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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186110228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18611022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18611022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1861
- Monat1861-10
- Tag1861-10-22
- Monat1861-10
- Jahr1861
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1861
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AmMxtt des MM BlMi«ichtS md des RittzS der Stad! LeidM M- 2SS. Dienstag den 22. Oktober. 1861. Bekanntmachung. In Gemäßheit der Verordnung vom 2. October d. I. ist die katholische Kirchcrrairlage auf daS Jahr L8S1 nach den durch die Verordnung vom 12. October 1841 8§. 7, 8, 1v und 11 bestimmten Sätzen, von denen jedoch die in §. 7 sub b, o und ä bestimmten Sätze, wie im vorigen Jahre, auf drei Viertheile, mithin auf resp. V«, V? und i/i« deS von den betreffenden Parochianen zu entrichtenden Gewerbe- und Personalsteuersatzes, herabgesetzt find, ausgeschrieben worden und somit fällig. Die hiesigen katholischen Beitragspflichtigen werden daher ausgefordert, die auf sie fallenden Beiträge bis zum LS. Rovemher dieses Jahres an die hiesige Stadtsteuer-Einnahme unerinnert abzuführen. Leipzig den II. October 1861. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Bekanntmachung. Die in unserer Bekanntmachung vom 31. August d. I. gesetzte Frist zur Einreichung von Coneurrenzplänen für die hiesige Turnhalle wird hierdurch bis zum SL October d. I. mit dem Bemerken verlängert, daß später eingehende Arbeiten keine Berücksichtigung finden können. Leipzig am 21. October 1861. , Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. vSchleißner. Bekanntmachung. Die an der Ecke der Waldstraße und der dieselbe durchschneidenden Querstraße Nr. 3 liegende, auf dem ParzellirungS- Plane mit Nr. 35 bezeichnete Parzelle soll als Bauplatz an den Meistbietenden versteigert werden. ES ist dazu der S Rovember L8V1 von uns anberaumt worden. Kauflustige haben sich an diesem Tage Vormittags LL Uhr in der Rathsstube einzufinden, ihre Gebote zu eröffnen und sich weiterer Weisung zu gewärtigen. Die VerkaufSbedingungcn nebst dem Plane liegen vom 21. October d. I. an auf dem Bauamte zur Ansicht bereit. Die zur Versteigerung kommende Parzelle selbst wird in den letzten Tagen vor dem Termine abgesteckt sein. Leipzig, am 17. October 1861. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schleißner. Me Feier am 20. October. Mit Genugthuung und Freude wird sicherlich jeder Vater landsfreund vernehmen, daß allenthalben im großen deutschen Va terland die ewig denkwürdigen Tage der Schlacht von Leipzig fest lich begangen worden, jme unvergeßlichen Tage, wo vor 48 Jahren in heißem Kampfe entschieden wurde, daß hinfüro das Völkerleben sich unter den belebenden Fittigen der Freiheit entwickeln solle. Auch unser Leipzig, das nicht blo« aus historischen Gründen, sondern namentlich wegen seiner deutschen Gesinnung mehr denn jede andere Stadt Veranlassung hat, zur Feier des Siege-tage« daS Festkleid anzulegen, sah inyerhalb wie außerhalb seiner Mauern zu Ehren lener großen Tage eine einfache würdige Feier. Die Turner Leipzigs und Umgegend, 2000 an der Zahl, hatten sich zu einem großen Festzuge, dem sich andere Gäste angeschlossen, so daß wohl im Ganzen circa 3000 Theilnehmer zugegen sein mochten, vom hiesigen Turnplatz über den Roß- und AuguffuSplatz, durch die Grimma'sche, Reich«-, Halle'sche und Gerberstraße, Gohlis auf daS Schlachtfeld bei Möckern, vereinigt, wo unmittelbar bei dem Denkmal eine Feierlichkeit durch Reden und Gesang stattfand. Nach Beendigung derselben trat der Zug seinen Rückweg über Gohlis, Pfaffendorf, die Rosenthal- und Frankfurter Straße nach dem Kuhthurm an, woselbst die Turngenoffen mit ihren Gästen durch eine gesellig* Zusammenkunft die Feierlichkeit beschlossen. Ehe wir zur kürzen Schilderung derselben übergehen, muffen wir al« eine erfreuliche Thatsache noch besonders hervorheben, daß die Idee, zur Erinnerung an die Schlachttage eine Festlichkeit in der beregten Weise zu begehen, überall aufs Freudigste begrüßt worden und daß von Seiten der Behörden die Genehmigung hierzu ohne die mindeste Schwierigkeit erfolgt ist. Auch von außergewöhn lichen Vorsichtsmaßregeln hatte man abgesehen und dadurch bekundet, daß die Seiten, wo man jede frische freie Regung de« Volkes ängst lich überwachte, vorüber sind. Man vertraute dem guten Sinn der Turner und hat sich hierin auch nicht geirrt. Pünktlich um 3 Uhr setzte sich der Festzug, in welchem sich 16 Fahnen befanden, an deren Spitzen Eichkränze befestigt waren, mit vier Musikchören in Bewegung. Die Turner trugen bürger liche Kleidung und hatten ihre Hüte mit Eichenlaub geschmückt. Der Zug war in verschiedene Sektionen unter je einem Führer eingetheilt, die einfache rothe Schärpen über die Schulter trugen. Der ganze Zug, in dem sonstige Abzeichen nicht zu bemerken waren, machte einen würdigen Eindruck und obgleich daS ganze Fest einen provisorischen Charakter an sich trug, so konnte man doch sehen, daß, wmn »ur der rechte Wille da ist, auch in kurzer Zeit etwas Tüchtige- geschaffen werden kann. DaS Publicum nahm übrigen« regen Antheil an dem Feste und wenn auch hier von ein gut Theil auf die Schaulust zu schreiben ist, so müssen wir dem entgegensetzen, daß man doch alleitthalben sich dahin aus gesprochen hat, die Erinnerung an die Schlachttage fernerhin allge meiner zu begehen. Gohli« und Möckern hatten sogar Ehren pforten erbaut und geflaggt. Auf Möckernscher Flur wurde der Zug vom dortigen Gemeinderath, den Besitzer deS Gute«, Herrn Fuchs-Nordhoff an der Spitze, empfangen. Der letztere bewill- kommnete die Turner in einer kräftigen deutschen Ansprache, in welcher er die Bedeutung deS Tages hervorhob und seine Freude darüber ausdrückte, daß gerade die Turner eS feien, die sich so zahlreich zusammengeschaart hättm, um an Ort und Stelle die Erinnerung an einen Lag zu begehen, der da- deutsche Vaterland von dem Drucke der Fremdherrschaft befreit habe. Ein Mitglied de- Festausschüsse« dankte in wenig Worten den Gemeindevertrttern für de« gutm Empfang, den sie den Turnern bereitet, und nach dem sich dieselben dem Zuge angeschloffen hatten, begab er sich, begrüßt durch Böllerschüsse, nach demjenigm Theil de« Schlacht feldes, wo sich da« Denkmal befindet, welche« durch Blumenge-
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