Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187601054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-01
- Tag1876-01-05
- Monat1876-01
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1876
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint tägUch früh 6'/, Uhr. Achactlro »vd Erprsliiio Johamrcsg^sse 33. Bevautwortlichn Rcdacteur U*. Hüttner in Reudrnh. Sprechstunde d. Ardacticn »o» 1t—li uv> >«h»tu,g« »VN 4—l> uh, Uuaahme der für die nächst- Hlomde Nummer destuumten Inserate an Wochemagkn bis Süvr «uchmirrags, a» S«u>- »ad Festtage» srlch bis V»2 Uhr. »u »ruFUiaüa für L»«chwe: Ott» Stemm. Univcrsttütsstr. 22. r-uttlö-sche, Hawstr. 21, patt. —. btt Uhr. Vcipttgtr ToMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichk, Handels- und Geschäftsverkehr. «»II»,e 14,Iw», -b-nnemeutoplei» viertelt. 4V, Mt, mcl. Bringerlohn 5 Me, durch die Post bezogen V Mt. Jede einzelne Nummer 30 Pf. Belegexemplar 10 Bf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbeförderung 30 Mt- mit Postbefürderung 4L Mt. Zofrrale 4aesp. BourgeoiSz. 20 Pf Größere Schriften laut unser«, Preisvcrzeichniß.—Tabellarischer Latz nach höherem Tarif, strclanir« anter dem lre-actionostria» die Spaltzeile 40 Pf- Inserate sind stets an d. Erpedtti« zu senden. — Rabatt wird wicht gegeben Zahlung praenumorsoeto oder durch Postvorschuß. 5. Mittwoch den 5. Januar. 1876. Zm gefälligen Beachtung. Nusere Uspedition ist morgen Donnerstag dm 6. Januar nur Vormittags bis 1,9 Uhr geöffnet ikxpSMttlbst» sßvtt LiSlMLÜTSR V»fxe^z»tt««. Jeder «»k»«»»e»de Tre»de, welche* hier übernachtet, tft a« Tag« setaer M«r««ft «»d, »*«« diese erst t» de» Nde»dO»«de» er-wlgt, a« aader« Lag« Borwtttags »o« sei«*« UStrthe bet u»s***w» Fre»dend»rea» a»)»«eide«. Ar,»»de »der, welch* Iü»«er ai» drei Lage hier sich a«fhalte«, habe» M»«»lde- sch*t« z» tüse» Brr»achlüffi«»«ge» dieser Borschriften »erde« «it et»er Geld- d»tz« vo» LS Mark odor »erbaitai-aeätziger Haftstrase geahndet. L«1drtg, »« L. Ja»»ar L87S Da- Poltzei-A«t der Stadt Letp-tG ' Ldr. Bekanntmachung. Das 83 biS 3b. Stück des vorjährigen Reichs-Gesetzblattes sind bei unS emgegangen und eS dieselben di- znw» AL^ d. Mt-, auf dem RathhauSsaale öffentlich auShängen. Dieselben : Rr. lvst«. Gesetz, betreffend die Feststellung de- Ha»-Halt«-Etat- de- Deutschen Reichs für da« Jahr 1878 «om 25 Dezember 1875. - 1-S7. Gesetz, betreffend die Abänderung de* tz 44 des Gesetze- wegen Erhebung der Brausteuer vom 3l. Mai 1878 Vom 28. Dezember 1875. - l-98 Ber»rdnuvg, betreffend die Anstellung der Beamten uud die Zuständigkeit V» Ausführung de- Gesetzes vom 3l. März 1878 bei der Verwaltung der ReichSbank. vom IS. Dezember 1875. . ldSS. Verordnung, betreffend die BerwaUuug de- Post» und Telegraphenwesens Bom 82. Dezember 1875. - 2-0- Verordnung, betreffend die Pensionen «ud Lautioue« der Reichsbankbeamteu Bo« 83. Dezember 1875. . 2--l. Verordnung, betreffend die Einschränkung der Gerichtsbarkeit der Deutschen Kousulo in Egypten. Bom 23. Dezember 1875. - 2--8 Verordnung, betreffend den Geschäst-krei-, die Einrichtung »od die Ver waltung der Deutschen Geewarte. Bom 28. Dezember 1875. » 80-3. Erlaß, betreffend die Einrichtung von Ober-Postdirektioueu in Minden »nd KchOW ^ Bromderg Bom IS. Oktober 1S78. 8004. Erlaß, betreffend die Einrichtnvg einer Ober-Postdirektion in Aachen. Bom 28. November 1875 2905. Bekanntmachung, betreffend die Ernennung von Bevollmächtigte« zum Bundesralh. Bom 28. Dezember 1875. 2006. Bekanntmachung, betreffend die Anwendung der tztz 42 und 43 de- Bank gesetze- vom 14. März 1875. Bom 29 Dezember 1875. Leipzig, de» 3. Januar 1878 Ser -Rath der Stadt Leipzig. Cerutti. Bekanntmachung. Nach §. 4 de- nachstehend- abgedruckten Regulativ- der Frieden-stiftung sind die Unterstützungen au- dieser Stiftung am Tage de» Krteden-schluffe», sonach am 2 März, zu vertheilen, »vd fordern wir daher Diejenigen, welche im nächsten Jahre um solche Unterstützungen nachsuchen wollen, hierdnrch auf, ihre Gesuche bi» zum 31. Januar 1876 mit den nvthigen Bescheinigungen bei uns einzureichcn. Spätere Anmeldungen würden für diesmal unberücksichtigt bleiben müssen. Im Uebrigen verweisen wir auf unsere nachstehend» wieder abgedruckte Bekanntmachung vom 21. Juni d I. Leipzig, den 10 December 1875 Der Rath der Stadt Leipzig. vr. »och. Harrwitz Bekanntmachung Nachdem wir die Bestimmungen de- Regulativ» skr die Frieden-stiftung der St»dt Leipzig in einige« Puucten unter Zustimmung der Stadtverordneten aogr ändert habe», dringen wir da- abgeäuderte Regulativ nachstehend zur allgemeinen Kenntniß. tz. 1. Der Zm-suß de- Stiftung-capital» an 69,000 -ckl wird auf 5 Procent jähr lich festgesetzt. Die Zinsen laufen vom 1. Januar 1871 an. tz 2. Die Zinsen werden verwendet zur Unterstützung solcher in Leipzig wohnhafter Invaliden und Angehöriger von Gefallenen oder verstorbenen Invaliden a»S dem Kriege 1870/71, die einer Hülse dringend bedürfen tz. 3. Ueber die Gewährung der Unterstützung beschließt eine au- je 3 Mitgliedern de» Rath» uud der Stadtverordneten zu bildende Deputation tz. 4. Die Lertheilung der Unterstützungen findet regelmäßig alljährlich am Tage de- Krieden-schlusse- statt, ausnahmsweise können Unterstützungen a»ch außer dieser Zeit nach Ermessen der Deputation gewährt werden. tz. 5. Ueber Einnahmen und Ausgaben wird der Rath alljährlich Rechnung ablegeu. tz. 8. Abänderungen diese- Regulativ- bleiben dem Übereinstimmenden Beschlüsse des Raths und der Stadtverordneten Vorbehalten. Leipzig, am 2t. Juni l875 De* Math de* Stadt Leipzig. ' ^ G. Meck vr. Koch kechler vr. Koch Bekanntmachung. - Bon den am l5. d M. t» LS etazel««« Nbthetl»»ae» z»r Verpacht«»- versteigerte«, dem Johanni-hoSpttale gehörigen spare«!*» Mr 2SS, ASS de- Al«rb«ch- für M««d»ttz sind die L., 2., T V., 8.—Lv. Nbthetl»»O den Höchstbietern z«geschl«Ge» worden und werden in Gemäßheit der Bersteigerung-bedmaunge» die Übrige« Bieter ihrer darauf aethaueu Gebote hiermit entlassen. Dagegen ist der Zuschlag der S »«h 7. Ahthrilmrg adgelehut w»rd« uud »erden am» diese« Grunde die Bieter ihrer darauf gethauen Gebote ebe» falls eutlasseu. Leipzig, am 31 December 1875 De* Math de* Stadt Leipzig. vr Koch. Eerutti. Bekanntmachung. Die Einnahme der dem Iohanni-hoSpitsle zukommenden Erb- und Gartenpacht-Zinsen befindet sich von jetzt au an» Maschniarkt M*. I, 2 Treppe» hoch. Leipzig, den 30. December 1875 Die Deputation z«» Joha»«t-ho-pttale. lv! Lazrsgejchichtliche Uebrrstcht. Aus Allerhöchste Verordnung ist da» See- Vssiciercorps in seiner etat-mäßigen Ge- knmlzad! in den Admiralstab, da» See- vssietercorp- und den Marinestab getheUt Horben Der Admiralstab soll in der Regel be sehen au- 8 Eapitaiu» zur S«, 9 Corvctten- sapttatns uud 8 Eapitaiulieutevanl». Der Marine« ab au» 2 Eapitaiu» zur See. 7 Eorvetteu- r »> c tapitaiM-, 10 Eapitainlieuteoont- »nd 4 Laute- »pi^i uit» zur G«. Die audereu hiernach verbleibenden ierosffciere i» der Zahl de» Etat» bilde» das ^ ^ «osfiriercorp- D« Admiralstab soll diejenigen '' fsftciere e«1-»lten, welch« durch hervorragende ilüuug »ud Leistungen sich ««-gezeichnet haben ab welche in desjenigen Stellen Verwendung »den. in denen für die Organisation der Mariae, e A»«bilvuag der SirmtkrKste und di« Ber- evdung derselve» voruehmlich gewirkt wird. Die ^ o, de- Seeosffciercorp» sollen in de« prak- ^^Lche» Dienste ihre Verwendung finden uud die de» » iarinestc.be- i» Folge besonderer technischer Be« chnng den vielseitige» Speeialitäte» de» Marine- nste» dauernd zugewirseu werden Da- Avance- ach soll in den genannten drei Theilca de» Gee- ficierrorv» unabhängig von einander geschehe« »d nach den bestehenden Bestimmungen über dre de» Eharzea zu erlangend« Seesahrtszeit für r Osficiere de- Admiralstabe- »nd da- See- ficiercorv» eisolgen, »ährend bei den Osficiere» S Mariukflabe» da- Avancement »nter Ab ,»ng von der Seesahrtszeit von besonderer ksähigunp uud brrvorrageudra Leistungen in , k Gpecialität abhängig ist Die Rückoersetzuug zr Osficiere de- Marrnrstabe- in dal See- corp» ist jedoch nur daun znUisfig. wenn Sresahr ts beding«» gen für die einzelueu gen erfüllt find. Al» vnfform-abzeichen für Osficiere de- Admirulstab«- gilt eine in Gold ckte Krone, für die Osfie'ere de» Marine- eine goldene Rosette au Stelle de» Steru» Seeosficlere. och den neuesten bei der kaiserlichen »iralität eingegangenen Meldungen hat korvett» „Gazelle" den Hasen von Bris- « Australien (nördlich von Sidnry gelegen) ifen. um für die Weiterreise nach Auckland uud Proviant aufzusüüen. Die Eorvette trona" ist am l4. December ». I vo» outh in Sce gegangen und am 28. desselben ot» n Kirt «ngetroffeo. Di« Eorvette ed,sa" verließ am 11 September v. I Ah-"e voa Funchal, ging am 17. desselben t» «ns d<r Rhcre voa St. Biuce, t (Eapoerd- Jnsela) zu Anker, um Kohlen »nd Proviant ein zunehmen, verließ dieselbe am 21., ankerte am 27. im Hasen von Santo» und traf am 14. Novbr. v. I. in Montevideo ein. Die Eorvette „Au gusts" ist am 17. December v. I. in Plymouth angekommen, ging am 18 desselben Monat» wieder in See und traf am 2l. in Wilhelms- have» ein. Die Eorvette „Hertha" hat tele- graphischer Nachricht zufolge am 18. December ». I. V'kohama verlassen, um die Reise nach den Güvsee - Inseln anzutreten. Die Eorvette „Bictoria", welche am lv. November Madeira verlosten hatte, ist am 29. desselben Monat» in St. Thomas eingetroffe» »nd beabsichtigte am 10. December v I. nach Haiti in See zu gehe«, hieraus »ach St. Thomas zurückzukehreu «ad demnächst nach der RordkÜste von Südamerika zu segtln. Der Proviuziallaudtag der Provinz Schlesien ist am Montag Mrttog i« Stände- Han- z» Vre-lau durch den Oderprästdente» Grafen von Aruim- Boytzenburg mit einer An sprache eröffnet worden Der Landtag-abgeoeb nete v. Toertz erwiderte die Ansprache de- Ober- Präsidenten mit einer längeren Rede nnd brachte am Schluß derselben ein dreimalige- Hoch auf S«. Majestät den Kaiser au». Hieraus wurde der Herzog vo» Ratibor durch Acelamatioa ein- stimmig zu« erste« »ud der Bürgermeister von Forckenbeck zum zweiten Vorsitzenden gewählt. Der EröffaungSseierlichkeit wohnte u. A. auch der Minister Vr Friedruthal bei. Der Abd-Ztg. schreibt «an au« München: Wie wir hören, hat sich da» EultuS-Ministerium geweigert, die aeue, «it dem Doxima von der päpstlichen Unfehlbarkeit verwrhrte Auslage de« Stadelbaur'schen Religion-buche- für Mittelschulen auf die Liste der erlaubten Lehr- bücher zu setzen. Da- hiesige Ordinariat über legt es sich im Augenblick, od es Rom nützlicher sei. da- eingeschmuggelte Dogma an» dem Buche geräuschlos, wie es dasselbe eingestellt hat, wieder zu entfernen, oder den Schülern der Gymnasien die Segnungen eirer neue» Auslage de- Religions- Handbuch«- noch länger vorzuenthalten. Die vo» der italienischen Regierung ein gesetzte Vertheidiguvg-.Eommisfion hat der Re gierung i» den letzten Tagen ihre Borschläge bezüglich der Befestigung der Alpeuüder« «äuge vorgelegl. Die Lommilfiou ,st der Au- ficht, daß die von Seiten de- Lrieg-ministerium- zur Befestigung vorgeschlageneu Puacte verringert werden müssen. Dageoeu solle» die »nr verlhei- digavg wi» zum Angr ff dienen»«» Baulichkeiten der beabfichtigtea Befestigungen erheblich »erstarkt und vermehrt werden Die Commission macht den Vorschlag, die Defensivbekestigungeu mit Stahl- platten wie die Panzerschiffe zu panzern — ein Verfahren, »elche- bekanntlich in Deutschland zunächst für die Seeplätze angenommen worden ist. Der Papst erhielt am 27. Decbr. zu seinem Nameu-tage (Giovanni) nicht wenige Ge schenke von nah und fern, darunter als Gabe der turiuer UnitL Eattolrca für den Peters- Pfennig die Summe von 14.000 Lire. Die Peterscasse ist bekanutlich der norva» rorarn, um den sich da- ganze Leb« uud Treibe» des vaticans couceutrirt; da- Gel» strömt in die selbe hinein »od »ieder hinan-, den« groß ist die Aozahl der Geber und größer »och die der Ver zehrer. Es ist darin bald Ebbe, bald Aluth; heute »st sie gefüllt uud schon nach weuigen Lagen kann sie bi- aus Wenige- entleert dastehen. Mehr als 6 Millionen Franken waudern in dieser Weise jährlich durch die Peterscasse und Ri«- »and zweifelt im vatica», daß et» Lag komme» könnte, an welchem sich kein einzige- Soldstück in derselben finden würde. Der ganze päpstliche Hofstaat lebt davon, von der Person Pu»- de- IX hinab bis ans den niedrigsten Diener, den oooputoro (Kebrer) nnd den Stall- kaecht, es lebt die militairische Schutzmacht davon, die Schweizergarde, die Gnardie Palatine, die Tev-d'armerie. die Diener hoch »ad niedrig, die Wärter, di« Eustoden; davon lebt aber auch da- nicht kleine Eoatingevt ehemaliger Beamten, die nicht im vatica» wohnen, die Beamt«« der frühereu Ministerien, die es vorzogeu, dem Papst treu zu bleibe», um ibr Gehalt iu Ruhe zu verzehren, anstatt vo« Quiriurl einen Sold zu beziehen, es leben davon Alle. d»e einst gute Dienste geleistet. Alle, die ans die eine oder dir andere weise Bez ehungr» zum Vatikan hatten. Trotzdem aber bleibt noch genug übrig, den gauzea Mechanl»mu- des Baticans, den kirchlichen wie den politischen, damit zu speisen, und auch dann noch reicht die Peterscasse au», wenn es gilt, diese oder jene arme Kirche mit einem Geschenk zu erfreuen, diese- oder jene- Kunstwerk zu kaufen, die eine oder »udere Autiquität oder Seltenheit für die Sammlungen des Vatikans zu erwerben, so daß di, von klerikaler Seite angegebeue Summe von - Millionen gewiß zu tief gegriffen ist Der Papst empfängt dar« reiche Geschenk« an kostbaren Gegenständen, wie silberne «ad goldene Madonnen- statueo, goldene Schiffletu Petri, Altargeräth aus Di'ber und Gold mir Edrlgestrin, kurz, «ne Menge von Werthsachen, die, wenn auch nicht jetzt, so doch gelegentlich aus der Roth Heise» köuuteu, so daß in dieser Beziehung Nichts zu wünschen übrig bleibt. Alls Brüssel, 3. Jan. wird gemeldet: Suter den Sohlengrubenarbeitern in Louviöre sind dem „Echo du Parlament" zufolge Ruhe- ftörnugeu au-gebrochen. Aus Morrs sind Truppen zur Wiederherstellung der Ordnung «ach LouviLre abgesandt. Die Krage, ob Rußland mit de« heilige» Stuhle in diplomatischer Verbindung steht »ud bei demselben wiederum eine« wenn auch nur vfficiösen Vertreter ernenueu werde, beschäftigt gegenwärtig die Presse in hohem Maße, nachdem bekannt geworden ist, daß der bisherige Geschäfts träger von Kapuist zum votschaftsrath bei der russischen Mission i« Pari- ernannt worden iss. Thatiächlich war da- russische Eabiaet seit eine» halben Jahre am päpstlichen Hofe gar nicht vertreten. I« Jali vorigen Jahres ver ließ Herr v. Sapnist seine« Posten und begab sich nach Petersbnrg. Damals verkündeten klerikale Blätter, die Rückreise de- Diplomaten bezeichne einen Wendepnnct in der russische» Politik dem heiligen Stuhle gegenüber, mau stcbe im Begriff, eine Uebereinkunst abzuschlirßen, welche die zwischen beiden Cabiueteu bestehenden Diffe renzen «»-gleichen werde. Zugleich wurde von verschiedenen Seiten angedeutet, daß Eardinal Bcrardi al- päpstlicher außerorventlich-r Ruutius nach St. Petersburg bestimmt sei. Alle dies« Behauptungen stellten sich als falsch heran», Cardinal Berardi unteruah« schnell eine Badereise nach Vichy »nd Herr von Kapniff hatte nicht »ur keine Convention abge schlossen, sondern kehrt« überhaupt uicht nach Rom zurück. Wie jetzt au» der i« Journal de St Peter-bourg" vom 15 /27. December ver öffentlichte« Ernennung Desselben zum Botschafl-- rath hervorgeht, war er bisher zur DiSpofition de- auSwäü-gen Ministerium« gestellt Au eine Vertretung Rnßlands bei« heiligen Stuhle wurde nicht »ehr gedacht »nd ist auch heute «ne solch« Eventualität noch uicht in Betracht gezogen, da sich die Verhältnisse, welche die Rückberusuag des Geschäsl-träger- »othwendig machten, uicht i» Gcrmgstea verändert haben. Au» Soustautiuopel verkündet »an, daß die Herzegowina küustiahiu ein besondere- vilayet eben so wie der District von Skutari in Albanien bilden soll«. Es würde als« damtt von der Verwaltung vo-nicn-, dessen General- Gouverneur es bi«her nnterstaad, getrennt und einen eigenen Gouverneur erhalten. Diese Maß regel ist aber dnrchans uicht derart, um die in. surgirteu Provinzen beruhige« z, köaue» »de.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite