bnndcsrath einverstanden. — Mitglieder der sür die Erhaltung des Tentschlhums im Auslände thätigen Vereine sind bemüht, Abgeordnete der nationalen Partei des Reichstags zur Einbringung einer Interpellation zn bestimmen, durch welche die Regierung zur Unlerilütznng der aus Rußland ansgcwicscncn Deutschen veranlaßt werden soll. — Der Nachricht, daß die herauS- g che eine« neuen großen lonscroaliven Blattes in Äeilin bevor- stehe, wird widersprochen, dagegen als sicher gemeldet, das; ein neues nationallibcraleS Blatt gegründet werden soll, das sich zugleich an die Regicrungskreise anlchnen würde. Wie», lieber die Veibandlunge» der Linke» niit Taafse meldet die ,Fr. Pr.": Toaste lebnle den Wunsch nach Berufung Plener'S ln das Kabinel ab. weil Plener nur eine erste Stelle cingcränmt werden könne, welche aber ans Wnnich der Krone auch weikcrbin Taasse behauvten müsse. Plener schlug dcn Grasen hiienbnrg vor. welchem die Ausgabe zuialte, die Linken über die Politik des Ministers rechtzeitig zn unterrichten, damit Handlungen desselben, denen die Partei ihre Zustimmung nersagt, Verbinder! werden können. — Ter aus Bulgarien gusgewlescnc Korrespondent der ..Agenee havaS", Eliadonrnc. ist in Kiew eingeiwfsen, wo er»»' Weisung der französischen Regierung bis zur weiteren Verfügung bleiben wird. Pest. Das Abgeordnetenhaus nahm in dritter Leiuiig säumst lichc hgiidesverlrägc an. Ministerpräsident Ezapary theillc mi:. sobald das Oberhaus die handelsveriffige angenommen habe, werde die Regierung die Anslvinng des Reichstages vorichlnge», weil die Wahldewcgnng schon ini ganzen Lande nn Zuge und daher eine ruhige Arbeit der Abgeordneten unmöglich sei. Ter Ministerpräsident beantragte, nur noch am 4. Januar behuss Entgegennahme des Beschlußes dcS Oberhauses betreffs der Handelsverträge zusammen zutreten. Pari S. „Figaro" kündigt an, daß die Kaiserin von Rußland im Februar, begleitet von einem mssischen Panzrrgcichwader. r» Brest rintrcisc» werde. Von dor! aus weide die Kaiserin mit einem von Petersburg geiaiidtcn Erprcßzug nach Paris reue», wo große offizielle Feste ilalifinden würden. — Jules Simon ist schwer kraul. sei» Zustand gilt als hoffnungslos. — Die Inhaber der großen Bankffnna Force n. Sohn in Orleans sind wegen Unterschlagungen verhaftet. helsingfors. Amüichcn Ermittelungen zufolge beträgt die Zahl der in Nordsinnland wegen der Mißernte nvthleidcnden Bevölkerung über 12,c.OO Personen. Antwerpen. Aus einem ini Hasen verankerten franzöffichen Schiffe erfolgte heute eine schreckliche Ervlosion. Alle in der'Stäbe befindlichen Objekle. die hasennianer, ei» Postbiireau :e wurden gänzlich zertrümmert. Es scheint, daß zahlreiche Mensche» umae kommen sind. Man spricht bis jetzt von 15 bis 20 Todten Ge rettet ward noch Niemand Die Ervlosion dürste von Dunamit Patronen berrühren. welche sich ohne Vocwisscn der Manmchaft an Bord befunden baden sollen und dort entweder von Ticbrn ver borgen oder von einer früheren Schiffsladung zurückgeblieben ivaren. London Depeschen a»s Shanghai melden, daß Ebii»a geneigt sei. die Insel Formosa an England abzuireten, wenn eS der eng ^ ^ — Berichtcn aus ihre Gonvcmcurc ab- . .. . .. Wlederherslellung de, Monarchie «nd zeigt Neigung zur Meuterei. Petersburg. Das Ministerkonfftee beschloß gestern die temporäre Zulassung ansländischer Schiffe zum Transport des Ge- trcideS aus Eis- und TranSkankasicn nach den Hafen des Asjoiv'cbco und Schwarzen Meere». Ter Grund dieses Beschlusses ist die El kliiruna der russischen DainpsergejeNschatt. nicht übet 10 Mill. Pud Getreide aus dem Kaukasus nach Odessa befördern zu können. Im Kaukasus lagen, über 30 Mill. Pud Roggen und Weizen, i» TranSkankasicn 10 Mill. Pud Mais. Southampton. Der Kapitän des Schleppdampfers Spree berichtet: Am 18. Dez. sichteten wir dcn brennenden Uniondampfrr .Abyssinia"; eS gelang uns, sämmtliche aus demselben befindliche Personen zu retten. Von dielen landeten wir 130 in Southampton, während 18 für Bremen on Bord blieben. Ferner trafen wir auf der Höhe von 4i» Gr. 6' nördl. Breite und 2!> Gr. 22' westl. Länge de» englischen Dampfer -Jonas" mit gebrochener Melle unter Segel und nahmen euren Mann an Bord, während 22 Mann aus dem „Jona-" blieben. ' L« ^ 2 L T- 2»« "3 >c>. sie Riffel ^cormoia an vmgiaiid aozuireicn. tischen Nuteistiltzung gegen Rußland sicher wäre Rio dr Janeiro zinolgc haben l l Provinzen ihre gesetzt. Dir Marine begünstigt die Wicdcrherslclb 1 t - S' , 'I . I» > * r - I. I- r ? . : Wi S.S« i». i. >>2
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