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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186110063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18611006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18611006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1861
- Monat1861-10
- Tag1861-10-06
- Monat1861-10
- Jahr1861
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1861
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8074 zierlichen Farrenkraut. welches wenigsten- den Namen trägt, kchri, Irioolor. In der Mitte der Reihe steht da- MuttAkepunglar And zu beiden Seiten deren Abkömmlinge, diesjährige ÄÜMOpßsnzm; denn seit einigen Jahrzehnten versteht man a«h die unsichtbar kleinen Samenkörnchen der Farren zum Keimen zu bringen. Am 2. Pfeiler ragen die mehr als mann-langen federförmigen Blätter einer Dattelpalme, kkpvnix oreels», über die «och kleine L-aUmia Lapn!» SubelULormis, auch eins Palme, u»d öl»- rLvtL-Arten empor. Im 3. Fenster begegnen wir einer Reihe von Oissus äiseolor und vor dem folgenden 3. Pfeiler hat wiederum eine L-Ltnui» bordouio» mit Oureulixo reeurvat» niedere Pflanzen, naemntkich L^xerus »Iternikolius, einen stattlichen Farrn, kteris sripartim, und kleine Pfleglinge des beliebten Gummidaums, k'ieu» elLslie», versammelt. Die buntscheckigen Wollblätter von Oe,- neria einnadLrin» des 4. Fensters leiten uns zur rechten Ecke der Fensterseite, wo wir noch einmal der Latanie begktznen. Zwischen dm 2 Säulen der nördlichen Saatseite ftuden wir auf einem Tische, von schönen und seltenen Pflanzen umstellt, unter denen LökmeriL urgente», LaiLllLum I^eum»nni, piotuw, ?»nä»QUS inermis, 8o1krnum äiaeolor, rodustum, p^rseLntbum und rnarAMLlum — drei GattungSschwestern unserer Kartoffeln — zu nennen sind, 3 Aquarien ausgestellt, von denm in dem mit telsten Xn»vk«ris ^Isimwtrum Ihn zierlich beblätterten Faden zweige entfaltet, jenes vor etwa 2 Jahren in allen Zeitungen von sich reden machende, aus Canada in England elugkschlepptt Ge» wächS, welches durch seine fabelhafte Vermehrung in der Nähe Londons die Kanäle buchstäblich unfahrbar macht. Wie mag die „Wasserpest", wie man die unheilvolle Pflanze gelaust hat, auch in die unmittelbare Nähe unserer Stadt gckdmuckn sein? Herr Bernhard Auerswald, der eben so glückliche wie unermüd- liche Durchforsch» unserer heimischen Flora, hat sie vor etwa 4 Wochen bei uns entdeckt. Lassen wir uns von dieser „vegetabilischen Hydra" nicht ver leiten, etwas zu übersehen, was dicht vor ihr steht: ein wahres Nest der jetzt so beliebten Lexoms. rsr,.die mit anderen ihrer Gat tung so vermehrt wird, wie wir «S vor unS sehen; ein großes ausgewachsene- Blatt wird, nachdem an mehreren Stellen die dickeren Adern des Geäder- durchschnitten sind, auf feuchten groben Sand gelegt. Es wachsen dann zu beiden Seiten der Schnitte KnoSpen aus der Blattader hervor und wir begreifen tiun, wie in so kurzer Zeit diese Prachtpflanze so gemein und st wohlfeil werden konnte. Indem wir uns umdrehen, sehen wir gleich ein Beispiel vor unS: ein rundes gewölbtes Beel von einem Blättermosaik der verschiedensten Spielarten dieser schönen BegdNte, ein wahres Muster von Grün und Silbergrau. AuS dem königlichen Schlöffe zu Potsdam lieh man den bekannten Friedensengel von Prof. Bläser, ein galvanoplastisches Kunstwerk unsere- Julius Winckel- mann. Die schöne Statue erhebt sich im Mittelpunkte des Be gonienbeete«. Unser Rundgang ist beendet, und viel ist dessen, was wir übersehen haben. Wir erinnern uns der deutschen Flotte, die den erster Anlaß zu dieser reichen Entfaltung der tropischen PflanzensihLtze zweier unserer geschicktesten Gartenkünstler gab. Wir danken diesen unverwüstlichen Mi»or wie Nrrch k »iiOilGnMche Kmft riebWz And ftämtz '.Ak, wah> und Wche bl heit, Die den Pfeilern und auf deu Feustern Mbst Umschau zu halten und wenigsten- Etni»s besonder ins Uugp zfl faffchr. Da- «sie Fenster zeigt uns eine Reih» von MaraMen ,nd Caladlen; vor dem ersten Fensterpfeiler sehen »ir «n< die große FLchemalme genau an, um sie nicht für die «rhrmsSS wlederkchrende Lcstmrie M heckten, es ist 8ada1 umdraouliksra. Da die deutsche Trikolore im SaqlelKunstleistungen, und dies um sie mehr, da sie allen ihre« Stel- fehlt, so halten wir uns im 2. Fenster schadlos an einem überaus» lungen eine gewisse Grazie zu verleihen wissen und ihr ganzes ßtM EAruS Etzue mschen. NAAremlich der Pig»o, en ckkn ß» Awch ihren rhafl ftacklienerregenden Auftreten ein höchst nobles ist. Würdig steht ihnen Herr Rone zur Sette, der große Munterkeit und Leichtigkeit zeigt und ein vor trefflicher Luftspringer ist. Die Garderobe ist sehr anständig, ja zum Lheil glanzend zu nennen, und was die Pferde betrifft, so haben diese unS wahrhaft überrascht. Die dressirten Pferde sind sowohl, waS ihre Schönheit als auch ihre Leistungen betrifft, denen eine« Renz vollkommen zur Seite zu stellst so ». B> da- reizende mndisiHe Gchulpferd Wckek, das die mckMchfalngstz, Künste auf das Pünktlichste producirt, Ali, das herrliche Springpferd, daS die Barrierensprünge mit der größten Sicherheit auskührt, und Es meralda, das meisterhaft dressirte Schulpferd. Auch unter den übrigen Pferden sind sehr schöne. Wir behalten Ans vor, dkl ein zelnen Kunsikelsiungen noch besonders zu besprechen, wollten dies mal nur im Allgemeinen darauf aufmerksam machen, daß der Circus Leptig die Gunst des Publikums gewiß im reichen Maße verdient. 5) Hr»näe8oir6e indischer Hexenspiele v. F. JBasch. Herr Basch, der unter diesem Namen seine Vorstellungen giebt, besucht uns in dieser Messe zum ersten Male «Nh wir freuten uns in ihm einen Künstler kennen zu lernen, der einem Frtckel, Becker, Pilz u f. w. zur Sette gestellt- werden ESN«. Schon sein Aeußeres nimmt für ihn ein, a« der «üthigen Zungenfertigkeit fehlt eS ihm auch nicht und, was die Hauptsache ist, alle seine Aauberstücke kührd er mit außerordentlicher Gewandtheit au-, nicht eins schlägt rhtn fehl, was um so mehr »u bewundern ist, da er alle sonst gewöhnlichen Hilfsmittel, da- Publicum abzuzlehen, verschmähet, Alle- dicht vor den Zuschauern ausführt and weder durch üb.r- flüssige glänzende Apparate, noch durch übergroßen Lichmglanz zu blenden sucht. Nur durch hübsch« Decoelrvng zur Hebung de- Ganzen hat er gesorgt. Was »un seine Künste ftldsi betrifft, so führt er manche schon bekannte Stücke, wie z B. de« Fischfang, das Fähnchenspiel, das Auffangen des KartendlattS mü gezognem Degen, die unerschöpfliche Flasche und den ewiqspendenden Hur so vortsefflich aus, daß man sie mit großem Vergnügen wieder sieht, das Kartenwerfen, das Changiren der Karten und der Geld stücke gelingt ihm meflierhaft, über auch durch manche- Neue weiß er zu überraschen und «aMemltch gedenkt er l« nächster Woche mehrere ganz narr Stücke zu prsdueirsn. Den Schluß macht die „Verwandlung eines Herrn in ein« Dame". Auf dkfelbe Weise, wie nämlich Rubin u. A. eine Prrsim verschwinde« küssen, nach dem sie dieselbe mit eimr großen Glocke bedeckt, verwandelt Herr Basch einm jemqen Mann in eine junge Dame, ohne daß, wie gewöhnlich, der Tisch dazu besonders präparitt ist. Da da- Entree nicht hoch gestellt ist, verdient Hr. Basch bei so schönen Leistungen gewiß einen recht zahlreichen Zuspruch. 6) Hrn. Broekmann's niederländisches Affentheater. Seitdem daS ebenfalls sehr große und berühmte Affentheater des Herrn Casanova im vorigen März zu Moskau in Flammen aufgegange«, so daß kein einiges Thier, al< ein großer Mandril, gerettet werden konnte, ist Broekmanns Theater da< einzig« auf Idem Continente, da- eine so große und ausgezeichnete Gestllschaft vierfüßiger Künstler aufzuweisen hat, und mgleich sich durch Ele ganz auszeichnet. Daß Herr Broekmamr Meister in der Dressur seiner Affen, Hunde und Pferdchen ist, brauchen wir kaum zu de. für di-fe Gelegenheit die tropisch« Pflanzenweft einmal in ihrer .netten, da e« weltbekannt, »»HI -he, miffm wir d-r.nf anf- Fülle vor uns ausgedreitet gesehen zu haben, zu kochet die Reise nrerksum mache», daß unter den ne» angt«»rd«»»n Künsteln»»» unserer Handelsflotte hoffentlich bald durch eine Kriegsflotte mehr als bisher gesichert sein wird. Indem wir zu baldiger Wiederkehr Flora's Heiligthum verlassen, erinnern wir uns mir fordernder Zuversicht der neuesten Mittheilung de- ehemaligen ReichShandelS- ministerS Duckwitz, daß unser einstiges Fregattenschiff „Deutsch land" jetzt im Besitz — China's ist! R. Die Sehenswürdigkeiten der Mtchaelismesse. 4) CircuS Lepicq. Durch den CircuS Renz verwöhnt, sieht man sich nur allzu leicht verleim, gegen kleinere Kunstreitergesellschaften ungerecht zu werden, obgleich das, was diesen Circus so sehr in Ruf gebracht, allein in der glänzenden Garderobe, der großen Anzahl schöner Pferde und allerlei gymnastischen Künsten besteht, die Leistungen in der Reitkunst, dir man doch vorzüglich erwartet, aber keines wegs mehr und besser vertreten sind als in manchem kleineren EtrcuS, Ver oft bei weitem mehr Abwechselung bietet. Für das Letztere giebt der Circus Lepitq uns dm befleck »eweks; dsnck Air hier als Kunstreiter agirenden Mitglieder kommen nicht Me Herren von Rmz an Zahl fast gleich, sondern stehen auch ft» ihren Lei» stungen nicht nach und bieten zugleich eine größere Abwechsekücktz. wahre Prachtexemplare find, manch«- Neue producirt wird Und auch da- Alte in ein neues Gewand gekleidet wurde. Au dm alleren, schon bekannten Darstellungen zählen »vir die unteadrochene Mahlzeit, die verunglückte Spazierfahrt, die Dame Pompadour, den reisenden Virtuosen u. s. w., die wir schon in der Jugend mit Vergnüge« sahen und unfern Kindern «in wahre- Gaudium bereiten. Ja, wer seine» Kindern so ein recht heiteres Stündchen tbereiten will, der führe sie in die- Theater. Fühlt doch selbst der ernsteste Mann, wenn er diese vierbeinigm Komiker steht, sich in die heiterste Laune versetzt, und selbst wer schsn eickmal Ade Vor- istellung besuchte, wird doch immer wieder aus- Neue sich erheitert sihm, sei es auch nur durch den lauten Jubel der Ktnlde», für 'welche diese so drollige Borst»llu«g s- recht geeignet ist. Besonder« Erwähnung verdimt »och die Kuustreiterei a«f dm «Redlichsten PoniS, dft Jung und. Ast wege« der au-gezeichn*«« Dnfl«, in Staturen setzt. Da der Zulauf zu dieser» Theater in der Regal sehr groß ist, rächen «ir de« Besuchende» sich recht witig zu dm Vorstellungen, die 41/, und 7»/, Uh« beginnen, «lUIuftndm. 7) DaS Kalb «it zwei KöpffM. Eins der merkwürdigsten Nawrspieie ist dVfes Kalb , welches aus dem Königsplatze, Lehmanns ä?aus gegevüdw, gezeigt wird. Zweiköpfige Kälber werdm wohl ksttts geboren, selten lebe« sie
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