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Dresdner Nachrichten : 16.02.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189002168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-02
- Tag1890-02-16
- Monat1890-02
- Jahr1890
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- Dresdner Nachrichten : 16.02.1890
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«w» alle «ermutelunaLiicllci ÜMiwrechlielle Nr »». 35. Jahrgang, «utt. 48.500 Stück. Dresden. 1890. Lrtit« n««I UrSmstv >Hssksü' v. 1dsLtsr§LrLöro'bs Z »1 I»vodl, ur vorrchzl. ^rmorrrdl kür Üsrrvn anä Damm. Luk- L trtstzo orrek LUijHsärt« vsröoo prompt effoctuirt. Dvlopkon 389. Z «««««««MEtt«'«« k W IN««tUv Vn«»UL< fnrl»vn ^ L X-udron>'irvtt mxt ^lldbotiKvrtt von ^tw'Iutsu, Ox?»- üirurOL »Ur. ü» Ok-lä. KN»ivr «nä Kuptor. i» k'l-oim mit kluse» KV ritz. 0>„I V1e«Io«u»un, Hotkiok. !6nrI»'N!ttr»»l«»« 10. LmnNen^trnE LS. ILeu»t«Str Ueluilrdslvmikv (-jtuckt liOrtttr). 8 ?srä. SsrlLeL ^LeLkolssr VVsiohau«llunx mit krohivrstukon^ KlorItL«1ral88v 4. »ernsprvvUst. SLI. LusklUirljedo kroisliaton vorkonös krsi. OorriUrr kur reins Xaturrvoino. „IllVLltävuäLllk". Naiiouooil-Vsrmittslinls kikr äis k 5k»< I»i tvllit«» I n,,0« t «orvia kür rrlio auckoron iLoitani-on. rreirit». tt luvrUSsaäLllk". M»» -4H L.j,o«k' Kaiserliche EröffuirngSrede im StaatSrath. sveialistiicher Zukunitsstaat. Hvsnachrickteo. Reichslagskaiididaten Hultzsch und Klemm,! 1 ,.„^,»» tr» T. 7»» » Ki-nffrS. Eirtwickelung Dresdens, Schulserren, GerrchlSverha»dlungen. „Aknrla Sluart". Philharinonilches Coueert. „Gmendvliiie". ! L.F. tl»t. strieen befestigt. Deutsche Fonds und österieichische Prioritäten schwach. P'ivotdiskniit 3V» Puuent. Nachbörse seit», — Weil« : Heiter und sonnig, Ost-Süd-Ost-Wind. BrnumvoNllL« NrdaNt« Nk VvOttschks v,.G«,i«,»«,» n, «res»«». Er ist unS nur rechten Zeit gesandt worden, unser Kaiser Wildelm s Wir glauben an ihn. als den rechte» Führer unsere« Volks auf «Ine höhere Stuke der Kultur und Gesittung; wir glauben auch, daß er den rechten Zeitpunkt »ur Ausführung «einer gottgewollten Sendung getroffen hat. In dem alten Königsschlosse zu Berlin legte er soeben die erste Hand an daS große Friedens- weik, welchem seine Erlasse vom 4. Februar das .Werde" ge sprochen hatten. 10 Tage später entwarf er in seiner Rede zur Er. öfsnung deS geistig verjüngten Staatsraths die ersten Umrisse des sozialen BauvlaneS. dessen Einreldeiten durchzufülwen die veraut- wortiings«. ober auch die verheißungsvolle Ausgabe der gesetzgeben den Gewalten lein wird. Reiflicher Ueberlegung ohne langes Zögern die Tbat folge» lassend, erbringt der Kaiser de» Beweis, daß e- ibm beiliger ManneSernst ist, ein Mehrer deS Reichs ans dem Gebiete des sozialen Friedens zu sein. Entbehrten die kaiser lichen Erlasse vom 4. Febr. der Gegenzeichnung des Reichskanzlers mid de« HandeiSministelS, so sagte am 14. Febr. deren Gegenwart und Tbellnabme on der Eröffnung des StaatsrathS, daß sie nun auch ihrerseits die Verantwortung für die Ausführung des kaiser lichen Willens übernommen haben. Die Eröffnungsrede schließt sich eng an die Erlasse an; daß dabei nicht sowohl das überquelleude Herz deS Kallers, sondern mehr die staatsmännische Ruhe des Kanzlers znm Ausdruck gelangt, liegt in der Natur der Sache. Ter Arbetterschiitz soll sich gegen „tue willkürli che und schrankenlose Aus beulung der Arbeitskraft" richten „nd zwar gegen jede Art dieser Ausbeutung: zur Siche»ung dieses Schußes verlangt der Kaiser besondere Ve>tretnngskörker der Arbeiterschaften. Neu ist dabei der Gedanke, diele Arbcfteraiis'chüsse in Verbindung mit den staatlichen Berg- und Aussichtsbeam'en zu bringen. Ten Fabrik- Inspektoren wird dadurch ein neuer Wirkungskreis eröffnet, aus dem sie unendlich viel Gutes stiften können. Ten Arbeitern aber wird mittelst dieser Aus'chiisse die gesetzliche Gleichberechtigung geboten. Einige Arbeiter sollen als Sachkundige herangezogen werden. Zu Berichterstattern ernannte der Kaiser den Oberbürgermeister Miguel und den Leiter der Krupp'schen Werke, Jencke, Männer von erprobter Arbeiterfreundlichkeit. Die Erfüllung berechtigter Wünsche der betheiligte» Arbeiter wird, davon sind wir fest überzeugt, in unsere industriellen Zustande Sicher heit und Stetigkeit bringen, und zwar, ahne daß der deutschen In dustrie Lasten auserlegt werden, die sie dein Ausland gegenüber schädigen könnten. Darüber beruhigt die Eröffnungsrede die In dustriellen vollständig. Was wir aber als den höchsten Gewinn des vom Kaiser in Angriff genommenen soziale» Fcicdenswerks mffehen, ist, d-iß eS eine Scheidung zwischen der deutschen Arbeiter schaft und der Sozialdemokratie anbahut. Das Bürgerthum, die Industrie im Besonderen, müßte blind für die Zeichen der Zeit sein, wollte es nicht alle Krait daran setzen, dielen Scheidnngsorozeß, in welchem die Bürgschaft für den sozialen Frieden liegt, zu fördern und zu befch'eunigen. Wenn sich die Staatsgewalt daran macht, die berechtigten Forderungen des Arbeiterschutzes in Timten umzn- setzen, so zieht sie damit der Sozialdemokratie den Boden unter den Füßen weg. Je greifbarer dem einzelnen Arbeiter und ihrer Gesammtheit die durch den Arbeiterichutz gewährten Errungen- schakten sein werden, um so sicherer wird sich der Arbeiterstand von Bestrebungen abwenden, die nur unheilvoll für ihn aus- schlagen können. Soviel ist denn doch bei der Besprechung deS sozialistischen Zu. kunftsstaateS aller Welt klar geworden, daß demselben das Aufhören allen Privothesitzes voranzugehen hat. Jeder, der Etwas sein eigen nennt, ha« eS herzugeben: der Bauer sein Gut, der Städter sein HauS, der Fabrikant seine Maschinen, der Handwerker sein Werk zeug. der Kapitalist sei» Vermögen, der Kaufmann seine Waoren. Alle» soll Staats- und Gesellschakts-Eigenthum werden. Jeder, auch wer nur eine Schalle Landes von wenigen Acker» oder wer ein Hänschen sein eigen nennt, wer sich durch Fleiß znm Besitzer oder Teilhaber eine» Geschäft-, einer Fabrik oder einer Werkstatt emporgrschwungen, iver von seinen Eltern her ein Vermögen e»erbt oder durch Arbeit und Intelligenz sich ein solches erworben hat, soll darauf, damit die verheißene allgemeine Menschenbegiückung «intreten kann, verzichten. Ist eS denkbar, daß ein Landwirtd sich freiwillig de- von ihm mühsam bebauten Badens entäußert? Ter instinktive Trieb der Sklbstechaitung muß ihn abbatten, einen sozialdemokratischen Stimmzettel abzugeben. Oder kann ein Hand. Werker oder Fabrikant für die Sozialdemokratie stimmen? Ist nicht einem Jeden von ihnen seine unabhängige Stellung an'S Herz gewachsen? Wird er sie freiwillig dahingeben und noch sein Werkceug und seine Maschine» nachwerst-n? Können die besitzenden Klassen, ihr Vermögen mag so groß oder so klein lein, wie «S wolle, die sozialdemokratischen Kandidat,wen unterstützen? Doch nur dann, wenn sie sich dazu entschlössen, sich freiwillig von den Früchten ihres Fleißes und Unternehmungsgeistes zu trennen! Ist eS glaubhaft, daß ein Kaufmann sozialdemokratisch stimmt? Die Begriffe „Sozialdemo krat" und „Kaufmann' verhalten sich zu elnander wie Feuer und W'ffer. Dean tm Soztallstenstaate wird eS weder einen Groß-, noch einen Kleinhandel, sondern überhaupt gar keinen Handel mehr geben. Der Gewinn ist die S.ele deS Handels, umsonst will sich kein Kaufmann plagen. Im Sozialistenstaale aber »och eine gewtnnlok Heranschaffnng von Maaren und Lebens mitteln rmd deren Vercheilong durch Angestellte geben. Keine freien Existenz«, «ehr. ket» Emperkommeu, kein Wagemut-. Auch keine GeichaitSläden mehr. Wozu noch das Z»r-Schaustellen vo» Kauf- mannSgütern, von Maaren und Industrie-Erzeugnissen aller Art? Kaulen kann sich za Niemand mehr Etwas, je »ach seinem indivi duellen Bedüriniß oder Geschmack. Erstens hat, da das Geld ab geschafft wicd, Niemand welches mehr, um sich was zu kaufen, und sodann theilt ihm die hohe Vorsehung, welche den ZuknitttSstaat leitet, Das zu. was er zu seines Leides Nahrung und Noihdulst bedarf. Die Geschästsläden mit ihren Schanienstern verschwinden, alle Maaren und Lebensmittel lagen, in großen Speichern, über welche die Günstlinge der unumschränkten Machthaber verfügen. Jedes Vermögen nimmt der Ziikunstsstaat weg. Auch die Spar kassenbücher. Gesvart wird ja überhaupt nicht mehr. WaS sich aber die jetzigen Menschen oft am Munde abgedarbl haben, ihre Sparpfennige kür böie-Tage. die schluckt der Znkanftsstant. Wir fragen die Arbeiter und ihre Familien, die die Erübrigungen schwerer Arbeit in den Sparkassen zinsbar angelegt haben, ob ihnen die Consiskation ihrer Spareinlagen Freude »»acht? Davon wollen wir jetzt weiter nicht reden, daß auch der Arbeiter, der Nichts als seine Arbeitskraft mid seine Edre sein eigen nenn!, im ZiikiinftS- staat die Freiheit des Berufs einbüßen muß; wir fragen nnr: ist eS denkbar, daß Bürger und Bauer», Handwerker und Fabrikanten, Grund- oder Vermögensbesitzer sich freiwillig ihres Eiaenthunis entichlagen werden? Und wenn sie nun nickt wolle», was dann? „Früher", so fühlte der Minister v. Nost h im Landtage ans. „sagte die Sozialdemokratie es offener: wenn die besitzenden Klasse» nicht „isieren Willen thun, wenn sie nicht geben, was mir von ihnen haben wollen, so nehmen wir es mit Gewalt! Jetzt ist man vo,sichtiger und drückt es so aus: ob die Abschaffung der jetzt gütigen Ge sellschaftsordnung blutig oder unblutig verlaust, Das wird von den Paiteien abhängen, die sich der Abschaffung widersetzem" Mache man sich nur klar, was diele Worte besagen! Wem, wir aus der einen Seile unseren Kaffer mit seinen au? daS BolkSwohl gerichteten edlen Bestrebungen, ans der onden, die demagogischen Austestungen sehe», daun erinnern wir uns eines Gedichts des allen Nhland. der ein wahrer VolkSmmm war. Ms haichelte es sich um die Erscheinungen der Neuzeit, kennzeichnete Uhl nid vor 50 Jahren mit Seherblicken den Unterschied zwischen wahrem rmd ffstichem Bollösteuiid. indem er lang: ,.A» mff'rer Väter Timten Mit Liebe sich erbau'», Fortvslanzen ihre Saale», Dem alle» Grnndveitrau'n: In solchen Anaedenlen Des Landes Heil erneu ' n: Um misste Schmack sich kränken, Sich uii«'rer Ehre sreu'n; Sein cig'nes Ick vergessen In Aller Lust mid Schmerz: Das nennt man. wohl ermessen. Für unser Volk ein Herz. Was u n s're Vä ter sch» len. Zertrümmern ohne Scheu, lim dann heivvrznmsen D -« e i g'n e Lultgebäu; FühlloS die Männer lästern, Die wir uns cmSgeivählt, Weil sie dem Pia» von gestern Z» lnndlgeii verfehlt: Tie allen Namen nennen. Nicht anders, als zum Scherz: Das heißt, ich dan's bekennen» Für »wer Volk kein tz>r;." A-enischreib- unv Fernsproch-Berichte vom 15. Februar. Ber l > n. Ueberdie gestrigeEröfsnnngdesStaatsraihes tbeiltder „Reichsanzeiger" »och mir: Nachdem derKalier iemeAnsprache beendei. erallff der Vicepiüsident deö Sta u ^rackes. Fürst BiSmarck. das Worl und sagte: „Ter Slaatsrath-wird sotvrl dem Befehl Ew. Maiesiäl enispreche». in seinen Atsttieilungen zuiainmeiitreten und von den Ergebnissen seiner Beralhuirgen Sw. MajeM, M,ltauig machen. Ew. Majestät bitte ich nach Schlich der L-itzling um huldreiche Genehmigung der Vorstellung de, Mttglieder des «-taatSralhes." — Hiernach würde der Kaiser den Sitzungen der Abheilungen nicht präsidiren. — Der st ich eie sozialdemekraiische Stadtverordnete Fritz Görcki wurde heute wegen Wechsetsülschung und Unterschlagung verhaftet. Berlin. Der „Rat. Ztg." zufolge enthalten die dem StaatS- rath zugegaiinene» Vorlagen nicht bereits bestimmte Vorschläge, sondern erne Anzahl Fragen, welche der LtaatSr stli behufs Beschluß fassung über die auSzucnveitenben Gejelzenlwurse bcanlworten soll. — In den nächsten Tagen, jedenfalls am Al. ds. gehe» miker Führung deS Vreiii-erlenliiaiitS Schorner ein Leutnant und 1 Assi- sieist - Arzt mit 15 Unier»ff!ziereil und 8 Lazarelhgehllfelr zur Schutztruppe des Majors Wißiiian» ab. Wiesbaden. Hier ist die Eisenbalmlinien-Kommissio» zusaniliAiaetrelen. An der Beratbnng nehmen lOO Offiziere vom Generaksvw, dem Effenbatzn-Regtmente und anderen Trnppenihei- len, sowie Vertiekcr der Eisenl>ahndirekt>on Tbeil. Görlitz. Im nahen Grvttaii in Böhmen streiken 800 Spin ner. Dieselben verlangen eine Älpro.zent^e Lohnerhöhung. Tle Welle,Verbreitung deS ^iisstandes ist n> geivärtigem London. Depeschen aus Sansibar bestätigen, daß Mwanga der Herrscher in Uganda sei. Er verdanke dies derMrthil'e einiger Europäer, welcbe angeblich einer von der dntstch'vstascikcmffchen Gesellschaft entsandten Carawane angehöien. In einem Kampte mit den cimvffclien Anhängern des Königs Kalcina erlitte» die letzteren eine gänzliche Niederlage. Eine mtt Schießpulver beladene Tbau flog mn 13 Arabe'chefs und '200 Kaawfskl-»ven in die Lutt. Sille wurden getödtet. In einem späteren vor der Hauptstadt Ugandas sta»gefundenen Treffen »ollen alle Araber bis aus 3 geiallen sein. Kalenia ist geflüchtet. Unter den ges,llenen Araber» befinden sich Mitglieder der angesehensten Familien Sansibars. Petersburg. Dos Handelsgericht in Odessa entzog 4 ver eidigte» tüdnchen Advokaten die PiaxiS. Das Beffrlsgencht Hai 82 Advokaiengediifen, gleichfalls Juden, das fernere Auftreten vor m Gericht untersagt. Berliner Börse. Die Vörie war heute ungemein still. Die Tendenz war auch ziemlich fest, besonders tür Banken, welche durch das Gerücht beeinflußt wmden, daß der bevorstehende Ab schluß der Diskmitogeftllsch'fft eine relativ h-he Reine ergeben weide. Deutsche Bahne» weaia beachtet, österreichische nnveranderi, fremde Renten still, ober fest. Von Bergwerken waren 5U>l»e»ivei lhe onfangö höher, während Effemverihe eine leichte Abichwächuiig zeig ten. Später gingen Bvchumer Gnßst-'h'aktlen erheblich zurück. Wird cS nur' infolge dessen erne allgemeine Abschlußchnag elntrat. Banken ver- ' loren ihre ansänglllbe C»»r§steig«runn wieder. Von Bergwerken vermochten sich Kohieiiwerthe gegenüber Estevwerthkn z emlich zu behaupte». Im Kassaverkehr Banken unenffchieden. Eisenbahnen sehr still, Bergwerke belebt und mehrfach höher, auch andere Jndu- ,c l a n f I u r < u. La. >FIl,c»d>>.> vrrdtt S7k.ro. SiootSt. bi8.ro. ko«» nr.Al. «an,irr —. 0a-d!lr or.ro Ulla. Gal»». 80,er. DiLlilllo 237,20. D-ekon. «7. —. 2a»ra —. Gciscak —. gikft » > k ». «Abend»., «redi, «>aai»dah» 2IS,2r. 131,70, iNorbwcs« —. Liarruatcii 08.07 Uiig. >!,:bi, ari.L0. Slaalsbahn bcachici. V a - « «. Schlad, «rni-»,7.05. «»,c»,« „>5,72. AiaUellkk 81,25. bal«» 162,50. eo'nba.bt» 3a.I 75, ao. B-iaritiitkn —. Sblllliee 73>,,. ikabvier 178,13 e»to«>ll»l» 535,oo E.'coinv,- 632.00. Lluhig. <8 , r 1«. SradnNra «Schlllft.» weiie» »er Februar 21 20. per Mal-Auaati 21.10 eubio SbiriluS «er gkbruar 35,56. «er Mai-Allllllft 37.50. rllliiii. Rübai fctziit. « »Ift , r » » m. «roduNen «Schluß», weijv, «er MLrz roo. vre Ma, 201. üio„,e» «er März Iir, «er Mai ,15. OerllichcS unv Sächsisches. — Gestern jagten Se. Mai. der König und Se. Königs. Hobest Prinz Georg mit mehreren Cavaliere» aus Ullersdorser Revier. Tie Taiel iaiid Nachmittags in der Köiiigl. Villa zu Strehlen statt. Nach der Ta'el begaben sich die hohen Hemchasten -n der beim KriegSminisler Grasen Fabriee, Exe., staltgesundenen Ball'esllich'eit. — ökoch immer ist Ihre Majestät die Königin genöthlgt, daS Zimmer zu hüten. Tie Kräfte haben aber in den letzten Tagen wieder eisceulich zvgenommen, auch hat sich vermehrle Eßlust eingestellt. >- — Eine große To sei fand gestern Nachmittag 5 Uhr im Pa- S lais Sr. Köiiigl. Hoheit Prinz Georg statt. Es waren etwa 30 Einladungen «IN Hobe Miliiärs »nd Staatsbeamte ergangen. Ai — Der letzte dwSwiiiterliche Hosball findet übermorgen» H Dienstag, statt. — Es ist nunmehr festgesetzt worden, daß Se. König!. Hobelt A Prinz Friedrich August von seiner großen Reise Mitte Mai Z nach hier »irückkehrt. — Briefträger Gottfried Kunath in Chemnitz erhielt daS F > Allgemeine Ehrrnzeicl»,. S — Ter beider hiesige» Polizeidirektion angestellte erste Polizei- PT' arzi. auch LandcsaBlaltsarft und Austaltsbezirksarzt. Herr Dr. med. Donau, hat »ea Diensttitel als Mediz > natroth der- « liehen erii-alten. Herr Dr med. G B u ch hier ist zum Polizeiarzt bei ^ der hiengea Königl. Polfteidireltion emannt worden. ^ — Vorwttern «and durch den königl. Schniratb Sickenberg r» die fei-rsiche Eimoeffimg des bisliengcn Bürge,schulleh«rs Merker tev in sein mnes Amt als Direktor der 14. Siezirksschn>e statt. — Der Kandidat der Ordnnngsparteien im Altiiädter Wahl- 8 kreis. Handell'kamme,Präsident Hultzsch, trat geltem, nachdem er «2- bereit'« in Memhvlds Sälen rmd im Handwerker-Verein gewwchen, , . zmn dritten Mal vor 'eine Wähler. Der große Saal der Central- ^ b alle war mit 'einen Galerien dicht beietzt. Unve,kennbar beffiid 2 sitz unter den Anwesenden ein hoher Prozentsatz Sazffildeiiwkraten. L dock verlies die 'Versammlung, wie onerteimend hervoegeboben ^ werde» mag, unbedeutende Störungen ausgenommen, m Ruhe fl und O'diiimg, obgleich der Redner der DoziMdemokratie mehrnmls schart zu Leide ging. Herr Hultzsch sprach im Allgemeinen über die bevorstehenden NeichstcigKwahle». Mit ruhiger, sachlicher imd leidenschaftsloser Prüfung solle man in die Wahlbewegung - einireten und nur solche Männer wählen, die enl'chlossen sind, den Bestand und die Welirhaftigffit des Reiches zu e-halten und mit. warmem Herjen für die berechtigten Jntereffen der arbeitenden Kbiffen den Kaffer zu unterstützen auf dem Wege friedlicher und gesetzliche, Ordnung. Die Helle Lichtgestalt des jungen deutschen Kaisers biete dem Arbeiter die Hand. Werde sie der Arbeiter er greife»? Er hoffe es, denn er habe den Glauben an die Menschheit imch nicht verloren. Wer setzt noch in anderem Sinne wähle, trage die Vewiitivortlicht'eit für die unseligen Folgen seines Tinms. Die Arbeiterbewegung und die Sozialdemokratie stünden in keinem ursächlichen Zniaiiimenhange; die Letztere habe sich der Elfteren nur bemächtigt, um damit ihre eigenen Ziele ,u erreichen. Habe sie diele erreicht, dann werde sie die MaSke schon obiverfen. Der Reäner zerpflückte nun em In den letzten Tagen auSgeaebeneS Flugblatt, weirircs die Wahl des sozialdemokratischen Kandidaten en'vtiebft. Was nicht m dem Flugblatt stehe, das sei. daß der darin Empfohlene Religion und Sitte erhalten wissen und für sein Vaterland einnet«'» will. Auch von den Enr>z,elcn der Sozial demokratie. der sozialen Revolution behufs Abschaffung der Monarchie, der Religion, der Ehe, des Eigenthimw rc„ stehe nich»S in dem ^ nablatt. Dafür ,verde behaiwtek, man habe dein Volke das nhlrecht aekikzl. Demgegenüber erkläre er, daß die »jädrge Le- gislatiiiperiode ausschließlich den Zweck habe, zur Beruhigung und Ausgleichung der Gegensätze beizirtiaaen. DaS stete England habe übr-gei« sogar eine ?iäbr!ae Wahlperiode. Weiter rechtfertigte der Redner die in dem Flugblatt angeteiiidetcii Ausgaben tür Heer und Flotte. Die Herren möchten mir aus das Anstand blicken, aus Frankreich, wo für HcereSzwecke jede Summe austaudölos bewilligt wird und aus die englische Flottenrüslimg. Bezüglich der be haupteten Vertheumuig der Lebensmittel verwies der Redner aus seine airssulirliche» Darlegungen iu der ersten Wadlr.de und ton st,wirte nur, daß die Brotpreisc rwch mchr den Durchschnitt der letzten ll Jahre erreicht hätten. Demgegenüber sei das Einkommen «ns Gehalt und Löhnen in den letzten 5 Jahren um 45 Proz. ge stiegen. Als Beleg hierfür führte Herr Hultzsch die statistischen Erhebungen über die L"bnverhäll»!ffe rm Bezirk der Handels kammer Diesde» an. Im klebrigen strelsie er noch kur, den Inhalt eines freisinnigen Flugblattes und rechtfertigte die deutsche Kolo- malpolitik. Schärfer als je. ichloß der Redner, gelte eS heute, reichst»?» zu wählen. Darum himvea mit aller Lauheit! Schaaren wir uns um unseren jungen Kaiser! Gehe» wir mit ihm an die Lösiuia der sozialen Frage im acbeileltreundlichen Sinne! Wirken wir aui eine Trennung de, Arbeiterfrage von der Sozialdemokratie! — Nachdem sich der langanhalteiide Bestall gelegt, bankte der Vor sitzende, Sladtrath Karl, dem Redner für leine verständnißvvlle Attöstihrnng und der Versammlung für ihm Ricke und Ansme>slam- kelt. Von dem Anerbieten des Herrn Kandidaten, Anfragen zu beanlworten, wurde nur in eine», Falle Gebrauch gemacht. Ein Arbeiter bettiitt. daß eine Erhöhung der Löhne i» den, vom Redner behaiiptele» Maße stntigellinden habe. Herr Hultzsch hielt jedoch »eine ans statistischen Un'erlagen beruhenden Darlegungen aufrecht. Die Veftammlung ging ruhig ausemmrder. — Gleichfalls vvrgcstern Abend stellte sich der Kandidat der vereinigten Oidiiiingsparteie» im 4. Wahlkreise. Dresden rechts der Elbe. .Herr Geh. Rath Klemm, leinen Wählern vor. Die Ver sammlung verlief in geradezu musterhafter Ruhe und Ordnung. Der Sual und die Galerieen des Colosseums waren bis zum Er drücken gefüllt: out den letzteren »nd in den knitteren Räumen des Saales wnßlcn sich zahlreiche Sozialdemokraten elnzifführen. Gleich wohl brachte die ganze Versammlung dem Redner eine Aufmerk-
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