Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 24.04.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189004241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-04
- Tag1890-04-24
- Monat1890-04
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.04.1890
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
- v! — Dem Geh. Kricg-ratd a. D. ^c'ann wurde der Titel und Rang eines Geheimen Ruthes in der 2. Klasse der Hosiangord- nuirg. dein Oberstabsarzt 3. Klasse Dr. Sauer das Ritterkreuz l. Klasse vain AlbrerlftSorden verliehen. — Oberlehrer beim Kadetten Korps Dr. Tbiergen erhielt den Titel als Professor. — Feldwebcr R i ch t e r der 1. Komvagnie de- l. Jäger-Ba taillons Rr. 12 erhielt die zum Herzoglich-Sachsen-Ernesttnischen Hausorden gehörige goldene Verdienst.Rtcdaille. — De!» bei dem Justiznimisleriuni als Hilfsarbeiter verwen deten Landgcrichtsrath Th. Ohniorge ivurde der Charakter als I u st i; rath und deni in gleicher Weise verwendeten Amtsrichter Victor Frominhold der Charakter als Landgerichtsdireklor veigelegt. — Anläßlich des gestrigen Geburtstages Sr. Mas. des Königs hatte sich Dresden in ein festliches Gewand gekleidet. Süiiiintliche öffentliche und viele vrivate Gebäude trugen reichen Mahnen- und Flaggeiilchiiiuck. Der Freude der Bürgerschaft gaben die beiden Rathhäusei durch sinnigen Fahnenschmuck und durch Dravinrirg der Fenster und Balkone Ausdruck. D>e Geschäftswelt terelgte ihre Tl>eilnasuiie vielfach durch entsprechende Auslegungen ihrer Schaufenster. Die Pierdcbahinvagen legleu ihre Touren im Schmucke bunter Fähnchen zurück. Die Dampfer batten Flagge» gehißt. Sämmtliche Wachen und Posten zogen in Galauniform aus. Um 5 Uhr Morgens wurde das Wecken, sogen, große Re ue illc. von dem Hornittenchor des 2. Jägcrdat. Rr. l3 auf dem Waffenplatze der Altstadter Hauptwachc und alSdanu vor dem Palais Sr. König! Hoheit des Prinzen Georg in der Langeilraße ausgeführt. Um 12 Uhr PO Äinule» 'INiltagS fand durch Se. 'touigl. Hoheit den kvmmandircndcn General. Gencralfeldmarfchall ! P.mzcu Georg. Herzog zu Sachien. cine Parolcausgabc für die Gar-j uuou Dresden iu Verbindung mit der Wachtparade auf dem ^ aheoterplatze statt. Ander Parolcousgahe. brr welcher alle Be-i ia.iligtcn den Paradeauzug trugen, nahmen Tbeii: Ihre König!.! "phellen die Prinzen Johann Georg und '.'Nay. Herzoge zu j Sachse». Se. Eyecllcnz der KriegSinininer. die Gcucrale. Oisiziere! und Unieroffizicre der Osarnisoü. Zloer Mnsikchöre. daSienige des! I . Leid-> Grenadierreginieiils 'Nr. IR» und das des 2. Grenadier- j regimentS Rr. 10!, „Kaiser Wiihelm. König von Preußen", eoneer-! tiue» abwechselnd ans dem Tbeatervtatze. Während der Parole-j ausgabe wurde» von einer in Tresden-Reirsladt ans dem Platze zwischen der Cwe und dem Blecknawe. nuierhalb der Äiigustns-> drücke, recht? vom Ausgange des BlockhausgaßchenS aufgefanreuen! >a!aenden Balierre des Königl. I. Fe.''Arlillerieregimeni? 'Rr. 12 z->l Salutichtijfc abgegeben. Die O'siZierkorpS verkannnelten sich! tzüirhiNillags in ihren bclre'feuden Ccnuios ZN Fefnnahle». Bei ^ dem Boruveiideti des König!. Gesmunckminisiemnii-?, Kucgsmiiuüel Ore. v. Fabrice. fand 'Rachmittags ein Diner statt, zu welchem die ! C'ir'f- der am Hofe accredttirken Gesandtschaften, die Herren Staats-! ini nstcr. die Oberhofcoaraen. »oivre die Vomände iNid Berlretcr! der obersten Civil- und Militärbehörden erichunen waren. An dem; im großen Saale der „Harmonie" veransialiewn Festmahle nahmen! geaen R.'O Herren Tkeil. Se. Ere. Herr Cnllnsiiiinisler Tr. > »'. Gerber brachte den Trmkspnrch arn Se. Majestät den König ans! G i: geivahstes iiiniikaliuhes Programm kam, wie Mittags bei der! e ältlichen Feslmnfik vom bekrännen Podinin des Alkmarkres ans,! n'.ckuend der Festtafel dnrcb Miigliedcr de?'Aügein. Mniikerperern?' zui.i Vortrag. Die städliitte Arincnveriorgmig lmire gegen Armen in Meinhvld's Etavliffemenk eine Fcstspci'nira bereitet.! Tag? über spraiigen ans den östeiisticheu Plätzen die 2vasserkünstt und Abends brannten die Gasvhramidcu. — Auch in diesem Jahre bildete die Vorttttr. welche der! Co n ie r v a t iv c Verein zu Ehren de? Geburtstages! — Sr. Majestät deS Königs in den reirbgeichmückkeu Sälen des s» Gewerbehauies veransluttere, eine glänzende Kundgebung der Herz- > L li hsteu Verehrung für den in der Ferne weilenden LändeSvater.! , ^ E-ne zahlreiche Vcriammlnug von Herren und Damen füllte nicht ' ^uur de» letzten Platz in den weiten Räumen, sondern auch die Dank drin vorzüglichen 'Arrangement des Vereins- rurd stehend wurde die Sachscuhhniue von den begeisterten Zubörcm gesungen. — Hiermit hatte die erbebende Feier aber keineswegs ihr Lnd« gefunden. Zahlreiche Mmikvvrträge schlossen sich an: der Königs. Hofovcrnfängrr Herr Mctncke, begleitet von Herrn Pioni- stk» Geoig Ptttrich. entzückte die Zuhörer durch mehrere patriotische und Volkslieder, die er unter lautestem Bei,all vortrng. Der Dresdner Männergesaiigvereln unter der stets bewährten Leitung feines Chormeisters, Hern, Hugo Jüngst, erneuerte den alten Ruhm seiner Leistungen dnrch mehrere Vorträge: besonderen Beifall errang ein warmempfiindenrS Lied niittie? Landsmannes Ruh. v. Meer- heiinb, das -Herr Jüngst melodiös arrangirt hat. sowie das alte „Prinz Eugen der edle Ritter", das ckn eapv aesnnae» werden mußte. Glücklich ansgewählte Musikstücke der anfangs genannten Kapelle vervollständigten die Genüsse des Abend-?. Wahrend dessel ben wurde von der Versammlung folgende, von Herrn Dr. Mehnert verfaßte GlUckwiinschdevesche abgesandt: An >se. Majestät, den König Albert von Sachsen. Turin. Tausende von Dresdnern, ver sammelt im Conscrvativen Verein zur Vorfeier des Allerhöchsten GeburtsttsteS. bringen unter erneutem Gelöbnis; unverbrüchlicher Treue Ew. Majestät ehrfurchtsvoll innige Glückwünsche dar. DeS Allmächtigen Hand geleite Cw. Majestät auch fürderhin und leine Gnade walte alle Zelt über dem Wettiner KönigSbanse!" — Wenn es gilt, Liebe und Verehrung für König und Vater land zu betbätigeu. stellt sich riiifere techirijche .Hvch- f ch u l e mit ihrer Studentenschaft stets in erste Reihe. Der gestrige Geburtstag des Landesherrn bot hierzu nach alter Sitte von Neuem willkommene Gelegenheit. Ausgezeichnet durch den Bestich vieler hoher und höchster St.vttswürdeuträger ans Civil- »nd Mllilärlrer'eu lunch Swatt-minister v. Gerber war anwesendst ward in der pra-bügen Aula de? Königl. Polyttclniilunr? unter Belheüiguug aller Professoren und der lämnrtlichen studentischen Corporalioneu Morgens >0 Nor eine Feiltticr abgehalleu. die, iiiurahml von vorzüglich auSgeiührkelr Elierge-ängen des P.-G.'V. „Crato" ldalrrim lst-- r- asm von Jul. Rietz, und Chor ans „Anti gone" von Mendelssohns einen Vortrag des Prof. H. Fischer über „Die Entwickelung der färb'. Elbdanipsschissfahrt" zum Mittelpunkte batte. In fesselnder Rede schilderte der Vortragende, wie aus den llcinslen An'-.mgen um Jahre 1885 siünrc ;>nn erste» Male enr kleiner Dampiec von Hamburg l>er der Calberla'schen Zuckerfabrik bei Dresden ihre Rohprodukte zu» sich allinählich der heutige treffliche Stand- innerer heimischen Dampfschifffahrt erreicht worden ist. Wie bereits Redner zu Beginn und am Schluffe feiner Aus führungen der Verdienste der Regierung und Sr. Maieilät des Königs mir alle GK-ü-tt der Wissenschaft, Tcchurt und Industrie gedachte, in Wien.' schule, Pros. Dr. Hi cnicr) der -a derzeit , , ,, ^ Gal-erikerr. ' 8 Vorstandes, vor Allem der Herren ReichslägSabg. Tr. Mehnert,, Siadlvcrord. Goltichall und Kaufmann Rüdiger, trug das Fest in ^ »ticiiicm aairzen Verlaus einen wahrhaft vornehnren Charakter. Jus uv. »großer Anzahl waren, als Ehrengäste heim Eintritt NI den Saal! xx, Z begrüßt, die Träger der hervorragendsten Rumen und Würden er- . «-Z ichleueu. Ta war der KnegSmirnster v. Fabrice und der Minister § "2 A -deS Innern, v. Roititz-Wnliwrtz. der Hofmarschall des Prinzen! " Z Georg. Frhr. v. ,Gutichnrid . der preußische Geiandle Gral Dönboch «22.ecr »der Vkrtreler Oesterreichs, Graf Chowk, und der Bayerns. Herr> stlierhommer. erschienen, da sah »ran ferner den Generaladjntanten ,Sr. Mas. v. Rndorsf. die Gcnera'.c v. Minckwitz, v. Wolfs, v. Kirch d ge neue stlektor unserer Hoch- e, Pros. Tr. Hartig. den Landesherr» als einen warmen Freund und estrige» Finde rer oller wifieii'chaiklichen Bestrebungen. Inas er g» der Hand eines gcichichürchen UeGrblicks über die Entwickelung der gegenwärlw-'ir Königl. technischen Hochschule ans der ehema ligen polistechni Re» Schule, die die Funktionen einer Realschule mit auszunhen harre. narbn-ieS. Jushefoirdere betonte er, wir die technische Ho hühnle iu die'em Jahre mehr als in jedem anderen der .Königl. Huld :n danken vcunRluet fei. der dieselbe durch das neue von Sr. Majestät genehmigle Statut vom Februar d I., das der Anstatt eine bei 'Weitem größere Lehr- und Lenrtreihcil und in -roch verkommenerer Weise den Eharakter einer akade mischen Bildungsstätte gewährt, eine wesentliche Förderung erfahren hal>r. Ein begeistertes Hoch ans König 'Albert besthlol; die An sprache deS Rektor?, in das die vornehme Versammlung unter Vrchesterst'.üh einstst.mnle. — 'Ans 'Aiilaß de? gestrige» GeburtslageS unseres König? suiiden i» 'ämiiulicl'en städtischen, höheren Schulen. Volk?-. Prival- und VeremS-Schnlen im Lauw des Vormittags Festakte, be stellend aus patriotischen und belehrenden Festreden und vaterlän dischen Gesängen statt. Im V i h t h u m ' ichen Gvmnasru m foigle »aeb einleitendem Gesang und Gebet und au» drc Vorträge dreier Srhnler die Festrede des Gymnasiallehrer? Herrn eawl. n-v. min. .Köhler über den Geist der Sprache i» den ältesten Reden deS Buches Jesaia. - Jur K vuigl G ninnasi u m zu Drc? - den - Reustad k wurde die Feier in Gegenwart des Herrn Geh. Sckurlraths Dr. Vogel und zahlreicher Gaste durch der, Gesang ..Rrlvmu t.ia rozorn" von E. Löwe und ein Gebet des Herrn Ober lehrers Dr. Freiikel erössn'l. Die Festrede hielt Herr Oberlehrer Hostalh Polanü über da? Leben »ud Wirken des kurfürstlich säch- « «^bach. v. d. Planitz und v. Schulz, den Oberst er. D. Döring, den >^,'-2 « ^ouergldircktor der iüchsijcheu Staalsbahnen Hofmanu, den Ober- ^ A fingnzrath v. Kirchbach, Herrn Sladtrath Händel, der Stadlverordueteuvcriammlimg. I ^Tcpulalionen und Mitglieder des RcichSvcreins — eS ist numög-! ^ L . lich, auch nur die !Ramcn anfzuzeichuen. die in der Oesfcutlim-- «r^t kei! weithiu bekaiint sind. Nachdem die Feier eingclettet war durch! den Kammerherru v. Burgk, den RAckS- ! lagsabgeordueten Hofralh 'Ackermann.^Mitglieder de? Sladtrathe?, Zischen OberkavellmeisterS Heinrich Schütz. — In« Reu studier Realgymnasium hielt Herr Oberlehrer Jaeobwn die Festrede über die Pflichten, au welche uu? die Gründung de? Deustcheu Reiche? nrainri. — Die Feier im Wct l in e r Gymnasium dot als Rrittelpunkt die Festrede de? Gnmuastallchrers Dr. Lrpvert über „Frledrici, der „Freidige", welcher stch. abgesehen von verschie- Zeinen von C. Reinicke dem Köirlge gervidnietcu Triumphmarsch, der,! » .wie alle folgenden Leistungen, von der Kapelle des Gewerbehauies! unter Leitung de? stti'usikdirektor? Slabl vnrtre'slich zum Vertrag! — gebracht wurde, bestieg Herr OberainkSrichtcr Schwerdieger U »US Leipzig die Rrdnerttibüne zur Festrede. In gewählter Form Amid u, packender Wciie »rihrtc derselbe etwa Folgendes au«: Feier-! lrcher als sonst sollte der KönigStag begangen werden in der hoch-' stuthenden Bewegung rrnserer Zeit, da »Ile einsichtsvollen Patrioten ! erkeiiireu. daß das wahre Heil unsere? immer glanzender aussprie-! ßcnden Volkes nur m einein gotlbeguadeten Königilnun wrozeln! und bestehen kann. RinaSum tobt der Aufruhr in den Arbcuer-! masten, da giebMS nur eine Frage: „Royal oder Radikal." Für! »ns und altt Freunde der althergebrachten Ordnung kann cs >m ^tzirin und Soirncnfchcin. in Rolh und Tod nur eine Losung geben :! . Royal." In einem geschichtlichen Ucbcrblick wies Redner n 'ch. w.e allein die Monarchie das Heil der Völker fördere, wie vor Alle.» da? konsliturionelle Ktzuchtynm '.stAniriigfattigtett, Harmonie, >-std Einheit der Volksküche bilde, da selbst der König nicht außer c dor über, sondern innerhalb der Verfassung stehe, die er niu seinem! Krn.rgsworle zu halte» sich vcrpslichle. Welch' weites Feld HgenS- rercher Tharigkik biete Dich ihn! aut allen Gebieten des Lebens. > Lenen Gesängen, einige Vorträge der Schüler in lateinischer und dent'cher Sprache anschlossen. — Im A n »e n real g y in n a i i u m hielt die Festrede Herr Dr. Biedermann »der die „Genesis der wissenschaftlichen Entdeckungen". — In der Realschule mit Piogyninasinm zu DrcSdeu Friedri ch st a d t wurde der Ge burtstag durch eine mit Chorge'angen der Schüler auSgeslastete Festhaiidliing begingen, deren Mittelpunkt die FZlrcde de? Herrn Oberlehrer Jüngling bildete. Derselbe sprach über den .Koran und seine Entstehung. -- Im Königl. S ch n l l c h r er - S e in inar zu Friedri ch stadt sprach Herr Oberlehrer Treßlcr. — In kein P r st a l oz; i sti s tc lorrrde das Königliche Geburtt-icst durrb Ge'äugc, sowie durch eine Ansprache de? Anstallsdirekiors Scisterih und durch 'Anfangs- und Schlußgebete der Hütt-ichrer Garten und Schürer gefeiert Rach dein AktnS fanden Auszüge und tnrncrruhe Hebungen der Zöglinge statt. - Jin K ä n ffe r' i ch c n Rcal- in'litul «Dir. Tr. Schleunn, Kaitzeistraßc ist' verlief der Aklu-? in folgender Weise: Rach einem Choral „Vater, kröne Tu mit Segen unKni König und sein Hans" deklamirtcu Schüler eine rath VE die Beibehaltung einer Parallelklasse bei dem Tcmknar - in Grimma in. Aussicht aenommen. .Die kortaeletzt steigende ^ Fre- auenz per sächsischen Lesnterb'ldunasanstalten Dieselben zählten '2211, 188tl: 2202, 1»' . A>t7. 1888: 2122 «nd 18Ä: 2180 Zög linge) läßt erwarte», oaß Nothbehelke, wie die obenerwähnten, kiiiutig nur in seltenen Fällen «intreten werden. 1888 betrug die Zahl der mit Reifezengniß von den Seminaren nbgegangeiren Zög linge 817. einschließlich 87 weibliche. — Ostenbar unter der Einwirkung deS kaiserlichen Erlasses über die Lnz uSanSgaben der Ossiziere ist von dem Eentratkomitee für den Verband aller Corvsstnde " ten folgender Antrag ge stellt worden: „Es möge beschlossen werden, in Erwägung, daß die aegenwärtigeil Ausgaben sich derartig gesteigert haben, daß in vielen CorvS nur reiche Studenten Ausnahme sindcir können, wenn sic ihre Eltern nicht mit Sargen oder sich mit Schulden betasten wollen, hierdurch aber den CorvS viele brauchbare und tüchtige Kräfte ent zogen werden, das Ccirtralkomitee z» beauftrage», bet dem nächsten Köttner Koiigrcjje die Wünsche des Verbandes dahin anszusvrechen, daß in den aktiven CorvS. imbcschadet der nothwendigen und an gemessenen Reoräicntalivii. ledec nicht erforderliche Answand ver mieden und namentlich die 8. L.-An-gaben aus das nothweudigste Maß beschränkt werden." — Die gestern Vormittag tm Saale der Dlakvnlssenanstal! abgehaltene öffentliche Spezi alkon serenz mit der Tagcsordniing „Füriorge für die konsirmute weibliche Jugend" wurde vom Herrn Hoipredlger Klemm geleitet. Derselben wohnlen sehr allste Damen bei. Der Verhairdlungsgegenstaird hatte in frühe rer Versammlung »ach eine!» diesbezüglichen Vorträge zu den Be schlüssen ä stilu!: Eine» Freundinnen-Verband für die »verbliche Jugendstilwrgc zu begründen, die Fürsorge ans Beistand in leib licher Roth und sittliche» Getalir zu erstrecken, ftir christliche Unter haltung und wettere'An-st ildima junger Mädchen thalkcäitig »utzir- wirken. sei e? in Jungttanen-Vereincn oder rur cüzeiien Haust, end lich lich die llcberwachung der Führung und Sitten der Pslege- hesohlencn angelegen sein zu lassen, lieber die Bildung von Jung- »lancnveroinen und die »olüwendige» Vorbedingnisse zu deren Er richtung sprach rn pr.rktl'ther Werse Herr Pfarrer Lrc. Lehmaini Ein Leitfaden stir die Einrickstung und psleglichc Führnng von Jung- srancnvercincn stehl norl, in Ardeir. beherzigcnswerlhc Satzungen brachten »mgst die ..Bansleine". auch wurde insgesammt die Brv- schüre: unsere weibliche Jugend von Wilhelm Bauer behutS der Jnjlrnküvn enst soblen. Aiit Antrag des Herrn Rektors Pastor Dr. Molwitz ivnrde ein Eiineichmmasbogcn inr den Jreundinnen- Verband ansgeleat. — Run bat auch dem alten P on ton sch u ppe » sein letzte? Stündlein geichlagen. Mo.» geht ibm ganz energisch ans den Leib: Seine '.'lbtragimg und die Einpiaiiklmg der Bauplätze stir das neu zu errichtende Finanzministerium soll nächsten Dienstag Vormittag Uhr in dem vormals- Hossmannseggü'chen Hause, Wiescnthor- straße !y verdungen werde». Das Urtheil aber ist geivrorben und die Erclntion wird inrht mehr lange ans sich warten lasten. Wenige Wochen noch und da? alte Javentarstück au? vorsündfrlitlsticher Zeit wird vom Erdboden verschwunden sein. Niemand wird ihm Tbrünen riachweinen, aber eS wird die Besucher der Terrasse eigen berühren, die Stelle leer zu finden, an der der Blick, wenn er ent zückt über die ircnndlickcn Gelände der Loßnitz, die dunklen Wald- niuzeii der Dresdner Haide oder die Villenhügel von Loschwitz geschweift, jäh ivicder in die Prosa de? altcmven Lebens zurück- gesübrt wurde. Am 19 Roveniber 1869 halte der ZwillingSbnider de? Ponloiilchnppens, des „alten Schattlalle?", wie ihn der Botts- mnnd den Fremden vorstellte, dem nestbetlichen Empstnden der Terrassenbesticher den CIcfalle» erwicien. abznbrenneii, sein Pendanr aber will weder dem Wasser noch dem Feuer, noch gar den schlechten Witzen spottl'.stiger Fremder oder der lustigen Kritik einiger Dutzend Eonvlclfniiger weichen. Ja besungen wurde da? alle Möbel aus Dresdens Vergangenheit gar manches Mal. Es hak auch dies ertragen und würde noch .Härteres über sich haben er gehen lassen, wenn nicht jetzt ein Federzng des Herrn Lberbanrath Wanckcl seinem Dasein ein Ende gesetzt hätte. — Seit Montag befinden sich die SteindruckcrDresdens »:> Ans st and. Beschlossen worden ist der Streik schon im vorigen Jahre ans dem Fachkongreß der Stemdruckereigehillci!: zu nächst ist Dresden dazu anSerttben: sollte der Streik hier glücken, dann sollen Leivzig. Berlin, Nürnberg und andere Städte mit großen Steindrnckercien daran kommen. Vor etwa 8 Wochen inrn erhielten die hiesigen Cteiiidruckereibcsitzer ein Cirkular mit einer Reihe »on Forderungen. Da das Cirkular keinen Namen, sondern nur dle Unterschrift: „Vorstand des Zachvereins" trug, hatten die Arbeitgeber Niemanden, mit dem sic verhandeln konnten. Daraus verschwand der Fachvercin von der Bildfläche und es trugen nun einzelne Kommissionen von Gehilfen den Prinzipalen die Fordcr- nnaen vor. Sie bestanden in llstündiger Arbeitszeit, eirsichl. der Frühstücks- und Vcsoerpanscn. 25 Proz. Znichlag für Ueberstirnden, tt» Proz. Zuschlag für Sonntagsarbrit und Vollziehung sämml» sicher getttrlicher 1l Feiertage. Zn bemerken ist, daß die Stci»- drncker in Wochenlolnr siehe», der je nach der Arbeit von 18 Mk auswärts biS über 27 Mk. steigt. Von einer Bezahlung «ach Elundcnlohn wollen die Steindrucker entschieden Nichts wissen, das sasttn sic al? ihrer Stellung abträglich ans. Die Prinzipale kamen ihnen weit entgegen: sic genehmigten namentlich den L^pro- zentigen Zwchlaa für die Ueberstunden und die Vvllbezahlung der F ierkogsarbeit. die lnSlier meist nur zur Hälfte bezahlt wurde. Für SonnlagSarbkil bewilligten sic zwar nicht die kaum im Ernste ge forderten Isio Prozent Zuschlag, sondern 80 Prozent: Sonntags arbeit kommt im Steindmclergcwcrbe nur höchst jetten vor. Hin. rozialresorm. Kaiser Wilhelm 11. und sein Mi l! M W vor Allem jetzt in der ^ . großer Kanzler, dessen Scheiden jetzt das Herz jede? ernsten Patrio ten mit tiefem Kummer erfüllte, hatten das gewaltige Werk rn An- grsts genommen, welches die Bewunderung der ganzen Welt errege. Mit ihnen habe daran gcncbafsen das cinmülhige Zwammenwiiten des Volkes, sodaß die großen Rrichsgetttze über Kranken- und Un- wlloeriicherung, Invaliden- und Altersversorgung, gezeitigt wurden, die immer segensreicher und erwärmender aus die Arbeiter wirken werde». Mit verklärten 'Blicken hat Kaiser Wilhelm 1. die beiden eigen (besetze unterzeichnet, mit liochschlagendem Herzen hat sein Enkel das drilrc VersichcnmgSgettl; vollzogen. Aber der geniale, kharenstohe Wilhelm ll. niorhlc aus dieser schwercriungenel! Stritt nicht verharren, sein Losungswort war und ist: „Vorwärts bis aui iene ionnigen Höhen, wo auch der letzte inr Volte seines Daseins und Wirten-? sich srenen kann!" So sei eö die individuelle Energie de? Monarchen, die im Staate bestimmend ist : die icharie und umsich tige 'Beobachtung de? vsttiilsichen Lebens sei die wahre Kunst des Herr'cherS. In Deutschland sei ja der Kaiser der Vertreter des 9re>cbes. aber er sei nicht Selbtlherricher. sondern regiere rm Namen des Reiches. Auch der König ist mächtig genug, in seinem Lande zu schassen. Wie ein Fels im brandenden Meere steht unser König, die großen Ziele seiner StaatSauigabe immer vor Augen: an »einer Snirke nulyen alle Wogen politischer Leidenschaften zerschellen. V>w ihm mögen alle Feinde der Ordnung erzittern, die Schwachen >iclr zuversichtlich erheben und die erorvblen Kvnigüttenen onsjubeln in wendiger Hofsining. König Albert ist der wahre Hort Saponins, lttoere Herzen müssen höher tchlagcn, da wir Gott preisen können, My der Schatz des HauieS Wettin unser König und daß ein jugend licher .Hohenzollernipros: mit scharfem Blick und eisernem Willen LentichlandS Kaiser in. Derselbe hat gar schön gesagt, daß ibm der Heiser zur Ausführung seines Reformwerks willkommen sei. iliid König Albert sucht seine Getreuen zum selbstlosen Kampfe um heilige Mewchenrechte. Dorm» sriick auf! Die Kluft wird über» brückt werden, wenn wir zu den Aiveltcrn vomrtheilssrei. aukklä- , end herantreten und alS starke Helfer ihnen zur Seile stehen! Der Segen des Himmels wird nicht fehlen, aus Wetterwolken wird der Stern des Chnstenthnins strahlender hervorbrechcn, es wird der Menschengksellschast der Friede werden. Schaaren wir uns daher immer inniger um linieren König, kamvsend mit ihm und für ihn. mit Kopf und Herzen, Gut und Blut. Alles, wa- uns in dieser feier lichen Stunde bewegt, unsere Liebe und Freude, »ilttr Preis und Lank, unser Wünschen und Hossen, das möge weit über Thäler und Höhen bis aus die schönen Gefilde, wo der Herrliche seinen Werde- tag begeht, ausklrngcn In den Jubelrus: Heil König Albert! Er, der gottbegnadete Herr von deutschem Sinn und goldener Sachttn- treue. der große Feldmarsckall, der ttgenspendende FriedenShort, Se Majestät der Köv'g lebe hoch l — Brausender Jubel erscholl Gut" durch Herrn Jruncher in einem schwungvolle», ifttbstuersaglen Gcd'ch: die Hctdentbnlen der erlauchten Weltlner gc-eicil. woran sich Deklamationen einzelner Schüler, meist pcttriorstchen Inhalte?, schlossen. — In der R och ow'scheu Lehr- und Erziehungs anstalt. B'-nkiierstraße ll. beantwortete Herr Planitz, eaml. tiwsl., die Frage: „Wie sah e? in Ncnsladt-TreSden vor und nach 16S5 aus?" — Inder Ma r g na r l' sch c n höh. Töchterschule >Lin- dengasse 10, sprach nach patriotischen Gefangen und Deklamationen der Schülerinnen Herr Dir. Haberland über die „Nasiir-und Knnst- schönlieücn Dresden-; und nächster llmaebiiiig" und über die För- dcinng. welche letztere durch das sächsische Königshau? erfahren haben und durch die Für'orgc König Aibcri'S dauernd erfalnen. — In der Klem ich'scheu .H an d e lS-A k ad c m re, Schloß- straßc 22. hielt der Oberlehrer Herr Dr. Lölchhorn die Festrede, anknüpsend an da? Gedicht, welches König Johann bei der Geburt des Königs Albert versüßte, sowie an daS Gedicht des Königs Johann zur Widmung der Tante-Uebersetzung an seinen Sohn Albert. — Tie Glückwünsche der Gemeinde Strehlen sind dies mal Tr. Majestät dein König in Form eines gestern früh nach Turin abgesandtcn Telegrammes durch .Herrn Gcmemdevorstand Jähnichen Namcns deS Gemeindcrathcs dargcbracbt worden. — Ter 28. April, der Geburtstag unsere-? allverehrten Königs Albert, ist anch sonst noch in der Kirlturgeschichte Sachsens durch zwei Ereignisse von Bedeutung geworden. Am Tage der Geburt unseres gefeierten LandesvatcrS. '2-8. April 1828. brannten die ersten Gasflammen in Dresden, der ersten Stadt Deutschlands, in welcher die Gasbeleuchtung ohne fremde Hiltt durch deutsche Techniker zur Ausführung kam. Ter Vater des Neugeborenen. Prinz Johann, hob on diesem Tage „den hofzwanggesindrdieirst auf seinem Rittergntc Jahnishausen" aus, bestimmte aber, daß von diesem Erlasse kein Aussehen gemacht werde. Am Tage nach der neunjährigen Geburtstagsfeier des Prinzen Albert wurde die Eiienbahnstrecke Leipzig - Althen als zweite Lokomotivbahn in Deutschland mit einem Bestände von zwei Lokomotiven und acht Perlonenwaqen für den allgemeinen Verkehr geöffnet, dle SOiährtge Wiederkehr diese? TaacS wurde vor 3 Jahren in Sachsen mit der Geburtstagsfeier de- Königs von den sächsischen Bahnbeamten fest lich begangen. — Obwohl sich namentlich seit dem Jahre 1885 eine erfreuliche Hebrma deS Besuches der Königl. Sächi. Lehrer-Sem inare seststellen läßt, vermögen dieselben doch dm Bedarf an Lehrkräften «inner noch nicht zu decken. Im Bezirke der Scbultnspektion Borna ist eS erst neuerlich wieder erforderlich geworden, emeritirt« Lehrer bez. einen Kandidaten der Theologie zur AushiMeistrmg heranzu ziehen. Bei diesem thatsächlichrn Lehrermangel ist es angezelgt er schienen. den Bestich der Seminare thnnliwst zu fördern. E» ist deshalb auch neben dem Parallel-Semlnar zu Dresden-Friedrichstadt, wwie unter Wetterführung des Seminar- für ältere SchulamtS- Asptranten in Grimma zu einem normalen Seminare (die Grim ma« Seminare stehen nunmehr beide unter Leitung de» Herrn Schul« gegen lehnten die Prinzipale die Sstündige Arbeitszeit ab. sie be harren aus der lostündigen. Zwar zeigte sich in einer Vcrsamm- lang der Gehilfen am Sonnabend Geneigtheit, diese großen Zu geständnisse aiizniwhmcn. aber die sozialdemokratischen Elemente drangen durch und w lealcir am Montag trüb in den 6 größten Steindriillerinrn dtt Gclnl'en vbnc Weiteres die Arbeiterlieder und sind zum Theil schon aus Dresden fort. Zugereiste Steindrucker wurden vom Arbeitsantritt abgedracht. ES handelt sich lediglich in» die Steindruckec. nicht aber um die Lithographen und insofern war auch die gestrige Notiz, daß ui der Eliquetterrsabrik von Schupp und Niert!, iminntrickc Arbeiter streikte», ungenau. Eine Versammlung der Gehilfen wird heute statlsrnden. La die Prinzi pale bereits so viel cntgegcngckommen sind, strcnagenommen um 'Stunde Arbeitszeit in Frage steht, so steht zu bofsen. daß ein längerer Ausstand vermieden wird, der zwar den Prinzipalen erniye Verlegenheit, den Gehilttn aber große Lpttr auserlegen wird. ES ist eben für die Sleindruckereibesitzer eine reine Unmöglichkeit, von der lostündigen Arbeitszeit abzu'ehen. — Die ans dem sonnigen Elbgelände in Lolchwitz bei Dresden gelegene deutsche Heiistättc ist nach Urbergang ihrer Ver waltung aus das Direktorium des Laichesvereins zur Pflege ver wundeter und erkrankter Krieger im Königreiche Sachsen einem um fassenden Umbaue unterzogen und mit ihren wesentlich vermehrten und eriveitkrten Räumen soeben neu eröffnet worden. Gegen Nvrd und Ost durch höher gelegenen Wald vor rauhen Winden geschützt, bietet sie gleichzeitig die größte Ruhe und eignet sich deshalb vor züglich inr solche Kranke, welche des Aufenthaltes in staubfreier Lutt und der Ruhe bedürfen, besonders also für Genesende nach schweren erschövttnden Kranklielten, sowie für Brust» und Nerven kranke. Die ärztliche Behandlung liegt in den bewährten .Händen de? Herrn Tr. Friedrich Hänel zu Dresden iür chirurgische und Dr. Kablcyß z» Loichwitz für innere Kranke, während für die Krankenpflege ein geübtes, zuverlässiges Wärterperional unter der Aussicht einer bewährten Oberin (Alvertinertn) zur Verfügung steht. Auch ältere, alleinstehende Personen, welche, ohne eigentlich krank zu icin, größere Ruhe und gewissenhafte Pflege wünschen, finden in der Heilstätte Ausnahme. — V I. Hairptversammlnng des Stichs. HerbergSvereinS am 21. April. Die vorgcschlagenrn Statuten-Aenderunaen be trafen die Abhaltung der Jahresversammlungen in zweilährigen Zwischenräumen,. die Abhaltung der DistrlktSvcrsainmlrlngen der Herbergsväter, die Ausbringung der Mittel für die BerdandSaus« gaben und für die Beiträge zum Deutschen HrrbergSverein. Neu ausgenommen wurden in den Verband 2 Herbergen, im Uebrigen nvch Wahlen vollzogen. — Die öffentliche MissionSabendversamm- lung fand Abends «m Saale von Braun'- Hotel unter Leitung des Herrn Pastor Hickmarm au- Cölln a. E. statt. Derselbe verlas den Evangelientext Mark. 8, B. 1 re. und «röffnete mit Gebet die Versammlung. ^ In dem Verlaufe derselben sprachen: k Jungclausse», SeemannS-Pastor in Cardiff in England, Vorstand der dortigen deutschen SermaiinS-Mlision, über Entstehung und Erfolge der letzteren; k Reichel-Nürnberg, Vertreter de» bayrischen Landes- mtssionSveretns. über die Entstehung. Ausbreitung und die Erfolge dec inneren evangelisch-lirtberischen Mission tu» Brycrnlandc: k. Petri au- Huimovcr brachte wie die übrigen fremden Sprecher und Amtsbrüd« Gruße aus seiner hennaihltchen Mission und be sprach die Wichtigkeit und Ausdehnung des unter sein« Redaktion stehenden .-Hannüverischen SonntagSblatteS", welches in 8S.O00 Auflagen al- Central Organ der Llrveschätlgkest der hannövrrischen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder