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Dresdner Nachrichten : 13.03.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189003132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900313
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900313
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-03
- Tag1890-03-13
- Monat1890-03
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.03.1890
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r,,e»l,tt sür P,littl. Unterdaltu»,. Geltäktsviltdr, B-rllnbntiiit, »remdeollft«. /Ze»u»»s«bijl,k vicrlkliäbrltL M2M, surck tzl« Bo» R. 2.7». — »nnabm« v »»kundia^nieu Marirnltr. Av. »s. .:o>»llaas dis >2 Uhr. vi» Neufiadi: «kr. »I0M1 k. »ur an Wochkittaori, " - >Ii,k wruntzM« di» 7 M>r Du uvallia« wnindteil, nmscmhr «Lildei» isMii. lurMon- laa» oder nach gckilaimi na Ps». Niiieci» Ulrich «Lmaeiand» 8cile 40 >zjia, Änlundiaungc»autderPnval- i„u .-jeiic- 2v P«a Sine Buraichail mi du »achhl>i>nae Aimminiu der eiim-iiien wyd man acacben. AnS-t ii-aimu AnInnditNiuasaniiiÄae aeaeni LnUicidechhiiin» durch Briksmacleii »der Pvileiiiialiiiiiia. gjir Rüitüiiiii- i-ncumiidii-c Eitniil- iiliNi.- keine TiccimidNNiken. Z "Iiilnnditiniinen miuiicii inniinlliche innnhiwe Äccimliciini! ^runvrcch»e!le ssleUcu un. n. 35. Jahrgang, j Aufl. 48.50« Stück, l Movers vovle-^ alkrllL von H»« <«»». ^V«"^tQN. kß« lür Ilvri i n uiul »»»>»«-,,. 8.Mvjkorjon..7»nl0!»i > ,l.v 8«VK«I', kimi »ennti« i:k, H vmS«l!>>MPl!Ur kÄÄ I.M kkSÜM-MSlW A iltr« »r> ü»,I«-t t«» ^al>«4-I^t22>». E HU UK^I. 8ii(;Il8. u. K«;1.1*rou88. ^ vr«8<>«», Kn»tl»ni8, i^vv8tra88o X«. 10. 2 NevII», k oIpLtk«rpIi»1« »S. d iß i' Dresden. 1800. Iiäss66- 3? vsr»6l»io4. Ilülltrt im«1 slr^ss». leteel,. Iliill«,, 8 KI. Itl-Uür-11-I»88V 8. l'roldUstvn xraiidj u. linuco. VvSLllßdLvdvr, !'««k. vr. MZ«i'8 vi DimI-Mi'mI-lMlmimIlv Kr. 72. Zpikllkli Arbettcrwohnuuge». Kaiser und Kanzler, Sozialistengesetz. Mililiirclal in der Justiz. Elbuierstraße. Bahnbossaulage», OK-richtSverhaiidluiigen. soll der Wichte» Hot zu Tone LuanlwortULer «kebakieur kür Politisches >" »mii «11cer, m Dresden. In der ersten Kammer Sachsens brachte bei der Berathuna deS StaatSbahnen-EtatS Herr v. Vurak eine 21ngelegenhett zur Sprache, der eine hohe wlrthschastlichc und soziale Bcdculuna iiinc- ivohnt. Er reate den Ban von Arbetterwobuuugc» an: zunächst iahte er die Eisenbahnarbeiter iu'S Vlugc. Die Verpflichtung der Großtiidiistrie. tttr Unterbringung ihrer Arbeiter i» aecianeteu Woh- uunaen zu sorge», wird heute von keiner Seite mehr bestritten. Es sei daran erinnert, dass, als der Stadtrath von Dresden für die Arbeiter seiner städtischen Gasfabrtkc» Wohnungen betchasste, bei diesem Anlasse der Oberbürgermeister Dr. Stöbet aus den Zusam menhang zwischen Wohuungsnvlh und Anlage von Großsabrtken hingcwicsen hat. Ein Industrieller, der durch Anlage einer großen Fabrik zahlreiche Arbeiter in einen Ort ziehe, steigere dadurch die Wohnuiigönvth und käiine sich nicht der Pslicht ratschlagen, sü» ein angemcsscncS Unterkommen seiner Leute zu sorgen. Am Staate nun, einem der grüßten Arbeitgeber, ist es, den Industriellen mit gutem Beispiele voranzngehcn. Die bei den Staatsbahnen beschäf tigten Arbeiter wiirden es mit großem Dank aufnchmcn, wenn die Bnrgk'schc Anregung von der Regierung berücksichtigt winde. Zöge sich nicht die Ernennung des knnsiigc» JinanzniinislcrS so in die Länge, so würde vom Minislcrtischc auS gewiß eine mehr besagende Antwort ertheill worden sein. Immerhin sei cS anerkannt, daß regierungsseitig die wohlwollende Erwägung der Angelegenheit zn- geiagt wurde. Die Erbauung eigener Wohnhäuser sür die Staats- bahnarbeiter verdient den Vorzug vor der Gewährung von Woh- nungsgeldzuschlissen, die sich mehr für die Untcrbeamtcn eignen. Es ist keine Nothwcndigkcit, daß diese Wohnhäuser »»mittelbar an dem Orte der Beschäftigung der Buhnarbeiter stehe»: die Einlegung eigener Arbeitcrzüge gestattet die Erbauung auch an entfernteren Blähen. Jedenfalls sind die Eisenbahnen im Kample gegen die Wolmungsnoth ein äußerst werthvollcr, noch viel zu wenig benutz- ter Bundesgenosse. Sic sind in hohem Grad geeignet, den Arbei ter» der großen Industriestädte in der Nähe dieser Städte cln Heim zu beschaffe», von wo sie nach und von de» Fabriken gegen einen sehr ermäßigten Fahrpreis gelange» könne». Aul den Reichsbahnen in Elsaß-Lothringen sind längst billige Arbeilerzüge eingerichtet. Ter Fahrpreis für Arbeiter-, Wochen- und Rückfahrscheine ist dort aus l Big. für den Kilometer ermäßigt: ebcuiv wird aus allen Stationen, wo 80 und mehr Arbeiter die Arbeiter-Fahrkarten be nähen. nur I Pfg. sür den Kilometer berechnet. Also: billige Arbeilerzüge und Erbauung von Arbciterwohnhnuscrn. Der Staat erzieht sich damit eine» Stamm von ständigen, tüchtigen, zuverläs sigen und zufriedenen Arbeitern. Die Verbesserung ihrer Wohiiungs- verhältiiisse wird auf das Familienleben der Arbeiter heilsamen Einfluß auviiben: denn die Unzulänglichkeit der Wohnungen ver leidet ihnen den Aufenthalt zu .Hause und führt sie den Wirth- schallen zu. Es ist kein Gehcimniß. daß bei den lehten Wahlen zahlreiche Arbeiter und Unterbeamie der Stantsbahncn und der Neichspost sozialdemokratisch gewählt haben. Ihr Etu- koinnren entspricht nicht den berechtigten Ansprüchen. Es hätte schon längst eine Aufbesserung erfahren sollen. Durch Gehaltszu lagen iiud den Ban von Wohnungen (cv. durch Wvhnnngsznschüsse) verstopft der Staat eine Quelle von Unzufriedenheit, die nur zu reichlich gesprudelt hat. Fast täglich findet jeht eine längere Unterredung zwischen dem Kaiser und dem Kanzler statt. Offenbar sind zwischen Beiden sehr viele Gegenstände zu bespreche», über welche Beide abweichender Meinung sind. Noch nie in seiner Wjährigcn Ministerthätigkcit befand sich Fürst Bismarck in der Nolhwendigkeit, häusigc und so lange Borträgc bei seinem Monarchen zu halten. Einem gut nnierrichtclcn Blatt, der „Schles. Ztg.", geht folgende Mittheilung zu: „Fürst Bismarck hat seine Absicht, auS dem kaiserlichen und dem königlichen Dienste auszuscheidcn, gutem Vernehmen nach noch nicht ausgcgcbe». Es wird angenommen, daß der Großherzog von Baden bet seiner jetzigen Anwesenheit in Berlin den Versuch machen werde, in vermittelndem Sinne zu wirken und den Reichskanzler zum Bleiben zu bewegen. Einer in informirten Kreisen verbreite ten Lesart zufolge ist bei der Erörterung der Frage des Ausschei dens des Kanzlers aus dem Dienste auch die Theilung seiner jetzi gen Befugnisse zur Sprache gekommen, die Biindesfürsten jedoch haben sich mit Entschiedenheit im Sinne einer Nichtändcrnng der Verfassung ausgesprochen." Eine Abänderung der Verfassung bchusS ..Theilung der Befugnisse" des Kanzler» ist auch durchaus nicht uothwcndig. Verantwortliche Reichsminister zu schassen, widerspräche der Verfassung; aber innerhalb des Rahmens der Verfassung ist eS recht gut angängig, an Stelle der Machtfülle des Kanzlers ein geordnetes kollegiales Verhältniß Die Frage des Sozialistengesetzes spielt in den Besprechungen zwischen Kaiser und Kanzler unstreitig eine bedeutende Rolle. Wie viel Wahres an den Gerüchten ist, daß der Kaiser keine solche Vorlage wolle, Fürst Bismarck sie aber verlange, um, falls sie der Reichstag ver werfe, diesen dann aufzulöscn und Neuwahlen auSzuschreibcn, das kan» Niemand bestimmt wissen. Nach Ausfall der Wahle» ist aber klar, daß sür ein neues Sozialistengesetz ini Reichstag keine Mehr heit zu beschaffen ist und daß diese Frage sich schlechterdings nicht zu einer Wahlparole für etwaige Neuwahlen eignen würde. Ein dauerndes Sozialistengesetz bekommt die Regierung niemals und eines auf kurze Fristen wahrscheinlich ebensowenig, mag sein Inhalt sein, welcher er wolle. Thatiache ist, daß die Sozialdemokratie auS dem bestehen de« Sozialistengesetzes große Kraft gezogen hat. Der AuS- K solici unil äauerkakt rzsbuiuivn, ampttodlt in zzrö8stvr ^usreskl A ß Mix Wilor G. H. Mtze MU). A ^ ll>l «-oI«-r>->»>ii*<i»,ll, . S. U in .,i« Lexems NLskk., (;nn<;6!-Z8lonlit<z IItitis>i.-i>is;<ioi'InK<^ Hvsunchiichten. Landtagsveipandlnugcu. Veränderungen Semblich-Eoucert. Kgl. Eouservatorium. Kunstausstellung. gebracht, daß ein großer Thcil des 2<t 20. Tminerstlin, 12. Mör^. Volkes Abneigung gegen das Ausnahmegesetz cinpsindet. Es gilt als ziemlich wahrscheinlich, daß die Regierung das Sozialistengesetz am 80. September nblauscu läßt und es versucht, mit den Straf bestimmungen des gemeinen Rechts die sozialdemokratischen Aus schreitungen zu bekämpfe». Sollte dies nicht möglich sein, »rin. so bliebe immer »och die Verschärfung der Strafbestimmungen des allge meinen Rechtes übrig; hierzu würde auch in diesem Reichstage sich eine Mehrbeit hcrslcllc» lasse». lieber die sonstigen Vorlagen, die dem neuen Reichstage zu- gchc», lausen die widersprechendsten Meldungen durch die Blätter ES ist schwer, sie aus ihren Werth oder llnwerth zu prüfen. Doch ist es bezüglich der neuen Militärvorlagen wahrscheinlich, daß sic den Reichstag erst im Herbste beschäftigen werden. ES handelt sich, so Piel über ihre» Inhalt verlautet (Vcrmehriiiig der Artillerie, der Pioziirre und des Traiuf nicht um einnialige, durch ein besonderes Gesetz scilzustellendc Ausgaben, sondern um Ausgaben, die dauernd denr Neichshaushalte cinzuvcrlcibeu sind. TaS geschieht aber am Besten bei der Berathung deS Militär Etats. Das Gleiche gilt auch von der beabsichtigten Vermehrung der Uiilerossizicre und der Verbesserung ihrer Lage, was der Kaiser ebenfalls in Aussicht ge nommen habe» soll. DaS persönliche Eingreiscn des von einem großartigen Thaiendrange beseelten und mit erstaunlicher Arbeits kraft ansgestattetcn Kaisers crgicbt sich auch auS einer anderen Mit- theilnng. Sie betrifft das Scptcnnat. Dasselbe läuft im Jahre Ol ab, sodaß also der jetzige Reichstag, wenn er vor Ablauf der 5 Jahre für die er gewählt ist, nicht aufgelöst wird, darüber Beschluß zu fassen hat, was daun an Stelle des Scptennats tritt. Es verlautet mm aber, der Kaiser sei nicht gerade abgeneigt, aus dieses Seplennat schon vorher zu verzichten. „Der Kaiser habe das Ver trauen zum Reichstage, daß dieser die militärischen Forderungen in Zukunft von Fall zu Fall ohne Umstände bewilligen werde." Den Kaiser ehrte dieses Vertrauen in höchstem Maße, es entspräche ganz seinem offene», muthigeii Wesen, seinem selbstständigen Vor gehe». Er denkt hochherzig: Vertrauen weckt wieder Vertrauen. Seit der Thronbesteigung Wilhclm's H. ist Zug in die Sache ge kommen, auch in Dinge, die sonst ein Rührmichnichtan waren. Seine kräftige Hand zeigt sich überall. Die Nation erblickt jetzt einen Mann an der Spitze, den man „Kaiser-Reformator" nennen könnte. Mag ihm die Unterstützung aller Kaiser-Sozialisten treu zur Seite stehen! Tie Berliner Börse erössnete heute in schwacher Haltung und bei stillem Geschäft. Proviuz-KausordrcS fehlten, und tue Piatzspelnlation verhielt sich zurückhaltend. Banken waren im Anfang schwächer, dcutlchc Bahnen wenig verändert, österreichische wcui.z uachgebend. ebenso Bergwerke. Bochunicr besonders matt, fremde Rente» sehr still. Später vollzog sich eine allaemcrne Be icstignug. doch erlangte der Verkehr keine größere Ausdehnung. Von Bauten stellten sich die leitende» SpckulationSwerthe. von Eisen. Hahnen Ostpreußen und Franzose» höher. Für Bergwerke trat zu anziehenden Kursen reges- Interesse hervor. Im Kassaverkehc ner die Tendenz vorwiegend scsi. PrioatdiSkont 3'V« Prvz. Nachhöue fest. — We t ter: Bedeckt, Temperatur wenig verändert. Weit- Süd-West-Wind. nrXIIrsurt a. M. I7lbcnl>».> 0re»u 27a,l!>. sraarsb. I8U.«a. Uo-» NIM. Galicier —. Eanvlcr 9ä,la. cvroe. u»a. iöoldr. 87,Sa. viSeoi'io MM. Ticödn. Br. l.'>8,70. Laura —. Ärlscnkirchcn —. ffcstest, lcbha !. «8 «« «. ITIdendS., ilredtt M«,7ä. 8,aa,a»ai,a 221,80. L,m»»r»ei> IRM. Nardwcsi 2M,üa. «Narlnotcii Ü8M. Ung. Credit ZS3.7L. ffeft. vari». iSchiii».- «eine 88.!,',. «»Iride IN5.87. AtaNeiikr S2M. Siaai.'. balm >72,Sa. lümidarden 29.7.7.,, da. PriorltiUeii —. Sdauier 77-,i. «addier 479,88. L Uamaoeo lU2M. ikdeomvle «MM. Fest. Varl». Vra»nr«ei> iSchlu».» Selzen »er Miirz 24M, »er Ivial-«lia»si 24.7a, rnhin. SdirUuS der März 78M. »er Srptbr.-Deeembrr S8M, rahig. Riiliiil Per März 78.0a, per Sepirmbrr-Deeemder 78,7ä, still. «Imster »am. drodnriru iSUlutzf. Seizeu »er Mär» IMd »» > 199. Noaaeo der wiärz 117, der Mai 141. London iProdukten Beriii,il. Gelreide geschdstSlo», »««rr-g, ändern — isrUhlinaSioetter. <v Aernschrcib- und Aernsprech-Venchte vom 12 Berlin. Die Vermehr»»; März >a der Fcldartillerie soll in der Weise erfolgen, daß jede Brigade em Regiment zu 3 Feld- und I reitende Abthciiung hat. Das zweite, bez. (bei dem kl. und 12. Armee- korPSs dritte Reginlent der Biigade soll 3 Feldahtheiluugen zählen, jede Abtlieiluug zu 8 Batterien ionnirt. Bei 20 Brigaden mit 40 0>egii»cillern ergicl't sich die Zahl von 438 Batterien, maS einer Vermehrung »in 74 Batterien entspricht. Das neue Verhältniß soll bereits zum l. Oktoher d. I. cinlretcn. — Die Arheitcrichutz- konfcrcnz wird nach der EröstiinngSrede gleich Ausschüsse zur Vc- rathiing der Spezi-alsrngca Hilden und dann deren Berichte in 5 oder 6 Plenaisitzuiigen erledigen. Es wird angenommen, daß die Koiiserenz kanm über 14 Tage zu thnn haden wird und noch vor Ostern geschlossen weiden kann. — Im Abgcvrdiietenhmise fand heute eine Polendehatte statt. Stablewsk» nnd Genossen bean tragten Wiedereinführung der polnischen Sprache als Unlerrichts- »liltcl und Unterrichtssprache, sowie die Ertbeilung des Religions unterrichts in den polnische» Lmidesihcilen in polnischer Sprache. Kultusminister v. Goßler trat dein Bestreben energisch entgegen, die »ational-polniscbe Frage mit den Interessen der katholische» Kirche zu verquicke». Der Antrag wurde gegen die Stimmen der Polen und des Ecntrnnis ahgelebnt. — Die Eisenbahn-Kommission des Abgeordnetenhauses hatte eine Generaldebatte über den An trag auf Einführung des Zonentarifs ans den preußischen Staats- Halmen Regierungsseitig wurde erklärt. Preuße» unterhandle bereits mit den anderen dculicbeu Staaleul.wegen Egalisirung der Tarife. Nicht jede Tarisermäßigung schließe eine» Eiiiuahniraus- sall n»S. In Ungarn sei eine Vermehrung der Betriebsmittel uothwcndig gewesen, Belgien habe bereits l8<>5 einen ermäßigten Zonen (Slapel)-Taris cmgefühct. Es seien dort 500,000 Menschen mehr gefahren, aber l—1'.2 Millionen Francs weniger eingenom men worden. Oesterreich habe 1882 eine Ermäßigung von 80 Proz. cintrete» lassen: anch hier seien die Ausgabe» gestiegen. Ohne bestimmt sormulirte Vvrichläge sei überhaupt nichts anzusaiigcii. — Die „Norddeutsche Allgemeine" führt aus, daß eine Verständigung zwischen der konservativen Fraktion mid dem Fortschritt, ganz ab gesehen von der jüngsten Annäherung der Freisinnigen n» die Sozialdemokratie, größere Schwierigkeiten bietet, als eine Verstän digung zwischen den Kvnscrvatlven nnd dem Centn»». Berlin. Eine anitlichc Zusammenstellung crgicbt, daß die Maul- und Klauenseuche in Preußen im Februar wieder zurück- gegaugcu ist. Tie Zahl der iusizirtcn Guts- und Gcmeiudebczirkc >U von 240 im Januar auf 215 gefallen. — Während in der Ge- wchrfabrik und der Artillericwerkstatt zu Spandau bisher ost 12 bls 13 Stunden täglich gearbeitet wurde, ist jetzt auf Befehl des der Staatssekretäre einzurichtcn. Kaisers in de» meiste» Abiheiluiigen dieser Institute der lOstündigc NorinalarbeitStag dnrchgciührt worden. — Wie amtlich mitgctheiil wird, hat d'e Oefsuuug der Leiche Anhalt sür eine unnatürliche Todei der PredigerStrau Rode keinen nrt ergebe». Der Tod ist durch ceißinig berbeigesührt worden. — Zum technischen Beirnth der iräinösischeu Vertreter bei der Berliner Konferenz ist u. 21. der Konsul Jacguvt iu Leipzig ernannt worden. Wie». Viel bemerkt wird eine Acußeruiig des Kaisers bei dem gestrigen Diner in Pest. Er erklärte, die pansiavistischc Agi tation in Bulgarien habe jetzt ein Ende. Brüssel. Tie Mine in Cardiff, wo 160 Bergleute durch schlagende Wetter verschüttet worden sind, brennt noch immer. Die Rettung der Verschütteten ist hoffnungslos. Wad 0 wicc. Bei der heuligcu Verlesung des llrthcils wurde» Claußncr zu 3 Jahren schweren Kerkers, Herz zu 4 Jahren. Luderer und Länderer zu je 4'/2, Reumann zu 3 Jahre», Jivaiucki zu 1'>2 Jahren. Berber und Schöner zu je 2 Jabren verurtheilt- Ocrtliches nnd Sächsisches. ? — Ihre Majestät die Königin, deren Gesundheitszustand 0 ein sehr befriedigender ist, ist am 10. d. bei schönem Wetter inL Nervi eingctroffcn. In Luzern, woselbst die Weiterreise am 9. d.he- M. bis Mailand fortgesetzt worden war, war Ihre Majestät vont? denr eidgenössischen General Schuhmacher empfangen worden, wäh-Z, rcnd sic zuvor in Karlsruhe von dem Großherzoglicken Paare und ^ in Freiburg von der Frau Erbgroßhcrzogln von Baden begrüßt worden war. «z — Dem Psarrcr Emil Friedrich Göllnitz in Lengeseld i. Erzgcb. wurde das Ritterkreuz I. Kl. vom Verdienstorden verliehen. A — Den Nöthen Auster und v. Mctzsch bei dem Landgerichts- Bautzen, R»do!vl> Böhme, Lippcrt, Artlnir Böhme. Reichc-Eisenslnck,'- Opb »nd Jeulich bei dem Landgericht Chemnitz, Köderitz, v. Wachs-^ »lauu, Schütz, Möhn, Höscr. v. Tüiiipling. Wolf, Dr. Klöppel und König bei dem Landgericht Dresden. Leonhardt, v. Zanthier, Lahl, Velpe und Römisch bci dem Landgericht Freiberg. Sachßc. Wolf, Bielitz, v. Elterlci», Vieler, Tr. v. Abendroth, Metsch, Siegel. Griiber, Tobias, Adam, Ortenstein und Dr. Wilke^bei dem Land-^ gericht Leipzig. Fncilidcs, Frotichcr, Güntz und L-chmidt bei deiil§' Landgericht Plaiicii, Sariert, Elans;, Rüger und Wittcnbechcr bei» dem Landgericht Zwickau wurde der Rang in Klasse IV. Nr. 14? der H 0 s rau g 0rd »11 ng, den Amtsrichter» Hager bei dem§ Amtsgericht Auerlnich, Wetzlick, bei dem Amtsgericht Bautzen,» Ga »Ritz bei dem Amtsgericht Bcrnstudt. Bretschncider bei dem. Amisgericht Burgstädt. Trübenbach. Dr. Fiedler und Dr. Meiste bei dem Amtsgericht Chemnitz, Mosch bci dem Amtsgericht Colditz, Gcudcr bei dem Amtsgericht Dippoldiswalde, Herrmann bei dem Amtsgericht Döhlen. Schöncrt, Rüger. Munkcl. Busse. Kretzschmgr, Enii! Fraucke. Brückner und Dr. Tlfost bei dem Amtsgericht Dres den, Wahner bei dem Amtsgericht Ebreusricdersdors, Conrad bci dem Amtsgericht Elsterberg, Colditz bei dem Amtsgericht Frauen- ttein, Geißler, Große und Schubert bci dem Amtsgericht Freiberg. Krauie bei dem Aiiitögericbt Glauchau, Hertel bci dem Amtsgericht Großschisuau. Hergang bei dem Amtsgericht Kamenz. Brunst bei dem Amtsgericht Königsteiu, Hertel, v. Dieskau, Brachmaun, Dr. Sicbeubaar, Buhle und Krauichscld bei dem Amtsgericht Leipzig, Gollschald bei dem Amtsgericht Lommatzsch, Pmther bci dem Amtsgericht Meißen, Kilian bei dem Amtsgericht Mittweida. Marche bei dem Amtsgericht Neustadt, Keller bci dem AmtSgcrnbc Pirna, Steiger bci dem Amtsgericht Plauen. Wagner bei dem Amtsgericht Stolpe», Dr. Gangloff bei dem Amtsgericht Wilsdruii, Hoblseld bci dem Amtsgericht Wolkenstciii, Franz bei dem Amts gericht Zittau, Höfcr bei dem Amtsgericht Zöblitz, Otto bei dem Amtsgericht Zwenkau, Haupt dei bem Amtsgericht Zwickau der Titel Am tsg c r i chtsra t h verliehen. — An Stelle des von Annabcrg nach Döbcln vcrsetzten Antts- hanPtniannsDr. v. Mäher ist vom 1. Aprild. I. ander bei der Kreis hauptmannschast zu Zwickau augestcUlc Rcg.-Rath Dr, K u u z e zum Amlshauptiiiaii» und Vorstand der Amtshauptmaiinschail Auuabcrg criiaiint worden. — Der VcrlagSl»ichhä»dlcr Friedrich Conrad zu Leipzig erhielt von Sr. Hoheit den, Herzoge zu Sachsen-Meiningen dis Verdiciislkrenz für Kunst und Wissemchait. — Die amllichc Bekanntgabe der Besetzung des Amtes eines Finanz Ministers ist in den nächsten Tagen zu erwarten. Von verschiedenen Seiten höre» wir tauch die Köln. Ztg. meldet es), daß hiccz» derAbtheilungSdirektor Geh. Rath Meusel dcsig- nirt fei. Damit würde das büraeclichc Element im Königl. Mini sterium wieder eine Vertretung finden. — Landtag. Der zweite» Kammer lag gestern der Gesetzentwurf über die gemeinsamen Angelegenheiten der Ziisam mcnlegiinasgenofscnschatten zur Schliißberathnng vor. Den Bericht erstattete Abg. Bretschncider. Tie Kammer nahm ohne jede Debatte de» ganzen Gcsctzcntwuri mit den von der ersten Kämmer bez. der GcsetzgebungSdepuialion der zweiten Kammer beschlossene» Aba» deriliigen einstimmig an. — Die erste Ka m m c r beichäsiiale sich ebenfalls mit der Diirchberallning einiger Gcsctzcittwüric. Vorher erstattete Sc. Königl. Hoheit Prinz Georg den Bericht der 2. Depu tation über den Bau eines Gebäudes für das Finaiuministeriilm mit dem Anträge, eonsorm mit dem Beschlüsse der zweiten Kanimer die von der Regierung geforderten 1,250,OM Mk. gcnieiniährig als erste Rate z» bewilligen. Die Knimiicr trat diesem Anträge ohne Debatte und einstimmig bci. Senaisvrüsidcnt Degner rcfcrirle dann über den Gesetzeniwnrs. betreffend die tbcilwcise Abänderung der Nokariaisordniing. Es soll hiernach an Stelle des 8 6 Vieler Noia- riaiSordnnng vom 3. Juni 1850 ivlgendc Vcsiiinmung treten: „Zu Notaren werden nur Rechtsanwälte ernannt. Die Erneuuuug er folgt aus so lauge, als der Ernannte an dem bc! ihr hestimiiitcu Orte seinen Wohnsitz behält" Die Deputation empficlill dte 21»- nahliie des Entwurscs „»verändert »ach der Vortage, welchem An trage die Kammer ebcnsalls einstimmig bcitrctt. Hierauf trat die Kammer in die Schlußberalhuiig des Gesetzentwurses wegen Be glaubigung von Pltvatiirkilndc», über welche» gleichfalls Senats- Präsident Degner rcscrtrt. Der Gesetzentwurf bestimmt »ur über gc-
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