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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187601154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-01
- Tag1876-01-15
- Monat1876-01
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1876
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Erscheint köstlich früh 6'/, Uhr. Uchattl», and Fohanoisgasse rr. Verantwortlicher Rcdacteur Ar. Hüttner m Reudnitz. Sprechstunde d. Redactton »ou tt—U lltzk >»ch«ttta,« «ou 4—» Udt. der für die uüchst- de Nnmmer bestimmte» ttr an Wochentagen bis Nachmittags, an Sonn- «b Festtagen sM bis '/.SUHr. H» benFUt^r, für Zal. »mmtzme: Otto Stemm. UniverfitLtSstr. 12, ' 1 Lösche. Hainflr. 21. patt, »vr bis Uhr. Anzeiger. Organ för Politik, Localgkschichk, HaudclS- and Geschäftsverkehr. Ausl«,« t4,«0». AboaaemeMoorei» Viertels. 4'/,Nk^ incl. Brinaerloh» 5 Mt., durch di« Post bezogen « Mk. Jede einzeln« Nummer .in Pf. Belegexemplar 10 Ps. Srbilhren für Extrabeilagen ohne Postbefürdcrniig 3V Mk. mit PostbefSrdenmg 45 Mt. Zvsrratr igesp. VouraeoiSz. 20Ps. Erdhere -^chriiten laut unserem Preisorrzeichniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Lrctame, onier dem »kvartt«»»ßttch die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stet- an d. «rprtttto» zu senden. — Rabatt wirb nt^t gegeben. Zahlung pr»«aus>«r»»<ia oder durch Postvorschuß. W 15. Sonnabend den 15. Januar. 187«. Zur geMigeu Beachümg. Liiere Expedition ist morgen Sonntag den 16. Januar nur Vormittags bis '>,9 Uhr ge-ssnet ÄS» IoBtßb»L»«R Gewerbekammer z« Leipzig. UrotlwG de» KI Jawwar 1878 Mach«ltt«gs 8 Uhr findet eine öffentlich« Eitznng der Vewerdekammer im Saale der ersten Bürgerschule hier statt. TagrSordwuwg: 1) Registrav benvorl rag. 2) Ausschaßbericht über di« Ansrage de- Stadtrath» z» Leipzig die VerkÜrznng der Messen betreffend. Leipzig, den 12. Januar 187S. Die GewerhrL«««», daselbst. Krause, stell» Vorsitzender. Bekanntmachung. In Gemäßheit deS tz 1 der Instruction für die Ausführung von Wasserrohrleitnngen »nd Wasseraulagen in Privaigrnndstücken vom 7. Jnli 18SL machen wir hierdnrch bekannt, daß der Klempner Herr Grnst Moritz EchSafeld hier. Alexanderstraße Nr. 1b wohnhaft, per Vebervahme solcher Arbeiten bei ans sich angemeldet «nd den Besitz der hrerz« erforderlichen Borrichtnngen nackgewiesen hat. Leipzig, den 10 Januar 187« Der Math der Stadt Letp-tO. Lau vr. Loch. rngemann. »iiick Mvftksttischrr Sertcht. MKatiaSe t» Ee»a»dha»».) — Sechste» Saterpeca»cert. — Zwölftes S«»a«d« haa«e»»eert. Leipzig, 12 Jannar, Reinecke'S Mnstk zn „Schneewittchen" ist ei« Stück Leben in Tönen an« der Märchenwelt. Wenn »vser Leipziger Meister jemalg glücklicke Sinndev deS Schöffen« «habt hat, — diese find eS gewese», in denen chm „von dem Mägdlein Scknewittcken gesnngen worden, von gnten Zwergen und bösem Weibe, und wie Schneewittchen erlöset von einem KV» uigSsohv, der dann als holde Braut sie heimge- sührt hat". Das ,st ächte MLichenmnsik, »oller lieblicher Nowaulik, sinniger Malerei, ein Bilder» bnch in Musik Freilich keivS für kleine Kinder. Oder doch? Aber daun in demselben Sinne, wie n»S Ludwig Richter, OScar Pletsck, veudemann, Kanlbach solche geschenkt baben Welches Kind, i» dem die Phantasie ihr finnige« Spiel bereit« b«ov»en, hätte nicht leuchtenden Auge« dieser Mnstk gelanscht? Und welcher Marm wäre dafür all gewesen'? ES giebt Menschen, die, in sich rieben^ anch alle Welt in Frieden laffen, und fast keinen Feind. So anch. Mit stiller, herzlicher Freude die Zuhörer neulich de» Berlanf der must, lisch» Märchendichtnog gefolgt. Sellsa«, daß dies« Frende beinahe »nmittelbar an eine sehr häßliche, in ihrer ganzen Weise »«gebührliche Knud» gebung der Abneigung gegen ein Knnstwerk trat, »»« in demselben Saale und unter dersel be» Direktion wenige Tage oorher znr Ans» sührnng kam! Die Sin f, nie von Hector Berlioz ist von jeher der Anlaß de« Streite« zwischen verschiedenen mofikalischen Ntchtnngen »nv Par- känst werde». Bekanntmachung, dt» Frrihaltnwg der W«fferpoffe«dröß»l betreffe,». Unterm 27. Jnli 18SS haben wir folgend« Polizeiverordnnng erlassen: Da in wohlfahrt-polizeilichem Interesse die Deckel der WAafferposte» stet« frei »nd rein zn halten find, so verbieten wir nicht nnr, Kehricht, Schnee ». dgl. auf diese Deckel zu lagern, sondern ordnen anch an, dieselben voa darauf gekommenem Unrath Schmntz »nd Schnee sofort wieder zu reinigen. Die letztere Verpflichtung trifft, jedes mal nach der Siraßensronthälfte, denjenigen Grnndstücktbesitzer, anf dessen Straßen seite der Posten befindlich und bei freien Plätzen oder Krenzungen denjenigen Trnnd- besitz», an oder bei dessen Grundstück der Posten marktrt ist oder noch «arktrt werden wird. Wir erwarten im Interesse der allgemeinen Wohlfahrt strengste Befolgung dieser Anordnung. Zuwiderhandlungen würden wir mit Geldstrafe von 1—5 Thaler« oder verhältnißmäßlger Gefängntßstrafe z» ahnden genöthigt sein. Wir bringen diese verordnnng znr genanen Befolgung hierdnrch mit dem Bemerken in Erinne rung, daß dieselbe mit der einzigen Modifikation, daß nach dem jetzigen Strafrechte Last strafe au die Stelle der alternativ angedrohten Sefängnißstrafe tritt, noch jetzt vollständig in Kraft desteht. Leipzig, den 7. December 1875. Der Mcktff brr St«di SotpztG. Vr. Koch. Wangemann. I« Gemäßheit de« tz. 1 der Instruction für die AuSsÜhrnng von Wasserrohrleitnngen und Wasseranlage» in Privatgrnndstücken vom 7. Jnli 18L5 machen wir hierdurch bekannt, daß der Klempner Herr L«rl Her««»« Müller, hier Lefstugstraße Nr. 11 wohnbaft, zur Nebernahme solcher Arbeiten bei nn« sich angemeldet »nd de« Besitz der hierz» erforderlichen Vorrichtungen nachgewiesen hat. Leipzig, den 10. Jannar 1876. Der Math der Stadt VeipztG. Wang vr. Koch. rngemann. Auction. Mittwoch de» 18 Ja«««« 1878 sollen von vormittag« 9 Uhr ab in Abth. SS de« Forstrevier« vnrga« dinier der Lerdenroth'schev Ziegelei in der Nähe der Wald straff enb rück« 118 Ma««««ter ellerae Molle« »«d 88 Nb,a«Mha»fe« gen sofort «ach de« Zuschläge z» l«tffe»de Zahl«»« »nd »nter de« an Ort »nd Stelle angeschlagenen Bevlngnngev an den Meistbietenden Verla A»sa««e»r«»ft: hinter der Leideuroth'schen Ziegelei Lechzig. am 1» Jan»« 187». Des Maths Aorst-Dep«tatio« von Newecke in eiaevthümlicher Werse gepflegte Knnstgattnng hat U. W. Ambro« geschrieben ; «r findet fick in seinen „Eulturhiflorischeu Bildern", ig 18S5, Heinrich Matthe«, pag 238 ff — Die Musik z» „Schneewittchen", componirt für weiblichen Chor, Sopran» »nd Alt »Solo »nd Pianosorte, ist neu und trägt die OpnSzahl 133 ) Eire Mattnöe t« Gevandhan« znm Vesten der volkßkmdergärteu gab nn« Gelegenheit, diese reizend« Musik zu hören. Dnrch die Mitwirknvg der Damen Fräulein Gutzschbach, von Hartman» »nd Ellmenreich und eine« auSgewählten Kranenchor« war der Dichtung »ine vortreffliche AnSsühruna , welche Eapellmeister Reinrcke selbst Durch die genannten Künstlerinnen »nd die Herren Gnra, Landgraf und Röttgen erhielt die Mativ-e anch sonst einen in besonderem Maße anziehenden Charakter, von de« Gehörten heben wir hervor die Liedervorträge de« Kräuler« Gutzsch bach, die Elavtervorträge de« Herrn Reinrcke, ein voa Herrn Gnra gefnngene« Weihnachtslied von A Wintrrberger. dem begabten und bekannte» Litdereomponisten, da« wir zu dessen Besten zähle»; zwei Balladen von Reinrcke (Herr Gnra), deren erste, ein echte« Kunstwerk, in aller Kürze packende Wirkung hat, «nd ein humoristische« Gedicht „Die Nixen" von O Noquette, in anmnthiger, wivuendster Weise gesprochen von Fränieiu menreich. Die Märcheuerzählnngen opa, 132 von Schumann, um deren AnSfUhruug sich di« drei genannten Herren (Eapellmeister Neiurcke an einem seine« Deckel« beranbten, etwa« vorlante» Flügel) verdient machten, gehörte» der letzte», kleinsten Zeit de« große« Tondichter» an. Ende 1853 »der Anfang 1854 componirt trage» sie deutlich »ie Spuren jener Ohnmacht an sich, die damal« an Stelle der körperliche» Gesnndbeit und frischen Schaffenskraft de« verehrte» Meister« trat Mau kann Da« nicht ohne Sehmnth mit auhören. Da« gestrige Euterpecoucert hatte wieder einen recht heiteren, in der Anlage »nd Ausführung seine« Programm« erfreulichen Charakter. Nachdem in Folge schwerer Krankheit Herrn vr. Kretzschmar die Leitung der Eoueerte »nmöglich geworden war. handelte e« sich für da« virectortn« darum, dem Institut einen gleich bochstrebenden, begabten und kenutnißreiche» Dirigenten wieder z» ge winne» Sie schwer da« mitten in der Saison ist, liegt anf der Hand, »ad doppelt dankbar anzuirkeonev ist e« daher, daß Herr vr. Langer doch endlich den Bitte» nach- gegeben »nd die Leitung der folgenden Eoncert« übernommen hat «in Mau» der praktische» Ersahrnng, bringt er zn Allem, »a« ihn Künstlern lieb «acht, noch eine nicht hoch genng anznschlagevde Sicherheit i« Verkehr mit de« Orchester. Recht klar »nd erfolgreich r» Lage trat da« gestern besonder« wieder l» der Sinfonie de« Abend«. Schwnugvoll, geistig belebt, nicht ohne groß? Zartheit »nd durchgreifende Kraft kam die Lcknr-Vinfonie vo» Gad« dnrch da« Orchester der „Euterpe" zu Gehör. Ueber da< anmuthige Werk selbst schreibt HauSlick: „In der «engen ai scheinen. viele Freunde h«8Lu ! Musik auL ! Zvhörer L Die« Schicksal hat sie mit vielen gemeinsc-w, die aber, wie sie selbst ver Regel ein taktvollere« »nd io leie» gewesen. «»der» Werken avde,wärt«, i, seiner größer« Bescheidenheit auch gerechter ur« Iheilende« Pntlicu» fanden, al« derjenige TheU de« »nsrigeo war, welcher veulich ,m Adonne» «entconeert während der Mnsikanfsüh r»»g laut gelacht, lant gesprochen »nd dergleichen gethan hat. Kein Gebildeter wird de» Anlaß oaz» in der Mnsik finden können ; wohl aber liegt e« in der Musik, »a« uenlich so allge meine« Wohlsesaüe» hervorrief, in der Musik die sich — viele Fre»nde erworben hat »nd wohl keim« Feind. Glückliche Stunden müssen ,« ge wesen sein, in denen der Eomponist der Musik zn« „Nnßknacker »nd Mansekönig" sein „Ssvee- wtttchea" schrieb! Hiermit betrat er ein Feld, a»s de« er heimisch ist, wie kein Andrer »nter de» jetzt Lebenden: da« Feld der musikalischen Mürchendichtuvg. (Einen hübschen Essai Über diese Lnrch ein Viißmrüäudniß ist ein Verist über dies, Mottet« »ou anbei«. Seit« schon »»« »ddrock Dttowme». b« wir glaubten, uuser stLudiper Herr Be- «tchtoistoUrr bab« do« Louart »ist besncht N«chb«m m>« von Heiru Piutti »»» doch eiu« Besprechung wsegoug«». »ole» »i, biffelb« vvsrrn Leser» vatür- «ch »ich» »orentbaUen. Di« Ntboettoa. Holz-Auctton. Mtttwwch de« 88. Ja««ar 1878 sollen von vormittag« S Nhr ab i« Eonnewitzer Reviere anf de» Mittelwalbicklaze in Abtb 7 und 8 e«. V8S Schlch«retfft,h«»fe» (Mch»gh«»fe«) «vier den an Grt »nd Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkanst werden. Z»s««w»e»r»Mft: i« sogenannten Apitzsch an der hohen Brücke »nweit der Staatßdahu. Leipzig, am 12 Jannar 187« Des M«tß< A»rff-D«P»t«tt»«. zweite-« fand sich dieselbe zwlfcheu Mozart, Rossini, Reinrcke, Schumann re. so wohl ver wahrt, daß eiu möglicher Stnrm dadnrch zum Mindesten sehr abgeschwächt »erden mußte. Mit diesen Trostgründeu gewappnet, sahen wir den» de« Schicksal de- noch nngedrnckteo EoncerteS für Bioloncell von Herrn Earl Schröder, Mit glied de« Orchester«, mit Fassung entgegen. Wider Erwarten, aber z» unserer anfrichttgsten Freude fand dasselbe di« günstigste Aufnahme, ja, al« wollte man wieder gut machen, »»« im letzten Concert grsündigt «orden war, steigerte sich der Beifall sogar bi« znm Hervorruf de« sich zu gleich al« Solist producireuden Eompouisteu. Und doch ist sein neueste» Opu« keineswegs zahmer Natur. Schon der Aufwand au äußeren Mitteln läßt in ihm den Fortschrittler anf mnstkalischem Gebiete erkennen. Harfe, Posaunen und diverse« Scklagze»g bleiben al« begleitende Ju- strnmeute immerhineineSeltenheit AlßHarmontker aber denkt Herr Schröder so frei wie irgend einer, ja wir fürchten, er wird sich einiger, i« letzten Satze enthaltener, mehr al« gewagter Accordverbtudnugen halber höheren Ort« z» ver antworten haben. Im Uebrigen find die 3 Sätze de« Eoneert«, jeder für sich betrachtet, nickt un interessant. Der erste hebt mit einer viel»«- sprechenden Eautileue in vmoll an, welcher ein zweit«« Thema in kcknr, im Charakter weuig verschieden von de« ersten, folgt. Wenn e« in diese« Satze z» keiner rechten Entwickelung kommt, ist der zuletzt erwähnte Umstand jedenfalls Schnld daran. Im Ganzen trägt da« bi« hierher vor »u« ansgerostte Longemälde «ehr nordischen Charakter. Etwo« südlicheren LemperamenteS zeigt sich der Compomst i« 2. Satze, der einen dnrchan« günstigen Berlanf nimmt. Der dritte aber führt »»« direct in« türkische Lager, wo e« lnkig genng hergeht. Hier hat der Eomponist sehr Anspreckende« geleistet und auch mit vielem Geschick gearheitet. Zeigt anch dal ganze Werk noch nicht die Ge schlossenheit in Form »nd Gedanken, wie y>ir sie zur Erzielung eine« Sefammteindrnck« als wünschenswert- bezeichnen müssen, so bleibt dasselbe wegen seiner Vorzüge i« Einzelnen immerhin eine sehr anerknmenSwerthe Leistnng »ad wird gewiß von den Kuustaenoffen de» virtuosen Schröder mit Krenden begrüßt »nd »l« eine äußerst daukbare Aufgabe besten« accep- tirt werden. Daß derselbe seine« eigenen Werke alle seine künstlerische Gewandtheit z» Gnte kom men ließ, ist selbstverständlich. Wäbrend Herrn Schröder -»gleich die Sorge für sich nnd feine Compositioa oblag, trat Uran Sckuch geb. ProSka. köuigl. sächs. Hosopern- sängerin, dem Pnblicnm voa vornherein eine» bedeutende« Schritt entgegen, dadnrch, daß sie »n« in ihren Vorträgen nnr alte Bekannte ver führte. (Arie an« de« Barbier von Sevilla, „Frag ich «ein beklommue« Herz", „Mondnacht" von R. Schnmanu, „Sandmännchen von I. vrahm« und ,.«lse" von I Rietz.) Sudeß vürste sich eine Künstlerin wie Fra» Schuch getrost Scknr-Sinfonie dringt »v« Gade alle Vorzüge seiner poetischen Natur, während frühere künst lerisch« Mängel (die formlose Ueberfchwänglichkeit, die «»stoischen Durchführungen, »ie Neminis- au Mendelssohn) nnaewein gemildert er» Weder groß noch hinreißend, aber recht eigentlich „liebenswürdig" m»ß mau ein Werk nennen, au« welchem eiu feiner Geist, ei» warme« Semüth in maßvollem, gewähltem An«» drnck zu »n« spricht. Die Beschränkung, welche der Eomponist in de« Themen und de« Umfang der Sätze sich »nferlegte, ist dem Werke z» Gute gekommen. E« erreicht in seiner harmonischen Abrundung Alle« wa« e« erreiche» wollte. Gad« ist eine echt musikalische Natnr. Wa« ihm in der Folge geschadet hat, waren die Übermäßigen Hoffnung«», die «au an sein erste« Werk, die Osfian-Onvertnre, knüpfte. Die Welt ließ e« den schnldlo« Ueberschätzteu entgelte», daß sie eiu liebenswürdige«, aber begrenzte« Talent für eiu epochemachende« Genie angesehen hatte." Nicht ganz so frei »nd glücklich war da« Or» chester z»Beginn de« Eoncert« mit der Beethoven'« scheu Ouvertüre op 124 „zur Weihe de« Hause«." Auch der entschiedene Erfolg der „Bilder an« Osten" von Schnmaon, mit deren Jastrnmeuta« tionNeinecke wieder einmal seine ganze repro- dnctiv« Meisterschaft »nd die Fähiakett bewies« fich verfiäudnißvoll in eine Künstlern«!« wie «mann eiuznlebe». vernnglückt« bei aewiffenUn» tiefen, wie sie solche Sirene» klänge oft mit sich bringen Eine Eoucertarie von Händel »nd vier Lieder von Schubert, Franz, Jenfen »nd Lassen sang Fränlein Nedeker. Wo fich die Sängerin mit ihrer schönen Lontra»Allstimme hören läßt, erregt da« immer große Frende. So wieder gestern, obwohl der volle Glanz ihrer Stimme dnrch eine nicht »»erhebliche JndiSposttiou getrübt wurde. Um so liebenswürdiger war es, daß die Dame, um da« Programm nicht zn stören, dennoch ans» trat. Berhältuißmäßig »neutwickelt ist da« Geistige in ihrem Vortrag. Die Arie, namentlich der Mittelfatz, kam nicht in der rechten Stimmnng an« de« Innern, Schubert'« „Rnfeuthalt" blle» im Tempo zn langsam, »nd voll befriedigt, auch »ach dieser Seitehiu.hat »a« nnr die „H rbstsorge" von Franz Hier war die Farbe außerordentlich ant getroffen, dt« Leistnng eme künstlerische i« ganzen Sinne. Sehr ersrent hat nn« die Wahruehmni (gleichzeitig mit der anderen, daß Frl. Nedeker »nterweg« diel Lorbeerkränz« ein heimste): daß sich die Manier de« Tremolirea« bei der geschätzte« Sängerin verloren hat. Da« Eoncert wnrd« mit einer Onvertnre »ou Nietz beschlossen, die wir verhindert waren an» zuhörru. E. Pinttt. Leipzig. 14 Jannar. Znr Bernhignng einiger dnrch da« anßergewöhnliche (frauzöfifche) Eoncert schwer erregten Gemüther trug da« zwölfte Te- wandbauSloncert eine desto bekanntere Phtzfio» guomie. Zwar drohte auch diesmal da« Pro- gram« mit einer Nenigkeit. allein ersten« geschah da« »nter einem gut dentschen Namen »nd
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